DE638594C - Verfahren zur Trennung des Selens von edelmetallhaltigen Erzen - Google Patents

Verfahren zur Trennung des Selens von edelmetallhaltigen Erzen

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DE638594C
DE638594C DEA72890D DEA0072890D DE638594C DE 638594 C DE638594 C DE 638594C DE A72890 D DEA72890 D DE A72890D DE A0072890 D DEA0072890 D DE A0072890D DE 638594 C DE638594 C DE 638594C
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selenium
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B19/00Selenium; Tellurium; Compounds thereof
    • C01B19/008Salts of oxyacids of selenium or tellurium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung des Selens von edehnetallhaltigen Erzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zür Trennung des Selens von edelmetallhaltigen Erzen oder anderen bei der Metallgewinnung anfallenden Gemischen, wie z. B. Schliechen, Schlämmen, Schmand, Anodenschlamm u. dgl., durch oxydierenden Aufschluß mit Alkaliverbindungen, Lösen der entstandenen Alkali-Selen-Verbindung aus dem Schmelzrückstand und Ausscheiden des metallischen Selens.
  • Die Erfindung besteht nun in der kontroHierten Oxydation, bei welcher außer der Alkaliverbindung nur eine solche Menge Oxydationsmittel verwendet wird, daß praktisch alles Selen in Alkaliselenit umgewandelt wird-. Als Alkaliverbindung kann dabei in vorteilhafter Weise Natriumhydroxyd und als Oxydationsmittel Natriumnitrat verwendet werden. Die gleichen Ergebnisse werden aber auch erzielt, wenn Luft als Oxydationsmittel zusammen mit einer Alkaliverbindung Verwendung findet.
  • Das erhaltene Alkaliselenit wird sodann aufgelöst und die Lösung, die frei von Edelmetallen ist, neutralisiert, wobei solche Bestandteile wie Tellux und Blei niedergeschlagen werden. Die filtrierte Lösung wird angesäuert und rotes Selen daraus mittels Schwefeldioxyd niedergeschlagen, welches nach Kochen mit Wasser schwarzes Seleri von hoher Reinheit und in marktfähiger Form liefert.
  • Wenn Kupfer in dem Ausgangsstoff vorhanden ist, ist es vorteilhaft, dieses aus dem Stoff vor der oxydierenden Behandlung zu entfernen. Dazu kann der Ausgangsstoff, vorzugsweise bei niedererTemperatur, etwa 0230' C, mehrere Stunden lang, etwa .7 Stunden, geröstet werden, wodurch das Kupfer in Schwefelsäure löslich wird, ohne daß nennenswerte Mengen Silbe ' r gelöst werden. Das geröstete Material wird sodann in einer 15O/oigen Schwefelsäurelösung in genügenden Mengen zur Auflösung des Kupfers gelangt, bis eine 8- bis 9()/,ige Säurekonzentration in der Lauge erhalten wird.
  • Die Edelmetalle können durch Waschen des Rückstandes mit Wasser und durch kräftiges Umrühren mit heißer verdünnter Schwefelsäure gewonnen werden, worauf der Rückstand mit einer kleinen Menge eines kaustischen Flußmittels zusammengeschmolzen 'wird. Es ergibt sieh dann ein edelmetallhaltiges Produkt, bei dem die Edelmetalle voneinander leicht geschieden werden können.
  • Es ist schon ein Verfahren zur Trennung des Selens von edelmetallhaltigen Ausgangsstoffen vorgeschlagen worden, bei welchem ein Oxydationsmittel und eine Alkaliverbindung verwendet werden. Bei der Durchführung des Verfahrens werden aber Selenide, Selenite oder Selenate in wechselnden Mengen erhalten, und es bleibt dabei dem Zufall überlassen, wieviel Selenit überhaupt erzielt wird, so daß noch zusätzhche, umständliche und kostspielige Maßnahmen nötig werden, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Denn die Selenate können nicht unmittelbar durch Schwefeldioxyd wie die Selenite ausgefällt werden, sondern sie müssen erst durch weitere Verfahrensstufen zu Seleniten reduziert werden. Demgegenüber hat das Verfahren gemäß der Erfindung den
    Vorteil, daß einerseits kein unangegriffems
    Selen bei dem Reaktionsvorgang zurückbleibt
    und andererseits aber bei der Reaktion keine.
    genügende-#Menge von verfügbarem Sauerstg5
    vorhanden ist, damit nicht wesentliche Mengh"."
    der höher oxydierten Form des Selens gebi14
    m
    werden, sondern nur die niedrig oxydie#N,
    Form der Selenite. Dadurch wird bei geringen
    Xosten stets eine höchstmögliche Ausbeute
