DE651312C - Gewinnung von Berylliumsulfat aus Berylliummineralien - Google Patents

Gewinnung von Berylliumsulfat aus Berylliummineralien

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DE651312C
DE651312C DED71675D DED0071675D DE651312C DE 651312 C DE651312 C DE 651312C DE D71675 D DED71675 D DE D71675D DE D0071675 D DED0071675 D DE D0071675D DE 651312 C DE651312 C DE 651312C
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beryllium
sulfate
digestion
sulfuric acid
beryl
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DED71675D
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Dr Gustav Jaeger
Dr-Ing Albert Wille
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F3/00Compounds of beryllium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Gewinnung von Berylliumsulfat aus Berylliummineralien Es ist bekannt, Beryll durch Erhitzen mit alkalischen Stoffen, wie Ätznatron, Soda, Kalk, aufzuschließen. Dieser Aufschluß erfordert verhältnismäßig hohe Temperaturen und infolgedessen erheblichen Brennstoffaufwand und Apparaturen aus teuren Baustoffen, welche befähigt sind, dem .Angriff der Alkalien bei hohen Temperaturen zu widerstehen. Es ist weiterhin bekannt, Beryll mit Fluorverbindungen, wie Natriumsilicofluorid, Natriumbifluorid o. dgl., aufzuschließen, wobei als Erzeugnis Berylliumfluorid gewonnen wird, welches nur schwierig auf reine BerylliulnverBindungen arider er Art verarbeitet *erden kann. Nach einem bekannten Verfahren erfolgt der Aufschluß des Berylls mit überschüssigem Flußspat unter Mitwirkün.g von Schwefelsäure z. B. derart, daß auf ioo Teile Beryll etwa i86,Teile Flußspat kommen, d. h. ein q.l],facher Überschuß über die zur Überführung von Be0 in Berylliumfluorid erforderliche Menge. Infolge dieses überschusses an Flußspat wird auch die im Beryll befindliche Kieselsäure angegriffen, und das Verfahren verläuft unter Entwicklung beträchtlicher Mengen des äußerst giftigen und korrodierend auf die Apparaturen wirkenden Siliziuinfluorids. Die bei diesem Verfahren neben Flußspat verwendete Schwefelsäure dient nicht etwa zum Aufschluß des Berylls, sondern lediglich dazu, um die Flußsäure in Freiheit zu setzen. Nach vorliegender Erfindung erfolgt der Aufschluß von Berylliuminineralien,insbesondere von Beryll, derart, daß als Produkt bzw. Hauptprodukt Berylliumsulfat unmittelbar erhalten wird. Zu diesem Zweck wird der Aufschluß mit Schwefelsäure, die vorteilhaft in hohen Konzentrationen, z. B. solchen von etwa 85 bis 95.°/0, angewendet wird, in Gegenwart geringer Mengen von Fluorverbindungen durchgeführt. Die Fluorverbindungen üben dabei im wesentlichen eine katalytische Wirkung ,aus, z. B. derart, daß die aus der Fluorverbindung in Freiheit gesetzte Flußsäure mit der Berylliumverbindung unter intermediärer Bildung von Berylliulnfluorid reagiert, das durch die vorhandene Schwefelsäure in Berylliumsulfat übergeführt wird, worauf die hierbei frei werdende Flußsäure auf neues Berylliumoxyd einwirken kann.
  • Im Gegensatz zu dein bekannten Verfahren, bei welchem durch Anwendung von Flußspat in großen Überschüssen bei Gegenwart von Schwefelsäure Berylliumfluorid gewonnen wird, ist bei vorliegendem auf die Gewinnung von Beryllium als Sulfat gerichteten Verfahren für Anwesenheit hierzu ausreichender Mengen von Schwefelsäure Sorge zu tragen, während der Zusatz an Fluorverbindungen sehr viel geringer gehalten werden kann, als zur Überführung des angewendeten Berylliums in Berylliulnfluorid erforderlich wäre. Für die praktische Durchführung der Erfindung genügen außerordentlich geringe Mengen von Fluorverbindungen, z. B. nur etwa 11i, bis 111" der Menge an-Fluor, die nötig wäre, um das gesämte vorhandene Beryllium in Fluorid überzuführen' An Stelle von Schwefelsäure können auivli; Bisulfate, z. B. Natriumbisulfat, oder Verbindungen von Bisulfaten mit Schwefelsäure, z. B. solche, die auf i Mol. Natriumsulfat 3 Äquivalente Schwefelsäure enthalten, Verwendung finden.
