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Diese
Erfindung betrifft Fluorpolymerzusammensetzungen mit amidinhaltigen
Vernetzungsmittelverbindungen, das Härten derartiger Zusammensetzungen
und Gegenstände,
die derartige Zusammensetzungen umfassen.
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Fluorpolymere
umfassen beispielsweise vernetzte Fluorelastomere, härtbare Fluorelastomergummis und
halbkristalline Fluorplaste. Fluorelastomere sind im Allgemeinen
gegen hohe Temperaturen und raue chemische Umfelder widerstandsfähig. So
sind sie als Versiegelungsmittel, Dichtungen und geformte Teile
in Systemen, die erhöhten
Temperaturen und/oder korrosiven Chemikalien ausgesetzt sind, besonders
nützlich.
Derartige Teile werden in der Fahrzeug-, chemischen Verarbeitungs-,
Halbleiter-, Luft-/Raumfahrt- und Erdölindustrien, unter anderen,
verwendet.
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Fluorelastomere
umfassen oft eine Härtungsstellenkomponente
zum Erleichtern des Härtens
in Gegenwart eines Katalysators. Eine Klasse nützlicher Härtungsstellenkomponenten umfasst
Nitrilgruppen enthaltende Monomere, für die Organozinnkatalysatoren
als Härtungskomponenten
verwendet worden sind. Derartige Vernetzungsmittel können unerwünschte extrahierbare
Metallrückstände im gehärteten Produkt
hinterlassen und sind aus Umweltgründen unerwünscht. Ammoniakbildende Verbindungen
sind ebenfalls als Härtungssystemkomponente
verwendet worden. Diesen Härtungssystemen
fehlt das erwünschte
Niveau an Rheologieregulierung während
des Verarbeitens. Außerdem
werden die meisten bekannten Fluorelastomere zu farbigen oder opaken
Materialien gehärtet.
Es sind Perfluorelastomere, die als farblos und/oder transparent
beschrieben worden sind, bekannt, der Druckverformungsrest dieser
Zusammensetzungen ist jedoch selbst dann ziemlich hoch, wenn er
bei relativ niedrigen Temperaturen (bis zu 200°C) gemessen wird.
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In
einer Ausgestaltung betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung,
die eine Zusammensetzung umfasst, umfassend ein Fluorpolymer umfassend
copolymerisierte Einheiten, die von einem stickstoffhaltigen Monomer
mit Härtungsstelle
abstammen und ein amidinhaltiges Vernetzungsmittel.
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In
einer anderen Ausgestaltung betrifft die Erfindung das Herstellen
einer Fluorpolymerzusammensetzung umfassend das Bilden einer Mischung
einer Zusammensetzung umfassend ein Fluorpolymer, das copolymerisierte
Einheiten aufweist, die von einem stickstoffhaltigen Monomer mit
Härtungsstelle
abstammen und ein amidinhaltiges Vernetzungsmittel, das Formen der
Mischung, das Härten
der geformten Mischung und gegebenenfalls das Wärmealtern der gehärteten Mischung.
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Die
Erfindung bietet auch Gegenstände,
die die härtbaren
oder gehärteten
Zusammensetzungen enthalten, wie Bahnen, Folien, Schläuche, Dichtungen
und O-Ringe. Die Erfindung ist für
Gegenstände
mit guten physikalischen Eigenschaften und einem niedrigen Druckverformungsrest
bei hohen Temperaturen, wobei sie für sichtbares Licht durchlässig oder
sogar transparent sind, besonders erwünscht. Nach derartigen klaren Perfluorelastomeren
ist schon seit langem gesucht worden und sie werden nun bereitgestellt.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
behalten die Vorteile der Verwendung von stickstoffhaltigen Monomeren
mit Härtungsstelle
(z. B. Nitrilgruppen enthaltenden Monomeren mit Härtungsstelle),
wie beispielsweise die Leistungsfähigkeiten bei hohen Temperaturen,
die typischerweise erreicht werden, wenn Organozinnverbindungen
oder Ammoniak bildende Verbindungen bei derartigen Monomeren mit
Härtungsstelle als
Katalysatorsystem verwendet werden, bei. Gleichzeitig weisen die
Zusammensetzungen verbesserte Eigenschaften, wie beispielsweise
bessere Druckverformungsrestwerte im Vergleich mit Materialien,
die unter Anwendung von Organozinnverbindungen hergestellt werden,
auf.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind bei Anwendungen nützlich,
bei denen das Aussetzen hohen Temperaturen und/oder das Aussetzen
scharfen Chemikalien gegenüber
zu erwarten ist, nützlich.
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Die
Einzelheiten der Ausführungsformen
der Erfindung sind in der Beschreibung unten aufgeführt. Andere
charakteristische Merkmale, Gegenstände und Vorteile der Erfindung
werden aus der Beschreibung und den Ansprüchen unten offensichtlich.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
umfasst ein Fluorpolymer, umfassend copolymerisierte Einheiten,
die von einem stickstoffhaltigen Monomer mit Härtungsstelle abstammen, und
ein amidinhaltiges Vernetzungsmittel. Das Vernetzungsmittel wird
als Nächstes
beschrieben.
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Das
amidinhaltige Vernetzungsmittel ist ein Bisamidin, Trisamidin oder
Tetraamidin oder ein Salz irgendeines derselben. Außerdem können Kombinationen
von mehr als einem dieser Amidine und/oder Amidinsalze verwendet
werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das amidinhaltige Vernetzungsmittel eine Verbindung der
allgemeinen Formel X-Y(-Z)
n. In dieser Formel
ist X eine Einheit der Formel I:
wobei jedes R unabhängig H,
eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Aryl-, Alkaryl-
oder Alkenylarylgruppe ist, Y eine Bindung oder eine Verknüpfungsgruppe
ist, Z gleich H oder eine Einheit gemäß Formel I ist, die gleich
wie oder anders als X sein kann, und n eine ganze Zahl von 1 bis
3 ist, wobei mindestens ein Z eine Einheit gemäß Formel I ist. Außerdem kann
das amidinhaltige Vernetzungsmittel ein Salz eines XYZ
n-Materials umfassen
oder die Vorläufer
eines Salzes eines XYZ
n-Materials können getrennt
oder als Mischung bereitgestellt werden.
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„Alkyl" bedeutet eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe, die linear oder verzweigt sein kann und
1 bis etwa 15 Kohlenstoffatome, ein einigen Ausführungsformen 1 bis etwa 10
Kohlenstoffatome, aufweist. „Verzweigt" bedeutet, dass eine
oder mehrere Niederalkylgruppen wie Methyl, Ethyl oder Propyl an
eine lineare Alkylkette angeknüpft
sind. „Niederalkyl" bedeutet 1 bis etwa
6 Kohlenstoffatome in der Kette aufweisend, die linear oder verzweigt
sein kann. Die Alkylgruppe kann durch ein oder mehrere Haloatome,
Cycloalkyl- oder Cyclkoalkenylgruppen substituiert sein.
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„Alkenyl" bedeutet eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe, die eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
enthält
und die gerade oder verzweigt sein und 2 bis etwa 15 Kohlenstoffatome
in der Kette enthalten kann. Bevorzugte Alkenylgruppen weisen 2
bis etwa 10 Kohlenstoffatome in der Kette und noch bevorzugter 2
bis etwa 6 Kohlenstoffatome in der Kette auf. „Niederalkenyl" bedeutet 2 bis etwa
4 Kohlenstoffatome in der Kette, die gerade oder verzweigt sein
kann. Die Alkenylgruppe kann durch ein oder mehrere Haloatome, Cycloalkyl-
oder Cycloalkenylgruppen substituiert sein.
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„Cycloalkyl" bedeutet ein nichtaromatisches
mono- oder multicyclisches Ringsystem von etwa 3 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen.
Beispielhafte Cycloalkylringe umfassen Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cycloheptyl. Die Cycloalkylgruppe kann durch ein oder mehrere Haloatome,
Methylen, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocyclyl, Aralkyl, Heteroaralkyl,
Aryl oder Heteroaryl substituiert sein. „Hetero" bedeutet Sauerstoff, Stickstoff oder
Schwefel anstelle eines oder mehrerer Kohlenstoffatome.
