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Ausziehbares Metallfaß für Transport und Lagerung von flüssigen Genußmitteln,
insbesondere Bier Die Erfindung betrifft ein ausziehbares metallenes Faß für Transport
und Lagerung von flüssigen Genußmitteln, insbesondere Bier, bei welchem das innere
Faß zur Aufnahme der Flüssigkeit, wie im allgemeinen vorbekannt, ausziehbar angeordnet
ist. Das ausziehbare Innenfaß hat gegenüber dem fest eingebauten Faß den Vorteil,
daß eine getrennte Reinigung, Sterilisierung und Lagerung des Getränkes ohne Mitbenutzung
des Außenfasses vorgenommen werden kann, so daß letzteres nur für die versandfertigen
Lagerfässer Verwendung findet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Innenfaß
unter stetiger Beaufsichtigung gehalten werden kann, was z. B. im Hinblick auf etwa
,auftretende Anfressungen von Wichtigkeit ist.
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Die bisher bekannten ausziehbaren Fässer hatten zahlreiche 'Nachteile,
welche trotz der obenbienannten Vorteile eine Verwendung in den meisten Fällen unmöglich
machten.
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Man begnügte sich meist mit einem glatten Außenbehälter, und zwar
mit Rücksicht auf die besondere Abstützung des ausziehbaren Innenbehälters, z. B.
durch federnde Einlagen o. dgl. Als Rollfaß und für große Beanspruchungen sind die
Außenfässer nicht geeignet, insbesondere auch nicht als ständige -Versandeinrichtungen
für die gereinigten und gefüllten austauschbaren Innenfässer.
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Die bisher üblichen Abstützungen des Innenfasses bewirken trotz der
federnden Abstützmittel eine unmittelbare Übertragung der auf das Außenfaß .einwirkenden
hohen Stoßbelastungen auf örtliche Teile des Innenfasses, so daß Verformungen eintreten,
die das Ausziehen des Fasses .erschweren oder gar verhindern. Es treten neben den
durch die Wahl großer Wandstärken und durch die teure Abstützung bedingten hohen
Anschaffungskosten noch die Kosten ständiger Reparaturen.
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Für den Versand von z. B. Bier und sonstigen gegen Temperaturschwankungen
empfindlichen Getränken in der heißen Jahreszeit oder in tropischen Ländern werden
doppelwandige Fässer wegen der guten Isolierungsmöglichkeit benutzt. Bei den bisher
bekannten ausziehbaren Fässern fällt das im Zwischenraum zwischen Außen- und Innenfaß
befindliche Isoliermaterial bei jedesmaligem Herausziehen aus dem Faß heraus, so
daß .es nach Einsetzen des Fasses wieder hineingebracht werden muß. Abgesehen von
dem damit verbundenen Zeit- und Werkstoffverlust besteht eine Gewähr für die einwandfreie
Einbringung der Isoliermittel nicht, so daß die Isolierung in Frage gestellt ist.
Zudem bewirken die Abstützungsmittel bei: z. B.federndenAbstützungen eine direkte
metallische Verbindung zwischen Außen- und Innenfaß, wodurch die eingefügte Isoliermasse
an sich unwirksam ist.
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Die Anordnung der Randversteifungen am Außeniaß sowie die Gestaltung
des Bodens und Deckels, insbesondere des Deckelverschlusses, erfordert einen großen
Randvorsprung an den Kopfenden des Außenfasses, so daß die Raumausnutzung des Innenfasses
im Außenfaß sehr unzulänglich ist. Es erübrigt sich, auf die damit verbundenen nachteiligen
Folgen besonders hinzuweisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, die angeführten Nachbeile restlos zu beseitigen.
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Für den Außenmantel wird zweckmäßig ein an sich bekanntes bauchiges
Eisenfaß vorgesehen, dessen Versteifung aus der wellenförmigen Einziehung der beiden
Enden und den starken Sicken in der Mitte besteht. An Stelle dieser Sicken können.
vorteilhaft gewalzte Hohlreifen oder sonstige Rollreifen vorgesehen werden, welche
durch bekannte technische Mittel zu befestigen sind. Statt des bauchigen Außenfasses
kann auch einentsprechend versteiftes zylindrisches Rollreifenfaß als Außenmantel
benutzt werden.
