DE652350C - Verfahren zum Regeln von Gleichstrommaschinen, insbesondere von Bahnmotoren - Google Patents
Verfahren zum Regeln von Gleichstrommaschinen, insbesondere von BahnmotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zur wirtschaftlichen Drehzahlregelung von Gleichstrommaschinen,
welche sowohl als Motoren als auch als Generatoren laufen können, sowie die Anwendung einer solchen Schaltung
bei der elektrischen Zugförderung.
Es werden hierbei solche elektrische Maschinen verwendet, welche durch besondere
Erregereinrichtungen, die mit einem Mindest-.
maß an Verlusten durch Stromwärme in den Spulen arbeiten, die bekannten Vorteile einer
Verbundcharakteristik bieten; außerdem aber, und dies ist von ausschlaggebender Bedeutung,
wird auf diese Weise ermöglicht, das Kupfergewicht, welches in die genannten Spulen eingebaut werden muß, herabzusetzen
und somit auch das Gesamtgewicht der Motoren zu verringern. Aber die Erfindung bietet
auch den Vorteil, daß man die nützlichen Eigenschaften der Hauptstrommotoren für
die Anfahrperiode oder auch für jegliche Art des Reihen-Pai-allel-Schaltens der Motoren
ausnutzen kann.
Die typische, normale Verbundmaschine enthält einen Anker A, ferner eine Erregerwicklung
K mit η Windungen, welche vom Ankerstrom i durchflossen werden (oder nur
von einem Teil dieses Stromes, wenn die Erregerwicklung mit Nebenschluß versehen
ist), ferner eine zweite Erregerwicklung H mit N Windungen, welche unabhängig durch
einen Strom / bei einer regelbaren, aus beliebiger Quelle entnommenen Spannung eb gespeist
wird. Dieses Schema würde durch .,die Fig. ι dargestellt sein, wenn man sich die
Maschine mit dem Anker a-b und deren Erregerwicklung wegdenkt.
Während des motorischen Betriebes sind die Amperewindungen der Erregerwicklung K
und H gleichsinnig gerichtet. Sie entsprechen einer durch den voll ausgezogenen Pfeil des
Stromes i und durch den Pfeil des Stromes / angegebenen Stromrichtung.
Eine solche Verbundmaschine gestattet durch allmähliche Steigerung der Spannung
ejj an den Klemmen der Erregerwicklung
H bzw. die sich daraus ergebende Zu- #nahme des· sie durchfließenden Stromes / eine
allmähliche Regelung der Drehzahl während der motorischen Arbeit, wobei der Strom I
in der durch den voll ausgezogenen Pfeil angegebenen Richtung verläuft; ferner kann
gebremst werden mit Stromrückgewinnung, wobei der Stromverlauf dem gestrichelt gezeichneten
Pfeil des Stromes i entspricht.
Es sind jedoch hierzu einige Anmerkungen zu machen.
Es sind bereits Maschinen bekannt, welche sowohl beim motorischen als auch generatorischen
Betrieb mit Verbun.derregung ar-
Ö5235Ö
baten; es wird dabei das Reihen-Parallel-Sehalten
von Maschinen unter vorübergehender Einschaltung von Widerständen ins Auge, gefaßt, es wird jedoch das Interesse an einj|-
Herabsetzung der Erregung übersehen, dur||t;
welche die Dauer des Stromflusses durch dkfti
vorübergehend eingeschalteten Widerstand' verringert werden könnte.
Es ist ferner bekannt, für die Nutzbremsung eine Erregermaschine mit drei
Spulen und gleichbleibender Drehzahl sowie eine Hilfserregermaschine mit einer der Achsdrehzahl
proportionalen Umlaufzahl vorzusehen.
Der Hauptmotor besitzt dabei eine einzige Erregerspule, deren Windungen- lediglich
durch den von der Erregermaschine gelieferten Strom durchflossen werden. Der Motor besitzt
jedoch keine hauptstromerregte FeIdspule.
Anmerkung I: Wenn mehrere Zweige des Netzes T mit der Netzspannung U je einen
oder mehrere Anker A von Verbundmaschinen enthalten und ferner die Amperewindungen
der Erregerwicklungen K nicht groß im Verhältnis zu den Amperewindungen der
fremderregten Erregerwicklungen H sind, d. h. wenn η klein ist, so nehmen die parallel
geschalteten Anker A infolge >von Unterschieden in den Raddurchmessern der Fahrzeuge
und aus ähnlichen Gründen verschiedene Ströme i auf.
Anmerkung II: Es besteht indessen Anlaß dazu, die' Windungszahl der Erregerwick-
lung K nicht allzu groß zu wählen, weil bei der Nutzbremsung in , jeder einzelnen Maschine
gerade die arithmetische Differenz der Amperewindungen der Erregerwicklungen H
und K den nutzbaren Fluß durch den Ankerquerschnitt bestimmt. Hieraus ergibt sich
die große Zunahme des bei den Maschinen verwendeten Kupfergewichtes mit der Zunahme
der Windungszahl η der Erregerwicklung./?.
· Anmerkung III: (Die nachfolgenden Erklärungen
beziehen sich auf generatorischen Betrieb.) Die Erregerwicklungen K besitzen
neben ihrer wichtigen Eigenschaft, das Entstehen eines Überstromes i während einer
schnell vorübergehenden Veränderung Δ U der Netzspannung U zu begrenzen, beim generatorischen
Betrieb zum Zwecke der Nutzbremsung die Fähigkeit, Änderungen des Drehmomentes zu begrenzen, was von hoher
Bedeutung für die selbsttätige Regelung der Drehzahl ist, selbst wenn man die Spannung
e6, die an den Klemmen der getrennten Erregerwicklung H liegt, unverändert bleiben
läßt. In gewissem Maße nimmt der Po Strom i im Anker A mit der Drehzahl ab.
Die Folge aber ist, daß der Fluß zunimmt, so daß das Drehmoment proportional zu dem
Produkt aus dem induzierenden Fluß mal der ,,..Stromstärke i verhältnismäßig wenig sich
federt,- vorausgesetzt, daß geeignete Abiipjlgsungen
.gewählt werden. Angenommen, ■ϊ;ϊ|¥Φ"magnetische Kreis ist nicht gesättigt, so
■%4i das Drehmoment F= Q · i (N I — /ti).
Q ist«eine Unveränderliche; da η im Einzelfall
auch eine Unveränderliche darstellt, kann Q durch ή ersetzt werden. Dann ist das
Drehmoment auch proportional dem Ausdruck ni (NI— ni), also dem Produkt aus
zwei Faktoren, deren Summe eine Unveränderliche ist, denn ni + (NI — ni) = NI.
Hierbei ist vorausgesetzt, daß die getrennte Erregung NI unveränderlich ist, d. h. daß
man sie unveränderlich hält. Man kann dies graphisch darstellen: Schlägt man einen Halbkreis
(Fig. 3) mit dem Durchmesser AB = NI und errichtet auf dem Durchmesser eine
Senkrechte CD, deren Fußpunkt C von dem einen Ende des Durchmessers AB eine Entfernung
BC = ni hat, . so ist das Drehmoment F proportional dem Quadrat über
CD. Bekanntlich ändert sich dieser quadratische Ausdruck in der Nähe seines Maxi-'
mums nur wenig, wenn i sich ändert. Je nach der Wahl der Abmessungen kann man dann
die Einrichtung so treffen, daß das Drehmoment mit i wächst, oder so, daß es mit
anwachsendem i abnimmt, oder auch so, daß der Mittelwert des Drehmomentes eine Unveränderliche
ist usw.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß für die
Verhinderung von Überströmen während rasch vorübergehender Änderungen des Betriebszustandes
während motorischen oder generatorischen Betriebes,, die auf ebensolche.
Änderungen von Δ U zurückzuführen sind, eine praktisch ziemlich kleine Erreger
wicklungK ausreicht, so daß man also die erheblichen Energieverluste vermeidet, die
sonst in den, wie vielfach üblich, zwischengeschalteten Schutzwiderständen auftreten,
welche dazu bestimmt sind, plötzlich auftretende Überströme zu begrenzen. Durch
die Verwendung der Erregerwicklung K können jene Widerstände verkleinert oder
ganz gespart werden. Es ist indessen zu beachten, daß, wenn die Amperewindungen ni
der Erregerwicklung K plötzlich um Δ ni zunehmen, durch einen Strom, der gerade durch
diese in der Erregerwicklung if auftretende
Stromzünahme in der Erregerwicklung H induziert wird, zusätzliche Amperewindungen
in der Erregerwicklung H hervorgerufen werden, wodurch der an sich durch die
Amperewindungen der Erregerwicklung K hervorgerufenen Änderung des Flusses entgegengearbeitet
wird, was nicht der Fall wäre, wenn die Erregerwicklung R fehlte.
