DE671751C - Herstellung formbarer, flaechenartiger Textilerzeugnisse - Google Patents

Herstellung formbarer, flaechenartiger Textilerzeugnisse

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Publication number
DE671751C
DE671751C DEI52052D DEI0052052D DE671751C DE 671751 C DE671751 C DE 671751C DE I52052 D DEI52052 D DE I52052D DE I0052052 D DEI0052052 D DE I0052052D DE 671751 C DE671751 C DE 671751C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
threads
weight
parts
braids
yarns
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Expired
Application number
DEI52052D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hugo Gaertner
Dr Rudolf Semmig
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI52052D priority Critical patent/DE671751C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE671751C publication Critical patent/DE671751C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A42HEADWEAR
    • A42BHATS; HEAD COVERINGS
    • A42B1/00Hats; Caps; Hoods
    • A42B1/02Hats; Stiff caps

Landscapes

  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Herstellung formbarer, flächenartiger Textilerzeugnisse Bisher wurden formbare Geflechte, Stoffe usw., wie beispielsweise Filzhüte, Strohhüte usw., so hergestellt, daß man sie aus den Garnen oder Fäden zu Litzen oder Borden usw. verwebte und dann zu Geflechten vernähte. Hierauf erfolgte dann eine Appretur und anschließend in einer geheizten Presse die Formung des Geflechtes. Das Appretieren der Geflechte bietet ziemliche Schwierigkeiten, da die Garne bei der Herstellung mit einer Paraffinschicht überzogen werden, wodurch die Haftfestigkeit der Appreturen auf den Geflechten stark beeinträchtigt wird und vor allem Wassertropfen leicht ein Abheben der Appreturschicht hervorrufen. Hierdurch erhalten dann die Geflechte durch das Auftreten weißer oder grauer Flecken ein unansehnliches Aussehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich diese Nachteile vermeiden lassen, wenn man die Garne vor der Verwendung mit solchen Lösungen aus Rohstoffen, die in der Wärme plastisch werden, überzieht. Die lackierten Garne werden dann wie üblich zu Geflechten verwebt und vernäht und anschließend in einer Warmpresse in der gewünschten Weise geformt. Ein Appretieren oder Steifen wie bisher vor der Warmformung findet nicht mehr statt. Dies Verfahren hat außer der Ersparung von einem Arbeitsgang noch den Vorteil, daß die Appreturen gut auf dein Geflecht haften und unbedingt regentropfenfest sind. Das Verfahren gestattet außerdem, auch solche Garne, wie beispielsweise Papiergarn, zu verwenden, die wegen, ihrer großen Wasserempfindlichkeit sonst keine Verwendung finden können. Da man die Geflechte in der Regel nach dem bisherigen Verfahren nur einseitig lackierte, ist die Rückseite stets der Einwirkung der Feuchtigkeit ausgesetzt. Eine Verwendung von Papier ist daher nach dem üblichen Verfahren ausgeschlossen.
  • Auch die Ersparung eines Arbeitsvorganges ist für die hier in Frage kommende Industrie von besonders großer Bedeutung. Bisher mußte nämlich so verfahren werden, daß die fertigen Geflechte oder die fertigen geformten Textilerzeugnisse in zahllosen kleinen Einzelbetrieben nachträglich appretiert und imprägniert wurden. Diese Arbeit war recht umständlich und auch nicht ungefährlich, da bei ihr in erheblichem Maße brennbare Lösungsmittel Verwendung finden. Mit Hilfe der mit thermoplastischen Lacken ausgerVisteten Garne und Fäden ist es nun möglich, die Appretierung oder Imprägnierung in einige wenige für derartige Verfahren besonders eingerichtete Großbetriebe zu verlegen. Ferner hat die Behandlung der einzelnen Fäden vor dem Verweben gemäß der Erfindung vor der nachträglichen Behandlung der fertigen Geflechte und Gewebe den großen Vorzug, daß die Einwirkung der verwendeten thermoplastischen Lacke