DE638234C - Verfahren zum Betriebe von Verpuffungskammern, insbesondere fuer Brennkraftturbinen - Google Patents

Verfahren zum Betriebe von Verpuffungskammern, insbesondere fuer Brennkraftturbinen

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DE638234C DEH131593D DEH0131593D DE638234C DE 638234 C DE638234 C DE 638234C DE H131593 D DEH131593 D DE H131593D DE H0131593 D DEH0131593 D DE H0131593D DE 638234 C DE638234 C DE 638234C
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    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02CGAS-TURBINE PLANTS; AIR INTAKES FOR JET-PROPULSION PLANTS; CONTROLLING FUEL SUPPLY IN AIR-BREATHING JET-PROPULSION PLANTS
    • F02C5/00Gas-turbine plants characterised by the working fluid being generated by intermittent combustion
    • F02C5/12Gas-turbine plants characterised by the working fluid being generated by intermittent combustion the combustion chambers having inlet or outlet valves, e.g. Holzwarth gas-turbine plants

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  • Fluidized-Bed Combustion And Resonant Combustion (AREA)

Description

  • Verfahren zum Betriebe von Verpuffungskammern, insbesondere für Brennkraftturbinen Zur Betriebszündung der in Verpuffungskammern, insbesondere von Brennkraftturbinen, erzeugten verpuffungsfähigen Brennstoffluftgemische hat man sich bisher vorzugsweise eines im Zündzeitpunkt auf elektrischem Wege erzeugten Zündfunkens bedient; dieser Zündfunke wurde dabei durchweg durch eine elektrisch angesteuerte Zündkerze hervorgerufen. Die Zündung mittels Zündfunken hat jedoch grundsätzliche Nachteile, die durch die verhältnismäßig geringe Zündungsoberfläche derartiger Funken verursacht werden. Einerseits fehlen die Voraussetzungen dafür, daß selbst bei völlig gleichmäßiger Durchsetzung der Luftladung mit Brennstoff unmittelbar nach Auftreten des Zündfunkens die Entzündung einsetzt, weil nicht mit Sicherheit in jedem Zeitpunkt der für die Einleitung der Zündung in Betracht kommenden Zeitspanne ein Brennstoffteilchen in Gegenwart des erforderlichen Sauerstoffs mit dem Zündfunken in Berührung kommt. Andererseits setzt sich von ,der kleinen Oberfläche des Zündfunkens aus die Verbrennung nach erfolgter Entzündung in Form von Kugelschalen fort, wobei sich die im Brennstoffluftgemisch bildende Entzündungsoberfläche fortschreitend vergrößert. Handelt es sich um schwer entzündliche Brennstoffe, welche insbesondere vor der Entflammung erst aufgeschlossen oder vergast werden müssen, so erfolgt das Fortschreiten der Entzündungsoberfläche von der Zündoberfläche des Zündfunkens her langsam, und es dauert einige Zeit, bevor sich eine wirksame Zündoberfläche, die groß genug ist, innerhalb des Gemisches bildet. Handelt es sich um flüssigen Brennstoff, so maß außerdem die zur Verdampfung und Vergasung erforderliche Wärmemenge aus dem Innern :der Kugelschalen heraus an eine außerordentlich große Umgebung ausgestrahlt werden, wodurch der Flamme eine derart große Wärmemenge entzogen wird, daß die Temperatur im Innern der Kugelschalen absinkt. Hierdurch tritt leicht eine schleichende und unvollkommene Verbrennung ein. Als Beispiel, um welche Größenordnung des Wärmeentzuges es sich hierbei handelt, sei angeführt, daß ein aus flüssigem Benzol und Luft bestehendes Gemisch allein durch die Verdampfung des in ihm selbst enthaltenen Brennstoffes um mehr als 2o° C abgekühlt wird. Zusätzliche Abkühlung tritt bei einigen gebräuchlichen Brennstoffen weiterhin durch die vor der Verbrennung eintretende Aufspaltung ein. Eine solche Abkühlung vermehrt sich um das Vielfache, wenn von einem kugelförmigen Brennstoffluftgemisch aus, wie oben beschrieben, der dieses allseitig umgebende Brennstoff verdampft und aufgespalten werden muß.