Wenn man den Inhalt der obigen drei Anmerkungen I bis III in bezug auf die sogenannten
normalen Betrjebszustände, d. h. die Betriebszustände mit nur langsam vor sich
gehenden Änderungen, Rechnung tragen will, so kann man Amperewindungen in das Erregerfeld
einführen, deren Wert mit dem Strom i im Anker A bei motorischem Betrieb
anwächst und beim generatorischen
ίο Betrieb abnimmt, indem man in die Erregerwicklung
H (Fig. i) neben der regelbaren Spannung eb eine weitere Spannung ea einschaltet,
welche stets dem Strom des zugehörigen Ankers A proportional ist oder doch
wenigstens gleichzeitig mit diesem Strom zunimmt. Diese Änderung des Wertes der Spannung ea wirkt dann der dämpfenden
elektromotorischen Kraft in der Erregerwicklung if während rascher vorübergehender
Änderungen des Betriebszustandes entgegen; die genannte elektromotorische Kraft hat ihren Ursprung in der gegenseitigen Induktion
der Erregerwicklungen H und K.
Auf diese Weise kann erreicht werden, daß die Amperewindungen jeder Maschine sich mit der beim normalen Betrieb langsam vor sich gehenden Zunahme Δ i des Ankerstromes stark ändern, während die Erregerwicklung K mit ihrer verhältnismäßig geringen Windungszahl den Wirkungen rasch vorübergehender Änderungen des' Betriebszustandes vorzubeugen imstande ist. Dieser Wert der einander entgegengesetzt gerichteten Amperewindungen der Erregerwicklungen wird auf ein Minimum gebracht.
Auf diese Weise kann erreicht werden, daß die Amperewindungen jeder Maschine sich mit der beim normalen Betrieb langsam vor sich gehenden Zunahme Δ i des Ankerstromes stark ändern, während die Erregerwicklung K mit ihrer verhältnismäßig geringen Windungszahl den Wirkungen rasch vorübergehender Änderungen des' Betriebszustandes vorzubeugen imstande ist. Dieser Wert der einander entgegengesetzt gerichteten Amperewindungen der Erregerwicklungen wird auf ein Minimum gebracht.
Einer solchen Art der Erregung entspricht die Darstellung der Fig. 1; man erreicht dabei
annähernd alle vorteilhaften Eigenschaften der Verbundmaschine bei langsam sich ändernden Betriebszuständen. Man hat also
auf diese Weise während des gewöhnlichen Betriebes den Grad der· Verbundwirkung
vollkommen in der Hand, ohne besonders Rücksicht nehmen zu müssen auf Verluste durch Stromwärme, d. h. darauf, daß die
Erregeramperewindungen mit dem Anwachsen des Ankerstromes i zunehmen.
Schließlich kann man die guten Eigenschaften des Hauptstrommotors während des
Anfahrvorganges ausnutzen, indem man z. B. dieReihen-Parallel-Schaltung anwendet. Wenn
man dann nach annähernder Erreichung der gewünschten Drehzahl der als Reihenschlußmotoren
geschalteten Maschinen befürchtet, diese Drehzahl zu überschreiten, oder wenn man sie zu begrenzen oder sie herabzusetzen
wünscht, so legt man die Spannung eb oder gegebenenfalls die algebraische Summe der
Spannungen ea und eb nicht an die Außenpole
der gesamten wirksamen Erregerwicklungen (H—\-K), sondern führt sie (Fig. 2)
nur in einen Stromkreis ein, der nur an der Erregerwicklung H mittels einer Umgehungsleitung
p angeschlossen ist, welche gegebenenfalls einen induktiven oder anderen Widerstand
enthalten kann und durch den Schalter Cp geschlossen wird; die Erregerwicklung/l
hingegen wird dauernd nur von dem Strom i des Ankers A durchflossen.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß bereits eine Schaltung gemäß Fig. 2 a vorgeschlagen
wurde, bei welcher die Erregerwicklung K weggelassen, jedoch im Nebenschluß
zu einer Erregerwicklung H der Anker einer Erregermaschine angeordnet ist. Die
Erregermaschine wird einesteils durch eine Wicklung, die vom Strom des Ankers der
Hauptmaschine durchflossen wird, erregt. Mit Hilfe einer zweiten Feldwicklung, in
deren Stromkreis ein Regelwiderstand r2 liegt, wird die Erregermaschine von der
Netzspannung erregt. Der vom Ankerstrom der Hauptmaschine durchflossenen Wicklung
ist ein Regelwiderstand T1 parallel geschaltet.
Bei dieser Schaltung werden bei motorischem Betrieb die Amperewindungen der an
der Netzspannung liegenden Wicklung von den Amperewindungen ,der vom Ankerstrom
der Hauptmaschine erregten Wicklung in Abzug gebracht; um auf generatorisehen
Betrieb überzugehen, wird die vom Netz kommende Spannung in dem Stromkreis der von ihr gespeisten Wicklung umgekehrt.
Man kann die Spannungen ea und eb auf
viele verschiedene Arten erzeugen, z. B.
a) Spannung eb kann einer beliebigen
Stromquelle entnommen werden, z. B. der Netzspannung U, welche durch einen Regelwiderstand
entsprechend herabgesetzt wird, oder einer Akkumulatorenbatterie oder einer regelbaren Erregermaschine usw.
In ähnlicher Weise kann ea eine Spannung
sein, die in dem Anker einer Erregermaschine erzeugt wird, welche selbst durch eine vom
Strom i des Ankers A durchfbssene Feldspule erregt wird; die Hilfsgeneratoren, die
die Spannungen ea und eb erzeugen, können
auf beliebige Weise mit gleichbleibender Drehzahl oder proportional der Drehzahl der no
Fahrzeugräder angetrieben werden, je nachdem welche Art von Arbeit von den Hauptmaschinen
verlangt wird.
b) Die Spannungen ea und eb können statt
in zwei getrennten Ankern in einem einzigen Anker einer Erregermaschine erzeugt werden,
welche ihrerseits über eine Wicklung durch den Strom i und über eine zweite
Wicklung durch eine regelbare Spannung vb erregt wird, die erzeugt wird, wie für Spannung
eb im vorhergegangenen Absatz a angegeben.
65235ft
c) Man kann (Fig. 2) in einem einzigen
Anker einer Erregermaschine die Summe der beiden Spannungen ea und eb entstehen lassen,
indem man eine einzige Feldspule dieser Erregermaschine durch die algebraische
Summe der beiden Spannungen va und vb erregt,
von denen va mit' Strom % anwächst,
während die andere, vb, willkürlich regelbar ist; beide werden dabei ähnlich erzeugt, wie
für die Spannung ea und eb oben unter b angegeben,
d. h. die eine Spannung, va, wird von einer Hilfserregermaschine erzeugt, welche
durch eine Feldwicklunge-/ erregt wird, die ihrerseits von dem Strom i der Verbundmaschine
durchflossen ist, während die andere Spannung, vb, einer beliebigen Stromquelle
entnommen oder in einer weiteren kleinen Hilfserregermaschine erzeugt wird, deren
Feldwicklung gemäß Fig. 2 durch eine regelbare Spannung erregt wird.
Das Erregen einer Feldspule der Hauptmaschine
durch die algebraische Summe zweier Spannungen, von denen.die eine unabhängig
und regelbar ist, während die andefe mit dem Strom des Ankers der Hauptmaschine
wächst, ist schon bekannt; aber dort hatte die Hauptmaschine keine unmittelbar
angeschaltete Hauptstromerregerwicklung.
Fig. 4 stellt ein Ausführungsbeispiel dar. Die Zeichnung zeigt das Schaubild eines
Triebwagens oder eines Zuges mit mehreren Triebwagen, bei dem die Maschinen unter
Anwendung einer der dargelegten Möglichkeiten zusammengeschaltet sind.
Da die Verbundschaltung der Maschinen gemäß Fig. 4 gestattet, in Abhängigkeit von
den auftretenden Änderungen des Anker-. stromes i bedeutende Änderungen der Amperewindungen
der Maschinen zu erzielen, ist es nicht nötig, in besonderem Maße auf die
gleichmäßige Verteilung der Ströme auf die Maschinen der verschiedenen Netzzweige
entsprechend der weiter oben gemachten An-
Φ5 merkung I Rücksicht zu nehmen. Nichtsdestoweniger
kann es zweckmäßig und erwünscht sein, den Grad der Verbundwirkung
jederzeit zu beherrschen und aus diesem Grunde andere Mittel und Wege aufzusuchen,
um die Regelung im einzelnen durchzuführen. Im folgenden werden drei verschiedene
Beispiele angegeben; sie lösen entsprechend verschiedene Aufgaben.
Erstes Beispiel: Es berücksichtigt den Inhalt der Anmerkung I und zielt darauf ab,
die Unterschiede zwischen den die einzelnen Netzzweige, welche die Anker A der als
Hauptmaschinen verwandten Verbundgeneratoren enthalten, durchlaufenden Strömen
herabzumindern; es· wird von der Erzeugung
einer Differenz von zwei Spannungen Ge- j brauch gemacht, welche ihrerseits beide je
durch den Umlauf eines Kollektorankers in solchen Feldern hervorgerufen werden,
welche durch Erregerwicklungen erzeugt 6s sind, die von dem Strom des betreffenden
Netzzweiges durchlaufen werden.
Die genannte Spannungsdifferenz selbst wird unmittelbar dazu benutzt, um in irgendeiner
Feldwicklung irgendeiner der Verbundmaschinen ein und desselben Netzzweiges zusätzliche Amperewindungen zu erzeugen,
welche die Flüsse bzw. die Ströme in den Ankern A der Verbundmaschinen in den betreffenden
Netzzweigen einander anzugleichen versuchen werden.
