DE641092C - Verfahren zur Herstellung von Schrauben mit hoher Zugfestigkeit durch Kaltverformungeines kohlenstoffarmen Flussstahls - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schrauben mit hoher Zugfestigkeit durch Kaltverformungeines kohlenstoffarmen Flussstahls

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DE641092C
DE641092C DE1930641092D DE641092DD DE641092C DE 641092 C DE641092 C DE 641092C DE 1930641092 D DE1930641092 D DE 1930641092D DE 641092D D DE641092D D DE 641092DD DE 641092 C DE641092 C DE 641092C
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Bauer & Schaurte Rheinische Sc
KARL SCHIMZ DIPL ING
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Bauer & Schaurte Rheinische Sc
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  • Verfahren zur Herstellung von Schrauben mit hoher Zugfestigkeit durch Kaltverformung eines kohlenstoffarmen Flußstahls nach Din 1661 . Bei der Herstellung von Schrauben auf kaltem Wege benutzt man in der Hauptsache zwei Herstellungsverfahren, von denen das -eine auf der Sparabnahme beruht, das andere in mehr oder weniger großem Umfang sparlos arbeitet. Im ersten Falle werden durch Phosphor und Schwefel verunreinigte, kalt gezogene Werkstoffe bevorzugt, welche sich besonders leicht zerspanen lassen, aber infolge ihrer Verunreinigungen eine geringe Kerbzähigkeit aufweisen.
  • Im zweiten Falle bedient man sich urlegierter kohlenstoffarmer Flußstähle mit einer Ausgangsfestigkeit von rund 35 kg/mm2, die eine- große Kaltverformbarkeit aufweisen. Es ist hierbei üblich, die Spannungen, die sich durch die Kaltbearbeitung bilden, wie sie beim Anstauchen der Schxaubenköpfe verfolgt, nachträglich dadurch zu beseitigen, daß man das Werkstück ausglüht. Als Ausglühtemperatur hat man hierbei bis jetzt Temperaturen oberhalb des Umwandlungspunktes A 3 angewendet, da unterhalb dieser Temperaturen unter Umständen Rekristallisation nicht zu vermeiden ist, namentlich wenn man kohlenstoffarmen legierten Werkstoff besonderer Reinheit verwendet, und da bei Temperaturen bis zu q.00° C bekanntlich -ungünstige Alterungserscheinungen (Blaubruch) veranlaßt werden. Gemäß der Erfindung sollen Schrauben aus über dem kritischen Reckgrad kalt verformtem legiertem oder urlegiertem und niedrig gekohltem Flußstahl hergestellt werden, denen Festigkeit in jedem Fall über der bisher bevorzugten Festigkeit von etwa 35 kg/nim2 (im ausgeglühten Zustand) liegt. Ermöglicht wird dies dadurch, daß man sich eines bisher nur für Stahldrähte mit höherem Kohlenstoffgehalt bekannten Verfahrens bedient, bei welchem durch Anlassen bei Temperaturen zwischen 35o° C und dem Acl-Punkt die durch die Kaltverformung, nämlich das Kaltziehen, :erzielte höhere Zugfestigkeit im wesentlichen erhalten wird, während die durch die Kaltbearbeitung verringerte Dehnung erheblich zunimmt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß kalt verformte kohlenstoffarme Flußstähle von geringer Zugfestigkeit etwa 35 kg/mm2 und großer Reinheit nach Din 1661 durch ein. Anlassen zwischen 400 und 5oo° C in allen ihren für die Verwendung zur Schraubenfabrikation maßgebenden Eigenschaften, nämlich der Streckgrenze, der Dehnung und der Kerbzähigkeit, erheblich vergütet werden, derart, daß trotzdem die durch die Kaltverformung erzeugte höhere Festigkeit von beispielsweise 5o bis 6o kg/mm2 gewahrt bleibt, die Sprödigkeit des Werkstoffes aber verschwindet. Diesen Temperaturbereich hat man bis jetzt beim Anlassen peinlichst vermieden, weil die Befürchtung bestand, daß Blaubrüchigkeit oder Rekristallisatiön veranlaßt wird, die beim Glühen bei den bisher üblichen hohen Temperaturen von goo° und darüber erfahrungsgemäß in jedem Falle vermieden werden.
