DE683724C

DE683724C - Kalorimeter zur Bestimmung des Heizwertes brennbarer Gase

Info

Publication number: DE683724C
Application number: DEK136162D
Authority: DE
Original assignee: JUNKERS KALORIMETERBAU GmbH
Current assignee: JUNKERS KALORIMETERBAU GmbH
Priority date: 1934-12-06
Filing date: 1934-12-06
Publication date: 1939-11-14

Description

Kalorimeter zur Bestimmung des Heizwertes brennbarer Gase Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Kalorimeter zur Bestimmung des Heizwertes brennbarer Gase, bei dem einer Verbrennungskammer Gas und Verbrennungsluft in fortlaufendem Strom in stets gleichbleibendem Verhältnis zugeführt wird, der Gasstrom durch einen Mengenregler konstant gehalten wird und die überschüssige Verbrennungsluft gleichzeitig wärmeaufnehmendes Mittel ist.
Durch die Erfindung soll für ein solches Kalorimeter eine besonders zweckmäßige Anordnung für die Regelung der Verbrennungsluft geschaffen werden. Die Erfindung besteht darin, daß bei dem eingangs erwähnten Kalorimeter der dem Brenner zugleführte Luftstrom durch eine von einem Temperaturregler gesteuerte, am Ausgang der Verbrennungskammer angeordnete Lockflamme konstant gehalten wird.
Die Verwendung'von Lóckflammen zur Erzeugung eines Luftstromes in einem Kalorimeter ist an und für sich bekannt. In vorliegendem Falle wird durch die Regelung einer derartigen Lockflamme das Temperaturgefälle zwischen Lufteintritt und -iistritt konstant gehalten und damit ein stets gleichbleibender Luftstrom erzeugt. Die Thermometeranzeige wird dadurch eine zuverlässige und genaue Heizwertanzeige.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn die Brennerflamme derart in der Verbrennungskammer angeordnet ist, daß eine gegenseitige Beeinflussung von Brennerflamme und Lockfiamme durch Strahlung vermieden wird. Dies ist durch Zwischenlegung einer die Strahlung absperrenden Wandung erreichbar. Nach einer weiteren Verbesserung der Erfindung soll die Luft vor Eintritt in die Verbrennungskammer so um diese herumgeführt werden, daß sie einen Schutzmantel bildet, der die Verbrennungskammer vor der Einwirkung des durch die Lockflamme erwärmten Kanalteiles abschirmt und umgekehrt den letzteren Kanalteil vor der Einwirkung der Wandungswärme der Verbrennungskammer. Dann sind Ergebnisfälschungen durch Einstrahlung von Wärme seitens der Lockflamme und im letzten Falle auch noch durch Wärmeüberleitung in den Abzugkanalwandungen praktisch vollkommen ausgeschlossen.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindurch an einem Ausführungsbeispiel und einer Abwandlung desselben in vereinfachter Darstellung. Diese beiden Ausführungsbeispiele zeigen, um eine b, etriebsmäßige Anordnung zu bringen, noch weitere Einrichtungen, die jedoch nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören. Es ist Abb. 1 eine Ausführungsform mit Luftthermometern, Abb. 2 eine Ausführungsform mit elektrischen Fernthermometern.
Nach Abb. 1 kommt das zu untersuchende brennbare Gas aus einem Rohr I mit einem Abzweig 2 und einem Mengenregler 3 in gleichbleibendem Strom zu einem Meßbrenner 4. Ein weiterer Gasabzweig 5 führt unter Zwischenschaltung eines Temperaturreglers 6 zu einer Heizflamme 7, die ein Wasserbad 8 beheizt, in dem in bekannter Weise die Ver brennungsluft eine gleichmäßige Feuchtig keitssättigung erfährt. Die Verbrennungslüf. strömt diesem Wasserbad durch einen Ein laß 9 zu und gelangt zu einer die Meßflamme 4 umschließenden Verbrennungskammer 10 auf dem Wege über einen Mantelraum 1 1 dieser Kammer, dem sie durch einen Luft-. zufuhrkan @2 vom Wasserbad her zuströmt.
