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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren für ein Marker-freies Ermitteln
und Charakterisieren der physiologischen Reaktionen von Zellen unter Verwendung
von elektromagnetischer Energie. Insbesondere erlaubt die vorliegende
Erfindung ein Überwachen
einer spezifischen Rezeptoraktivierung von allen Klassen von Rezeptoren
nach einer Störung
der Zelle in Echtzeit ohne die Verwendung von Tracermolekülen oder
den Bedarf für
Systemverstärkungen
(wie z.B. eine Transfektion und/oder eine Überexpression) durch Überwachen
der zellulären Physiologie
(durch elektrische Eigenschaften) in einem Einzeltestformat. Obwohl
das Verfahren für
viele Klassen von Zelloberflächen-
und Cytoplasmarezeptoren verwendet werden kann, haben wir unsere
Dikussion nur auf zwei Klassen von Zelloberflächenrezeptoren fokussiert:
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR's) und Proteintyrosinkinase-Rezeptoren (PTKR's). Innerhalb des
Gebiets von GPCR's
wurden drei Hauptfamilien beschrieben. Diese Familien werden gemäß dem G-Protein
klassifiziert, das den Primärsignalübertragungsweg
vermittelt, der von den GPCR genutzt wird. Sie werden als Gi, Gs
und Gq bezeichnet. Es gibt Subtypen jeder dieser Familien, jedoch
haben wir für
Studien, welche die Eignung dieser Erfindung zeigen, Liganden verwendet,
die nur einen Subtyp von Rezeptoren der Gi-, Gs-, Gq- oder PTKR-Klassen
stimulieren. Die Primärsignalgebungswege,
die durch eine Stimulation dieser drei Rezeptorfamilien aktiviert
werden, sind 1) für
Gi-gekoppelte Rezeptoren eine Abnahme von intrazellulärem 3',5'-cyclischen Adenosinmonophosphat (cAMP),
2) für
Gs-gekoppelte Rezeptoren
eine Zunahme von cAMP und 3) für
Gq-gekoppelte Rezeptoren eine Zunahme von intrazellulären Calciumionen.
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Experimente,
die eine Bioimpedanz und eine zelluläre Analyse verknüpfen, wurden
in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. Bestehende zelluläre Bioimpedanzmessvorrichtungen,
welche die Rezeptorstimulation überwachen,
nutzen nur morphologische Änderungen
oder üblicherweise
nur eine Frequenz. Gheorghiu zeigte, dass α- und β-Verteilungen, die bei 100 Hz
bis 10 kHz bzw. bei 100 kHz bis 10 MHz erscheinen, in jedwedem Modell
des dielektrischen Verhaltens einer Zelle berücksichtig werden sollten (Gheorghiu: „Characterising
Cellular Systems by Means of Dielectric Spectroscopy" (Bioelectromagnetics
17, 475-482 (1996)). α-Verteilungsinformationen
ermöglichen
die Bewertung des Ruhepotenzials der biologischen Zelle und der
Zellmorphologie, während
sich Informationen bezüglich
der Permittivität und
der Leitfähigkeit
von zellulären
Subkompartimenten – wie
z.B. der Zellmembran, des Cytoplasmas – nur im β-Verteilungsbereich zeigen.
Mit den bekannten biochemischen Veränderungen sowohl in der Zellmembran
als auch im Cytoplasma beim Binden eines Li ganden an einen Membranrezeptor
ist ein System, das Bioimpedanzmessungen über den vollen α- und β-Verteilungsfrequenzbereich
durchführen
kann, in dem Gebiet der Arzneistoffentwicklung nützlich (Smith, Duffy, Shen
und Oluff: „Dielectric Relaxation
Spectroscopy and Some Applications in the Pharmaceutical Sciences" (Journal of Pharmaceutical
Sciences 84, 1029-1044 (1995)), Foster und Schwann: „Dielectric
Properties of Tissues and Biological Materials: A Critical Review" (Critical Review
in Biomedical Engineering 17, 25-104 (1989))).
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Wegener
et al. diskutieren Experimente, welche die Verwendung von Messungen
der elektrischen Impedanz zur Überwachung
der β-adrenergen Stimulation
von Rinderaorta-Endothelzellen
umfassen (wobei der β-adrenerge
ein Rezeptor für
den Gs-Subtyp ist) (Eur. J. Physiol. (1999) 437, 925-934), geben
jedoch nur Impedanzdaten für
eine einzelne Frequenz an, nachdem die Schlussfolgerung gezogen
worden ist, dass ein Mehrfrequenz-Abtastmodus für eine Überwachung von schnellen Änderungen von
zellulären
Eigenschaften nicht so gut geeignet ist wie ein Einzelfrequenzmodus,
und geben kein Verfahren zur Klassifizierung von Rezeptorreaktionen an.
Ihre gewählte
Betriebsfrequenz von 10 kHz scheint im Hinblick auf eine Gewichtung
der gemessenen Zellreaktion bezüglich
einer Empfindlichkeit vorwiegend im Hinblick auf Änderungen
der α-Verteilungsparameter
und nicht der β-Verteilungsparameter
empfindlich zu sein, wobei es sich um einen Punkt handelt, den die
Autoren in der Diskussion ihrer Ergebnisse würdigen. Ihre Ergebnisse sind
explizit auf die Modulierung der Ionenströme zwischen den Zellen und
dem Substrat, an dem sie haften, sowie auf die Ströme in den
parazellulären
Räumen
zurückzuführen.
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Technologien,
bei denen eine zelluläre
Aktivität
und Bioimpedanzmessungen gekoppelt sind, könnten in dem Bereich der Arzneistoffentwicklung eingesetzt
werden. Innerhalb dieses Gebiets gibt es viele Technologien zur
Durchführung
von Zellmessungen. Die meisten der gegenwärtigen Technologien nutzen
jedoch einen optischen Marker oder einen radioaktiven Marker als
Schlüsselkomponente
ihres Nachweisschemas. Ein Beispiel für eine Technologie zur Überwachung
eines Rezeptor-Ligand-Bindens ist die FLIPR-Vorrichtung, die von
Molecular Devices angeboten wird. Diese Vorrichtung nutzt eine Fluoreszenzsonde
zum Nachweis der Freisetzung von Calcium innerhalb einer Zelle als
Reaktion auf die Stimulation von Gq-verknüpften GPCR's. Die FLIPR-Technologie nutzt diese
Fluoreszenzsonde zum Erreichen der Verstärkung, die zum Nachweis einer Reaktion
erforderlich ist. Eine inhärente
Hintergrundfluoreszenz von Zellen und von Zellkultivierungsmaterialien
ist zusammen mit der Tatsache, dass nur der Gq-Weg mit diesem Ansatz
einfach ermittelt werden kann, ein Nachteil.
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Ein
weiteres Beispiel für
Technologien, die auf dieses Gebiet angewandt werden, ist die Verwendung
stabil transfizierter Reportergensysteme zur Charakterisierung von
GPCR's, wie es von
Vertex Pharmaceuticals angeboten wird. Diese Systeme nutzen ein
promiskuitives G-Protein, das die mehreren GPCR-Subtypen (Gi, Gs
oder Gq) durch einen Weg (typischerweise durch Luciferase- oder
beta-Lactamase-Expression) verknüpft,
so dass jedwedes G-Protein nur durch die Messung der Lichtabgabe
charakterisiert werden kann. Diese Systeme werden häufig auf
ein Ligandensuche für
die Orphan-GPCR (dabei handelt es sich um GPCR's, deren Ligand unbekannt ist) verwendet,
wodurch das Erfordernis für
mehrere Testplattformen zum Nachweis der verschiedenen Signalgebungswege
vermieden wird. diese Systeme weisen zwei Hauptnachteile auf. Erstens
kann die Lichtabgabe von dem Reportergenprodukt innerhalb der Zelle
ausgelöscht
werden, wodurch ein höheres
Expressionsniveau des Rezeptors erforderlich ist, um einen vernünftigen
Nachweis zu erreichen. Zweitens erfordert die Bestimmung des tatsächlichen
Signalübertragungswegs,
sobald der Ligand für
die GPCR gefunden worden ist, beträchtliche zusätzliche
Arbeiten.