In dem Falle, daß die Erregerwicklungen H von dem Anker einer Erregermaschine aus
gespeist werden, kann man die erwähnte Spannungsdifferenz an eine Erregerwicklung
dieser Erregermaschine anlegen. Die Spannungen werden ihrerseits durch den Umlauf
eines Kollektorankers "in solchen Feldern erzeugt, welche durch Erregerwicklungen
hervorgerufen sind, die je durch den Strom des einzelnen den betreffenden Anker A enthaltenden
Netzzweiges durchlaufen werden. Diese Spannungen können entweder in den
Ankern gesonderter Generatoren oder aber in einem einzigen Anker erzeugt werden.
Die so erzeugte Differenzspannung tritt dann zusätzlich neben die von dem Anker a-b der
Erregermaschine erzeugte Spannung und wird somit in den elektrischen Stromkreis
der Erregerwicklung H eingeführt.
Die Spannungen v-b, gegebenenfalls auch die Spannungen va, vd können in ein und
dieselbe Erregerwicklung H der Erregermaschine a-b Kiz die Erregerwicklung H eingeführt
werden.
Zweifes Beispiel: Man kann in den elektrischen Stromkreis der Erregerwicklung H
eine von einer kleinen Hilfserregermaschine erzeugte Spannung einführen; diese Hilfserregermaschine
wird in beliebiger Weise erregt und im übrigen mit einer der Drehzahl
der Fahrzeugräder proportionalen Umdrehungsgeschwindigkeit angetrieben; ihre Spannung tritt bei diesem \rorgang ständig
als Subtrahend für die Spannung eb auf. Infolgedessen wächst der Wert dieser Spannungsdifferenz,
welche die Hauptmaschine erregt, im gleichen Augenblick an, in welchem die Geschwindigkeit des Fahrzeugs abnimmt.
In dem Falle, daß die Erregermaschine für die Erregerwicklung H selbst nur eine einzige
Feldspule aufweist, kann man außer den bereits erwähnten Spannungen in den elek*-
trischen Stromkreis der Erregerwicklung H unter Umständen eine Spannung einführen,
welche von einem kleinen Hilfsgenerator erzeugt wird, der seinerseits mit einer der
Drehzahl der Fahrzeugräder proportionalen Geschwindigkeit angetrieben wird.
Drittes Beispiel: Um die Windungszahl der Erregerwicklung K herabzusetzen, ist es
nötig, vorübergehend in den Erregermaschinen oder Hilfserregermaschinen, welche weiter
oben erwähnt worden sind, die Änderung des Flusses zu beschleunigen oder sogar übermäßig zu steigern, der von einer Erregerwicklung
hervorgerufen wird, welche der Ankerstrom (oder ein Teil* dieses Stromes) der entsprechenden Verbundmaschine durchfließt.
Zu diesem Zwecke kann man eine Selbstinduktionsspule parallel zu einer Gruppe schalten, die durch Hintereinanderschaltung
der genannten Feldspule mit einem Widerstand gebildet ist. Es ist klar, daß im Falle
einer plötzlichen Änderung Δ i der Überstrom es vorziehen wird, denjenigen Stromweg zu
wählen, welcher die Feldspule enthält, vorausgesetzt, daß deren Zeitkonstante kleiner
ist als diejenige der parallel geschalteten Selbstinduktionsspule. Ist wieder normaler
Betrieb, so ist die Verteilung des Stromes auf die beiden Leitungszweige einzig und
allein durch das- Verhältnis ihrer Ohmschen Widerstände bestimmt.
Es ist ganz augenscheinlich, daß man zum Zwecke einer Änderung der Geschwindigkeit
die Schaltung der Hauptmaschinen im Verhältnis zueinander ändern, mit anderen Worten,
die Anzahl der Maschinen je Netzzweig verändern kann. Hierzu geeignete Verfahren
sind bekannt, und es werden noch weitere angegeben werden. Wenn aber während des
motorischen Betriebes die Erregerwicklung H durch eine Erregermaschine und nicht durch
die Netzspannung selbst erregt wird, d. h. wenn der Kupferquerschnitt der Maschine
frei gewählt werden kann, können die Änderungen der Zusammenschaltung der Hauptmaschine
mit Vorteil mit Hilfe der reinen Hauptstromerregung durchgeführt werden.
Außerdem werden während des generatorischenBetriebes, d.h. während desBrfemsens, * die notwendigerweise aufzubringenden Drehmomente der Anker A und infolgedessen auch die Ströme in den Ankern bei dieser Schaltung erheblich weniger groß als während des motorischen Betriebes, und zwar infolge von Wirbelstromverlusten, Verlusten durch Hysteresis oder einfach infolge von Reibungswiderständen im Triebwerk, welche Umstände neben anderen Ursachen sich günstigerweiseim Sinne der Bremsung auswirken; die Folge ist, daß die erforderlichen Änderungen ' der Zusammenschaltung · der Motoren sich zwar während des motorischen Betriebes -keinesfalls umgehen lassen, daß • 60 aber ihre Zahl während des generatorischen Betriebes herabgesetzt werden kann, ja, man könnte sich sogar mit einer einzigen Umschaltung ohne jeden Nachteil begnügen.
Außerdem werden während des generatorischenBetriebes, d.h. während desBrfemsens, * die notwendigerweise aufzubringenden Drehmomente der Anker A und infolgedessen auch die Ströme in den Ankern bei dieser Schaltung erheblich weniger groß als während des motorischen Betriebes, und zwar infolge von Wirbelstromverlusten, Verlusten durch Hysteresis oder einfach infolge von Reibungswiderständen im Triebwerk, welche Umstände neben anderen Ursachen sich günstigerweiseim Sinne der Bremsung auswirken; die Folge ist, daß die erforderlichen Änderungen ' der Zusammenschaltung · der Motoren sich zwar während des motorischen Betriebes -keinesfalls umgehen lassen, daß • 60 aber ihre Zahl während des generatorischen Betriebes herabgesetzt werden kann, ja, man könnte sich sogar mit einer einzigen Umschaltung ohne jeden Nachteil begnügen.
Die Amperewindungen, welche mit dem in den Ankern A fließenden Strom i anwachsen,
können ferner durch Nebenschlußschaltungen zu den Feldwicklungen mittels induktiver öder nichtinduktiver Widerstände
geändert werden; im Falle der reinen Hauptstromerregung können diese Nebenschlüsse
an die Erregerwicklungen K und sogar an die Erregerwicklungen H oder schließlich an
beide angeschaltet oder von ihnen weggeschaltet werden; bei Verbunderregung können die Nebenschlüsse nur an die Erregerwicklungen
K angelegt werden; unter sonst gleichen Bedingungen kann man auch so vorgehen, daß man statt des Anlegens von
Nebenschlüssen die Windungszahl der betreffenden Wicklung ändert; man kann ferner
als Nebenschluß induktive oder nichtinduktive Widerstände denjenigen Feldwicklungen
zu- oder von ihnen wegschalten, welche von dem Strom i durchflossen und der Hilfserregermaschine
zugeordnet sind, die die zur Erzielung der Verbundwirkung der Hauptmaschine verwendete Spannung erzeugt (bei
einer Maschine der angegebenen Bauart), oder man kann schließlich auch die Windungszahl
der letztgenannten Feldwicklungen ändern.
Es folgt nun ein schematisches Ausführungsbeispiel
der Erfindung (vgl. Fig. 4). Es ist dabei zunächst nur das Vorhandensein eines einzigen Ankers A eines Motors AKH
in jedem einzelnen Netzzweig angenommen. Die Bezugszeichen, welche in ilen verschie- ■
denen Netzzweigen einander entsprechende Elemente bezeichnen, sind mit Indizes versehen,
welche der laufenden Nummer des betreffenden Zweiges entsprechen.
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß natürlich mehrere Anker A von Verbundmaschinen
hintereinandergeschaltet in ein und demselben Netzzweig liegen können. Die Anfahrwiderstände, welche in den Stromkreis
der Anker A einzuschalten sind, sind nicht mit dargestellt. Der Einfachheit halber
wird bei diesen Beispielen das Vorhandensein nur eines einzigen Erregerankers a-b sowie
die Einführung der Spannungen νb und va in
eine einzige Feldspule der betreffenden Er-' regermaschine angenommen.
Gemäß Fig. 4 liegt der Anker A2 in einem
Zweig des Netzes T. In dem Stromkreis der Feldspule y2 der Erregermaschine, welche
die Erregerwicklung H2 speist, liegen in Hintereinanderschaltung:
i. Eine Potentialdifferenz mU (m kann
ein beliebiger Faktor sein), welche unveränderlich oder regelbar ist und entweder
unmittelbar dem Netz oder aber einer be-
liebigen Hilfsstromquelle entnommen wird, wie z. B. dem umlaufenden Anker eines Umformers,
einer Akkumulatorenbatterie usw. mU spielt dann die Rolle der regelbaren
Spannung, welche weiter oben vb genannt wurde.
