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Mit einem Kompaß verbundenes Peilgerät für Flugzeuge Die Erfindung
betrifft ein mit einem Kompaß verbundenes Peilgerät für Flugzeuge zur Sicherung
des Nachtfluges.
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Es sind Kompasse in Verbindung mit Peilvorrichtungen oder Rundblickfernrohren
bekannt, bei denen das Bild eines dem Kompaßkurs entsprechenden Teiles der Kompaßrose
in unmittelbarer Nähe des Bildes des angezielten Geländepunktes erscheint und die
Optik der Zielvorrichtung auf beliebige Geländeptunkte einstellbar ist.
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Durch die Anwendung eines, solchen Peilgerätes auf einem Flugzeug
wird dem Piloten die Möglichkeit gegeben, vom Führersitz aus das vor ihm oder hinter
ihm liegende Feuer bequem zu sehen und gleichzeitig die Einstellung der Kompaßrose
zu beobachten. Der Pilot wird also von dem hinter ihm liegenden Feuer so lange geleitet,
bis das vor ihm liegende Feuer in Sicht kommt. Dabei kann -er durch Vergleich beider
Anzeigevorrichtungen stets auf einfache Weise feststellen, ob die Flugrichtung stimmt
oder ob sie infolge der Abtrift mit dem einzuhaltenden, durch die Richtung nach
der Zielmarke bestimmten Kurs einen Winkel einschließt.
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Um eine solche Kursabweichung dem Piloten besonders auffällig zu machen,
ist gemäß der Erfindung der Spiegel, durch welchen das Bild des Leuchtfeuers im
Gesichtsfeld des Zielfernrohres beobachtet wird, von einem Glasrand umgeben, dessen
Färbung sich je nach dem Winkel, den die Flugrichtung mit dem einzuhaltenden Kurs
einschließt, ändert. Die Farbänderung des G1asr,andes wird von -dem Piloten wahrgenommen
selbst dann, wenn er nicht direkt auf das Peil-, gerät blickt; denn sie macht sich
durch den Farbschein überall geltend und zeigt sofort an, daß das Flugzeug von dem
richtigen Kurs abgewichen ist. Dabei gibt die Art der Farbe gleichzeitig einen Anhaltspunkt
=dafür, welche Maßnahme zu ergreifen ist, um die zutreffende Flugrichtung wiederherzustellen.
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In der Zeichnung ist das Peilgerät gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abh. i den Gesamtapparat, bestehend aus Zielfernrohr
und Kompaß, vom Führersitz aus gesehen, Abh. a einen lotrechten Schnitt durch den
Kompaß und den Okularteil des Zielfernrohres parallel zur Längsachse des Flugzeuges
und Abb.3 eine Draufsicht auf die Kompaßrose nach Fortn.ahme des Kompaßdeckels.
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Der optische Apparat (Abt. i) stellt ili seinem Aufbau ein Zielfernrohr
2o von großem Gesichtsfeld und großem Pupillenabstand dar, welches in seinem Halter
i q. um seine lotrechte Achse drehbar ist. Am Objektiv ist er wie bei einem Rundblickfernrähr
durch :ein Prisma oder einen Spiegel i für den Rückblick ergänzt, während dem Führer
der Einblick durch den einstellbaren Spiegel z vermittelt wird. Abmessungen und
optische Einrichtungen dieses Teiles hängen von der Bauart des Flugzeuges ab, je
nachdem, ob der Rückblick: über oder unter dem Flugzeugkörp.
er
oder auch seitlich davon erfolgen muß. Es kann ,auch Fälle geben, bei denen das
Fernrohr stark verlängert und dann mit Zwischenli.nsen ausgestattet werden muß.
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Der Rückp;eiler ist mit einem Kompaß verbunden, so daß das die Peilrichtung
des Fernrohrs angebende Geländebild im Gesichtsfeld der Ablesevorrichtung des Kompasses
oder in unmittelbarer Nähe derselben @erscheint und daß Abweichungen der Beilrichtung
von dem vorher am Komp.aß eingestellten Kurs ,angezeigt werden.
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In Abb. 2 isst der Komp,aß dargestellt, welcher unter dem Einblickspiege12
angeordnet ist. Der kardanisch aufgehängte K:ompaß ist in bekannter Weise mit einer
Kompaßro-se 16 mit durchsichtiger Gradeinteilungausgerüstet und trägt am Gehäuse
;ein kleines Linsensystem 3, 4 mit der Glühlampe 19, welches die Stelle 5 (Abt.
3) der Gradbei7:ung beleuchtet, die genau in der Blickrichtung des Zielfernrohres
liegt. Für den Führer sichtbar erscheint dieser Teil der beleuchteten Gradteilung
stark vergrößert in dem als Lupe wirkenden Winkelprisma 6. Unmittelbar darüber,
im Einblickspiegel 2, beobachtet der Führer das Leuchtfeuer, das @er dann ohne weiteres
anpeilen kann.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß zur Erleichterung der Beobachtung
feine zweite optische Einrichtung zum Vergleichen der Peilrichtung mit dem Kompaßkurs
vorgesehen ist. Unter der durchsichtigen Kompaßrose und auf ihrer Drehachse sitzt
eine mit der Kompaßro-se zusammen sich drehende, aber relativ zu dieser von Hand
verstellbare durchsichtige Scheibe mit zwei sektorförmigen farbigen Flächen 7 und
8, z. B. Rot und Grün, zwischen denen ein schmaler Spalt 9 frei gelassen ist. Dieser
Spalt wird von außen her in die gewünschte Flugrichtung eingestellt, indem eine
an der Farbenscheibe sitzende Spitze io auf die entsprechende Stelle der Kompaßnose
eingestellt wird. Ein zweites Linsensystem i 1 bildet die Lichtquelle 12 in der
Höhe der Farbblenden ab und erleuchtet den Raure 13 hinter dem Einblickspiegel 2
je nach der Stellung der Farbblenden mit weißem, rotem oder grünem Licht. Um diese
Färbung dem Füh= rer sichtbar zu machen, ist der Rand des Einblickspiegels unbelegt
gelassen, so daß das farbige Licht hindurchscheinen kann. Der Führer erkennt demnach
an der Randfarbe dcs Gesichtsfeldes, ob- ier von der vorgeschriebenen Flugrichtung
abgewichen ist, sobald das Leuchtfeuer durch die Ziehmarke im Gesichtsfeld hindurchschwebt.
Erscheint das Leuchtfeuer bei weißer Randfarbe seitlich im Gesichtsfeld, ist das
Flugzeug abgetrieben und muß seitlich aufholen. Hierbei ist die Richtung des Rückpeilers
dem Abtriftwinkel entsprechend nachzustellen, indem das Fernrohr in der Führung
1-4 ein wenig um seine lotrechte Achse gedreht wird. Ist die Peilrichtung mit dem
Kompaßkurs in übereinstimmung gebracht, kann eine kürzere Strecke im Blindflug durchflogen
werden, indem der Pilot lediglich darauf zu achten hat, daß am Rande des Ablenkspiegels
2 keine Farben erscheinen. Der Bordkompaß gibt alsdann ziemlich genau die Richtung
an, in- der das nächste Feuer voraus erscheinen .muß.