DE62015C - Leuchter mit Zeitanzeiger - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Leuchter mit Zeitanzeiger.

Die Erfindung bezieht sich auf ein mit Uhr verbundenes Nachtlicht, wobei die Uhr gleichzeitig auch als Wecker benutzt werden kann. Dieselbe besteht aus Vorrichtungen, um die Bewegung einer Feder durch allmäliges Kürzerwerden einer Kerze oder eines Nachtlichtes zu reguliren, sowie um die Bewegung auf eine Scheibe zu übertragen, welche einen Zeiger trägt, der auf einem Zifferblatt sich bewegt.

Fig. ι der "beiliegenden Zeichnung ist eine Vorderansicht, ^;

- Fig. 2 ein rechtwinklig zu Fig. 1 geführter Verticalschnitt, während

Fig. 3 eine Ansicht der gesammten Vorrichtungen von oben ist.

α ist eine glatte, von dem Fufs b getragene Röhre, in welcher die Kerze c sich befindet. d ist eine Schraubenfeder, welche auf dem Rand e des Ständers b ruht und deren oberes Ende den Kerzenträger f trägt. Letzterer ist innerhalb der Röhre α auf- und abbeweglich. g ist eine Kappe, welche auf dem oberen Ende der Röhre α aufsitzt. Diese Kappe kann mittelst Bajonnetverschlusses h festgestellt werden, wie Fig. 4 zeigt, i ist eine leichte Rette oder ein Draht, der an der unteren Seite des Kerzenträgers f befestigt ist und um eine halbkreisförmige Führung j herumgeht. Eine in der Zeichnung punktirt angedeutete kreisförmige Führung k kann die Führung j ersetzen. Das andere Ende der Kette i ist an einer Trommel oder einer Rolle / befestigt, welche lose auf der festen Welle m sitzt. Die letztere ist fest mit dem Träger η verbunden, der an dem Fufs b sitzt oder mit demselben aus einem Stück besteht.

0 ist ein Zeiger, welcher an der Trommel sitzt oder mit letzterer aus einem Stück bestehen kann, ρ ist eine Spiralfeder, deren eines Ende an der Trommel / sitzt, während das andere Ende an der mit Flantschen versehenen Scheibe q sich befindet, welch letztere auf der Welle m befestigt ist. Die Feder ρ ist von einer solchen Stärke, dafs sie zwar der Feder d nachgiebt, aber die Kette i stets gespannt hält, so dafs eine ungenaue Zeitangabe verhindert wird.

r ist ein einfacher Deckel, um der ganzen Vorrichtung ein besseres Aussehen zu geben. s ist eine Scheibe aus Milchglas oder einem sonstigen geeigneten Material, welche lose auf der Welle m sitzt. Dieselbe wird zwischen zwei Scheiben gehalten, von denen eine oder auch beide aus Gummi oder einem sonstigen elastischen Material bestehen, um eine genügend starke Reibung zu erzielen, wodurch ein zufälliges oder unbeabsichtigtes Drehen der Scheibe s verhindert wird, wobei jedoch die Reibung ein absichtliches Drehen oder Einstellen mit Hand zuläfst.

Die Scheibe s ist mit Eintheilungen versehen und zeigt die Stunden und Stundenabschnitte an, so dafs der Zeiger die von der Kerze zum Abbrennen gebrauchte Zeit angiebt.

Die Stunden sind am besten in der in der Zeichnung angegebenen Art und Weise verzeichnet, so dafs die Nachtstunden z. B. von

8 oder 9 Uhr Abends bis 8 oder 9 Uhr Morgens angegeben werden.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun die folgende:

Die Kappe g wird von dem oberen Ende der Röhre α abgenommen und die Kerze c in die Röhre α gesteckt, wobei der Kerzenträger/ abwärts bewegt und die Feder d zusammengedrückt wird. Gleichzeitig spannt die Feder ρ die Kette i und setzt die Trommel / in Umdrehung, so dafs der Zeiger 0 links gedreht wird, wie in Fig. 1 angedeutet ist. Die Kappe g wird dann wieder aufgesetzt und befestigt. Die Kerze wird dann angezündet und die Scheibe s gedreht, bis der Zeiger 0 die richtige Zeit angiebt.

Wenn nun die Kerze abbrennt, so wird das obere Ende der Kerze infolge des von der Feder d ausgeübten Druckes stets gegen die untere Seite der Kappe g geprefst. Gleichzeitig wird das Ende der Kette i innerhalb der Röhre α aufwärts gezogen und die Trommel η und der Zeiger 0 in Umdrehung versetzt, so dafs letztere die richtige Zeit auf der Scheibe s angiebt.

Um den Apparat nun als Wecker zu benutzen, wird der Fufs b auf einer Grundplatte t aus Porcellan oder einem sonstigen isolirenden Material angebracht, und wird einer der Drähte u eines elektrischen Läutewerkes mit dem Ständer b oder einem anderen geeigneten Theil des Apparates, der mit dem Zeiger 0 metallisch verbunden ist, zusammengelöthet oder auf eine andere geeignete W'eise verbunden. Der andere Draht des Läutewerkes ist mit einem Stück ν aus Metall verbunden, welches an der Kante der Scheibe s in einer geeigneten Lage angebracht werden kann. Das Stück ν springt genügend weit aus der Scheibe s vor, um den Zeiger 0 zu verhindern, über dasselbe fort sich zu bewegen oder mit demselben in leitende Verbindung zu treten, so dafs die Leitung geschlossen und das Läutewerk in Gang gesetzt wird.

Eine solche Vorrichtung ist besonders für Hotelzwecke zu empfehlen. Nachdem die Kerze angezündet und in die Scheibe in der oben beschriebenen Weise eingestellt worden ist, braucht man nur das Stück ν am Rand der Scheibe s in die richtige Lage über derjenigen Stunde einzustellen, zu welcher der Reisende geweckt werden will.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein Leuchter mit Zeitanzeiger, bei welchem eine Angabe der Brenndauer der Kerze dadurch erzielt ist, dafs der die Kerze c unter dem Einflufs einer Feder d gemäfs dem Abbrande nachschiebende Teller f durch eine Kette i oder eine ähnlich wirkende Vorrichtung mit einem an der Kerzenhülse α gelagerten und auf einer Theilung s spielenden Zeiger 0 verbunden ist, wobei der letztere zur Sicherung seiner Bewegung unter dem Einflufs einer entgegengesetzt . wirkenden Spiralfeder ρ stehen kann.
2. 2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Leuchters, bei welcher der Zeiger ο und ein an der Theilung 5 beliebig einzustellender Knaggen ν mit den Drähten einer elektrischen Stromleitung derart verbunden sind, dafs beim Anlegen des Zeigers 0 an den Knaggen ν der Strom geschlossen und eine Läutewerk in Thätigkeit gesetzt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.