DE619329C - Material zur Herstellung von Kautschukschuhwerk, Verfahren zu dessen Herstellung und aus diesem Material hergestelltes Kautschukschuhwerk - Google Patents

Material zur Herstellung von Kautschukschuhwerk, Verfahren zu dessen Herstellung und aus diesem Material hergestelltes Kautschukschuhwerk

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DE619329C
DE619329C DEH135464D DEH0135464D DE619329C DE 619329 C DE619329 C DE 619329C DE H135464 D DEH135464 D DE H135464D DE H0135464 D DEH0135464 D DE H0135464D DE 619329 C DE619329 C DE 619329C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B1/00Footwear characterised by the material
    • A43B1/10Footwear characterised by the material made of rubber

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  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

  • Material zur Herstellung von Kautschukschuhwerk, Verfahren zu dessen Herstellung und aus diesem Material hergestelltes Kautschukschuhwerk Man hat vorgeschlagen, um das Füttern von Kautschukschuhwerk zu vermeiden, dieses aus Material herzustellen, das an der gegen das Schuhinnere zugekehrten Seite mit fein zerteilter Baumwolle, Wolle oder Seide bedeckt ist, die eine Schicht oder eine Flocke bilden und die erforderliche Gleitfähigkeit des Kautschukschuhwerks gegen den Fuß oder die darunterliegende Fußbekleidung gestatten.
  • Obgleich solche Schuhe eine Reihe von Vorzügen, die im folgenden noch näher beschrieben werden, bieten, sind sie bis jetzt wegen gewisser Fabrikationsschwierigkeiten, die dem Mangel eines für die Herstellung wirklich geeigneten Materials zuzuschreiben sind, nicht durchgedrungen.
  • Die Herstellung von Kautschukschuhwerk geschieht im wesentlichen auf eine der folgenden Weisen, und zwar Aufbau auf Leisten, Pressung oder eine Kombination dieser Verfahren.
  • Die am meisten benutzte Herstellungsweise für solches Kautschukschuhwerk, wie Galoschen, Gummistiefel, Leinwandschuhe iu, dgl.., ist die erstgenannte, indem man das Schuhwerk auf der Oberfläche eines Leistens aufbaut durch Anbringung, Streckung, Glättung und Zuschneiden Stück für Stück der verschiedenen Materialien mit folgender Zusammenpressung der einzelnen Stücke, namentlich an ihren Rand, mittels geeigneten Werkzeugs. Um ein wohlgeformtes und gut zusammenhängendes Stück Schuhwerk zu erhalten,. ist namentlich, wie man sowohl aus der handwerksmäßigen als auch der industriellen Herstellung von Lederschuhwerk weiß, die Streckung des Obergummis und gewisser anderer Teile sehr wichtig.
  • Bei gewöhnlichem gefüttertem Kautschukschuhwerk beginnt das Aufleisten mit der Anbringung des mit einer dünnen Kautschukschicht überzogenen Futterstoffs, der wohlgeeignet ist, durch Streckung zur Annahme der richtigen Form und zum glatten Anliegen gegen den Leisten gebracht zu werden. Auf den aufgeleisteten Futterstoff werden dann die erforderlichen Kautschukschichten gelegt, die den Außengummi des Schuhwerks bilden sollen. Es bestehen keine Schwierigkeiten, diese Kautschukschichten zum glatten und strammen Anliegen zu bringen, da jede neu aufgelegte Schicht ja die Neigung hat, an den unteren Schichten festzukleben. Man ist sich indessen jetzt darüber klar geworden, daß das Vorhandensein der erwähnten Textilbasis oder der geeigneten Textilunterlage, welche Streckung aushalten kann, die notwendige Voraussetzung für die glatte Durchführung der Aufleistung gewesen ist.