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Für die Aufnahme und Abstützung des Innenfasses ist erfindungsgemäß
ein besonderer zylindrischer Eisenblechmanbel in das Außenfaß eingebaut, welcher
fest oder ausziehbar angeordnet sein kann. Das sich an diesen Blechmantel dicht
anlegende Innenfaß ist nicht mehr direkt den auf das Außenfaß einwirkenden Stoßbielastungen
ausgesetzt, weil der Blechmantel die Belastungen auf den ganzen Umfang des Innenfasses
verteilt. Für solche Innenfässer, für welche @nin hoher Innendruck in Frage kommt,
wirkt sich diese Anordnung besonders günstig aus, indem der Innenfaßmantel über
die ganze Länge und in. vollem Umfang abgestützt ist. Für die Abstützung des Innenfasses
gegen Boden und Deckel des Außenfasses sind in bekannter Weise elastisch wirkende
Einlagen, z. B. federnde Metallscheiben, starke Federn oder sonstige federnde Vorrichtungen,
vorgesehen, so daß auch hier eine unmittelbare Einwirkung der Stoßbelastungen auf
das Innenfaß ausgeschlossen ist.
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Die Vereinigung des Außenfasses mit dem eingebauten zylindrischen
Blechmantel ergibt eine besonders große Stabilität, so daß die Widerstandsfähigkeit
des Fasses gegen alle Einwirkungen beim Versand verbürgt ist. Das Außenfaß ist aneinem
Ende offen und durch Deckel verschließbar.
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Die Anordnung- des zylindrischen Blechmantels im Außenfaß bietet auch
die Möglichkeit ,einer guten Isolierung, wobei. das Isoliermaterial in dem Zwischenraum
zwischen Außenfaß und dem inneren Blechmantel untergebracht wird. Die Abgrenzung
durch den Tragmantel gestattet die Verwendung von beliebigem Isoliermaterial, z.
B. Glaswolle usw.; eine Beschränkung auf plattenförmiges festes Isoliermaterial
ist danach hinfällig. Somit stehen einer äußerst wirksamen Gestaltung der Isoliereinlage
keinerlei einschränkende I@indexnisse im Wege: Zwecks Einbringung des Isoliermaterials
ist das letztere mit zweckentsprechenden offenen oder verschließbaren Durchbrechungen
versehen. Eine. Auswechslung des Isoliermaterials läßt sich bequem durchführen.
Boden und Deckel des Außenfasses sind durch Asbestlagen oder sonstigem zweckentsprechendem
Material gegen das Innenfaß isoliert. Der als Träger des Innenfasses dienende Blechmantel
wird an den Berührungspunkten mit dem Außenfaß in- bekannter Weise mit Isolierschichten
versehen, so daß eine Wärmeübertragung vom Außenfaß ,auf das Innenfaß über den Tragmantel
nicht eintritt. Zudem ist der Tragmantel des Innenfasses -an den Auflagerändern
mit Durchbrechungen versehen, die eine weitere wirksame Abschwächung etwaiger Wärmeübertragungen
ergeben. Damit ist die Isolierung des Innenfasses äußerst wirksam.
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Die vorteilhafte Gestaltung von Boden und Deckel des Außenfasses vermeidet
toten Raum im Außenfaß. Die Anwendung eines zweckmäßigen Riegel-, Keilring- oder
sonstigen Verschlusses bietet die Möglichkeit des Deckeleingreifens dicht unter
dem Rande des Außenfasses, ohne daß die vorspringenden Teile außerhalb des Schutzes
des versteiften Faßrandes gelangen.
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Für die trotz guter Isolierung sehr günstige Raumausnutzung des Innenfasses
im Außenfaß ist von größter Wichtigkeit, daß der Innenfaßdurchmesser sich annähernd
mit dem lichten Kopfdurchmesser des Außenfasses deckt. Diesem Umstand kommt noch
ganz besondere Bedeutung zu, da hierdurch die Wirtschaftlichkeit der Faßbenutzung
beim Versand und bei der Lagerung in ganz erheblichem Maße begünstigt wird.
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Im allgemeinen wird der Deckel des Außenfasses nicht dicht verschließbar
vorgesehen. In solchen Fällen, wo das Innenfaß und die Isolierung vor korrodierendeu
Einflüssen von außen her geschützt werden sollen, z. B, beim Seetransport, wird
ein dicht schließender Deckel mit entsprechendem Verschluß, z. B. ein Keilringverscbluß,
angewendet.
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Die im Deckel und im Scheitel vorgesehenen Durchbrechungen für die
Spunde werden in diesen Fällen mit abnehmbaren, dicht schließenden Kappen versehen.
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Die im Scheitel und Deckel des Außenfasses vorgesehenen Durchbrechungen
ermöglichen den Zugang zu den Spunden. $eim Einbringen des Innenfasses stellen sich
letztere infolge besonderer an sich bekannter Vorrichtungen zwangsläufig auf die
Durchbrechungen des Außenfasses ein. Eine besondere Durchbrrechung am Faßdeckel
läßt die auf dem Innenfaß angebrachten Bezeichnungen .erkennen. Zwischen den Spunden
des Innenfasses und dem Außenfaß besteht keine metallische Verbindung, so daß auch
hier keine Gefährdung der Isolierung besteht.