  • Will man im Sinne des neuen Verfahrens eine Schraube von hoher Zugfestigkeit auf kaltem Wege, .also unter kalter Anstauchung des -Kopfes, kalter Reduzierung des Schaftes auf ungefähr den Flankendurchmesser des Gewindes und kaltem Einwalzen oder Pressen der Gewindegänge herstellen, so verwendet man erfindungsgemäß, wie an sich bekannt, einen nichtlegierten niedrig gekohlten Ausgangswerkstoff-von besonders großem Reinheitsgrad (Din 1661), dessen Festigkeit durch die Kaltverformung, z. B. den Ziehvorgang, von 35 kg/mm2 auf die den Schrauben zuerteilende hohe Zugfestigkeit, beispielsweise 5o bis 6okg/mm2, gesteigert wird, dessen Streckgrenze praktisch mit der Festigkeit zusammenfällt und der gerade noch so viel Dehnung besitzt, daß man den Schraubenkopf anstauchen ioder das GewindQ kalt einwalzen kann, ohne daß das Material bricht oder rissig wird. Die so hergestellte Schraube, deren Bearbeitung im Bedarfsfall teilweise durch spanabnehmende Werkzeuge erfolgen kann, wird bei 40o bis 5oo° C angelassen, worauf sie ohne weiteres gebrauchsfähig ist.
  • Gegenüber der bisherigen Gepflogenheit vereinfacht und verbilligt die verhältnismäßig niedrige Temperatur und der niedrige Preis des Werkstoffes das gesamte Arbeitsverfahren, da für die Herstellung hochfester Schrauben bisher entweder ein teuere Legierungsbestandteile enthaltender Ausgangswerkstoff oder ein aus Abschrecken und Anlassen bestehendes Vergütungsverfahren für erforderlich erachtet wurden.
  • Durch das Anlassen innerhalb des Temperaturbereiches von 40o bis Soo° C werden die durch die Kaltverformung des infolge überkritischen Reckens in seiner Festigkeit gesteigerten Schraubenwerkstoffes entstandenen inneren Werkstoffspannungen beseitigt. Dabei zeigt sich, daß die durch die Kaltverformung zunächst entstandene Festigkeitssteigerung von 35 kg/mm2 auf beispielsweise 5o bis 6o kg/mm2 bestehen bleibt und gleichzeitig eine Streckgrenze von etwa go v. H. der höheren Zerreißfestigkeit bei höherer Dehnung und Kerbzähigkeit erreicht wird. Beim Anlassen bei einer Temperatur von 4oo bis 500° C ist @es außerdem leicht möglich, den Werkstoff blank zu halten und das Ansetzen von Zunder, z. B. in den Gewindegängen, zu vermeiden, was bei dem bisherigen Ausglühen bei höheren Temperaturen nicht ohne weiteres der Fall ist.
