DE69012823T2

DE69012823T2 - Hilfsmittel zum einstellen des rauchens oder zur verwendung in nichtrauchergebieten.

Info

Publication number: DE69012823T2
Application number: DE69012823T
Authority: DE
Inventors: Svein Knudsen; Tor Rasmussen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-07-31
Filing date: 1990-07-16
Publication date: 1995-02-16
Anticipated expiration: 2010-07-17
Also published as: DE69012823D1; JPH07114679B2; EP0485421A1; EP0485421B1; ES2060191T3; CA2063563C; JPH05501051A; CA2063563A1; ATE111698T1; NO168921C; SG180094G; NO893095D0; US5284163A; NO893095L; NO168921B; DK0485421T3; WO1991001656A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Mittel, das als Hilfe beim Einstellen des Rauchens oder in Nichtraucherzonen verwendet werden kann.
In den letzten Jahren wurde vermehrt auf die großen Nachteile des Rauchens aufmerksam gemacht, nicht nur für die Gesundheit des Rauchers selbst, sondern auch für dessen Umgebung. Die Abhängigkeit vom Rauchen und von Tabakwaren beruht nicht nur auf dem Nikotingehalt in den Produkten und auf der Aufnahme von Nikotin, sondern ist auch wegen der Gewöhnung und der Rituale in Zusammenhang mit dem Rauchen psychologisch und sozial begründet. Die weitestverbreitete Form des Rauchens ist der Genuß von Zigaretten und Zigarren, wobei durch die Lungen der nikotinhaltige Rauch in das Blut übergeht. Geschmack und Aroma sind wichtige Elemente der Raucherfahrung. Daher werden verschiedeüe Arten von Tabak mit unterschiedlichem Aroma und Geschmack hergestellt. Andererseits sind viele Menschen auf den Rauchgeruch, der unter anderem in Textilien lange festhält, sehr empfindlich.
Eine andere Art der Nikotinaufnahme ist der Genuß von Schnupf- und Kautabak. Beim Kauen wird das Nikotin im Mundraum verteilt und geht dort in das Blut über. Diese Form der Nikotinaufnahme ist weniger gebräuchlich. Sie wird auch in städtischen oder moderneren Gegenden als unästhetisch empfunden. Der Genuß von Schnupf- und Kautabak ist in Skandinavien und auf dem nordamerikanischen Kontinent weit verbeitet.
Die Umgebungs- und Belästigungsproblematik des Rauchens hat daher in immer weiteren Bereichen zu einer Prohibition des Rauchens geführt und zur Einrichtung rauchfreier Zonen. Dies und die Problematik des passiven Rauchens - auch im häuslichen Bereich - haben daher die Forschung angeregt, rauchfreie Lösungen zu entwickeln, die von nikotinabhängigen Menschen verwendet werden können. Auch werden eine Vielzahl unterschiedlicher Zigarettensubstitute hergestellt, die anstelle von Tabak Nikotin enthalten. Die Zigarettensubstitute sind dabei nicht zum Verbrennen gedacht. Keine dieser Lösungen wurde jedoch auf dem Markt populär. Einige der Lösungsvorschläge sind zudem schwer herzustellen. Insbesondere ist nachteilig, daß sie keine zufriedenstellende Raucherfahrung bieten. Beispiele für solche Zigaretten können den US-Patenten 4,676,259, 4,284,089, 4,736,755 sowie der europäischen Patentanmeldung Nr. 270738 entnommen werden. Das Hauptprinzip besteht dabei im Inhalieren von kaltem Dampf oder nikotinhaltiger Luft, wodurch das Nikotin in den Lungen verteilt wird. Die Nikotinsalze beziehungsweise das flüssige Nikotin werden auch in verschiedenen Verbindungen verwendet, entweder allein oder in Kombination mit Tabak.
Als Hilfe zur Vermeidung oder zum Einstellen des Rauchens werden (wurden) auch nikotinhaltige Substanzen in Form von Kaugummi oder Lutschtabletten hergestellt bzw. entwickelt. Um das Rauchen zu umgehen, kaut oder lutscht man dann einen Kaugummi oder eine Tablette, der oder die entsprechend dem vorherigen Zigarettenkonsum 4 mg bzw. 2 mg Nikotin enthält. Diese Stoffe beruhen auf Nikotinsalzen und nicht auf Tabak. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß ein solcher Weg der Absorption von Nikotin den Raucher nicht zufriedenstellt. In der Regel stellen sehr viele Leute den Gebrauch dieser Kaugummi und Tabletten ein und beginnen wieder mit dem Rauchen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, das als Substitut für das Rauchen verwendbar ist oder ein Rauchen umgeht, durch das aber die Wirkung des Nikotins auf den menschlichen Körper verstärkt werden kann. Das Mittel soll besser ausgelegt sein, bspw. als Hilfe zum Einstellen des Rauchens oder als rauchfreies Zigarettensubstitut verwendet werden zu können. Es soll auf den Benutzer die gleiche Nikotinwirkung haben und zugleich den psychologischen Gewohnheiten des Rauchers, dem Ziehen an der Zigarette, entgegenkommen. Das erfindungsgemäße Mittel soll für den Raucher eine echte Alternative sein, auch wenn er das Rauchen nicht einstellen will, sondern wenn nur seine Umgebung und die Umwelt verlangt, daß er nicht qualmt und so die Bedingungen für die Umgebung sichtbar bessert. Beispiele für solche Bereiche sind die Arbeitsstätten auf Offshore-Plattformen und dort, wo das Rauchen einer Zigarette lebensgefährlich sein kann.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Mittel gemäß den Ansprüchen gelöst.
Das erfindungsgemäße Mittel ist einfach herzustellen. Es besteht im Prinzip aus einer nikotinhaltigen Substanz. Dies kann entweder ein Tabakextrakt sein oder als nikotinhaltiges Material, wie es in Nikotin-Kaugummis verwendet wird. Zu diesem Material kommt dann ein Binder, wie er gewöhnlich bei Tabletten, Pastillen und dergleichen verwendet wird, der aber selbst keine Wirkung besitzt. Als Binder kann z.B. Maltodextrin verwendet werden, das unter anderem auch die Basis bei Vitamintabletten ist. Dieses Mittel kann unbeschadet in den Mund genommen werden, und es schmilzt beim Kauen und Zugabe von Speichel. Nach Zugabe von Tabakextrakt oder Nikotin zu Maltodextrin, bzw. zu einem anderen entsprechenden Mittel, wird dann ein Granulat erhalten, das durch eine zigarettenartige Hülse in den Mund gezogen werden kann.
Die Erfindung wird nun beispielhaft anhand der Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels mit Tabak als nikotinhaltigem Ausgangsmaterial beschrieben. Die Beschreibung erfolgt anhand der Ausführungsform eines rauchfreien Zigarettensubstituts, in dem auch die Erfindung liegt. Ein solches Zigarettensubstitut ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Beispiel