  • Als Fluorverbindungen kommen z. B. Alkalifluoride, Erdalkalifluorid@, Fluorwasserstoff usw. in Betracht.
  • Der Aufschluß wird zweckmäßig im geschlossenen Gefäß unter möglichster Vermeidung der Verflüchtigung von Fluorwasserstoff vorgenommen. Als Aufschlußtemperaturen kommen solche von etwa a5o bis 5oo°, vorzugsweise solche von etwa 3oo bis 400', in Betracht. Die Aufschlußdauer ist abhängig von der Erhitzungstemperatur. Der Aufschluß kann z. B. unter Drucken, die etwa 15 bis. 35 atü betragen, durchgeführat werden.
  • Da die Reaktion unter Wasserbildung'verläuft und beim Arbeiten im geschlossenen Gefäß bei hohen Temperaturen beträchtliche Wasserdampfdrucke auftreten, hat es'sich in manchen Fällen .als vorteilhaft erwiesen, den Wasserdampf gelegentlich abzulassen.
  • Da selbst bei längerem Erhitzen von kristallisiertem Beryll mit siedender Schwefelsäure oder schmelzflüssigem Bisulfat oder Pyrosulfat kaum ein Angriff stattfindet, war es in hoheni'Maße überraschend, daß bereits geringe Mengen von Fluoriden genügen, um die Zersetzung des Berylls durch Schwefelsäure und die Gewinnung des Berylliums in Form löslicher Salze in ausgezeichneten Ausbeuten zu gewährleisten.
  • Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß als unmittelbares Erzeugnis Berylliumsulfat allein oder doch als Hauptprodukt des Aufschlusses gewonnen wird. Das praktisch vollständig oder vorwiegend aus Bervlliumsulfat bestehende Aufschlußprodukt kann leicht aufgearbeitet und das Beryllium in andere Berylliumverbindungen übergeführt werden.
  • Beispiele i. 36o g fein gepulverten Berylls (5000 Maschen auf ein=)' werden mit 320 g konzentrierter Schwefelsäure unter Zusatz von 15 g Calciumfluorid während 4 Stunden im Autoklaven auf 4oo° erhitzt, wobei der Druck im eisernen Autoklaven auf 35 Atmosphären gehalten wird. Von dem in dem Beryll enthaltenen Beryllium wurden 92,2°1o in Beryllsulfat übergeführt und aus diesem in Form von Berylliumoxyd gewonnen.
  • a. 268g feinst gepulverten Beryllminerals wurden mit 432 g Natriumbisulfat unter Zusatz von 13 g Calciumfluorid 3 Stunden auf .32o0 erhitzt, wobei der Druck auf etwa 2o Atmosphären gehalten wurde. Das gesamte in dem Beryll enthaltene Beryllium wurde durch diese Behandlung in lösliches Beryllsulfat übergeführt. ' Die Aufarbeitung der erfindungsgemäß hergestellten Aufschlußprodukte kann nach üblichen Methoden erfolgen. Man kann z. B. die Salzmasse als ganzes oder nach vorheriger Zerkleinerung erschöpfend mit Wasser auslaugen. Hierbei gewinnt man eine Lösung von Be S 04, Al. (S 04) 3, Fe S 04 und, wenn z. B. mit Na H S 04 gearbeitet worden ist, Nag S 04. Die von unlöslicher Kieselsäure getrennte Lösung kann nach bekannten Methoden z. B. auf Be O aufgearbeitet werden, z. B.
  • a) Man fällt mit Ammoniak Be, A1 und Fe als Hydroxyde, behandelt dieses abfiltrierte Hydroxydgemisch mit Ammoncarbonat oder-Natriumbicarbonatlösung, um das Be auszuziehen, und verkocht die Carbonatlösung, bis alles als basisches Be-Carbonat ausgefällt ist, welches bei schwachem Glühen leicht in Be0 übergeht.
