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Verfahren zurr Trennen von Küpenfarbstoffen In den Patentschriften
536911, 538314
und 576 132 sind Verfahren zum Trennen von Küpenfarbstoffen,
wie sie gemäß der Patentschrift 43o 632 und deren Zusätzen erhalten werden,
beschrieben, welche darin bestehen,-daß man die isomeren Farbstoffgemische durch
Behandeln mit anorganischen oder organischen Säuren bei An- oder Abwesenheit von
Lösungs- oder Verdünnungsmitteln in Salze überführt und diese auf Grund ihrer sehr
verschiedenen Löslichkeit voneinander trennt. In der Patentschrift 56,7 Zro ist
weiterhin gezeigt, daß man die Trennung ohne Farbstoffverlust auch bewerkstelligen
kann, indem man die isomeren Farbstoffe bei An-oder Abwesenheit von geeigneten Lösungs-oder
Suspensionsmitteln mit Alkalien behandelt.
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In weiterer Bearbeitung dieses Erfindungsgegenstandes wurde nun gefunden,
daß man die Küpenfarbstoffe gemäß der Patentschrift 43o 632 und Zusatzpatenten,
wenn sie als isomere Farbstoffgemische vorliegen, sehr gut und technisch einfach
voneinander trennen kann, wenn man sie bei An- oder Abwesenheit von geeigneten Lösungs-
oder Suspensionsmitteln mit geeigneten Metallchloriden behandelt und die gebildeten
neuen Derivate, welche möglicherweise Komplexverbindungen darstellen, voneinander
trennt. Nach erfolgter Trennung lassen sie sich durch Behandeln mit Wasser oder
verdünnten Mineralsäuren in die Farbstoffe überführen. Als Lösungsmittel kommen
beispielsweise Eisessig, Nitrobenzol usw. und als - geeignete Metallsalze Chlorzink,
Aluminiumchlorid u. dgl. in Frage. Beispiele z. 5 Gewichtsteile des Farbstoffes,
wie er gemäß Patent 43o63:2 durch Kondensation von z # 4 # 5 # 8-Naphthalintetracarbonsäure
mit o-Phenylendiamin erhalten werden kann, werden mit 7 Gewichtsteilen Aluminiumchlorid
in 5o Gewichtsteilen trockenem Nitrobenzol 2 bis 3 Stunden bei 5o bis 6o° verrührt.
Es bilden sich bald die braungelben Doppelverbindungen der isomeren Farbstoffe mit
Aluminiumchlorid, wovon die eine sich kristallinisch abscheidet, die andere in Lösung
geht. Nach dem Abkühlen auf xo° wird abgesaugt und mit etwas Nitrobenzol nachgewaschen.
Der Rückstand wird dann mit Alkohol angerührt, wobei die Doppelverbindang
zum
größten Teil zerlegt wird. Man saugt ab, -wäscht, um die Zerlegung zu vervollständigen,
mit verdünnter Salzsäure und dann mit Wasser nach und trocknet. Der erhaltene Farbstoff
färbt Baumwolle aus dunkelgrüner Küpe orange. Er ist mit dem im Hauptpatent beschriebenen
Farbstoff identisch.
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Aus dem Nitrobenzolfiltrat erhält man den isomeren Farbstoff, indem
man das Nitrobenzol mit Wasserdampf abdestilliert, mit wenig Salzsäure versetzt,
um das Aluminiumchlorid vollständig abzuspalten, absaugt, neutral wäscht und trocknet.
Dieser Farbstoff, der Baumwolle blaustichigrot färbt, ist mit dem im Hauptpatent
beschriebenen identisch.
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2. io Gewichsteile des Farbstoffes 1-4-5-8-Naphthoylen-4' - 5'- 4"
- 5"-tetrachlor diphenylimidazol, wie er beispielsweise erhalten werden kann durch
Kondensation von 1 - 4 - 5 - 8-Naphthalintetracarbonsäure bzw. Anhydrid mit i -
2-Diamino-4 - 5-dichlorbenzol, werden in etwa ioo Raumteilen trockenem Nitrobenzol
suspendiert und etwa 13 Gewichtsteile Zinntetrachlorid hinzugefügt. Nach 2- bis
3stündigem Erwärmen auf 5o bis 6o° wird abkühlen gelassen und die gebildete schwer
lösliche Anlagerungsverbindung des einen isomeren Farbstoffes mit Zinntetrachlorid
abgesaugt, mit etwas Nitrobenzol und anschließend mit Alkohol gewaschen. Beim Eintragen
dieses Anlagerungsproduktes bzw. der Doppelverbindung in Wasser oder verdünnte Mineralsäuren
wird diese hydrolysiert, -wodurch der Farbstoff von vermutlich folgender Konstitution-
entsteht. Er stellt ein orangerot gefärbtes Pulver dar, welches sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit gelbroter Farbe löst und die pflanzliche Faser aus olivgrüner
Küpe in einem sehr klaren Orange färbt von sehr guten Echtheitseigenschaften. Zur
Gewinnung des isomeren Farbstoffes
wird das Nitrobenzolfiltrat mit Wasserdampf destilliert, die zurückbleibende wäßrige
Lösung mit Salzsäure versetzt und kurze Zeit auf dein Wasserbade erwärmt. Der hierbei
abgeschiedene Farbstoff wird abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. Er stellt
ein blaurotes Pulver dar, welches die pflanzliche Faser meinem bordeauxroten Ton
anfärbt. 3. 2o Gewichtsteile der Mischung der isomeren Farbstoffe, wie sie erhalten
werden kann durch Kondensation von i - 4 - 5 - 8-Naphthalintetracarbonsäure - bzw.
Anhydrid mit 2 - 3-Diaminotoluol, werden in etwa i8o Raumteilen trockenem Nitrobenzol
suspendiert, mit etwa 25 Gewichtsteilen Antimontrichlorid versetzt und einige Stunden
auf 7o bis 8o° erwärmt. Nach der Bildung der betreffenden schwach braun gefärbten
Anlagerungsprodukte wird abkühlen gelassen und, wie im Beispiel 2 beschrieben, aufgearbeitet.
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Der Farbstoff, welcher aus dem schwer löslichen Additionsprodukt durch
Hydrolyse erhalten wird, färbt aus olivgrüner Kiipe die pflanzliche Faser in einem
sehr klaren gelbstichigen Scharlach, und der :Farbstoff aus dem im Filtrat befindlichen
leicht löslichen Anlagerungsprodukt färbt die pflanzliche Faser in einem Bordeaux.