  • Versucht man dagegen, Kautschukschuhwerk ohne Futter durch Aufbau aus einer Kautschukplatte herzustellen, welche Kautschukplatte an der -gegen den Leisten zugekehrten Seite' mit einem Belag pulverförmiger oder fibröser Materialien versehen ist oder welche eine Flocke aus letztgenanntem besitzt, sonst aber keine Textileinlagen hat, herzustellen, so stößt man auf die Schwierigkeit, daß die Kautschukplatte, die auf Grund ihrer Bekleidung gegen die Leistenoberfläche gleitet, sich ganz unbegrenzt strecken öder. deformieren läßt. Daher ist es nicht möglich, ein glattes Liegen der Platte zu erzielen, wobei ferner, namentlich an den stark gekrümmten oder vorspringenden Teilen des Schuhwerks eine starke Reduktiön der Dicke der Kautschukplatte oder gegebenenfalls Bruch bei dem Versuch, die Kautschukplatte zurr Glattliegen zu bringen, eintritt. Selbst wenn man diesem Mangel . einigermaßen durch Wahl eines Kautschukmaterials abhelfen kann, das hinsichtlich seines Elastizitätsverhältnisses u. dgl. die bei dieser Arbeit gestellten Forderungen an das Material erfüllt, erschwert die Anwendung- solchen. Kautschukmaterials wiederum die Verarbeitung in anderer Beziehung.
  • Stellt man andererseits Kautschukschuhwerk der genannten Art durch ein Preßverfahren her, kann zwar der erwähnte Mangel bei dem Aufleisten dadurch vermieden werden, daß man ein sorgfältiges Aufbauen des Schuhwerks auf dem Leisten ganz unterläßt. Doch auch.in diesem Fall tritt ein einschneidender Mangel zutage, wenn man, um Textilfutter zu vermeiden, das Schuhwerk aus einer Kautschukplatte herstellen will, die an der dein Preßleisten zugekehrten Seite mit einem Belag oder einer Flocke der angegebenen Art versehen ist; der Kautschuk wird dann. beim Pressen den Belag oder die Flocke durchdringen, oder - wie man auch sagen kann - der Belag oder die Flocke wird sich durch den Preßdruck in den Kautschuk eindrücken lassen. Die innere Oberfläche des Schuhwerks verliert dadurch den angestrebten Charakter, besonders ihre Fähigkeit, gegen den Fuß oder die darunterliegend'e Fußbekleidung zu gleiten.
  • Die Erfindung betrifft erstens ein besonderes Material zur Herstellung von Kautschukschuhwerk ohne eigentliches Textilfutter, und zwar solches, welches entweder zum Aufbau eines zur Vulkanisierüng fertigen Kautschuk= schuhwerks auf dem Leisten öder zur Herstellung gepreßten Kautschukschuhwerks der genannten Art verwendet werden kann. Andererseits betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des genannten Materials und die Herstellung von Kautschukschuhwerk daraus.
  • Ein Material zum Aufbau eines zur Vulkanisierung fertigen Kautschukschuhwerks unter Erreichung der Vorteile des futterlosen Schuhwerks und unter Vermeidung der erwälintert Mängel kann nach der Erfindung aus unvulkanisiertem Kautschuk bestehen, der einerseits an der Oberfläche, wie bekannt, mit einem Belag aus pulverförmigen oder fibrösen Stoffen oder mit einer Flocke versehen ist, andererseits eine dünne, mit dem übrigen Material zusammenhängende Schicht aus ganz oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk o. dgl. enthält, 'die verhindert, daß das Material auf Grund unbegrenzten plastischen -Fließens während des Aufleistens oder der Vulkanisierung gestreckt oder deformiert wird. Soll das Material zur Herstellung von Kautschukschuhwerk durch einen Preßprozeß geeignet sein, muß die erwähnte, aus vulkanisiertem oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk o. dgl. bestehende Schicht diejenige Oberfläche des Materials bilden, die mit einem Belag oder einer Flocke versehen ist, so daß diese Schicht verhindert, daß die Flocke durch den Preßdruck in das Material hineingepreßt wird.. Solches Material ist natürlich ebensogut zum Aufbau von Schuhwerk auf einem Leisten geeignet.
