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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Stahlblechs, welches nur auf
einer Seite elektrochemisch beschichtet ist und im folgenden als einseitig elektrochemisch
beschichtetes Stahlblech bezeichnet wird. Insbesondere betrifft sie ein Herstellungsverfahren
für ein einseitig elektrochemisch beschichtetes Stahlblech mit einer auf Zink basierenden
elektrochemischen Beschichtung auf einer Seite und einer unbeschichteten Seite mit gutem
Aussehen, welches auch für eine chemische Umwandlungsbehandlung verwendbar ist. Das
resultierende Stahlblech eignet sich als rostbeständiges Stahlblech zur Verwendung bei der
Automobilherstellung.
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In neuerer Zeit wurden einseitig elektrochemisch beschichtete Stahlbleche, welche
gewöhnlich mit einer rostbeständigen, auf Zink basierenden elektrochemischen Beschichtung
auf einer Seite beschichtet sind, in großem Umfang als rostverhütende Stahlbleche bei der
Herstellung von Kraftfahrzeugkörpern bzw. -aufbauten verwendet, um die Lebensdauer von
Automobilen zu verbessern. Die andere Seite eines derartigen einseitig elektrochemisch
beschichteten Stahlblechs, die nicht elektrochemisch beschichtet ist, wird als unbeschichtete
Seite bezeichnet.
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Die hier verwendete Bezeichnung "auf Zink basierende Beschichtung" umfaßt sowohl eine
reine Zinkbeschichtung als auch eine Zinklegierungsbeschichtung. Bei den auf Zink
basierenden, einseitig beschichteten Stahlblechen nimmt der Anteil der mit einer Zinklegierung
wie Zn-Ni beschichteten Stahlbleche zu, da sie eine ausgezeichnete Rostbeständigkeit
haben.
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Ein Kraftfahrzeugkörper kann aus einem einseitig beschichteten Stahlblech hergestellt sein,
wobei die beschichtete Seite zur Innenoberfläche des Körpers zeigt. In diesem Fall hat die
Innenoberfläche des Körpers, welche nicht mit Farbe beschichtet ist, infolge der auf Zink
basierenden Beschichtung eine gute Rostbeständigkeit. Da die äußere angestrichene
Oberfläche des Körpers aus der unbeschichteten Seite des Stahlblechs besteht, weist sie eine
gute Schweißbarkeit und Farbhaftung auf sowie andere Eigenschaften, die unbeschichtete
Oberflächen von Stahlblechen an sich haben.
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Einseitig elektrochemisch beschichtete Stahlbleche werden hergestellt, indem man ein
Stahlblech durch ein Beschichtungsbad führt, wahrend man gleichzeitig einen Strom über
das Stahlblech leitet, das sowohl als Kathode als auch als Anode auf beiden Seiten des
Stahlblechs dient. Dieses Herstellungsverfahren beinhaltet das folgende Problem.
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Bei der kontinuierlichen Herstellung eines auf Zink basierenden, einseitig beschichteten
Stahlblechs wird eine saure Beschichtungslösung wie eine Sulfatlösung oder eine
Chloridlösung verwendet. Die saure Beschichtungslösung greift die unbeschichtete Seite des
Stahlblechs an und korrodiert sie, wodurch schwarze Flecken gebildet werden, die durch
die Ablagerung der Korrosionsprodukte verursacht werden. Dieses Phänomen nennt man
Säure-Verbrennung, und diese verschlechtert nicht nur das Aussehen der unbeschichteten
Seite durch die Verfärbung, sondern auch die Verwendbarkeit für chemische
Umwandlungsbehandlungen wie die Phosphatierung, die vor dem Anstreichen durchgeführt
werden muß, um die Haftfähigkeit der Farbe zu verbessern. Die Folge war, daß sich die
Haftfähigkeit der Farbe an einer derartigen säureverbrannten Oberfläche verschlechterte.
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Daher wird bei der eigentlichen Beschichtungsoperation das mechanische oder
elektrolytische Polieren auf der unbeschichteten Seite des einseitig beschichteten Stahlblechs
durchgeführt, um die auf der unbeschichteten Seite abgelagerten metallischen oder anderen
Flecken zu entfernen.
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Das mechanische Polieren, welches durch Bürsten oder andere Schleifverfahren erfolgt,
kann die schwarzen Flecken auf der unbeschichteten Seite bis zu einem gewissen Grad
entfernen, doch geht damit ein Abreiben des darunterliegenden Stahlblechs einher. Dies
führt zu einer Abnahme der Oberlächenrauhheit bei der unbeschichteten Seite, was ein
Verrutschen in der Stanzanlage (blanking line) verursachen kann, wenn das beschichtete
Stahlblech bei der Automobilherstellung ausgestanzt wird.
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Aus diesem Grund werden die auf der unbeschichteten Seite gebildeten schwarzen Flecken
gewöhnlich durch elektrolytische Behandlung nach dem einseitigen Beschichten entfernt.
Die folgenden Verfahren wurden zur Durchführung der elektrolytischen Reinigung der
unbeschichteten Seite nach dem Beschichten vorgeschlagen.
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(a) Eine Elektrolyse wird in einer Lösung durchgeführt, welche 50 - 300 g/l einer Mischung
aus einem Sulfat und einem Phosphat bei einem pH von 5 - 9 enthält [ungeprüfte japanische
Patentanmeldungsveröffentlichung Nr. 62-99494 (1987));
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(b) eine Elektrolyse wird in einem eine Schwefelverbindung enthaltendem Bad durch
Kombination einer anodischen Behandlung und einer kathodischen Behandlung durchgeführt
(ungeprüfte japanische Patentanmeldungsveröffentlichung Nr. 62-13595 (1987));
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(c) nach der Dünnbeschichtung wird eine Elektrolyse in einem Bad durchgeführt, welches
einen pH-Puffer und ein Oxidationsmittel enthält, indem man einen Strom indirekt zwischen
der unbeschichteten Seite, die als Anode dient, und der beschichteten Seite, die als Kathode
dient, hindurchleitet (ungeprüfte japanische Patentanmeldungsveröffentlichung Nr. 61-
163292 (1986));
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(d) eine Elektrolyse wird in einer wäßrigen Lösung aus wasserlöslichem Sulfat
durchgeführt, welche Triethanolamin enthält (ungeprüfte japanische
Patentanmeldungsveröffentlichung Nr. 61-117300 (1986));
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(e) eine Elektrolyse wird in einer wäßrigen Lösung, welche ein Sulphat oder ein Phosphat
enthält, durch anodische Behandlung durchgeführt (ungeprüfte japanische
Patentanmeldungsveröffentlichung Nr. 61-106800 (1986));
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(f) eine Elektrolyse wird in einem leitfähigen Bad mit einem pH-Wert von 4 - 10 durch
anodische Behandlung durchgeführt, welches 0,05 - 2,0 % eines Tensids enthält (ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung Nr. 61-36597 (1986)):
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(g) eine Elektrolyse wird in einer Lösung, welche eine bestimmte Art einer
Schwefelverbindung enthält, durch anodische Behandlung oder kathodische Behandlung durchgeführt
(ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 61-41990 (1986));
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Das US-Patent Nr. 4 464 232 offenbart auch das elektrolytische Polieren nach dem
Beschichten eines einseitig elektrochemisch beschichteten Stahlblechs.
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Diese Verfahren der Elektrolyse nach dem Beschichten erfordern mehrere elektrolytische
Zellen, um eine zufriedenstellende Reinigungswirkung zu erzielen. Allerdings werden
wegen der zu machenden Einschränkungen in bezug auf Platz und Kosten gewöhnlich nur
ein oder zwei elektrolytische Zellen verwendet, und es ist schwierig, die unbeschichtete
Seite in der kurzen Zeitdauer von einigen Sekunden ausreichend zu reinigen, während der
das Stahlblech durch die Zellen geführt wird. Insbesondere bei der Herstellung eines
einseitig beschichteten Stahlblechs mit einer Zinklegierungs-(wie Zn-Ni-Legierungs-)-
beschichtung, wird das Legierungselement wie Ni, das edler als Fe ist, unvermeidbar auf
der unbeschichteten Seite während der elektrochemischen Beschichtung abgeschieden. Es ist
schwieriger, derartige edlere Legierungselemente, die auf der unbeschichteten Seite durch
Elektrolyse nach dem Beschichten, die nur während einer kurzen Zeit durchgeführt wurde,
auf der unbeschichteten Seite abgeschieden wurden, zu entfernen.
