DE648303C - Ruettelformmaschine - Google Patents
RuettelformmaschineInfo
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- DE648303C DE648303C DEG74513D DEG0074513D DE648303C DE 648303 C DE648303 C DE 648303C DE G74513 D DEG74513 D DE G74513D DE G0074513 D DEG0074513 D DE G0074513D DE 648303 C DE648303 C DE 648303C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C15/00—Moulding machines characterised by the compacting mechanism; Accessories therefor
- B22C15/28—Compacting by different means acting simultaneously or successively, e.g. preliminary blowing and finally pressing
- B22C15/30—Compacting by different means acting simultaneously or successively, e.g. preliminary blowing and finally pressing by both pressing and jarring devices
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Press-Shaping Or Shaping Using Conveyers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Rüttelformmaschine mit einer die Formmasse bedeckenden
Beschwerplatte. Sie besteht im wesentlichen darin, daß oberhalb dieser Beschwerplatte
ein oder mehrere kraftbetätigte Hämmer angeordnet sind.
Als man in der Formerei daran ging, die Handarbeit durch die Maschine zu ersetzen,
'lehnten sich die ersten Versuche naturgemäß an die bisher übliche Arbeitsweise an. Es
wurden Stampfer in den verschiedensten Ausführungen einzeln, wie auch zu mehreren
nebeneinander über der zu verdichtenden Form angeordnet und mechanisch angetrieben
(englische Patentschrift 26 400 vom Jahre 1898, amerikanische Patentschriften 755 620,
995678, 1299240). Die Stampfer drangen
abwechselnd in die Formmasse ein, zerstörten die in, ihr enthaltenen Hohlräume und
drückten auf die Breite ihrer Bodenfläche die Masse zusammen. Da die Sandteilchen dem
Druck der Stampfer aber seitlich ausweichen konnten, ging die vorher erzielte Festigkeit
der Sandmasse zum Teil wieder verloren, so daß es vieler aufeinanderfolgender Stöße
bedurfte, um die gesamte Masse einigermaßen zu verdichten. Man ging deshalb schon frühzeitig
dazu über, die Masse durch gleichzeitigen Druck auf die ganze Fläche zu verdichten.
Es entstanden die Preßformmaschinen. Bei diesen schob die Preßplatte die
Formmasse vor sich her, wobei die Form nächst dem Modell am wenigsten, nächst der
Preßplatte am meisten verdichtet wurde. Das' Pressen eignete sich also nur für flache
Formen, während bei hohen Formen, bei welthen die Unterschiede in der Verdichtung
stärker hervortreten, die untersten Lagen stets wie bisher von Hand vorgestampft werden
mußten. Man kam deshalb auf den Gedanken, die allgemein bekannte, auch schon in der Handformerei gelegentlich angewendete
Stauchwirkung" zum Verdichten der Formmasse mit heranzuziehen, indem man
den die Formmasse tragenden Rütteltisch wiederholt anhob und wieder auf einen feststehenden
Untersatz zurückfallen ließ. Durch diesen wiederholten harten Stoß sackte die
Formmasse zusammen, am stärksten natürlich jetzt an dem Modell, also in den unteren
Lagen, während die oberen Schichten lose blieben. Man versuchte u. a. auch, diese
Stauchwirkung dadurch hervorzubringen, daß man auf den Formmasseträger von unten her
Schläge ausführte mittels eines Schwanzhammers oder eines Ambosses, welcher in senkrechter Richtung beweglich geführt war
und durch einen in ihm drehbar, aber ausmittig gelagerten Schwungkörper kurze Auf-
und Abwärtsbewegungen machte (deutsche Patentschriften 325 338 und 441 239). Die
erste Einrichtung hatte den Nachteil, daß in-
folge der Bauart des Hammers verhältnismäßig große Massen bewegt werden mußten,
welche sich gegenseitig ausglichen, also keine Mutzleistung hervorbrachten. Die Schläge
konnten naturgemäß nur langsam aufeinander erfolgen, während gerade auf eine rasche Verdichtungsarbeit
größter Wert "gelegt wurde. Der Antrieb des Hammers war umständlich und teuer. Die Wirkung der anderen Vor-ίο
richtung bestand darin, daß der oberhalb des Ambosses ausmittig gelagerte Schwungkörper
in schnelle Umdrehungen versetzt wurde und dadurch dem Amboß kurze Bewegungen nach
beiden Seiten hin mitteilte. Der Nachteil dieser Einrichtung bestand darin, daß sehr
viel Kraft aufgewendet werden mußte, um den schweren Amboß aus der Ruhe zu bringen,
und daß die Umdrehungszahl des ausmittig gelagerten Schwungkörpers sich innerhalb
sehr eng gezogener Grenzen halten mußte. Unterhalb dieser Grenzen war die Wirkung ungenügend, oberhalb derselben
konnten die durch zu rasche ,Drehung des Schwungkörpers veranlaßten Erschütterungen
die gjanze Maschine gefährden. Überhaupt wirkte die schwere Masse des Ambosses
außerordentlich dämpfend, so daß in Wirklichkeit der Amboß keine Schläge, sondern
nur ein Zittern auf den Formträger ausüben konnte.