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WO 03016887 beschreibt
ein Marker-freies Verfahren zum Nachweis einer Änderung der zellulären Aktivität als Ergebnis
der Zugabe einer Testsubstanz zu dem Medium, in dem sich die Zellen
befinden. Gemäß dieses
Verfahrens werden Mikrowellen mittels einer Anwendungsvorrichtung,
die z.B. einen Mikrostreifen oder einen coplanaren Wellenleiter
umfasst, auf die Zellen angewandt. Die Reaktion dieser Anwendungsvorrichtung
auf Mikrowellen wird z.B. mittels eines Netzwerkanalysegeräts bei einer
Mehrzahl von Frequenzen gemessen.
WO
03016887 beschreibt, dass das Verfahren in einem typischen
Arzneistoffentwicklungsverfahren (z.B. Treffernachweis, Leadauffindung
oder Leadoptimierung) verwendet werden könnte. In einer spezifischen
Ausführungsform
wurde der muskarinische m1-Rezeptor, der in CHOk1-Zellen (Eierstock-Wildtyp-Zellen
vom chinesischen Hamster) transfiziert worden ist, um (transfizierte)
CHOm1-Zellen zu bilden, in der Gegenwart eines Agonisten aktiviert.
In einem solchen Test wurden CHOm1- und CHOk1-Zellen mit Carbachol,
einem bekannten Aktivierungsmittel des m1-Rezeptors, behandelt.
Messungen wurden über
dem Bereich von 50 MHz bis 1 GHz durchgeführt. In einer ersten Reihe
von Messungen, die 7 min nach der Zugabe von Carbachol durchgeführt wurden
und über den
angegebenen Frequenzbereich aufgetragen worden sind, waren nicht-transfizierte
Zellen (CHOk1) Kontrollen ähnlich,
während
transfizierte Zellen (CHOm1), die mit 10 μM Carbachol behandelt worden
sind, bei allen Frequenzen über
dem getesteten Bereich eine signifikante Signaländerung zeigten. In manchen
Fällen
wurde das Signal über
dem 50 MHz- bis 1 GHz-Bereich integriert und das resultierende Integral
für das
Signal einer Testverbindung/eines zellulären Systems wurde mit dem integrierten
Signal für
einen Puffer/zelluläres
System verglichen. In einem solchen Test zeigten CHOk1-Zellen, die
mit verschiedenen Konzentrationen von Carbachol behandelt worden
sind, im Wesentlichen keine Änderung
des Signals im Zeitverlauf, während transfizierte
CHOm1-Zellen nach der Zugabe verschiedener Konzentrationen an Carbachol
einen typischen Dosis/Reaktion-Effekt einer erhöhten Aktivität im Zeitverlauf
zeigten. Gemäß
WO 03016887 kann dieses
Verfahren folglich verwendet werden, um eine Agonisten- und Antagonistenaktivität nachzuweisen und
zu unterscheiden.
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Demgemäß besteht
ein Bedarf zur Entwicklung von Marker-freien Bioimpedanzcharakterisierungsverfahren,
die über
einen Frequenzbereich messen, der groß genug ist, um sowohl α-als auch β-Verteilungsinformationen
zu liefern, so dass die physiologische Reaktion einer Zelle auf
eine Stimulation genauer charakterisiert wird. Die vorliegende Erfindung
bringt die Details der Änderung
von elektrischen Eigenschaften mit dem ausgelösten Weg der Familie der zweiten
Messenger in Zusammenhang und zeigt das Vermögen zur Klassifizierung von
Wegen auf der Basis von Änderungen
der zellulären elektrischen
Eigenschaften ohne jedwede vorherige Kenntnis des untersuchten Rezeptors
oder Wegs. Das Vermögen
zum Zuordnen eines unbekannten Liganden zu einer Wechselwirkung
mit einem spezifischen Weg stellt einen Hauptvorteil gegenüber der bekannten
Technologie dar. Keine bekannte Technologie kann alle diese Signalübertragungswege gleichzeitig
klassifizieren. Mit unserem System wird die Wegklassifizierung für den Orphan-Rezeptor gleichzeitig
mit der Ermittlung des Liganden und ohne das Erfordernis der Erzeugung
stabiler transfizierter Zelllinien, die Reportergensysteme enthalten, erreicht.
Darüber
hinaus erfordert die vorliegende Erfindung anders als andere Charakterisierungstechnologien
nicht die Verwendung von Markern, um die Stimulation von Wegen nachzuweisen,
und sie muss die Rezeptoranzahl durch eine Transfizierung nicht künstlich
verstärken,
um eine Reaktion nachzuweisen.
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Die
Erfindung ist in den Ansprüchen
definiert.
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Die
Erfindung wird lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
weiter beschrieben, worin:
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1a ein
Blockdiagramm ist, das eine Ausführungsform
des Bioimpedanzmesssystems veranschaulicht.
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1b ein
Bioimpedanzsystem veranschaulicht, das gemäß einer Ausführungsform
des Charakterisierungsverfahrens verwendet wird.
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2 die
Schritte des zellulären Bioimpedanzcharakterisierungsverfahrens
veranschaulicht.
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3 Rohwerte
für die
Impedanzgrößendifferenzen
für vier
Hauptrezeptorfamilien zeigt.
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4 Legendreparametergraphen
für drei Gs-Rezeptoren
auf CHO-Zellen zeigt.
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5 Legendreparametergraphen
für drei Gq-Rezeptoren
auf CHO-Zellen zeigt.
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6 einen
Vergleich von Parametergraphen für
Gs- und Gq-Rezeptoren auf CHO-Zellen zeigt.
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7 Legendreparametergraphen
für drei Gq-Rezeptoren
auf HeLa-Zellen zeigt.
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8 Legendreparametergraphen
für zwei Gi-Rezeptoren
auf HeLa-Zellen zeigt.
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9 Legendreparametergraphen
von drei PTKR-Rezeptoren auf HeLa-Zellen zeigt.
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10 einen
Vergleich von Parametergraphen für
Gq- und Gi-Rezeptoren auf HeLa-Zellen zeigt.
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11 einen
Vergleich von Parametergraphen für
Gq eines PTKR-Rezeptors auf HeLa-Zellen zeigt.
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12 einen
Vergleich von Parametergraphen für
Gi- und PTKR-Rezeptoren auf HeLa-Zellen zeigt.
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13 eine
Analysenmatrix für
die Datenklassifizierung für
CHO-Zellen zeigt.
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14 eine
Analysenmatrix für
Daten für HeLa-Zellen
zeigt.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Klassifizierung verschiedener
zellulärer
Ereignisse, wie z.B. der Aktivierung eines Signalgebungswegs. Insbesondere
ermöglicht
sie die Zuordnung eines spezifischen zweiter Messenger-Wegs zu einem unbekannten
Ligand/Rezeptor-Paar, ohne dass molekulare Marker verwendet werden.