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Chemical Abstracts, Band 98, Nr. 18, Mai, 1983, Seite 523, Abstract Nr. 151793k,
offenbart die Verhütung von Verschmutzung der unbeschichteten Oberfläche eines einseitig
mit Zink beschichteten Stahlblechs durch Hinzugabe von 0,05 bis 5 ppm eines
Korrosionsschutzmittels zu der Beizlösung.
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Wir haben jetzt ein Verfahren zur Herstellung eines einseitig beschichteten Stahlblechs
entwickelt, das nicht die oben erwahnten Probleme hat und mit dem ein einseitig
elektrochemisch beschichtetes Stahlblech mit verbessertem Aussehen und Verwendbarkeit
für die chemische Umwandlung auf der unbeschichteten Seite hergestellt werden kann.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf den folgenden Erkenntnissen.
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(a) In Anbetracht von Einschränkungen in bezug auf Platz und Kosten sind die Elektrolyse
nach der Beschichtung oder das mechanische Polieren der nicht beschichteten Seite, um
darauf gebildete schwarze Flecken zu entfernen, keine Reinigungsverfahren von Dauer. Es
ist notwendig, die Säure-Verbrennung der unbeschichteten Seite zu verhindern, die in erster
Linie auf die Einwirkung durch die saure Beschichtungslösung zurückzuführen ist.
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(b) Die Zugabe einer geeigneten Menge eines einen Adsorptionsfilm-bildenden organischen
Inhibitors zu der Beschichtungslösung ist ziemlich wirksam bei der Verhütung einer Säure-
Verbrennung und hält die unbeschichtete Seite während des elektrochemischen Beschichtens
sauber, ohne die Verwendbarkeit für die chemische Umwandlung zu beeinträchtigen. Man
nimmt an, daß der organische Inhibitor durch aktive Stellen auf der Oberfläche des
Stahlblechs adsorbiert wird, wodurch verhindert wird, daß die unbeschichtete Seite durch
die saure Beschichtungslösung angegriffen wird.
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Folglich stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines einseitig
elektrochemisch beschichteten Stahlblechs mit verbessertem Aussehen und Verwendbarkeit
für das Phosphatieren auf der unbeschichteten Seite durch elektrochemisches Beschichten
eines Stahlblechs in einem sauren Bad bereit, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein
Adsorptionsfilm-bildender organischer Inhibitor der elektrochemischen Beschichtungslösung
in einer Konzentration von mindestens 1 ppm zugesetzt wird.
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Die Beizlösung und
das Abspülwasser, welche vor der elektrochemischen Beschichtung
verwendet wurden, werden im folgenden als Vorbeschichtungs-Beizlösung bzw.
Abspülwasser bezeichnet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Konzentration des organischen Inhibitors
in der Lösung in einem vorbestimmten Bereich gehalten, indem man die Konzentration der
Lösung in der Zirkulationsleitung, durch welche sie zirkuliert wird, bestimmt und, falls
notwendig, der Inhibitor der Lösung in einer ausreichenden Menge zugesetzt wird, um die
Konzentration in dem vorbestimmten Bereich zu halten.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die unbeschichtete Seite des
resultierenden, einseitig beschichteten Stahlblechs einem leichten Schleifen unterzogen,
beispielsweise mit einer Schleifbürste.
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Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein einseitig beschichtetes
Stahlblech mit gutem Aussehen und Verwendbarkeit für eine chemische
Umwandlungsbehandlung auf der unbeschichteten Seite ohne eine negative Auswirkung auf die
Eigenschaften der beschichteten Seite und ohne das Erfordernis, die unbeschichtete Seite
einer Elektrolyse nach dem Beschichten zu unterziehen, hergestellt werden.
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Die Fig. 1 veranschaulicht schematisch eine typische Zellenanordnung in einer Vorrichtung
für das elektrochemische Beschichten eines Stahlblechs;
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die Fig. 2 ist eine Kalibrierungskurve für die quantitative Analyse von Thioharnstoff mit
einem Natriumazid-Jod-Stärke-Farbreagenz; und
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die Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, die das Verhältnis zwischen der Absorption und
dem pH-Wert bei der obenstehenden quantitativen Analyse zeigt.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann für die Herstellung jeder
beliebigen, auf Zink basierenden elektrochemischen Beschichtung eines Stahlblechs mit
einem Beschichtungsüberzug aus reinem Zink oder einer Zinklegierung auf einer Seite
verwendet werden. Die Beschichtung ist vorzugsweise eine Zinklegierungsbeschichtung wie
eine Zn-Ni-, Zn-Fe-, Zn-Co-, Zn-Ni-Co- oder Zn-Mn-Beschichtung. Das vorliegende
Verfahren wird ebenfalls für das einseitige Beschichten mit anderen Metallen oder
Legierungen in einem sauren Beschichtungsbad verwendet.
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Die Fig. 1 zeigt schematisch eine typische Zellenanordnung bei einer elektrochemischen
Beschichtungsvorrichtung für Stahlbleche. Ein Stahlblech oder -streifen 1 (im folgenden als
Stahlblech bezeichnet), welches bzw. welcher von einer Abwickelvorrichtung 2 zugeführt
wird, wird kontinuierlich durch eine Entfettungszelle 3, eine Abwaschzelle 4, eine Beizzelle
5, und eine Abwaschzelle 6 geführt, um die zu beschichtende Oberfläche zu reinigen. Das
Blech wird dann auf einer Seite in einer elektrochemischen Beschichtungszelle 7
beschichtet, und das resultierende, einseitig beschichtete Stahlblech wird durch eine
Abwaschzelle 8 und eine Trockenkammer 9 geführt und mit einer
Wiederaufwickelvorrichung 10 wieder aufgespult.
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Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird ein Adsorptionsfilm-bildender
organischer Inhibitor der Beschichtungslösung in der Beschichtungszelle 7 zugesetzt.
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Wenn ein einseitig elektrochemisch beschichtetes Stahlblech mit der oben erwähnten
herkömmlichen Elektrolyse nach dem Beschichten behandelt wird, um die Ablagerungen
auf der unbeschichteten Seite zu entfernen, ist es notwendig, eine oder mehrere zusätzliche
elektrolytische Zellen und zumindest eine Abwaschzelle zwischen der Abwaschzelle 8 und
der Trockenkammer 9 einzurichten, wodurch man die Komplexität der
Beschichtungsvorrichtung bzw. des Verfahrens erhöht. Demgegenüber ist das vorliegende Verfahren
ökonomisch, indem es keine zusätzliche elektrolytische Zelle oder Abwaschzelle benötigt.
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Der bei der vorliegenden Erfindung verwendete Typ eines Adsorptionsfilm-bildenden
organischen Inhibitors ist nicht kritisch. Repräsentative Beispiele für derartige Inhibitoren
schließen verschiedene schwefelhaltige und stickstoffhaltige organische Verbindungen ein.
Da die Beschichtungslösung eine saure Chlorid- oder Sulfatlösung mit einem niedrigen pH
ist, können jene organischen Inhibitoren, welche üblicherweise beim Beizen von
Stahlblechen verwendet wurden, bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Diese
organischen Inhibitoren wurden jedoch nicht einer vor dem elektrochemischen Beschichten
zu verwendenden Beizlösung zugesetzt, da man annahm, daß sie den Beschichtungsvorgang
beeinträchtigen.
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Die Unterdrückung von Korrosion durch Hinzufügen einer kleinen Menge einer speziellen
Substanz (Korrosionsschutzmittel) zu einer korrodierenden Umgebung wurde allgemein
über viele Jahre hinweg als Korrosionsschutzverfahren für Metalle angewandt. Zahlreiche
Inhibitoren, welche sich zu diesem Zweck eignen, sind im Stand der Technik bekannt. Sie
können auf verschiedene Arten wie folgt klassifiziert werden:
Klassifizierung nach Verbindungsart
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Anorganische Inhibitoren: Chromate, Nitrite etc.
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Organische Inhibitoren: Amine, Amide, Acetylen, Mercaptane etc.
