DE65027C

DE65027C - Hemmvorrichtung für Thüren, Thore und Fensterläden

Info

Publication number: DE65027C
Application number: DENDAT65027D
Authority: DE
Original assignee: J. WOLF in Newark, New-Jersey, V. St. A
Anticipated expiration: 1911-10-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. V

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung soll aufser dem selbstthä'tigen Schliefsen der Thür oder dergleichen auch das Offenhalten derselben, wenn sie über eine bestimmte Weite hinaus geöffnet wird, gestatten. Ein an der Thür befestigtes Scharnierband ist zu diesem Zwecke durch Zapfen oder Bolzen mit dem Ende einer Gelenkstange verbunden, an welcher hinten ein Kolben sitzt, der beim Oeffnen der Thür eine in einem Gehäuse des Thürrahmens liegende Feder spannt, und zwar ist die Anordnung des Angriffszapfens bezw. Bolzens der Gelenkstange mit Bezug auf den Drehpunkt der Thür eine solche, dafs, wenn diese bei bestimmter Stellung losgelassen wird, ein auf Schliefsen durch die Feder wirkender Hebelarm bleibt, bei weiterem Zurückschlagen dagegen Zapfen und Drehpunkt eine solche Stellung zu einander einnehmen, dafs die Thür beim Loslassen offen gehalten wird. -

Fig. ι der Zeichnung veranschaulicht die Oberansicht der Einrichtung, Fig. 2 die untere Ansicht, Fig. 3 die Seitenansicht, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach Linie x-x, Fig. 1, Fig. 5 die Stellung der Vorrichtung bei geöffneter Thür und Fig. 6 die Stellung beim selbstthätigen Schliefsen der Thür, Fig. 7 einen Querschnitt des Gehäuses, Fig. 8 den Grundrifs, Fig. 9 die Seitenansicht des mit Lappen versehenen Scharnierbandes, Fig. 10 die Ansicht, Fig. 11 den Querschnitt einer Abart des Kolbens, Fig. 12 im Schnitt eine Abart der Vorrichtung, Fig. 13 einen Querschnitt derselben in vergröfsertem Mafsstabe nach Linie %-%, Fig. 12, und Fig. 14 eine mit einer Rolle versehene Gehäuseführung.

Der auf dem Thürrahmen b bezw. der ThUr a durch Schrauben befestigte Schliefser hat die Form eines Bandes, dessen Theile c und c¹ (Fig. 2 und 3) mit durchbohrten Lappen c² c³ bezw. c⁴ c^s versehen sind. Jedes Paar dieser Lappen c² c⁴ bezw. c³ c⁵ wird durch Bolzen d bezw. £?', Fig. 1 und 2, verbunden.

An einem Bandtheil c ist ein Gehäuse c^e angebracht, welches unten mit einer Platte c⁷, Fig. 2, geschlossen werden kann und bei c⁸ offen ist (Fig. 4). Gehäuse und Bandtheil können aus einem Stück gegossen werden.

In dem Gehäuse c⁶ ist eine Kolbenstange g angeordnet, welche an einem Ende den Kolben g¹ trägt und mit diesem vernietet ist (Fig. 4 und 5); der Kolben g¹ kann jedoch auch wie in Fig. ι ο und 11 geschlitzt sein, um die Kolbenstange g, die mit einem Kopf versehen ist, in den Schlitz einlegen zu können. Am anderen Ende ist die Kolbenstange g mit einer Stange e, welche die im rechten Winkel zu ihr angeordneten Querzapfen e¹ und e² besitzt, durch zwei neben einander liegende Glieder e³ und e⁴, Fig. 2, verbunden, welche mit den Stangen g und e durch die Zapfen e⁵ und e⁶ verbunden sind, wodurch eine gelenkige Verbindung zwischen diesen Theilen hergestellt wird. An dem mit den Lappen c⁴ und c⁵ versehenen Bandtheil c¹ sind zwischen, diesen Lappen zwei sich aufwärts erstreckende Arme c⁹ und c¹⁰, Fig. 4, angebracht, welche an ihrem freien Ende mit nach unten gerichteten Haken c^u bezw. c¹² versehen sind (Fig. 2, 8 und 9).

Wenn die Bandtheile c und c¹ auf der Thür und dem Rahmen befestigt sind und Stange e mit den Armen c⁹ und c¹⁰. verbunden ist, so

liegt Zapfen e' im Haken c¹¹ und Zapfen e² im Haken c¹².

Um die Kolbenstange g ist eine Schraubenfeder / zwischen dem Kolbenkopf und einem Vorsprung c¹³ am vorderen Ende des Gehäuses angeordnet.

Nachdem Bandtheil c¹ auf der Thür α und Bandtheil c auf dem Rahmen b oder umgekehrt befestigt sind, nehmen die Theile gewöhnlich die Lage Fig. i, 2, 3 und 4 ein.