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„Cycloalkenyl" bedeutet ein nicht
aromatisches, monocyclisches oder multicyclisches Ringsystem, das eine
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung enthält und etwa 3 bis etwa 10 Kohlenstoffatome
aufweist. Die Cycloalkenylgruppe kann durch ein oder mehrere Haloatome
oder Methylen-, Alkyl-, Cycloalkyl-, Heterocyclyl-, Aralkyl-, Heteroaralkyl-,
Aryl- oder Heteroarylgruppen substituiert sein.
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„Aryl" bedeutet ein aromatisches
carbocyclisches Radikal, das etwa 6 bis etwa 12 Kohlenstoffatome enthält. Beispielhafte
Arylgruppen umfassen Phenyl oder Naphthyl, gegebenenfalls mit einem
oder mehreren Arylgruppensubstituenten substituiert, die gleich
oder verschieden sein können,
wobei „Arylgruppensubstituent" Wasserstoff, Alkyl,
Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituiertes
Heteroaryl, Aralkyl, Aralkenyl, Aralkynyl, Heteroaralkyl, Heteroaralkenyl,
Heteroaralkynyl, Hydroxy, Hydroxyalkyl, Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy,
Carboxy, Acyl, Aroyl, Halo, Nitro, Cyano, Carboxy, Alkoxycarbonyl,
Aryloxycarbonyl, Aralkoxycarbonyl, Acylamino, Aroylamino, Alkylsulfonyl,
Arylsulfonyl und andere bekannte Gruppen umfasst.
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„Alkaryl" bedeutet eine Aryl-Alkylgruppe,
wobei das Aryl und Alkyl wie oben beschrieben sind. „Alkenylaryl" bedeutet eine Aryl-Alkenylgruppe,
wobei das Aryl und Alkenyl wie oben beschrieben sind.
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Die
Beschreibungen der obigen chemischen Gruppen sind auf diesem Gebiet
bekannt und diese Beschreibungen sollen die eingeführten Bedeutungen
nicht ändern.
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In
der allgemeinen Formel X-Y(-Z)n kann Y eine
Bindung oder eine Verknüpfungsgruppe
R' sein, die ein
Heteroatom wie Sauerstoff, Schwefel, Phosphor oder Stickstoff sein
oder enthalten kann. Die Verknüpfungsgruppe
R' kann eine Alkyl-,
Alkenyl-, Aryl- oder
Alkarylgruppe mit 1 bis etwa 15 Kohlenstoffatomen sein, die linear
oder verzweigt sein kann und die nichtfluoriert, fluoriert oder
perfluoriert sein kann. Wenn n 1 beträgt, so ist Y eine Bindung oder
O, S oder eine zweiwertige R'-Gruppe.
Wenn n 2 beträgt,
so ist die Verknüpfungsgruppe
N oder eine dreiwertige R'-Gruppe. Wenn n 3
beträgt,
so ist die Verknüpfungsgruppe
N(+) oder eine vierwertige R'-Gruppe. R' kann eine substituierte
oder unsubstituierte Methyl-, Methylen- oder Methingruppe sein. So kann das
erfindungsgemäße Vernetzungsmittel
ein Bisamidin, Trisamidin oder Tetraamidin sein.
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In
der allgemeinen Formel X-Y(-Z)n kann Z Wasserstoff
oder eine Einheit der Formel I gemäß sein, die gleich wie oder
verschieden von X sein kann und mindestens ein Z ist eine Einheit
Formel I gemäß.
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In
einer Ausführungsform
wird das amidinhaltige Vernetzungsmittel aus Carboxylatsalzen eines
Amidins ausgewählt,
welches Amidin und/oder Salz gegebenenfalls fluoriert oder perfluoriert
sein kann.
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Amidinhaltige
Vernetzungsmittel, die bei der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
umfassen die Verbindungen der Formel:
wobei Y eine Verknüpfungsgruppe
wie oben beschrieben, z. B. CX
2OCX
2, (CX
2OCX
2)
p oder (CX
2CX
2)
p ist,
wobei p 1–5
ist, jedes X unabhängig
H, F oder Cl ist, jedes R unabhängig
unter H, einem C1-C8-Alkyl, Alkenyl, einem C6-C15-Aryl, Alkaryl
oder Alkenaryl ausgewählt
ist und wobei R gegebenenfalls substituiert ist. In gewissen Ausführungsformen
wird jedes R unabhängig
unter H, einem C1-C6-Alkyl oder Alkenyl ausgewählt und R ist gegebenenfalls
substituiert. In besonderen Ausführungsformen
ist jedes R H.
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In
einer Ausführungsform
der allgemeinen Formel XYZn beträgt n 1 und
Z ist X.
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Andere
amidinhaltige Vernetzungsmittelbeispiele umfassen Verbindungen der
Formel:
wobei Y eine Verknüpfungsgruppe
wie oben beschrieben ist und diese Verbindungen in Kombination mit
einem Anion, wie unten beschrieben, einschließlich Cl
–,
Br
–,
I
– und
RCOO
– verwendet
werden.
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Andere
amidinhaltige Vernetzungsmittelbeispiele umfassen Verbindungen der
Formel:
wobei j und k im Bereich
von 1 bis etwa 12 liegen, n 1 bis 5 beträgt, Y wie oben beschrieben
ist, jedes X unabhängig
H, F oder Cl ist, jedes R unabhängig
unter H, einem C1-C8-Alkyl, Alkenyl, einem C6-C15-Aryl, Alkaryl
oder Alkenaryl ausgewählt
wird und wobei R gegebenenfalls substituiert ist und A ein Anion
ist.
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Geeignete
Anionen umfassen irgendein bekanntes Anion, das die erwünschten
Ergebnisse nicht negativ beeinflusst. Beispielsweise kann das Anion
ein saures Anion oder ein saures Derivatanion irgendeiner organischen oder
anorganischen Säure
sein. Spezifische Beispiele des Anions umfassen COO, SO3,
SO2, SO2NH, PO3, CH2OPO3, (CH2O)2PO2, C6H4O, OSO3, SO2NR',
SO2NSO2R' und SO2CRSO2R',
bevorzugt COO, C6H4O,
SO3, OSO3 oder SO2NR' und
in einigen Ausführungsformen
am bevorzugten COO, SO3 und OSO3.
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Andere
amidinhaltige Vernetzungsmittelbeispiele umfassen Verbindungen der
Formel:
wobei R'' eine
gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Aryl-, Alkaryl- oder
Alkenylarylgruppe ist, die nicht nichtfluoriert, teilweise fluoriert
oder perfluoriert sein kann.
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Andere
amidinhaltige Vernetzungsmittelbeispiele umfassen Verbindungen der
Formel:
wobei R eine gegebenenfalls
substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkenylarylgruppe
ist, die nichtfluoriert, teilweise fluoriert oder perfluoriert sein
kann und Y eine Verknüpfungsgruppe
ist. In dieser Ausführungsform
kann Y aus (CX
2OCX
2)
p oder (CX
2CX
2)
p ausgewählt werden,
wobei X wie oben beschrieben ist und wobei p eine ganze Zahl von
1 bis 10, bevorzugt 1 bis 5, ist und in einer Ausgestaltung p 3
beträgt.
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Geeignete
Fluorpolymere umfassen copolymerisierte Einheiten, die von einem
stickstoffhaltigen Monomer und bevorzugt mindestens zwei Hauptmonomeren
abstammen. Beispiele geeigneter Kandidaten für das Hauptmonomer umfassen
Perfluorolefine (z. B. Tetrafluorethylen (TEE) und Hexafluorpropylen
(HFP)), Chlortrifluorethylen (CTFE), Perfluorvinylether (z. B. Perfluoralkylvinylether
und Perfluoralkoxyvinylether) und gegebenenfalls wasserstoffhaltige
Monomere wie Olefine (z. B. Ethylen und Propylen) und Vinylidenfluorid (VDF).
Derartige Fluorpolymere umfassen beispielsweise Fluorelastomergummis
und halbkristalline Fluorplaste.
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Wenn
das Fluorpolymer perhalogeniert, bevorzugt perfluoriert ist, so
enthält
es mindestens 50 Molprozent (Mol-%) seiner copolymerisierten Einheiten
von TEE und/oder CTFE abstammend, gegebenenfalls HFP enthaltend.