Klassifizierung nach funktionellem Mechanismus
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Anodische Inhibitoren: Phosphate, Silikate, Chromate etc.
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Kathodische Inhibitoren: Magnesiumsalze, Zinksalze etc.
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Inhibitoren vom Adsorptionstyp: Amine, Amide, Acetylen, Mercaptane etc.
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Von den obenstehenden Inhibitoren werden die organischen Inhibitoren vom
Adsorptionstyp, welche noch spezieller als Adsorptionsfilm-bildende organische Inhibitoren bezeichnet
werden bei der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Derartige organische Inhibitoren sind im allgemeinen polare organische Verbindungen.
Diese sollen ihre korrosionshemmende Wirkung dadurch ausüben, indem sie an aktiven
Stellen auf der Oberfläche des Metalls adsorbiert werden. Insbesondere haben sie
bewegliche Elektronen wie ein einsames Elektronenpaar in einem N-, S- oder O-Atom oder
π-Elektronen in einer ungesättigten Bindung. Diese Elektronen bewegen sich in Richtung
der Metalloberfläche und werden durch diese adsorbiert. Eine derartige Adsorption tritt
entweder in dem anodischen oder in dem kathodischen Bereich oder in beiden auf, wobei
die Korrosionsreaktion in diesem bzw. in diesen Bereich(en) gehemmt oder verlangsamt
wird.
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Bei dem vorliegenden Verfahren werden ein oder mehrere derartiger organischer
Inhibitoren einer elektrochemischen Beschichtungslösung zugesetzt. Man nimmt an, daß der
organische Inhibitor durch die Oberfläche des Stahlblechs adsorbiert wird und einen
Adsorptionsfilm bildet, welcher H&spplus;-Ionen daran hindert, sich zu entladen, wodurch die
Auflösung der Eisen-Ionen in der Beschichtungslösung gehemmt wird. Als Folge davon
wird die Bildung von schwarzen Flecken auf der Oberfläche der unbeschichteten Seite
verhindert, und es kann eine Verschlechterung in bezug auf Aussehen und Verwendbarkeit
für eine chemische Umwandlung vermieden werden.
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Die organischen Verbindungen, welche als Inhibitor dienen, haben eine oder mehrere
polare Gruppen in jedem Molekül, die sich leicht von einer Metalloberfläche adsorbieren
lassen. Die polaren Gruppen haben bewegliche Elektronen entweder in der Form eines
einsamen Elektronenpaars in einem N-, S- oder O-Atom oder π-Elektronen in einer
ungesättigten Bindung. Die Adsorptionsfähigkeit des Inhibitors und die Stärke der
Adsorptionsbindung hängen von der Größe und der Konfiguration des Inhibitormoleküls
ebenso ab wie von seiner Neigung zur Ausrichtung und elektrischer Aufladung. Zudem
wirken in der elektrochemischen Lösung vorhandene Ionen an der Bildung des
Adsorptionsfilms und der elektrischen Doppelschichten auf oder nahe der Stahloberfläche
mit und beeinflussen daher deren Struktur. Daher unterscheidet sich das Verhalten eines
Inhibitors in Chlorwasserstoffsäure gewöhnlich von dem desselben Inhibitors in
Schwefelsäure.
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Wenn zum Beispiel ein elektrolytisches Sulfatbad verwendet wird, verwendet man besser
einen organischen Inhibitor mit einem S-Atom, welcher ein besonders hohes
Adsorptionsvermögen in einer Sulfatlösung aufweist, obwohl jene Inhibitoren mit einem
N- oder O-Atom verwendet werden können. Wenn ein Chloridbad verwendet wird, wird ein
Inhibitor mit einem N-Atom bevorzugt obwohl andere Inhibitoren verwendet werden
können.
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Einige spezifische Beispiele von Inhibitoren mit einem S-Atom, das ein einsames
Elektronenpaar besitzt, und jene mit einem N-Atom, das ein einsames Elektronenpaar
besitzt, sind in den Tabellen 1 bzw. 2 aufgeführt, obwohl andere S oder N enthaltende
organische Inhibitoren geeignet sind. In den Tabellen 1 und 2 stehen R, R' und R" jeweils
für eine Kohlenwasserstoffgruppe während A und A' jeweils für eine Aminogruppe stehen.
Jede dieser Gruppen kann aliphatisch, alizyklisch oder aromatisch sein.
Tabelle 1: Schwefelhaltige Inhibitoren
Struktur
Klassenname
Mercaptane
Thiocyanate
Sulfide
Disulfide
Thiocarbonylhaltige
Verbindungen
Thiocarbonylverbindungen
Thioharnstoffe
Dithiocarbamate
Thiazole
Tabelle 2: Stickstoffhaltige Inhibitoren
Struktur
Klassenname
Primäre Amine
Sekundäre Amine
Tertiäre Amine
Diamine
Amide
Hydrazine
Anilin (aromatische Amine)
Links: Pyridin
Rechts:Chinolin
(Heterocyclische Amine)
Imidazole
Triazole
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Organische Inhibitoren mit einem O-Atom, das ein einsames Elektronenpaar besitzt,
schließen Aldehyde wie Formaldehyd und Acetaldehyd sowie Ketone wie Aceton ein. Jene
mit π-Elektronen schließen Alkine wie Acetylen ein.
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Der ganz spezielle organische Inhibitor und die Menge von diesem, welche zugesetzt wird,
kann entsprechend der Art der Beschichtungslösung und den Beschichtungsbedingungen
ausgewählt werden.
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Wenn der organische Inhibitor einer elektrochemischen Lösung zugesetzt wird, ist die
Hinzugabe eines organischen Inhibitors zu der Lösung in einer Konzentration von etwa 1
ppm oder mehr im allgemeinen wirksam beim Schutz der unbeschichteten Seite des
Stahlblechs vor Säure-Verbrennen infolge eines chemischen Angriffs durch die
Beschichtungslösung während der elektrochemischen Beschichtung.
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Das Adsorptionsvermögen des organischen Inhibitors von der Stahloberfläche hängt auch
von dem pH-Wert der Lösung, der er zugesetzt wird, ab. In dem Maß, wie der pH-Wert
der Lösung abnimmt, wird der Inhibitor leichter adsorbiert, so daß die Konzentration davon
in der Lösung, die zur Verhinderung einer Säure-Verbrennung erforderlich ist, herabgesetzt
werden kann. Wenn die Konzentration des Inhibitors allerdings weniger als etwa 1 ppm
beträgt, kann eine Säure-Verbrennung nicht ausreichend verhindert werden.
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Die maximale Konzentration des Inhibitors ist nicht auf einen bestimmten Wert beschränkt.
Doch kann das Vorhandensein eines Inhibitors in einer überaus hohen Konzentration eine
Veränderung in der Struktur der Zusammensetzung oder der Phase des
Beschichtungsüberzugs verursachen, insbesondere im Falle einer Zinklegierungbeschichtung. Deshalb
wird es im allgemeinen bevorzugt, daß die Konzentration des Inhibitors nicht höher als 100
ppm und weiter bevorzugt nicht höher als 50 ppm ist. In den meisten Fällen reicht die
Hinzugabe eines Inhibitors in einer Menge von 1 - 10 ppm aus, um allgemein
zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern.
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Wenn der organische Inhibitor allerdings einer elektrochemischen Beschichtungslösung
zugesetzt wird, insbesondere der eines Sulfatbades, das allgemein einen niedrigen pH hat,
ist es wünschenswert, daß die maximale Konzentration des Inhibitors kontrolliert wird,
damit sie nicht 10 ppm und vorzugsweise 5 ppm übersteigt. Damit liegt die Konzentration
des Inhibitors in der elektrochemischen Beschichtungslösung vorzugsweise im Bereich von
1 - 10 ppm und weiter vorzugsweise im Bereich von 1 - 5 ppm. Eine höhere Inhibitor-
Konzentration kann auch die Ausrichtung der Körnung in einem elektrochemischen
Beschichtungsüberzug aus reinem Zink verändern, was zu einer Trübung der Beschichtung
führt und in einem grauschwarzen Aussehen resultiert. Eine höhere Konzentration kann
auch die Legierungszusammensetzung eines elektrochemisch beschichteten Überzugs einer
Zinklegierung wie eines Zn-Ni- oder Zn-Fe-Überzugs verändern. Zum Beispiel kann sie
den Fe- oder Ni-Gehalt vermindern, wodurch die Korrosionsbestänigkeit des
elektrochemisch beschichteten Stahlblechs in einigen Fällen vermindert wird.
