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Herstellung eines, titan- und bleihaltigen Pigments Es wurde gefunden,
daß man ein Titanpigment mit sehr wertvollen Eigenschaften dadurch herstellen kann,
daß man gepulverte eisenhaltige Titanerze, wie Ilmenit; mit einer Bleiverbindung,
z. B. Bleioxyd, basischem Bleicarbonat oder Bleiacetat, erhitzt. Bei einer Temperatur
von unterhalb 6oo° bis zu rooo° und darüber reagiert die Bleiverbindung mit der
Titanverbilldung im Titanerz und bildet Bleititanate, z. B. PhTi03.
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Es ist bekannt, gepulverten Ihnenit als Pigment in Färben zu verwenden,
insbesondere .als Schutzanstrich für Metalle, Schiffsböden u. dgl. Es ist ferner
bekannt, Ilmenit mit Schwefelsäure zu behandeln rund das behandelte Gut zu calcinieren,
wodurch man ein farbiges Pigment erhält.
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Es ist auch bekannt, Pigmente, die Titandioxyd und Titanate, z. B.
Bleititanat, enthalten, dadurch herzustellen, daß man Ilmenit mit Schwefelsäure
aufschließt, die gewonnenen Sulfate in Wasser löst, Titansäure aus dieser Lösung
fällt und diese Titansäure mit einer Verbindung des in Frage kommenden Metalls,
z. B. Blei erhitzt. Von diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende
dadurch, daß das Titanerz ummittelbar mit Bleiverbindungen erhitzt wird. Auf diese
Weise werden eine Reihe technischer Vorteile erzielt.
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Es hat sich nämlich herausgestellt, daß, das nach der Erfindung erzeugte
neue Pigment sowohl ,gepulvertem Ilmenit .als solchem als auch dem calcinierten
vorher mit Schwefelsäure behandelten Produkt weit überlegen ist, da das neue Erzeugnis
nicht nur in einer ganzen Reihe von zusagenden Farbtönen hergestellt werden kann,
sondern auch mit ihm bereitete Anstriche oder Deckschichten eine größere Schutzwirkung
haben, insbesondere auf metallischen Oberflächen, als solche, die mit Hilfe der
.älteren Ilmenitpigmente hergestellt wurden. Augenscheinlich verhält sich die neue
Pigmentart in Mischung mit trocknenden. Ölen etwa so wie rotes Bleioxyd unter gleichen
Bedingungen, das bekanntlich ausgezeichnete Rostschutzwirkung und eine große Reaktionsfähigkeit
'mit dem Öl aufweist. Die so hergestellten Farben kann man zu einem Film .ausbreiten,
der fest auf metallischen Flächen haftet.
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Es wurde auch gefunden, daß schon verhältnismäßig kleine Mengen von
Bleiverbindungen in Mischung mit gepulvertem Ilmenit nach dem Calcinieren zu einem
Produkt mit besseren pigmenttechnischenEigenschaftenals denen des Ilme nits führen.
Indessen können Bleiverbindungen his zu einer Menge verwendet werden, die der angewendeten
Titanmenge chemisch äquivalent sind. Man kann sogar auch einen überschuß nehmen.
Durch
Einstellen der Menge der verwendeten Bleiverbindung und Änderung
der Glühbedingungen können Pigmente mit einer ganzen Reihe von Farbtönen erhalten
werden, von denen jedes , :ausgezeichneten Rostschutz gewährA, wenn es mit den üblichen
Bindemitteln .geF mischt und verstrichen wird. Wenn mobel Bleiverbindung verwendet
wird, als dein' chemischen Äquivalent des anwesenden. Titans entspricht, dann bildet
die überschüssige Bleiverbindung einen Teil des Enderzeugnisses, oder sie kann zu
Bleioxyd zersetzt werden, das dann ebenfalls einen Teil des Enderzeugnisses bildet,
was von der verwendeten Bleiverbindung und den Glühbedingungen abhängt. Wenn weniger
von der Bleiverbindung verwendet wird, als dem chemischen Äquivalent des vorhandenen
Titangehaltes entspricht, dann kann sie insgesamt oder zu einem Teil mit dem Titandioxyd
eine chemische Bindung eingehen. Diese so entstandene chemische Verbindung bildet
dann eine Teil des Enderzeugnisses. Man kann die Bleiverbindung jedoch ,auch zu
Bleioxyd zersetzen, das in diesem Falle als solches im Enderzeugnis zu finden wäre.
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Es ist selbstverständlich, daß die Mengenverhältnisse und die Glühbedingungen,
insbesondere Glühtemperatur und -dauer, variiert werden können. Beispiel i i ooo
kg so weit gepulverten Ilmenits, daß fast alles durch ein Sieb mit 14
000 Maschen je Quadratzentimeter geht, werden innig mit 5 o kg Bleiglätte
(Pb O) gemischt. Die Mischung wird in einem Ofen 4 Stunden lang bei ungefähr goo°
geglüht, worauf das Erzeugnis durch Mahlen zerkleinert wird. Man erhält so ein rotbraunes
Pigment. Bei Verwendung von nur 25 kg Bleiglätte wird ein röteres, bei Verwendung
von ioo kg Bleiglätte ein gelberes Pigment erhalten. Beispiel 2 iooo kg gepulverten
Ilmenits werden mit 58 kg basischen Bleicarbonats innig gemischt, etwa 4 Stunden
bei ungefähr goo° geglüht und durch Mahlen zerkleinert.
Beispiel 3 |
iooo kg gepulverten Ilmenits werden mit |
'-g Bleiacetat, Pb (C2H302)23 H20, innig |
s ht |
c , zunächst ungefähr 2 Stunden bei |
6oo° und anschließend ungefähr 4 Stun- |
Mahlen ü b,ei zerkleinert. etwa goo° geglüht und dann. durch |
Beispiel 4 Gepulvertes Ilmenit und Bleiglätte werden im Verhältnis von i Gewichtsteil
Ferrometatitanat (FeTi03) zu 447 Gewichtsteilen Bleioxyd (Pb0) miteinander gemischt.
Diese Mischung wird fortlaufend einem rotierenden Ofen zugeführt, wobei die Zufuhrgeschwindigkeit
so gewählt wird, daß die Mischung in der Glühzone 4 Stunden lang ,auf etwa goo°
gehalten wird. Durch Mahlen des Glühgutes erhält man ein vielseitig verwendbares
rötlichbraunes Pigment.