Die Klassifizierung basiert auf Änderungen
der elektrischen Eigenschaften der Zelle. Lebende Zellen werden
in eine elektrische Schaltung einbezogen. Die Eigenschaften dieser
Schaltung werden durch diese Zellen beeinflusst. Diese Eigenschaften
können
durch Mehrfachfrequenzmessungen über
einen Bereich von Frequenzen gemessen werden. Es sollte beachtet werden,
dass die zellulären
Ereignisse die Zelle-Schaltung-Wechselwirkungen sowie die elektrischen
Eigenschaften der Zelle verändern
können. Die Änderungen
der Zelle-Schaltung- Wechselwirkungen
können Änderungen
der Details der Zellpositionierung und -Bindung bezüglich der
Elektroden oder Änderungen
der Zellmorphologie umfassen. Diese durch ein zelluläres Ereignis
induzierten Änderungen
der Zelle-Schaltung-Wechselwirkungen können zur Klassifizierung der
zellulären
Ereignisse beitragen. Frequenzen des elektromagnetischen Spektrums
(z.B. Mikrowellen, Radiowellen, Schall, IR, optisch, Röntgenstrahlen)
werden verwendet. Um den Durchsatz zu erhöhen, können elektrische Schaltungen
in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte einbezogen werden. In
einer Ausführungsform
wird eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen verwendet. Alternative
Ausführungsformen
umfassen Platten mit einer unterschiedlichen Anzahl an Vertiefungen.
Daten können
vor, während
und nach dem Zusatz eines spezifischen Rezeptorliganden oder eines
anderen Reizes gesammelt werden. Wenn die Zellen auf diesen Stimulus
reagieren, werden sich auch die gemessenen elektrischen Eigenschaften ändern.
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In
einer Ausführungsform
besteht unsere elektrische Schaltung aus ineinander greifenden coplanaren
Elektroden, die auf dem Boden einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen
strukturiert sind, obwohl zusätzlich
2-D- und 3-D-Ausführungsformen verwendet
werden können,
wie z.B. coplanare Wellenleiter, coaxiale Elektroden, Elektroden
mit parallelen Platten oder jedwede andere mikroskopische oder makroskopische
Elektrodengeometrie, die üblicherweise
verwendet wird, um die elektrischen Eigenschaften einer festen oder
flüssigen
Probe festzustellen. Obwohl alternative Elektrodentypen verwendet
werden können,
haben wird in einer Ausführungsform
ineinander greifende coplanare Elektroden verwendet, da sie verglichen
mit anderen Elektrodentypen einen größeren Empfindlichkeitsbereich aufweisen
und bezüglich Änderungen
des Vertiefungsdurchmessers weniger empfindlich sind. 1. Zellen in einem physiologischen Puffer
werden auf die Oberfläche
plattiert, die partiell mit den Elektroden bedeckt ist und jede
Vertiefung kann über
einen Signalmultiplexer mit einer oder mehreren Impedanzanalyseeinrichtung(en)
verbunden werden. Unter Verwendung der Impedanzanalyseeinrichtung
werden sowohl die Impedanzgröße als auch
die Impedanzphase über
einem Frequenzbereich von 40 Hz bis 110 MHz in periodischen Intervallen
aufgezeichnet. Bei diesen Frequenzen handelte es sich um den gesamten
Bereich, der auf der verwendeten Agilent-Impedanzanalyseeinrichtung
eingesetzt werden kann und den typischen alpha- und beta-Verteilungsbereich für Zellen
in physiologischem Puffer abdeckt. Zusätzliche Informationen (Verteilungen)
können
bei höheren
Frequenzen erhalten werden, einschließlich die gamma-Verteilungen
von gebundenem Wasser (GHz-Bereiche), wobei dies jedoch bei der
vorliegenden Vorrichtungsarchitektur aufgrund von Mikrowellenresonanzeffekten
schwieriger wird. Alternative Ausführungsformen nutzen verschiedene
Frequenzbereiche. Repräsentative
Frequenzbereiche von alternativen Ausführungsformen umfassen 10 Hz
bis 1000 GHz, 100 Hz bis 500 GHz und 100 Hz bis 1 GHz.
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Bei
der Wechselwirkung des Liganden mit dessen Rezeptor unterliegt die
Zelle physiologischen Veränderungen
im Zeitverlauf, welche die gemessenen elektrischen Eigenschaften
verändern.
Wie es vorstehend angegeben worden ist, sind die Änderungen
der elektrischen Eigenschaften der Zelle ausreichend, um zu unterscheiden,
welcher zweiter Messenger-Weg die zellulären Veränderungen ausgelöst hat.
In einer Ausführungsform
unseres Verfahrens liegt die erforderliche Information über die
zellulären elektrischen
Eigenschaften in der sich ändernden
Impedanz vor. In alternativen Ausführungsformen können ähnliche
Datensätze
verwendet werden; wenn z.B. komplexe Reflexionskoeffizienten (S-Parameter) aufgezeichnet
werden, würde
die gleiche Information vorliegen, da S-Parameterdaten in Impedanzdaten umgewandelt
werden können.
Andere Beispiele umfassen die Messung des Widerstands, der Reaktanz, des
Scheinleitwerts, des Wirkleitwerts oder des Blindleitwerts.
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In
anderen alternativen Ausführungsformen wird
die Klassifizierung unter Verwendung anderer Informationen (Impedanz
bei weniger Frequenzen, nur die Impedanzgröße, nur die Impedanzphase, oder
Eigenschaften wie z.B. der Schaltungsgesamtwiderstand oder die Schaltungsgesamtkapazität, oder Änderungen
der Schaltungsspannung oder des Schaltungsstroms) durchgeführt. Während sorgfältige Untersuchungen
noch vervollständigt
werden müssen,
legen vorläufige
Beweise nahe, dass einfachere Messungen für die Klassifizierung des Wegs ausreichen
werden.
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In
einer repräsentativen
Ausführungsform der
Erfindung werden die Impedanzdaten in der in der 2 gezeigten
Weise verarbeitet. Als erstes wird für jeden Zeitpunkt die Impedanz über einen
Bereich von Frequenzen gemessen, nachdem Zellen mit bekannten Rezeptortypen
in eine Vertiefung einer Mikrotiterplatte (Element 210 in
der 2) eingebracht worden sind. Zweitens wird ein
Zeitpunkt gewählt,
der nahe an der Substanzzugabe, jedoch unmittelbar vorher liegt,
und die „Bezugs"-Impedanz 212 wird
gemessen. In der Ausführungsform
von 2 ist die Substanz ein interessierender Arzneistoff,
jedoch kann die Substanz in alternativen Ausführungsformen ein spezifischer
Ligand, ein Protein, ein Lipid, ein Kohlenhydrat, eine Nukleinsäure, Wasser,
ein Ion oder jedwede andere interessierende Substanz sein. Nach
der Arzneistoffzugabe (213, 214) wird an jedem
nachfolgenden Zeitpunkt für
jede Frequenz die Impedanz über
einen Bereich von Frequenzen 216 gemessen und die „Bezugs"-Impedanzgröße und -phase 218 subtrahiert.
Unsere Daten bestehen nun aus Änderungen
der Impedanzgröße und -phase
für jede
Frequenz, die durch die Arzneistoffzugabe induziert worden sind.
Viertens werden dann die Impedanzänderungsspektren unter Verwendung der
Legendrepolynome angepasst, um die zelluläre Reaktion 222 zu
parametrisieren. Insbesondere wird in einer Ausführungsform an jedem Zeitpunkt
die Änderung
der Im pedanzgröße an 7
Legendrepolynome angepasst und die Änderung der Impedanzphase wird
an 7 Legendrepolynome angepasst. An jedem Zeitpunkt liegen dann
7 Koeffizienten von den Größendaten
und 7 Koeffizienten für
die Phasendaten vor. Wenn diese Sätze von Koeffizienten als Funktion der
Zeit aufgetragen werden, enthalten die Graphen „kinetische" Trends, die durch
Betrachten häufig
mit spezifischen zweiter Messenger-Wegen in Zusammenhang gebracht
werden können.