  • Die durch die Vulkanisierung bedingte Elastizität im Gegensatz zu der Plastizität des unvulkanisierten Kautschuks bewirkt, daß das Material während des Aufleistens stramm über die Leistenflächen gezogen werden kann, ohne daß man mit der Neigung des bisher bekannten Materials, sich dünn ziehen zu lassen, zu kämpfen hat. Die Vulkanisierungselastizität im Gegensatz zur z. B. verhältnismäßigen Festigkeit eines Textilgutes bewirkt, daß das Aufleisten mit großer Leichtigkeit ausgeführt werden kann, selbst bei schwierigen Schuhformen, da die Streckkraft nur gering zu sein braucht. Beispielsweise gestattet ein solches Material die Herstellung von Schuhwerk über einen mit Erhöhungen versehenen Leisten, z. B. solchen, die den Unebenheiten in der Oberfläche gewöhnlichen Schuhwerks entsprechen, .wie Schnürlöcher, Druckverschlüsse oder andere Schließvorrichtungen, Verzierungen usw. Dies kann u. a. bei Herstellung von Überschuhen zur Anwendung in Verbindung mit Schuhwerk der einen oder anderen bestimmt ausgeprägten Form, z. B. Modeschuhwerk, ein gewisses Interesse haben.
  • Das Material nach der Erfindung kann aus einer Kautschukplatte bestehen, die durch einem Teil ihrer Dicke vulkanisiert ist, oder aus einer Platte, die aus mehreren verschiedenen Schichten zusammengesetzt ist, indem sie außer einer oder mehreren Schichten nicht vulkanisierten Kautschukmaterials eine oder mehrere Schichten eines festeren, mehr oder minder elastischen Materials enthält, besonders vulkanisierten oder teilweise vulkanisierten Kautschuk, der während des Aufleistens einen geeigneten Widerstand gegen Streckung bietet, und der, falls er sich in derjenigen Oberfläche der Materialseite befindet, die mit einer Schicht von pulverförmigen oder fibrösen Stoffen oder einer Flocke versehen ist, außerdem Widerstand gegen das Eindrücken dieses Belags oder dieser Flocke in den Kautschuk leistet, wenn das Material bei Herstellung von Kautschukschuhwerk unter Anwendung eines Preßverfahrens benutzt wird.
  • Der Gehalt des Materials an unvulkanisiertem Kautschukgewährleistet, sei es nun, daß es zum Aufbau oder zum Pressen von Kautschukschuhwerk benutzt wird, daß die Behandlung nach den bei anderen bekannten Kautschukmaterialien brauchbaren Verfahren geschehen kann.
  • Als Beispiel eines Belags der gegen das Innere des Schuhwerks gekehrten Materialseite kann eine Flocke aus in die Kautschuk Oberfläche versenkten oder an ihr festgeklebten Fasern aus Cellulose genannt werden, z. B. von Ligninstoffen befreite Holz-, Stroh- oder Expartocellulose o. dgl. Auch Holzschliff und analoge Fibermaterialien anderer Rohstoffe als Holz sind in vielen Fällen geeignet. Von Ligninstoffen befreite Pflanzenfasern haben sich indessen als besonders geeignet erwiesen, teils weil sie in besonderem Maße die Einflüsse während der Vulkanisation des Schuhwerks in der Wärme ertragen können, teils auch, weil sie eine sehr feine und weiche Flocke geben, die sich außerordentlich glatt anfühlt und sehr fest und widerstandsfähig gegen Abnutzung an der Kautschukoberfläche haftet. Diese letztere Eigenschaft ist wohl dadurch zu erklären, daß diese Fasern, die oft weniger als i mm lang sind, teils an beiden Enden spitz sind, teils mit T@akeiden oder ähnlichen Unebenheiten versehen sind, die möglicherweise zum guten Festhaften beitragen. Weihgeringer geeignet sind z. B. kurze Baumwollfasern oder Wollfasern, auch Kunstseide. Wie erwähnt, können jedoch auch diese und sogar pulverförmige Stoffe nach der Erfindung für den erforderlichen Oberflächenbelag angewendet werden.
  • Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung unterwirft man eine Kautschukplatte einer von einer Oberfläche aus eindringenden Vulkanisation, z. B. durch Behandlung mit einem gasförmigen oder flüssigen Vulkanisator oder Beschleuniger. Man kann z. B. eine Kautschukplatte auf der einen Seite mit einem Kautschuklösungsmittel bestreichen, z. B. Benzin, das einen Vulkanisator oder einen die Vulkanisation beschleunigenden Stoff enthält, welcher Stoff bewirkt, daß eine bis zu gewissen Tiefen eintretende Vulkanisation unter Bedingungen, die nicht das Eintreten einer wesentlichen Vulkanisation in der übrigen Kautschukmasse erzeugen, eintritt. Das Lösungsmittel kann z. B. Chlorschwefel enthalten, vorzugsweise in einer Menge von o, i bis o,5 °1o, oder einen Beschleuniger, der schon in der Kälte tätig ist oder der bei niedriger Temperatur auf die Kautschukschichten, in die er eindringt, wirkt, während die Kautschukschichten, die die Beschleunigerlösung nicht erreicht, erst bei höherer Temperatur vulkanisiert werden. Die Platte muß in letzterem Fall einer ausreichenden, diesen Beschleuniger in Wirksamkeit bringenden Erwärmung unterworfen werden, bevor sie zum Aufbau von Kautschukschuhwerk angewendet wird. Man kann, falls man wünscht, daß die voll oder teilweise vulkanisierte Schicht gegen die Innenseite des Schuhwerks liegen soll,. die durch die Behandlung erreichte Klebrigkeit zur Bindung der pulverförmigen oder fibrösen Stoffschicht, die den Belag oder die Flocke bilden soll, benutzen. Falls nötig, werden diese Stoffe durch Walzen, Pressen o-. dgl. fest in die Kautschukoberfläche gedrückt.
  • Anstatt nur ein die genannten Stoffe enthaltendes Kautschuklösungsmittel aufzutragen, kann man auch die Kautschukplatte mit einer Kautschuklösung oder einer anderen Klebstofflösung mit Gehalt an solchen Stoffen wie die genannten bestreichen. Die pulverförmigen oder fibrösen Stoffe, woraus der Belag gebildet werden soll, können dann, wenn gewünscht, auf der derart behandelten Kautschukplatte angebracht werden.
  • Man kann auch eine unvulkanisierte Kautschukplatte durch Wälzen o. dgl. mit oder ohne Anwendung von Klebstoff mit einer dünnen Platte aus Kautschuk vereinigen, die vulkanisiert oder teilweise vulkanisiert ist oder Beimischungen solcher Art enthält, daß sie durch eine Vorbehandlung des Materials vor seiner Anwendung voll oder teilweise vulkanisiert werden kann, ohne daß das andere Material oder die anderen Materialien dadurch zu vulkanisiertem Kautschuk werden.
  • Das beschriebene Material kann als Obergummi, Seitenbekleidung, Hinterkappenbekleidung oder Schaft oder als innere Schicht dieser Schuhwerksteile benutzt werden, so daß der Obergummi des Schuhwerks entweder ganz oder teilweise daraus zu -bestehen kommt..
  • Bei der Anwendung bildet die mit einer Bekleidung oder einer Flocke versehene Oberfläche des neuen Materials immer die Innenseite oder einen Teil der Innenseite des Schuhwerks. Das Material kann also sowohl für Schuhwerk, das ganz futterlos sein soll, als auch für Schuhwerk, wo Teile der Innenseite mit Textilfutter versehen sind, angewendet werden. Z. B. können in vielen Fällen gute Resultate durch eine Kombinätion von Textilfutter geringer Streckbarkeit mit dem vorliegenden, in hohem Maße streckbaren und elastischen Material erreicht werden. Ob man nun Kautschukschuhwerk durch Aufbau auf einen Leisten oder durch ein Preßverfahren herstellt, können gegebenenfalls außeni an der aus dem vorliegenden Material bestehenden Schicht Außenschichten beliebiger Art und aus beliebigem Material vorgesehen sein. Z. B. kann bei dem Preßverfahren zuerst eine dünne innere Schicht aus dem vorliegenden Material aufgebaut werden, die mehr oder minder stramm den Leisten umschließt, worauf der Außengummi um den derart gebildeten Innenschuh gepreßt wird.