Um nun beim Rütteln eine gleichmäßige Verdichtung zu erzielen, legte man auf die
Formmasse Beschwerplatten auf und rüttelte diese mit. Naturgemäß konnte sich die Wirkung
dieser mitgerüttelten Platten entsprechend ihrem verhältnismäßig geringen Gewicht
nur auf die oberen Sandschichten erstrecken. Um eine dem Pressen ähnliche Wirkung
zu erzielen, hätte man Gewichte verwenden müssen, die je nach der Fläche des Kastens bis zu mehreren Tonnen betragen
hätten. Das war aber schon deswegen nicht ausführbar, weil das Auflegen und Wiederentfernen
derartiger Gewichte außerordent-Hch umständlich gewesen wäre. Man suchte deshalb nach einem Ausweg und fand ihn
darin, daß man die Preßplatten· zwar verhältnismäßig leicht hielt, sie jedoch durch
Preßdruck zusätzlich belastete (deutsche Patentschrift 373 147, englische Patentschrift
17894 vom Jahre 1908). In der englischen
Patentschrift 17 894 vom Jahre 1908 ist eine Maschine beschrieben, bei welcher
die Preßplatte an einen Zylinder angeschraubt ist, der seitlich des Rütteltisches avif einer
Säule geführt wird. Diese Säule besitzt einen feststehenden Kolben. Wird nun Luft
in den Zylinderraum unter dem Kolben geleitet, so zieht der Zylinder die Preßplatte
auf die Formmasse herunter; leitet man Luft in den Zwischenraum oberhalb des Kolbens,
so wird die Beschwerplatte von der Formmasse abgehoben und kann seitlich ausgeschwenkt
werden, so daß der Maschinentisch frei ist. Es wurde hierdurch ein größeres Gewicht der Belastungsplatte erreicht,
weil ja zu dem eigentlichen Gewicht der Platte die nach unten ziehende Kraft des
Zylinders hinzukam, jedoch standen diesem scheinbaren Vorteil zwei sehr nachteilig wirkende
Tatsachen gegenüber, und zwar erstens das trotz bester Führung nicht ganz zu vermeidende
Ecken der ganzen Beschwereinrichtung, während erfahrungsgemäß die Belastungsplatte
dann am besten wirkt, wenn sie sich möglichst frei und ungehindert bewegen kann, zweitens aber die Tatsache, daß
das gesamte Gewicht der Beschwereinrichtung einschließlich der im Zylinder entwickelten
Kraft von dem Rüttler gehoben werden mußte. Es ergaben sich für den Rüttelkolben
Flächen, die das Mehrfache dessen ausmachten, was ein normaler Rüttler für dieselbe
Nutzlast an Fläche benötigt. Aus der Zeichnung der englischen Patentschrift 17 894 vom
Jahre 1908, Fig. 2 und 4, Bezugszeichen 5 und 8, ist dieses ohne weiteres ersichtlich.
