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Die Erfindung betrifft einen Unterbau für mobile und
zerlegbare Gerüste, Gerüstbrücken, ausziehbare Brücken oder
dgl., der zumindest ein Antriebsrad mit einer festen Achse in
Kombination mit einem Antriebsmittel und zwei Steuerräder in
Kombination mit einem Betätigungsmittel aufweist, das in der
Lage ist, die Lenkung der Steuerräder anzutreiben.
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Ein auf einem Unterbau angebrachtes Gerüst mit Steuerrädern
und Antriebsrädern wird in US-A-3 422 922 beschrieben. Dieses
bekannte Gerüst umfaßt einen steifen, rechtwinkligen Rahmen,
der einen Unterbau bildet, an dem die Antriebs- und
Steuerräder gelagert sind. U-Profil-Schienenelemente und
schräge U-Profil-Streben sind mit dem Rahmen verbunden und
erstrecken sich aufwärts, so daß sie eine Führungseinrichtung
für einen Plattformrahmen bilden, der bezüglich des
Unterbaues vertikal bewegbar ist. Dieses bekannte Gerüst kann
nicht zerlegt werden und ist so ausgebildet, daß es als
Fahrzeug verwendet wird.
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Um Malerarbeiten, die Installierung von Kabeln für
elektrische Anlagen und andere ähnliche Arbeiten an Innen-
und an Außenwänden durchzuführen, werden zerlegbare Gerüste
verwendet, die auf Gelenkrädern bewegbar sind, wodurch eine
leichte Verschiebung derselben aus einer Arbeitsposition in
die nächste gestattet wird. Geeignete Vorrichtungen für eine
zeitweise Verriegelung erlauben es, ein Gerüst in der
gewünschten Position zu fixieren.
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Es ist allgemein üblich, diese Art von Gerüsten, mit
beachtlichem Gewicht und Ausmaß, zu verwenden, die darüber
hinaus während der Arbeitsausführung sehr häufig bewegt
werden müssen. Z. B. ist es beim Einrichten einer
elektrischen Anlage notwendig, das Gerüst sehr häufig zu
bewegen, um der Spur zu folgen, entlang welcher die Kabel
verlegt werden müssen. Diese häufigen Verstellungen sind oft
anstrengend und schwierig.
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Um den Einsatz bei Aufbau und Handhabung des oben
beschriebenen Typs zu erleichtern, wurde vorgeschlagen (US-A-
3 731 758), eine Gerüsteinheit mit einem Umkehrmotor und
einer motorisierten Lenkvorrichtung zur Richtungssteuerung
des Gerüsts durch Lenkung von zumindest einem Stützrad zu
schaffen. Der Antriebsmotor wie auch der Lenkantrieb sind auf
dem Gerüst selbst angebracht, so daß das Zerlegen des Gerüsts
für Transportzwecke eine schwierige und ermüdende Tätigkeit
ist. Darüber hinaus ist die bekannte Anordnung gefährlich, da
das Risiko besteht, daß das Gerüst leicht umstürzen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen Unterbau für Gerüste,
Gerüstbrücken, ausziehbare Brücken und dgl. zu schaffen, die
die Nachteile der bekannten Gerüste überwindet. Insbesondere
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
motorisierten Unterbau zu schaffen, der leicht auch an
existierenden Gerüsten angebracht werden kann, um diese zu
motorisieren, ohne das Zerlegen und Transportieren derselben
zu behindern.
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Gemäß der Erfindung umfaßt der Unterbau einen Vorder- oder
Steuerteil und ein Hinter- oder Antriebsteil, die
demontierbar über Längsträger verbunden sind, wobei
Verriegelungsmittel für ein einfaches Verriegeln und Lösen
der Träger und des Vorder- und Hinterteils des Unterbaues
vorgesehen sind. Ferner sind das Vorder- und Hinterteil mit
Verbindungsmitteln versehen, um den Unterbau mit dem Gerüst,
der Gerüstbrücke, der ausziehbaren Brücke oder dgl. zu
verbinden.
