DE62538C - Verfahren und Apparat zur Gewinnung von Sauerstoff aus atmosphärischer Luft - Google Patents

Verfahren und Apparat zur Gewinnung von Sauerstoff aus atmosphärischer Luft

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DE62538C
DE62538C DENDAT62538D DE62538DA DE62538C DE 62538 C DE62538 C DE 62538C DE NDAT62538 D DENDAT62538 D DE NDAT62538D DE 62538D A DE62538D A DE 62538DA DE 62538 C DE62538 C DE 62538C
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retort
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air
pressure
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DENDAT62538D
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— J. H. PARKINSON in Stretford, Engl
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B13/00Oxygen; Ozone; Oxides or hydroxides in general
    • C01B13/02Preparation of oxygen
    • C01B13/08Preparation of oxygen from air with the aid of metal oxides, e.g. barium oxide, manganese oxide
    • C01B13/086Preparation of oxygen from air with the aid of metal oxides, e.g. barium oxide, manganese oxide with manganese oxide

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft die Gewinnung des Sauerstoffs der atmosphärischen Luft in einer für die Industrie und den Handel verwendbaren Weise.
Bisher geschah eine solche Sauerstoffgewinnung mit Hülfe von wasserfreiem Baryumoxyd, welches im Stande ist, unter gewissen Bedingungen Sauerstoff aufzunehmen und nachher wieder abzugeben.
Auch ist die Benutzung von Alkalimanganat vorgeschlagen worden (Tes sie du Motay), welches unter dem Einflufs von überhitztem Wasserdampf Sauerstoff abgiebt und darauf beim Erhitzen an der Luft wieder Sauerstoff aufnimmt. Dieses Verfahren hat nun in der Praxis mit grofsen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Dampf zersetzt sich an den glühend heifsen Metallwänden der Retorte, in welcher die Manganatmasse enthalten ist; die Metallwände oxydiren, der Apparat geht frühzeitig seinem Verfall entgegen; es entwickelt sich dabei Wasserstoff, welcher nicht nur die Beschaffenheit des erzeugten Sauerstoffes verschlechtert , sondern denselben sogar explosiv macht.
Eingehende Versuche haben ergeben, dafs man der Manganatmasse ;Sauerstoff, namentlich nachdem derselbe unter Druck absorbirt war, wieder entziehen kann, wenn man dieselbe unter Vacuum erhitzt. Auf dieser Beobachtung gründet sich nun die vorliegende Erfindung, für welche dementsprechend zur Sauerstoffentziehung kein Wasserdampf anzuwenden ist.
Nach vorliegender Erfindung soll nun ein Permanganat oder Manganat, so etwa Kaliumoder Natriumpermanganat oder -manganat, verwendet werden, welche Verbindungen Sauerstoff abgeben und dabei in niedrigere Manganoxyde und wahrscheinlich in freies Alkali übergeführt werden. Die etwas verwickelt zusammengesetzte Masse verwandelt sich wahrscheinlich nicht mehr zu Permanganat oder Manganat. Man kann auch das niedrigere Oxyd des Mangans gemischt mit freiem Alkali verwenden. Es hat sich als zweckmäfsig und für eine erhöhte Porosität (welche durch freiwerdenden Sauerstoff erzeugt wird) als geeignet gezeigt, ein Permanganat zta benutzen, welches beim Erhitzen vortheilhaft unter Druckverminderung bezw. im Vacuum Sauerstoff abgiebt und in Gegenwart von Sauerstoff unter Druck solchen wieder aufnimmt, wahrscheinlich unter Bildung eines Manganates oder eines anderen Mangansalzes, welches der Kürze wegen im Nachstehenden Permanganat genannt werden mag. .
Nachdem das Permanganat, wie oben gesagt, beim Erhitzen Sauerstoff abgegeben hat und sobald man in Gegenwart von Sauerstoff unter Druck höher, bis etwa zur dunklen Rothglut oder bis ungefähr 550°-C. erhitzt, absorbirt es den Sauerstoff wieder, welcher bei Verminderung des Druckes und gewünschtenfalls bei Erhöhung der Temperatur wieder abgegeben wird. Abweichungen oder Veränderungen in der Temperatur beeinflussen die Eigenschaft der Masse, Sauerstoff aufzunehmen bezw. abzugeben, nur unwesentlich.