2. Gegebenenfalls ein fester Widerstand r22,
welcher sich unmittelbar an die Feldwicklung 72 anschließt,
ίο 3. Ein Widerstand R, welcher allen Erregermaschinen A-B, 7 gemeinsam zugeordnet sein kann. Er kann vollkommen entfallen, wenn die Spannung mU, welche die Rolle der Spannung eb spielt, regelbar ist. 4. Der Anker 8ä einer Erregermaschine oder einer Hilfserregermaschine für eine Erregermaschine, deren Feldwicklung e2-f2 von dem Strom i2 des Ankers A2 durchflossen wird. Der Anker S2 erzeugt die Spannung va und veranlaßt ein Ansteigen des die Erregerwicklung i?ä durchlaufenden Stromes, sobald 'i2 während des motorischen Betriebes zunimmt; eine Abschwächung des Stromes wird jedoch veranlaßt, wenn A2 Strom ins Netz zurückliefert.
ίο 3. Ein Widerstand R, welcher allen Erregermaschinen A-B, 7 gemeinsam zugeordnet sein kann. Er kann vollkommen entfallen, wenn die Spannung mU, welche die Rolle der Spannung eb spielt, regelbar ist. 4. Der Anker 8ä einer Erregermaschine oder einer Hilfserregermaschine für eine Erregermaschine, deren Feldwicklung e2-f2 von dem Strom i2 des Ankers A2 durchflossen wird. Der Anker S2 erzeugt die Spannung va und veranlaßt ein Ansteigen des die Erregerwicklung i?ä durchlaufenden Stromes, sobald 'i2 während des motorischen Betriebes zunimmt; eine Abschwächung des Stromes wird jedoch veranlaßt, wenn A2 Strom ins Netz zurückliefert.
5. Falls mehrere Anker A1, A2 ... An in
mehreren Netzzweigen liegen, so schaltet man gegebenenfalls den Anker (J2 einer zweiten,
durch die Differenz der Ströme I1 und I2 erregten
Hilfserregermaschine für die Erregermaschine mit dem Anker 82 in Serie. Zum
Zwecke der erwähnten Differentialerregung ist diese Maschine mit zwei getrennten Erregerwicklungen versehen, von welchen die
eine, 2O2, von dem Strom i2, die andere, 212,
von dem Strom I1 durchflossen wird. Die
Erregerwicklung 2O2 allein würde in dem Stromkreis der Feldwicklung 72 eine elektromotorische
Kraft mit dem gleichen Vorzeichen erzeugen wie die des Ankers 82- Es
ist klar, daß der Anker (J2 trachtet, die Ströme
i2 und J1 auszugleichen, indem er die Erregung
der Erregermaschine a%-b2, J2 und damit diej
enige der Hauptmaschine stärkt oder schwächt. Es ist verständlich, daß die durch den Strom
i2 in '(J2 erzeugte elektromotorische Kraft auch
dem Anker 82 entnommen werden könnte, d. h. daß man auf die Erregerwicklung 2O2
• auch verzichten kann. Man kann sogar in einem einzigen Anker die von dem Strom i2 im
•Anker 82 erzeugte und die durch die Ströme J1
und i2 im Anker % hervorgerufene elektromotorische
Kraftdifferenz erzeugen. Es genügt, den Anker S2 zu erregen mit Hilfe von
Wicklungen, von denen die eine von dem Strome I1 und die andere von dem Strome I2
durchflossen wird.
Man kann auch eine Selbstinduktionsspule
L2 mit geringem Widerstand parallel mit der
aus der Feldwicklung 72 und dem Widerstand
r22 gebildeten Gruppe schalten. Man kann sogar auch vor diese Gruppe einen Widerstand
r32 vorschalten.
In ähnlicher Weise kann man parallel zu ■ der durch Hintereinanderschaltung gebildeten
Gruppe, welche aus dem Widerstand r12
und der Feldwicklung e2-f2 des Ankers 82 besteht,
eine Selbstinduktionsspule I2 mit geringem
Widerstand schalten.
Die Maschine A1, K1, H1 wird in ganz
gleichartiger Weise erregt, jedoch unter Weglassung der differentiell erregten Hilfserregermaschine,
deren Anker folgerichtig Q1 genannt werden müßte. Mit anderen Worten,
das ganze Schaltbild des Netzzweiges mit dem Anker A1 ist dasselbe, mit Ausnahme
der fehlenden Hilfserregermaschine mit dem Anker 91; wie dasjenige des Netzzweiges mit
dem Anker A2. Man könnte für jede Maschine
A, K, H je ,einen Widerstand vorsehen, derart, daß alle diese Widerstände in
gleicher Weise bedient und daß zweckmäßig mit Hilfe von Leitungen geringen Widerstandes
die Enden der verschiedenen eingeschalteten Widerstände miteinander verbunden
werden. Dasselbe gilt natürlich für die Netzzweige, welche die Anker A3, A4 ... An
enthalten.
Es ist nunmehr möglich, die Wirkungsweise der einzelnen Erregerorgane zu erkennen,
unter der Annahme, daß jede Verbundmaschine mit Hilfe eines in der Zeichnung
nicht dargestellten, in den Ankerstromkreis eingeschalteten Widerstandes in Gang gebracht
sei:
ι. Die Veränderung von mU oder die Betätigung
des Regelwiderstandes R gestattet, die Spannung des Ankers. a2-b2 zu regeln.
Man verändert dadurch nämlich in a2-b2 die
weiter oben eb genannte Spannung.
2. Der Anker 82 erzeugt infolge der Feldwicklung e2-f2 eine Änderung der Erregung
der Maschine A2, K2, H2 über die Erregerwicklung
H2.
3. Die Wirkung der Hilfserregermaschine mit dem Anker 9, besteht in dem Bestreben,
die StrömeI2) h .... in dem Strom I1 während
der Parallelarbeit anzugleichen.
4. Die' Selbstinduktionsspulen L2 und h
vergrößern die Geschwindigkeit der Strom- no änderungen in den Feldspulen, welchen sie
während der Augenblicke der Änderung des Betriebszustandes der betreffenden Feldspulen
parallel geschaltet sind.
Wenn in ein und demselben Netzzweig eine Mehrzahl von Hauptmaschinen mit ihren
zugehörigen Hauptstromwicklungen hintereinandergeschaltet sind, so können ihre Erregerwicklungen
H, welche vorher entweder in Serie oder parallel- zueinander geschaltet
worden sind, in den elektrischen Stromkreis einer einzigen Erregermaschine eingeschaltet
werden. Die Gesamtheit der Anker und zugehörigen Feldspulen, welche dauernd hintereinandergeschaltet
bleiben, könnte in den Schaltbildern symbolisch ersetzt werden durch einen einzigen, symbolischen Anker Am, welchem
eine einzige Erregerwicklung Km und eine einzige Erregerwicklung Hm zugeordnet
sind. So liegen die Verhältnisse beispielsweise bei den sogenannten Zwillingsmotoren.
ίο Man kann schließlich offenbar Schaltungsänderungen vorsehen, bei denen die Zahl der
Netzzweige mit den Gruppen der Anker A-sich ändert. Die elektrischen Stromkreise
der Erregerwicklungen H könnten dabei bestehen bleiben, doch müßte man die Widerstandswerte
der Regelwiderstände für die Erregung der Erregerwicklungen H entsprechend
ändern#oder aber die Werte der Spannungen mU entsprechend anders wählen. Mit
anderen Worten, die Änderungen der Schaltungen lassen sich nur an den Teilen oder
denjenigen Netzzweigen durchführen, welche von dem Strom i durchflossen werden.
Diese Schaltungsänderungen sind offenbar durchführbar, wenn man die Zuleitungen der
Anker A vollkommen vom Netz abschaltet und dann nach Regelung der Erregungen,
gegebenenfalls unter Einschaltung von Übergangswiderständen eine neue Anschaltung
an das Netz vornimmt.
Einrichtungen zur Herstellung der verschiedenen Verbindungen für das Anfahren,
ferner die Änderungen der Schaltung vom motorischen Betrieb oder vom Bremsen mit
Stromrückgabe bis zum vollkommenen Stillstand einschließlich der Widerstandsbremsung
sind bekannt.
Es ist klar, daß jede Erregereinrichtung für .die Feldspulen der Maschinen, die zur
Erregung der Erregerwicklungen H irgendeines beliebigen Motors dienen, auch Verwendung
finden kann zur Erregung der Feldspulen von Hilfserregermaschinen für eine Erregermaschine.
Es folgen nunmehr Schaltungsbeispiele, welche sich auf das Anfahren mit Hauptstromerregung
beziehen.
Angenommen sei zunächst,
es sich
nur um eine einzige Hauptmaschine (vgl.
Fig. 5) mit einem Anker A handelt. Die zugehörigen Erregerwicklungen K und H liegen
in Serie mit dem Anker. Die Erregerwicklung K wird stets von dem Strom i des Ankers
A oder ■ von einem Teil dieses Stromes durchflossen. Die Erregerwicklung H wird
stets von dem Strom i durchflossen, welcher in der Zeichnung durch den ausgezogenen
Pfeil i dargestellt wird, oder aber nur von einem Teil von i, wenn H mit
einem Nebenschluß versehen wird, und zwar beim Beginn des motorischen Betriebes (Anfahren). In der weiteren Folge aber
wird die Erregerwicklung H Teil eines durch eine Umgehungsleitung/»geschlossenen Stromkreises,
welcher gegebenenfalls einen Widerstand, sei es gewöhnlicher oder induktiver Natur, enthalten kann. In diesen geschlossenen
Stromkreis kann .man dann die Spannungen ea und eb einbeziehen. Auf diese
Weise wird eine Verbundcharakteristik erzielt, welche gestattet, die Drehzahl wirtschaftlich
zu regeln, indem die nach Belieben regelbare Spannung eb verändert wird.
