DE655843C

DE655843C - Gaserzeuger fuer bituminoese Brennstoffe mit schwer schmelzender Schlacke, wie z. B.Holz, mit absteigender Vergasung

Info

Publication number: DE655843C
Application number: DEH141660D
Authority: DE
Original assignee: Humboldt Deutzmotoren AG
Current assignee: Humboldt Deutzmotoren AG
Priority date: 1934-10-28
Filing date: 1934-10-28
Publication date: 1938-01-24

Description

Gaserzeuger für bituminöse Brennstoffe mit schwer schmelzender Schlacke, wie z. B. Holz, mit absteigender Vergasung Die Erfindung bezieht sich auf einen Gaserzeuger für bituminöse Brennstoffe mit schwer schmelzender Schlacke, wie z. B. Holz, mit absteigender Vergasung und Zufuhr der Vergasungsluft durch eine Mitteldüse und durch einen in der Wandung des Gaserzeugers angebrachten Ringschlitz.
Es ist bereits ein Gaserzeuger bekannt, bei welchem die Luft durch eine von oben hereinragende Mitteldüse und ringförmig in der Schachtwandung angeordnete Löcher eingeführt wird. Dieser Gaserzeuger ist aber für die Vergasung von Reishülsen und ähnlichen pflanzlichen Stoffen bestimmt, deren Aschen Lekanntlich einen sehr niedrigen Schmelzpunkt besitzen. Infolgedessen hat die Mitteldüse einen so großen Üffnungsquerschnitt, wie dies im Interesse des Durchrieselns des Brenngutes noch gerade möglich ist, und die Luft strömt in senkrechter Richtung nach unten aus der Mitteldüse aus. Bei diesem Gaserzeuger bildet sich mit Rücksicht auf den tiefen Aschenschmelzpunkt eine Glutzone verhältnismäßig niedrigerer Temperatur.
Weiterhin ist es bei Fahrzeuggaserzeugern bekannt, eine senkrecht von unten in den Schacht ragende Mitteldüse anzuordnen und außerdem einen Teil der Luft durch kranzartig in dem Schachtmantel angeordnete, Löcher zuzuführen. Bei diesem Gaserzeuger tritt aber die Luft nicht waagerecht, sondern schräg nach oben aus der Mitteldfise aus, ferner sind die Löcher über eine große Fläche verteilt, so daß auch hier keine scharf begrenzte Zone hoher Temperatur, sondern eine breite Zone verhältnismäßig niedriger Temperatur erzielt wird. Das gleiche gilt von einem ebenfalls bekannten Gaserzeuger, bei dem die Luft durch eine von oben her hineinragende Mitteldüse und gleichzeitig durch eine Ringdüse zugeleitet wird. Sowohl in der :Mitteldüse wie in der Ringdüse sind die Löcher brausenartig über eine weite Fläche verteilt, so daß hiermit ebenfalls nur eine weit verteilte Glutzörie verhältnismäßig geringer Temperatur erreicht werden kann.
Durch die Erfindung soll ein Gaserzeuger geschaffen werden, in welchem eine eng begrenzte Vergasungszone höchster Temperatur entsteht, so daß auch bei der Vergasung von bituminösen Brennstoffen, wie z. B. Holz und insbesondere Holzspänen, die sich in Klumpen ballen, eine Erfassung des Innern dieser Klumpen durch die Vergasungsluft möglich ist. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, claß sowohl die Luftöffnungen der Mitteldüse wie diejenigen im Schachtmantel in waagerechter Richtung münden, nahe beieinanderliegen und die Breite des Ringschlitzes der Mitteldüse nur wenige Millimeter beträgt, so daß von den Luftöffnungen gegeneinander gerichtete waagerechte Luftströme hoher Geschwindigkeiten ausgehen. Besonders dadurch, daß von der Mitteldüse die Luft in schmaler Scheibenform unter großer Geschwindigkeit in den Gaserzeuger eintritt, und zwar nahe bei dem Lufteintritt aus den Ringdüsen, bildet sich eine eng begrenzte Zone höchster Temperatur. Dabei wird durch die räumlich nahe Anordnung der beiden Luftaustrittsquerschnitte erreicht, daß sich die Luftströme mit Sicherheit überschneiden und keine Stellen im Gaserzeugerschacht vorhanden sind, die geringere Temperaturen aufweisen. Die aus dem Brenli-Stoff sich entwickelnden Schweldämpfe %ver-. den also restlos erfaßt und verkrackt. Dadurch, daß die höchste Glutzone auf einen geringen Raum beschränkt ist, wird weiterhin die Wärmeabstrahlung des Gaserzeugers nach außen vermindert und damit seine Wirtschaftlichkeit erhöht.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wieder, und zwar einen Gaserzeuger im mittleren Längsschnitt. in der Wandung a des Gaserzeugerschachtes ist ein durch Rippen unterbrochener ringförmiger Luftschlitz b angebracht, in welchem die Vergasungsluft durch einen oder mehrere verschließbare Stutzen c eintreten kann. Von oben her ragt in den Gaserzeugerschacht eine Luftdüse d. An einer Eisenstange e ist unterhalb der Düsemnündung ein Ablenkkörper f gehalten, so daß ein ringförmiger schmaler Luftschlitz g entsteht, dessen Breite nur wenige Millimeter beträgt. Die Eisenstange ist oben mit einem Gewinde o versehen und kann mittels der Mutter h in der Höhe verstellt werden. Die Zeichnung läßt ferner erkennen, daß der Schlitz g etwas höher liegt als der Ringschlitz b. Die eingezeichneten Pfeile geben die Luftströmung wieder und zeigen, daß die Luft aus dem Schlitz g, weil dieser nur sehr schmal ist, mit großer Geschwindigkeit etwa waagerecht austritt und weit in das Innere der Brennstofffüllung hineinströmt. Auch die durch den Ringschlitz b hindurchgehende Luft hat eine große Geschwindigkeit, weil der Schlitz in der Höhe schmal gehalten ist. Die aus den Offnungen g und b kommenden Luftströmungen überschneiden sich und schaffen eine Glutzone von sehr hoher Temperatur.
Der Ablenkkörper f enthält mehrere senkrechte Löcher r. Durch diese wird Luft auch in den Raum unmittelbar unter dem Ablenkkörper eingeführt und dadurch verhindert, daß sich dort eine tote Zone mit Ausscheidung von Teer oder Verkokung des Brennstoffs bildet.
Die übrige Einrichtung des Gaserzeugers ist ohne weiteres verständlich. Der Brennstoff wird durch den Stutzen i eingeführt, und das erzeugte Gas wird durch den Stutzen )z abgesaugt.
Unterhalb des Ringschlitzes b ist ein weiterer Schlitz m angebracht. Auch durch diesen kann Luft eintreten, wozu ein oder mehrere verschließbare Stutzen yt angeordnet sind. Bei Betrieb mit grobstückigem Brennstoff sind die Stutzen n geschlossen und die -tutzen c geöffnet. Die Mitteldüse ist in einer ,'@opfbüchse p geführt und hat die Quer-:xrhe q, die in der gezeichneten Lage durch de Führungsstangen s1, s. und die Stifte t gehalten werden. Wenn es sich darum handelt, feinstückige Brennstoffe, wie z. B. feine Holzspäne oder Sägemehl, zu verarbeiten, werden die Stifte t gelöst und die Mitteldüse mittels der Arme q gesenkt, bis diese durch die Stifte ic in ihrer unteren Lage festgemacht wird. In der unteren Stellung befindet sich der Schlitz g nur wenig oberhalb des Ringschlitzes Zia. Dabei werden die Stutzen c geschlossen und die Stutzen ia geöffnet, so daß der Weg, den die Luft durch rlen Brennstoff zu wandern hat, entsprechend der dichteren Füllung des Sägemehls o. dgl. verkürzt ist.