Für die Maschine nach dem deutschen Patent 373 147 gilt dasselbe. Der Luftverbrauch
des Rüttlers war außerordentlich hoch. Die 9» erzielte Wirkung stand aber in keinem rechten
Verhältnis dazu; denn bei den infolge der hohen Belastung naturgemäß verhältnismäßig
langsam aufeinanderfolgenden Schlagen geschah eigentlich nur in einem Bruchteil
der Zeit etwas für die Verdichtung der Formmasse, nämlich in dem Augenblick, wo der Aufschlag des Rütteltisches auf die Unterlage
erfolgte. Der weitaus größte Teil der aufgewendeten Kraft und Zeit blieb unausgenutzt.
Es setzte sich deshalb die Erkenntnis durch, daß es besser wäre, mit kleinen, aber schnell aufeinanderfolgenden Schlägen
und unter geringerem Kraftaufwand die Verdichtung der Formmasse herbeizuführen.
Man kam auf den Gedanken, an Stelle der Rüttler elektrische oder durch Druckluft betriebene
Hämmer zu verwenden und diese von unten gegen den Formtisch schlagen zu
lassen. Es muß hier unterschieden werden zwischen Vibratoren, wie sie beispielsweise
in den deutschen Patentschriften 373 149, 719 und in der amerikanischen Patentschrift ι 352 219 beschrieben sind, und den
Lufthämmern. Bekanntlich muß, um die Trennung von Form und Modell zu erleichtern,
die Formmasse, die sich bei der Verdichtung eng an das Modell angelegt hat, etwas λτοη diesem gelöst werden. Dieses geschieht
in der Handformerei dadurch, daß an dem Formkasten oder der Modellplatte mittels
eines Handhammers geklopft wird. Dieses
Klopfen darf nicht zu stark sein, weil sonst anstatt des Loslösens 'leicht noch ein engerer
Anschluß der Masse an das Modell, unter Umständen aber auch eine Zerstörung der fertigen Form erzielt werden könnte. In
der Maschinenformerei benutzt man für diesen Zweck sog. Vibratoren, welche fälschlicherweise
auch hin und wieder mit Rüttler bezeichnet werden. Diese Vibratoren arbeiten mit kleinerer Masse, aber mit sehr großer Schwingungszahl. Sie dienen dazu, Erschütterungen
der Form ohne Lage- oder Formveränderung hervorzurufen. Während
die Hammer dazu bestimmt sind, die Formmasse um das Modell herum zu verdichten, haben die Vibratoren den Zweck, das Anhaften
der Formmasse an dem Modell aufzuheben. Sie werden daher auch nicht beim Verdichten der Form gebraucht, sondern
nach erfolgtem Verdichten, und zwar vor dem Abheben, in Tätigkeit gesetzt. Die Hammer müssen eine genügende Schlagkraft
besitzen, da sie sonst nicht die erforderliche Wirkung im Gefolge haben. Wesentlich für
ihre Wirkung ist, daß ihr Schlag in einer Richtung gegen die Modellplatte erfolgt.
In der englischen Patentschrift 262 850 ist eine Maschine beschrieben, bei welcher das
Verdichten der Formmasse durch einen Hammer erfolgt, der von unten gegen den Formkastenträger Schläge ausführt. Der
Zweck dieser Einrichtung ist, den Formkastenträger mit seiner Belastung nicht unnütz
anzuheben, sondern ihm, je nach "der
35· Schwere der Schläge, die gegen ihn geführt werden, nur geringe Bewegungen nach oben
zu erteilen. Da die Schlagzahl des leichteren Hammers erheblich größer ist als die des
schwereren Rüttlers, erfolgt das Verdichten des Werkstoffes bei geringerem Kraftaufwand
in kürzerer Zeit. Als Nachteil stellte sich heraus, daß, wie bei allen Rüttelvorgängen,
die Formmasse nächst dem Modell am dichtesten wurde, an den oberen Schichten aber
+5 lose blieb.