Ebenfalls zum Gegenstand vorliegender Erfindung gehört die Einrichtung und Anordnung von Retorten, Ventilen, Regulirvorrichtungen, mittelst welcher die Luft behandelt
und der Sauerstoff dem.Permanganat entzogen werden soll.
Eine derartige Einrichtung ist auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht.
Fig. ι zeigt einen Grundrifs der Gesammtanordnung der Vorrichtung, in welcher das Permanganat und die atmosphärische Luft erhitzt werden mit der Retorte für die zur Regelung der Zufuhr des gasförmigen Heizmaterials dienenden Luft·; Fig. 2 stellt eine Seitenansicht der Retorte mit theilweisem Schnitt, Fig. 3 einen Grundrifs einer einzelnen Retorte dar; Fig. 4 ist ein Querschnitt nach x-x der Fig. 2, Fig. 5 eine Seitenansicht, durch welche die gegenseitige Stellung mehrerer Apparatentheile zu einander veranschaulicht werden soll; Fig. 6 zeigt die Ventile TT1, Fig. 7 das Ventil U im Längsschnitt, Fig. 8 das letztere im Grundrifs und Fig. 9 veranschaulicht im Längsschnitt die Regulirvorrichtung für den Zutritt des gasförmigen Heizstoffes zu dem Retortenofen.
Zur Ausführung der vorliegenden Erfindung wird gereinigte atmosphärische Luft in eine zu heizende Retorte oder Kammer geleitet, darauf zu anderen Retorten oder Kammern, welche mit poröser Permanganatmasse gefüllt sind, die Sauerstoff aufnimmt und nachher wieder abgiebt. Dieser Sauerstoff wird alsdann weggeleitet und in einem geeigneten Behälter gesammelt.
Die atmosphärische Luft wird in gewöhnlicher Weise gereinigt und von Feuchtigkeit befreit, indem man dieselbe durch geeignete Kammern leitet, die gebrannten Kalk, Natronhydrat, Kalihydrat oder andere zur Absorption von Feuchtigkeit, Kohlensäure, Salpetersäure, schwefliger Säure, Schwefelsäure bezw. von anderen in der Luft vorhandenen Verunreinigungen geeignete Stoffe enthält.
Die heizbare Retorte A und die zum Erhitzen des Permanganates bestimmten Retorten B und C, mit ihren Ansätzen e auf Lagerbalken E festgebolzt, sind in einer Heizkammer oder in einem Ofen D angeordnet. Der ganze Apparat kann zweckmäfsig von einem fahrbaren Gestell getragen werden.
Es ist vortheilhaft, die Retorten vertical zu stellen und mit gasförmigem Heizmaterial zu heizen.
Jede Retorte besteht aus zwei an dem unteren Theil mit einander verbundenen Kamindem innerhalb der Retorte
mern.
Scheidewand F in der Längsrichtung von der Decke bis zu dem Boden derselben reichend angeordnet ist.
Durch jede dieser Retortenkammern führt bezw. führen je ein oder mehrere Heizkanäle. Bei solcher Einrichtung finden die Heizgase eine grofse Heizfläche vor, so dafs eine möglichst gleichmäfsige Heizung des ganzen Re torten-Innern bezw. -Inhalts bewirkt werden kann.
Zu demselben Zweck sind die Wände sowohl der Heizkanäle f, als auch der Retortenkammern in spiraliger oder anderer Anordnung mit Vorsprüngen fl zweckmäfsig von rautenförmigem Querschnitt ausgestattet, welche sowohl zur Versteifung der Retortenwände, als auch , zur Beschleunigung der Wärmeübertragung auf das Retorteninnere dienen.
