DE664285C - Verfahren zum Betrieb einer mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Parallelwechselrichteranlage - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden ParallelwechselrichteranlageInfo
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Description
Bei Wechselrichtern mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken hat man
angegeben, die Steuerung so vorzunehmen, daß die von den Entladungsstrecken aus der
Gleichspannung herausgeschnittene Wechselspannung Rechteckform besitzt. Man hat
weiter angegeben, Induktivitäten und Kapazitäten auf der Wechselstromseite des Wechselrichters
einzubauen, wobei die Induktivitäten die Differenz zwischen der Wechselspannung rechteckförmiger Kurvenform und
der sinusförmigen Wechselspannung und die Kapazitäten die Differenz zwischen dem
Wechselstrom rechteckförmiger Kurvenform und dem Netzstrom sinusförmiger Kurvenform
aufnehmen.
Fällt nun zeitweise der taktgebende Generator des Wechselstromnetzes aus, so wird die
Frequenz irgendeinen gegenüber dem Normalwert veränderten Wert annehmen. Durch den Ausfall des Generators wird aber' auch
gleichzeitig die Spannung des N*etzes und damit die Spannung auf der Wechselstromseite
des Wechselrichters gegenüber dem Wert bei Normalbetrieb verändert.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Betrieb einer mit gittergesteuerten
Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Parallelwechselrichteranlage, die ein Gleichstromnetz mit einem zeitweise ohne
erregenden Taktgeber (Synchrongenerator) arbeitenden Ein- oder Mehrphasennetz kuppelt
und bei der Induktivitäten und Kapazitäten verwendet werden, um sinusförmige Spannungen und Ströme zu erzeugen und die
Steuerspannungen für die Gitter der Entladungsstrecken unmittelbar dem speisenden
Wechselstromnetz entnommen werden. Das Verfahren besteht darin, daß die zusammen
einen Schwingungskreis bildenden Teile, nämlich die Kommutierungskapazität C1 die
Drosselspule!, im Gleichstromkreis, die Streuinduktivität des Wechselrichtertransformators
/, die Induktivität des zu speisenden Wechselstromnetzes und die Kapazität des zu
speisenden Wechselstromnetzes einerseits derart eingestellt werden, daß die Eigenfrequenz
dieses Schwingungskreises gleich der normalen Betriebsfrequenz des Wechselstromnetzes
ist, anderseits aber so eingestellt werden, daß die Spannung des Wechselstromnetzes bei
Ausfallen des taktgebenden Generators angenähert konstant gehalten wird.
Die Frequenz des Wechselstromnetzes ist durch die Eigenfrequenz des Schwingungskreises,
dessen Elemente oben aufgezählt sind, gegeben. Faßt man alle Kapazitäten pro Phase zur resultierenden' Kapazität C und
alle Induktivitäten pro Phase zur resultierenden Induktivität L zusammen, so gilt die bekannte
Resonanzgleichung ω2 · L-C — ι.
erkennt aus dieser Gleichung, daß die Frequenz ω aus verschiedenen Werten v
und C erhalten werden, kann, sofern ihr rtukt obiger Gleichung genügt. Von diesen
vielen Möglichkeiten gibt es aber eine, bei der gleichzeitig die gewünschte Wechselspannung
ίο auftritt. Erfindungsgemäß werden resultierende Kapazität und Induktivität derart geregelt,
daß gerade diese bestimmten Werte von L und C gewählt werden. Es ergibt sich
aber daraus, daß es im allgemeinen nicht genügen wird, nur die Kapazität oder nur die
Induktivität zu regeln, sondern daß beide geregelt werden müssen, um die voneinander
unabhängigen Betriebsgrößen, Frequenz und Spannung, einhalten zu können.
In der Abb. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung an einem Einphasenwechselrichter schematisch dargestellt.
Abb. 2 zeigt ein Schaltbild für einen Mehrphasenwechselrichter, und die Abb. 3 und 4
geben Kurvendiagramme wieder.
In der Abb. 1 bedeutet α das Gleichstromnetz,
b das Einphasennetz und e das Entladungsgefäß mit zwei Gas- oder Dampfentladungsstrecken
mit gemeinsamer Kathode und den Anoden vorgelagerten Steuergittern.
