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Hydraulische Presse Die Erfindung betrifft eine hydraulische Presse
für explosible Stoffe, insbesondere Sprengstoffe. Bei derartigen Pressen besteht
immer die Gefahr, daß das Preßgut in der Preßfonn explodiert. Die Explosionen, mit
denen hier zu rechnen ist, sind so gewaltig, daß meist alle beanspruchten Teile
der Presse sehr stark in Mitleidenschaft gezogen werden und nicht selten sogar die
ganze Presse unbrauchbar gemacht wird.
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Die Maßnahme, den Pressenzylinder mit Sicherheitsventilen zu versehen,
um der vom Preßkolben im Augenblick einer Explosion rückverdrängten Druckflüssigkeit
einen freien Abzug zu schaffen, genügt unter keinen Umständen, denn so schnell,
wie die Explosion sich einen Ausweg zu bahnen sucht, können die Sicherheitsventile
des Pressenzylindersde Druckflüssigkeit nicht zurückweichen lassen. Somit ist es
offenbar, daß wesentliche Teile der Presse, insbesondere die Form, in welcher gepreßt
wird, der Pressenzylinder und die Standsäulen der Presse ganz gewaltige überbeanspruchungen
auf sich nehmen müssen, die an irgendeiner unbestimmten Stelle zum Bruch führen
werden. An dieser Tatsache ändert sich auch nichts dadurch, wenn man den Pressenkolben,
gemäß einem schon älteren bekannten Konstruktionsvorschlag, mit einem Sicherheitsentlüftungskolben
versehen würde, um den Explosionsgasen die Möglichkeit eines freien Abzugs aus der
Preßform zu verschaffen. Auch hier hat die Erfahrung gelehrt, daß der freie Abzug
der Explosionsgase innerhalb der kurzen Zeit, während welcher die Explosion sich
irgendeinen Ausweg suchen muß; nicht schnell genug vor sich gehen kann, um schädliche
Beanspruchungen oder gar eine Zerstörung irgendwelcher Teile an irgendeiner beliebigen
Stelle der Presse mit unbedingter Sicherheit zu vermeiden.
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Der Zweck der Erfindung ist, Pressen der oben angegebenen Art so zu
verbessern, daß im Falle einer Explosion immer nur ein ganz bestimmter Teil der
Presse überbeansprucht und zerstört wird, dahingegen alle übrigen Teile der Presse
vor schädlichen Beanspruchungen bewahrt bleiben. Wenn aber bei einer etwaigen Explosion
stets nur ein bestimmter Teil der Presse überbeansprucht und zerstört werden wird,
alle anderen Teile jedoch vor schädlichen Überbeanspruchungen bewahrt bleiben, so
ist das, ein ganz entschiedener Fortschritt, weil nunmehr die Gewißheit besteht,
daß die Presse nach Auswechslung des zerstörten Teiles noch genau so einwandfrei,
zuverlässig und widerstandsfähig sein wird wie zuvor. .
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Das Neue gemäß der Erfindung besteht nun darin, daß der Pressenzylinder
mit einer Eindrehung versehen ist, um eine hei einer ganz bestimmten Druckbelastung
des Zylinders aufreißende Bruchzone sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sei
noch bemerkt, daß es besonders vorteilhaft ist, die Eindrehung rings des Zylinders
verlaufen zu lassen, .damit der absprengbare Teil des Zylinders genau in Richtung
der Explosion gelegen
ist. Im übrigen wird man die Eindrehung bzw.
Bruchzone vorzugsweise in einem abnehmbaren Zylinderkopf vorseh^-n und damit erreichen,
daß nach einer etwaigen Explosion immer nur der Zylinderkopf zu erneuern sein wird.
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Um den im Augenblick der Sprengung der Bruchzone plötzlich entlasteten
Preßkolben in seiner Endstellung nicht hart aufschlagen zu lassen, sondern möglichst
sanft abzufangen, ist erfindungsgemäß in dem nach der Sprengung der Bruchzone noch
stehenbleibdnden Teil des Zylinders eine ringförmige Schulter vorgesehen, die im
Verein mit einem entsprechend abgesetzten Ende des Preßkolbens einen als Puffer
wirkenden Ringraum gegen Ende der Rückbewegung des Kolbens zustande kommen läßt.
Vorzugsweise wird der abgesetzte Teil des Preßkolbens nach dem Ende hin etwas verjüngt
gestaltet, um ein plötzliches Abschließen des Ringraumes und somit ein ruckartiges
Abfangen des Kolbens auszuschließen.
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Im folgenden sei die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben:
a. bezeichnet den Pressenzylinder und e -den darin beweglichen Druckkolben.
c bezeichnet die fei den Zylinder eingedrehte Ringnut,, durch welche eine bei Überschreitung
einzs bestimmten Druckes aufreißende Bruchzone. geschaffen ist. Im-vorliegenden
1lusführungsbeispiel befindet sich die Eindrehung oder Bruchzone c --.in einem leicht
abnehmbaren. Zylinderkopf b. Oberhalb der Bruchzone c; d. h. mit anderen Worten
an einer Stelle, die nach dem Aufreißen der Bruchzone unbedingt stehenbleiben wird,
ist eine Ringschulterd im -Zylindern vorgesehen. f bezeichnet einem Teil des Druckkolbens,
der in seinem.Durchmesser entsprechend dem Innendurchmesser der Ringschulter d abgesetzt
und nach seinem freien Ende hin etwas verjüngt ist.
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Die- Wirkungsweise ist folgende: Beietwaiger Explosion des Preßgutes
wird der Kolbene in der Pfeilrichtung in den Zylinder zurückgeschleudert. Der Flüssigkeitsdruck
in dem Zylinder steigt hierbei sofort an, da ein genügend großer Querschnitt zur
Abführung der Flüssigkeit aus dem Zylinder nicht zur Verfügung steht. Sobald ein
bestimmter Druck erreicht ist, wird der Zylinderkopf b rings der Nut c bzw. in Richtung
der Explosion abgesprengt, wodurch eine sofortige Entlastung eintritt, da nunmehr
fast der ganze Zylinderquerschnitt für das Abströmen der Flüssigkeit bereitgestellt
ist. Gegen Ende seiner Bewegung tritt der Kolben 3 mit seinem abgesetzten Teil f
in die durch die Ringschulter d geschaffene Verengung des Zylinders ein, so daß
ein Ringraum gebildet wird. Die in dem Ringraum befindliche Flüssigkeitsinenge fängt
den Preßkolben ab. Dadurch, daß der abgesetzte Teil f des Preßkolbens nach dem freien
Ende hin verjüngt ist, wird erreicht, daß der Querschnitt für das Abströmen der
Flüssigkeit aus jenem Ringrauen nur allmählich abnimmt und somit der Kolben verhältnismäßig
sanft abgefangen wird.