Der Rest der copolymerisierten Einheiten des Fluorpolymers (10 bis
50 Mol-%) besteht aus einem oder mehreren Perfluorvinylethern und
einem stickstoffhaltigen Monomer mit Härtungsstelle (z. B. einem nitrilhaltigen
Vinylether oder einem imidathaltigen Vinylether). Das Monomer mit
Härtungsstelle
stellt etwa 0,1 bis etwa 5 Mol-% (noch bevorzugter etwa 0,3 bis
etwa 2 Mol-%) des Elastomers dar. Die Erfindung ist zum Bereitstellen
von Perfluorpolymeren wie Perfluorelastomeren besonders nützlich.
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Wenn
das Fluorpolymer nicht perfluoriert ist, so enthält es etwa 5 bis etwa 90 Mol-%
seiner copolymerisierten Einheiten von TEE, CTFE und/der HFP abstammend,
etwa 5 bis etwa 90 Mol-% seiner copolymerisierten Einheiten von
VDF, Ethylen und/oder Propylen abstammend, bis zu etwa 40 Mol-%
seiner copolymerisierten Einheiten von einem Vinylether abstammend
und etwa 0,1 bis etwa 5 Mol-% (noch bevorzugter etwa 0,3 bis etwa
2 Mol-%) von einem stickstoffhaltigen Monomer mit Härtungsstelle
abstammend.
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Die
erfindungsgemäßen Fluorelastomerzusammensetzungen
stammen von copolymerisierten Einheiten fluorierter Monomere wie
denjenigen, die die Formel CF2=CF-Rf aufweisen, ab, wobei Rf Fluor
oder ein C1-C8-Perfluoralkyl
ist, zusammen mit wasserstoffhaltigen C2-C9-Olefinen, bei denen weniger als die Hälfte der Wasserstoffatome
durch Fluor substituiert sind, noch bevorzugter weniger als ein
Viertel der Wasserstoffatome durch Fluor substituiert ist und die
in anderen Ausführungsformen
nicht fluoriert sind. In einigen Ausführungsformen liegt das nichtfluorierte
Olefin nicht vor.
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Wasserstoffhaltige
Olefine, die bei der Erfindung nützlich
sind, umfassen diejenigen der Formel CX2=CX-R,
wobei X unabhängig
Wasserstoff oder Fluor oder Chlor ist, R Wasserstoff, Fluor oder
ein C1-C12-, bevorzugt
C1-C3-Alkyl ist. Bevorzugte Olefine umfassen
teilweise fluorierte Monomere (z. B. Vinylidenfluorid) oder wasserstoffhaltige
Monomere, wie Olefine, umfassend α-Olefine (z. B. Ethylen,
Propylen, Buten, Penten und Hexen). Kombinationen der oben erwähnten Materialien
sind ebenfalls nützlich.
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Perfluorierte
Vinylether sind ebenfalls als Comonomere bei der vorliegenden Erfindung
geeignet. Derartige Perfluorvinylether umfassen beispielsweise CF2=CFOCF3, CF2=CFOCF2CF2OCF3, CF2=CFOCF2CF2CF2OCF3,
CF2=CFOCF2CF2CF3, CF2=CFOCF2CF(CF3)OCF2CF2CF3 und CF2=CFOCF2CF(CF3)OCF2CF(CF3)OCF2CF2CF3.
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Ein
Beispiel eines nützlichen
Fluorpolymers besteht aus Hauptmonomereinheiten von Tetrafluorethylen
und mindestens einem Perfluoralkylvinylether. In derartigen Copolymeren
bilden die copolymerisierten perfluorierten Ethereinheiten etwa
1 bis etwa 60 Mol-% (noch bevorzugter 10 bis 40 Mol-%) der gesamten
im Polymer vorliegenden Monomereinheiten.
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Ein
oder mehrere andere Fluorpolymere können in das Fluorpolymer eingearbeitet
sein, das copolymere, von einem stickstoffhaltigen Monomer mit Härtungsstelle stammende
Einheiten aufweist. Außerdem können ein
oder mehrere Fluorpolymere (die ein oder mehrere Copolymere umfassen
können)
mit dem Fluorpolymere (das ein Copolymer umfassen kann), das copolymerisierte
Einheiten aufweist, die von einem stickstoffhaltigen Monomer mit
Härtungsstelle
stammen, gemischt werden. Derartige andere Fluorpolymere, die in einer
Mischung und/oder einem Copolymer nützlich sind, umfassen das ganze
oben beschriebene Sortiment und umfassen Homopolymere und Copolymere,
die die oben erwähnten
copolymerisierten Einheiten umfassen. Beispielsweise sind Polytetrafluorethylen
(PTFE) und PFA (Tetrafluorethylen-Perfluorvinylether) nützlich. Dem
anderen Fluorpolymer bzw. den anderen Fluorpolymeren können copolymerisierte
Einheiten, die von einem stickstoffhaltigen Monomer mit Härtungsstelle
abstammen, fehlen und/oder es bzw. sie können reaktive Stellen enthalten,
die für
ein ausgewähltes
Vernetzungsmittelsystem geeignet sind. Beispielsweise können zwei
verschiedene Fluorpolymere, von denen jedes copolymerisierte Einheiten
aufweist, die von einem stickstoffhaltigen Monomer mit Härtungsstelle
abstammen, wie beispielsweise einem Monomer, das eine Nitrilgruppe
umfasst, gemischt werden, um das erfindungsgemäße Fluorpolymer bereitzustellen.
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Ein
anderes Fluorpolymer kann zusammen mit einem anderen Vernetzungsmittel,
wie unten beschrieben, eingearbeitet werden, um spezifische Eigenschaften
zu bieten. Beispielsweise können
ein Fluorpolymer, das für
das Peroxidhärten
geeignet ist, und ein Peroxidvernetzungsmittel zum Verbessern der
chemischen Beständigkeit
eingearbeitet werden. In einer derartigen Mischung sind die Wärmebeständigkeit
und die chemische Beständigkeit
der so gebildeten Mischung ausgeglichen und sie kann auch wirtschaftliche
Vorteile bieten. Diese anderen Vernetzungsmittel können auch
zum Härten
einer Mischung von Fluorpolymeren, die stickstoffhaltige Monomere
mit Härtungsstelle
aufweisen, ohne die Notwendigkeit verwendet werden, ein Fluorpolymer einzuarbeiten,
dem ein stickstoffhaltiges Monomer mit Härtungsstelle fehlt.
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Das
Fluorpolymer bzw. die Fluorpolymere, die stickstoffhaltige Monomere
mit Härtungsstelle
aufweisen, stellen bevorzugt ausreichend gesamtes Fluorpolymer dar,
um eine erhöhte
Wärmebeständigkeit
im Vergleich mit einem Vergleichsfluorpolymer bereitzustellen, dem
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
fehlt. Diese Menge beträgt
im Allgemeinen mindestens 25 Gewichtsprozent (Gew.-%), noch bevorzugter
mindestens 50 Gew.-% des gesamten Fluorpolymers bei der Erfindung.
In einigen Ausführungsformen
besteht die Fluorpolymerkomponente vollständig aus Fluorpolymer(en) mit
stickstoffhaltigen copolymerisierten Einheiten.
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Die
nützlichen
Fluorpolymere können
durch bekannte Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann
das Polymerisationsverfahren durch Radikalpolymerisation der Monomere
als wässrige
Emulsionspolymerisation oder als Lösungspolymerisation in einem
organischen Lösungsmittel
durchgeführt
werden. Wenn Fluorpolymermischungen erwünscht sind, so besteht ein
bevorzugter Einarbeitungsweg aus dem Mischen der Fluorpolymerlatizes
in ausgewähltem
Verhältnis,
gefolgt vom Koagulieren und Trocknen.