Die objektive quantitative Klassifizierung, die durch einen Computer
durchgeführt
wird, beruht jedoch nicht auf diesen Strukturen und Trends. Vielmehr
benötigt
der Computeralgorithmus nur die Koeffizienten an einem Zeitpunkt
nach der Arzneistoffzugabe (entsprechend den Impedanzdaten, die
an diesem Zeitpunkt und zu der ausgewählten Vor-Arzneistoff-Zugabezeit
gesammelt werden). Die Sätze
von 7 Größenkoeffizienten und
von 7 Phasenkoeffizienten werden dann mit Koeffizientensätzen von
bekannten Wegen (von einem Trainingsdatensatz) verglichen und unter
Verwendung von mehrdimensionalen Datenklassifizierungs-Standardalgorithmen
einem bekannten Weg zugeordnet. Alternative Ausführungsformen können Koeffizienten,
die an mehr oder weniger Legendrepolynome angepasst sind, oder zeitabhängig Merkmalsvektoren,
die mit alternativen Verfahren parametrisiert worden sind, enthalten.
Unter Verwendung von Impedanzdaten kann die Ligand-Rezeptor-Wechselwirkung
in einer der vier Kategorien Gi, Gs, Gq oder PTKR klassifiziert
werden. Folglich haben wir ein Werkzeug erzeugt, das nunmehr anschließend einen
unbekannten Liganden einer Wechselwirkung mit einem Rezeptor der
vorstehend genannten Klassen zuordnen kann.
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Auffinden eines unbekannten
Liganden
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In
einer repräsentativen
Ausführungsform des
Verfahrens zur Zuordnung eines unbekannten Liganden mit potenzieller
pharmazeutischer Aktivität werden
nach dem Anordnen von Zellen mit einem bekannten Rezeptortyp in
einer Vertiefung einer Mikrotiterplatte (Element 230 von 2)
die „Bezugs"-Impedanzgröße und -phase über einen
Bereich von Frequenzen an einem Zeitpunkt gemessen, der nahe an
der Arzneistoffzugabe 232, jedoch unmittelbar vor dieser
liegt. Nachdem der Arzneistoff, der den Liganden enthält, zugesetzt
worden ist 233, 234, werden die Impedanzgröße und -phase über einen
Bereich von Frequenzen an jedem nachfolgenden Zeitpunkt für jede Frequenz
gemessen 236, und die „Bezugs"-Impedanzgröße und -phase
werden subtrahiert 238. Als nächstes werden die parametrisierten Koeffizienten
der zellulären
Reaktion auf den unbekannten Liganden berechnet und mit den Koeffizienten
für bekannte
Liganden verglichen 240, 242, 244. Die
Klassifizierung der zellulären
Reaktion auf den unbekannten Liganden unter Verwendung einer bekannten
Rezeptor/Ligand-Wechselwirkung ergibt wertvolle Informationen bezüglich der
zellulären
Reaktion, des stimulierten Rezeptorsubtyps und des zweiter Messenger-Wegs.
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Auffinden des Orphan-Rezeptors
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Entsprechend
ermöglicht
das Aussetzen intakter Zellen mit Orphan- oder unbekannten Rezeptoren
gegenüber
potenziellen Ligandenverbindungen das Auffinden des Liganden für den Orphan,
wodurch der Rezeptor entorphanisiert wird. Gleichzeitig wird der
Signalübertragungsweg,
der von dem Rezeptor genutzt wird, durch einen Vergleich mit bekannten Strukturen,
die von Trainingssätzen
abgeleitet sind, bestimmt (260-276).
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Diskussion experimenteller
Daten
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Die
hier diskutierten Untersuchungen konzentrierten sich auf die Analyse
von Rezeptoren der folgenden Typen. In der Kategorie von GPCR's wurden mit Gi,
Gs und Gq zusammenhängende
Rezeptoren untersucht. Darüber
hinaus wurden verschiedene PTKR-Rezeptoren untersucht. Gi-, Gs-
und Gq-Rezeptoren wurden in Eierstockzellen des chinesischen Hamsters
(CHO) untersucht, während
Gi-, Gq- und PTKR-Rezeptoren in menschlichen Gebärmutterhals-Adenokarzinomzellen
(HeLa) untersucht wurden. Die Daten werden in drei Kategorien dargestellt.
Bei der ersten Kategorie handelt es sich um Impedanzdifferenzrohdaten,
um eine Probe der tatsächlichen
Daten zu zeigen. Bei der zweiten Kategorie handelt es sich um Legendrepolynom-parametrisierte
Daten und bei der dritten Kategorie handelt es sich um mehrdimensionale
Klassifizierungsdaten.
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Zellen
werden in die Vertiefungen von Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen,
die ineinander greifende Elektroden enthalten, die am Boden der
Vertiefungen angebracht sind, eingebracht. Die Zellen werden in
Standardgewebekulturmedien, die Serum enthalten, plattiert, und
haften über
Nacht in einem Standard-CO2-Inkubator bei
37°C an.
Am nächsten
Tag werden die Platten, die anhaftende Zellen enthalten, mit HANKS
ausgewogener Salzlösung,
die 10 mM HEPES enthält
(HH), gespült.
HH wird dann den Vertiefungen zugesetzt und die Platten werden 1
Stunde bei Raumtemperatur äquilibrieren
gelassen. Die Platten werden dann auf das Lesegerät bewegt
und für 15
min werden Grundwertmessungen durchgeführt. Am Ende der 15 min werden
den geeigneten Vertiefungen Liganden für die verschiedenen Rezeptoren zugesetzt
und alle 20 s werden Werte für
30 min abgelesen. Die Vor-Zugabe-15 min-Grundwertdaten werden von
den Nach-Zugabe-Daten subtrahiert und das Ergebnis wird als Impedanzgrößenrohdifferenz aufgetragen.
Die 3 zeigt die Ergebnisse, wenn Liganden für Gq, Gi,
Gs, GPCR's und für einen
PTKR Zellen zugesetzt werden. Die Zahlen bei den Spuren beziehen
sich auf die Anzahl von Minuten, die seit der Zugabe des Liganden
vergangen sind. Wie es in dieser Figur ersichtlich ist, erzeugt
jeder der Liganden bei der Im pedanzgrößendifferenz charakteristisch
unterschiedliche Reaktionen. Diese Figur stellt eine Probe der tatsächlich erhaltenen
Daten dar. Eine quantitative Analyse dieser Daten erwies sich als schwierig
und daher wurde ein Mittel zur Parametrisierung der Daten unter
Verwendung der Legendrepolynome entwickelt.
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Legendreparametergraphen
sind in den 4 bis 12 gezeigt.
Die 4, 5 und 6 stellen
Daten dar, die unter Verwendung von CHO-Zellen gesammelt worden
sind, und die 7 bis 12 stellen
Daten dar, die unter Verwendung von HeLa-Zellen gesammelt worden
sind. Gemäß der 4 wurden
zur Erzeugung der Daten drei verschiedene Liganden verwendet, die
drei verschiedene Gs-Rezeptoren stimulieren. Die Rezeptoren waren
der Calcitonin C1a-(endogen), der prostanoide EP4-(endogen) und
der beta3-adrenerge (transfizierte) Rezeptor. Wie es vorstehend
beschrieben worden ist, erzeugt die Transformationsanalyse 7 Parameter für die Impedanzgröße und 7
Parameter für
die Impedanzphase. Diese Parameter sind in den Graphen mit C0 bis
C6 bezeichnet. Für
jeden Rezeptor ist ein Satz von zwei Graphen ersichtlich. Der obere
Graph zeigt die Legendrepolynome für die Impedanzgröße und der
untere Graph zeigt diejenigen für
die Impedanzphase. In dieser Figur ist die Größe der Änderung des Parameterwerts
auf der y-Achse gegen die Zeit (vom Beginn der Grundwertdaten) auf
der x-Achse aufgetragen. Die Daten sind als Mittelwert ± Standardabweichung
angegeben. Für
jeden Datenpunkt lag ein N von 16 bis 20 vor. Wenn die Daten auf
diese Weise transformiert werden, ergeben sich klare Strukturen.