  • Man hat zur Einleitung der Entflarnmung von Gemischen aus staubförmigen Brennstoffen bereits vorgeschlagen, dadurch von Anfang an eine große Entzündungsoberfläche zu schaffen, daß man eine Selbstzündung des Gemisches an Katalysatoren, glühenden Teilen oder glimmenden Ascheresten künstlich herbeiführt. -Ein`-söldies Verfahren führt selbst bei den ganz besonders schwer entzündlichen'- 'Geriiischen 'aus' staubförmigen Brennstoffen zum Ziele. Es hat aber den,: Nachteil, daß die Lebensdauer von in dä Verpuffungskammer angeordneten Katalysä:=.', toren und glühenden Teilen beschränkt ist' und daß insbesondere die Anbringung solcher Vorrichtungen nicht einfach durchzuführen ist. Auch können aus praktischen Gründen diesen Körpern nur beschränkte Abmessungen gegeben werden. Weiterhin macht es große Schwierigkeiten, die Temperatur glühender Teile für alle Betriebsbedingungen auf der richtigen Höhe zu halten. Werden sie bei kälter verlaufender Verpuffung zu kalt, so setzt die Selbstzündung -des frischen Gemisches verspätet ein oder fällt ganz aus. Werden die Teile bei heißer werdender Verpuffung zu heiß, so unterliegen sie der Gefahr vorzeitiger Zerstörung. Der Ausweg, im Brennstoff anfallende Asche künstlich an Stellen, welche auf einer entsprechenden Temperatur gehalten werden, anzulagern und diese Asche- oder Schlackeansammlungen als Katalysatoren oder als Selbstzündungsstellen zu benutzen, kommt bei flüssigen und gasförmigen Brennstoffen nicht in Betracht.
  • Es ist auch bekanntgeworden, daß in der Verpuffungskammer eingeschlossene Gasreste zu Zündungen Anlaß geben können. Insbesondere hat man festgestellt, daß bei einer Einführung des Brennstoffes, bei der die gesamte Verpuffungskammer augenblicklich mit Brennstoff erfüllt wird, eine Urzündung erfolgen kann, ehe die Einführung des Brennstoffes beendet ist. Diese Urzündung erfolgt bei langgestreckten Kammern in der Nähe des Auslaßorganes der Verpufl"ungsli;ammer, weil hier stets die die Zündung hervorrufenden Mittel angeordnet sind, so daß es zu Urzündungen, hervorgerufen durch elektrische Zündfunken, durch Glühzündungen, durch Zündungen an katalysatorisch wirkenden Stoffen oder insbesondere auch durch Zündungen qm heißen Feuergasrest, kommen kann. Infolge .der augenblicklichen Erfüllung der Verpuffungskammer mit Brennstoff kommt es dann zu einer Einführung von Brennstoff in die durch die Urzündung gebildete Flamme, womit eine Reihe von Nachteilen entstehen, die zur Abänderung des Einführungsverfahrens für den Brennstoff Anlaß gegeben haben.
  • Vorliegende Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß die so bekanntgewordene Erscheinung der Entstehung von Urzündungen an einer in .der Verpuffungskammer eingeschlossenen Gasmasse entsprechend hoher Temperatur .die Möglichkeit der Durchführung von Betriebszündungen gewährt, wenn man die Bildung und den Zustand dieser Gasmasse _ so zu beherrschen versteht, daß in genau vorbestimmten Zeitpunkten, eben den ;durch das Arbeitsverfahren vorgeschriebenen @ZiÜdzeitpunlcten, die Zündung der in der Ve@puffungskammer gebildeten verpuffungsfähgen Ladung durch die Gasmasse erfolgt. Die Erfindung beruht auf der weiteren Erkenntnis, daß diese Beherrschung dadurch möglich ist, daß man den Wärmezustand des Verpuffungskammerauslaßendes in der beliebigsten Weise beeinflussen kann, insbesondere derart, daß die entweder aus Restverbrennungsgasen oder aus eingeschlossener Luft bestehende Gasmasse die zur Zündung der Ladung erforderliche Temperatur annimmt und die Gleichraumverbrennung einleitet. Demgemäß kennzeichnet sich das erfindungsgemäß vorgeschlageneVerfahren zum Betriebe von Verpuffungskammern, insbesondere für Brennkraftturbinen, in denen die Ladung durch Zündgase entflammt wird, durch eine Einstellung des Wärmezustandes des Verpuffungskammerauslaßendes, bei dem die entweder aus Restverbrennungsgasen oder aus eingeschlossener Luft bestehenden Gase die zur Zündung der Ladung erforderliche Temperatur annehmen und die Gleichraumverbrennung der Ladung einleiten. Ein derartiges Betriebszündungsverfahren gewährt die mannigfachsten Vorteile gegenüber der eingangs erwähnten Betriebszündung unter Verwendung elektrischer Zündfunken. Denn es findet im Gegensatz zu dieser Zündung mit punktartiger Zündoberfläche und sich an diese anschließender kugelförmiger Ausbreitung der Zündung nunmehr die Zündung auf einer großen, praktisch etwa senkrecht zur Kammerlängsachse gelegenen und den Gesamtkammerquerschnitt einnehmenden Fläche statt. Von -hier aus schreitet die Zündoberfläche nach dem Einlaßende der Verpuffungskammer zu fort, so daß eine Ausstrahlung von Wärme nur an dieser praktisch ebenen oder nur leicht gekrümmten, im Verhältnis zum brennenden Kern kleinen Oberfläche eintritt.