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Die
Natur und Menge von Endgruppen sind für die erfindungsgemäßen Fluorelastomere
nicht kritisch. Beispielsweise kann das Polymer SO3 (–)-Endgruppen
enthalten, die durch ein APS/Sulfit-System gebildet werden, oder
das Polymer kann COO(–)-Endgruppen enthalten,
die durch ein APS-Initiatorsystem gebildet werden oder das Fluorelastomer
kann „neutrale" Endgruppen, z. B.
diejenigen aufweisen, die durch Verwendung von Fluorsulfinatinitiatorsystemen
oder organischen Peroxiden gebildet werden. Kettenübertragungsmittel
irgendeiner Art können
die Anzahl von Endgruppen signifikant reduzieren. Falls erwünscht, wie
beispielsweise zum Verbessern des Verarbeitens, kann das Vorliegen
starker polarer Endgruppen, wie SO3 (–),
minimiert und im Falle von COO(–) oder
anderer unbeständiger
Endgruppen kann die Menge durch bekannte Nachbehandlungen (z. B.
Decarboxylierung, Nachfluorierung) reduziert werden.
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Die
Komponente mit Härtungsstelle
gestattet das Härten
des Fluorpolymers. Die Komponente mit Härtungsstelle kann teilweise
oder vollständig
fluoriert werden. Mindestens eine Komponente mit Härtungsstelle mindestens
eines Fluorpolymers umfasst eine stickstoffhaltige Gruppe. Beispiele
von stickstoffhaltigen Gruppen, die in erfindungsgemäßen Monomeren
mit Härtungsstelle
nützlich
sind, umfassen Nitril-, Imidat-, Amidin-, Amid-, Imid- und Aminoxidgruppen.
Nützliche
stickstoffhaltige Monomere mit Härtungsstelle
umfassen nitrilhaltige fluorierte Olefine und nitrilhaltige fluorierte
Vinylether wie:
CF2=CFO(CF2)LCN; CF2=CFO[CF2CF(CF3)O]9(CF2O)yCF(CF3)CN; CF2=CF[OCF2CF(CF3)rO](CF2)tCN und CF2=CFO(CF2)uOCF(CF3)CN, wobei
L = 2–12;
q = 0–4;
r = 1–2;
y = 0–6;
t = 1–4;
und u = 2–6
ist. Repräsentative Beispiele
derartiger Monomere umfassen CF2=CFO(CF2)3OCF(CF3)CN, Perfluor(8-cyan-5-methyl-3,6-dioxa-1-octen) und CF2=CFO(CF2)5CN.
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Eine
andere geeignete Komponente mit Härtungsstelle, die bei der vorliegenden
Erfindung nützlich
ist, ist ein Fluorpolymer oder fluoriertes Monomermaterial, das
ein Halogen enthält,
das in der Lage ist, an einer Peroxidhärtungsreaktion teilzunehmen.
Ein derartiges Halogen kann zusammen mit einer Fluorpolymerkette und/oder
an einer endständigen
Position vorliegen. Typischerweise ist das Halogen Brom oder Iod.
Es wird vorgezogen, dass bei der Copolymerisation das Halogen in
einer Position zusammen mit einer Fluorpolymerkette eingeführt wird.
Auf diesem Weg wird eine Auswahl der oben erwähnten Fluorpolymerkomponenten
mit einem geeigneten fluorierten Monomer mit Härtungsstelle kombiniert. Beispiele
der Brom- oder Iodfluorolefine umfas sen: Bromdifluorethylen, Bromtrifluorethylen,
Iodtrifluorethylen, 1-Brom-2,2-difluorethylen und 4-Brom-3,3,4,4-tetrafluorbuten-1
und Beispiele der Brom- oder
Iodfluorvinylether umfassen: BrCF2OCF=CF2, BrCF2CF2OCF=CF2, BrCF2CF2CF2OCF=CF2 und CF3CF(Br)CF2OCF=CF2. Außerdem können nichtfluorierte Brom-
oder Iodolefine, z. B. Vinylbromid und 4-Brom-1-buten verwendet werden.
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Die
Menge an Komponente mit Härtungsstelle
an einer Seitenkettenposition des Fluorpolymers beträgt im Allgemeinen
etwa 0,05 bis etwa 5 Mol-% (noch bevorzugter 0,1 bis 2 Mol-%).
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Die
Komponente mit Härtungsstelle
kann auch an der Endposition einer Fluorpolymerkette vorkommen.
Kettenübertragungsmittel
oder Initiatoren werden zum Einführen
des Halogens in eine Endposition verwendet. Im Allgemeinen wird
ein geeignetes Kettenübertragungsmittel
in das Reaktionsmedium während
der Herstellung des Polymers eingeführt oder stammt von einem geeigneten
Initiator ab.
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Beispiele
nützlicher
Kettenübertragungsmittel
umfassen diejenigen, die die Formel RfZx aufweisen, wobei Rf ein
substituiertes oder unsubstituiertes C1-C12-Fluoralkylradikal, das perfluoriert sein
kann, ist, Z Br oder I ist und x 1 oder 2 beträgt. Spezifische Beispiele,
die Bromid involvieren, umfassen: CF2Br2, Br(CF2)2Br, Br(CF2)4Br, CF2(Cl)Br und
CF3CF(Br)CF2Br.
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Beispiele
nützlicher
Initiatoren umfassen NaO2S(CF2)nX, wobei X Br oder I ist und n 1–10 beträgt.
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Die
Menge der Komponente mit Härtungsstelle
an einer Endposition im Fluorpolymer beträgt im Allgemeinen etwa 0,05
bis etwa 5 Mol-% (noch bevorzugter 0,1 bis 2 Mol-%).
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Kombinationen
von Komponenten mit Härtungsstelle
sind bei der vorliegenden Erfindung ebenfalls nützlich. Beispielsweise kann
ein Fluorpolymer, das ein Halogen enthält, das in der Lage ist, an
einer Peroxidhärtungsreaktion
teilzunehmen, auch eine stickstoffhaltige Komponente mit Härtungsstelle,
wie beispielsweise eine Nitrilgruppen enthaltende Komponente mit
Härtungsstelle
enthalten. Im Allgemeinen werden etwa 0,1 bis etwa 5 Mol-% (noch
bevorzugter etwa 0,3 bis etwa 2 Mol-%) der gesamten Komponente mit
Härtungsstelle
in das Fluorpolymer eingearbeitet.
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Eine
wirksame Menge des Vernetzungsmittels wird zum Vernetzen des Fluorpolymers
verwendet. Wenn die Menge an Vernetzungsmittel zu gering ist, vernetzt
sich das Fluorpolymer eventuell nicht ausreichend, um die erwünschten
physikalischen Eigenschaften zu entwickeln, und/oder kann sich langsamer
als erwünscht
vernetzen. Wenn die Menge an Vernetzungsmittel zu hoch ist, kann
das Fluorpolymer sich zu einem Material vernetzen, das weniger nachgiebig
als erwünscht
ist und/oder sich für
die erwünschten
Prozessbedingungen zu schnell vernetzen. Die Wahl der spezifischen
Teile einer Zusammensetzung kann die Menge an erwünschtem
Vernetzungsmittel beeinflussen. Beispielsweise kann der Typ und/oder
die Menge an Füllstoff, der
ausgewählt
wird, das Härten
im Vergleich mit einer ähnlichen,
aber ungefüllten,
Zusammensetzung verzögern
oder beschleunigen, was ein entsprechendes Einstellen der Menge
an Vernetzungsmittel, die den mit dem Stand der Technik vertrauten
Fachleuten bekannt ist, erfordert.
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Die
Zusammensetzung des Fluorpolymers beeinflusst auch die Menge eines
oder mehrerer Vernetzungsmittel. Beispielsweise wird, wenn eine
Mischung eines Nitrilgruppen enthaltenden Fluorpolymers und eines
anderen Fluorpolymers, dem Nitrilhärtungsstellen fehlen, verwendet
wird, eine wirksame Menge einer ersten ausgewählten Vernetzungsmittelverbindung
zum Vernetzen des Fluorpo lymers verwendet, das copolymerisierte
Einheiten aufweist, die von einem Nitrilgruppen enthaltenden Monomer
abstammen, zusammen mit einer wirksamen Menge einer zweiten ausgewählten Vernetzungsmittelverbindung,
die zum Vernetzen des anderen Polymers verwendet wird. Die ersten
und zweiten ausgewählten
Vernetzungsmittel können
die gleiche oder eine andere Zusammensetzung aufweisen. Das heißt, eines
oder beide der ausgewählten
Vernetzungsmittel können
zum Vernetzen entweder eines oder beider Fluorpolymere wirken.