Die in dieser Figur ersichtlichen Strukturen wurden dann als die
Gs-Strukturen für
CHO-Zellen bezeichnet. Diese Figur ist für die Arten von Strukturen,
die unter Verwendung dieses Analyseverfahrens erzeugt werden, repräsentativ.
Die 5 zeigt die Ergebnisse einer ähnlichen Transformation, jedoch
wurden diesmal Liganden für
die muskarinischen M1-(transfiziert), muskarinischen M3-(transfiziert) und
P2Y-(endogen), Gq-Rezeptoren in CHO-Zellen verwendet. Es ist ersichtlich,
dass sich aus den Graphen klar unterschiedliche Gq-Strukturen ergeben.
Die in dieser Figur ersichtlichen Strukturen wurden dann als die
Gq-Strukturen für CHO-Zellen
bezeichnet. Die 6 zeigt eine Gegenüberstellung
von einem Satz von Gs-Strukturen mit einem Satz von Gq-Strukturen.
Die Differenzen zwischen den Strukturen sind signifikant und stellen
die erste klare Demonstration des Nutzens unseres Verfahrens bereit.
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In
den 7 bis 9 wurden ähnliche Transformationen von
Daten von HeLa-Zellen durchgeführt,
die mit Liganden für
drei Gq-Rezeptoren (Bradykinin, Endothelin-1 und P2Y (alle endogen), 7),
zwei Gi-Rezeptoren (alpha2-Adrenozeptor, CXCR-4 (beide endogen), 8)
und drei PTKR-Rezeptoren (epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), insulinartiger
Wachstumsfaktor (IGF) und Hepatocytenwachstumsfaktor (HGF) (alle
endogen), 9) stimuliert worden sind, um
die Ergebnisse auf eine zusätzliche
Zelllinie zu erweitern und eine weitere Rezeptorfamilie, die PTKR's, einzubeziehen.
Die Ergebnisse zeigen für
jeden Rezeptortyp innerhalb der Zelllinie verschiedene Strukturen.
Die Verschiedenheit zeigt sich bei den in den 10 bis 12 gezeigten Gegenüberstellungen.
Die 10 zeigt den Vergleich von einem Satz von Strukturen
für Gq
mit einem Gi-Satz. Die 11 zeigt den Vergleich des gleichen
Satzes von Gq-Strukturen mit demjenigen, der durch einen repräsentativen
PTKR erzeugt worden ist. In der 12 ist
der letzte Vergleich zwischen dem Gi-Satz und dem PTKR-Satz gezeigt.
Diese Daten zeigen deutlich, dass sich die verschiedenen intrazellulären Wege,
die durch diese Liganden aktiviert werden, in Graphen der Legendreparameter
als verschiedene Strukturen zeigen. Diese Korrelation ist die Basis
für unser
Klassifizierungsschema. Die Stimulation eines unbekannten Rezeptors,
die zur Erzeugung einer Struktur führt, die den dargestellten Strukturen ähnlich ist,
kann unter Verwendung des intrazellulären Wegs, der durch diese Struktur
identifiziert worden ist, einfach klassifiziert werden.
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Um
zu verifizieren, was durch eine visuelle Untersuchung der Parameterstrukturergebnisse
geschlossen werden kann, wurden die Daten mehrdimensionalen Datenklassifizierungsstandardtechniken
unterzogen. Diese Analysen sind in den 13 und 14 dargestellt.
Trainingssätze
von Strukturdaten wurden gesammelt und in den Prozess eingespeist.
Dann wurden nachfolgende Daten getestet, um zu sehen, ob die Klassifizierungstechnik
den Daten den geeigneten, genutzten zweiter Messenger-Weg (Rezeptortyp)
richtig zuordnen konnte. Die 13 zeigt
die Analyse der CHO-Daten und die 14 zeigt
die Analyse der HeLa-Daten.
In beiden Fällen
konnten die Algorithmen den Rezeptortyp mit relativ kleinen Fehlerraten
einfach vorhersagen. Folglich haben wir gezeigt, dass dieses zelluläre Analyseverfahren
den zweiter Messenger-Weg, der von einem Rezeptor genutzt wird,
aus den Strukturdaten einfach und stabil vorhersagen kann.
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Anwendungen der Technologie
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Das
hier beschriebene Marker-freie Klassifizierungs- und Charakterisierungsverfahren
kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden:
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Fall #1: Trefferidentifizierung für Agonisten
bekannter transfizierter Rezeptoren
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In
diesem Fall wird das Verfahren für
eine Trefferidentifizierung für
Agonisten bekannter Rezeptoren verwendet. Die Frage, die von einem
Pharmaunternehmen gestellt wird, ist: Gibt es Agonisten für bekannte
Rezeptoren, die innerhalb der Verbindungsbibliothek des Unternehmens
enthalten sind?
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Das
Beispiel, das wir hier verwenden, umfasst transfizierte G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren (GPCR's)
(abhängig
von dem Bedarf des Kunden können
andere Rezeptortypen verwendet werden), und die Vorgehensweise ist
wie folgt. Die interessierenden Rezeptoren werden in eine Zelllinie
transfiziert, von der bekannt ist, dass sie die zweiter Messenger-Einrichtung
aufweist, die zur Übertragung von
Signalen von dem Rezeptor erforderlich ist. Eine Stammzelllinie
wird mit einer non-sense-Sequenz transfiziert, um als Kontrolle
für den
Transfizierungsprozess während
der Datenanalyse verwendet zu werden. Unbekannte Verbindungen (potenzielle
Liganden) werden dann sowohl gegen die sense- als auch gegen die
non-sense-transfizierten
Zelllinien getestet. Wenn in der sense-transfizierten Gruppe eine
Stimulation festgestellt wird und in der non-sense-Gruppe nicht,
ist ein Treffer erhalten worden. Die Reaktionsstärke des Treffers würde mit
der maximalen Reaktion verglichen werden, die mit einem bekannten
Rezeptoragonisten erzeugt wird.
-
Die
Vorteile unseres Verfahrens in diesem Anwendungsfall sind wie folgt.
Unser Verfahren erfordert eine minimale Testentwicklung ohne einen
Bedarf für
Reportersysteme, um die Reaktion des transfizierten Rezeptors zu
sehen, ohne Bedarf für
zusätzliche
Reagenzien oder Fluoreszenzmarker, und es kann mit vielen verschiedenen
Arten von Rezeptoren, einschließlich
GPCR's, Proteintyrosinkinase (PTKR)
und Kernrezeptoren, verwendet werden. Kein anderes Einzelverfahren
oder -gerät
für die
Analyse von GPCR-zweiter Messenger-Wegen kann alle drei (Gi, Gs
und Gq) Wege auf der gleichen Plattform analysieren, wie dies hier
der Fall ist. Darüber
hinaus kann es mit anhaftenden und nicht-anhaftenden Zellen verwendet
werden.
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Fall #2: Trefferidentifizierung und Wegklassifizierung für Agonisten
unbekannter transfizierter Rezeptoren
-
Auch
in diesem Fall wird wieder eine Trefferidentifizierung beschrieben,
jedoch wird nunmehr eine Beschreibung des Leistungsvermögens für eine Wegklassifizierung
für Agonisten
unbekannter transfizierter Rezeptoren hinzugefügt. Für diesen Fall wird die Entorphanisierung
von Orphan-GPCR's
beschrieben.