  • Obgleich die Erfindung also die Anwendung des Materials zu mehrschichtigem Kautschukschuhwerk umfaßt, bietet sie doch den besonderen Vorteil, daß das Material zur Herstellung von Schuhwerk benutzt werden kann, das einschichtig ist oder das zu größeren oder kleineren Teilen aus einer Einzelschicht besteht. Die Innenseite des Materials erfüllt ja diel Bedingungen, die an ein Futter gestellt werden, während die andere Seite des Materials, die also die Außenfläche des Schuhwerks ausmacht, in einer solchen Weise behandelt sein: kann, daß sie den gewünschten Oberflächencharakter erhält, z. B. glatt oder mit eingepreßten Mustern farbig oder nichtfarbig, blank oder matt. Diese Oberfläche kann ebenfalls in gewöhnlicher Weise vor oder nach der Vulkanisation des Schuhwerks lackiert werden.
  • Kautschukschuhwerk, bei welchem größere oder kleinere Teile des Obergummis, der Seiten- oder Hinterflächen einschichtig sind, werden sehr leichtgewichtig und umschließen den Fuß oder die Fußbekleidung sehr glatt und dicht.
  • Ein besonderer Vorteil bei futterlosem, nach der Erfindung hergestelltem Schuhwerk ist die große Elastizität des fertigen Schuhwerks, die es ermöglicht, selbst dichtschließendes und verhältnismäßig hohes Schuhwerk ohne Öffnungen, die nach Anziehen des Schuhwerks zu schließen sind, herzustellen. Es ist somit möglich, Galoschen herzustellen, die weit höher über den Fuß hinausgehen als die gewöhnlichen Galoschen, ohne 'daß sie mit Schnürlöchern, Reißverschlüssen, Druckverschlüssen oder anderen Schließmitteln versehen sind. Zweckmäßig ist solches Schuhwerk mit einer geeigneten Verstärkung der Kante versehen.
  • Wenn in den obigen Ausführungen von einer Kautschukplatte gesprochen wird, ist hierunter jegliches in Form eines dünnen Materials vorliegendes Kautschukprodukt gemeint, das in normaler Weise die für die betreffende V ulkanisierungsweise nötigen Bestandteile enthält, z. B. Schwefel, Beschleuniger, Zinkoxyd usw., sowie gegebenenfalls Füllstoffe, Farbstoffe plastifizierende Stoffe.
  • Die Erfindung ist nicht auf die. oben beschriebenen beispielsweise angeführten Ausführungsformen beschränkt, sondern sowohl das Material als auch das Schuhwerk kann auf viele Weise variiert werden, ohne daß dadurch von der Erfindung abgewichen wird, ebenso wie auch das Verfahren zur Zubereitung des Materials nach der Erfindung auf viele Weisen ausgeführt werden kann.
  • Die Zeichnung zeigt das Material gemäß der Erfindung in dreierlei Ausführungen als schematische stark vergrößerte Abbildungen.
  • i ist die Flocke oder der Belag aus pulverförmigen oder fibrösen Stoffen, 2 ist der unvulkanisierte Kautschuk und 3 die aus vulkanisiertem. oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk bestehende Schicht.
  • In Abb. r ist diese letztgenannte Schicht auf der einen Seite des Materials vorgesehen, während die Flocke oder der Belag auf der .anderen Seite des Materials angebracht ist.
  • In Abb. 2 befindet sich die Schicht aus vulkanisiertem oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk auf derselben Seite wie die Flocke i oder der Belag. Diese beiden Ausführungen des Materials können durch eine Beeinflussung mit einem flüssigen oder gasförmigen, einseitig einwirkenden Vulkanisator oder mit einem einseitig einwirkenden flüssigen oder gelösten Beschleuniger oder durch Belegung mit einer Kautschuklösung, die selbst vulkanisierend ist oder sich bei niedriger Temperatur vulkanisiert, und vorheriges oder darauffolgendes Auftragen der Flocke oder des Belags hergestellt werden.