Eine erste beispielsweise Ausführungsmöglichkeit ist in Fig. 5 dargestellt. Sämtliche
Kontaktstellen sind zunächst als offen anzunehmen. Nun müssen die Kontakte S, 2 und ι geschlossen werden, um in den an das
Netz T mit der Spannung U angeschlossenen Leitungszweig den Anfahrwiderstand R1 einzuschalten,
welcher allmählich durch die Kontakte 3 und 4 kurzgeschlossen wird. Die Maschine A, K, H arbeitet dann als Hauptstrommotor
und wird von dem Strom i durchflossen, welcher durch die voll ausgezogenen
Pfeile i dargestellt ist. Die Erregerwicklungen K und H können dann teilweise
mit Nebenschlüssen versehen werden, um die Drehzahl zu steigern.
Sodann wird die in beliebiger Weise mit annähernd konstanter Drehzahl angetriebene
Erregermaschine mit dem Anker a-b eingeschaltet; zu diesem Zwecke wird der Kontakt
5 geöffnet,,wobei gegebenenfalls ein Übergangswiderstand
vorübergehend zwischengeschaltet wird, und dann wird durch 'Schließen
des Kontaktes 6 ein Stromkreis a-b, H, p gebildet. Dieser Stromkreis kann auch einen
Widerstand enthalten. Die Erregermaschine mit dem Anker a-b besitzt zwei Feldwicklungen:
Die eine, e-f, wird nur von dem Strom/ des Ankers A oder, falls e-f mit einem Nebenschluß
versehen ist, von einem Teil dieses Stromes durchflossen. Die andere, c-d, kann
mit einer regelbaren Spannung mU gespeist werden, wobei m im allgemeinen kleiner als /
ist. Außerdem kann in dem zu c-d gehörigen Stromkreis ein Regelwiderstand R2 angeordnet
werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß zur Vermeldung einer Drehzahlsteigerung zweckmäßig
dafür gesorgt wird, daß im Augenblick, wenn der Stromkreis a-b, H, p durch
Kontakt 6 geschlossen ist,-die in dem Anker α-& erzeugte Spannung £e trachtet, einen
Ohmschen Spannungsabfall in der Erregerwicklung H hervorzurufen, welcher mindestens
ebenso groß ist wie_der, welcher durch den "Strom i oder dessen die Erregerwicklung
H durchfließenden Teilstrom hervorgerufen wurde. Es hängt lediglich von der
Windungszahl der Feldwicklung e-f oder
eines Nebenschlusses ab, wenn man es so einrichten will, daß der Strom in der Erregerwicklung
H ausschließlich durch Schließung des Stromkreises a-b, H, p verstärkt werden
soll. Es ist darauf hinzuweisen, daß im entgegengesetzten Fall die Drehzahl gesteigert
werden würde. Die Erregermaschine kann also einen gegebenenfalls induktiven Nebenschluß
der Erregerwicklung H ersetzen. Nun
ίο wird lediglich der Stromkreis der Feldwick-.
lung c-d zwecks Erzeugung der Spannung eb im
Anker a-b an die Spannung mU angelegt.
Steigert man dann die Spannung an den Klemmen der Feldwicklung c-d, so nimmt
der Strom / bis zur Erreichung einer bestimmten gleichmäßigen Drehzahl zu. Nach
Überschreitung eines bestimmten Wertes der durch die Feldwicklung c-d hervorgerufenen
Erregung wechselt ■ der Strom i seine Richtung (vgl. den gestrichelten Pfeil), und das
Drehmoment des Ankers A wirkt bremsend, falls dies gewünscht wird; der Strom in der
Umgehungsleitung p ändert sich dann von (I — i) in (I+ 1), und es beginnt die Stromrückgabe
an das Netz. Nun hat aber auch ea sein Vorzeichen geändert, und die elektromotorische
Kraft des Ankers a-b ist (eb —ea).
Man kann nun die Geschwindigkeit des Fahrzeuges so· lange herabsetzen, bis der Höchst-Wert
des Flusses! in der Maschine^, K, H erreicht
ist.
Zum Zwecke einer geringen Herabsetzung dieser Geschwindigkeit empfiehlt es sich in
dem Falle, daß in die Umgehungsleitung p ein Widerstand eingeschaltet ist, den Stromkreis
a-b, H, p von dem den Anker A enthaltenden
Netzzweig abzutrennen. Es genügt hierfür, durch Schließen eines Kontaktes 7
eine Verbindung zu schaffen, welche unmittelbar von dem einen Ende der Erregerwicklung
K zu der Klemme α führt. Diese Verbindungsleitung
könnte im übrigen einen Widerstand enthalten, welcher im weiteren Verlaufe kurzgeschlossen werden kann. Sodann
öffnet man den Kontakte, so daß der Stromkreis a-b, H, p unabhängig wird. In
jedem Falle ist der Strom im Anker a-b stets .
gleich /.
Ein zweites Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 6. Der Anker a-b liegt in der Umgehungsleitung
p. Angenommen, sämtliche Kontakte seien offen, so ist der Vorgang im
wesentlichen der gleiche wie im ersten Falle; es werden die Kontakte 1, 5 und 2 geschlossen
und hierbei der Anlaßwiderstand R1 zwischengeschaltet. Dieser Widerstand wird
dann allmählich mittels der Kontakte 3 und 4 kurzgeschlossen. Die Maschine A, K1 H ist
nun als Hauptstrommotor erregt, und sein Ankerstrom i (vgl. die voll ausgezogenen
■Pfeile) durchläuft lediglich A, K und H.
Nun öffnet man den Kontakt 2; die Erregermaschine
mit dem Anker a-b wird dann von dem Strom i erregt und erzeugt eine Spannung
ea, welche nach Schließung des Kontaktes 6 eher trachtet, den Strom / in der Erregerwicklung
H anwachsen zu lassen. Die Erregermaschine wird dann über die Feldwicklung
c-d mit Hilfe einer Pötentialdifferenz mU erregt.
Wenn man die Erregung durch den Strom in der Feldwicklung c-d bis zur Umkehrung
des Stromes i im Anker A steigert, ■ so nimmt der Strom i die in der Zeichnung durch einen
gestrichelten Pfeil angegebene Richtung an; es ist dann festzustellen, daß der den Anker
a-b durchlaufende Strom den Wert I + i annimmt, während er beim motorischen Betriebe
den Wert /—i hatte. ·»
Um zu vermeiden, daß dieser Strom I -f- i
länger im Anker a-b fließt, kann man den
Leitungszweig pit der vorübergehend einen
Widerstand enthalten kann, zwischen die Erregerwicklung K und die Erde G mit Hilfe
des Kontaktes 7 schließen. Dann Öffnet man den Kontakt 5. Der durch den Anker a-b
fließende Strom ist dann der einzige in der Erregerwicklung H fließende Strom /. Nun
kann man den Widerstand R2 des Leitungszweiges px kurzschließen. Es empfiehlt sich, go
diese Maßnahme zu treffen, bevor die Feldwicklung c-d erregt wird.
Alle Verfahren zur Erregung der Erregermaschinen, die zur Erzeugung der algebraischen
Summe der Spannungen ea und eb führen,
können, selbstverständlich auch auf die Schaltungen gemäß Fig. 5 und 6 angewendet
werden. ■
Schließlich ist darauf hinzuweisen, daß infolge der Tatsache, daß die Erregerwicklung
if stets von dem Strom i durchflossen wird, die Spannung eb für sich allein aufrechterhalten
werden kann, während die Spannung ea in Wegfall kommt. Mit anderen Worten,
um eine bestimmte Drehzahl festzuhalten oder sie herabzusetzen, genügt es, in einen
Nebenstromkreis zur Erregerwicklung H eine gegebenenfalls regelbare Spannung mU unter
Zwischenschaltung eines Widerstandes einzuführen. ·
Angenommen, es seien mehrere Motoren vorhanden und diese als Hauptstrommotoren
«nach irgendeinem bekannten Verfahren angelassen und durch geeignete Schaltvorgänge
auf die gewünschte Drehzahl gebracht worden; falls erforderlich,'kann man dann zwecks
Drehzahlregelung dadurch auf Verbundbetrieb übergehen, daß mit Hilfe der Erregermaschine
alle Erregerwicklungen H der einzelnen Hauptmotoren erregt werden.