Diese Vorsprünge können sich so weit in den Kammern ausbreiten, dafs letztere wieder völlig oder theilweise in Unterabtheilungen getheilt sind. Die Wandungsoberfläche sowohl der Retorten, als auch der Heizkanäle kann je nach Wunsch glatt oder gerippt sein. Durch Bolzen festgehaltene Deckel F1 verschliefsen die Retorten.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Retorten A, B und C in die Heizkammer bezw. in den Retortenofen D angeordnet; die Retorte A dient zum Heizen der mit der Permanganatmasse in Berührung zu bringenden atmosphärischen Luft, während in Retorte B durch die Permanganatmasse der Sauerstoff aus der Luft absorbirt und in Retorte C der absorbirte Sauerstoff von der Permanganatmasse wieder abgegeben wird. Die Zahl und Gröfse der Retorten A, B und C kann je nach Wunsch vergröfsert und verkleinert werden. Die Luft gelangt aus der Atmosphäre durch den brausenartigen Einlafs G, Rohr g nach der Luftpumpe H, von hier durch Rohr / nach dem Luftcompressor /, alsdann in stark geprefstem Zustand durch Rohre j und k1 nach den Reinigungsbehältern J und K, welche mit der Retorte A durch Rohr α in Verbindung stehen.
Letztere ist durch Rohr b mit Retorte B und durch Rohr c mit Retorte C verbunden; die Rohre b und c stehen mittelst eines Dreiweghahnes M durch Rohr al mit Retorte A derart in Verbindung, dafs immer nur ein Rohr (also b oder c) bezw. nur eine Retorte (also B oder C) mit Retorte A verbunden ist; natürlich kann man auch den Dreiweghahn M durch zwei Hähne ersetzen, die sich derartig gegenseitig beeinflussen, dafs beim Oeffnen des einen der andere geschlossen wird. Hahn bezw. Ventil M kann mit Hülfe des durch Dampf, Luft oder sonst in geeigneter Weise in dem Cylinder O bewegbaren Kolbens bethätigt werden und steht zu diesem Zweck mit dessen Kolbenstange 0 in Verbindung; allerdings kann die Bethätigung des Ventils oder Hahnes M auch auf andere mechanische Weise stattfinden.
Der Dreiweghahn M wird mittelst der Kolbenstange 0 in Thätigkeit versetzt, um die Richtung des Luftstromes zu den Retorten B bezw. C zu wechseln. Letztere beiden sind
mit einander nicht direct verbunden, sondern jede hat ein Rohr P und ein Rohr Q; während die eine durch Rohr P Stickstoff entweichen läfst, tritt aus der anderen Sauerstoff durch Rohr Q aus. Der Sauerstoff wird durch die Vacuumpumpe R abgesaugt, die zuerst in der einen und dann in der anderen der Retorten B und C den Druck vermindert, je nachdem betreffende Retorte durch Ventil M gegen Retorte A abgeschlossen ist. In dem Rohr P sind zwei Rückschlagventile S S1 angeordnet, von denen S bezw. S1 dem aus der unter Druck befindlichen Luft in Retorte B bezw. C abgeschiedenen Stickstoff aus letzterer den Ausweg gestatten, dagegen das Retorteninnere abgeschlossen halten, sobald dasselbe behufs Sauerstoffabscheidung mit Hülfe der Pumpe R unter Vacuum steht. In dem Rohr Q sind auch zwei Ventile T T1 angeordnet, welche selbstthätig entsprechend dem in den Retorten herrschenden Druck den Abzug des Sauerstoffes aus denselben gestatten.