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Wenn die elektrochemische Beschichtungslösung ein Chloridbad ist das allgemein einen
höheren pH hat als ein Sulfatbad, eignet sich eine höhere Inhibitor-Konzentration,
beispielsweise 7 - 50 ppm.
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Der organische Inhibitor kann sowohl der elektrochemischen Beschichtungslösung und der
Vorbeschichtungs-Beizlösung oder dem Spülwasser zugesetzt werden.
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Die der elektrochemischen Beschichtungslösung zugesetzten Inhibitoren können diesselben
sein oder sich von denen unterscheiden, welche der Vorbeschichtungs-Beizlösung oder dem
Spülwasser zugesetzt wurden.
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Der der elektrochemischen Beschichtungslösung und der Vorbeschichtungs-Lösung oder
dem Spülwasser gemäß der Erfindung in einer geringen Menge zugesetzte organische
Inhibitor wird nach und nach aufgebraucht infolge der Mitnahme durch das Stahlblech oder
durch Zerfall aufgebraucht und die Konzentration davon in der Lösung nimmt allmählich
ab.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Konzentration des organischen Inhibitors in
der Lösung in einem vorbestimmten Bereich gehalten, indem die Konzentration der Lösung
in der Zirkulationsleitung, durch welche sie zirkuliert wird, bestimmt und, falls
erforderlich, der Inhibitor der Lösung in einer ausreichenden Menge zugesetzt wird, um die
Konzentration in einem vorbestimmten Bereich zu halten.
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Bei einem kontinuierlichen elektrochemischen Beschichtungsvorgang wird jede der
Behandlungslösungen wie eine elektrochemische Beschichtungslösung und eine Beizlösung
verwendet, während ein Teil davon kontinuierlich aus der Zelle abgezogen wird. Nach einer
Anpassung der Zusammensetzung der abgezogenen Lösung wird der größere Teil davon der
Zelle durch eine Zirkulationsleitung wieder zugeführt.
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Damit kann die Konzentration des Inhibitors in der Lösung ebenfalls in der
Zirkulationsleitung der Lösung angepaßt werden.
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Insbesondere wird eine Probe aus der Lösung entnommen, welche durch eine
Zirkulationsleitung läuft, um die Konzentration des organischen Inhibitors zu bestimmen.
Es kann jedes geeignete Verfahren für die quantitative Analyse des Inhibitors verwendet
werden einschließlich der Titrierungsverfahren wie Argentometrie und Jodometrie,
spektrophotometrische Verfahren wie das Nitroprussidverfahren und das Natriumazid-Jod-
Stärke-Verfahren, sowie voltametrische Verfahren, je nach dem speziellen Inhibitor.
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Auf der Basis der so bestimmten Konzentration des Inhibitors wird eine hinreichende
Menge des Inhibitors, um die Konzentration in dem vorbestimmten Bereich zu halten, der
Lösung in der Zirkulationsleitung zugesetzt, die wieder in die Zelle zurückgeleitet wird.
Die Folge ist, daß die Konzentration des Inhibitors in der Lösung konstant in dem
vorbestimmten Bereich gehalten wird, und die gewünschten Wirkungen durch die
Hinzugabe des Inhibitors auf die Beschichtungsoperation können auf zuverlässige Art und
Weise erreicht werden. Die Wirksamkeit der Beschichtung wird ebenfalls verbessert.
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In Fällen, in denen der organische Inhibitor eine Verbindung mit einem S-Atom mit einem
einsamen Elektronenpaar ist, ist das Natriumazid-Jod-Stärke-Verfahren ein besonders
bevorzugtes Verfahren zur Bestimmung der Konzentration des Inhibitors.
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Die quantitative Analyse gemäß dieses Verfahrens kann vorzugsweise durchgeführt werden,
nachdem die in der zu prüfenden, den Inhibitor enthaltenden Lösung vorhandenen
Metallionen entfernt sind, indem man der Lösung eine Eisen(III)-Ionen enthaltenden
Lösung, gefolgt von Alkali, zusetzt, um den pH-Wert auf etwa 10 zu setzen. Die
Metallionen werden zusammen mit Eisen(III)-hydroxid durch die Zusetzung von Alkali
ausgefällt und dann mittels einer geeigneten Trennvorrichtung wie einer Zentrifuge entfernt.
Ein Natriumazid-Jod-Stärke-Farbreagenz wird der verbleibenden Lösung zugesetzt und das
Absorptionsvermögen der Lösung wird bestimmt.
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Eine eine Mischung aus Jod (I&sub2;) und Starke enthaltende Lösung färbt sich blau. Wenn
Natriumazid der Lösung zugesetzt wird, reagiert Jod mit dem Natriumazid, wie in der
folgenden Gleichung (I) gezeigt, und die blaue Färbung geht nach und nach verloren.
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2 NaN&sub3; + I&sub2; TNaI + 3 N&sub2; (I)
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Wenn eine ein S-Atom mit einem einsamen Elektronenpaar enthaltende Verbindung wie
Thioharnstoff in der Lösung vorhanden ist, dient sie als Katalysator, um die obenstehende
Reaktion zu fördern, und die Einfärbung der Lösung verliert sich ziemlich schnell. Somit
nimmt das Absorptionsvermögen der Lösung in dem Maß ab, wie die Konzentration des S-
haltigen Inhibitors darin zunimmt, so daß eine gewisse Wechselbeziehung zwischen dem
Absorptionsvermögen der Lösung und der Konzentration des darin enthaltenen Inhibitors
besteht.
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Beispielsweise zeigt die Fig. 2 die Auswirkung der Thioharnstoff-Konzentration auf das
Absorptionsvermögen. Die in dieser Figur dargestellte Kurve kann als Kalibrierungskurve
verwendet werden, um die Thioharnstoff-Konzentration in einer Testlösung zu bestimmen.
Die Messung der Adsorption wird bei einer Wellenlänge durchgeführt, die der maximalen
Absorption der Testlösung entspricht oder nahe dieser liegt wie bei 585 nm bei den in der
Fig. 2 gezeigten Messungen.
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Wie vorstehend erwähnt, werden die Metallionen, die in der den Inhibitor enthaltenden
Lösung vorhanden sind, vorzugsweise entfernt, bevor ein Natriumazid-Jod-Stärke-Reagenz
zugesetzt wird, um die Konzentration des Inhibitors zu bestimmen. Dies geschieht deshalb,
weil das Vorhandensein von Metallionen in einer Menge von mehreren zig ppm oder mehr
in der Lösung die Farbentwicklung des Reagenz beeinträchtigen kann. Daher ist eine
derartige Entfernung von Metallionen sehr wichtig, wenn die zu analysierende Lösung eine
elektrochemische Beschichtungslösung ist, da die Lösung gewöhnlich Metallionen in einer
Gesamtkonzentration von 10 % oder mehr enthält. Wenn jedoch eine Vorbeschichtungs-
Beizlösung oder Abspülwasser analysiert wird und Metallionen in einer Konzentration von
weniger als 10 ppm enthält, kann das Natriumazid-Jod-Stärke-Reagenz der Lösung ohne
Entfernung der Metallionen zugesetzt werden.
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Wie in der Fig. 3 gezeigt, schwankt das Absorptionsvermögen der Testlösung in dem
Natriumazid-Jod-Stärke-Verfahren mit dem pH-Wert der Lösung. Daher ist es erforderlich,
einen konstanten pH sowohl während der Messung zur Erstellung einer Kalibrierungskurve
als auch während der Messung von Testlösungen beizubehalten.