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Das Außenfaß wird aus Zweckmäßigkeitsgründen
in verzinkter
Ausführung hergestellt. Das Innenfaß kann aus jedem beliebigen, dem jeweiligen Verwendungszweck
entsprechenden ZVerkstoff gefertigt werden.
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Für den Transport geschmacksempfindliher Getränke ergibt sich oft
die Notwendigkeit, Behälter aus Glas, keramischen oder sonstigen leicht zerbrechlichen
Werkstoffen zu verwerten. Bisher mangelte es an geeigneten Einrichtungen, die einen
in jeder Hinsicht wirkungsvollen Schutz gegen Stoßbelastungen beim Transport und
zugleich eine gute Isolierung ermöglichten.
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Hier ist das Außenfaß mit dem stoßsicheren Innenmantel gemäß vorliegender
Erfindung diejenige Einrichtung, welche allen Anforderungen vollauf genügt. Der
zerbrechliche Innenb@ehälber wird .dabei in einem federnden Hängeeinsatz gehalten,
welcher sich gegen den inneren Blechmantel im Außenfaß abstützt. Die Sicherung des
Behälters ist eine doppelte, einmal durch die Abwendung der unmittelbaren Stoßbelastungen
infolge Abstützung in dem Innenmantel des Außenfasses, andererseits durch federnde
Ausgestaltung des Hängeeinsatzes mittels an sich bekannter Vorrichtungen. Letzterer
kann natürlich auch durch andere elastisch oder federnd wirkende Einlagen ersetzt
werden. Die federnde Abstützung gegen Boden und Deckel des Außenfasses :erfolgt
in ähnlicher Weise wie beim Innenfaß aus Metall.
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Durch die Vereinigung an sich bekannter Merkmale mit den neuartigen
Einrichtungen stellt das doppelwandige ausziehbare Metallfaß gemäß vorliegender
Erfindung eine in jeder Hinsicht vorteilhafte Einrichtung für Transport und Lagerung
von Getränken dar. Infolge der rationellen Herstellungsmöglichkeit besitzt das Faß
den Vorzug der Billigkeit. Es eignet sich besonders für den Transport von Getränken
im Überseeverkehr, insbesondere in tropischen Ländern.
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In der Zeichnung zeigt Fig. i ein ausziehbares Bierfaß mit einem bauchigen
Außenfaß in der bereits beschriebenen Form. Der Innenmantel-- ist hier fest mit
dem Außenmantel i verbunden. Für das Einbringen und Auswechseln des Isoliermaterials
3 besitzt der Mante12 offene oder verschließbare Durchbrechungen q.. Das ausziehbare
Innenfaß 5, welches passend im Mantel 2 untergebracht ist, wird gegen Boden 6 und
Deckel 7 durch federnde Vorrichtungen 8 abgestützt. Zur Isolierung gegen Boden und
Deckel dienen Einlagen 9. Das Herausziehen des Innenfasses erfolgt mittels umlegbaren
Ringen io oder sonstigen zweckentsprechenden Vorrichtungen. Zum Füllen und Entleeren
des Innenfasses 5 dienen zwei Spunde i i.
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Die Durchbrechungen 13 und i ¢ im Mantel i und Deckel ? vermitteln
den Zugang zu den Spunden i i. Die Deckeldurchbrechung 15
läßt die auf der
Fläche 16 des Innenfasses angebrachten Zeichen erkennen. Der Ring-oder Riegelverschluß
17 am Deckel ?, welcher hier nicht dicht schließend angeordnet ist, greift"
dicht unter dem versteiften Außenfaßrand 18 ein.
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Fig. 2 zeigt !die Anordnung zweier Hohlreifen 19, welche an
'Stelle der Sicken 2o am Außenmantel i angebracht sind. In dem Ausführungsbeispiel
nach Fig.3 ist statt des bauchigen Außenfasses i ein zylindrisches Faß i' vorgesIehen,
.an welchem Hohlreifen 19 befestigt sind.
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Fig. q. stellt eine Ausführungsform des Außenfasses dar, bei welcher
der Innenmantel -- lose und ausziehbar angeordnet ist.
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Fig. 5 zeigt ein ausziehbares Metallfaß, bei welchem das Innenfaß
21 aus Glas, keramischem oder sonstigem leicht zerbrechlichen Werkstoff b:esbeht.
Dasselbe ist in einem federnden Hängeeinsatz 22 untergebracht, der sich gegen den
Innenmantel-- abstützt. An Stelle des Hängeeinsatzes können. auch ,andere elastische
oder federnde Einrichtungen benutzt werden.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist auch gezeigt, wie der Deckel
23 dicht schließend angeordnet werden kann. Als Verschlußmittel dient hier
bieispielsweise,eüz Keilringverschluß 2¢. Deckel- und Manbeldurchbrechungen im Außenfaß
sind mit dicht schließenden Kappen 25 versehen.