Bei diesen Ventilen TT1, Fig. 6, wird der Ventilkegel t durch den in der Retorte B herrschenden Druck unterstützt durch eine genügend starke Feder i1 (oder auch durch ein genügend schweres Gewicht) und gegen einen Sitz geprefst, um dem in der anderen Retorte C verbleibenden Druck Widerstand leisten zu können, welcher Druck auf den Kolben t" in einem durch Rohr t'" entweder mit dem anderen Ventil T1 oder dem Innern der Retorte C in Verbindung stehenden Cylinder oder Gehäuse wirkt. Sobald Sauerstoff aus der Retorte B abgeleitet wird, wird durch den in Retorte C herrschenden Ueberdruck vermittelst Rohres t'" der Kolben t" gegen die Feder V und damit zugleich der Ventilkegel t gehoben, so dafs Sauerstoff durch Q durchströmen kann. Wenn das Zuleitungsventil umgestellt und der Ueberdruck von Retorte C nach Retorte B verlegt ist, so verschliefst die Feder bezw. das Gewicht das Ventil T, und in gleicher Weise, wie oben beschrieben, öffnet sich nunmehr durch den in Retorte B herrschenden Ueberdruck Ventil T1. Anstatt der vier Ventile S S' und T T1 kann man zwei Dreiweghähne, ähnlich dem Dreiweghahn M, Fig. ι, anordnen. In diesem Fall können diese Hähne vermittelst der Stange o1 bethätigt werden; alsdann ist auch nur ein Rohr P, Fig. ι, zwischen den Hähnen bezw. Ventilen und Retorten anstatt der Rohre P und Q erforderlich.
Die durch die Vacuumpumpe R gehenden Gase (Sauerstoff) entweichen vermittelst Rohres r durch das Regulirventil U, welches derart eingerichtet ist, dafs die Gase ins Freie entweichen können, wenn der Druck noch die Höhe hat, dafs der Sauerstoff noch mit Stickstoff gemengt ist, dafs dagegen, wenn der Druck derartig gering ist, dafs reiner oder nahezu reiner Sauerstoff entsteht, dieses Gas nach geeigneten Behältern geführt wird. Dieses Ventil U, Fig. 7 und 8, ist mit zwei in entgegengesetzter Richtung wirkenden Ventilkegeln TJ' U" auf einer Spindel u ausgestattet. Der Sauerstoff geht durch den von Ventilkegel U' und die gemischten Gase durch den von Ventilkegel U" bethätigten Durchgang. Auf der Spindel u ist auch ein Kolben u' angeordnet, welcher aus einer mittelst zweier Metallplatten und stellbarer Schraubenmutter zusammengehaltenen und einen Kautschukkern umschliefsenden Lederhülle besteht. Der Kolben u' spielt in einem Cylinder, welcher mittelst Rohres u'" mit dem Rohr Q in Verbindung steht. Der Ventilkegel U' wird ■ gegen seinen Sitz durch den auf den Kolben u' lastenden und durch die Feder u" unterstützten Druck geprefst; diese Feder u" hält gleichzeitig den Ventilkegel U" gelüftet. Sobald das Ventil M umgestellt wird, um die Zuleitung der Luft in die andere Retorte zu bewirken, so prefst das unter Druck befindliche Sauerstoffstickstoffgemenge, welches sich in der bis dahin der Sauerstoffabsorption dienenden Retorte befindet, gegen den Kolben u' und lüftet so den Ventilkegel U", so dafs die gemischten Gase durch Auslafsstutzen u"" entweichen können. Die durch Rohr u'" hindurchgehenden Gase werden zweckmäfsig dadurch gekühlt, dafs man sie durch ein von Wasser oder anderen Kühlmitteln umgebenes glattes oder geriffeltes Rohr leitet. Sobald der Druck vermindert und in der Retorte ein genügender Unterdruck bezw. genügendes Vacuum erzeugt ist, wird das letztere auf den Kolben u' wirken, Ventilkegel U" gegen seinen Sitz drücken und den Ventilkegel U' lüften ,so dafs das nunmehr sauerstoffreiche Gas bezw. der Sauerstoff durch Rohr r' nach dem Gasbehälter strömen kann. Der Kolben in dem Cylinder O wird durch eine geeignete Flüssigkeit oder ein Gas, zweckmäfsig durch geprefste Luft, bethätigt und das Ventil bezw. die Ventile in dem Ventilgehäuse Z durch die Ventilstange v, die mit zwei Anschlägen v' r" ausgestattet ist. Eine Kurbelstange V wird durch Vermittelung eines Kurbelzapfens hin- und herbewegt, welcher auf der mittelst Zahnrades oder in sonstiger Weise und durch die dem Betrieb der Luftpumpe dienende gekröpfte Welle H' angetriebenen Scheibe V angeordnet ist. Bei jeder Umdrehung der Scheibe V wird das Ventil mit Hülfe des Gahelkopfes v"[ der Kurbelstange V und durch Vermittelung der Anschläge v' v" hin- und herbewegt. Der Kolben in dem Cylinder 0 ist mit zwei Kolbenstangen ο O1 in Verbindung. Kolbenstange 0 bethätigt das Ventil M und Kolbenstange 0' beeinflufst die Ventile, welche den Zutritt des gasförmigen
Brennmaterials .zu dem Retortenofen vermitteln. Durch diese Einrichtung wird die Zuleitung des Heizgases gegen die Retorte oder Retorten mit dem Sauerstoff abgebenden Permanganat gerichtet und so die Entwickelung von Sauerstoff unterstützt, indem die Temperatur erhöht oder auf ihrem hohen Stande erhalten wird, sobald dieselbe durch die Desoxydation bezw. Sauerstoffabgabe eine Erniedrigung erfahren würde. Die Sauerstoffabsorptionsretorten werden, wenn nothwendig, möglichst von der Erhitzung fern gehalten oder geben gar wohl Wärme an die unmittelbar darauf abziehenden Heizgase ab , da durch die Absorption bezw. Oxydation an sich eine Temperaturerhöhung stattfindet.