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Die
interessierenden Rezeptoren sind hier Orphan-GPCR's (oGPCR's). Dabei handelt
es sich um Rezeptoren, die während
der Sequenzierung des menschlichen Genoms gefunden wurden und bei
denen es sich um potenziell extrem wichtige Mediatoren vieler Erkrankungsprozesse
handelt. Gegenwärtig sind
deren Liganden nicht bekannt und die zweiter Messenger-Wege, die
sie nutzen, sind ebenfalls unbekannt. In diesem Fall wird erneut
eine Datenbank von Strukturen (ein Trainingssatz) für HEK293-Zellen (oder
jedwede andere Zelllinie, abhängig
von dem Bedarf des Kunden) erstellt, die Strukturen umfasst, die
während
der Stimulation mit Liganden erzeugt worden sind, die für Gi-, Gs-
oder Gq-GPCR's spezifisch
sind. Das oGPCR-Gen wird in HEK293-Zellen transfiziert und die Mutterzellen
werden non-sense-transfiziert.
Beide Zelllinien werden dann der Verbindungsbibliothek des Unternehmens
ausgesetzt. Wenn in der oGPCR-Gruppe eine Stimulation festgestellt
wird und in der non-sense-Gruppe
nicht, ist ein Treffer erhalten worden. Diese Stimulation wird eine Struktur
erzeugen, die dann mit den in der Datenbank vorhandenen Strukturen
verglichen werden kann, und folglich wird gleichzeitig der von dem
oGPCR genutzte zweiter Messenger-Weg bestimmt.
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Unser
Verfahren stellt ein extrem leistungsfähiges Werkzeug für die Entorphanisierung
von GPCR's dar.
Mit diesem Verfahren können
Informationen bezüglich
der Trefferidentifizierung und den durch den oGPCR genutzten Weg
gleichzeitig erhalten werden. Kein anderes Einzelverfahren oder
Gerät,
das auf dem Markt ist, kann dies erreichen. Dies wird enorme Einsparungen
an Zeit und Reagenzien für
Pharmaunternehmen, die an oGPCR's
interessiert sind, bringen. Alle anderen Systeme, die gegenwärtig auf
dem Markt sind, beruhen auf molekularen Markern oder transfizierten
Reportergensystemen und erfordern umfangreiche Arbeiten nach der
Trefferidentifizierung, um den durch den oGPCR genutzten zweiter
Messenger-Weg zu
bestimmen. Mit unserem Verfahren ist keine dieser zusätzlichen
Arbeiten erforderlich.
-
Fall #3: Bestimmung von EC50-Werten
und der Einstufung der Wirksamkeit für Agonisten von bekannten und
unbekannten, transfizierten und endogenen Rezeptoren
-
In
diesem Fall wird beschrieben, wie unser Verfahren und unser Gerät zur Bestimmung
von EC50-Werten und der Einstufung der Wirksamkeit
für Agonisten
verwendet werden können.
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Sowohl
für bekannte
als auch für
unbekannte Rezeptoren werden dann, sobald ein Ligand identifiziert
und mit dessen Rezeptor abgeglichen worden ist, EC50-Werte
unter Verwendung unseres Systems einfach erhalten. Der Ligand wird
den Zellen in zunehmenden Konzentrationen zugesetzt und die Reaktion
wird im Zeitverlauf aufgezeichnet. Die kinetische Information wird
aufgezeichnet, um zu bestimmen, wann die Reaktion einen Maximalwert
erreicht hat. Das maximale Impedanzsignal, das an einem eingestellten
Endpunkt aufgezeichnet worden ist, wird gegen die zugesetzte Konzentration
aufgetragen und die Daten werden an sigmoidale Kurven angepasst.
Die EC50-Werte werden dann aus den Anpassungsgleichungen
berechnet. Die Einstufung der Wirksamkeit einer Reihe strukturell ähnlicher
Agonisten kann durch Vergleichen der EC50-Werte,
die für jede
Verbindung in separaten Experimenten erzeugt worden sind, erreicht
werden. Folglich können
das gleiche Verfahren und das gleiche Gerät, die den Liganden und den
zweiter Messenger-Weg des Rezeptors bestimmen können, zur Erzeugung von EC50-Werten und Wirksamkeitseinstufungen verwendet
werden. In diesem Fall wird nur ein kleiner Teil der Informationen
verwendet, die in unserem Verfahren gesammelt werden. Bei dem Ergebnis
handelt es sich jedoch um sehr gut geeignete pharmazeutische Informationen.
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Die
Vorteile unseres Verfahrens und Geräts in diesem Fall sind mit
denjenigen identisch, die für den
Fall #1 angegeben worden sind. Darüber hinaus stellt unser Verfahren
die einfache Analyse aller Arten von endogenen Rezeptoren bereit,
ohne dass molekulare Marker erforderlich sind, wohingegen alle anderen
Verfahren unter Verwendung irgendeiner Form eines Markers arbeiten.
Dadurch wird der Vorteil erhalten, dass mehr physiologisch relevante
Informationen erzeugt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache,
dass wir diese Analyse in Echtzeit erhalten können, ohne dass eine Zelllyse
oder -fixierung erforderlich ist. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin,
dass nur ein Gerät
erforderlich ist, um viele Ziele zu erreichen, die mit der Analyse
einer zellulären Reaktion
zusammenhängen.
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Fall #4: Zielidentifizierung, Bestimmung
von IC50-Werten und Einstufung der Wirksamkeit
für Antagonisten
von bekannten und unbekannten, transfizierten und endogenen Rezeptoren
-
In
diesem Fall wird beschrieben, wie unser Verfahren und unser Gerät zur Bestimmung
von EC50-Werten und der Einstufung der Wirksamkeit
für Agonisten
verwendet werden können.
-
Sowohl
für bekannte
als auch für
unbekannte Rezeptoren wird dann, sobald ein Ligand identifiziert und
mit dessen Rezeptor abgeglichen worden ist, die Bestimmung einer
Trefferidentifizierung und von IC50-Werten
für Antagonisten
unter Verwendung unseres Systems einfach erreicht. Für eine Antagonistentrefferidentifizierung
würde die
Verbindungsbibliothek des Unternehmens auf Zellen angewandt werden,
die den interessierenden Rezeptor enthalten. Nach der Stimulation
mit einem bekannten oder gefundenen Liganden würden sich Treffer als gedämpfte Reaktionen
zeigen. Für
IC50-Wert-Bestimmungen wird der Antagonist
den Zellen mit zunehmenden Konzentrationen zugesetzt und die Reaktion
auf die halbe maximal stimulierende Konzentration an Agonist wird
im Zeitverlauf verfolgt. Die kinetischen Informationen werden aufgezeichnet,
um zu bestimmen, wann die Inhibierung einen Maximalwert erreicht
hat. Das minimale Impedanzsignal, das an einem eingestellten Endpunkt
aufgezeichnet worden ist, wird gegen die zugesetzte Inhibitorkonzentration
aufgetragen und die Daten werden an sigmoidale Kurven angepasst.
Die IC50-Werte werden dann aus den Anpassungsgleichungen
berechnet. Die Einstufung der Wirksamkeit einer Reihe von strukturell ähnlichen Antagonisten
kann durch Vergleichen der IC50-Werte, die
für jede
Verbindung in separaten Experimenten erzeugt worden sind, erreicht
werden. Folglich können
das gleiche Verfahren und das gleiche Gerät, die den Liganden und den
zweiter Messenger-Weg des Rezeptors identifizieren können, verwendet
werden, um eine Antagonistentrefferidentifizierung durchzuführen, IC50-Werte zu erzeugen und eine Einstufung von
Inhibitoren bezüglich
der Wirksamkeit durchzuführen.
