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Kleinpiano Die Erfindung erstreckt sich auf ein Kleinpiano. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Instrument der erwähnten Art zu schaffen, welches
gleichwertige klangliche Eigenschaften wie die bekannten normalen Pianos, jedoch
wesentlich größerer Bauart besitzt. An sich sind Kleinpianos, sogenannte Stützpianos,
verschiedener Konstruktionen schon bekannt. Bei diesen bekannten Instrumenten kleiner
Bauart ist jedoch das Klangvolumen, d. h. die Lautstärke, bei weitem noch nicht
gleich groß wie bei einem normalen Piano. Aus diesem Grunde bieten daher die bislang
bekannten Kleinpianos noch keinen gleichwertigen Ersatz für die Instrumente alter
Form mit großer Bauhöhe.
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Unter Pianos alter Form mit wesentlich größerer Bauhöhe werden solche
verstanden, die etwa 133 cm hoch sind, und die einen Spielumfang über volle
sieben Oktaven von a bis a aufweisen. Wenn daher erwähnt ist, claß die Kleinpianos
nach dem Erfindungsgedanken gleichwertige klangliche Eigenschaften aufweisen, so
soll damit zum Ausdruck gebracht werden, daß auch diese Kleinpianos nach dem Erfindungsgedanken
ebenfalls einen Spielumfang über volle sieben Oktaven von a bis a aufweisen. Die
bekannten Kleinpianos, die, wie schon erwähnt, in klanglicher Beziehung nicht die
gleichen Eigenschaften besitzen wie die Pianos alter Form großer Bauart, haben zum
Teil auch einen Spielumfang über sieben Oktaven, jedoch nicht von a bis a, sondern
etwa von c bis c. Hieraus geht schon hervor, daß es bei den bekannten Konstruktionen
dieser kleinen Instrumente bislang unmöglich war, gleich lange Saiten, d. h. gleich
lange Baßsaiten., wie bei einem Klavier großer Bauart unterzubringen. Aus diesem
Gesichtspunkt heraus erklärt es sich auch, daß die bisherigen Stützpianos im Ton
wesentlich kleiner sind als die erwähnten großen Instrumente.
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Bei dem Kleinpiano nach der Erfindung ist in an sich bekannter Weise
ein saitenbespannter Rahmen vorgesehen, und eine gleiche Lautstärke wie bei einem
großen Piano ist erfindungsgemäß durch den Einbau von Baßsaiten gleicher oder nahezu
gleicher Länge wie bei einem Instrument wesentlich größerer Bauart unter Anwendung
einer an sich bekannten, winklig verlaufenden Hammeranschlaglinie erreicht.
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Ein nach der Erfindung gebautes Kleinpiano weist bei Unterbringung
von Baßsaiten gleicher Länge wie bei einem Piano von etwa 133 cm Höhe nur
noch eine Höhe von etwa 96 cm auf.
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Ebenfalls ist es möglich, die längsten Baßsaiten aus dem Mittelfeld
des saitenbespannten Rahmens in das Baßfeld zu verlegen, so daß in dem Mittelfeld
nur noch verhältnismäßig kurze, d. h. mittellange Saiten angeordnet sind.
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Es sind schon sogenannte Tafelklaviere bekannt, bei denen die Anschlaglinie
für die Hämmer bogenförmig bzw. winklig .verläuft. Hierdurch ergibt sich bei derartigen
Tafelklavieren
der früher nicht zu erzielende Vorteil, daß auch
für derartige Instrumente übereinstimmend ausgebildete Mechanikglieder, etwa wie
bei einem Flügel, verwendet werden. können, wodurch gleichzeitig auch eine gute
Repetition, die bei derartigen Instrumenten früher große Schwierigkeiten bereitete,
erreicht wird, etwa in der Weise, wie es bei Flügeln bekannt ist. Aber auch die
bekannten und in der vorbeschriebenen Weise ausgebildeten Tafelklaviere können in
klanglicher Beziehung, und insbesondere was ihre Lautstärke anbetrifft, mit den
bekannten Instrumenten großer Bauart nicht auf eine Stufe gestellt werden, da es
auch bislang bei den Tafelklavieren nicht möglich war, einen Spielumfang über volle
sieben Oktaven von a bis a zu schaffen. Durch die bei diesen Instrumenten vorgesehene
winklig verlaufende Hammeranschlaglinie wurde bislang ausschließlich immer nur eine
Vereinfachung der Mechanik erreicht, ohne daß eine Verbesserung in klanglicher Beziehung,
etwa in der Weise wie bei dem Erfindungsgedanken erfolgte.
