DE666627C

DE666627C - Eisen-Chrom-Legierung fuer gut bearbeitbare und hochverschleissfeste Gegenstaende

Info

Publication number: DE666627C
Application number: DEB171638D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Fritz Rubensdoerffer
Original assignee: Bergische Stahl Industrie
Current assignee: Bergische Stahl Industrie
Priority date: 1935-11-05
Filing date: 1935-11-05
Publication date: 1938-11-18

Description

Eisen-Chrom-Legierung für gut bearbeitbare und hochverschleißfeste Gegenstände Verschleißfestigkeit und Bearheitbarkeit sind Eigenschaften der Legierungen des Eisens, die im allgemeinen in enger Beziehung miteinander stehen. Aus solchen Legierungen gefertigte hochverschleißfeste Gegenstände sind in fast allen Fällen schwer bearbeitbar. Auch die bekannten Manganhartstähle, die an sich eine verhältnismäßig niedrige Brinellhärte haben, lassen sich infolge der dabei auftretenden Kalthärtung kaum bearbeiten. Das macht alle diese Stähle und Legierungen wenig geeignet zur Herstellung von Teilen, die beispielsweise glatte Dichtungsflächen oder Laufflächen haben müssen, wie Pumpen, Leitungen o. dgl., aber auch von Teilen mit genau gebohrten Durchgängen, wie Düsen, Sandstrahlgebläsen @o. dgl.
Zur Herstellung solcher Teile, also von Gegenständen, die gut bearb.eitbar, aber gleichzeitig auch hochverschleißfest und gegebenenfalls auch noch gegen den Angriff von Rost und Säure widerstandsfähig sein müssen, soll nun erfindungsgemäß eine Legierung verwendet werden. mit o, i bis 2,5 Kohlenstoff, 13,o bis q.oyo % Chrom, o, i bis 2,5 % Phosphor, Rest Eisen und die üblichen Gehalte an Silicium und Mangan.
Man hat bei den bekannten Eisen-Chrom-Molybdän-Legierungen mit bis zu 1,5o % Kohlenstoff, i bis 3o % Chrom und o, i bis 2 % Molybdän schon einen Phosphorgehalt bis zu o;5o % zugelassen, weil man feststellte; daß die Festigkeitseigenschaften solcher Legierungen für bestimmte Zwecke noch genügten und ihre Hitzebeständigkeit durch den Phosphorgehalt gesteigert wird.
Es hat sich nun herausgestellt, daß Eisen-Chrom-Legierungen mit o, i bis 2,5 % Phosphor bei guter Bearbeitb.arkeit eine außerordentlich hohe Verschleißfestigkeit haben und daß ihr Abnutzungsgrad wesentlich geringer ist als derjenige beispielsweise der harten Chromstähle mit einer Brinellhärte von 6oo BE. Gerade das Zusammentreffen der Eigenschaften hoher Verschleißfestigkeit und guter Bearbeitbarkeit macht aber die erfindungsgemäß zu verwendenden Eisen-Chrom-Legierungen für bestimmte Zwecke in außer-,ordentlichem Maße brauchbar. So können daraus insbesondere Pumpen zum Fördern aufzubereitenden Erzschlammes hergestellt werden. Derartige Pumpen haben hochverschleißfest zu sein und dem schmirgelnden Angriff der harten Erzteilchen zu widerstehen. Das gleiche gilt für Leitungen oder Krümmer, in denen. derartiges oder ähnliches Material gefördert werden soll. Aber ,auch andere Teile, wie beispielsweise Düsenoder Sandstrahlgebläse, lassen sich wie die vorgenannten Gegenstände aus der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung deswegen mit besonderem Vorteil herstellen, weil sie sich dann nur sehr wenig abnutzen, anderseits aber leiht zu bearbeiten und daher stets gut dichtend und passend zu fertigen sind.
Das Anwendungsgebiet dieser hochverschleißfesten und gut bearbeitbaren Legieiz

gen wird auch noch dadurch erheblich, e

weitest, daß die Eisen-Chrom-Legieru+n,

o, i bis 2,5 % Phosphor nichts von ihrer Säure= -und Rostbeständigkeit verlieren. Erzschläm_ ni pumpen, die in hohem Maße dem Angriff der in der Schlämme gelösten schwefeligen Säure ausgesetzt sind, lassen sich daher mit besonderem Vorteil aus der Legierung herstellen wie überhaupt alle Teile, die neben hoher Verschleißfestigkeit und guter Bearbeitbarkeit noch dem Angriff von Rost und Säure widerstehen müssen.
Als besonders brauchbar für die Herstellung vom. Pumpen, Leitungen, Krümmern, Düsen, Sandstrahlgebläsen o. dgl. hat sich beispielsweise eine Legierung erwiesen mit 1, 5 % Kohlenstoff, 3o,oo/o Chrom, o,6% Phosphor und im Rest Eisen und die üblichen. Gehalte an Silicium und Mangan. Eine solche Legierung ist im Gußzustand gut zu bearbeiten, gleichzeitig aber auch hochverschleißfest. Eine andere Legierung mit i,oo/o Kohlenstoff, 18,o % Chrom, i,o % Phosphor und im Rest Eisen und die üblichen Gehalte an Silicium und Mangan ist härtbar. Die daraus hergestellten Gegenstände sind wie die aus den übrigen Legierungen ebenfalls leicht bearbeitbar. Man kann die Bearbeitbarkeit aber noch. dadurch erhöhen, daß man die Teile vorher ausglüht. Härtet plan sie dann anschließend, dann steigert man ihre Verschleißfestigkeit noch weiter.
Zusammenfassend lassen sich aus Legierungen mit o, i bis 2,5 % Kohlenstoff, 13 bis 40 % Chrom, o, i bis 2,5 % Phosphor und im Rest Eisen und die üblichen Gehalte an Silicium und Mangan alle diejenigen Teile herstellen, an die man hohe Anforderungen aü Verschleißfestigkeit und gute Bearbeitbarkeit stellt. Weil diese Eisen-Chrom-Legierungen aber auch in, höchstem Maße rost- und säurebeständig sind, erweitert sich ihr Anwendungsgebiet auch auf Teile, die neben den genannten Anforderungen auch noch korrodierenden Einflüssen ausgesetzt sind.
Die Eisen-Chrom-Legierung kannnebenden gekennzeichneten Gehalten im Rest außer Eisen noch Molybdän, Nickel oder Titan enthalten, diese ,einzeln oder zu mehreren bis zu einem Gehalt von 3 0/0.

Claims

PATi:NTANS Pr,üclir: i. Die Verwendung einer Legierung mit o,i bis 2,5 % Kohlenstoff, 13,o bis 4o,o % Chrom, o,i bis 2,5 % Phosphor, Rest Eisen und die üblichen Gehalte an Mangan und Silicium zur Herstellung von Gegenständen, die gut bearbeitbar, aber auch gleichzeitig 'hochverschleißfest sein müssen, wie beispielsweise Pumpen, Leitungen und Sandstrahlgebläse.
2. Die Verwendung einer Legierung nach Anspruch i zur Herstellung von Gegenständen, die bei hoher Verschleißfestigkeit gut bearbeitbar und auch gegen den Angriff von Rost und Säuren widerstandsfähig sein müssen.
3. Die Verwendung einer Legierung nach Anspruch i, jedoch mit bis zu 3 % Molybdän, Nickel oder Titan, diese Elemente . einzeln oder zu mehreren, für einen Zweck nach Anspruch i und 2.