viel gründlicher erfolgt. Behandelt man nämlich die fertigen Geflechte oder Gewebe mit den imprägnierten oder appretierten Mitteln, so besteht die Gefahr, daß das verwendete . Mittel an den Kreuzungsstellen der Fäden nicht genügend in das Gewebe oder Geflecht eindringt. Die Folge davon ist eine ungleichmäßige Zusarnmensetzung des ganzen Geflechtes, die naturgemäß mit Nachteilen verbunden ist. Rüstet man dagegen die Garne oder Fäden vor dem Verflechten und Verweben mit thermoplastischen Lacken aus, so werden Textilerzeugnisse erhalten, welche die thermoplastischen Lacke in vollkommen gleichmäßiger Verteilung auch an den sonst so schwer zugänglichen Kreuzungsstellen enthalten.
  • Als besonders geeignet haben sich Lacke aus Polymerisaten solcher Verbindungen, die die Gruppierung C H2 = C < haben, ferner Kombinationslacke dieser Verbindungen mit Nitrocellulose, Schellacklösungen, Kombinationen von Schellack mit Nitrocellulose usw. erwiesen.
  • Die Lacke können natürlich auch mit löslichen oder Pigmentfarbstoffen angefärbt sein, so daß man hiermit die verschiedensten Farbeffekte erzielen kann.
  • Als Garne oder Fäden kommen sowohl solche anorganischer als auch organischer Natur in Frage. Aus der Zahl der vorhandenen seien nur einige genannt: Fäden aus Asbest, Stroh, Papier, regenerierter Cellulose, Bast, Wolle, Baumwolle, Seide, Jute, Hanf, Acetatkunstseide usw.
  • Bei der Lackierung der Garne bzw. Fäden verfährt man wie folgt: Die Garne bzw. Fäden werden ähnlich wie bei der Kabellackierung durch eine Lacklösung aus den obengenannten Lackrohstoffen gezogen, der Überschuß an Lack beim Passieren durch eine Gummidüse abgestreift und der lackierte Faden beim Durchgang durch einen Trockenkanal durch entgegenströmende Luft bei erhöhter Temperatur getrocknet. Der getrocknete lackierte Faden kann jetzt entweder gleich aufgerollt werden oder, wenn eine zweite Lackierung gewünscht wird, nochmals durch das Bad gezogen, abgestreift und getrocknet werden. Natürlich können auch der erste und zweite Überzug voneinander verschieden sein. Auch kann man die verschiedensten Garnsorten miteinander kombinieren. Die lackierten Garne werden dann wie üblich weiterverarbeitet. Durch Verpressen in der Wärme in einer Form lassen sich die Geflechte in geeigneter Weise formen.
  • Das Verfahren hat noch den großen Vorzug, daß es möglich ist, die Lösungsmittel beim Durchgang der lackierten Fäden durch den Trockenkanal wieder zu gewinnen. Bei dem bisherigen Verfahren gehen diese restlos verloren und erfüllen mit ihrem Dämpfen die Arbeitsräume. Beim Arbeiten nach dem neuen Verfahren wird daher auch jede gesundheitsschädigende Wirkung vermieden. Beispiele i. Papiergarn zieht man durch eine Lösung aus 15 Gewichtsteilen Nitrocellulose, 5 Gewichtsteilen Polyvinylacetat und 1,5 Gew chtsteilen Phthalsäuredibutylester !n78,5 Gewichtsteilen Äthylacetat, streift den Überschuß an Lack durch Hindurcüführen des lackierten Fadens durch eine Gummidüse ab und trocknet den Faden beim Hindurchziehen durch einen Trockenkanal durch entgegenströmende Luft bei 6o°. Der getrocknete Faden wird jetzt aufgerollt. Er kann wie üblich zu Borden und Litzen verarbeitet und «-eiter zu Geflechten vernäht werden. Durch Verpressen bei ioo bis io5° in einer Form lassen sich aus diesen Geflechten Damenhüte herstellen.
  • 2. Fäden aus Stroh werden durch eine Lösung von io Gewichtsteilen Nitrocellulose und 5 Gewichtsteilen Polyacrylsäuremethylester und i Gewichtsteil Tributylphosphat in 84. Gewichtsteilen Aceton gezogen und wie unter Beispiel i weiterbehandelt.
  • 3. Garne aus regenerierter Cellulose zieht man durch eine Lösung aus 12 Gewichtsteilen Polyvinylacetat in 65 Gewichtsteilen Sprit und 23 Gewichtsteilen Äthylacetat und behandelt weiter wie unter Beispiel i. Nach dem Trocknen erhält der lackierte Faden durch erneutes Hindurchziehen durch eine Lösung aus io Gewichtsteilen Nitrocellulose, io Gewichtsteilen Polyvinylacetat und 2 Gewichtsteilen Phthalsäuredibutylestex einen zweiten Überzug. Der Faden wird wie üblich weiterverarbeitet.