Auch in diesem Fall wird nur ein kleiner Teil der Informationen
verwendet, die mit unserem Verfahren gesammelt werden. Bei dem Ergebnis
handelt es sich jedoch wie bei dem Fall #3 um sehr gut geeignete
pharmazeutische Informationen.
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Fall #5: Identifizierung von Effektoren
der Apoptose
-
In
diesem Fall wird beschrieben, wie unser Verfahren und unser Gerät zur Identifizierung
von Effektoren der Apoptose verwendet werden können.
-
In
diesem Fall wird eine Datenbank von Apoptosestrukturen (ein Trainingssatz)
für HEK293-Zellen (oder jedwede
andere Zelllinie, abhängig
von dem Bedarf des Kunden) erstellt, die Strukturen umfasst, die
während
der Stimulation mit bekannten Effektoren der Apoptose erzeugt worden
sind. Während
der Verwendung jedweder unbekannten Verbindung von einer Verbindungsbibliothek
eines Unternehmens würden
die erzeugten Strukturen mit den in den Trainingssätzen erzeugten
Apoptosestrukturen verglichen werden. Wenn mit einer dieser Strukturen eine Übereinstimmung
gefunden werden würde, dann
würde ein
neuer Effektor der Apoptose gefunden worden sein. Diese Analyse
könnte
separat oder zusammen mit einer Agonisten- oder Antagonistensuche
durchgeführt
werden. Dies wäre
besonders bei der Antagonistensuche nützlich, da die Informationen
gleichzeitig während
der Datenerfassung erhalten werden könnten und jedwede Stimulatoren
der Apoptose sofort als potenzielle Arzneistoffkandidaten ausgeschlossen
werden könnten.
Auf diese Weise könnte
ein enormes Ausmaß an
Zeit und Mühe
bei dem Vorgang des Auffindens eines Arzneistoffs eingespart werden.
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Unser
Verfahren stellt die gleichzeitige Analyse eines apoptotischen Potenzials
für jedwede
getestete Verbindung bereit und führt daher zu einem enormen
Ausmaß an
Einsparungen für
den Vorgang des Auffindens eines Arzneistoffs, da potenzielle Kandidaten,
die eine Apoptose stimulieren, in dem Vorgang früh ausgeschlossen werden können.
-
Fall #6: Identifizierung von Effektoren
einer Cytotoxizität
-
In
diesem Fall wird beschrieben, wie unser Verfahren und unser Gerät zur Identifizierung
von Effektoren einer Cytotoxizität
verwendet werden können.
-
In
diesem Fall wird eine Datenbank von cytotoxischen Strukturen (ein
Trainingssatz) für HEK293-Zellen
(oder jedwede andere Zelllinie, abhängig von dem Bedarf des Kunden)
erstellt, die Strukturen umfasst, die während der Stimulation mit bekannten
Effektoren einer Cytotoxizität
erzeugt worden sind. Während
der Verwendung jedweder unbekannten Verbindung von einer Verbindungsbibliothek eines
Unternehmens würden
die erzeugten Strukturen mit den in den Trainingssätzen erzeugten
Cytotoxizitätsstrukturen
verglichen werden. Wenn mit einer dieser Strukturen eine Übereinstimmung
gefunden werden würde,
dann würde
ein neuer Effektor einer Cytotoxizität gefunden worden sein. Diese
Analyse könnte
separat oder zusammen mit einer Agonisten- oder Antagonistensuche
durchgeführt
werden. Dies wäre
besonders bei der Antagonistensuche nützlich, da die Informationen
gleichzeitig während
der Datenerfassung erhalten werden könnten und jedwede cytotoxischen
Verbindungen sofort als potenzielle Arzneistoffkandidaten ausgeschlossen
werden könnten. Auf
diese Weise könnte
ein enormes Ausmaß an
Zeit und Mühe
bei dem Vorgang des Auffindens eines Arzneistoffs eingespart werden.
-
Unser
Verfahren stellt die gleichzeitige Analyse eines cytotoxischen Potenzials
für jedwede
getestete Verbindung bereit und führt daher zu einem enormen
Ausmaß an
Einsparungen für
den Vorgang des Auffindens eines Arzneistoffs, da potenzielle Kandidaten,
die cytotoxisch sind, in dem Vorgang früh ausgeschlossen werden können.
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Fall #7: Analyse von integrierten zellulären Reaktionen
auf mehrere Reize
-
In
diesem Fall wird die Verwendung unseres Verfahrens zur Analyse von
integrierten zellulären Reaktionen
auf mehrere Reize beschrieben.
-
Die
Strukturen, die mit unserem Verfahren erzeugt werden, sind Darstellungen
von komplexen integrierten zellulären Ereignissen, die nach einer Stimulation
in und um die Zelle stattfinden. Für diesen Fall wird versucht,
zu bestimmen, was der Effekt eines Reizes auf einen anderen sein
wird. Wenn beispielsweise ein bekannter Gi-GPCR-Rezeptor stimuliert
wird und, während
die Zelle auf diesen Agonisten reagiert, ein Ligand für einen
PTKR angewandt wird, was wäre
der Effekt? Da unsere Verfahren Darstellungen von integrierten zellulären Ereignissen
erzeugen, können
diese Integrationen mit so vielen Reizen, wie es gewünscht ist,
untersucht werden. Als erstes wird ein Satz von Datenbankstrukturen
erstellt, welche die Stimulation bestimmter Wege innerhalb eines
Zelltyps repräsentieren,
wie es bereits für GPCR's diskutiert wurde.
Dann wird vor, während oder
nach einer Stimulation mit einem Liganden oder einem Stimulator
ein zweiter Ligand oder Stimulator zugesetzt und der Effekt, der
auf die Struktur ausgeübt
wird, die durch den ersten Liganden oder Stimulator ausgelöst worden
ist, wird analysiert. Es werden gegenwärtig Korrelationen zwischen
einzelnen Legendreparametern und einzelnen zellulären physiologischen
Ereignissen erstellt. Folglich kann unter dem Einfluss von mehreren
Reizen bestimmt werden, welche zellulären physiologischen Ereignisse beibehalten
und welche verändert
werden, wenn auf eine Zelle mehr als ein Reiz ausgeübt wird.
Dies ist bei dem Vorgang des Auffindens eines Arzneistoffs extrem
wichtig, da schließlich
alle Arzneistoffe in komplexen Individuen verwendet werden sollen,
deren Zellen auf einer konstanten Basis vielen Reizen ausgesetzt
sind.
-
Unser
Verfahren ermöglicht
die Analyse integrierter zellulärer
Reaktionen ohne die Verwendung von Wegmarkern oder jedweder anderer
Manipulationen. Kein anderes Verfahren kann dies in Echtzeit ohne
die Verwendung von Markern erreichen.
-
Fall #8: Analyse einer Tumorzellenprogression
-
In
diesem Fall wird beschrieben, wie unser Verfahren zur Analyse einer
Tumorzellenprogression verwendet werden kann.
-
Tumorzellen
beginnen als relativ gutartige Zellen und werden bei ihrer Teilung
und Vermehrung immer aggressiver und schließlich stark metastasierend.
Wenn dies stattfindet, befreien sich Tumorzellen von jedweden Beschränkungen,
die sie nach wie vor aufweisen, und verbreiten sich im gesamten
Körper.
Dieser Vorgang wird als Progression bezeichnet und führt schließlich zum
Tod des Patienten. Wenn dieser Vorgang stattfindet, reagieren die
Zellen zunehmend anders auf die gleichen Reize, und zwar verglichen
mit früheren
Vorläufern.
Da unser Verfahren eine integrierte Darstellung der Zelle erzeugt, sollte
die Tumorzelle, wenn sie einer Progression unterliegt, auf den gleichen
Reiz unterschiedliche Strukturen erzeugen. In diesem Fall werden
Datenbanken von Strukturen auf bestimmte Liganden oder Reize erzeugt.