Claims

PATEN r:»; Srrüciir: i. Gaserzeuger für bituminöse Brennstoffe mit schwer schmelzender Schlacke, wie z. B. Holz, mit absteigender Vergasung und Zufuhr der Vergasungsluft durch eine Mitteldüse und durch einen in der Wandung des Gaserzeugers angebrachten Ringschlitz, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Luftaustrittsöffnungen in waagerechter Richtung münden, nahe beieinanderliegen und die Breite des Ringschlitzes der Mitteldüse nur wenige Millimeter beträgt, so daß von den Luftöffnungen gegeneinander gerichtete waagerechte Luftströme hoher Geschwindigkeit ausgehen. a. Gaserzeuger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnung der Mitteldüse ein wenig höher angeordnet ist als der Ringschlitz in der Schachtwandung. 3. Gaserzeuger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des in der Schachtwandung angebrachten Ringschlitzes ein zweiter Ringschlitz zur Zuführung von Vergasungsluft angeordnet ist, die beide mit Abschlußorganen für den Zutritt der Außenluft in Verbindung stehen, und da.ß die Mitteldüse als Ganzes heb- und senkbar ist, so daß nach Bedarf, insbesondere bei feinkörnigem Brennstoff, wie z. B. Sägemehl, die Luftzufuhr zu dem oberen Ring ganz abgesperrt wird und nur durch die gesenkte Mitteldüse und den unteren Ringschlitz stattfindet.