In der amerikanischen Patentschrift 1 653 675 ist eine Maschine beschrieben, die
diesen Übelstand dadurch beseitigen sollte, daß vor dem Rütteln auf die Formmasse eine
Beschwerplatte abgesenkt und diese dann mitgerüttelt wird. Diese Platte ist gelagert in
einem Arm, welcher in einer seitlich des Maschinentisches befindlichen Säule geführt und
durch Druckluft heb- und senkbar ist, um ein bequemes Auflegen oder Entfernen der Belastungsplatte
zu 'ermöglichen. Auch hierbei zeigt sich wieder der bei den Rüttlern bereits .erwähnte Übelstand, daß das Belastungsgewicht
mitgerüttelt werden muß. Der Hammer muß also wesentlich stärker gehalten sein, weil, um das Gewicht der Belastuugsplatte
zur Geltung zu bringen, stets eine gewisse, wenn auch kleine Bewegung des Formkastenträgers
und der Formmasse vorhanden sein muß; denn wenn man diese Belastungsplatte
auf eine ruhig liegende Formmasse legen würde, so würde sie ebensoweit in die Masse
eindringen als es ihrem Gewicht entspricht. Wird dagegen beim Rütteln der Formträger
und damit die Form mit der Beschwerplatte angehoben, so tritt beim Zurückfallen auf die
Unterlage eine Stauchwirkung ein,' die das Gewicht der Platte gewissermaßen vervielfältigt.
Nachteilig wirkt aber in jedem Fall, daß namentlich bei schwereren Belastungsplatten
stets zwei Zonen auftreten, in denen das Verdichten am stärksten ist, und zwar einmal nächst dem Modell, wo der Rüttler
bzw. der Hammer wirkt, und zweitens nächst der Beschwerplatte; denn durch das Verdichten
der oberen Sandschicht wird der Sand am Nachrutschen gehindert. Dieser Übelstand
zeigt sich besonders da, wo stark unterschnittene Formstücke oder solche mit steilen
Wänden und größeren ebenen Flächen verwendet werden. Es bilden sich hier stets lose
Stellen.
Einen Versuch, die Wirkung der Belastungsplatte, aber nicht ihr Gewicht, zu erhöhen,
stellt auch die in der amerikanischen Patentschrift 918 388 beschriebene Vorrichtung dar.
Es handelt sich hier aber um Beton, Fundamente u. dgl. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß Beton sich ganz anders verhält als Formsand. Ein Betonfundament wird auch ohne
jede Belastung fest, indem das überschüssige Wasser verdunstet und die Masse abbindet.
Durch das Auflegen einer Beschwerplatte, die in Schwingungen versetzt wird, soll nur eine
größere Menge Wasser aus dem Beton herausgedruckt, also eine zusätzliche Festigkeit erzielt
werden. Auf Formmasse, wie sie in Gießereien gebraucht wird, angewendet, würde dieses Verfahren gar keine Wirkung
zeigen, weil Formmasse nicht von selbst ab»- bindet. Die Beschwerplatte würde so weit in
die Formmasse eindringen, als es ihrem Gewicht entspräche, und die hierdurch hervorgerufene,
kaum nennenswerte Verdichtung wäre vollkommen ungenügend; die Form würde nach Wegnehmen der Beschwerplatte
ohne weiteres auseinanderfallen. Eine ausreichende Wirkung könnte nur dann erzielt
werden, wenn die Formmasse durch weitere Kräfte, beispielsweise durch Rütteln, in Bewegung
gehalten würde. Dieses schließt der Erfinder aber ausdrücklich aus, indem er vorschreibt,
daß die Masse in völliger Ruhe bleiben muß und nicht gerüttelt oder vibriert
werden darf. Die Erfahrung hat j'edoch gelehrt, daß auch bei Beton und ähnlichen
Massen eine bedeutend bessere Verdichtung
erzielt werden kann, wenn die Masse durch Rütteln in Bewegung gehalten wird. Außerdem
ist noch eine Maschine bekanntgeworden, bei welcher sowohl der Formkastenträger als
auch die Belastungsplatte in Schwingungen versetzt werden können. Tn bezug auf den
Gegenstand der Erfindung gehört jene Maschine jedoch nicht zum Stand der Technik.