  • b) Man wendet die Methode von van O o r dt an, die darin besteht, daß man die Hydroxyde mit der berechneten Menge Natronlauge fällt und in der Wärine altert. Dann kann -inan mit einer dem Al (P H)3 äquivalenten Menge Na OH dieses lösen und vom Be(OH)2 und Fe(OI1)3 abfiltrieren. Zur Trennung dieser beiden Elemente empfiehlt es sich, sie wieder in Sulfate umzuwandeln und das Be als Be SO, # 4 aq auszukristallisieren.
  • c) Man fällt mit Ammoniak, filtriert, trocknet und glüht die Oxyde mit hohle im Chlorstrom. Dadurch erhält man Fe C13 # A1 C13 und Be Ch, die fraktioniert kondensiert werden können.
  • Aus den nach den beiden letzten Methoden gewonnenen Be-Salzen stellt man durch Lösen in Wasser und Fällen mit 01I-Ionen Be (O H).. und daraus durch Glühen Be O her. Man kann auch auf die Fällung verzichten, das Sulfat direkt, das Chlorid näcli dein Umsetzen mit Wasser zu Oxyd verglühen.
  • d) Man verfährt nach P o I l o c k und fällt das AI als Ammoniak- oder Kalialaun aus. Die . Trennung Eisen-Beryllium kann dann nach einer der genannten Methoden erfolgen.
  • e) Wie gefunden wurde, kann man Aufschlüsse bervlliumhaltiger Mineralien, welche Bervlliumsalze in löslicher Form, z. B. als Sulfat, Chlorid, Nitrat enthalten, mit besonderem Vorteil dadurch aufarbeiten, daß man vorhandenes Eisen und Aluminium vorn Beryllium- in einer einzigen Operation trennt. Man verfährt z. B. derart, daß man das gemäß vorliegender Erfindung erhaltene bervlliumsulfathaltige Aufschlußprodukt in der vorher beschriebenen Weise in eine wäßrige Lösung überführt, das in der Lösung vorhandene Ferrisulfat durch Reduktion in Ferrosulfat überführt und solche Mengen von Alkalihydroxyd, z. B. NaOH, und Alkalicyanid, z. B. Na C N, zufügt, daß das Beryllium als Hydroxyd gefällt wird, das Aluminium als Aluminat in Lösung geht und das Ferroeisen in Ferrocyanid übergeführt wird, welches ebenfalls in Lösung bleibt. Das Ber ylliuinliydroxyd kann nach üblichen Methoden, z. B. Filtrieren und Auswaschen, in reiner Form gewonnen werden und auf gewünschte Produkte, wie Berylliumoxyd und Berylliumsalze, verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE . i. Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Berylliumsulfat aus Berylliummineralien, insbesondere Beryll, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß durch Erhitzen mit Schwefelsäure, zweckmäßig hochkonzentrierter Schwefelsatire, in Gegenwart geringer Mengen von hlttorverbindungen erfolgt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß bei Temperaturen von etwa 25o bis 500°, vorzugsweise 3oo bis 4oo', durchgeführt wird. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß in geschlossenen Gefäßen z. B. bei Drucken von etwa 15 bis 35 Atm. gearbeitet wird. d. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäure ganz oder zum Teil durch Stoffe, wie Bisulfate, ersetzt wird. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis d., dadurch gekennzeichnet, daß für Anwesenheit von Fluorverbindungen in solchen Mengen Sorge getragen wird, daß die Menge des vorhandenen Fluors etwa .bis l/ioo der Menge beträgt, die zur überführung des Berylliums in das Flnorid nötig wäre. 6. Verfahren zur Aufarbeitung der nach Ansprüchen i bis 5 erhaltenen Aufschlüsse, darin bestehend, daß das Aufschlußprodukt in wäßrige Lösung übergeführt, das vorhandene Ferrisulfat durch Reduktion in Ferrosulfat übergeführt und das Beryllium als Hydroxyd gefällt wird, wobei clas Aluminium als Aluminat und das Eisen durch überführung in Ferrocyanid in Lösung gehalten Wird.
DED71675D 1935-12-10 1935-12-10 Gewinnung von Berylliumsulfat aus Berylliummineralien Expired DE651312C (de)

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