    gewährleistet, die meist mehr als go0/, beträgt.
    Das erfindungsgemäße Verfahren wird nach-
    stehend an Hand von zwei Beispielen erläutert.
    Der behandelte Ausgangsstoff weist für beide
    Beispiele folgende Analyse auf:
    Kupfer ................ 42,0504,
    Selen .................. 43,3504,
    Tellur ................. 5,4004,
    Nickel ................ 0,0404,
    Eisen ................. o,o2"/"
    Gold .................. 14,96 g/to,
    Silber ................. 47,89 g/to,
    Arsen ................. o,o70/"
    Antimon ............... o,o20/0,
    wasserlösliche Sulfate ... 4,1 0 /0-
    Der Ausgangsstoff wird im ersten Fall mit Natriunihydroxyd als Alkaliverbindung und Natriumnitrat als Oxydationsmittel und im zweiten Fall mit derselben Alkaliverbindung und Luft als Oxydationsmittel behandelt. Beispiel i - Gewichtsteile des Ausgangsstoffes werden mit 1,68 Gewichtsteilen Natriumnitrat gemischt, und der erhaltenen Mischung werden 5,81 Gewichtsteile geschmolzenes Ätznatron bei einer Temperatur von etwa 565' C zugefÜgt. Es ,wird eine Ausbeute von 11,5 Gewichtsteilen Schlacke mit keinem Rückstand erzielt. Die Analyse der Schlacke ergibt 16,780/() des wasserlöslichen Selens, von dem 15,8,1?/, als Natrium-5elenit vorhanden ist; es werden also 95,504 des Selens in Natriumselenit umgewandelt. Beispiel 9, 5 Gewichtsteile des oben analysierten Ausgangsstoffes werden zu 7 Gewichtsteilen des geschmolzenen Ätznatrons bei einer Temperatur von etwa 565' C zugefügt, wobei der Ausgangsstoff dem Ätznatron der mit am Boden des ,#chmelzgefäßes eingeführter verdichteter Luft ##',b,#,handelt wird, langsam zugesetzt wird. Die .a Xit wird in das geschmolzene Bad so lange -,e#eingeblasen, bis das schwarze Ausgangsmaterial #'sgeligelb geworden ist. Als Ausbeute werden io,85 Gewichtsteile Schlacke ohne Rückstand erhalten, und die Analyse der Schlacke ergibt 16,80/" wasserlösliches Selen, von dem 150/, Natriumselenit ist, was eine Ausbeute von nahezu go0/, des Selens in der Form von Selenit bedeutet.
  • Es ergibt sich also, daß der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens darin besteht, daß die Oxydation bis zu dem genau zu kontrollierenden Grad vorgenommen wird, bei dem däs Selen in den selenigsauren Zustand Übergeführt wird, ohne daß nennenswerte Mengen des Elements in den selensauren Zustand gelangen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.
  2. Verfahren zur Trennung des Selens von edelmetallhaltigen Erzen oder anderen bei der Metallgewinnung anfallenden Gemischen durch oxydierenden Aufschluß mit Alkaliverbindungen, Lösen der entstandenen Alkali-Selen-Verbindung aus dem Schmelzrückstand und Ausscheiden von metallischem Selen, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Alkaliverbindung nur eine solche Menge Oxydationsmittel verwendet wird, daß praktisch alles Selen in Alkaliselenit umgewandelt wird.-2.
  3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit Natriumhydroxyd als Alkaliverbindung Natriumnitrat als Oxydationsmittel verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit der Alkaliverbindung Luft als Oxydationsmittel verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß - etwa vorhandenes Kupfer aus dem Stoff vor der oxydierenden Behandlung entfernt wird.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1038543B (de) * 1952-12-20 1958-09-11 American Smelting Refining Verfahren zur Gewinnung von Selen aus bei der Elektrolyse von Rohkupfer anfallendem selenhaltigem Material
DE1076643B (de) * 1955-12-06 1960-03-03 American Smelting Refining Verfahren zur Gewinnung von Selen
EP1577408A1 (de) 2002-11-29 2005-09-21 Mitsubishi Materials Corporation Verfahren zur trennung eines elements aus der platingruppe

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EP1577408A1 (de) 2002-11-29 2005-09-21 Mitsubishi Materials Corporation Verfahren zur trennung eines elements aus der platingruppe
EP1577408B2 (de) 2002-11-29 2013-12-11 Mitsubishi Materials Corporation Verfahren zur abtrennung von elementen der platingruppe aus selen/tellur enthaltenden materialien

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