Zur Erzunging des Luftstromes dient ein Abzugschacht I3, in dessen unten geschlossenem Teil 14 eine Lockflamme 15 brennt, die vom Glasrohr 1 durch einen Abzweig 16 gespeist ist. Diese Lockflamme 15 ist zur ständigen Gleichhaltung des Temperaturgefälles zwischen Luftzustrom und Abluft durch einen Temperaturregler gesteuert, in dem ein Regelventil 17 an eine Membran 18 angeschlossen ist, deren beiderseitige Wärmefühlerrohre I9, 20 im Luftzufuhrkanal I2 und im Abzugschacht 13 Biegen.
Luftthermometer 2I und. 22 sind vor den Mantelraum II und hinter den Verbrennungsraum 10 gelegt, so daß sie das Temperaturgefälle zwischen Eintritt und Austritt der Verbrennungskammer aufnehmen. Sie sind an eine Waage 23 mit Anzeigewerke 24 zum Aufschreiben des Temperaturgefälles angeschlossen.
Der die Thermometer 21, 22 enthaltende Teil des Luftmantels II ist gegenüber dem Abluftschacht 13 derart geräumig und bis über den Lockflammenschacht 14 hinausreichend ausgebildet, daß nicht nur gegen Strahlung die Meßflamme 4 und Lockfiamme 15 gegeneinander abgeschirmt sind, sondern auch jede Wärmeüberleitung in den Kanalwandungen vom Schacht I3, 14 her zur Verbrennungskammer 10 verhütet ist, indem die umspülende Luft diese Wärmemengen schon vor dem Eingangsthermometer 21 aufnimmt.
Die Wirkung ist. die, daß der gleichbleibende Gasstrom der Gasflamme 4 über den Temperaturregler 17 bis 20 die Lockflamme 15 so steuert, daß diese einen Luftstrom in stets gleichbleibendem Verhältnis zum Gasstrom ergibt, so daß die Anzeige der Thermometer eine unmittelbare Heizwertanzeige bedeutet.
Nach Abb. 2 sind elektrische Widerstandsthe rmometer 25 und 26 in den Einlaß und Auslaß der Verbrennungskammer 10 gelegt, und sie sind an ein elektrisches Meßgerit 27 angeschlossen, so daß hiermit der Heizwert unmittelbar auf größere Entfernung anzeigbar ist.
Die Verbrennungskammer 10 und ihr Mantel II bestehen vorteilhaft aus Glas oder sonstigem Durchsichtstoff oder enthalten Fenster, damit die Flamme auf ruhiges und ordnungsmäBiges Brennen beobachtet werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Kalgrimeter zur Bestimmung des Heizwertes brennbarer Gase, bei dem einer Verbrennungskammer Gas und Verbrennungsluft in fortlaufendem Strom in stets gleichbleibendem Verhältnis zugeführt wird, der Gasstrom durch einen Mengenregler konstant gehalten wird und die überschüssige Verbrennungsluft gleichzeitig wärmeaufnehmendes Mittel ist, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Brenner zugeführte Luftstrom. durch eine von einem Temperaturregler gesteuerte, am Ausgang der Verbrennungskammer angeordnete Lockflamme konstant gehalten wird.
2. Kalorimeter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennerflamme derart in der Verbrennungskammer angeordnet ist, daß eine gegenseitige Beeinflussung von Brennerfiamme und Lockflamme durch Strahlung vermieden wird.
3. Kalorimeter nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft vor Eintritt in die Verbrennungskammer so um diese herumgeführt wird, daß sie einen Schutzmantel bildet, der die Verbrennungskammer vor der Einwirkung des durch die Lockflamme erwärmten Kanalteiles abschirmt und umgekehrt den letzteren Kanalteil vor der Einwirkung der Wandungswärme der Verbrennungskammer.