DE61886C - Federstoff mit Netzuntergrund - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Federstoff mit Netzuntergrund.

Die nachstehend beschriebene Erfindung betrifft einen Federstoff, auf dessen netzartigem Untergrund die Federn in der Weise befestigt werden, dafs sie an- bezw. in den Kreuzungspunkten des Uniergrundnetzes verklebt oder verknotet sind.

Das letztere geschieht in folgender Weise:

Aus den beiden Grundfäden 1, 2 wird durch Zusammenfassung derselben und Durchziehen ein Knoten gebildet, sodann eine gewöhnliche einfache Schleife geknotet. In diese Schleife werden hierauf eine oder mehrere Federn eingesetzt, wonach man die Schleife festzieht und durch eine zweite Schleife befestigt.

Das Verkleben der Federn an den Kreuzungspunkten geschieht durch irgend ein Klebmittel, wie Kautschuk u. s. w.

Man unterschied bisher folgende Arten von Federstoff:

1. Gewebten Federstoff, dessen Untergrund aus geschlossenem, festem und wenig schmiegsamem Stoff besteht, in welchen die Federn eingewebt sind.

2. Geklebten Federstoff, dessen Untergrund aus ebenfalls geschlossenem, mit einer Kautschuckschicht überzogenem Stoff besteht.

3. Ist ein Verfahren zur Herstellung langer Federstreifen (sogenannter Federboas) bekannt, welches darin besteht, dafs vermittelst zweier Fäden eine Feder (oder auch eine Anzahl derselben) dicht hinter die andere eingeknüpft wird, wobei immer die vorhergehende Kno.tung einen festen Anschlag für die Knotung der nächstfolgenden Feder abgiebt, mithin sich die Knotungen unmittelbar an einander reihen

(Fig· 5)· Es ist klar, dafs bei den vorstehenden, bekannten Verfahren sich überall ein fester, starrer Untergrund bilden mufs und bei allen drei Verfahren lediglich eine Befestigung der Federn beabsichtigt und erzielt wird. Namentlich trifft dieses für 3. zu, bei welchem Verfahren übrigens nur die Herstellung von Streifen, nicht aber von Flächen möglich ist.

Das vorliegende neue Verfahren bezweckt nicht eine mehr oder weniger sichere und haltbare Befestigung der einzelnen Federn, sondern die Herstellung eines elastischen und schmiegsamen Untergrundes. Dieser Zweck wird nach Ansicht des Erfinders durch Anwendung eines netzartigen Grundes so vollkommen erreicht, dafs der hergestellte Federstoff sich in seiner Schmiegsamkeit, Dehnbarkeit und Elasticität durch nichts von dem natürlichen Vogelbalge unterscheidet.

Fig. 6 zeigt, in welcher Weise sich der fertige Federstoff z. B. dem menschlichen Kopf anscHmiegt.

Auch soll durch Beseitigung des bisherigen festen, geschlossenen Untergrundes die Ausstrahlung der Körperwärme durch die unmittelbar anliegenden und den Körperformen folgenden Federn in gleich wirksamer Weise verhindert werden, wie dies bei den Vögeln der Fall ist.

Uebrigens läfst sich diese Wirkung noch dadurch vermehren·, dafs Federn zu beiden

Seiten des Netzuntergrundes befestigt werden, letzterer mithin eine Mittellage zwischen beiden Federflächen bildet.

Auch kann man Federn gemischt mit Bändern, Litzen oder sonstigem Material auf die Netzfläche aufbringen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Federstoff, dessen Untergrund von netzartiger Form ist, und dessen Federn dadurch beweglich mit einander verbunden werden, dafs sie an bezw. in den Kreuzungspunkten des Untergrundnetzes befestigt sind.

   Hierzu : Blatt Zeichnungen.