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Im
Allgemeinen liegt die wirksame Menge Vernetzungsmittel, die mehr
als eine Zusammensetzung umfassen kann, im Bereich von 0,1 bis 10
Teilen Vernetzungsmittel pro hundert Teilen Gummi auf Gewichtsbasis
(phr) (noch bevorzugter 0,5 bis 5 phr).
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Einer
der Vorteile der vorliegenden Erfindung besteht aus einem klaren
Fluorelastomer oder Perfluorelastomer. Natürlich sollten Füllstoffe
wie Ruß,
Fett, Öl
und Staub beim Compoundieren des erfindungsgemäßen Fluorpolymers vermieden
werden, um sicherzustellen, dass die Klarheit nicht durch Verschmutzungen kompromittiert
wird.
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Das
Härten
der Fluorpolymerzusammensetzung kann auch durch Verwendung anderer
Typen von Vernetzungsmitteln zusammen mit dem erfindungsgemäßen Katalysator
modifiziert werden. Beispiele derartiger Vernetzungsmittel sind
bekannt und umfassen Bisaminophenole (z. B.
U.S. 5,767,204 und
U.S. 5,700,879 ), Bisamidooxime (z.
B.
U.S. 5,621,145 ) und
Ammoniumsalze (z. B.
U.S. 5,565,512 ).
Zusätzlich
können
Organometallverbindungen von Arsen, Antimon und Zinn verwendet werden
(z. B.
U.S. 4,281,092 und
U.S. 5,554,680 ). Besondere
Beispiele umfassen Allyl-, Propargyl-, Triphenyl-, Allenyl- und
Tetraphenylzinn- und Triphenylzinnhydroxid.
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Die
erfindungsgemäßen Fluorelastomerzusammensetzungen können unter
Anwendung einer oder mehrerer ammoniakbildender Verbindungen zusammen
mit den oben beschriebenen Vernetzungsmitteln gehärtet werden. „Ammoniakbildende
Verbindungen" umfassen
Verbindungen, die unter Raumbedingungen fest oder flüssig sind,
jedoch unter Härtungsbedingungen
Ammoniak bilden. Derartige Verbindungen umfassen beispielsweise
Hexamethylentetramin (Urotropin), Dicyandiamid und metallhaltige
Verbindungen der Formeln AW+(NH3)xYW–, wobei AW+ ein
Metallkation wie Cu2+, Co2+,
Co3+, Cu+ und Ni2+ ist; w gleich der Wertigkeit des Metallkations
ist; YW– ein
Gegenion, typischerweise ein Halogenid, Sulfat, Nitrat oder Acetat
ist; und x eine ganze Zahl von 1 bis etwa 7 ist.
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Als
ammoniakbildende Verbindungen sind auch substituierte und unsubstituierte
Triazinderivate wie diejenigen der Formel:
nützlich, wobei R ein Wasserstoffatom
oder eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl- oder
Aralkylgruppe mit 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen ist. Spezifische
nützliche
Triazinderivate umfassen Hexahydro-1,3,5-s-triazin und Acetaldehydammoniaktrimer.
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Die
erfindungsgemäßen Fluorelastomerzusammensetzungen,
einschließlich
das stickstoffhaltige Fluorpolymer, das Monomer mit Härtungsstelle
enthält,
als solches können
unter Anwendung eines oder mehrerer Peroxidvernetzungsmittel zusammen
mit einem Vernetzungsmittel wie oben beschrieben gehärtet werden. Geeignete
Peroxidvernetzungsmittel sind im Allgemeinen diejenigen, die bei
Härtungstemperaturen
freie Radikale bilden, wie diejenigen, die in
WO 99/48939 beschrieben sind. Dialkylper oxid
und Bis(dialkylperoxid), von denen sich jedes bei einer Temperatur über 50°C zersetzt,
sind besonders bevorzugt. In vielen Fällen wird es vorgezogen, ein
ditertiäres
Butylperoxid zu verwenden, das ein tertiäres Kohlenstoffatom aufweist,
das an das Peroxysauerstoffatom angeknüpft ist. Unter den nützlichsten
Peroxiden dieses Typs befinden sich 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexyn-3
und 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan.
Andere Peroxide können
unter Verbindungen wie Dicumylperoxid, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperbenzoat,
a,a'-Bis(tert.-butylperoxydiisopropylbenzol)
und Di[1,3-dimethyl-3-(tert.-butylperoxy)butyl]carbonat
ausgewählt
werden. Im Allgemeinen werden etwa 1 bis 3 Teile Peroxid pro 100
Teile Perfluorelastomer verwendet.
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Ein
anderes Vernetzungsmittel, das bei der vorliegenden Erfindung nützlich ist,
weist die allgemeine Formel CH
2=CHR
fCH=CH
2 auf, wobei
ein oder mehrere H-Atome durch Halogenatome wie F ersetzt sein können und
R
f ein lineares oder verzweigtes und mindestens
teilweise fluoriertes C
1-C
8-Alkylen,
Cycloalkylen oder Oxyalkylen ist. Desgleichen sind Polymere, die
Seitengruppen von CH
2=CHR
f- enthalten,
ebenfalls als erfindungsgemäße Vernetzungsmittel
nützlich.
Derartige Vernetzungsmittel sind beispielsweise in
U.S. 5,585,449 beschrieben.
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Die
Kombination von Vernetzungsmittel(n) beträgt gewöhnlich etwa 0,01 bis etwa 10
Mol-% (noch bevorzugter etwa 0,1 bis etwa 5 Mol-%), auf die Gesamtmenge
an Fluorpolymer bezogen.
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Die
Fluorpolymerzusammensetzungen können
irgendeines der Hilfsmittel, die im Allgemeinen in härtbaren
Fluorpolymerrezepturen verwendet werden, umfassen. Beispielsweise
ist ein Material, das oft mit einer Fluorpolymerzusammensetzung
als Teil eines Härtungssystems
gemischt wird, ein Coagens (manchmal auch als Covernetzungsmittel
bezeichnet), das aus einer mehrfach unge sättigten Verbindung besteht,
die dazu fähig
ist, mit dem Peroxidvernetzungsmittel zu kooperieren, um eine nützliche
Härtung
zu liefern. Diese Coagentien sind in Kombination mit einem Peroxidvernetzungsmittel
besonders nützlich.
Das Coagens bzw. die Coagentien kann bzw. können in einer Menge zugegeben
werden, die gleich 0,1 bis 10 Teile Coagens pro 100 Teile Fluorpolymer
(phr), bevorzugt 1 bis 5 phr ist. Beispiele von Coagentien, die
bei der erfindungsgemäßen Organooniumverbindung
nützlich
sind, umfassen Triallylcyanurat; Triallylisocyanurat; Tri(methylallyl)isocyanurat; Tris(diallylamin)-s-triazin;
Triallylphosphit; N,N-Diallylacrylamid;
Hexaallylphosphoramid; N,N,N',N'-Tetraalkyltetraphthalamid; N,N,N',N'-Tetraallylmalonamid;
Trivinylisocyanurat; 2,4,6-Trivinylmethyltrisiloxan; und Tri(5-norbornen-2-methylen)cyanurat.
Triallylisocyanurat ist besonders nützlich. Andere nützliche
Coagentien umfassen die Bis-Olefine, die in
EP0661304A1 ,
EP0784064A1 ,
EP0769521A1 und
US 5,585,449 offenbart sind.
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So
können
spezifische erfindungsgemäße Zusammensetzungen
zwei oder mehrere Fluorpolymere (vorausgesetzt, mindestens ein Fluorpolymer
umfasst copolymerisierte Einheiten, die von einem stickstoffhaltigen
Monomer mit Härtungsstelle
abstammen), ein Amidinvernetzungsmittel, ein Peroxidvernetzungsmittel ausgewählt, um
eines oder mehr als eines der Fluorpolymere zu vernetzen, und gegebenenfalls
ein Coagens wie Triallylisocyanat umfassen.
