DE675966C - Verfahren zur Herstellung klarer waessriger Loesungen von aetherischen OElen, Kampfer, Terpenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung klarer waessriger Loesungen von aetherischen OElen, Kampfer, TerpenenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung klarer wäßriger Lösungen von ätherischen ölen, Kampfer, Terpenen Man kann Lipoide mit Hilfe von Polyäthylenglykoläthern höherer Fettalkohole in Wasser oder physiologischer Salzlösung klar lösen. In diesem Falle wird das Auflösungsverfahren durch die vielfach enge chemische Verwandtschaft, die zwischen Stoffen der Lipoidgruppe und dem benutzten Netzmittel bestehen, wesentlich erleichtert.
- Es zeigte sich nun, daß überraschenderweise auch solche in Wasser praktisch unlöslichen Stoffe, wie Terpene, Kampfer und ätherische Pflanzenöle, die chemisch von dem angewandten Netzmittel stark abweichen, mit Hilfe der erwähnten Polyäthylenglykoläther in Wasser klar gelöst werden können. Die direkte Einwirkung des Netzmittels führt hier nicht zu einer wesentlichen Löslichkeitserhöhung. Fügt man aber einem. Gemisch aus Wasser oder wäßriger Elektrolytlösung, einem Netzmittel und .einem beliebigen ätherischen Pflanzenöl ein flüchtiges organisches Lösungsmittel, wie Methylenchlorid, Chloroform usw., in bestimmten Konzentrationen zu, so beobachtet man, daß die wasserunlöslichen Stoffe allmählich in Lösung gehen. Durch Erwärmen, das am besten in geschlossenen Gefäßen zu erfolgen hat, wird der Auflösungsprozeß wesentlich beschleunigt. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Temperatur einige Zeit über dem Abscheidungspunkt eines wasserreichen Komplexkoazervats zu halten. Die Lösung erfolgt dann beim Abkühlen, das zweckmäßig unter Umrühren vorgenommen wird. Das flüchtige Lösungsmittel kann sodann durch vorsichtiges Verdunsten entfernt werden.
- An Stelle eines flüchtigen organischen Lösungsmittels kann vorteilhaft auch ein Neutralfett oder -öl, eine höhere Fettsäure oder ein entsprechender Fettalkohol, ein Phosphatid oder -ein ähnlich zusammengesetztes Lipoid wie auch ein Lipoidgemisch als Lösungsvermittler in bestimmten Konzentrationen dem Gemisch aus Wasser, Netzmittel und der zu lösenden. Komponente zugefügt werden. Die erwähnten Fettstoffe erhöhen nicht nur .die lösenden Eigenschaften des Netzmittels, sondern wirken auf die erhaltenen Lösungen auch in hohem Maße stabilisierend. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, das Verfahren durch Zufügen geringer ausreichender Mengen von Fettstoffen zu verbessern. Ein solcher Zusatz erübrigt sich naturgemäß in denjenigen Fällen, bei denen der zu lösende Stoff selbst eine Fettkomponente enthält, wie z. B. bei natürlichem Chaulmugraöl.
- Bekanntlich besitzen die von der Erfindung erfaßten Stoffe hohen therapeutischen Wert. Sie konnten bisher nur in Form von Öllösungen injiziert werden und erwiesen sich so als schlecht resorbierbar, schmerzhaft und oft schlecht verträglich. Durch das beschriebene Verfahren wird die Injektion von Stoffen, wie Kampfer, Chaulmugraöl usw., als wäßrige Lösung mit physiologischem Salzgehalt ermöglicht, wodurch weit bessere Resorptionsbedingungen geschaffen werden. Auch für Hauteinreibungen, die bei der Behandlung rheumatischer Krankheiten sowie in der Dermatologie und Kosmetik eine Rolle spielen, lassen sich die beschriebenen wäßrigen Lösungen mit Vorteil verwerten.
- Es ist bereits bekannt, Kampfer mit Hilfe von wasserlöslichen Äthern und Estern mehrwertiger Alkohole in Lösung zu bringen. Man hat auch bereits Riechstoffe mit Hilfe von Monoäthern des Glycerins oder der Polyglyc-erine mit aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen in Lösung gebracht. Schließlich ist es bekannt, halogensaure Salze des Acetylcholins in Diäthylenglykoläther zu lösen. In allen diesen Fällen handelt es sich jedoch um die Auflösung der genannten Stoffe in organischen Lösungsmitteln. Die vorliegende Erfindung hat dagegen die Herstellung klarer wäßriger Lösungen zum Gegenstand. Die Möglichkeit, an sich wasserunlösliche Stoffe in der hier beschriebenen Weise in w äßrige Lösungen überzuführen, war aus den bekannten Verfahren nicht ohne weiteres abzuleiten. Beispiele i. 3 Teile Oleum Gynocardiae werden mit i,6Teilen Chloroform im geschlossenen Gefäß mit einer Auflösung von 6 Teilen Polyäthyllenglykololeyläther in i oo Teilen physiologischer Kochsalzlösung einige Minuten auf Wasserbadtemperatur erhitzt.. Es entsteht eine Entmischung, die beim Abkühlen auf Raumtemperatur und Umrühren verschwindet und in eine klare Lösung übergeht. Dieselbe bleibt auch nach Verdunsten des Lösungsmittels im Vakuum klar. Sie enthält 3 % Oleum Gynocardiae.
