DE650146C

DE650146C - Arbeitsverfahren fuer Brennkraftmaschinen fuer schwer brennbare Brennstoffe

Info

Publication number: DE650146C
Application number: DET45328D
Authority: DE
Original assignee: ERNST TERRES DR ING
Current assignee: ERNST TERRES DR ING
Publication date: 1937-09-11

Description

Arbeitsverfahren für Brennkraftmaschinen für schwer brennbare Brennstoffe Es ist bereits ein Arbeitsverfahren für Viertaktbrennkraftmaschinen bekannt, bei welchem nach Beendigung des Auspuffhubs und zu Beginn des Ansaughubs der Brennstoff in den mit heißem Abgas gefüllten Cylinderraum eingespritzt wird, um damit Verdampfung und chemische Zersetzung des Brennstoffs vor der Vermischung mit der Ladeluft zu erzielen. Für die Verwendung schwer verbrennlicher Treibstoffe ist dieses bekannte Verfahren jedoch nicht geeignet, da die Aufspaltung solcher Treibstoffe nur bei sehr hohen Temperaturen und Drücken von statten geht.
Es hat sich nun gezeigt, daß das bekannte und in dem Patent 571 822 beschriebene Sechstaktarbeitsverfahren in hervorragendem Maße für die Verbrennung schwer verbrennlicher Motorentreibstoffe, .wie z. B. Schweröle aller Art oder Kohlenstaub, geeignet ist; allerdings ist das Sechstaktprinzip auch schon für Schweröle vorgeschlagen worden, doch haben sich hierbei Schwierigkeiten ergeben, indem die Zündung schwer und unregelmäßig erfolgte. Unter diesen Umständen ließen sich auch keine Vorteile durch die beiden weiteren Takte erzielen, nachdem die Primärverbrennung durch die mangelhafte Zündung in Frage gestellt war. Dennoch gelingt es, in durchaus wirtschaftlicher Weise das Sechstaktprinzip für die Verbrennung schwer verbrennlicher Brennstoffe anzuwenden, wenn der schwer brennbare Brennstoff in hoch verdichtete heiße Verbrennungsgase eingeführt und unter Zuführung einer zur vollständigen Verbrennung ausreichenden Luftmenge unter Arbeitsleistung verbrannt wird. Im einzelnen läßt sich das Arbeitsverfahren folgendermaßen gestalten: Eine Mischung eines leicht verbrennlichen Stoffes wird mit Luft angesaugt, verdichtet und gezündet, worauf unter Expansion der erste Arbeitshub erfolgt.
Die heißen Endgast' dieser Verbrennung werden dann wieder verdichtet; gegen Ende der Kompression bzw. am Totpunkt wird dann ein schwer verbrennlicher Brennstoff, z. B. ein Schweröl, mit komprimierter Luft in den Zylinder eingeführt, wobei in der heißen Gasmasse sofort Zündung und Verbrennung mit so großer Geschwindigkeit erfolgt, daß sie während des zweiten Expansionshubs unter Arbeitsleistung zu Ende verläuft. Die Produkte dieser Zweitverbrennung werden dann ausgestoßen, worauf sich der Gesamtvorgang mit frischen Brennstoffmengen wiederholt.
Das in der Zeichnung wiedergegebene Arbeitsdiagramm zeigt die Verbrennung der Mischung von Luft und leicht verbrennlichem Brennstoff unter verhältnismäßig niedriger Kompression und ein darauffolgendes, wohlausgebildetes Dieseldiagramm der Schwerölverbrennung.
Das Verfahren ermöglicht die störungsfreie und wirtschaftliche Verwendung der wohlfeilen, im Inland gewonnenen schwer verbrennlichen Treibstoffe und stellt sonach einen erheblichen technischen Fortschritt dar. Außerdem ergibt sich durch den zweiten Arbeitstakt eine weitere Gewinnung von Arbeit aus den Vdrbrennungsgasen des ersten Arbeitstaktes.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Arbeitsverfahren für Brennkraftmaschinen für schwer brennbare Brennstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß der schwer brennbare Brennstoff in hochverdichtete heiße Verbrennungsgase eingeführt und unter Zuführung einer zur vollständigen Verbrennung ausreichenden Luftmenge unter Arbeitsleistung verbrannt wird.
2. Arbeitsverfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in den Arbeitszylinder ein Gemisch von leicht entzündlichem Brennstoff und Luft angesaugt, in ihm verdichtet und anschließend gezündet wird, worauf Expansion unter Arbeitsleistung erfolgt, und daß anschließend die Verbrennungsgase verdichtet werden und gegen Ende ihrer Verdichtung oder im oberen Totpunkt der schwer brennbare Brennstoff mit verdichteter Luft eingeführt wird.