Die Ströme in den die Anker A enthaltenden Netzzweigen können einander dadurch
angeglichen werden, daß eine differentielle Erregung gemäß vorstehenden Angaben angewendet
wird. Im Falle der Parallelschaltung zweier Maschinen mit den Ankern A1
und A2 z. B. können die Erregermaschinen mit den Ankern O1-I)1 und a2-b2 Feldwicklungen
g-h besitzen, welche beispielsweise in Fig. 5 dargestellt sind; die Feldwicklung ^1-A1
der Erregermaschine mit dem Anker O1-^1
wird durch den Strom i2 des Ankers A2 gespeist,
während die der Erregermaschine mit dem Anker cu-i^zugeordneteFeldwicklungg^-^
von dem Strom I1 des Ankers A1 durchflossen
wird, derart, daß nur die Differenz der Amperewindungen der Feldwicklungen e-f und
g-h wirksam sind, wobei der Feldwicklung e-f der Hauptanteil zufällt.
In der weiteren Beschreibung und Darstellung der verschiedenen S ehalt vorgänge, die
für den Fall des Vorhandenseins zweier Motoren erläutert werden, sind diese 'Feldwicklungen
g-h der Einfachheit halber weggelassen. Es ist im übrigen bekannt; daß auch andere
Mittel zur Erreichung des gleichen Zweckes anwendbar sind.
Zur weiteren Vereinfachung und zum leichteren Verständnis der verschiedenen
,Schaltungen sind meistens nur diejenigen Schaltungsteile angegeben, welche zum Verständnis
beim Übergang von einer Schaltung auf die nächste unumgänglich notwendig sind.
So wird z. B. der Einfachheit halber eine
stufenweise Kurzschließung mit Hilfe von mehreren Kontakten in der Darstellung ersetzt
durch eine Kurzschließung mit einem einzigen Kontakt, beispielsweise im Falle der
allmählichen Überbrückung eines Widerstandes. Das gleiche gilt für das Unterbrechen
eines Stromkreises durch Öffnung eines Kontaktes, welchem Vorgang die Einschaltung
eines Übergangs wider Standes vorausgehen kann, ohne daß dieser jedoch dargestellt
wird; ähnlich verhält es sich mit der Herstellung eines Nebenschlusses für irgendeine
^Wicklung durch einen induktiven, gegebenenfalls auch selbst aus mehreren aneinandergereihten
Nebenschlüssen bestehenden Nebenschluß, was aber auch in vielen Fällen durch Herabsetzung: der Windungszahl ersetzt werden
kann, usw.
Verbundbetrieb: Fig. 7 veranschaulicht z. B. den Fall, daß zwei Hauptmotoren bei
Hauptstromerregung parallel geschaltet sind. Falls die Erregerwicklungen H1 und H2 mit
einem Nebenschluß versehen sind, muß man zunächst diese Nebenschlüsse abschalten.
In Fig. 7 ist angenommen, daß diese Maßnahme bereits durchgeführt ist. Die Stromkreise
mit den Ankern U-^b1 bzw. a2-b2 werden
durch das Schließen der Kontakte 10 und 11 über die Erregerwicklungen H1 bzw. H2
hergestellt, wodurch an deren Klemmen die Spannungen der Anker O1-^1 bzw. a2-b2 angelegt
werden!
Das Schaltbild stellt keine Einzelheiten der zahlreichen möglichen, an sich bekannten gemischten
Erregungsarten dar.
Es ist zu beachten, daß in diesem Falle die Feldwicklungen C1-(I1 und c2-d2 an ein und
dieselbe Spannung angelegt werden sollen oder aber auch hintereinandergeschaltet sein
können; zwecks Erzielung der gewünschten Drehzahl werden diese Erregungen entsprechend
geregelt. Die Drehzahl wird im übrigen am kleinsten sein, wenn die Kraftflüsse durch die Erregerwicklungen H1 und H2 am
größten sind.
Fig. 8: Um die Geschwindigkeit weiter herabzusetzen, muß man zur Hintereinanderschaltung
der Anker übergehen. Durch Schließen des Kontaktes 12 wird ein Widerständig
zwischen die Motoren eingeschaltet, so daß diese beiden hintereinander in ein und
demselben Netzzweig liegen. Die Einführung des Widerstandes i?4 beeinflußt in keiner
Weise die Ströme in den Ankern A1 und A2.
Fig. 9: Die Kontakte S und 9 sind nun offen. Es werden dann Maßnahmen getroffen,
um so schnell wie möglich die von den die Erregerwicklungen H1 und H2 durchlauf
enden Strömen I1 und I2 erzeugten Erregungen
auf einen durch die Spannungen, welche von dan Feldwicklungen C1-^1 bzw. c%-d.2 der
beiden Erregermaschinen mit den Ankern O1-^1 bzw. a2-b2 abhängen, bestimmten Wert
herabzusetzen.
Fig. 10: Der Widerstand i?4 wird sodann
stufenweise durch den Kontakt 13 des Schaltbilds kurzgeschlossen. Dann wird erforderlichenfalls
die Drehzahl herabgesetzt, indem wiederum die Erregungen der Erregermaschinen mit den Ankern O1-^1 und a2-b2
verstärkt werden. Sobald die erregenden Kraftflüsse der Erregermaschinen ihre Höchstwerte erreicht haben, ist die geringste
mögliche wirtschaftliche Drehzahl erreicht.
Fig. 11: Um zu einer noch niedrigeren Drehzahl oder bis nahezu zum Stillstand zu
gelangen, wird durch Schließen des Kontaktes 14 ein Widerstand i?5 parallel an den
Netzzweig gelegt. Sodann wird der Kontakt 15 geöffnet, wodurch die Netzspannung von
den Motoren vollkommen weggenommen wird, und der Widerstand R5 wird stufenweise
durch Schließen der Kontakte 16 und 17 kurzgeschlossen.
Der endgültige Stillstand kann dann durch eine mechanische Bremse, welche freilich auch
elektrisch betätigt werden kann, erreicht werden.
Man kann,, ausgehend von der Parallelarbeit der beiden in Verbundschaltung erreg-
IO
652850
ten Motoren, zum Stillstand des Fahrzeuges gelangen, ohne die beiden Motoren wiederum
in Reihe zurückzuschalten. Man schaltet dann z. B. gemäß Fig. 12 durch Schließen des
Kontaktes 14 den Widerstand R5 parallel zu
den parallel zueinander liegenden Motoren und zugleich an das Netz. Durch öffnen des
Kontakts 15 wird die Netzspannung von den
beiden Maschinen weggenommen, welche dann über den Widerstand R5 arbeiten. Stufenweise
wird dann R5 durch Schließen der Kontakte 16 und 17 kurzgeschlossen.
Der Übergang vom Bremsen durch Stromrückgabe zum Bremsen mit Widerstand kann
offenbar in Abhängigkeit von einem Relais vor sich gehen, welches Kontakte betätigt,
die die obenerwähnten Schaltverbindungen herstellen.
Es sei darauf hingewiesen, daß alle Zusammenschaltungen,
welche eine beliebige Zahl von Netzzweigen mit je einer Mehrzahl von hintereinandergeschalteten Motoren enthalten,
im Rahmen der Erfindung Anwendung finden können und daß die vorher angegebene Regel auf diese Weise weitgehend zu verallgemeinern
ist. Jede motorische Einheit dieses Schemas kann statt aus nur einem Motor aus zwei hintereinandergeschalteten Motoren bestehen,
welche, wenigstens während des Verbundbetriebes, dauernd zusammengeschaltet sind. -
In diesem Falle können die Erregerwicklungen H1 und H2 unmittelbar aneinanderstoßen,
und die Spannung der Erregermaschine mit dem Anker a-b kann in einen Stromkreis a-b,
H1, p, H2 eingeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 14, wo'
zwei Motoren, A1, K1, H1 und A2, K2, Hs, dargestellt
sind unter Zugrundelegung der Annähme, daß sie zusammen eine motorische
Einheit darstellen. Es ist ferner angenommen, daß das Anfahren in der üblichen Weise mit
Hauptstromerregung durchgeführt worden ist. Entsprechend dem dargestellten Schema
können die Erregerwicklungen H1 und H2 nur
mit einer einzigen Erregermaschine zusammengeschaltet sein, welche für beide Mo-r
■ toren bestimmt ist und entweder in der Umgehungsleitung p oder in der ursprünglich für
das Anfahren in Reihenschaltung vorgesehenen Verbindungsleitung zwischen den ■ Erregerwicklungen H1 und H2 angeordnet
wird; die letztgenannte Schaltungsart ist in Fig. 14 dargestellt. Die Erregermaschine wird
dann nach irgendeinem der weiter oben angegebenen Verfahren erregt. Die voll ausgezogenen
Pfeile des Stromes i stellen den Verlauf der Ströme i während des motorischen
Betriebes dar, während die gestrichelt gezeichneten Pfeile den Strom i während des
• Vorganges der Stromrückgabe ins Netz darstellen* der Strom I ist der Erregerstrom in
den Erregerwicklungen H1 und H2.
Wie weiter oben angegeben, kann der Stromkreis a-b, H1, p, H2 beim Übergang zum Verbundbetrieb
vollkommen abgetrennt werden.
Die Fig. 13 veranschaulicht eine weitere
Möglichkeit, von der Parallelschaltung zur Reihenschaltung überzugehen, und zwar während
des Bremsvorganges.