- 2. Durch etwa 2stündiges Erhitzen von i Teil Kampfer mit i Teil Triolein oder i Teil Oleinalkohol oder i Teil Lecithin auf 8o bis ioo° in geschlossenem Gefäß mit 6Teilen Polyäthyl.englykololeyläther in iooTeilen physiologischer Kochsalzlösung werden i %ige klare Kampferlösungen erhalten.
- 3. In entsprechender Weise gelingt die Herstellung einer klaren Lösung von 20/0 Kampfer mit 5 % Serumlipoid und 6 % Polyäthylenglykololeyläther in physiologischer Kochsalzlösung.
- 4. Durch Erhitzen auf 65 bis 70° mit i oo Teilen einer 6% polyäthylenglykololeylätherhaltigen physiologischen Kochsalzlösung werden klar gelöst:
2 0/0 Oleum Terebinthinae -E- z % Olsäure, 3% - Pini Pumilionis + x % Ricinolsäure, 2()/() - Sinapis -E- 10/, Olivenöl, 2 0/@, ' - Gaultheriae -j- 0,5 0/n Mohnöl. - 5. Durch Erhitzen von i Teil Kampfer, i Teil Oleum Gynocardiae, i Teil Oleum Terebinthinae, i Teil Oleum Gaultheriae mit 6 Teilen Polyäthylenglykololeyläther und i TeilTriolein in i oo Teilen physiologischer N.a Cl-Lösung unter Verschluß auf 6o° erfolgt keine klare Lösung. Fügt man jedoch nachträglich i, 5 Teile Methylenchlorid der Mischung zu und erwärmt noch kurze Zeit, so löst sich das bei 6o° gebildete Koazervat beim Abkühlen auf Zimmertemperatur klar auf. Die Lösung bleibt nach dem Verdunsten des Methylenchlorids klar.
- 6. i,5 Teile Eucalyptol werden mit i Teil Mohnöl und i Teil Methylenchlorid in geschlossenem Gefäß mit ;einer Auflösung von 6Teilen Polyäthylenglykololeyläther in ioo Teilen physiologischer Na Cl-Lösung 1/2 Stunde auf 70° erwärmt. Das zugefügte Methylenchlorid wird bei 42° verdunstet, wobei die anfänglich trübe Mischung vollständig klar wird.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCIIE i. Verfahren zur Herstellung klarer wäßrig-er Lösungen von ätherischen ölen, Kampfer, Terpenen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Stoffe mit Polyäthylenglykoläthern höherer Fettalkohole in Wasser oder wäßrigen Elektrolytlösungen in Anwesenheit leicht flüchtiger organischer Lösungsmittel, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und unter Druck, behandelt und das Lösungsmittel nach erfolgter Einwirkung in bekannter Weise z. B. durch Destillation wieder entfernt.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle flüchtiger Lösungsmittel Zusätze von Neutralfetten oder -ölen, höheren Fettsäuren, höheren Fettalkoholen, Phosphatiden oder ähnlich zusammengesetzten Lipoiden wie auch von Lipoidgemischen verwendet und diese Stoffe im Reaktionsgemisch beläßt..
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Maßnahmen der beiden Ansprüche gleichzeitig nebeneinander oder nacheinander anwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI53093D DE675966C (de) | 1935-08-25 | 1935-08-25 | Verfahren zur Herstellung klarer waessriger Loesungen von aetherischen OElen, Kampfer, Terpenen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI53093D DE675966C (de) | 1935-08-25 | 1935-08-25 | Verfahren zur Herstellung klarer waessriger Loesungen von aetherischen OElen, Kampfer, Terpenen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE675966C true DE675966C (de) | 1939-05-23 |
Family
ID=7193521
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI53093D Expired DE675966C (de) | 1935-08-25 | 1935-08-25 | Verfahren zur Herstellung klarer waessriger Loesungen von aetherischen OElen, Kampfer, Terpenen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE675966C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE865510C (de) * | 1948-06-30 | 1953-02-02 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von mit Wasser ohne Ausscheidungen verduennbaren Mischungen von in Wasser nicht oder schwerer loeslichen Stoffen |
USRE32393E (en) * | 1967-09-01 | 1987-04-07 | Kabivitrum Ab | Composition for enhancing the administration of pharmacologically active agents |
-
1935
- 1935-08-25 DE DEI53093D patent/DE675966C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE865510C (de) * | 1948-06-30 | 1953-02-02 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von mit Wasser ohne Ausscheidungen verduennbaren Mischungen von in Wasser nicht oder schwerer loeslichen Stoffen |
USRE32393E (en) * | 1967-09-01 | 1987-04-07 | Kabivitrum Ab | Composition for enhancing the administration of pharmacologically active agents |
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