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Durch Verwendung von Längsträgern unterschiedlicher Längen
ist es möglich, Unterbauten unterschiedlicher Abmessungen
entsprechend den spezifischen Anwendungen, für die der
Unterbau verwendet wird, zu bauen. Eine Reihe von
Längsträgern und eine Reihe von Vorder- und Hinterteilen
unterschiedlicher Abmessungen reichen aus, um Unterbauten in
einer beliebigen, für irgendeine Anwendungsart geeigneten
Abmessung zusammenzubauen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt sowohl das
Vorder- als auch das Hinterteil eine kastenartige Struktur,
in der die entsprechenden Räder und die Antriebsteile der
Räder untergebracht sind, wobei die Räder teilweise aus dem
offenen Boden der jeweiligen kastenartigen Struktur
herausragen. Diese kastenartige Struktur des Vorder- und des
Hinterteils gestatten einen beachtlichen Widerstand auch
gegenüber Dreh- und Biegespannungen bei sehr begrenzten
Produktionskosten und sind darüber hinaus besonders geeignet,
eine Verbindung mit den Längsträgern herzustellen. Die
Antriebs- und Steuerräder ragen nur ein wenig aus der
jeweiligen kastenartigen Struktur heraus, so daß, falls
während des Gebrauchs ein Rad über ein Loch oder eine
Vertiefung gerät, das Gerüst nicht umstürzt, da der Unterbau
dann mit der kastenartigen Struktur auf dem Boden aufliegt.
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In der Praxis weist die kastenartige Struktur einen umgedreht
U-förmigen Querschnitt auf, in dem die Räder und der
Antriebsmechanismus aufgenommen ist.
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Weitere vorteilhafte Merkmale des Unterbaues gemäß der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Gerüst, das mit einem wie
oben beschriebenen Unterbau versehen ist.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im
folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es
zeigen:
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Fig. 1 schematisch den unteren Bereich eines Gerüsts mit
einem Unterbau gemäß der Erfindung;
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Fig. 2 eine unvollständige Draufsicht auf das Steuerteil des
Unterbaues gemäß der Erfindung;
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Fig. 3 und 4 Schnittdarstellungen der Linien III-III und IV-
IV in Fig. 2;
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Fig. 5 eine unvollständige Draufsicht des Antriebsteils des
Unterbaues gemäß der Erfindung; und
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Fig. 6 und 7 Schnittdarstellungen der Linien VI-VI und VII-
VII in Fig. 5.
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Der Unterbau ist in Kombination mit einer Gerüstbrücke
dargestellt, es ist aber so zu verstehen, daß dieser auch mit
ausziehbaren Brücken oder anderen sich selbst antreibenden
Einrichtungen verwendet werden kann.
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Gemäß dem, was in den beigefügten Zeichnungen dargestellt
wird und mit anfänglichem Bezug auf Fig. 1, umfaßt ein
mobiles Gerüst 1 eine rohrförmige zerlegbare Struktur 3 von
an sich bekannter Art mit insbesondere vier Pfosten 3A, die
mit einem allgemein mit 5 bezeichneten Unterbau verbunden
sind, der mit vier Rädern 7, 9 versehen ist. Die Räder 7, 9
sind an zwei Teilen des Unterbaues 5 gelagert: einem Vorder-
oder Steuerteil, mit 11 bezeichnet, und einem Hinter- oder
Antriebsteil, mit 13 bezeichnet. Die an dem Steuerteil 11 des
Unterbaues 5 gelagerten Räder 7 sind Lenkräder, d. h. sie
sind um vertikale Achsen bewegbar und haben somit ein
Lenkvermögen, und sie sind mit Mitteln verbunden, die die
Lenkung steuern können, wie später im einzelnen beschrieben
wird; die Hinterräder 9 dagegen haben feststehende Achsen und
werden mechanisch angetrieben, um dem Gerüst zu erlauben,
sich vorwärts zu bewegen, wie im folgenden beschrieben wird.