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Zusatzmittel
wie Ruß,
Stabilisatoren, Weichmacher, Gleitmittel, Füllstoffe, einschließlich Fluorpolymerfüllstoffe,
und Verarbeitungshilfsmittel, die typischerweise beim Fluorpolymercompoundieren
verwendet werden, können
in die Zusammensetzungen eingearbeitet werden, vorausgesetzt, sie
weisen eine ausreichende Beständigkeit
für die
beabsichtigen Arbeitsbedingungen auf. In einigen Ausführungsformen
werden Zusatzmittel, die die Klarheit der Zusammensetzung negativ
beeinflussen, vermieden. Insbesondere kann die Leistungsfähigkeit
bei niedrigen Temperaturen durch Einarbeiten von Perfluorpolyethern
verbessert werden. Vergleiche z. B.
US-Patentschrift
Nr. 5,268,405 .
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Rußfüllstoffe
können
zum Ausgleichen von Eigenschaften wie dem Modul, der Zugfestigkeit,
Dehnung, Härte,
Abriebfestigkeit, Leitfähigkeit
und Verarbeitbarkeit der Zusammensetzungen verwendet werden. Geeignete
Beispiele umfassen MT-Schwarz (Thermalruß mittlerer Stärke), N-991,
N-990, N-908 und N-907 genannt; FEF N-550 und Ofenruß großer Teilchengröße. Wenn
Ofenruß großer Teilchengröße verwendet
wird, so reichen im Allgemeinen 1 bis 70 Teile Füllstoff pro hundert Teile Fluorpolymer
(phr) aus.
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Ein
oder mehrere saure Akzeptoren können
den Rezepturen ebenfalls zugesetzt werden. Jedoch sollte dort, wo
das Vorliegen extrahierbarer Metallverbindungen unerwünscht ist
(wie beispielsweise bei Halbleiteranwendungen), die Verwendung anorganischer
saurer Akzeptoren minimiert und bevorzugt vollständig vermieden werden. Allgemein
verwendete saure Akzeptoren umfassen beispielsweise Zinkoxid, Calciumhydroxid,
Calciumcarbonat, Magnesiumoxid und Siliciumdioxid. Diese Verbindungen
werden im Allgemeinen in der Fluorpolymerrezeptur zum Binden irgendeiner
HF- oder anderer Säuren,
die bei den hohen Temperaturen, wie sie während der Härtungsschritte oder bei den
Temperaturen, bei denen die Fluorpolymere funktionieren sollen,
anzutreffen sind, verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen härtbaren
Fluorpolymerzusammensetzungen können
mit anderen härtbaren Fluorpolymerzusammensetzungen,
wie peroxidhärtbaren
Fluorpolymerzusammensetzungen, kombiniert werden. In diesen zusätzlichen
härtbaren
Fluorpolymerzusammensetzungen können
auch geringe Mengen von Monomeren mit Härtungsstelle als Comonomer
verwendet werden. Geeignete Monomere mit Härtungsstelle sind diejenigen,
die, werden sie mit einem Vernetzungsmittel (z. B. einem Peroxid)
und bevorzugt einem Coagens kombiniert, eine gehärtete Zusammensetzung bieten.
Bevorzugt umfassen diese Monomere mit Härtungsstelle mindestens eine
Halogruppe (z. B. eine Brom- oder eine Iodgruppe).
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Die
härtbaren
Fluorpolymerzusammensetzungen können
durch Mischen von einem oder mehreren Fluorpolymer(en), dem Katalysator
und dem ausgewählten
Zusatzmittel oder den ausgewählten
Zusatzmitteln, irgendeinem zusätzlichen
Vernetzungsmittel (falls erwünscht)
und irgendeinem anderen Hilfsmittel (falls erwünscht), in einer herkömmlichen
Kautschukverarbeitungsvorrichtung hergestellt werden. Die erwünschten Mengen
von Compoundierbestandteilen und anderen herkömmlichen Hilfsmitteln oder
Bestandteilen können der
unvulkanisierten Fluorkohlenstoffgummistammsubstanz zugegeben und
durch Anwenden irgendeiner der gewöhnlichen Kautschukmischgeräte wie Innenkneter
(z. B. Banburyknetern), Walzenmühlen
oder irgendeinem anderen geeigneten Mischgerät innig eingemischt oder damit
compoundiert werden. Die Temperatur der Mischung während des
Mischvorgangs sollte typischerweise nicht über etwa 120°C steigen.
Während
des Mischens wird es vorgezogen, die Komponenten und Hilfsmittel
durch den ganzen Gummi hindurch gleichmäßig zu verteilen.
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Die
Mischung wird dann verarbeitet und beispielsweise durch Extrusion
(z. B. zur Gestalt einer Folie, Röhre oder eines Schlauchs) oder
durch Formen (z. B. in der Form einer Platte oder eines O-Rings)
geformt. Der geformte Artikel kann dann zum Härten der Fluorpolymerzusammensetzung
und Formen eines gehärteten Artikels
erhitzt werden.
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Das
Formen oder Presshärten
der compoundierten Mischung wird gewöhnlich bei einer Temperatur durchgeführt, die
ausreicht, um die Mischung innerhalb einer erwünschten Zeitspanne unter geeignetem
Druck zu härten.
Im Allgemeinen liegt diese zwischen etwa 95°C und etwa 230°C, bevorzugt
zwischen etwa 150°C und
etwa 205°C
und dauert etwa 1 Minute bis 15 Stunden, typischerweise 5 Minuten
bis 30 Minuten. Ein Druck zwischen etwa 700 kPa und etwa 21.000
kPa wird gewöhnlich
auf die compoundierte Mischung in einer Form aufgebracht. Die Formen
können
zuerst mit einem Trennmittel beschichtet und gebrannt werden.
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Die
geformte Mischung oder der pressgehärtete Gegenstand wird dann
gewöhnlich
(z. B. in einem Ofen) bei einer Temperatur und für eine Zeitspanne, die ausreichen,
um das Härten
abzuschließen,
gewöhnlich
zwischen etwa 150°C
und etwa 300°C,
typischerweise bei etwa 230°C
für eine
Zeitspanne von etwa 2 Stunden bis 50 Stunden oder mehr, im Allgemeinen
mit der Querschnittsdicke des Gegenstands zunehmend nachgehärtet. Für dicke
Abschnitte wird die Temperatur während
des Nachhärtens
gewöhnlich
allmählich
von der unteren Grenze des Bereichs auf die erwünschte Höchsttemperatur erhöht. Die
angewendete Höchsttemperatur
beträgt
gewöhnlich
etwa 300°C
und dieser Wert wird etwa 4 Stunden lang oder länger gehalten. Der Nachhärtungsschritt
vervollständigt
im Allgemeinen das Vernetzen und kann auch restliche flüchtige Substanzen
aus den gehärteten
Zusammensetzungen freisetzen. Ein Beispiel eines geeigneten Nachhärtungszyklus involviert
das Aussetzen geformter Teile Hitze unter Stickstoff unter Anwendung
von sechs Bedingungsstufen. Zuerst wird die Temperatur im Laufe
von 6 Stunden von 25 auf 200°C
erhöht,
dann werden die Teile 16 Stunden lang bei 200°C gehalten, woraufhin die Temperatur
im Laufe von 2 Stunden von 200 auf 250°C erhöht wird. Dann werden die Teile
8 Stunden lang bei 250°C
gehalten, woraufhin die Temperatur im Laufe von 2 Stunden von 250
auf 300°C
erhöht
wird. Dann werden die Teile 16 Stunden lang bei 300°C gehalten.
Schließlich
werden die Teile beispielsweise durch Abstellen der Ofenhitze wieder
auf Umgebungstemperatur gebracht.
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Ein
erfindungsgemäßes optisch
transparentes Fluorpolymer ist intrinsisch dazu fähig, elektromagnetische
Strahlung im Wellenlängenbereich,
der sichtbarem Licht (etwa 390–800
Nanometern) entspricht, hindurchzulassen. In einigen Ausführungsformen
blockiert das Fluorpolymer einen Teil des Lichts, während es etwa
25% bis etwa 95% hindurchlässt.
In spezifischen Ausführungsformen
kann etwa 35% bis etwa 75% Licht durch das Polymer transmittiert
werden. Diese Bereiche umfassen alle Niveaus zwischen ihren Endpunkten. Wenn
mehr Licht blockiert wird, kann das Fluorpolymer als lichtdurchlässig beschrieben
werden. In einigen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung weist
das Fluorpolymer ein Trübeniveau
von weniger als 50% Prozent und eine Klarheit von mehr als 25% auf.