Wenn die Thür geöffnet wird (Fig. 5), so wirken Bandtheil c¹ und dessen hakenförmige Arme c⁹ c^{0 auf die Stange e, wodurch die letztere und die Glieder e³ und eⁱ zwischen die Arme c⁹ und c¹⁰ und die Lappen c* und c⁵ gelangen (Fig. 5 und 6). Hierdurch wird die Feder/ zwischen Kolben g¹ und Vorsprung c¹³ zusammengedrückt und wenn, wie in Fig. 6, die Thür nur theilweise offen ist, erfolgt selbstthä'tiges Zuschliefsen der Thür durch die Feder, weil sie bei dieser Stellung der Zapfen e¹ e² mit Bezug auf den Drehpunkt d d¹ noch einen auf Schliefsen wirkenden Hebelarm findet. Mittelst der Kolbenstange g und der mit derselben in Verbindung stehenden Theile wird also dann die Thür in der Richtung des Pfeiles 2, Fig. 6, geschlossen.

Die Arme c⁹ und c¹⁰ sind unter einem solchen Winkel zu der Grundfläche des Bandtheiles c^l angeordnet, dafs, wenn die Thür vollständig zurückgeschlagen wird, die Feder / mittelst der Theile g und e die Zapfen e¹ e² nicht zurückziehen kann, weil diese dann eine solche Stellung haben (Fig. 5), dafs ein auf Schliefsung wirkender Hebelarm nicht vorhanden ist. In diesem Falle bleibt die Thür offen, bis sie von Jemand wieder geschlossen wird.

Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, kann die untere Seite des Gehäuses mit einem Blechstreifen c⁷ verschlossen werden, auf welchem sich der Kolben g^l beim Oeffnen und Schliefsen der Thür bewegt.

Statt an der Kolbenstange g. nur eine Feder anzubringen, kann man das Gehäuse auch länger ausführen und die Kolbenstange verlängern und letztere mit einer zweiten Feder f¹ versehen (Fig. 12). Diese Abart wirkt wie folgt:

Bewegt sich die Kolbenstange g vorwärts, so drückt der an ihr befestigte Ansatz /³ die Feder / zusammen, und gleichzeitig verschiebt die für gewöhnlich gespannte Feder f¹ die Hülse/² auf der Kolbenstange, bis der an der Hülse/³ befestigte, im Schlitz c²¹ des Gehäuses geführte Zapfen /⁴ an das Ende c²² des Schlitzes anstöfst und die weitere Bewegung der Hülse und der Kolbenstange e verhindert.

Natürlich wird bei dieser Anordnung die Thür in derselben Weise wie bei den vorhergehenden geschlossen. Der einzige Unterschied besteht darin, dafs beim Schliefsen der Thür der Ansatz /³ der Kolbenstange g an die Hülse /² anschlägt,' wobei durch die gespannte Feder f¹ der Stofs gemildert wird, so dafs die Thür leicht und ohne Geräusch geschlossen werden kann.

Das Gehäuse kann hierbei in der gewöhnlichen Weise befestigt werden. Soll die Einrichtung jedoch nur als Thürschliefser benutzt werden, so kann das Gehäuse derart angeordnet werden, dafs es in einer Führung und auf einer Platte i^l gleitet, welche am Thürrahmen vermittelst Schrauben i'² befestigt ist (Fig. 13). Die Führung i kann mit einer Rolle i³, welche in der Oeffnung i⁴ der Führung liegt, versehen sein (Fig. 14).

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Eine Hemmvorrichtung für Thüren, Thore, Fensterläden u. dergl., bei welcher ein an der Thür oder dergleichen befestigtes Scharnierband zwischen dem oberen und unteren Lappen (c^l c^h) mit Haken versehene Arme (c⁹ c¹⁰) besitzt, die zwischen die Lappen (c¹ C³J des mit dem Gehäuse (c⁶) verbundenen Scharnierbandes (c) treten, und welche durch Zapfen (e e¹ e¹) oder Bolzen mit dem Ende einer Gelenkstange (g) verbunden sind, an deren anderem Ende ein Kolben (g^l) sitzt, der beim Oeffnen der Thür eine in einem Gehäuse liegende Feder (f) spannt, wobei die Anordnung des Angriffszapfens oder Bolzens (e e¹ e²) der Gelenkstange mit Bezug auf den Drehpunkt (d d^l) der Thür so gewählt ist, dafs, wenn diese bei bestimmter Stellung losgelassen wird, ein auf Schliefsen durch die Feder wirkender Hebelarm bleibt, bei weiterem Zurückschlagen dagegen Zapfen und Drehpunkt eine solche Stellung zu ein-■ ander einnehmen, dafs die Thür beim Loslassen offen bleibt.
2. Eine Ausführungsform der unter i.

schützten Hemmvorrichtung, bei welcher auf einer Verlängerung der Gelenkstange (g) eine ' Feder (f^l) angeordnet ist, welche beim Vorgang der Stange die Hülse (f²) verschiebt, die beim Schliefsen der Thür nach Anschlagen des Ansatzes (f³) der Stange durch "Druck auf die Feder (f¹) den Stofs mildert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.