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Die Teile 11 und 13 des Unterbaues 5 sind miteinander durch
rohrförmige Träger 15 verbunden, deren Enden in
entsprechenden, durch die Teile 11, 13 getragenen Halterungen
17, 19 (siehe insbesondere Fig. 2 und 4) aufgenommen sind und
durch Schraubelemente 21, die mit Griffen 23 versehen sind,
um deren Betätigung zu erleichtern, verriegelt sind. Der
Unterbau 5 kann durch Lösen der Schraubelemente 21 und
Zurückziehen der Träger 15 aus den jeweiligen Gehäusen 17, 19
leicht zerlegt werden.
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Auf jedem Teil 11, 13 sind rohrförmige Aufnahmen 25 fest
angebracht (z. B. durch Schweißung), in denen die unteren
Enden der Pfosten 3A der Struktur 3 des Gerüsts 1 eingepaßt
sind. Mögliche Verriegelungselemente, nicht dargestellt,
können vorgesehen sein, um die Struktur 3 mit dem Unterbau 5
zu verbinden.
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Die Figuren 2 - 4 zeigen im Detail das Vorder- oder
Steuerteil 11 des Unterbaues 5. Wie in diesen Figuren
dargestellt wird, umfaßt der Teil 11 eine kastenförmige
Struktur 30 mit umgedreht U-förmigem Querschnitt, die die
Gehäuse 17, 19 zum Aufnehmen der Enden der rohrförmigen
Träger 15 umfaßt, wobei in Übereinstimmung mit diesen
Gehäusen die schraubbetätigten Klemmelemente 21 angeordnet
sind.
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Die zwei Lenkräder 7 sind an der rohrförmigen Struktur 30
angeordnet, wobei jedes Rad durch einen entsprechenden Träger
32 abgestützt wird, welcher an einer Platte 33, die durch
Schrauben 34 (Fig. 4) an der kastenartigen Struktur verankert
ist, gelagert ist, wobei sich dieser Träger 32 um eine
vertikale Achse A-A dreht. Um die Drehung der Gelenkräder 7
um die relevanten Achsen A-A anzutreiben und zu steuern, ist
eine Gabel 36 mit jedem der zwei Gelenkräder 7 verbunden,
welche an dem jeweiligen Gelenkrad in Übereinstimmung mit
dessen Drehachse angreift. Die zwei Gabeln 36 (nur eine ist
in der Zeichnung dargestellt, die andere ist genau identisch)
sind über ein Gelenk 40 schwenkbar mit relevanten Armen oder
Verbindungsstangen 38 verbunden, welche wiederum an dem mit
Bezug auf die Gabel 36 gegenüberliegenden Ende über ein mit
dem Gelenk 40 übereinstimmendes Gelenk 42 mit einer Kurbel 44
schwenkbar verbunden sind. Die Kurbel 44 wird durch einen
Elektromotor 46, über eine Kupplung 48 und ein
Untersetzungsgetriebe 50 um eine vertikale Achse B gedreht.
Der Elektromotor 46, der durch eine durch den gleichen
Unterbau (Fig. 1) getragene Batterie 52 versorgt wird, treibt
die Kurbel 44 gemäß dem Doppelpfeil f44 im Uhrzeigersinn oder
gegen den Uhrzeigersinn zu einer Drehung an, entsprechend dem
von dem Benutzer gegebenen Befehl, um so dem Unterbau und dem
gesamten Gerüst zu gestatten, wie gewünscht in die eine oder
andere Richtung zu steuern.
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Die Steuerung des Motors wird über eine Konsole 54 (Fig. 1)
ausgeführt, die durch die Struktur 3 des Gerüsts 1 in einer
Höhe getragen wird, die für einen leichten Zugang durch den
auf dem Boden stehenden Benutzer oder durch einen auf dem
Gerüst stehenden Benutzer geeignet ist, wobei ein ausreichend
langes Kabel vorgesehen ist, um die Konsole von einer
Position in eine andere zu versetzen. Auf der Konsole sind
Hebel- oder Knopfelemente oder ähnliche Mittel vorgesehen, um
die Drehung des Elektromotors 46 zu steuern. Darüber hinaus
können eine Ladeanzeige der Batterie 52 und eine
Positionsanzeige der Steuerräder vorgesehen sein. Um die
Position der Steuerräder anzuzeigen, können analoge und
digitale Meßwertaufnehmer bekannten Typs vorgesehen sein, die
die Position der Kurbel 44 detektieren. Z. B., und in einer
besonders einfachen Ausführungsform, kann der Positions-
Meßwertaufnehmer ein Potentiometer umfassen, das die
Winkelstellung der Kurbel 44 detektieren kann.