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Fig. i zeigt in schematischer Darstellung eine Vorderansicht auf den
bespannten Eisenrahmen eines Pianos in alter Form. Diese bekannten Instrumente haben
einen Spielumfang über sieben volle Oktaven von a bis a. Die Höhe dieses Instrumentes
beträgt z. B. 133 cm, und die längste Baßsaite weist hierbei eine Länge von 114,3
cm auf.
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Fig. 2 zeigt ebenfalls in einer schematischen Darstellung an einem
Ausführungsbeispiel eine Vorderansicht des saitenbespannten Eisenrahmens bei einem
Kleinpiano nach dem Erfindungsgedanken. Die Höhe dieses Instrumentes beträgt beispielsweise
nur 96 cm, und die längste Baßsaite hat ebenfalls eine Länge von 114,3 cm.
Der Spielumfang dieses kleinen Instrumentes erstreckt sich auch über sieben volle
Oktaven von a bis a.
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Das Kleinpiano nach der Erfindung ist derart ausgebildet, daß hinter
der Tastatur der Eisenrahmen in das Instrument eingebaut ist. Dieser Eisenrahmen
weist außer den bekannten Versteifungsrippen den Baßsteg p und den Diskontsteg e
auf. Bei einem normal ausgebildeten Piano alter Form verläuft die unterhalb des
Stimmstockes a angeordnete Anschlaglinie b für die Hämmer der Mechanik geradlinig,
wie ein Blick auf die schematische Darstellung der Fig. i zeigt. Aus dieser Fig.
i ist ebenfalls zu ersehen, wie bei diesen bekannten Instrumenten die langen Baßsaiten
c bislang untergebracht werden. Diese Unterbringung bereitet keinerlei Schwierig-.l;eiten,
da bei -einem Instrument von etwa I'33 cm Höhe genügend Platz für die langen 1'3aßseiten
'v an etwa 114,3 cm Länge zur Verfügung steht. Bei dem Kleinpiano gemäß der Erfindung
sind, wie die schematische Darstellung der Fig. 2 erkennen läßt, gleich lange Baßseiten
c wie bei einem Instrument großer Bauart eingebaut, und zwar unter Anwendung einer
in an sich bekannter Weise winklig bzw. geknickt verlaufenden Hammeranschlaglinie
b, b'. Obwohl auch in diesem Fall z. B. Baßsaiten von 114,3 cm Länge in das Instrument
eingebaut sind, beträgt die Bauhöhe desselben nur 96 cm. Bei dem Kleinpiano gemäß
der Erfindung sind fernerhin, wie die Fig. 2 erkennen läßt, in das Baßfeld die längsten
Saiten aus dem -!Mittelfeld verlegt, so daß der Diskontsteg e kürzer ausgeführt
werden kann (vgl. in diesem Zusammenhang die schematischen Darstellungen der Fig.
i und 2). Durch die vorgenommene Umlagerung der langen Baßsaiten fallen die bislang
erforderlichen Baßabbindungen, d. h. die bei einem großen Instrument durch den Resonanzboden
nicht ausgefüllten Flächenteile d in Fig. i, fort, durch welche bei den bekannten
Instrumenten großer Bauart sich ein zusätzlicher toter Raum ergibt.
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Die Saiten sind mit bekannten Mitteln auf den Stegen e und p bzw.
auf dem Eisenrahmen befestigt. Die Tastatur des Instrumentes ist in normaler Weise
ausgebildet.
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Die in dem Mittelfeld untergebrachten mittellangen und kurzen Diskontsaiten
sind mit h bezeichnet.