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Wenn die Metallionen aus der Lösung entfernt werden, um durch Ausfällung von
Eisen(III)-hydroxid in der oben erwähnten Weise analysiert zu werden, hat die Lösung
einen pH von etwa 10 und ist erforderlich, um den pH der Lösung innerhalb eines
begrenzten Bereichs zu regulieren. Allerdings fand man heraus, daß es dann, wenn ein
Phthalatpuffer (pH 4) dem Natriumazid-Jod-Stärke-Reagenz zugesetzt wird, möglich ist,
den Bereich, innerhalb dessen der pH angepaßt werden kann, wenn das Reagenz mit der
Testlösung umgesetzt wird, zu erweitern. Auf diese Weise schwankt bei Vorhandensein
eines Phthalatpuffers das Absorptionsvermögen einer Testlösung nicht nennenswert in dem
pH-Bereich von 9,5 - 10,5, und es ist möglich, die Konzentration einer S-haltigen
Verbindung exakt und schnell in diesem pH-Bereich zu bestimmen. Die Zugabe eines
Puffers zu
dem Farbreagenz ist auch insofern vorteilhaft, als die Stabilität des Reagenz
allgemein erhöht und die Lebensdauer des Reagenz verlängert wird.
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Wenn ein organischer Inhibitor einer elektrochemischen Beschichtungslösung zum
Beschichten einer Zinklegierung, beispielsweise einer Zn-Ni-Legierung, gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung zugesetzt wird, verschiebt sich das Abscheidungspotential des
edleren Metalls (Ni) in Richtung des edlen Metalls infolge des Vorhandenseins des
Inhibitors. Bei der elektrochemischen Beschichtung in einer vertikalen oder horizontalen
elektrolytischen Zelle, wird ein Umleiten des elektrischen Stromes um die Kante des
Stahlblechs zur (unbeschichteten) Rückseite durch eine Verhüllung vermieden, doch ist das
Umleiten eines schwachen Stroms unvermeidbar. Deshalb kann es in den Kantenabschnitten
auf der unbeschichteten Seite des Blechs zu der sogenannten normalen Codeposition, d. h.
einer bevorzugten Abscheidung des edleren Metalls (Ni), kommen.
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In dem Maß wie die Konzentration des organischen Inhibitors erhöht wird, wird die
Abscheidung des edleren Metalls an den Kanten der unbeschichteten Rückseite signifikant.
Wenn das edlere Metall edler als Fe ist, wie dies der Fall mit Ni ist, beeinträchtigt das auf
der unbeschichteten Seite abgeschiedene Metall die Auflösung des Stahlblechs während der
nachfolgenden Phosphatbehandlung, was zur Bildung von Lückenbereichen oder
Leerräumen führen kann, welche durch die erwünschten Phosphatkristalle freigelegt werden.
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Um die Bildung solcher Lückenbereiche oder Leerräume während der Phosphatierung zu
vermeiden, kann ein leichtes Schleifen mit einer Schleifbürste auf der unbeschichteten Seite
des einseitig elektrochemisch beschichteten Stahlblechs durchgeführt werden, um aktive
Stellen für die Phosphatierung auf der Stahloberfläche freizulegen, wodurch die
Empfänglichkeit für das Phosphatieren erhöht wird.
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Wie zuvor beschrieben, ist ein zu starkes Schleifen der unbeschichteten Seite eine Ursache
für ein Abgleiten während der anschließenden Bearbeitung des einseitig elektrochemisch
beschichteten Stahlblechs.
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Daher sollte das leichte Schleifen in der Weise durchgeführt werden, daß das Peak-
Zählergebnis, bezogen auf das Ausgangsblech, im Höchstfall 20 % beträgt. Das Peak-
Zählergebnis, das allgemein mit PPI abgekürzt wird, ist die Anzahl der aufgerichteten Teile
pro Inch mit einer Peak-Höhe von mindestens 0,8 um.
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Das leichte Schleifen der unbeschichteten Seite wird vorzugsweise unter Verwendung einer
Schleifbürste durchgeführt, welche aus dünnen Drähten mit daran haftenden feinen
Schleifteilchen besteht, um die Verminderung der Oberflächenrauheit des Blechs durch das
Schleifen zu minimieren. Beispiele für derartige Bürsten sind die Modellnummern 1.8S-
1000-24H, 3A-1000-7H und 3A-500-7H, die von der Firma Hotani K.K aus Japan
vertrieben werden.
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Wenn die Konzentration des Inhibitors auf die obenerwähnte Weise reguliert wird, um in
einem bestimmten Bereich zu liegen, in welchem die negative Wirkung des Inhibitors auf
die Beschichtung vermieden werden kann, beispielsweise bis etwa 5 ppm oder darunter in
den Fällen, wo der Inhibitor der Beschichtungslösung zugesetzt wird, ist es möglich, ein
einseitig elektrochemisch beschichtetes Stahlblech zu erhalten, welches eine ausreichende
Verwendbarkeit für die Phosphatierung auf der unbeschichteten Seite besitzt, ohne darauf
eine leichte Kornbildung zu verursachen.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird unter Verwendung einer
herkömmlichen Vorrichtung für einseitig elektrochemisches Beschichten, wie in der Fig. 1
schematisch dargestellt, durchgeführt, mit der Ausnahme, daß ein Adsorptionsfilm-bildender
organischer Inhibitor entweder der Beschichtungslösung oder der
Vorbeschichtungs-Beizlösung oder dem Abspülwasser zugesetzt wird, während die Konzentration des Inhibitors
reguliert wird, sofern erforderlich. Im allgemeinen können die Beschichtungsbedingungen
diesselben sein wie diejenigen, welche bei einem herkömmlichen elektrochemischen
Beschichtungsverfahren verwendet werden. Im Falle einer Zinklegierungsbeschichtung
können allerdings die Zusammensetzung und die Phase der elektrochemisch beschichteten
Legierungsschicht durch die Hinzugabe eines Inhibitors variiert werden, so daß die
Zusammensetzung der elektrochemischen Beschichtungslösung, sofern erforderlich,
angepaßt werden sollte, um eine Schicht mit der gewünschten Legierungszusammensetzung
abzuscheiden.
-
Die folgenden Beispiele sind erläuternde Darstellungen der beanspruchten Erfindung. Es
sollte jedoch als vorausgesetzt gelten, daß die Erfindung nicht auf bestimmte, in den
Beispielen dargestellte Einzelheiten beschränkt ist.
Beispiel 1
-
Eine auf einer Zinklegierung basierende, elektrochemische Beschichtungslösung vom
Sulfattyp wurde unter den folgenden Bedingungen hergestellt:
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Zusammensetzung der elektrochemischen Beschichtungslösung:
-
130 g / l von ZnSO&sub4; 7H&sub2;O
-
260 g / l von NiSO&sub4; 6H&sub2;O
-
75 g / l von Na&sub2;SO&sub4;
-
pH: 1,8
-
Badtemperatur: 50ºC
-
Der in Tabelle 3 angegebene organische Inhibitor wurde der Beschichtungslösung zugesetzt.
Unter Verwendung der den Inhibitor enthaltenden Beschichtungslösung wurde ein
Stahlblech einer einseitigen elektrochemischen Beschichtung auf Basis einer Zn-Ni-Legierung mit
einer handelsüblichen koninuierlichen elektrochemischen Beschichtungsvorrichtung
unterzogen, welche die in der Fig. 1 gezeigte Zellenanordnung hat. Die Bedingungen für
das elektrochemische Beschichten waren wie folgt:
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Stromdichte: 60 A/dm²
-
Beschichtungsgewicht: 20 g/m²
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Das Stahlblech war ein 0,8 mm dickes, kaltes gewalztes Stahlblech. Vor der
elektrochemischen Beschichtung wurde die zu beschichtende Oberfläche durch elektrolytische
Entfettung in einer auf Natriumhydroxid basierenden elektrolytischen Entfettungslösung,
durch Abwaschen mit Wasser, durch elektrolytisches Beizen in einer Schwefelsäurelösung
und durch Abwaschen mit Wasser auf eine herkömmliche Weise gereinigt. Nach der
elektrochemischen Beschichtung wurde das Stahlblech mit Wasser abgewaschen und danach
getrocknet, um das gewünschte, auf einer Zn-Ni-Legierungsbasis einseitig elektrochemisch
beschichtete Stahlblech zu erhalten.
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Die unbeschichtete Oberfläche des resultierenden, auf einer Zn-Ni-Legierungsbasis einseitig
elektrochemisch beschichteten Stahlblechs wurde in bezug auf das Aussehen, die Menge des
darauf abgeschiedenen Rest-Ni und die Verwendbarkeit für eine chemische
Umwandlungsbehandlung bewertet.