Mit f ist der Einphasentransformator bezeichnet. L ist die-in den einen Gleichstromleiter
gelegte Drossel und C, C1 sind parallel
zu den Wicklungen des Transformators gelegte Kondensatoren. Ein parallel zu den Kondensatoren C, C1 geschalteter Resonanzkreis
L2 > C2 unterstützt die Kondensatoren in
der Weise, daß die Hauptkomponente der von den Kondensatoren aufzunehmenden Oberwellen
durch diesen Resonanzkreis fließen kann. Dadurch kann die Kapazität der Kondensatoren
C, C1 verkleinert werden. Die Art der Gittersteuerung des Ventils e ist als für
das Verständnis der Wirkungsweise der Erfindung unnötig weder dargestellt noch
braucht dieselbe, weil bekannt, eingehend erläutert zu werden. Die Frequenz und die
Spannung des Einphasennetzes sind konstant, solange der an dem Einphasennetz b liegende
und als Taktgeber dienende Generator in Betrieb ist. Ändern sich nun infolge Ausfallens
des Generators am Einphasennetz die Kapazität und Induktivität desselben, so müssen
diese Änderungen am Wechselrichter ausgeglichen werden, damit stets die Resonanzbedingung
des oben bezeichneten Schwingungskreises für die Betriebsfrequenz des
Einphasennetzes erfüllt bleibt und dessen Spannung angenähert konstant ist. Hierbei
ist zu beachten, wie bereits vorher erwähnt, daß zur Regelung von Frequenz und Spannung
im allgemeinen zwei unabhängige Größen des Schwingungskreises zu verändern
% Die Änderung der in Betracht fallenden
ι Großen des Schwingungskreises kann auf verschiedene
Arten erfolgen. Beispielsweise kann der Wert der Kapazität des Schwingungskreises durch Zu- und Abschalten einzelner
Kondensatorelemente C1 mittels Schalter S1
geändert werden. Die wirksame Kapazität kann auch durch Anzapfungen am Einphasentransformator
f eingestellt werden. Ferner kann das Übersetzungsverhältnis des Transformators
f geändert werden. Anstatt die Kapazität C selbst zu regeln, kann auch parallel
zu derselben eine regelbare Drossel eingeschaltet werden. Es kann ebensogut eine zusätzliche
Induktivität in Reihe zur Kapazitat geschaltet werden. Durch eine solche
Drosselspule wird das Verhältnis der Induktivität des Wechselrichterkreises selbst zu der
Induktivität des Wechselstromnetzes verkleinert und dadurch die Frequenz geregelt. Zur
Änderung der Induktivität der Anlage kann die Magnetisierungscharakteristik des Transformators verändert werden. In Abb. 3 bedeutet
α die normale Magnetisierungskurve eines Transformators, und der Punkt/3 entspricht
der Betriebsspannung V. Auf der AW-Achse kann dann der Magnetisierungsstrom des Transformators direkt abgelesen
werden. Soll der Magnetisierungsstrom größer werden, so wäre eine beträchtliche Erhöhung
der Betriebsspannung erforderlich. Diese Spannungserhöhung könnte die Kondensatoren
C3 C1 schädlich beeinflussen. Um
dies zu verhüten, kann durch Verwendung von speziallegierten Blechen die Magnetisierungskurve
des Transformators nach Kurve β eingestellt werden. Steigt die Spannung nur
wenig über die Spannung des Betriebspunktes P, so erhöht sich der Magnetisierungsstrom des Transformators ganz beträchtlich.
Auf diese Weise erfolgt ein selbsttätiger Ausgleich der Induktivität des Schwingungskreises
in Abhängigkeit von der Spannung. Man kann die Magnetisierungscharakteristik des
Transformators f auch dadurch verändern, daß man eine zusätzliche Gleichstrommagnetisierung
vorsieht und diese veränderbar macht. Zur Veränderung der Magnetisierungscharakteristik
des Transformators kann man. auch einen regelbaren Luftspalt im Eisen
vorstehen. Die Wirkung dieser Maßnahme ist in Abb. 4 dargestellt. Durch Vergrößern
des Luftspaltes bewegt sich der Arbeitspunkt P1 nach P2 bzw. P3, der Magnetisierungsstrom
wird erhöht, und die Induktivität sinkt.