Der heifse Stickstoff, welcher durch das Rohr P entweicht, wird zur Verwerthung seiner Wärme nach dem Heizgasvorwärmer P1 geleitet.
Die Heizgase werden nach dem Ofen durch Vermittelung eines Heizregulators W geleitet, durch welchen die Heizgaszufuhr durch die Wärme des Ofens geregelt und so die Ofenwarme auf möglichst gleicher Temperatur gehalten wird. Ein solcher Heizregulator (Fig. 9) besteht aus einer Ringkammer W', in welcher ein mit einer Anzahl fast der ganzen Länge nach angeordneten Oeffnungen ausgestattetes Rohr. w sich befindet. Dieses Rohr w ist unten offen und taucht in der Ringkammer W in Wasser oder in eine andere Flüssigkeit, wie Quecksilber oder OeI, je nach dem erforderlichen Druck. Diese Flüssigkeit befindet sich in einer Kammer»'', welche mit einer Retorte oder einem Heizgefäfs #>" vermittelst Rohres n>'" in Verbindung steht. Die Retorte w" (es können auch mehrere sein) ist mit Luft oder Gas gefüllt und befindet sich in dem Retortenofen neben den Retorten A, B und C. Das Heizgas wird entweder in die Ringkammer W oder (vorteilhafter), in das perforirte Rohr w geleitet und geht durch die darin angeordneten Oeffnungen.
Sobald die Luft in der Retorte w" sich durch die Hitze ausdehnt, wird die Flüssigkeit aus der Kammer w' in die Ringkammer W getrieben, so dafs beim Steigen der Temperatur in dem Retortenofen die Heizgaszufuhr durch das Steigen der Flüssigkeit, in der Ringkammer W allmälig eingeschränkt wird. Beim Sinken der. Temperatur in dem Retortenofen tritt der umgekehrte Fall ein. Der Hahn w"" an dem Rohr w'" dient zum Ablassen von sich ausdehnender Luft, bis die Normaltemperatur erreicht ist, oder auch zum entsprechenden Einführen von Luft oder Gas.
Zum Betrieb des Apparates werden die Retorten B und C mit einer porösen oder schwammartigen Permariganatmasse gefüllt, welche hergestellt werden kann durch Mischen eines Permanganates mit Kaolin und Wasser und durch Behandlung dieser Mischung in einem Ofen etwa in der Weise, wie im Patent No. 62271 beschrieben ist, oder auf irgend eine andere Art, aber so, dafs durch das Product Luft hindurchgeführt werden kann. Anstatt die Retorte gleich mit einem Permanganat zu beschicken, kann man hierzu auch eine poröse Mischung von Manganoxyd, Alkali und Thon benutzen, da ja unter dem .Einflufs der Hitze auch das Permanganat in einen niedrigen Oxydationszustand übergeführt wird.' Ferner kann man Bimsstein oder ähnliche Absorptionsmittel mit einer Lösung von Permanganat oder mit den niedrigeren Manganoxyden tränken und dieses Material zur Beschickung der Retorten verwenden; jedoch mufs bemerkt werden, dafs es vortheilhafter erscheint, die in der vom Erfinder beschriebenen Weise (Patent No. 62271) aus Permanganat und Kaolin hergestellte Masse zu benutzen. Die Retorten B und C werden auf eine mäfsige Temperatur (dunkle Rothglut) von etwa 5 50° C. erhitzt.