  • Die beiden in Abb. i und 2 gezeigten Ausführungen sind für die Herstellung von Schuhwerk durch Aufbauen auf den Leisten geeignet, diejenige Ausführungsform, die in Abb. 2 gezeigt wird, daher auch für die Herstellung von Kautschukschuhwerk durch ein Preßverfahren. Bei der Verwendung des Materials wird immer die mit i bezeichnete Flocke oder der Belag dem Leisten zugekehrt.
  • Das in Abb.3 gezeigte Material besteht aus mehreren vorzugsweise durch Walzen vereinigten Schichten, und zwar zwei Schichten von unvulkanisiertem Kautschuk 3, die durch eine Schicht 2 von vulkanisiertem oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk getrennt sind. Das Material trägt wie die obigen eine einseitige Flocke oder einen Belag i.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Material zur Herstellung von Kautschukschuhwerk, besonders zum Aufbauen von zur Vulkanisierung fertigem Kautschukschuhwerk, welches Material an einer Oberfläche mit einem Belag aus pulverförmigen oder fibrösen Stoffen oder mit einer Flocke versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß es aus unvulkanisiertem Kautschuk besteht, der eine mit dem übrigen Kautschukmaterial zusammenhängende, aus vulkanisiertem oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk bestehende Schicht enthält. z. Material nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die ganz oder teilweise vulkanisierte Schicht eine solche ist, die durch Vulkanisieren von unvulkanisiertem Kautschuk an einer Oberfläche erzielt wird, ohne daß die Vulkanisation, die eine ganze oder teilweise sein kann, sich durch die ganze Kautschukstärke erstreckt. 3. Material nach Anspruch x oder z, welches Material außerdem zur Herstellung vom Kautschukschuhwerk durch ein Preßverfahren anwendbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag oder die Flocke und die aus vulkanisiertem oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk bestehende Schicht sich beide an einer und derselben Seite der Platte befinden. q.. Verfahren zur Herstellung des im. Anspruch 2 oder 3 angegebenen Materials, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kautschukplatte vor oder nach der Anbringung eines Belags aus pulverförmigen oder fibrösen Stoffen oder eine Flocke an einer ihrer Seiten einer Behandlung unterworfen wird, durch welche eine Schicht, aus ganz oder teilweise vulkanisiertem Kautschuk an einer oder der anderen Seite der Kautschukplatte gebildet oder angebracht wird, z. B. einer Beeinflussung mit einem flüssigen oder gasförmigen, einseitig einwirkenden Vulkanisator oder mit einem flüssigen oder gelösten, einseitig einwirkenden Beschleuniger unter darauffolgender Vulkanisation, oder einer Belegung mit einer Kautschuklösung, die in der Kälte selbstvulkanisierend ist oder sich bei niedriger Temperatur vulkanisiert. 5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß eine Kautschukplatte an einer Oberfläche mit einem Kautschuklösungsmittel behandelt wird', das einen Vulkanisator oder einen kräftig wirkenden Beschleuniger enthält, worauf der Belagstoff aufgetragen und mittels der durch die Behandlung hervorgebrachten Klebrigkeit festgehalten wird. 6. Verfahren zur Herstellung des in Anspruch z bis 3 angegebenen Materials, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kautschukplatte unter oder ohne Anwendung von Klebemitteln durch Walzen, Pressen o. dgl. mit einer anderen Kautschukplatte o. dgl. vereinigt wird, die vulkanisiert oder teilweise vulkanisiert ist oder eine solche Zusammensetzung hat, daß sie bei folgender Wärmebehandlung eine volle oder teilweise Vulkanisation unter Bedingungen erfährt, unter welchen sich die erstere Kautschukmischung nicht vulkanisieren kann. 7. Kautschukschuhwerk o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß es ganz. oder teilweise'aus dem in Anspruch z und folgenden Ansprüchen angegebenen Material hergestellt ist, das eine belegte oder mit einer Flocke versehene Oberfläche gegen das Innere des Schuhwerks kehrt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3190137A (en) * 1958-10-28 1965-06-22 Raybestos Manhattan Inc Rubber faced belt with fiber traction surface
DE1279936B (de) * 1962-07-26 1968-10-10 Semperit Ag Verfahren zur Herstellung eines Gummischuhs mit einem Innenfutter aus Fasermaterial

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