Die durch Zündpunktregelung bedingte
Verschiebung zwischen Wechselstrom und Spannung bedeutet eine kapazitive Belastung
des Netzes bzw. des Kondensators C. Der dieser Zündpunktverschiebung entsprechende
Blindstrom des Kondensators C wird nicht an das Netz abgegeben und wird somit nicht
durch die Induktivität des Netzes ausgeglichen. Es ist deshalb notwendig, bei Bestimmung
der Netzfrequenz diese zusätzliche induktive Belastung zu berücksichtigen. Andererseits
kann aber gerade durch Regelung dieser Zündpunktverschiebung eine Feinregelung der zu ändernden Größen erreicht werden.
Diese Regelung erfolgt durch Einstellung der Gittersteuerung.
Die Spannung und die Frequenz des Wechselstromnetzes können auch selbsttätig
eingestellt werden. So wird die Frequenz mit einem Frequenzregler und die Spannung mit
einem Spannungsregler eingestellt. Diese Regler wirken entweder getrennt oder gemeinsam
auf mindestens zwei der veränderlichen Größen des Schwingungskreises.
Will man das Verfahren gemäß der Erfindung auf Mehrphasenwechselrichter anwenden,
so benutzt man beispielsweise eine Schaltung, wie in Abb. 2 dargestellt, in der gleiche Bezeichnungen gleiche Teile wie in
Abb. ι bedeuten. Die Kondensatoren C können z. B. auch auf der Sekundärseite des
Transformators / angeschlossen werden. Dies ist ohne weiteres auch bei der Schaltung nach
Abb. ι möglich.
Claims (9)
- P AT ENTANS PRÖCHK:i. Verfahren zum Betrieb einer mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Parallelwechselrichteranlage, die ein Gleichstromnetz mit einem zeitweise ohne erregenden Taktgeber (Synchrongenerator) arbeitenden Ein- oder Mehrphasennetz kuppelt und bei der Induktivitäten und Kapazitäten verwendet werden, um sinusförmige Spannungen und Ströme zu erzeugen und die Steuerspannungen für die Gitter der Entladungsstrecken unmittelbar dem zu speisenden Wechselstromnetz entnommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammen einen Schwingungskreis bildenden Teile, nämlich die Kommutierungskapazität (C), die Drosselspule (L) im Gleichstromkreis, die Streuinduktivität des Wechselrichtertransformators (f), die Induktivität des zu speisenden Wechselstromnetzes und die Kapazität des zu speisenden Wechselstromnetzes einerseits derart eingestellt werden, daß die Eigenfrequenz dieses Schwingungskreises gleich der normalen Betriebsfrequenz des Wechsel-Stromnetzes ist, anderseits aber so eingestellt werden, daß die Spannung des Wechselstromnetzes bei Ausfallen des taktgebenden Generators angenähert konstant gehalten wird.
- 2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Aufrechterhaltung von Frequenz und Spannung erforderlichen Änderungen der Anlage selbsttätig vorgenommen werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen die Werte der Kapazitäten eingestellt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen das Übersetzungsverhältnis des Transformators geändert wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen parallel zu den Kapazitäten zusätzliche Induktivitäten geschaltet werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen in Reihe zu den Kapazitäten zusätzliche Induktivitäten geschaltet werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen die Magnetisierungscharakteristik des Transformators geändert wird. '
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen eine zusätzliche Gleichstromvormagnetisierung des Kernes des Transformators verändert wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer der genannten Betriebsgrößen die Magnetisierung des Kernes durch Veränderung eines Luftspaltes erfolgt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH790466X | 1934-05-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE664285C true DE664285C (de) | 1938-08-24 |
Family
ID=4536937
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB165833D Expired DE664285C (de) | 1934-05-25 | 1934-06-16 | Verfahren zum Betrieb einer mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Parallelwechselrichteranlage |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE664285C (de) |
FR (1) | FR790466A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2946283A1 (de) * | 1979-11-16 | 1981-05-27 | Ulrich 4900 Herford Weber | Anordnung zur umwandlung und stabilisierung von elektrischen wechselspannungen |
-
1934
- 1934-06-16 DE DEB165833D patent/DE664285C/de not_active Expired
-
1935
- 1935-05-23 FR FR790466D patent/FR790466A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2946283A1 (de) * | 1979-11-16 | 1981-05-27 | Ulrich 4900 Herford Weber | Anordnung zur umwandlung und stabilisierung von elektrischen wechselspannungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR790466A (fr) | 1935-11-21 |
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