Bei genügender Erhitzung giebt dieses Permanganat Sauerstoff ab und geht selbst in eine niedrigere Oxydationsstufe über, während die erhaltene Masse bei gleicher Temperatur in Gegenwart von Sauerstoffgas unter Druck wieder Sauerstoff aufnimmt.
Atmosphärische Luft wird vermittelst der Pumpe H durch den perforirten Lufteinlafs G angesaugt und nach dem Compressor / geführt, durch welchen dieselbe in die Reiniger J und K zur Befreiung von Feuchtigkeit, Kohlensäure und von anderen Verunreinigungen gedrückt wird. Von hier aus wird behufs Erhitzung die gereinigte Luft in die Retorte A getrieben und alsdann in erhitztem Zustande durch Rohr b in die Retorte B. Hier kommt die Luft in stark geprefstem Zustande in Berührung mit dem erhitzten Permanganat, Sauerstoff wird absorbirt und Stickstoff entweicht durch Rohr P entweder in die Atmosphäre oder in einen Behälter, nachdem er zweckmäfsig für die Vorwärmung des gasförmigen Heizmaterials oder durch Benutzung zur Erhitzung von Luft oder zur Unterstützung der Lufterwärmung in der Retorte A seiner Wärme möglichst beraubt ist.
Während die Luft in die Retorte B getrieben' wird, wird von dem in Retorte C befindlichen Permanganat mittelst der Vacuumpumpe R, unterstützt von WTärme, wie oben erwähnt, Sauerstoff abgezogen, welcher durch Rohr Q und Ventile E (oder deren oben erwähnten Ersatz) und U nach dem Gasbehälter wandert. Nachdem genügend Sauerstoff in der Retorte B absorbirt und in Retorte C entwickelt ist, wird mittelst Ventilstange 0 Ventil M und damit die Luft- und Sauerstoffleitung umgestellt, so dafs nunmehr die Ab-

Claims (2)

sorption in C und die Entwickelung von Sauerstoff in Retorte B stattfindet. Zu gleicher Zeit ,aber werden auch durch ebenfalls stattfindende Bewegung der Ventilstange b' diejenigen Ventile umgestellt, die die Zuleitung des gasförmigen Heizmaterials und der Luft zu dem Ofen vermitteln, so dafs die Wärme zu der Retorte geführt wird, in welcher nunmehr die Sauerstoffentwickelung stattfindet. Das beschriebene Verfahren kann ohne Permanganatmaterialerneuerung für lange Zeit fortgeführt werden. Der Apparat kann selbstverständlich auch für andere in ähnlicher Weise wie das Permanganat wirkende Stoffe benutzt werden. Patent-Ansρrüche:
1. Verfahren zur Abscheidung von Sauerstoff aus atmosphärischer Luft, darin bestehend, dafs man gereinigte atmosphärische Luft unter hohem Druck durch eine schwammartige oder poröse Masse, welche Alkalipermanganat oder niedrigere Oxydationsstufen des Mangans enthält, bei hoher Temperatur hindurchleitet und alsdann mittelst Unterdruckes bezw. Vacuums anstatt mittelst überhitzten Wasserdampfes den absorbirten Sauerstoff zum Entweichen bringt.