Angenommen, die Kontakte 3, 4, 17 und 18
seien geschlossen, 13 jedoch geöffnet, und die Motoren mit den Ankern A1 und A2 seien
verbunderregt und in Parallelschaltung ans
Netz geschaltet, die Drehzahl habe ihren geringsten Wert erreicht, d. h. die Erregung sei
vollkommen. Nun werden der Reihe nach die Kontakte 17, 18 und 3 geöffnet, wodurch dem
Motor mit dem Anker A2 die Spannung U weggenommen wird. Nun wird rasch der
Kontakt 13 geschlossen. Der Motor mit dem Anker A2 arbeitet nun über den Widerstand
i?5. Man geht nun weiter so vor, daß die Erregungen der Erregermaschinen einem
U 8>;
Mindestwert zustreben, so daß —, also die
Hälfte der Netzspannung U, an den einzelnen Motor angelegt werden kann, und schließt,
während die Erregung abnimmt, allmählich den Widerstand i?5 über die Kontakte 17 und
18 kurz.
Sodann erregt man die Erregermaschinen bis zum Höchstwert, und der Bremsvorgang
wird, wie weiter oben an Hand von Fig. 11 auseinandergesetzt und ferner durch mechanische
Bremsung zu Ende geführt.
Es ist klar, daß der in Fig. 13 dargestellte Schaltvorgang verallgemeinert werden kann
auf die Aufgabe, in einen Zweig des Netzes T, ■welcher bereits in Reihenschaltung eine belie- too
bige Anzahl von Hauptmotoren enthält, eine andere Gruppe, ebenfalls bestehend aus einem ·
1 oder mehreren in Reihe geschalteten Motoren, einzuschalten.
Alle üblichen Motorschaltungen können mit den motorischen Einheiten vorgenommen
werden, welche selbst je zwei oder mehr als zwei motorische Einheiten enthalten, die
ihrerseits aus zwei oder mehr als zwei dauernd in Reihe geschalteten Ankern bestehen
und verbunderregt sind.
Die richtige Aufeinanderfolge der Schaltvorgänge kann natürlich in einfacher Weise
durch eine Fahrschalterwalze, eine Nockenwelle, durch Kontakte, welche von einer
Fahrschalterwalze gesteuert werden, oder durch Vereinigungen dieser Arbeitsmittel
herbeigeführt werden.
Man kann sogar bei Verwendung der normalem Fahrschalter für das Reihen-Parallel-Anlassen
die für den Verbundbetrieb erforderlichen zusätzlichen Schaltvorgänge durch
652050
einen zusätzlichen Fahrschalter erreichen. Auf diese Weise ist es möglich, die vorhandenen
Schalter für das neue Verfahren verwendbar zu machen.
Schließlich empfiehlt es sich, darauf hinzuweisen, daß während der verschiedenen Betriebsmaßnahmen
jederzeit das arbeitende oder bremsende Drehmoment der Hauptmotoren durch Nebenschlußschaltung der Erregerwicklung
K oder der Feldwicklungen e-f der die Spannungen ea erzeugenden Erregeroder
Hilfserregermaschinen verändert werden kann.
Es ist "klar, daß die bekannten Verfahren zum selbsttätigen Anlassen sich ganz von
selbst auch dann der Aufgabe des Anlassens anpassen, wenn es mit Hauptstromerregung
durchgeführt wird.
Unabhängig davon, wie groß die Zahl der Netzzweige ist, welche je mehrere Motoren
in Reihe enthalten, die ihrerseits im motorischen Betrieb hauptstromerregt sind, kann
man zum Verbundbetrieb durch einfaches Anlegen der Spannungen ea bzw". eb an die Erregerwicklungen
H- übergehen.
Man kann die Zahl der während des generatorischen Betriebes erforderlichen Umschaltungen
der Maschinen dadurch verringern, daß man eine entsprechende Auswahl der erwähnten Schaltmöglichkeiten trifft, oder
man kann sogar während des eigentlichen Bremsvorganges ohne jegliche Umschaltung
auskommen.
Falls man die Anzahl der Motoren je Netzzweig nicht ändern will, so kann man auch
auf folgende Weisen den vollkommenen Stillstand herbeiführen:
1. durch Stromrückgabe an das Netz über einen Widerstand, welcher allmählich bis auf
den Wert Null verringert wird;
2. durch Stromlieferung auf einen Widerstand, welcher zunächst in einem Netzzweig
liegt, dann aber mit den Hauptmaschinen einen vom Netz abgetrennten Stromkreis bildet;
3. durch allmähliche Verringerung des letztgenannten Widerstandes bis auf den
Wert Null.
Im Falle von zwei Motoren z. B., welche man nach dem Reihen-Parallel-Anlaßverfahren
in Betrieb genommen hat, die man außerdem nur unter Verwendung der Reihenschaltung
bremsen will und welche, wie angenommen sei, eine große Drehzahl besitzen, kann man zum Verbundbetrieb übergehen
und im Bedarfsfalle Strom an das Netz zurückgeben über einen Widerstand, welcher
allmählich bis auf Null verringert wird, und dann allmählich die Erregerwicklungen H bis
zum Höchstwert erregen. Man schaltet hierauf einen Widerstand R5 parallel (Fig. 12),
trennt die Motoren vom Netz. durch Öffnen des Kontaktes 15 und schließt allmählich
durch Schließen der Kontakte 16 und 17 den Widerstand Rs kurz.
Claims (15)
1. Verfahren zum Regeln von Gleichstrommaschinen, insbesondere von Bahnmotoren,
zur Erzielung einer hochgradigen Verbundcharakteristik' der Maschinen, welche einzeln oder in mehreren Einheiten
in einen oder mehrere Netzzweige eingeschaltet sind und drei Komponenten von Erregeramperewindungen aufweisen,
welche im motorischen Betrieb sämtlich das gleiche Vorzeichen haben, und zwar eine unmittelbare Hauptstromerregung,
ferner eine vom Motorstrom unabhängige, willkürlich regelbare und außerdem eine dem Hauptstrom etwa proportionale, jedenfalls
mit dem Hauptstrom zunehmende Komponente, dadurch gekennzeichnet, daß
a) außer der nur vom Strom (i) des Ankers (A) oder einem Teil dieses Stromes
durchflossenen Erregerwicklung (K) eine weitere Erregerwicklung (H) vorgesehen
ist,
b) diese zweite Erregerwicklung (H), welche sowohl im Stromkreis des Ankers
(A) wie auch vollkommen von diesem Stromkreis abgetrennt angeordnet sein kann, von einem Strom (/) durchflossen
wird, der von der algebraischen Summe zweier in den Stromkreis dieser Erregerwicklung
(H) eingeführter Spannungen (ea + eb) erzeugt wird, von denen die eine
(eb) regelbar und unabhängig von dem
. den Anker (A) der Verbundmaschine durchlaufenden Strom (i) ist, während die
zweite Spannung (ea) annähernd proportional dem Strom (i) der Verbundmaschine
ist oder doch wenigstens gleichzeitig mit diesem Strom (i) zunimmt,
c) die Herabsetzung der Drehzahl und der Übergang zum generatorischen Betrieb
durch Erhöhung der regelbaren Spannung (eb) .ohne Veränderung ihres Vorzeichens
herbeigeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erzeugung
der algebraischen Summe der beiden Spannungen (ea, eb) ein einziger Anker (a-b)
einer Erregermaschine, welche die Erregerwicklung (H) der einzelnen Verbundmaschinen
speist, vorgesehen ist, wobei die Erregermaschine jedoch nur eine einzige Feldwicklung besitzt, in deren Stromkreis
zwei Hilfsspannungen eingeschaltet sind, von denen die eine (va) zusammen mit
dem Strom (i) der Verbundmaschine zunimmt, während die zweite (vb) regelbar
und einer beliebigen Stromquelle entnommen ist; die erste Spannung (va) wird in
einer Hilfserregermaschine hervorgerufen, die von einer Feldwicklung {e-f) erregt
wird, durch welche der Strom (ι) der Verbundmaschine
oder ein Teil dieses Stromes fließt; die Regelung der Spannung (wa) kann durch Nebenschlußanschaltung
oder Änderung der wirksamen Windungszahl der Feldwicklung (e-f) erreicht.werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke
der gegenseitigen Angleichung der die verschiedenen Anker (A1, A2) zweier Netz-■15
zweige durchfließenden Ströme (I1 und is)
■die Differenz zweier Spannungen verwendet wird, welche jede für sich durch den
Umlauf eines Kollektorankers in einem durch die von dem Strom (J1) des einen
bzw. dem Strom (i2) des anderen Netzzweiges
durchflossenen Feldwicklungen erzeugten Felde hervorgerufen ist; diese Spannungsdifferenz kann in eine Wicklung
der Erregermaschinen mit den Ankern (ß1-bi bzw. a2-b2) eingeführt werden,
welche zu jedem der Netzzweige für die Verbundmaschinen gehören, oder sie kann
in den elektrischen Stromkreis der etwa allein vorhandenen Erregerwicklung jeder
einzelnen Erregermaschine mit dem Anker (a-b) neben den beiden Hjlfsspannungen
(va und vb) des vorhergehenden Anspruchs
2 eingeführt werden, wobei in dem Anker (a-b) eine zusätzliche Spannung erzeugt
wird, welche zu den anderen Spannungen (ea und eb) additiv hinzutritt.