  • Als Mittel zur Beeinflussung des Wärmezustandes des Verpuffungskammereinlaßendes bietet sich insbesondere eine entsprechende Einstellung des Temperaturzustandes des Kühlmittels der Verpuffungskammer an, bei dem die Zündgase die zur Entflammung der Ladung erforderliche Temperatur annehmen und die Gleichraumverbrennung einleiten. Dabei wird vorzugsweise die Temperatur des Kühlmittels für das Verpuffungskammerauslaßende höher einzustellen sein als die Temperatur des Kühlmittels für die anderen Teile der Verpuffungskammer. Eine unmittelbare Zufuhr äußerer Wärme zu den Zündgasen wird vor oder während des Anfahrens erforderlich sein. Das kann beipielsweise durch eine Aufheizung in dem Wärmetauscher erreicht werden, in dem im Beharrungszustand die Kühlung des betreffenden ,Mittels vorgenommen wird.
  • Die Vorrichtungen zur Durchführung des neuen Verfahrens können in der beliebigsten Weise ausgebildet sein. Zweckmäßig wird die Verpuffungskammer in langgestreckter Form ausgeführt, wobei an dem einen Ende die Betriebsmitteleinlaßorgane, an dem anderen Ende die Auslaßorgane angeordnet sind. Hierdurch wird erreicht, daß das Einlaßende, an welchem die Betriebsmittel eingeführt werden, kühl bleibt, während das Auslaßende, über das die hocherhitzten Verbrennungsgase abströmen, erheblich aufgeheizt wird. Weiterhin wird vorteilhaft das Einlaßende kegelig ausgebildet, so daß die Verbrennungsgase nach beendeter Verpuffung ausgeschoben werden können, ohne daß sich eine starke Mischung zwischen Luft und Verbrennungsgasen einstellt. Auch das Auslaßende wird vorteilhaft kegelig verengt, so daß die Ausströmgeschwindigkeit der Verbrennungsgase und damit der Wärmeübergang allmählich erhöht wird. Die Mittel zur Erreichung einer genügend hohen Temperatur des nach vollendeter Ausspülung am Auslaßende angelagerten Gasrestes und seiner Umgebung sind hierbei folgende: Zunächst wird die Kammer so lang gewählt @ und dem Ausspülvorgang so viel Zeit zugeteilt, daß bereits während des Ausspülvorganfies eine starke Wärmeabstrahlung aus den Feuergasen in das an diese angrenzende Luftpolster stattfindet. Weiterhin ist es möglich, das Auslaßorgan so früh zu schließen, daß ein Verbrennungsgasrest noch am Austrittsende der Kammer festgehalten wird. Die Kammerwandungen am Austrittsende werden hierbei zweckmäßig nur mit einem verhältnismäßig heißen Kühlmittel (d. h. heißer als die Siedetemperatur des Wassers) gekühlt, und ihre Temperatur wird dadurch wesentlich erhöht, daß dzs Austrittsende nach dem Austrittsventil hin stark verjüngt wird, so daß der Wärmeübergang infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeit der ausfließenden Verbrennungsgase große Werte annimmt, Die am Auslaßende befindlichen Teile oder Wandungen strahlen nunmehr infolge ihrer hohen Temperatur eine große Wärmemenge in den am A.uslaßende eingelagerten Gasrest, der aus Verbrennungsgasen mit oder, ohne Beimengung von Luft oder aus Luft allein bestehen kann, aus. Diese Ausstrahlung kann dadurch begünstigt werden, daß dem Aufladevorgang, welcher den Gasrest bereits am Auslaßende eingelagert vorfindet, eine genügende Zeitspanne zugeteilt wird. Diese Ausstrahlung ersetzt aber auch noch während des Zündvorganges die durch Verdampfung und Aufspaltung des Brennstoffes entzogene Wärme.
  • Die Erfahrung hat gezeigt, daß durch das Zusammenwirken dieser Mittel eine genügende Temperaturerhöhung des am Auslaßende eingelagerten Gasrestes leicht erreicht werden kann. Eine Selbstzündung des in die Verpuffungskammer eingeführten Brennstoffgemisches tritt nunmehr mit Sicherheit ein, und zwar auf der außerordentlich großen Oberfläche, mit welcher das Gemisch mit dem am Auslaßende eingelagerten Gasrest und seiner heißen Umgebung zusammentrifft. Die auf diese Weise hervorgerufenen Zündungen treten mit großer Genauigkeit zum gewollten Zeitpunkt ein und leiten eine bedeutend schnellere Verbrennung durch die ganze Masse ein, als solche, welche durch Zündfunken hervorgerufen werden. Es gelingt auf diese Weise, Brennstoffe, welche z. B. in Dieselmotoren nur mit Schwierigkeit und unvollkommen verbrannt werden können, so völlig zu verbrennen, daß es mit chemischen Mitteln nicht mehr möglich ist, unverbrannte Bestandteile nachzuweisen. Insbesondere verbrennen Brennstoffe, welche bei unvollkommener Verbrennung einen unangenehmen Geruch verbreiten, völlig geruchlos.
  • Bei einem solchen Verfahren wird ,es selbstverständlich eintreten, daß die Selbstzündung infolge plötzlicher, sprungweiser Veränderung in den Aufladebedingungen, z. B. bei plötzlich einsetzenden Lastschwankungen von Verpuffungsturbinen, wenn .die Verpuffungskammern zu deren Antrieb dienen, vorübergehend aussetzt. Es wird .deshalb zweckmäßig sein, für diesen Fall und für das Anfahren zusätzliche Fremdzünder anzuordnen, z. B. dauernd glühende Teile oder, noch besser, elektrisch angesteuerte Zündkerzen. Werden elektrisch angesteuerte Zündkerzen als Hilfszünder angeordet, so müssen diese vorteilhaft so gesteuert werden, da.ß ihre Einschaltung gleichzeitig oder kurz hinter .der bei normalem Betrieb einsetzenden Selbstzündung erfolgt. Derartig eingestellte Zünder stören alsdann den Selbstzündungsbetrieb nicht, halten aber die Zündung aufrecht, im Falle, daß die Selbstzündung versagt.
  • Die Abb. i"gibt einen Längsschnitt durch eine Verpuffungskammer, mit welcher das vorliegende Verfahren verwirklicht werden kann.
  • Die Abb. 2 zeigt den üblichen Verlauf der Wegdrucklinie für eine solche Verpuffungskammer.
  • Die Abb. 3 gibt das Schaubild eines einzelnen Arbeitsspieles in größerem Maßstab wieder, wobei der durch das neue Verfahren zu erzielende Fortschritt deutlich gemacht wurde. Die Abszissen stellen ein Arbeitsspiel in Winkelgraden des Verteilers dar, der das zur Einstellung der Steuerorgane dienende gespannte Mittel auf die Ventile zur Wirkung bringt und. sie von ihn entlastet, während die Ordinaten den jeweilig in der Kammer herrschenden Druck angeben.
  • In bekannter Weise geht das Arbeitsverfahren in der in Abb. i veranschaulichten Kammer wie folgt vor sich: Es wird ausgegangen von dem Zustande in Punkt b, in welchem die Kammer mit Spülluft von über' der Atmosphäre liegender Spannung erfüllt ist. Durch das Luftventil i erfolgt die. Aufladung - der Brennkammer :2 mit höher gespannter Druckluft unter gleichzeitiger Öffnung des Brennstoffventils 3. Dieser Aufladevorgang ist im Schaubild Abb. 3. dargestellt durch die Strecke a von Punkt b bis Punkt c. Im. Punkte c setzt die Zündung und damit die Verpuffung des in der Kammer -, eingeschlossenen Brennstoffgemisches ein, welche im Punkte d praktisch beendet ist. In diesem Zeitpunkt 'öffnet das Düsenventil ¢ und läßt die Verbrennungsgase anströmen, im gezeichneten Beispiel durch die Düse 5 nach der Beschaufelung 6 des Turbinenrades 7. Während dieser Ausströmung findet die Ausnutzung der in den Verbrennungsgasen enthaltenen Energie statt. Die Ausströmung dauert während der Strecke e von d : f . Im Punkte f öffnet das Spülluftventil 8 und läßt frische Luft in die Kammer z eintreten, wobei die verbrannten Feuergase über das noch geöffnete Düsenventil q. ausgeschoben werden. Nach beendeter Ausspülung der Verpuffungskammer beginnt im Punkte b der Vorgang von neuem. Wie die Zeichnung veranschaulicht, ist die Verpuffungskaminer in langgestreckter Form ausgeführt. Die Einlaßventile 1, 3 und 8 liegen in diesem Ausführungsbeispiel am rechten Ende der Kammer, das Düsenventil 4. am linken Ende. Das Eintrittsende weist einen Hohlkegel 9 auf, ebenso das Austrittsende einen Hohlkegel io.
  • Während des beschriebenen Aus.spülvorganges bildet sich, begünstigt durch das kegelig geformte Eintrittsende, eine praktisch ebene oder schwach gewölbte Trennschicht zwischen denVerbrennungsgasen und der eintretenden Spülluft aus, welche sich langsam von rechts nach links herüberschiebt. Schon während dieses Ausschiebens findet ein starleer Wärmeübergang an der Trennschicht statt. Zweckmäßig wird das Düsenventil q. so frühzeitig geschlossen, daß keine Spülluft verlorengeht, vielmehr ein kleiner Verbrennungsgasrest am linken Ende der Kammer eingeschlossen wird. Die Wandungen des Hohlkegels io am Auslaßende werden durch ein Kühlmittel hoher Temperatur gekühlt, welches im Kreislauf durch die Pumpe i i über den Kessel i- und die Rohrleitung 13 durch den Kühlraum i4 gedrückt wird und über die Leitung 13' der Pumpe wieder zufließt. Dieses Kühlmittel wird in dem Kessel 1z nur teilweise zurückgekühlt und fließt der Kühlkammer 1q. mit noch hoher Temperatur wieder zu. Die Temperatur der Wandungen des Austrittsendes io wird gerade durch dessen kegelige Form besonders erhöht, da durch .die so auftretende Verengung des Strömungsquerschnittes in dem engen Teil des Hohlkegels hohe Strömungsgeschwindigkeiten der ausfließenden Verbrennungsgase auftreten. Bekanntlich erhöhen hohe Strömungsgeschwindigkeiten denWärmeübergang stark, so daß eine große Wärmemenge in die Wandungen des Hohlkegels io abgeführt wird. Infolge der beschriebenen Maßnahmen bleiben die Wandungen des Hohlkegels io heiß und strahlen eine große Wärmemenge in die in ihm eingeschlossene Luft- oder Gasmenge aus. Es befindet sich also innerhalb des Hohlkegels io eine heiße Gasmenge, deren Temperatur noch weiter durch andauernde Strahlung der Wandung erhöht wird. Die Grenzfläche dieser dem Einfluß der heißen Wandung und des Abgasrestes ausgesetzten Gasmenge, in der Zeichnung als konkave Fläche 15 dargestellt, bildet nun die Zündfläche für die frische Ladung.
  • Zur Veranschaulichung der Wirkung dieser Zündfläche sind um die Zündkerze 16, die ohnehin als Sicherheit und Anlaßzündung notwendig ist, Kreise 17 gezeichnet, welche veranschaulichen sollen, wie sich von dem kleinen Zündpunkt der Zündkerze aus die Verbrennung fortsetzen muß, wobei die Ausstrahlung einer verhältnismäßig großen Wärmemenge in die umfangreiche Umgebung erforderlich ist. Ein Blick auf die konvex gekrümmten Kugeloberflächen, welche durch die Kreise 17 dargestellt werden, und die eben oder konkav gekrümmten Zündungsoberflächen 15 zeigt den großen Vorteil des neuen Zündungsverfahrens. Innerhalb der im Verhältnis großen Zündungsoberfläche 15 kann nur ein verhältnismäßig kleiner Wärmeentzug zur Verdampfung, -Vergasung und Aufspaltung des Brennstoffes erforderlich werden, klein im Verhältnis zu den aufgespeicherten Wärmemengen. Unterstützend wirkt hierbei die große Wärmespeicherung in der hoch erhitzten Oberfläche der Wandungen des Kegels xo. Von diesen Oberflächen geht, wie durch Strahlungslinien angedeutet, eine starke Strahlung aus zur Zündungsoberfläche hin, welche einen etwa auftretenden Wärmeentzug sofort ersetzt.
  • Wie stark sich die Wirkung der neuen Zündungsart auch im Schaubild ausdrückt, ist durch die Abb.3 veranschaulicht. Die vollausgezogene Linie in dieser Abbildung stellt das übliche Schaubild mit Hilfe ge-: steuerter Fremdzündung, z. B. der in Abb. i gezeigten Zündkerze 16, dar. Der Augenblick der Zündung liegt im Punkte c. Von diesem Punkt aus schreitet die Verbrennung verhältnismäßig langsam fort; insbesondere wird die Verbrennung schleichend, nachdem ein Druck von etwa 25 Atm. abs. erreicht ist. Die Form der Verbrennungslinie von z5 Atm. abs. ab bis zu dem Punkt d, in dem das Düsenventil öffnet, läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß im Punkte d die Verbrennung noch nicht beendet ist und während der Entspannung von d-f noch ein starkes Nachbrennen stattfindet. Nachdem die Verpuffungskammer unter Anwendung der beschriebenen Mittel einige Zeit in Betrieb gewesen war, nahm das Schaubild die langgestrichelt gezeichnete Form an, d. h. im Punkte g setzte nunmehr die erstrebte Selbstzündung ein. Die Verbrennung verläuft nach diesem Schaubild ganz bedeutend schneller, als es durch den steilen Verlauf der Verpuffungslinie zum Ausdruck kommt. Im Punkt k ist die Verbrennung völlig beendet. Dieses geht deutlich daraus hervor, d.aß bei allseits geschlossener Verpuffungskammer ein Druckabfall h-d stattfindet, entsprechend der Wärmeabgabe an die Kammerwandungen. Wird nunmehr die Eröffnung des Düsenventils vorverlegt in den Punkt der beendeten Verbrennung h, so würde die Entspannungslinie entsprechend der punktiert gezeichneten Linie h-i verlaufen. Der Druck bei Beginn der Entspannung beträgt in diesem Falle 23,a5 Atm. abs., während er bei der Fremdzündung nur 26,15 Atm. abs. betrug. Die Drucksteigerung, welche durch das neue Verfahren erzielt wurde, bei gleicher Brennstoffzufuhr und gleichem Gemisch, beträgt also 12%. Entsprechend größer ist der Leistungsanfall. Bei der Entnahme der vorliegenden Schaubilder wurde die Verbesserung der Verbrennung auch dadurch sichtbar, daß der bei dem Schaubild mit Fremdzündung wolkige Auspuff nach Einsetzung der Selbstzündung farb- und geruchlos wurde.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Betriebe von Verpuffungskammern, insbesondere für Brennkraftturbinen, in denen die Ladung durch Zündgase entflammt wird, gekennzeichnet durch eine Einstellung des Wärmezustandes des Verpuffungskammerauslaßendes, bei dem die entweder aus Restverbrennungsgasen oder aus eingeschlossener Luft bestehenden Gase die zur Zündung der.Ladung erforderliche Temperatur annehmen und die Gleichraumverbrennung der Ladung einleiten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Einstellung des Temperaturzustandes des Kühlmittels der Verpuffungskammer, bei dem die Zündgase die zur -Entflammung der Ladung erforderliche Temperatur annehmen und die Gleichraumverbrennung der Ladung einleiten.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kühlmittels für das Verpuffungskammerauslaßende höher eingestellt wird als die Temperatur .des Kühlmittels für die anderen Teile der Verpuffungskammer. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Zündgasen vor dem oder während des Anfahrens äußere Wärme zugeführt wird.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche i bis q., gekennzeichnet durch Anordnung einer zusätzlichen fremdbeheizten Zündstelle in der Verpuffungs karnmer.
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