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Die
optischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Fluorpolymere können mit
Hilfe eines „Hazeguard
plus" Lichtmessers
von BYK-Gardner USA, Silver Spring, MD, oder einem Lambda 20 Spektrofotometer für UV-sichtbares
Licht von Perkin Elmer unter Anwendung bekannter Methoden gemessen
werden. Weitere Anleitungen sind in der Standardtestmethode für Trübe und Lichtdurchlässigkeit
transparenter Kunststoffe ASTM D-1033 und ASTM D1003-92 zu finden.
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Die
Fluorpolymerzusammensetzungen sind bei der Herstellung von Gegenständen wie
O-Ringen, Dichtungen, Röhren
und Abdichtungen besonders dann nützlich, wenn ein klarer Perfluorelastomergegenstand
erwünscht
ist. Derartige Gegenstände
werden durch Formen einer compoundierten Rezeptur der Fluorpolymerzusammensetzung
mit verschiedenen Zusatzmitteln unter Druck, Härten des Gegenstands und daraufhin
Unterwerfen desselben einem Nachhärtungszyklus hergestellt. Die
härtbaren
Zusammensetzungen, die ohne anorganische saure Akzeptoren formuliert
werden, sind für
Anwendungen wie Abdichtungen und Dichtungen zum Herstellen von Halbleitergeräten und
in Abdichtungen für
Hochtemperaturfahrzeuganwendungen besonders gut geeignet.
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Die
Erfindung wird nun noch weiter durch die folgenden Beispiele beschrieben.
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BEISPIELE
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Die
angegebenen Ergebnisse wurden unter Anwendung der folgenden Testmethoden
erhalten, es sei denn, es wird etwas Anderes angegeben. Die Testergebnisse
sind in den Tabellen unten aufgeführt.
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Härtungsrheologie:
Es wurden Tests an ungehärteten
compoundierten Proben mit Hilfe eines Bewegungsdüsenrheometers (MDR) von Monsanto,
Modell 2000, ASTM D 5289-93a gemäß bei 177°C ohne Vorerhitzung,
30 Minuten vergangener Zeit und einem Bogen von 0,5 Grad durchgeführt. Sowohl
das Mindest-(ML) als auch das höchste Drehmoment,
das während
einer spezifischen Zeitspanne erreicht wurde, wenn kein Plateau-
oder Maximaldrehmoment (MH) erhalten wurde,
wurden gemessen. Ebenfalls gemessen wurde die Zeit, die verfloss,
bevor das Drehmoment auf 2 Einheiten über ML („ts2")
stieg, die Zeit, die verfloss, bis das Drehmoment einen Wert gleich
ML + 0,5(MH – ML) („t'50") erreichte und die
Zeit, die verfloss, bis das Drehmoment ML +
0,9(MH – ML) („t'90") erreichte.
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Presshärtung: Probeplatten
der Maße
150 × 150 × 2,0 mm
wurden bezüglich
der Bestimmung der physikalischen Eigenschaften durch Pressen mit
etwa 6,9 Megapascal (MPa) 15 Minuten lang bei 177°C, es sei denn,
es wird etwas Anderes angegeben, hergestellt.
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Nachhärtung: Pressgehärtete Probeplatten
wurden Hitze unter Stickstoff unter den folgenden Bedingungen ausgesetzt:
150°C für 16 h;
230°C für 8 h; und
250°C für 16 h bei
Beispiel 1, 175°C
für 16
h; 230°C
für 8 h;
und 250°C
für 4 h;
und 300°C
für 20
h bei Beispiel 2; 150°C
für 8 h;
200°C für 16 h;
250°C für 24 h;
und 300°C
für 24
h bei Beispiel 3; und 150°C
für 16
h; 230°C
für 2 h;
und 250°C
für 6 h
bei Beispiel 4. Die Proben wurden vor der Prüfung auf Umgebungstemperatur
zurückgebracht.
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Physikalische
Eigenschaften: Die Zugfestigkeit bei Bruch, Bruchdehnung und der
Modul bei 100%-iger Dehnung wurden ASTM D 412-92 gemäß an Proben
bestimmt, die aus der pressgehärteten
oder nachgehärteten
Platte mit einem Stempel D nach ASTM ausgestanzt worden waren bestimmt.
Die Einheiten sind in Prozent und MPa angegeben.
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Härte: Es
wurden Proben unter Anwendung der Methode ASTM D 2240-85 A mit einem
Shore Härtemesser
vom Typ A-2 gemessen.
Die Einheiten sind in Punkten auf der Shore A-Skala angegeben.
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Druckverformungsrest:
Proben von O-Ringen wurden mit Hilfe der Methode ASTM 395-89 B gemessen.
Die O-Ringe wiesen eine Querschnittsdicke von 0,139 Zoll (3,5 mm)
auf. Die Ergebnisse sind als Prozentsätze der ursprünglichen
Beugung angegeben.
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Farbe,
Trübe und
optische Eigenschaften: Es wurden Proben mit Hilfe eines im UV-Sichtbaren
Licht arbeitenden Lambda 20 Spektrofotometer von Perkin Elmer unter
Anwendung einer Integrationskugel eines Durchmessers von 2 Zoll
(5 cm) gemessen. Die Beleuchtungsquelle war ein CIE D65 mit einem
Beobachtungswinkel von 10 Grad. Die Trübe wurde ASTM D1003-92 über einen
Bereich von 380–780
nm mit Intervallen von 5 nm gemessen.
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Alle
Materialien waren im Handel von Aldrich Chemical Co., Milwaukee,
WI, erhältlich,
es sei denn, es wird etwas Anderes angegeben.
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Herstellung des Vernetzungsmittels
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Vernetzungsmittel A. Perfluoradiponitrilbisamidin,
NH2(NH=)C(CF2)4C(=NH)NH2
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Ein
Kunststoffkolben von 4 l, der mit einem Magnetrührer ausgestattet war, wurde
mit Methanol (188 g, 5,9 Mol) beaufschlagt und Perfluoradipoylfluorid
(454 g, 1,5 Mol), von 3M Company erhältlich, wurde im Laufe einer
Stunde hinzugegeben. Ein Laugenwäscher
wurde zum Behandeln des Fluorwasserstoffsäure-Nebenprodukts benutzt.
Perfluoradipat (446 g, 1,4 Mol) wurde durch Hinzugeben von Wasser,
gefolgt vom Destillieren der unteren fluorchemischen Produktphase,
isoliert. Ein Kolben von 2 l, der mit einem mechanischen Rührer ausgestattet
und mit Perfluoradipat (446 g, 1,4 Mol) in Methanol beaufschlagt
worden war, wurde mit einem Überschuss
an Ammoniak (54 g, 3,2 Mol) reagiert, um Perfluoradipoylamid (385
g, 1,3 Mol) nach dem Vakuumtrocknen zu ergeben. Ein Kolben von 3
l mit einem mechanischen Rührer,
der mit einer Lösung
von Perfluoradipoylamid (385 g, 1,3 Mol) in Dimethylformamid beaufschlagt
war, wurde bei –10°C zuerst
mit Pyridin (508 g, 6,4 Mol), gefolgt von Trifluoressigsäureanhydrid
(674 g, 3,2 Mol), von Aldrich erhältlich, reagiert. Perfluoradiponitril
(235 g, 0,9 Mol) mit einem Siedepunkt von 64°C wurde durch Hinzugeben von
Wasser, gefolgt vom Destillieren der unteren fluorchemischen Produktphase
isoliert. Ein Kolben von 1 l, der mit einem mechanischen Rührer ausgestattet
war, wurde mit Perfluoradiponitril (108 g, 0,4 Mol) in Diethylether
beaufschlagt und bei –10°C mit Ammoniak
(17 g, 1,0 Mol) reagiert, um Perfluoradiponitrilbisamidin (112 g,
0,9 Mol) nach dem Vakuumtrocknen zu ergeben, das einen Schmelzpunkt
von 132°C
aufwies und die Struktur wurde durch Fluor- und Protonen-NMR bestätigt.