Das erfindungsgemäße Mittel, worin als Nikotinmaterial Tabak in granulärer Form eingesetzt wird, läßt sich wie folgt herstellen: Zwei Packungen (50 g) komprimierter Tabakrollen eines Kautabaks, wie er gewöhnlich verkauft wird, wurden in ¼ dl Wasser gegeben und über ca. 24 Stunden gelöst. Es wurde eine dunkelbraune Flüssigkeit mit hoher Viskosität erhalten. Zu dieser Flüssigkeit wurde Maltodextrin gegeben, bis sie zu einer Masse hoher Viskosität wurde. Diese hochviskose Masse wurde ca. 12 Stunden auf ca. 125 bis 150 ºC erhitzt, so daß das Wasser verdampfte und ein harter Kuchen zurückblieb. Der Kuchen wurde in einer Rührschale solange zerstoßen, bis er zu einer körnigen Masse mit goldener, leicht brauner Farbe wurde. Diese teilchenförmige Masse hatte Tabakgeschmack und enthielt Nikotin. Das Granulat wurde dann in einem nichtrauchenden Zigarettensubstitut verwendet wie es in der Zeichnung schematisch im Schnitt dargestellt ist. Das Zigarettensubstitut kann wie eine normale Zigarette geformt und gestaltet sein. Das Produkt besteht aus einer Hülse 1, die außen wie eine Zigarette aussieht oder, falls gewünscht, in bezug auf Dicke, Griff und das ganze Aussehen z.B. wie ein Zigarillo oder eine Zigarre. Es kann natürlich aber auch ein anderes Design verwendet werden, das beispielsweise zeigt, daß hier eine rauchvermeidende Hilfe oder eine nichtrauchende Zigarette verwendet wird. Die rohrförmige Manschette 1 wurde mit dem oben beschriebenen Granulatmaterial gefüllt, das hier das Bezugszeichen 2 hat. Am Mundende der Hülse 1 befindet sich eine trichterförmige Öffnung 3, die beim Rauchen des Zigarettensubstituts die Abgabe des Granulats reguliert. Durch die trichterförmige Öffnung 3 kann dann das nikotinhaltige Granulat in entsprechenden Dosen in den Mund gezogen werden. Die Aufnahmedosis in den Mund kann wie bei einer Zigarette über die Frequenz des Anziehens und über die Kraft des Zugs gesteuert werden. Die Nikotinkonzentrationsrate zum Granulat kann durch Einsatz geeigneter Additiverazen reguliert werden, so wie oben beschrieben, so daß man durch Senken des Rauchens schrittweise die Konzentration der Nikotinaufnahme vermindern kann.
Das trichterförmige Ende 3 der Hülse wird mit einer Masse oder einem Pfropf aus Gummibase abgedichtet. Dieser hat in der Zeichnung das Bezugszeichen 4. Das andere Ende der Hülse wird mit einem perforiertem Pfropf 5 verschlossen. Dieser hält das Granulat 2 in der Rohrhülse 1 und erlaubt zugleich, daß etwas Luft durch Anziehen oder Ziehen am anderen Ende in die Hülse gelangen kann. Hierdurch wird das Anziehen so nahe wie möglich dem Anziehen einer an Tabakzigarette angeglichen.
Bei Gebrauch des Zigarettensubstituts wird der Pfropf 4 aus Gummibase abgebissen und als Kaugummi im Mund behalten. Der Benutzer zieht dann an der Zigarette und erhält eine Dosis des nikotinhaltigen Granulats 3 in den Mund. Das Granulat kann dann in die Gummibase gekaut werden. Das Nikotin gelangt hierbei durch Sekretion in den Mundraum, geht direkt in das Blut über und hat dann die gewünschte Wirkung. Wird das erfindungsgemäße Mittel in Form des Zigarettensubstituts verwendet, so wird der Löseprozeß von der Gewohnheit des Rauchens einfacher. Derartige Zigaretten können auch in rauchfreien Zonen verwendet werden oder an Stellen, wo ein passives Rauchen vermieden werden soll, oder an brandgefährlichen Stätten.
Bei den obigen Gebrauchsformen wurden die bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Mittels beschrieben. Es ist jedoch offensichtlich, daß innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung Modifikationen möglich sind. Ist beispielsweise eine stärkere Wirkung erwünscht, kann man die Wirkung einer Lutschpastille mit einem Zigarettensubstitut kombinieren, beispielsweise durch Einarbeiten einer zusätzlichen Menge Nikotin in die Gummibase.
Die Erfindung wurde unter Verwendung von Maltodextrin als Trägermaterial oder Basismaterial beschrieben. Es ist jedoch offensichtlich, daß andere Maltose- oder Dextrinprodukte oder dergleichen verwendbar sind.
Es ist wichtig, die gewünschte Dosis so einzustellen, daß eine Nikotinmenge entsprechend einer Zigarette über ca die gleiche Zeit abgegeben wird, wie normalerweise das Rauchen einer Zigarette dauert.