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Das Aussehen der unbeschichteten Oberfläche wurde durch Betrachtung mit dem bloßen
Auge eines Teststücks bewertet und wie folgt eingestuft:
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O : gut,
-
Δ : leicht schwarz gefärbt
-
x : schwarz gefärbt
-
xx : tief schwarz gefärbt
-
Die auf
der unbeschichteten Oberfläche abgeschiedene Menge an Rest-Ni wurde durch
Fluoreszenz-Röntgenstrahlspektroskopie im Mittelbereich eines Teststückes des
beschichteten Blechs bestimmt.
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Die Verwendbarkeit der unbeschichteten Oberfläche für eine chemische
Umwandlungsbehandlung wurde im Mittelbereich eines Teststückes ermittelt, nachdem es mit
Zinkphosphat auf herkömmliche Weise phosphatiert wurde. Die Bewertung wurde durch
Bestimmung des Gewichts des Phosphatfilms, welcher auf der unbeschichteten Oberfläche
durch die Behandlung abgeschieden wurde, und durch Betrachtung des Aussehens des
Phosphatfilms mit dem bloßen Auge und mit einem Rasterelektronenmikroskop in bezug auf
die Gleichförmigkeit des Films und die Feinheit der Phosphatkristalle durchgeführt.
Außerdem wurde die Höhe der Peaks von Posphophyllit (Zn&sub2;Fe(PO&sub4;)&sub2; 4H&sub2;O) und
Hopeit (Zn&sub3;(PO&sub4;)&sub2; 4H&sub2;O) nach einem Röntgenbeugungsbild des Phosphatfilms
gemessen, und der P-Wert welcher die Alkalibeständigkeit und die Haftfähigkeit an einem
bestrichenen Film angibt, wurde entsprechend der folgenden Gleichung errrechnet:
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P-Wert = Peak-Höhe des Phosphophyllit/Summe der Peak-Höhen von Phosphophyllit und Hopeit
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Die mit einer Zn-Ni-Legierung elektrochernisch beschichtete Oberfläche des beschichteten
Blechs wurde auch in bezug auf ihren Ni-Gehalt und die Phasenstruktur des
Beschichtungsüberzugs bewertet.
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Der Ni-Gehalt des Beschichtungsüberzugs wurde durch
Fluoreszenz-Röntgenstrahlspektroskopie bestimmt. Die Phasenstruktur davon wurde mit dem Röntgenstrahl-
Diffraktionsverfahren bestimmt.
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Die Testergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle 3 enthalten.
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Wie aus der Tabelle 3 deutlich wird, wurde auf die Oberfläche auf der unbeschichteten
Seite des resultierenden, einseitig elektrochemisch beschichteten Stahlblechs, wenn ein
organischer Inhibitor in der elektrochemischen Beschichtungslösung in einer Konzentration
von mindestens 1 ppm vorhanden war, kein schwarzer Säure-Verbrennungsfilm
abgeschieden, und diese besaß eine verbesserte Verwendbarkeit für die Phosphatierung. Wenn
jedoch der Inhibitor, beispielsweise Thioharnstoff, in einer übermäßig hohen Konzentration
vorhanden war, verringerte sich der Ni-Gehalt des aufbeschichteten Legierungsüberzugs,
und die Phasenstruktur des aufbeschichteten Überzugs veränderte sich von der γ-Phase in
die γ+η-Phase.
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Damit beträgt eine bevorzugte Konzentration des Inhibitors in der Lösung mindestens etwa
1 ppm und höchstens etwa 10 ppm, wenn ein Inhibitor der Beschichtungslösung zugesetzt
wird, und es werden gute Ergebnisse bei einer Konzentration von weniger als 5 ppm oder
darunter erreicht.
Beispiel 2
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Eine elektrochemische Beschichtungslösung einer Zinklegierung vom Chlorid-Typ wurde
unter den folgenden Bedingungen hergestellt:
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Zusammensetzung der Lösung zur elektrochemischen Beschichtung:
-
250 g / l von ZnCl&sub2;
-
320 g / l von KCl
-
100 g / l von NiCl&sub2; 6H&sub2;O
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pH: 4,5
-
Badtemperatur: 55ºC
-
Der in der Tabelle 4 angegebene organische Inhibitor wurde der Beschichtungslösung
zugesetzt. Unter Verwendung der den Inhibitor enthaltenden Beschichtungslösung wurde ein
Stahlblech einer einseitigen elektrochemischen Beschichtung auf Basis einer Zn-Ni-
Legierung auf diesselbe Art und Weise wie in Beispiel 1 unter den folgenden Bedingungen
unterzogen:
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Stromdichte: 60 A/dm²
-
Beschichtungsgewicht: 20 g/m²
-
Die unbeschichtete und die beschichtete Seite des resultierenden, einseitig auf Basis einer
Zn-Ni-Legierung elektrochemisch beschichteten Stahlblechs wurden auf diesselbe Weise wie
in Beispiel 1 beschrieben bewertet. Die Testergebnisse sind in der Tabelle 4 dargestellt.
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Aus Tabelle 4 ist ersichtlich, daß man gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
ein einseitig elektrochemisch beschichtetes Stahlblech durch elektrochemisches Beschichten
in einem Chloridbad erhalten kann, wobei die unbeschichtete Seite ein verbessertes
Aussehen und eine Verwendbarkeit für das Phosphatieren besitzt.
Beispiel 3
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Die zu beschichtende Oberfläche eines 0,8 mm dicken Stahlblechs wurde durch eine
elektrolytische Entfettung in einer auf Natriumhydroxid basierenden Entfettungslösung
vorbehandelt, gefolgt von einem Abwaschen mit Wasser. Die Oberfläche wurde dann 5
Sekunden lang einem elektrolytischen Beizen mit einer Stromdichte von 20 A/dm² in einer
5 %igen schwefelsauren Lösung bei 40ºC, in weicher Mercaptan als organischer Inhibitor
in verschiedenen Konzentrationen wie in Tabelle 5 angegeben vorhanden war unterzogen,
gefolgt von einem Abwaschen mit Spülwasser.
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Anschließend wurde eine einseitige elektrochemische Beschichtung mit einer Zn-Ni-
Legierung auf einem Stahlblech unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
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Zusammensetzung der Lösung zur elektrochemischen Beschichtung:
-
120 g / l von ZnSO&sub4; 7H&sub2;O
-
250 g / l von NiSO&sub4; 6H&sub2;O
-
75 g / l von Na&sub2;SO&sub4;
-
pH: 2
-
Badtemperatur: 55 ºC
-
Stromdichte: 60 A/dm²
-
Beschichtungsgewicht: 20 g/m²
-
Nach dem Abwaschen und Trocknen wurden das Aussehen, die Menge des Rest-Ni und die
Verwendbarkeit für die Phosphatierung der unbeschichteten Seite des erhaltenen, einseitig
elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichteten Stahlblechs auf diesselbe Weise,
wie in Beispiel beschrieben, bewertet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 dargestellt.
-
Wie man aus der Tabelle 5 ersehen kann, war die Zusetzung eines organischen Inhibitors zu
der Beizlösung, welche vor der elektrochemischen Beschichtung verwendet wurde, ebenfalls
bei der Verhütung einer Säure-Verbrennung auf der unbeschichteten Seite wirksam.
Beispiel 4
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Die zu beschichtende Oberfläche eines 0,8 mm dicken Stahlblechs wurde durch
elektrolytische Entfettung in einer Entfettungslösung auf Natriumhydroxid-Basis
vorbehandelt, gefolgt von einem Abwaschen mit Wasser. Die Oberfläche wurde danach einem
elektrolytischen Beizen in einer schwefelsauren Lösung unterzogen und mit Spülwasser
abgewaschen, in welchem verschiedene organische Inhibitoren wie in Tabelle 6 angegeben
vorhanden waren.