Wenn die Tumorzellen einer Progression unterliegen, werden die gleichen
Liganden wieder angewandt und die Änderungen in den Strukturen werden
aufgezeichnet. Folglich kann dann, wenn Tumorzellen mit unserem
Verfahren untersucht werden, deren Reaktionsstruktur mit der Datenbank
verglichen werden und eine Bestimmung ihres Progressionszustands
kann durchgeführt
werden. Folglich wurde ein Analysewerkzeug zur Klassifizierung des Progressionszustands
von Tumorzellen erzeugt.
-
Unser
Verfahren ermöglicht
die Analyse einer Tumorzellenprogression ohne die Verwendung von
Markern oder jedweden anderen Manipulationen. Kein anderes Verfahren
kann dies in Echtzeit ohne die Verwendung von Markern erreichen.
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Fall #9: Bestimmung einer Stammzellendifferenzierung
-
In
diesem Fall wird beschrieben, wie unser Verfahren zur Analyse einer
Stammzellendifferenzierung verwendet werden kann.
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Stammzellen
beginnen als pluripotente Zellen mit dem Vermögen zur Differenzierung zu
jedwedem Zelltyp. Wenn die Zelle verschiedene Reize von ihrer Umgebung
erhält, ändert sie
das Komplement von exprimierten Proteinen, die es aufweist, und ändert ihre
Endfunktion. An einem gewissen Punkt stoppt dieser Vorgang und die
Zelle wird auf die Durchführung
dieser einen Funktion festgelegt. Folglich hat sie sich differenziert,
um eine Leberzelle oder eine Knorpelzelle oder eine Herzzelle zu
werden. Da unser Verfahren eine integrierte Darstellung der Zelle erzeugt,
sollte die Stammzelle bei ihrer Differenzierung auf den gleichen
Reiz verschiedene Strukturen erzeugen. In diesem Fall werden Datenbanken
von Strukturen auf bestimmte Liganden oder Reize erzeugt. Wenn sich
die Stammzellen differenzieren, werden die gleichen Liganden wieder
angewandt und die Änderungen
in den Strukturen werden aufgezeichnet. Folglich kann dann, wenn
Teststammzellen mit unserem Verfahren untersucht werden, deren Reaktionsstruktur
mit der Datenbank verglichen werden und eine Bestimmung ihres Differenzierungszustands
kann durchgeführt
werden. Folglich wurde ein Analysewerkzeug zur Klassifizierung erzeugt,
zu was sich eine bestimmte Stammzelle differenzieren wird.
-
Unser
Verfahren ermöglicht
die Analyse einer Stammzellendifferenzierung ohne die Verwendung
von Markern oder jedweden anderen Manipulationen. Kein anderes Verfahren
kann dies in Echtzeit ohne die Verwendung von Markern erreichen.
-
Zusammenfassung
-
Zusammenfassend
wurde gezeigt, dass dieses Verfahren Wege, die sowohl durch transfizierte als
auch durch endogene Rezeptoren stimuliert worden sind, einfach klassifizieren
kann. Die Erfindung umfasst den Vorgang der Wegklassifizierung und umfasst
das Vermögen
der Vorrichtung und von Algorithmen und Software zur Klassifizierung
von unbekannten Liganden, dass sie mit einer Anzahl von Zelloberflächenrezeptoren
eine Wechselwirkung eingehen. Dies wurde durch Experimente gezeigt,
die einen Gi-, Gs- oder Gq-GPCR oder einen PTKR umfassten. Ein einzigartiger
Aspekt der Erfindung ist die Kombination von Vorgängen, die
zur Klassifizierung eines Signalübertragungswegs
führen,
ohne den Bedarf für
jedwede Art von Marker oder spezifischem Amplifizierungsmechanismus.
Die Zelle selbst wirkt als Amplifizierungseinheit. In einer Ausführungsform wurden
mit diesem System anhaftende eukaryotische Zellen eingesetzt. Eine
alternative Ausführungsform
umfasst die Verwendung von Prokaryoten. Weitere alternative Ausführungsformen
können
entweder eukaryotische oder prokaryotische Zelltypen sowie nicht-anhaftende
Zellen umfassen. Darüber
hinaus weisen die verschiedenen Ausführungsformen des Verfahrens
das Potenzial zur Klassifizierung jedweden allgemeinen Zellereignisses
auf, so lange es nach der Stimulation eindeutige Änderungen
der dielektrischen Eigenschaften von Zellen gibt, und es ist daher
nicht auf die vorstehend genannten Wege beschränkt.
-
Diese
Technologie konnte in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden,
einschließlich:
- 1. Die Erfassung einer Rezeptor-spezifischen
Aktivierung für
viele Rezeptor- und Zelltypen
A. Oberflächenrezeptoren, cytoplasmatische
Rezeptoren und Kernrezeptoren
B. GPCR's (Gi-, Gs-, Gq-gekoppelte und gemischte
GPCR's), Proteintyrosinkinaserezeptoren und
Steroidrezeptoren
C. Endogene und transfizierte Rezeptoren
D.
Anhaftende Schicht von Zellen
E. Suspensionszellen, die als
Schicht auf einer Elektrode sedimentiert sind
- 2. Die Erzeugung von Konzentration-Reaktion-Kurven zur Erzeugung
von EC50/IC50-Werten zur Einstufung
der Wirksamkeit einer Verbindung
- 3. Die Identifizierung von Rezeptor-spezifischen Agonisten und
Antagonisten
- 4. Die Erzeugung von Reaktionsstrukturen, die für jedwede
spezifische Rezeptorfamilie oder -subfamilie, wie z.B. für die 3
GPCR-Familien, die PTK-Rezeptorfamilie, die Cytokinrezeptorfamilie (die
mittels Smads, oder Jak/STAT oder NF-kappa B wirken), die Kernrezeptorfamilie
oder die Ionenkanalrezeptorfamilie, repräsentativ oder voraussagend
sind
- 5. Der Nachweis des Blockierens und/oder Modulierens von Unterabschnitten
eines biochemischen Signalgebungswegs, der an der Erzeugung einer
Rezeptor-spezifischen Aktivierung mit chemischen Modulatoren beteiligt
ist, die spezifische Moleküle
oder zelluläre
Ereignisse hemmen.
- 6. Der Nachweis einer nicht-Rezeptor-basierten zellulären Aktivierung
- 7. Die Entorphanisierung von Rezeptoren und Liganden durch:
a.
Identifizieren von Liganden/Agonisten/Antagonisten eines Orphan-Rezeptors
und Bestimmen der Rezeptorfamilie (z.B. Gq-GCPR) und des Signalgebungswegs
- 8. Die Vorhersage des MOA (Wirkmechanismus) für einen
Rezeptor oder eine Verbindung
- 9. Der Nachweis und die Messung des Zelltods und des Modus des
Absterbens (z.B. Apoptose gegenüber
Nekrose, spezifische Apoptosewege (z.B. bcl-2-abhängige gegenüber bcl-2-unabhängige Apoptose))
- 10. Der Nachweis einer integrierten zellulären Reaktion auf mehrere Reize
- 11. Der Nachweis einer Stammzellendifferenzierung
- 12. Der Nachweis einer Tumorzellenprogression
-
Während es
sich vorstehend um eine vollständige
Beschreibung möglicher
Ausführungsformen
und Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt, können verschiedene
Alternativen, Modifizierungen und Äquivalente verwendet werden.
Ferner werden alle Veröffentlichungen
und Patentdokumente, die in dieser Anmeldung zitiert werden, für alle Zwecke
in dem gleichen Maß unter Bezugnahme
vollständig
einbezogen, als ob jede einzelne Veröffentlichung und jedes einzelne
Patentdokument einzeln angegeben wären.