Der doppelseitig wirkende Vibrator ist mit ίο dem Formmaschinentisch starr oder federnd
verbunden. Er übt nicht Schläge in einer Richtung gegen den Formkastenträger aus,
sondern zieht den Tisch durch schnelle Schläge wechselnder Richtung, mehr als 900 in der
Minute, hin und her. Der Formkastenträger ist also eine Vibrationsplatte. Der Erfinder
hebt in der Einleitung der Beschreibung ausdrücklich hervor, daß es sich nicht um eine
Maschine handelt, bei welcher ein Rüttler oder Hammer durch heftige, schnell wiederholte
Schläge von unten den Formkastenträger hebt, worauf dieser dann durch eigene Schwere zurückfällt, sondern daß das Verdichten
des Sandes durch Zittern bzw. Schwingungen, also durch Vermittlung einer
Vibrationsplatte hervorgerufen werden soll. Auch auf der Belastungsplatte selbst kann ein
derartiger Vibrator angebracht werden, dessen Aufgabe es ebenfalls ist, der Platte Schwingungen,
nicht jedoch Schläge, mitzuteilen. Die Nachteile dieser Einrichtung sind klar. Zunächst kann mittels eines Vibrators, der
an der zu schlagenden Platte selbst angeschraubt ist, niemals ein so kräftiger Schlag
ausgeübt werden als mit einem unabhängig von der Platte oder auch an der Platte selbst
angeordneten Hammer, weil ein Teil des Schlages des Vibratorkolbens durch die zwischen
Kolben und Platte entstehende Verdichtung bereits vernichtet wird. Da der
Vibrator doppelt wirkend ist, wird bei dem darauffolgenden Schlag der Formkastenträger
nach unten gezogen, während die Formmasse infolge ihres Beharrungsvermögens versuchen wird, in ihrer Lage zu bleiben. Die
Folge ist eine Trennung der Formmasse von dem Modell und eine zum mindesten teilweise
Vernichtung der mit dem ersten · Schlag erzielten Wirkung. Dieser Vorgang wiederholt
sich bei jedem Schlagwechsel, und es ist wohl denkbar, daß hierbei eine gewisse Packung
des Materials in sich stattfindet, niemals jedoch ein Verdichten der Masse im formtechnischen
Sinne.
Zusammenfassend ergibt sich folgendes. Es sind bekannt:
i. Stampfer und Preßformmaschinen, verwendbar nur für flache Teile: Sandverdichtung
an der Preßplatte am größten, am Modell am ίο geringsten. Folge: Treiben des Gusses, also
gießtechnisch falsch.
2. Rüttelformmaschinen für höhere Teile: Sandverdichtung am Modell am größten, obere
Schichten loser. Folge: Die oberen Schichten müssen nachgestampft werden.
3. Rüttler mit Beschwerplatte 'und solche, bei denen das Gewicht der Beschwerplatte
künstlich erhöht wird durch zusätzlichen Preßdruck. Nachteile: Teuer in der Herstellung
und umständlich in der Handhabung, großer Kraftaufwand, geringe Schlagzahl, daher
lange Rüttelzeit, Brückenbildung in der Form.
4. Sogenannte Klopfmaschinen mit Lufthammer, ohne und mit Beschwerplatten.
Nachteile: Ungenügende Wirkung, schnelle Vernichtung der Formplatten und Verziehen
des Formtisches.
5. Beschwerplatten, welche durch einen Vibrator in Schwingungen versetzt werden. Bei
stillstehenden Formen nur für Betonfundamente u. dgl. zu gebrauchen.
6. Maschinen mit unterer Hämmervorrichtung; jedoch mit Walzen an Stelle einer Beschwerplatte:
Vorgesehen zur Herstellung von Braunkohlenbriketts, für Formsand nicht zu gebrauchen.
7. Reine Vibrationsmaschinen; Nachteile.: Ungenügende Wirkung.
Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, unter Anwendung der einfachsten
Mittel und des geringsten Kraftbedarfs Formen von möglichst gleichmäßiger Dichte zu erzielen. Dieses wird dadurch erreicht,
daß die Formmasse durch Schläge auf die sie bedeckende Beschwerplatte auf ihrer ganzen freien Fläche gleichmäßig geschlagen
und die Formmasse durch eine unterhalb der Formkastenträgerplatte angeordnete Rüttelvorrichtung
in Rüttelbewegung versetzt wird. Angenommen es wäre zum Pressen einer Form ein Preßdruck von 2000 kg notwendig,
so würde dieselbe Wirkung erreicht werden, wenn man anstatt zu pressen ein Gewicht von
2000 kg auf die Form auflegte. Die Verdichtung erfolgt hier in einem Arbeitsgang.
