DE681205C - Verfahren zur Herstellung von bestaendigen Wasserstoffsuperoxyd abspaltenden Formlingen fuer medizinische Zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bestaendigen Wasserstoffsuperoxyd abspaltenden Formlingen fuer medizinische Zwecke

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  • Verfahren zur Herstellung von beständigen Wasserstoffsuperoxyd abspaltenden Formlingen für medizinische Zwecke Wasserstoffsuperoxyd wurde zur Desinfektion und Desodorierung der Schleimhäute des Mundes und des Rachens bisher nur in Form tväßriger Lösungen zum Gurgeln und Spülen benutzt. Zur Herstellung solcher Lösungen bediente man sich u. a. Formlingen, die die Doppelverbindung Wasserstoffperoxyd und Harnstoff an Stärke als Träger gebunden enthielten. Als verzehrbare Pastillen sind diese festen Präparate wegen ihrer hohen Peroxydkonzentration nicht zu vertuenden, da sie die Schleimhäute stark ;ätzen würden. Das in Form von Gurgelwässern verwendete Wasserstoffsuperoxyd verliert im Munde infolge Zersetzung durch die Katalase des Speichels verhältnismäßig rasch seine Wirkung. Auch ist Wasserstoffsuperoxyd itr seiner wäßrigen Lösung nicht jederzeit anwendbar und kommt für kleinere Kinder überhaupt nicht-in Frage, da diese nicht gurgeln können.
  • Die flerstellung einer geformten festen, zuckerhaltigen Zubereitung des Wasserstoffperoxyds, die man im Munde zergehen lassen kann und die dabei langsam das Wasserstoffperoxyd abgibt, ist bisher noch nicht gelungen. Bei eigenen Versuchen, zuckerhaltige Pastillen dieser Art herzustellen, zeigte sich, daß diese auch unter Luftabschluß ihren Gehalt an Wasserstoffperoxyd nach kurzer Lagerzeit verlieren und bald unansehnlich werden, besonders wenn man sie bei höheren Temperaturen lagert. Die bisher bei der Tablettenherstellung bekannten Maßnahmen, wie Zusatz von Stärke, Fetten oder Paraffinen zu der Tablettenmasse, brachten keinen Erfolg.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Zersetzungserscheinungen darauf zurückzuführen sind, daß Wasserstoffperoxydharnstoff auch in fester Form sogar unter Ausschluß der Luftfeuchtigkeit, besonders zu Formlingeai verpreßt; mit Zuckern reagiert. In den bekannten, Wasserstoffperoxydharnstoff und Stärke enthaltenden Präparaten tritt dagegen keine Reaktion zwischen den Komponenten ein. _ Auf Grund dieser Erkenntnis wurde weiter gefunden, daß die Herstellung zuckerhaltiger, sich im Munde langsam lösender, Wasserstoffperoxyd enthaltender Pastillen dann gelingt, wenn man den wasserstottperoxydhaltigen Träger gegebenenfalls unter Zusatz von Stärke mit wasserabstoßenden Stoffen, wie retten, Wachsen oder Paraffinen, imprägniert, der .Mischung dann Zucker und geebenenfalls noch Zuckerureide und Polysaccharide - zusetzt und in üblicher Weise formt. Die Zucket-ureide verhalten sich geben Wasserstofiperoxydharnstoft indifferent und können statt Stärke als Zusatz Verwendung finden oder mit Stärke zusammen verwendet werden. Als feste Trägerstoffe kommen die Verbindungen in Frage, die mit Wasserstoffperoxyd feste Molekülverbindungen .zu liefern vermögen, z. B. vor allem Harnstoff und Harnstoffderivate, Hexamethylentetramin, Phosphate und Natriumacetat. Bei solcher Verarbeitung können Stabilisatoren, die die Haltbarkeit von Wasserstoffperoxyd bekanntermaßen verbessern, sowie desodorierende, anästhesierende . und geschmackverbessernde Stoffe zugesetzt -werden.
  • Während die nach den üblichen Tablettierungsverfahren hergestellten Mischungen und Formlinge dieser Art, bei 3 5 bis 4o° au@-bewahrt, - ihren Wasserstoffperoxydgehalt schon in wenigen Taben verlieren, bleiben die nach dem beanspruchten Verfahren hergestellten Tabletten und Formlinge unter gleichen Bedingungen viele Wochen praktisch unverändert, und auch äußerlich ist keine Veränderung festzustellen. Bei gewöhnlicher Temperatur behalten die Präparate mindestens i bis 2 Jahre und länger ihre Wirksamkeit unverändert bei, so daß sie allen-Anforderungen an die Beständigkeit bei der Herstellung, Lagerung und dem Verkauf vollauf genügen.
  • Es ist zwar bekannt, daß man zur Herstellung eines aus Alkalisuperoxyd. Säure und indifferenter Substanz bestehenden Desinfektionsmittels das Alkalisuperoxyd mit flüssigem Paraffin mischt und dann die Säure zusetzt. Dieses Verfahren konnte jedoch die vorliegendem Verfahren zugrunde liegende Erkenntnis nicht vermitteln und somit zur Lösung des Problems, eine Zucker und WasserstoffperoKyd enthaltende Pastille zur Munddesinfektion herzustellen, nichts beitragen. Beispiel 141 Gewichtsteile Wasserstoffperoxydharnstoff werden in pulverisierter Form mit 4.5 Gewichtsteilen trockener Stärke unter Zusatz von 5 Gewichtsteilen Menthol und 3 Gewichtsteilen Anethol gleichmäßig gemischt. Die Mischung wird dann mit 58 Gewichtsteilen geschmolzener Stearinsäure, welche auf etwa ioo° erhitzt war, unter Rühren imprägniert und die erhaltene Masse bis zum Erkalten geknetet. Die anfallende plastische Masse wird weiterhin zunächst mit b7 Gewichtsteilen Stärke und dann allmählich finit 87o Gewichtsteilen Puderzucker, der zuvor zWeclnnäßig mit 2 Gewichtsteilen Citronensäure gleichmäßig vermischt wurde, verknetet. Die dabei erhaltene pulverige Masse wird in üblicher Weise auf Tabletten, Pastillen, Dragees usw. verarbeitet.

Claims (1)

  1. PA TRNTAINTSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von beständigen Wasserstoffsuperoxyd abspaltenden Formlingen für medizinische Zwecke, in denen das Wasserstoffsuperoxyd an einen festen Träger gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Gewinnung zuckerhaltiger, sich im Munde langsam lösender Pastillen den wasserstoffsuperoxydhaltigen Träger, gegebenenfalls unter Zusatz von Stärke, mit wasserabstoßenden Stoffen, wie Fetten, Wachsen oder Paraffinen, imprägniert, der Mischung dann Zucker und gegebenenfalls noch Zuckerureide und Polysaccharide zusetzt und in fibliclier Weise formt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2732830A1 (de) 2012-11-16 2014-05-21 Heraeus Medical GmbH Antiseptischer Polymethylmethacrylat-Knochenzement

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2732830A1 (de) 2012-11-16 2014-05-21 Heraeus Medical GmbH Antiseptischer Polymethylmethacrylat-Knochenzement
DE102012022419A1 (de) 2012-11-16 2014-05-22 Heraeus Medical Gmbh Antiseptischer Polymethylmethacrylat-Knochenzement
US9833472B2 (en) 2012-11-16 2017-12-05 Heraeus Medical Gmbh Antiseptic polymethylmethacrylate bone cement

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