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Anschließend wurde unter Verwendung einer elektrochemischen Beschichtungslösung, die
verschiedene organische Inhibitoren wie in Tabelle 6 angegeben enthielt, eine einseitige
elektrochemische Beschichtung mit einer Zn-Ni-Legierung auf dem Stahlblech unter den
folgenden Bedingungen durchgeführt:
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Zusammensetzung der Lösung zur elektrochemischen Beschichtung:
-
120 g / l von ZnSO&sub4; 7H&sub2;O
-
250 g / l von NiSO&sub4; 6H&sub2;O
-
75 g l von Na&sub2;SO&sub4;
-
pH: 2
-
Badtemperatur: 55ºC
-
Stromdichte: 60 A/dm²
-
Beschichtungsgewicht: 20 g/m²
-
Die unbeschichtete und die beschichtete Seite des resultierenden einseitig elektrochemisch
beschichteten Stahlblechs wurden auf diesselbe Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben,
bewertet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 6 dargestellt.
Beispiel 5
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Ein einseitig elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichtetes Stahlblech wurde auf
diesselbe Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung einer elektrochemischen
Sulfat-Beschichtungslösung, die verschiedene organische Inhibitoren enthielt, durchgeführt.
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Die unbeschichteten Seiten einiger der erhaltenen, elektrochemisch beschichteten
Stahlbleche wurden mit einer Schleifbürste, vertrieben von der Fa. Hotani K.K. mit der in
Tabelle 9 angegebenen Modellnummer, auf eine derartige Weise leicht geschliffen, daß die
Verminderung des PPI (Peak-Zählergebnis) im Höchstfall 20 % betrug.
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Die unbeschichtete und die beschichtete Seite der resultierenden, einseitig elektrochemisch
beschichteten Stahlbleche wurden auf diesselbe Art und Weise, wie in Beispiel 1
beschrieben, bewertet. Die Ergebnisse sind zusammen mit dem Namen des organischen
Inhibitors, welcher der Beschichtungslösung zugesetzt wurde, sowie der Konzentration
davon in der Lösung in Tabelle 7 dargestellt. Die Tests zur Bewertung der Menge des Rest-
Ni und
der Verwendbarkeit für die Phosphatierung (Beobachtung der Phosphatkristalle)
wurden nicht nur im Mittelbereich des Stahlblechs, sondern auch in den Kantenbereichen
davon durchgeführt. Der PPI-Wert wurde durch ein Prüfgerät für die Oberflächenrauheit
gemessen.
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Wie man in Beispiel 1 herausfand, hatte das resultierende, einseitig elektrochemisch
beschichtete Stahlblech gute Eigenschaften im Mittelteil, wenn der Beschichtungslösung ein
organischer Inhibitor in einer Konzentration von mindestens 1 ppm zugesetzt wurde. In den
Kantenbereichen wurden jedoch Lückenbereiche und Leerräume in dem phosphatierten Film
auf der unbeschichteten Seite selbst in solchen Fällen beobachtet, wo mindestens 1 ppm
eines Inhibitors der Beschichtungslösung zugesetzt wurde. Derartige schlechte Ergebnisse
der Phosphatierung in den Kantenbereichen könnten durch leichtes Schleifen auf der
unbeschichteten Oberfläche des einseitig elektrochemisch beschichteten Stahlblechs vor der
Phosphatierung vermieden werden.
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Der Arbeitslauf Nr. 5 veranschaulicht den Fall, wo die unbeschichtete Seite des
elektrochemisch beschichteten Blechs mit einer Verminderung des PPI-Wertes von mehr als
20 % geschliffen wurde. Ein derart starkes Schleifen ist nicht wünschenswert, weil es ein
Verrutschen des Blechs in der anschließenden Arbeitsstufe verursacht.
Beispiel 6
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Ein einseitig elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichtetes Stahlblech wurde auf
diesselbe Weise hergestellt, wie in Beispiel 2 beschrieben, und zwar unter Verwendung
einer elektrochemischen Beschichtungslösung aus Chlorid, welche verschiedene organische
Inhibitoren enthielt. Die unbeschichteten Seiten einiger der resultierenden, elektrochemisch
beschichteten Bleche wurden leicht auf diesselbe Weise wie in Beispiel 5 geschliffen.
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Die unbeschichteten und die beschichteten Seiten der resultierenden, einseitig
elektrochemisch beschichteten Stahlbleche wurden auf diesselbe Art und Weise wie in Beispiel 5
bewertet. Die Testergebnisse sind in der Tabelle 8 zusammen mit dem Namen und der
Konzentration des organischen Inhibitors, welcher der Beschichtungslösung zugesetzt
wurde, sowie der Modellnummer der beim Schleifen verwendeten Schleifbürste dargestellt.
-
Ähnliche Ergebnisse wie jene in Beispiel 5 wurden erzielt, als eine elektrochemische
Beschichtungslösung aus Chlorid bei diesem Beispiel verwendet wurde.
Beispiel 7
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Ein einseitig elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichtetes Stahlblech wurde auf
diesselbe Weise wie in Beispiel 4 hergestellt. Die unbeschichteten Seiten einiger der
resultierenden elektrochemisch beschichteten Stahlbleche wurden auf diesselbe Weise wie in
Beispiel 5 leicht geschliffen.
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Die unbeschichteten und die beschichteten Seiten der resultierenden, einseitig
elektrochemisch beschichteten Stahlbleche wurden auf diesselbe Art und Weise wie in
Beispiel 5 bewertet. Die Testergebnisse sind in der Tabelle 9 zusammen mit den Namen und
den Konzentrationen der organischen Inhibitoren, welche dem Spülwasser und der
Beschichtungslösung zugesetzt wurden, sowie der Modellnummer der beim Schleifen
verwendeten Schleifbürste dargestellt.
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Wie aus den Ergebnissen deutlich wird, wurden die Eigenschaften der Kantenbereiche der
unbeschichteten Seiten der einseitig elektrochemisch beschichteten Stahlbleche durch
leichtes Schleifen verbessert.
Beispiel 8
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Ein einseitig elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichtetes Stahlblech wurde auf
diesselbe Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung einer elektrochemischen
Beschichtungslösung aus Sulfat, welche Thioharnstoff als organischen Inhibitor enthielt,
hergestellt. Die Konzentration des Thioharnstoffs in der Beschichtungslösung wurde so auf
die untenstehende Weise reguliert, daß sie den vorbestimmten in der Tabelle 10
angegebenen Wert hatte.
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Eine Probe der elektrochemisch beschichteten Lösung wurde der Zirkulationsleitung für die
Beschichtungslösung periodisch entnommen und die Konzentration des Thioharnstoffs in der
Probenlösung wurde mit einem Natriumazid-Jod-Stärke-Farbreagenz bestimmt. Danach
wurde Thioharnstoff, sofern erforderlich, der elektrochemischen Beschichtungslösung in
einer Menge zugesetzt, die ausreichte, um die Konzentration des Thioharnstoffs in der
Lösung auf dem vorbestimmten Wert zu halten.
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Die quantitative Analyse des Thioharnstoffs wurde mit dem folgenden Verfahren
durchgeführt:
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(1) Eine 10 ml-Probe der Beschichtungslösung wurde auf 200 ml mit entionisiertem Wasser
verdünnt.
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(2) Ein Aliquot von 20 ml der verdünnten Lösung wurde mit 10 ml einer wäßrigen 20
%igen Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; 12 H&sub2;O-Lösung und 50 ml entionisiertem Wasser vermischt.
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(3) Der pH der resultierenden Lösung wurde durch Zugabe von Natriumhydroxid, um
Eisenhydroxid (Fe(OH)&sub3;) auszufällen, auf pH 10 gesetzt.
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(4) Die erhaltene Aufschlämmung wurde auf 100 ml mit entionisiertem Wasser verdünnt.
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(5) Die verdünnte Aufschlämmung wurde 10 Minuten lang bei 3000 U/min zentrifugiert,
um Metallionen in der Form von Hydroxidausfällungen zusammen mit
Eisen(III)hydroxidausfällungen zu entfernen.
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(6) Einem Aliquot von 5 ml eines Überstandes wurde 1 ml eines Natriumazid-Jod-Stärke-
Farbreagenz zugesetzt. Das Farbreagenz wurde durch Vermischen von 10 ml einer
wäßrigen 6 %igen NaN&sub3;-Lösung, von 10 ml einer wäßrigen, 200 ppm I&sub2; enthaltenden
Lösung, von 5 ml einer wäßrigen, 8000 ppm Stärke enthaltenden Lösung und von 25 ml
eines Phtalatpuffers (pH 4) hergestellt.