Dieselbe Wirkung läßt sich aber auch erzielen, wenn man den gleichbleibenden Druck durch
eine Anzahl kräftiger Schläge, etwa mit einem Hammer, ersetzte. Die Beschwerplatte, die
dabei natürlich auf die Form aufgelegt werden muß, und auf welche die Schläge erfolgen,
dient jetzt, besonders da es sich um kleinere Formflächen handelt, nicht mehr als Beschwerplatte,
sondern in der Hauptsache nur dazu, die Schläge gleichmäßig auf die ganze freie Fläche der Form zu verteilen. Sie braucht
also nur so stark zu sein, um den Schlägen standzuhalten. Ihr Gewicht beträgt infolgedessen
nur einen kleinen Bruchteil des Gewichts, welches nötig wäre, wenn man in einem Arbeitsvorgang die Form nur durch Belastung
verdichten wollte. Es wurde in der Einleitung
bereits darauf hingewiesen, daß sowohl beim Pressen wie beim Rütteln mit Belastungsplatte,
besonders bei hohen Modellen, stets eine sog. Brückenbildung in der Formmasse
zu beobachten ist. Dieses rührt daher, daß sich die Masse sowohl nächst der Belastungsplatte
wie auch bei Verwendung von Rüttlern nächst dem Modell am stärksten verdichtet. An den Stellen der Form, wo weite
ίο Querschnitte in engere übergehen, werden sich
an den engen Stellen Sandstauungen bilden; die Formmasse, die oben bereits eine gewisse
Dichte erhalten hat, kann nicht mehr gut nach unten nachsacken, die Form wird also an
diesen Stellen lose bleiben. Durch die von oben auf die Beschwerplatte geführten Schläge
wird aber nun die Formmasse nächst der Beschwerplatte -dauernd beunruhigt, so daß
es zu einer sog. Brückenbildung nicht kommen kann. Ganz besonders günstig wirkt sich die Einrichtung auf Rüttelformmaschinen
aus,.weil hier die von oben geführten Schläge auf eine Formmasse treffen, welche durch die
unten wirksamen Rüttelstöße oder Schläge bereits in dauernder Bewegung gehalten wird.
Hierzu kommt noch, daß die Rüttelstöße von unten und die Schläge von oben in einer Richtung
verdichtend auf die Formmasse wirken, aber in verschiedenem Takt, so daß die Formmasse
während des ganzen Formvorganges dauernd unter der Einwirkung einer der beiden
Schlagvorrichtungen steht. Die Form wird hierbei in kürzester Zeit und, vollkommen
gleichmäßig yerdichtet. Die erforderlichen Schlagwerkzeuge werden für die verschiedensten
Zwecke in der Industrie gebraucht, sind daher Massenartikel und billig erhältlich.
Das Antriebsmittel, meistens Druckluft oder elektrischer Strom, ist in jedem der in Frage
kommenden Betriebe vorhanden.
Nach der Zeichnung in Abb. 1 trägt das Gestell α einer Formmaschine in bekannter
Weise eine Platte b, auf welche die eigentliche Formplatte c mit den Formen d aufgelegt ist.
Auf der Platte c ruht der Formkasten /, der
mit Formmasse g angefüllt ist. Auf dem Boden des Gestells α ist ein Rüttler oder Lufthammer
h befestigt, dessen Stößel i in seiner Tätigkeit gegen die Platte b schlägt und dadurch
die Verdichtung der Formmasse herbeiführt. Auf einer, im Maschinengestell α befestigten Säule ist ein Arm k drehbar gelagert,
in welchem eine Stange I mittels eines Handhebels m senkrecht auf und ab beweglich ist.
Die Stange / trägt an ihrem unteren Ende ein Hammergehäuse n, dessen Stößel ρ auf eine
auf die Formmasse aufgelegte Platte q schlägt, welche die Schläge gleichmäßig über die ganze
Fläche verteilt. Da zufolge dieser Schläge die Platte q tiefer sinkt, wird durch Senken des
Hebels m das Schlagwerkzeug entsprechend nachgeführt. Die Anordnung dieses oberen
Schlagwerkzeuges ist in der Zeichnung nur beispielsweise angedeutet. Die senkrechte
Verschiebung des Schlagwerkzeuges kann natürlich an Stelle des Handhebels durch andere Mittel bewerkstelligt werden. An
Stelle des einen Schlagwerkzeuges können auch ohne weiteres mehrere angebracht werden.