Claims

1. Nichtrauchendes Zigarettensubstitut, das sich als Hilfe beim Einstellen des Rauchens eignet oder in Nichtraucherzonen verwendet werden kann, enthaltend ein in einer zigarettenartigen Hülse (1) vorliegendes, nikotinhaltiges Granulat oder Pulver und einen luftdurchlässigen Stopfen (5), der in einem Ende der Hülse aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das nikotinhaltige Granulat oder Pulver hauptsächlich Maltose oder Dextrin, vorzugsweise Maltodextrin, enthält, das dem nikotinhaltigen Material zugefügt wurde, vorzugsweise in Form von Tabak, das (der) ferner weitere aromatische Agentien enthalten kann, und

das das andere Ende der Hülse (1) eine trichterähnliche Saugöffnung (3) und eine Gummibase (4) aufweist, wobei die Öffnung es ermöglicht, daß durch Anziehen eine notwendige Dosis des Granulats oder Pulvers (2) in den Mundhohlraum des Benutzers gelangen kann, und daß das Granulat oder Pulver (2) nach Erreichen des Mundhohlraums ausgelegt ist, zusammen mit der Gummibase (4) gekaut zu werden und sich mit ihr zu vergesellschaften, wodurch das Nikotin im Mund verteilt wird.

2. Nichtrauchendes Zigarettensubstitut nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nikotinhaltige Material auch im Gummibase-Stopfen der Hülse enthalten ist.