  • Mittels des neuen Verfahrens kann man auch aus dem niedrig gekohlten Flußstahl von eifier Ausgangsfestigkeit von 35 kg/mm2 S@lirauben besonders großer Zugfestigkeit auf kaltem Wege herstellen, ohne, wie bisher allgemein üblich, hierzu einen .naturhochfesten Werkstoff verwenden zu müssen. Zu diesem Zweck steigert man die Zugfestigkcit des Werkstoffes im Wege der Kaltverformung auf etwa 6o bis 7o kg/mm2, wodurch allerdings gleichzeitig auch die Sprödigkeit gesteigert und die Kaltverformbarkeit erschwert wird. Der Werkstoff wird dann bei dieser Ausführungsform des neuen Verfahrens ein erstes Mal vor und ein zweites Mal nach seiner Kaltbearbeitung angelassen, und zwar beide Male in dem gleichen Temperaturbereich von 40o bis 500''C. Das erste Anlassen beseitigt die durch die vorbereitende Kaltverformung erzeugten inneren Spannungen und ermöglicht die Kaltbearbeitung zur Schraube, das zweite hiernach erfolgende Anlassen beseitigt jede Möglichkeit des Alterns und der Blaubrüchigkeit und hebt die durch die plastischen Bearbeitungsvorgänge neu entstandenen inneren Spannungen in genügender Weise wieder auf, ohne daß Rekristallisation entsteht. Auch in diesem Falle enthält der Werkstoff wieder eine Streckgrenze, die etwa go v. H. der Ausgangsfestigkeit von 6o bis 7o kg/mm2 beträgt. Da das bei dieser Ausführungsform der Erfindung erfolgende zweimalige Anlassen bei gleicher Temperatur vorgenommen wird, ergibt sich der weitere Vorteil, daß man nur einen Anlaßofen aufzustellen und in Betrieb zu halten hat und dieser Anlaßofen nach Belieben mit Halb-oder Fertigerzeugnissen beschickt werden kann:.
  • Die Anlaßzeit beträgt gewöhnlich i o bis 15 Minuten und spielt für den Erfolg des Verfahrens keine wesentliche Rolle, da bei den niedrigen Anlaßtemperaturen auch bei verhältnismäßig langer Anlaßzeit eine Zunderbildung nicht auftritt. Wird auf besonders blanke Erzeugnisse Wert gelegt, so kann man auf irgendeine bekannte oder geeignete Weise den Zutritt des Luftsauerstoffes zum Anlaßgut verhindern. Dürfen weniger blanke Erzeugnisse hergestellt werden, so kann man mit Vorteil stetig arbeitende Durchlauföfen verwenden, die sich gut in einen automatisch arbeitenden Massenbetrieb einfügen lassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schrauben mit hoher Zugfestigkeit durch Kaltverformung eines legierten oder nichtlegierten kohlenstoffarmen Flußstahles (nach Din 1661), dadurch gekennzeichnet, daß dem Werkstoff zunächst durch Kaltrecken eine Zugfestigkeit erteilt wird, die etwa der den Schrauben zu erteilenden hohen Zugfestigkeit (z. B. 5o bis 6o kg/mm2) entspricht, und daß der Werkstoff anschließend zur Schraube kalt hearbeitet wird, worauf nach der Kaltverformung die Schrauben (einer Anlaßtemperatur von q.oo bis 5oo° C unterworfen werden. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zugfestigkeit des Werkstoffes durch Kaltrecken von 35 kg/mm2- auf über 6o kg/mm2 steigert, ihn alsdann durch Anlassen bei einer Temperatur zwischen q.oo bis 500° C wieder kalt bearbeitbar macht und darauf durch Kaltbearbeitung die Schrauben herstellt, die anschließend erneut im gleichen Temperaturbereich angelassen werden.
DE1930641092D 1930-08-08 1930-08-08 Verfahren zur Herstellung von Schrauben mit hoher Zugfestigkeit durch Kaltverformungeines kohlenstoffarmen Flussstahls Expired DE641092C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1004212B (de) * 1953-11-07 1957-03-14 Westfalenhuette Ag Verfahren zur Waermebehandlung von Betonformstahl
DE1015025B (de) * 1954-04-23 1957-09-05 Hoesch Westfalenhuette Ag Waermebehandlung von Betonstahl

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1004212B (de) * 1953-11-07 1957-03-14 Westfalenhuette Ag Verfahren zur Waermebehandlung von Betonformstahl
DE1015025B (de) * 1954-04-23 1957-09-05 Hoesch Westfalenhuette Ag Waermebehandlung von Betonstahl

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