2. Apparat zur "Abscheidung von Sauerstoff und atmosphärischer Luft nach Anspruch i. event, unter Anwendung ähnlich wirkender Sauerstoffabscheidungsmittel, im wesentlichen bestehend aus einer öder mehreren Retorten (A B C), in welchen die Luft erhitzt und unter Druck mit dem sauerstoffabsorbirenden und später -abgebenden Material zusammengebracht werden kann, in Verbindung mit Rohrleitungen (a b c) ,. Umstellventil (M), Ventilbethätigungsvorrichtung (O), Ableitungsrohren (P Q), Luftpumpen (HIR) und selbsttätig wirkenden Ventilen (T T', U U'), derart, dafs die in Retorte (A) erhitzte Luft beliebig nach Retorte (B) oder (C) geleitet werden, je nachdem in (B) oder (C) die Sauerstoffabsorption stattfinden soll, dafs demgemäfs auch in (C) oder (B) ein Vacuum erzeugt und die Ableitung von Stickstoff aus (B) oder (C) oder Sauerstoff aus (C) oder (B) je nach den in diesen Retorten vorhandenen Druckverhältnissen stattfinden kann.
Bei dem in Anspruch 2. gekennzeichneten Apparat:
a) Retorte (A bezw. auch B C), welche zur Lenkung des Luftstromes durch eine Längszwischenwand in zwei Kammern getheilt ist und verticale Heizkanäle (f) und Wärmevermittelungskörper (f) besitzt;
.b) Ventil (T) mit' Kolben (t") auf der Ventilspindel, mittels dessen Ventilkegel (t) gelüftet wird, sobald der Druck in der mit diesem Ventil in Verbindung stehenden Retorte steigt, und mit einer Feder (f) zum Schliefsen des Ventils, so dafs das letztere durch den in den Retorten herrschenden Druck selbsttätig geregelt wird;
c) in Verbindung mit den Retorten Ventil (U) mit zwei auf einer Spindel angeordneten Ventilkegeln bezw. -Ver-
. schlufsstUcken (U U"), welche das Oeffnen zweier Auslässe (r und u"") ■ in entgegengesetztem Sinne veranlassen, vermittelst eines auf der Ventilspindel ebenfalls angeordneten und durch den in der Retorte vorhandenen Druck beeinflufsten Kolbens (u') und einer dem Kolben entgegenwirkenden Feder (u"), derart, dafs das Gas durch Auslafs (u"") entweicht, sobald der Druck in der Retorte noch so hoch ist, dafs der Sauerstoff noch mit Stickstoff gemengt ist;
d) Wärmeregler (W), durch welchen die Zufuhr des als Heizmaterial dienenden Gases zu dem Ofen geregelt wird, bestehend aus einem in einer Ringkammer (W) angeordneten, der Länge oder fast der Länge nach mit Oeffnungen versehenen Rohr (w), welches in Flüssigkeit eintaucht, derart in Verbindung mit einem durch die Wärme des zu heizenden Ofens beeinflufsten Luft- oder Gasbehälter (n>"), dafs beim Steigen der Ofenwärme die Flüssigkeit durch die Luft- oder Gasausdehnung im Behälter (w") in der Ringkammnr (W) bezw. im Rohr (n>) in die Höhe gedrückt und so die Gaszufuhr eingeschränkt, im umgekehrten Fall aber ein Fallen der Flüssigkeit und damit zugleich eine vermehrte Gaszufuhr bewirkt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT62538D Verfahren und Apparat zur Gewinnung von Sauerstoff aus atmosphärischer Luft Expired - Lifetime DE62538C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1235356B (de) * 1959-11-18 1967-03-02 Stelcon Ag Anschlusseinrichtung zwischen Fahrbahnbelag und Schiene, insbesondere bei schienengleichen Weguebergaengen
DE3627429A1 (de) * 1986-08-13 1988-02-18 Boguslawski Zbigniew Verfahren zur herstellung von stickstoffdioxid-reichgas
DE19742319A1 (de) * 1997-09-25 1999-04-08 Zbigniew Dr Ing Boguslawski Herstellung von Flüssig-Druck-Stickstoff direkt aus der atmosphärischer Luft für brennstoffreien Antrieb von mobilen Einheiten

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DE19742319A1 (de) * 1997-09-25 1999-04-08 Zbigniew Dr Ing Boguslawski Herstellung von Flüssig-Druck-Stickstoff direkt aus der atmosphärischer Luft für brennstoffreien Antrieb von mobilen Einheiten

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