DE644739C - Schaukasten, Nutzraumteil von Gebaeuden o. dgl. - Google Patents

Description

Es sind bereits Glasaufbauten in Form von gekitteten Schaukästen, Hauben o. dgl. bekannt. Eine Schwierigkeit bestand jedoch darin, bei Ausführung derartiger Aufbauten in größerem Maßstabe eine geeignete Verschlußvorrichtung zu schaffen, die den Innenraum in bequemer Weise durch eine große Öffnung zugänglich macht und dabei die freie Durchsicht in keiner Weise stört. Die Erfindung greift nun auf die bekannten Schrankausführungen mit in einem geschlossenen Blech- oder Holzgehäuse auf vorstehenden Drehzapfen gelagertem Drehteil zurück und ändert diese in der Weise um, daß die drehbare Bodenplatte in die Grundplatte des Kastens bzw. des Gebäudeteiles eingelassen wird und daß auf beiden den Einblick vollständig freigebende Glashauben oder ähnliche Glasaufbauten angeordnet werden.

Durch diese Umänderung erzielt man einerseits den Vorteil, daß sich der Verschluß in bequemer Weise zwischen der in gleicher Ebene liegenden Grundplatte des Gestelles und Drehplatte des Verschlußteiles anordnen läßt, und andererseits, daß sich eine vollständig erschütterungsfreie Bewegung erreichen läßt, die nicht nur für Schaukästen in Geschäften und Museen, sondern auch bei drehbaren Raumteilen in Kaffees, Gesellschafts-, Kranken- und Erholungshäusern erwünscht ist.

Einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt:

Fig. ι einen Glasschrank im Aufriß,

Fig. 2 den Glasschrank nach Fig. 1 im Schnitt,

Fig. 2a, 3, 4 und 5 weitere Ausführungsformen Jm Schnitt.

Der Schrank gemäß Fig. 1 und Fig. 2 besteht aus einem Sockel 1, einer Holzrückwand 2, den beiden Glasseitenwänden 3, der Glasstirnwand 4 und einer Glasabdeckplatte 5. Die vorderen Längskanten des Glasschrankes sind durch im Querschnitt kreisbogenförmige Glaswände 6 gebildet, welche mit ihren Enden *5 an den Enden der Seitenwände 3 und der Stirnwand 4 anliegen. Die Glaswände sind um im Inneren des Schrankes liegende Achsen 7 drehbar angeordnet. Zum Öffnen des Schrankes werden die Glaswände 6 gedreht.

Leisten oder Schienen, welche sonst bei Glasschränken vorhanden sind und die Sicht stören, können ganz weggelassen werden. Die beweglichen Glaswände 6 sind, auch während der Schrank geöffnet ist, keiner Gefährdung ausgesetzt, da sie weder weggestellt werden müssen, noch irgendwie in die Luft hinausstehen und Platz außerhalb des zu umschließenden Raumes beanspruchen.

Selbstverständlich könnte auch die Rückwand 2 des Schrankes noch aus Glas bestehen, und es könnten an allen vier Ecken des Schrankes drehbare Glaswände angebracht sein, insbesondere dann, wenn der Schrank frei im Raum aufgestellt werden soll. '

Die drehbaren Glaswände 6 können sich um eine Drehwelle 7 bewegen. Sie können auf Drehscheiben 11 angeordnet sein oder in Führungsschienen laufen.

Falls in dem Glasschrank Regale untergebracht werden sollen, können sie durch die Drehwellen 7 getragen sein. Soll keine Dreh-

welle verwendet werden, so können sie mit Füßen ausgestattet und auch übereinander angeordnet werden. Die Winkelräume 8 des Schranke* sind für die Unterbringung von Gegenständen nicht verloren; es lassen sich vielmehr auch in diesen Winkelräumen Gegenstände aufstellen oder gesonderte Regale anbringen.

Die drehbaren Glaswände 6 brauchen nicht ίο notwendig im Querschnitt kreisbogenförmig ausgebildet zu sein. Nach Fig. 2a. können an ihre Stelle beispielsweise im rechten Winkel zueinander stehende Glasplatten 6" treten und dann den Schrank der Fig.ι und Fig.2 im Querschnitt zu einem vollen Rechteck ergänzen.

Dann müßte die Führung der Drehscheibe entsprechend verkleinert werden (Fig. 2a).

Schließlich könnten statt der gebogenen ao Glaswände 6 der Fig. 2 ebene Glasplatten auf den Sehnen der Wände 6 stehen.

Fig. 3 zeigt ein Beispiel, bei dem der zu umschließende Raum nur mit einer einzigen drehbaren Glaswand 6 ausgestattet ist. Diese Glaswand nimmt in diesem Fall die gesamte Stirnseite ein und ist im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet.

Gemäß Fig. 4 ist ein Raum an seinen beiden Breitseiten 9 und 10 mit beweglichen, im Querschnitt kreisbogenförmigen Glaswänden abgeschlossen. Die übrigen Wände können ebenfalls aus Glas bestehen.

Eine ähnliche Ausführungsform stellt die Fig. 5 dar. Hier sind zum Unterschied gegenüber der Ausführungsform der Fig. 4 die festen Wände 9 und 10 ebenfalls kreisbogenförmig ausgebildet.

Es wäre denkbar, daß die Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 Räume oder Raumteile eines Sanatoriums, eines Kaffees oder eines Klubhauses darstellen.

Bei zu kalter Witterung wären sie geschlossen und wären doch für Licht und Sonne ohne jede Einschränkung zugänglich. Bei gutem Wetter könnten noch dazu, ohne daß Personen, welche sich im Raum aufhatten, ihn verlassen müßten, die Glaswände nach innen verdreht werden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Schaukasten, Nutzraumteil von Gebäuden o. dgl. mit Aufbauten auf einer oder mehreren dreh- oder verschwenkbaren Bodenplatten zum öffnen und Schließen des Kastens bzw. des Gebäudeteiles, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbaren Bodenplatten (11) in die Grundebene eingelassen und sowohl auf letzteren , wie auf den feststehenden Teilen der Grundebene den Einblick vollständig freigebende Glashauben o. dgl. (3, 9, 10 bzw. 6, 6") angeordnet sind.
2. 2. Schaukasten, Nutzraumteil von Gebäuden o. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Durchsicht nicht in Frage kommenden Wände, insbesondere die Rückwand, aus undurchsichtigem Material bestehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen