DE628852C - Einrichtung zum Loeschen des Wechselstromlichtbogens in Stromunterbrechungseinrichtungen - Google Patents
Einrichtung zum Loeschen des Wechselstromlichtbogens in StromunterbrechungseinrichtungenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/53—Cases; Reservoirs, tanks, piping or valves, for arc-extinguishing fluid; Accessories therefor, e.g. safety arrangements, pressure relief devices
- H01H33/56—Gas reservoirs
Landscapes
- Circuit Breakers (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
17. APRIL 1936
17. APRIL 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 628852 KLASSE 21 c GRUPPE 35 ίο
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1933 ab
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Löschen des Wechselstromlichtbogens in
Stromunterbrechungseinrichtungen mit Hilfe einer strömenden Flüssigkeit, die einer den
Lichtbogen und das Löschmittel gemeinsam führenden engen Hülle vermittels Druckgas
zugeführt wird. Hierbei wird von einem neuartigen Löschprinzip ausgegangen, welches
darin besteht, in den innerhalb der engen Hülle befindlichen Lichtbogenraum die Flüssigkeit
so rasch eindringen zu lassen, daß die Flüssigkeit in die unmittelbare Nachbarschaft
der Lichtbogensäule gelangt und dadurch den Wechselstromlichtbogen beim ersten Stromnulldurchgang löschen kann.
Der Lichtbogen kann also nicht wie bei den bekannten Löscheihrichtungen dem Löschmittel
ausweichen und sich dabei verlängern, wobei der Löschmittel strom eine Art Zerreiß-
ao wirkung ausübt, sondern er steht innerhalb der engen Hülle absolut fest. Da der Lichtbogen
einen beträchtlichen Qegendruck äußert, wenn in dem von der Hülle engbegrenzten
Löschraum die Flüssigkeit in seine unmittelbarste Nähe gebracht wird, so ist
umgekehrt, um die Flüssigkeit besonders nah an die Lichtbogensäule zu bringen, ein Flüssigkeitsdruck
von bestimmter Mindestgröße erforderlich.
Es ist eine Löschvorrichtung bei Schaltern bekannt, bei welcher eine Flüssigkeit unter
Druck zugeführt wird. Bei dieser bekannten Einrichtung wurde jedoch die gesamte in der
Leitung und in einem geräumigen Vorratsbehälter " befindliche Flüssigkeit bei jedem
Abschaltvorgang beschleunigt.
Die Erfindung besteht darin, daß die Flüssigkeit in einem Teil der Druckgaszuleitung,
der um eine flüssigkeitsfreie Beschleunigungsstreeke von der Löscheinrichtung entfernt
ist, in einer Menge bereit gehalten wird, die gerade nur für eine Abschaltung ausreicht
und auf der flüssigkeitsfreien Strecke der Zuleitung durch das Druckgas beschleunigt
wird.
Hierdurch ist erreicht, daß die Flüssigkeit von vornherein mit der nötigen hohen Geschwindigkeit
und leichten Beweglichkeit in den von der Hülle engbegrenzten Lichtbogenraum gebracht wird, wie es für die
Wirksamkeit der benutzten Löscheinrichtung erforderlich ist. Die Geschwindigkeit der
Löschflüssigkeit in der Hülle wird dabei infolge des Gegendruckes des Lichtbogens mindestens
zeitweise in dynamischen Druck umgesetzt. Wegen ihrer kleinen Masse wirkt die Flüssigkeit elastisch auf den Lichtbogen
in der Löschvorrichtung ein. Die aufzuwen-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Albert Lots in Berlin-Siemensstadt,
denden Drücke für das die Flüssigkeit beschleunigende Druckgas können daher mäßig
sein. Ferner besitzt die Flüssigkeit von Anbeginn ihrer Einwirkung auf den Lichtbogen
an Geschwindigkeit, wodurch die lichtbogenlöschende Wirkung beschleunigt wird.
Der in der Löschvorrichtung· wirksam werdende Flüssigkeitsdruck kann um so größer
und der aufzuwendende Druck bei gleiehem.
wirksamtem Flüssigkeitsdruck in der Löschvorrichtung um so kleiner gemacht
werden, je größer man die flüssigkeitsfreie Beschleunigungsstrecke der Zuleitung und je
kleiner man die Menge bewegter Flüssigkeit macht. Die Mindestmenge zu beschleunigender
Flüssigkeit ist dadurch vorgeschrieben, daß diese ausreichen muß, um den Löschraum
der Löschvorrichtung während der Löschzeit in entsprechender Weise mit strömender
Flüssigkeit zu versorgen. Man wird zweckmäßigerweise die Flüssigkeit so in Bewegung
setzen, daß sie den Löschraum der Löschvorrichtung erreicht und durchströmt, knapp bevor der Lichtbogen durch diesen
Löschraum hindurchgezogen wird.
Die Anordnung kann zweckmäßig so getroffen werden, daß von der Zuleitung des
Löschmittels zur Löscheinrichtung ein Teil, der um die Beschleunigungsstrecke von der
Löschvorrichtung entfernt ist, zur Aufnahme einer beschränkten Flüssigkeitsmenge eingerichtet
ist. Die Flüssigkeit kann auf den Auslösebefehl unter Druck gesetzt werden. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise
dargestellt.
10 ist die Löschvorrichtung, bestehend aus einem Isolierkörper mit der Bohrung i 1, dem
Löschkanal, durch den der Lichtbogen hindurchgezogen und in den die Flüssigkeit hineingepreßt
wird. Die Flüssigkeitszuleitung, durch die die Flüssigkeit dem Löschkanal zugeführt
wird, ist mit 12 bezeichnet. Sie besitzt einen Krümmer 13, dessen Ende sich in
dem gasdichten Flüssigkeitsbehälter 14 befindet. In dem Krümmer steht bis zur Marke
15 Flüssigkeit, während der rechte Teil der
Flüssigkeitsleitung 12 flüssigkeitsfrei ist. Der Krümmer 13 besitzt eine enge Öffnung 16,
durch die er mit dem Flüssigkeitsbehälter in "Verbindung steht. Das Ende 17 des Rohres
ist offen. Das Gefäß 14 besitzt in seinem oberen Teil einen Anschlußstutzen 18, an den
eine Druckgasquelle, beispielsweise ein Kompressor oder eine Druckgasflasche, angeschlossen
wird. 19 ist ein in dem Anschlußstutzen angeordnetes Absperrventil, welches durch
eine Magnetspule 20 gesteuert wird. Das feststehende Schaltstück des Schalters ist mit
bezeichnet, der bewegliche Schaltstift mit 22, die Ausschaltfeder mit 23. 24 ist eine
als Kniehebel ausgebildete Sperrklinke, welche hinter den Zahn 25 des Schaltstiftes
22 greift und dadurch den Schaltstift in der geschlossenen Schalterstellung sperrt. An ·
dem Kniehebel greift der Magnet 26 an. Die Spulen der Magnete 20 und 26 werden von
einer Batterie 27 in Parallelschaltung gespeist und sind durch den Uberstromauslöser 28 gesteuert,
der in der Hauptleitung liegt. Der Strom wird dem Schaltstift durch die Leitung 29 und dem Gleitkontakt 30 zugeführt
und vom feststehenden Schaltstück durch die Leitung 31 abgenommen.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wenn der Überstrom einen gewissen
Wert erreicht, spricht der Auslöser 28 an, wodurch die Spulen 20 und 26 erregt
werden. Durch den Magnet 20 wird das Absperrventil 19 geöffnet und dadurch in den
Raum im Behälter 14 oberhalb der Flüssigkeit Druckgas, z. B. Druckluft von einigen
Atmosphären Druck, eingelassen. Der Druck wirkt durch die offene Mündung 17 des Rohr- '
krümmers 13 auf die in dem Krümmer stehende Flüssigkeit, deren Spiegel mit 15
bezeichnet ist. Diese Flüssigkeitsmenge wird infolgedessen auf der flüssigkeitsfreien
Strecke 12 der Leitung beschleunigt und trifft mit einer bestimmten Geschwindigkeit im
Löschkanal 11 der Löschvorrichtung ein.
Einstweilen wurde durch den Magnet 26 der Kniehebel 24 nach unten durchgezogen; dieser
hat die Nase 25 am Schaltstift 22 freigegeben, wodurch die Schaltfeder 23 den Schaltstift 22
in die Ausschaltlage 32 bewegt, welche gestrichelt eingezeichnet ist. Hierbei wird ein
Lichtbogen durch den Löschkanal 11 der Löschvorrichtung hindurchgezogen. Die Auslöseverzögerung
der beiden durch den Uberstromauslöser 28 gesteuerten Organe 19 und
24 ist nun so eingerichtet, daß die Flüssigkeit aus der Leitung 12 im Löschkanal 11 zeitlich
vor dem Hindurchziehen des Lichtbogens eintrifft. Der Lichtbogen wird also in der strömenden
Flüssigkeit gezogen, die den ganzen Löschkanal 11 in der Umgebung des Lichtbogens
ausfüllt. Die Geschwindigkeitsenergie der Flüssigkeit setzt sich hierbei zum Teil
in Verzögerungdruck um, weil der Lichtbogen, insbesondere im Strommaximum des Wechselstromes, wo er den Löschkanal 11
nahezu ausfüllt, einen großen Gegendruck äußert und nur wenig Flüssigkeit hindurchströmen
läßt. Dieser statische. Druck setzt sich jedoch bei dem darauffolgenden Stromnulldurchgang
des Wechselstromlichtbogens, wobei der Lichtbogenquerschnitt zusammenschrumpft,
wieder in Bewegungsenergie um. Die Geschwindigkeit der ankommenden Flüssigkeit befähigt diese, verzögerungsfrei der
Änderung des Lichtbogenquerschnitts zu folgen und den Löschraum auf diese Weise von
Anbeginn an auszufüllen, so daß die Lichtbogenlöschung mit verhältnismäßig, geringem
Flüssigkeitsdruck und in der Regel schon im ersten Stromnulldurchgang, also mit kleinster
Gasentwicklung, erreicht wird.
Die Menge der im Krümmer 13 enthaltenen Flüssigkeit ist so berechnet, daß sie ausreicht,
den Löschkanal 11 während der Dauer mehrerer Halbwellen gefüllt zu erhalten, so
daß die Löschung des Lichtbogens, wenn sie nicht schon beim ersten Stromnulldurchgang
erzielt werden kann, in einer der folgenden Halbwellen stattfindet. Wenn die Löschung
des Lichtbogens und damit die Stromunterbrechung vollzogen ist, öffnet sich der Kontakt
des Auslösers 28, wodurch das Absperrventil 19 geschlossen wird und der Kniehebel
24 wieder in seine Strecklage zurückgestellt wird. Da der Rohrkrümmer 13 nunmehr
flüssigkeitsleer ist, strömt die Flüssigkeit aus dem Nachfüllbehälter 14 durch die enge
Öffnung 16 in das Rohr wieder nach, bis dieses wieder gefüllt ist. Die Einrichtung ist
sodann zur nächsten Abschaltung bereit. Der Schalter kann durch Herunterziehen des
Schaltstiftes 22 bis zur verklinkten Stellung wieder geschlossen werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Einrichtung zum Löschen des Wechselstromlichtbogens in Stromunterbrechungseinrichtungen mit Hilfe einer strömenden Flüssigkeit, die einer den Lichtbogen und das Löschmittel gemeinsam führenden engen Hülle vermittels Druckgas zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit in einem Teil der Druckgaszuleitung, der um eine flüssigkeitsfreie Beschleunigungsstrecke von der Löscheinrichtung entfernt ist, in einer Menge bereit gehalten wird, die gerade nur für eine Abschaltung ausreicht und auf der flüssigkeitsfreien Strecke der Zuleitung durch das Druckgas beschleunigt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108345D DE628852C (de) | 1933-02-17 | 1933-02-17 | Einrichtung zum Loeschen des Wechselstromlichtbogens in Stromunterbrechungseinrichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108345D DE628852C (de) | 1933-02-17 | 1933-02-17 | Einrichtung zum Loeschen des Wechselstromlichtbogens in Stromunterbrechungseinrichtungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE628852C true DE628852C (de) | 1936-04-17 |
Family
ID=7528719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES108345D Expired DE628852C (de) | 1933-02-17 | 1933-02-17 | Einrichtung zum Loeschen des Wechselstromlichtbogens in Stromunterbrechungseinrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE628852C (de) |
-
1933
- 1933-02-17 DE DES108345D patent/DE628852C/de not_active Expired
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