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Die Figuren 5 - 7 stellen eine mögliche Ausführungsform des
Hinterteils 13 des Unterbaues 5 dar, welches die
Antriebsmittel zum Voranbewegen des sich selbst antreibenden
Gerüsts trägt. Wie in diesen Figuren dargestellt wird, umfaßt
das Hinter- oder Antriebsteil 13 eine kastenartige Struktur
60, die gleich oder ähnlich der die Gehäuse 17, 19 für die
rohrförmigen Träger 15 tragenden kastenförmigen Struktur 30
ist. Die kastenartige Struktur 60 ist an ihren Enden mit
Abschlußplatten 61 versehen, die fest an der kastenartigen
Struktur 60 befestigt sind. Die Platten 61 tragen Halterungen
63 für die Enden einer Welle 65, auf welcher die
Antriebsräder 9 aufgesetzt sind. Die Welle 65 wird durch
einen Getriebemotor 67, der einen Elektromotor 69 umfaßt, in
Drehung versetzt, wobei der Getriebemotor durch einen an der
kastenartigen Struktur 60 verankerten Träger 71 abgestützt
wird.
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Der Elektromotor 69 wird von der Batterie 52 versorgt und
wird durch einen Hebel, Knopf oder eine ähnliche auf der
Konsole 54 angeordneten Einrichtung in Betrieb gesetzt.
Darüber hinaus kann der Motor 69 in beiden Richtungen in
Drehung versetzt werden, um eine Bewegung des Gerüstes in
Vor- oder Rückwärtsrichtung zu erlauben.
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Anstelle von zwei Antriebsrädern 9 kann in dem Hinterteil des
Unterbaues 5 ein einzelnes Antriebsrad, das mit einem
Getriebemotor verbunden ist, und ein Rad, das leerlaufend
koaxial zu dem Antriebsrad in der kastenartigen Struktur
angebracht ist, vorgesehen sein.
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Der Unterbau 5 ist mit einer Einrichtung bekannten Typs zum
Sichern des Gerüsts auf dem Boden versehen, die schematisch
durch 73 in Fig. 1 bezeichnet ist.
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Der Motor 69 kann ebenfalls als Sicherungsmittel gegen
unvorhergesehene Bewegungen des Unterbaues und somit des
Gerüstes wirken. In der Tat ist das
Geschwindigkeitsverhältnis zwischen dem Motor und den
Antriebsrädern sehr hoch, in der Größenordnung von 1 : 70, so
daß die Übertragung in der Praxis irreversibel ist. Darüber
hinaus ist es auch möglich, einen selbstbremsenden Motor
vorzusehen. Auch das Untersetzungsverhältnis des
Getriebemotors 46 ist extrem hoch, so daß die Übertragung
irreversibel ist, und darüber hinaus kann auch in diesem Fall
ein selbstbremsender Motor vorgesehen werden.
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Der Unterbau gemäß der Erfindung ist deshalb extrem
praktisch, da er zuläßt, daß das mit diesem verbundene Gerüst
leicht bewegt werden kann, ohne irgendwelche spürbare
Anstrengungen ausüben zu müssen, und da er ferner mit
Sicherheitsvorrichtungen, wie sie für seine Verwendung
erforderlich sind, versehen ist. Dieses ist insbesondere im
Fall von Arbeiten hilfreich, welche häufige Verstellungen von
auch schweren Gerüsten notwendig machen.
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Der Unterbau gemäß der Erfindung kann leicht zerlegt werden,
was eine rasche Verlegung desselben erlaubt. Zu diesem Zweck
ist es ausreichend, nach dem Lösen des Gerüsts von dem
Unterbau die Schraubelemente 21 zu lösen und die rohrförmigen
Träger 15 aus ihren Aufnahmen herauszuziehen.
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Die Zeichnungen zeigen nur ein Beispiel der Erfindung, die in
Formen und Anordnungen variieren kann.