Ebenso bedarf es nur einer rein handwerksmäßigen Ausführung, die Platte qii heb-
und senkbar mit dem Arm k so zu verbinden, daß ein Auflegen und Fortnehmen derselben
von Hand nicht notwendig ist. Die Abb. 2 zeigt eine Einrichtung, welche die besondere
Führung des oberen Hammers entbehrlich macht. In diesem Fall ruht das Schlagwerkzeug
n' mit Füßen oder tellerartigen Vorsprüngen s unmittelbar auf der Platte q auf.
was dadurch möglich ist, daß der Hammerstößel t in gehobener Stellung gegen die Vorsprünge
^ zurücksteht. Das Schlagwerkzeug kann mit der Platte q fest verbunden oder
auch lose auf dieselbe aufgesetzt sein. Im letzteren Fall ist es zweckmäßig, das Schlagwerkzeug
nach den Seiten durch Anschläge G.'.dgl. zu sichern, damit es nicht auf der
Platte wandern kann. Der Rüttler und die Schlagwerkzeuge können entweder einzeln
oder in beliebiger Reihenfolge in Tätigkeit gesetzt werden je nach der Art des zu formenden
Stückes. Das Rütteln und Schlagen kann aber auch gleichzeitig erfolgen, indem man
die Luftleitungen 0 so miteinander verbindet, daß beide Einrichtungen durch ein gemeinsames
Steuerventil betätigt werden; selbstverständlich können auch bei getrennten Leitungen
und getrennten Steuerorganen durch gleichzeitige Bedienung letzterer beide Einrichtungen
gleichzeitig arbeiten. Gleichzeitig können auch noch Schläge in anderer Richtung
ausgeführt werden, besonders dann, wenn Modelle einzuformen sind, deren Gestalt es erfordert, daß die zu verdichtende Formmasse
große seitliche Bewegungen ausführt, z.. B. bei größeren Unterschneidungen. Zur Erzeugung der von unten gegen den Formkastenträger
b wirksamen Stöße können an Stelle der Lufthämmer auch andere Schlagwerkzeuge,
wie elektrisch betriebene Hämmer oder Rüttler bekannter Bauart, verwendet
werden; Voraussetzung ist hierbei aber, daß das Zusammensacken der Formmasse in der
Richtung des herabfallenden Tisches erfolgt.
Claims (6)
115 Patentansprüche:
i. Rüttelformmaschine mit einer unterhalb der Formkastenträgerplatte angeordneten
Rüttelvorrichtung und einer die Formmasse bedeckenden Beschwerplatte, gekennzeichnet durch einen auf die Platte
wirkenden kraftbetätigten Hammer, welcher oberhalb derselben angeordnet ist.
2. Rüttelformmaschine nach Anspruch i, gekennzeichnet durch mehrere auf die
Platte wirkende, kraftbecätigte Hämmer, welche oberhalb derselben angeordnet sind.
3. Verfahren zur Herstellung von Formen unter Anwendung der Maschine nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rütteln und Schlagen entweder
gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge aufeinander ausgeführt wird.
4. Rüttelformmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hammer bzw. die Hämmer der sich verdichtenden Masse folgend angeordnet sind.
5. Rüttelformmaschine nach Anspruch 1, 2 und 4. dadurch gekennzeichnet, daß der
Hammer bzw. die Hämmer auf der Beschwerplatte lose aufliegen.
6. Rüttelformmaschine nach Anspruch 1, 2, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer bzw. die Hämmer mit der Beschwerplatte fest verbunden sind.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE648303X | 1928-03-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE648303C true DE648303C (de) | 1937-07-28 |
Family
ID=20313985
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG74513D Expired DE648303C (de) | 1928-03-16 | 1928-10-06 | Ruettelformmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE648303C (de) |
Cited By (8)
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-
1928
- 1928-10-06 DE DEG74513D patent/DE648303C/de not_active Expired
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