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Vernetzungsmittel B. Diperfluormethoxypropionsäuresalz
von Perfluoradiponitrilbisamidin, CF3OCF2CF2COO-NH3+(NH=)C(CF2)4C(=NH)NH3+-OOCCF2CF2OCF3
-
Ein
Kolben von 100 ml, der mit einem Magnetrührer ausgestattet war, wurde
mit Perfluoradiponitrilbisamidin (26 g, 0,1 Mol), das wie bei Vernetzungsmittel
A (oben) hergestellt worden war, beaufschlagt und in Methanol gelöst und mit
Perfluormethoxypropionsäure
(46 g, 0,2 Mol) titriert, die durch Wasserhydrolyse von Perfluormethoxypropionylfluorid
wie in
WO 01/46116 beschrieben
hergestellt worden war. Diperfluormethoxypropionsäuresalz
von Perfluoradiponitrilbisamidin (59 g, 0,8 Mol) wurde nach dem
Vakuumtrocknen isoliert. Die Struktur wurde Fluor- und Protonen-NMR
bestätigt.
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Vernetzungsmittel C. Diperfluoroctanonsäuresalz
von Perfluortetraethylenoxiddinitrilbisamidin, C7F15COO-NH3+(NH=)C(CF2OCF2)3C(=NH)NH3+-OOCC7F15
-
Diese
Verbindung kann durch die Direktfluorierung von Tetraethylenglykoldiacetat,
wie in
US 5,488,142 beschrieben,
zum Isolieren von Perfluortetraethylenoxiddimethylester hergestellt
werden. Auf die Synthesesequenz wie oben für das Vernetzungsmittel A beschrieben
durch eine erste Reaktion mit Ammoniak zur Bilden des Bisamids,
hin erfolgt die Dehydratisierung zur Bildung des Bisnitrils und
daraufhin die Reaktion mit Ammoniak, um das fluorchemische Bisamidin
zu ergeben. Die Titrierung des fluorchemischen Bisamidins mit Perfluoroctanonsäure (von
3M Company erhältlich)
wie für
das Vernetzungsmittel B beschrieben, würde das Diperfluoroctanonsäuresalz
von Perfluortetraethylenoxiddinitrilbisamidin ergeben.
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Vernetzungsmittel D. Diessigsäuresalz
von Perfluortetraethylenoxiddinitrilbisamidin, CH3COO-NH3+(NH=)C(CF2OCF2)3C(=NH)NH3+-OOCCH3
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Diese
Verbindung kann wie beim Vernetzungsmittel C hergestellt werden,
um das fluorchemische Bisamidin zu erreichen. Die Titration des
fluorchemischen Bisamidins mit Essigsäure, wie für das Vernetzungsmittel B beschrieben,
würde das
Diessigsäuresalz
von Perfluortetraethylenoxiddinitrilbisamidin ergeben.
-
Beispiel 1
-
Die
Emulsionspolymerisation wurde zum Herstellen eines Fluorelastomers
verwendet, das copolymerisierte Einheiten von 65,7 Molprozent Tetrafluorethylen
(Mol-% TFE), 33,0 Mol-% Perfluormethylvinylether (PMVE) und 1,3
Mol-% eines Nitrilgruppen enthaltenden Monomers mit Härtungsstelle,
CF2=CFO(CF2)5CN, enthielt.
-
Das
Fluorpolymer (Basis 100 g) wurde mit 3,8 phr Bisamidin der Formel:
compoundiert, wobei Y (CF
2OCF
2)
3 war
und R ein Wasserstoffatom war. Das Vernetzungsmittel kann durch folgende
Vorgehensweise, die für
das Vernetzungsmittel C (oben) beschrieben worden ist, hergestellt
werden.
-
Härtungsrheologietests
wurden an der ungehärteten,
compoundierten Probe durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle unten angegeben. Eine Platte
der compoundierten Mischung wurde pressgehärtet, getestet und daraufhin
nachgehärtet
und auf physikalische Eigenschaften, einschließlich Druckverformungsrest,
getestet. Die Testergebnisse sind in der Tabelle unten angegeben.
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Beispiel 2
-
Das
Fluorpolymer des Beispiels 1 (Basis 100 g) wurde mit 2,6 phr eines
Bisamidins der Formel:
compoundiert.
-
Dieses
Vernetzungsmittel wurde wie für
das Vernetzungsmittel A (oben) beschrieben hergestellt. Die Verbindung
wurde hergestellt und wie in Beispiel 1 getestet. Die Testergebnisse
sind in der Tabelle unten angegeben.
-
Beispiel 3
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Das
Fluorpolymer des Beispiels 1 (Basis 100 g) wurde mit 1 phr eines
Bisamidins der Formel:
compoundiert.
-
Dieses
Vernetzungsmittel wurde wie für
das Vernetzungsmittel A (oben) beschrieben hergestellt. Die Verbindung
wurde hergestellt und wie in Beispiel 1 getestet. Die Probe war
nach dem Presshärten
und Nachhärten
kristallklar. Die Testergebnisse sind in der Tabelle unten angegeben.
-
Optische Eigenschaften des Beispiels 3:
-
Tristimulus: |
X
= 84,3 |
Y
= 89,0 |
Z
= 94,1 |
Chromatizität: |
x
= 0,315 |
y
= 0,333 |
z
= 0,352 |
CIE
L*A*B |
L*
= 95,6 |
A*
= –0,112 |
B*
= 0,914 |
Weißgrad: |
W
= 84,91 |
T
= 0,156 |
|
Gelbtönung: |
Y
= 9,1729 |
|
|
Trübe |
35,10% |
Gesamte
Durchlässigkeit |
89,10% |
Diffuse
Durchlässigkeit |
31,20% |
-
Beispiel 4
-
Das
Fluorpolymer des Beispiels 1 (Basis 100 g) wurde mit 1,66 phr eines
Bisamidins der Formel:
und 2,7 phr eines Amidins
der Formel C
7F
15C(=NH)(NH
2) compoundiert (kann auf die gleiche Weise
wie das Vernetzungsmittel A ausgehend von Perfluoroctanoylfluorid
durch Reagieren mit Methanol, daraufhin mit NH
3, gefolgt
vom Dehydratisieren zum Nitril, daraufhin Reagieren mit NH
3, um Amidin zu erreichen, hergestellt werden).
-
Dieses
Vernetzungsmittel kann wie für
das Vernetzungsmittel D (oben) beschrieben hergestellt werden. Die
Verbindung wurde wie in Beispiel 1 hergestellt. Die Probe war nach
dem Presshärten
und Nachhärten kristallklar.
Der Druckverformungsresttest wurde an dem Material durchgeführt und
die Ergebnisse sind in der Tabelle unten aufgeführt.
-
In
der folgenden Tabelle bedeutet N/Z, dass die Eigenschaft nicht gemessen
wurde, TS bedeutet Zugfestigkeit bei Bruch und EB bedeutet Bruchdehnung. Tabelle 1: Testergebnisse
Beispiel: | | 1 | 2 | 3 | 4 |
Härtungsrheologie | ML (Nm) | 0,056 | 0,149 | 0,301 | 0,181 |
| MH (Nm) | 0,604 | 0,625 | 0,940 | 0,746 |
| ts2 (min) | 1,86 | 1,23 | 0,61 | 0,68 |
| t'50 (min) | 2,27 | 1,28 | 0,77 | 0,81 |
| t'90 (min) | 7,48 | 5,56 | 3,10 | 6,19 |
Press-
und Nachgehärtet | TS
(MPa) | 12,23 | 14,44 | 3,82 | N/Z |
| EB
(%) | 252 | 257 | 208 | N/Z |
| 100%
Modul (MPa) | 1,52 | 2,45 | 1,68 | N/Z |
| Shore
A-Härte | 57 | 54 | 56 | N/Z |
Druckverformungsrest | | | | | |
| 70
h bei 230°C
(%) | 10,0 | N/Z | N/Z | N/Z |
| 70
h bei 250°C
(%) | N/Z | N/Z | N/Z | 18,2 |
| 70
h bei 300°C
(%) | N/Z | 58,2 | N/Z | N/Z |
| 70
h bei 316°C
(%) | 32,3 | 60,2 | N/Z | 31,2 |
| | | | | |
Aussehen | | Klar | Klar* | Klar | Klar |
-
Die
Fluorpolymerplatte des Beispiels 2 war klar, obwohl die Probe Maschinenöle und Verschmutzung enthielt.
Das Minimieren einer derartigen Verschmutzung verbessert das Aussehen.