  • d.. Baumwollfäden werden durch eine Lösung aus io Gewichtsteilen eines Kondensationsproduktes aus Polyvinylalkohol und Butyraldehyd in 9o Gewichtsteilen Methylenchlorid gezogen, wie unter Beispiel i weiterbehandelt und zu Geweben verarbeitet. Durch Verpressen in einer Form bei 8o bis 9o° lassen sich flächenartige Gewebe herstellen, die beispielsweise als Einlage für Wäschestücke geeignet sind und die gewaschen werden können. 5. Fäden aus mercer isierter Cellulose werden wie unter Beispiel 4. mit einer Lösung aus 15 Gewichtsteilen eines Kondensationsproduktes aus Polyv inylalkohol und Acetaldehyd lackiert und getrocknet. Die lakkierten Fäden werden im Gemisch mit unlackierten Baumwollfäden zu flächenartigen Geweben verarbeitet. Durch Wärmebehandlung lassen sich in geeigneten Formen die verschiedenartigsten Textilerzeugnisse herstellen. Nimmt man das Verweben so vor, daß die Fäden .dicht aneinander liegen, so erhält man nach dem Warmverpressen luftundurchlässige Gewebestücke. Verwebt man in der Weise, daß sich die Fäden nur stellenweise berühren, also eine Art Netzstruktur bilden, so erhält man nach dem Warmverpressen luftdurchlässige Gewebe.
  • 6. Papiergarn wird wie in Beispiel i durch eine Lösung von ao Gewichtsteilen eines Mischpolymerisates aus Polyvinylacetat und :@crylsäurebutylester, hergestellt nach bekannten Methoden, in 8o g Äthylacetat gezogen, der überschüssige Lack durch Hindurchführen des Fadens durch eine Düse abgestreift und dann getrocknet. Man erhält Fäden von großer Elastizität.
  • 7. Fäden aus Bast werden mit einer Lösung von 15 Gewichtsteilen eines Mischpolymep tes aus 9o Teilen Polyvinylacetat und. r,etlen Maleinsäuredimethylester in 85 Gewichtsteilen Toluol lackiert. Nach der Tröcknüng werden die_ Fäden zu Geflechten vernäht. " Durch Verpressen in der Wärme lassen sich aus diesen Geflechten Hüte herstellen, die etwas härter sind wie die nach Beispiel i herstellbaren.
  • B. Fäden aus Stroh werden nach dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren behandelt und mit Fäden aus regenerierter Cellulose, die wie im Beispiel 3 lackiert sind, zu einem Mischgewebe vereinigt und in der Wärme geformt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von mit thermoplastischen Lacken ausgerüsteten Garnen oder Fäden zur Herstellung formbarer, flächenartiger Textilerzeugnisse.
DEI52052D 1935-04-06 1935-04-06 Herstellung formbarer, flaechenartiger Textilerzeugnisse Expired DE671751C (de)

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DEI52052D DE671751C (de) 1935-04-06 1935-04-06 Herstellung formbarer, flaechenartiger Textilerzeugnisse

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DEI52052D DE671751C (de) 1935-04-06 1935-04-06 Herstellung formbarer, flaechenartiger Textilerzeugnisse

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DE671751C true DE671751C (de) 1939-02-14

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DEI52052D Expired DE671751C (de) 1935-04-06 1935-04-06 Herstellung formbarer, flaechenartiger Textilerzeugnisse

Country Status (1)

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DE (1) DE671751C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015409B (de) * 1953-02-21 1957-09-12 Hoechst Ag Verfahren zum Fixieren der Knoten von Rund- und Flaechennetzen
DE202008000100U1 (de) 2008-07-25 2008-10-30 Ludwig, Martin Textiles Flächengebilde aus Papiergarn

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015409B (de) * 1953-02-21 1957-09-12 Hoechst Ag Verfahren zum Fixieren der Knoten von Rund- und Flaechennetzen
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