.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke
der Herbeiführung einer Änderung der durch die Erregerwicklung (H) bewirkten
Erregung der Hauptmaschinen in einem ■ der jeweiligen Änderung der Fahrgeschwindigkeit
entgegengesetzten Sinne in den Stromkreis der alleinig vorhandenen Er- '45 regerwicklung, die bereits mit den Spannungen
(va und vb) und gegebenenfalls
der Spannungsdifferenz des vorigen Anspruchs gespeist ist, zusätzlich eine weitere
gegenüber der einen Spannung (vb) negative Hilfsspannung eingeführt wird,
welche mit Hilfe einer kleinen Hilfserregermaschine erzeugt wird, die mit
einer der Umlaufzahl der Fahrzeugräder proportionalen Drehzahl angetrieben und
in irgendeiner beliebigen Weise (Haupt-, Nebenschluß oder Verbund oder Kombination
dieser Erregungsarten) erregt wird, und zwar unter zusätzlicher Verwendung
des Stromes (i) (oder eines Teiles davon) der betreffenden Haüptmasehine als Erreger
strom.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Selbstinduktionsspule
(/1... Zn) in Nebenschluß
mit jener Schaltgruppe gelegt wird, welche in Reihenschaltung aus einem Widerstand
(T11-. ...T1n) und aus einer Feldwicklung
(ßi'fi · ■ · en'fn) besteht, welche von dem
Strom (i) oder einem Teil des Stromes (i) der entsprechenden Verbundmaschine
durchflossen wird und den magnetischen Fluß der in den vorhergehenden Ansprüchen
genannten Erreger- oder Hilfserregermaschinen hervorruft, dessen Änderung
beschleunigt oder sogar vorübergehend übersteigert werden soll.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Zwecke des Übergangs von der reinen Hauptstromerregung
der Verbundmaschinen zur Verbunderregung eine Hauptstromerregung für die Motoren während des Anlassens
verwendet wird, wobei jedoch erforderlichenfalls eine Begrenzung, Steigerung oder Herabsetzung der Drehzahl dadurch
erreicht wird, daß die algebraische ·' Summe von zwei Spannungen, von welchen
die eine (ea) mit dem Strom (i) des Ankers
(A) zunimmt, während die andere (eb) unabhängig von diesem Strom (i)
und regelbar ist, zwar njcht an die Enden der gesamten in Reihe geschalteten Erregerwicklungen
(H und K), sondern mit Hilfe einer Umgehungsleitung (p) nur an
die Erregerwicklung (H) angelegt wird, während die andere Erregerwicklung (K)
dauernd von dem Strom (i) oder einem Teil dieses Stromes durchflossen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Falle,
in dem der Strom im Anker (a-b) der
Erregermaschine der gleiche ist wie der Strom in der Erregerwicklung (H), die
zusammen mit dem Strom (i) der Verbundmaschine zunehmende Spannung (ea) 10g
auf den Wert Null gebracht und die regelbare, an die Enden der Erregerwicklung (H) gelegte Spannung (eb) allein aufrechterhalten
wird, so daß die Verbundwirkung lediglich durch die Erregerwicklung (K)
herbeigeführt wird (Fig. 5).
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Erhöhung der Grenzdrehzahl die Anzahl der Verbundmaschinen, die in Reihe
geschaltet sind, je Netzzweig bei jeglicher Art der Reihen-Parallel-Schaltung geändert
und auf eine beliebige Anzahl gebracht wird, und zwar in der Weise, daß ' die Netzzweige mit den Ankern (A) vollkommen
abgeschaltet, sodann die neuen Schaltungen, gegebenenfalls unter Be-
nutzung von Übergangswiderständen, durch Kontaktschluß hergestellt, dann die
Erregerspannungen (eb) der getrennt erregten Erregerwicklungen (H) gemäß An-Spruch
ι geregelt und schließlich die Übergangswiderstände kurzgeschlossen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Betriebes mit hauptstromerregten Motoren ein vorübergehender Nebenschluß der in Reihe geschalteten Erregerwicklungen
oder eines Teiles dieser Wicklungen durch einen gegebenenfalls induktiven Widerstand
ersetzt wird, und zwar durch seine Einschaltung in die Umgehungsleitung (/>)
unter einer Spannung gleich der algebraischen Summe der der Höhe und dem Vorzeichen
nach entsprechend zu regelnden Teilspannungen (ea und eb) gemäß An-Spruch
4, oder daß nur eine dieser Spannungen eingeführt wird; schließlich wird die Umgehungsleitung (p) unterbrochen,
um zur nächstfolgenden Schaltung, nämlich der Reihenschaltung, überzugehen.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim generatorischen
Betrieb die Schaltung der gemäß Anspruch 8 hauptstromerregten Verbundmaschinen zuerst von Parallel- auf
Reihenschaltung gebracht und dann erst zur getrennten Erregung der Erregerwicklung
(//) durch die Summe der Spannungen (eb, ea) oder nur durch eine von ihnen
(eb) oder durch einen Teil der anderen übergegangen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Bremsvorganges der Übergang vom Parallelbetrieb
der Verbundmaschinen zur Reihenschaltung in folgender Weise durchgeführt wird:
a) durch Einschaltung eines Widerstandes (R5) in einen der Netzzweige (T,
A, G):
b) durch Abschaltung der Verbindung von dem Netzzweig zu dem einen Netzpol
(T), und zwar in der Nähe des Poles (T);
c) durch Anschließen des genannten Netzzweiges an eine Leitungsstelle des
zweiten Netzzweiges, jedoch in der Nähe des anderen Netzpoles (G), wobei der zweite Netzzweig an den ersten Netzpol
(T) angeschlossen bleibt;
d) durch Öffnen des vorgeschalteten Leitungsteils, wodurch die beiden die
Verbundmaschinen enthaltenden Netzzweige in Reihe geschaltet werden;
e) durch Verringerung der regelbaren Spannungen (eb), welche die Erregerwicklungen (H) erregen;
e) durch Verringerung der regelbaren Spannungen (eb), welche die Erregerwicklungen (H) erregen;
f) durch allmähliches Kurzschließen des zwischengeschalteten Widerstandes (R5)
(Fig. 13).
12. Verfahren nach Anspruch 1 und 7, gekennzeichnet durch Anwendung auf den
Fall des Vorhandenseins einer Mehrzahl von Maschinen je Netzzweig, derart, daß in einen solchen Zweig eine Gruppe eingeschaltet
wird, welche aus einer beliebigen Anzahl von Verbundmaschinen besteht, welche ihrerseits in Reihe geschaltet
sind, vorher aber in einem anderen Netzzweig lagen.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang vom Bremsen mit Stromrückgabe zur Widerstandsbremsung dadurch erfolgt,
daß zunächst der Widerstand (i?5) an das Netz und gleichzeitig parallel zu
den Gruppen der Motoren gelegt wird, so daß ein oder mehrere Stromkreise entstehen,
welche von den Maschinen und dem Widerstand (R5) gebildet werden
und mit denen die Netzpole (T und G) an zwei Punkten verbunden sind; hierauf
wird so schnell wie möglich die Verbindung mit dem Netz unterbrochen, anschließend allmählich eine Ausschaltung
des Widerstandes (R5) vorgenommen und schließlich durch mechanische Bremsung
der vollkommene Stillstand herbeigeführt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Bremswiderstände enthaltenden Zweige des Netzes (T) durch einen Kontakt eingeschaltet
werden, welcher von einem Relais gesteuert wird, dessen Spule durchflossen wird: '
entweder a) von einem Strom (i), welcher einen der Netzzweige durchläuft, in
welchen die Anker (A) liegen; das Relais spricht an bei Stromrückgang unter einen
Mindestwert;
oder b) von einem der Ströme (J), welche die getrennt erregten Erregerwicklungen
(H) durchlaufen;
oder c) von dem Strom, welcher die alleinige Feldwicklung einer der Erregermaschinen
mit Anker (a-b), welche selbst eine oder mehrere Erregerwicklungen (H)
erregen, durchläuft;
oder d) von der Spannung (ea) oder der
Spannung (va) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen;
auch die Relais im Falle b, c und d sind auf Stromrückgang eingestellt.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Übergang zur mechanischen Bremsung mit Hilfe der Schließung eines von einem Re-
lais gesteuerten Kontaktes alle Schalter zwangsläufig in ihre Nullstellung zurückgeführt
werden, so daß sie für den nächstfolgenden Anlaßvorgang in Bereitschaft stehen; eine Spule des genannten Relais
kann von dem Strom (i) des Ankers (A) einer der Verbundmaschinen durchlaufen
oder durch die Spannung aus einer Dynamo erregt werden, deren Drehzahl
der Umlaufzahl der Fahrzeugräder proportional ist und die in beliebiger Weise
erregt ist.
Hierzu a Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR652350X | 1930-09-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE652350C true DE652350C (de) | 1937-11-01 |
Family
ID=9005183
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG80747D Expired DE652350C (de) | 1930-09-27 | 1931-09-27 | Verfahren zum Regeln von Gleichstrommaschinen, insbesondere von Bahnmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE652350C (de) |
-
1931
- 1931-09-27 DE DEG80747D patent/DE652350C/de not_active Expired
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