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(7) Nachdem die vermischte Lösung 30 Minuten lang stehen gelassen wurde, wurde ihr
Absorptionsvermögen bei einer Wellenlänge von 585 nm gemessen und die Konzentration
des Thioharnstoffs wurde auf der Basis der in der Fig. 2 gezeigten Kalibrierungskurve
bestimmt.
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Es wurde nachgewiesen, daß mit dem oben erwähnten quantitativen Verfahren die
Konzentration des Thioharnstoffes in einer elektrochemischen Beschichtungslösung mit
einer analytischen Genauigkeit von ± 0,5 ppm bestimmt werden kann, wenn die
Konzentration etwa 3 ppm betrug.
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Die Eigenschaften der unbeschichteten Seite des resultierenden, einseitig elektrochemisch
beschichteten Stahlblechs wurden auf diesselbe Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben,
bewertet. Die beschichtete Seite des Blechs wurde hinsichtlich des Ni-Gehalts des
Beschichtungsüberzugs und der Korrosionsbeständigkeit bewertet. Die
Korrosionsbeständigkeit der beschichteten Seite wurde mit einem Salzsprühversuch (SST) gemäß dem
JIS Z 2371-Testverfahren geprüft. Die Ergebnisse wurden in bezug auf die verstrichene Zeit
ausgedrückt, bevor sich auf dem Probenstück roter Rost bildete.
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Die Testergebnisse sind in der Tabelle 10 angegeben. Die Ergebnisse sind ähnlich wie jene
in Beispiel 1. Wenn die Konzentration des Thioharnstoffes übermäßig hoch war, wurde der
Ni-Gehalt des Beschichtungsüberzugs herabgesetzt, was zu einer Verminderung der
Korrosionsbeständigkeit führte. Es wird geschätzt, daß der bevorzugte Bereich einer
Thioharnstoff-Konzentration, wenn dieser einer sulfatartigen Beschichtungslösung zugesetzt
wird, mindestens 1 ppm und höchstens 10 ppm, und noch besser höchstens 5 ppm beträgt.
Beispiel 9
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Eine einseitig elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichtetes Stahlblech wurde
auf diesselbe Weise, wie in Beispiel 4 beschrieben, hergestellt. Die bei diesem Beispiel
verwendeten organischen Inhibitoren waren Mercaptan, das dem Spülwasser zugesetzt
wurde, und Thioharnstoff, welcher der Beschichtungslösung zugesetzt wurde. Die
Konzentrationen der organischen Inhibitoren in der Beschichtungslösung und in dem
Spülwasser wurden auf diesselbe Art und Weise, wie in Beispiel 8 beschrieben, reguliert, so
daß sie die vorbestimmten, in Tabelle 11 angegebenen Werte hatten.
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Die Eigenschaften der unbeschichteten und beschichteten Seiten des resultierenden einseitig
elektrochemisch beschichteten Stahlbleches wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 8
beurteilt. Die Testergebnisse sind in Tabelle 11 aufgeführt.
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Alle obengenannten Beispiele veranschaulichen die Herstellung von einseitig
elektrochemisch mit einer Zn-Ni-Legierung beschichteten Stahlbleche. Ähnliche Ergebnisse
werden mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erzielt, wenn es für einseitiges
elektrochemisches Beschichten mit reinem Zn oder anderen Zn-Legierungen wie Zn-Fe-,
Zn-Co-, Zn-Ni-Co- und Zn-Mn-Legierungen verwendet wird.
Tabelle 3
Eigenschaften der unbeschichteten Seite
Verwendbarkeit für das Phosphatieren
Eigenschaften der beschichten Seite
Lauf Nr.
organischer Inhibitor
Verbindung
Konzentration (ppm)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Phase
Vergleich
Diese Erfindung
keine
Thioharnstoff
Formaldehyd
Benzylamin
Chinolin
grob, leerräumg
grob
leicht grob
fein
Tabelle 4
Eigenschaften der unbeschichteten Seite
Verwendbarkeit für das Phosphatieren
Eigenschaften der beschichten Seite
Lauf Nr.
organischer Inhibitor
Verbindung
Konzentration (ppm)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Phase
Vergleich
Diese Erfindung
keine
Benzylamin
Thioharnstoff
Chinolin
Formaldehyd
Mercaptan
leerräumg
grob
leicht grob
fein
Tabelle 5
Phosphatfilm auf unbeschichteter Seite
Lauf Nr.
Mercaptankonzentration in 5%iger H&sub2;SO&sub4;-Lösung (ppm)
Aussehen von unbeschichteter Seite
Rest-Ni (mg/m²)
Phosphatkristalle*
P-Wert
Gewicht (g/m²)
Vergleich
Diese Erfindung
* Phosphatkristalle;
XX : Signifikant leerräumig;
O : Kein Leerraum
X :leicht leerräumig;
Tabelle 6
Phosphatfilm auf der unbeschichteten Seite
elektrobeschichteter Überzug
Organischer Inhibitor in Spülwasser
Organischer Inhibitor in der Beschichtungslösung
Lauf Nr.
Verbindung
Konzentration (ppm)
Aussehen der unbeschichteten Seite
Rest-Ni (mg/m²)
Phosphatkristalle
P-Wert
Gewicht (g/m²)
Phase
Vergleich
Diese Erfindung
keine
Thioharnstoff
* Phosphatkristalle;
XX : Signifikant leerräumig;
O : Kein Leerraum.
X :leicht leerräumig;
Tabelle 7
Eigenschaften der unbeschichteten Seite (Mittelbereich)
Eigenschaften der unbeschichteten Seite (Kantenbereich)
Eigenschaften der beschichteten Seite
Organischer Inhibitor in der Beschichtungslösung
Verwendbarkeit für das Phosphatieren
Verbindung
Konzentration (ppm)
Leichtes Schleifen (Schleifbürste)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Kristalle in phosphatiertem Film
Phase
Rauheit der unbeschichteten Seite (Reduktion in PPI) (%)
keine
Thioharnstoff
Formaldehyd
Benzylamin
Chinolin
grob, leerräumig
grob
feine
leerräumig
* Die große Reduktion in PPI kann ein Gleiten des Bleches inder nachfolgendern Bearbeitungsstufe verursachen.
Tabelle 8
Eigenschaften der unbeschichteten Seite (Mittelbereich)
Eigenschaften der unbeschichteten Seite (Kantenbereich)
Eigenschaften der beschichteten Seite
Verwendbarkeit für das Phosphatieren
Organischer Inhibitor in der Beschichtungslösung
Verbindung
Konzentration (ppm)
Leichtes Schleifen (Schleifbürste)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Kristalle in phosphatiertem Film
Phase
Rauheit der unbeschichteten Seite (Reduktion in PPI) (%)
keine
Benzylamin
Chinolin
Formaldehyd
Mercaptan
Thioharnstoff
leerräumig
fein
grob
grob leerräumig
Tabelle 9
Eigenschaften der unbeschichteten Seite (Mittelbereich)
Eigenschaften der unbeschichteten Seite (Kantenbereich)
Eigenschaften der beschichteten Seite
Verwendbarkeit für das Phosphatieren
Organischer Inhibitor in Spülwasser
Organischer Inhibitor in der Beschichtungslösung
Verbindung
Konzentration (ppm)
Leichtes Schleifen (Schleifbürste)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Kristalle in phosphatiertem Film
Phase
Rauheit der unbeschichteten Seite (Reduktion in PPI) (%)
keine
Thioharnstoff
grob
feine
grob leerräumig
fein
Tabelle 10
Eigenschaften der unbeschichteten Seite
Eigenschaften der beschichten Seite
Verwendbarkeit für das Phophatieren
Thioharnstoffkonzentration in der Beschichtungslösung (ppm)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Korrosionsbeständigkeit beim SST (h)
grob, leerräumig
grob
fein
Tabelle 11
Eigenschaften der unbeschichteten Seite
Eigenschaften der beschichteten Seite
Verwendbarkeit für das Phosphatieren
Mercaptankonzentration im Spülwasser (ppm)
Thioharnstoffkonzentration in der Beschichtungslsg. (ppm)
Aussehen
Rest-Ni (mg/m²)
Filmgewicht (g/m²)
P-Wert
Phosphatkristalle
Korrosionsbeständigkeit beim SST (h)