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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung der relativen
Ausgangsleistung einzelner Ausgangs-Wellenlängen eines Vielwellenlängen-Raman-Lasers.
Ein solches Verfahren ist bekannt aus dem Dokument: „MERMELSTEIN
M D ET AL: «A
high-efficieney
power-stable three-wavelength configurable raman fiber laser» OPTICAL
FIBER COMMUNICATION CONFERENCE. (OFC). TECHNICAL DIGEST POSTCONFERENCE
EDITION. ANAHEIM, CA, MARCH 17-22, 2001, TRENDS IN OPTICS AND PHOTONICS
SERIES. TOPS. VOLUME 54, WASHINGTON, WA: OSA, US, vol. 1 OF 4, 17
March 2001 (2001-03-17), Seiten PD31-PD33, XP010545688 ISBN: 1-55752-655-9"
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Bekannte
Einrichtungen nutzen den Raman-Effekt zum Erzeugen von Laser-Ausgangswellenlängen in
einem Wellenlängenbereich,
der zur Verstärkung
von sich in Glasfasern ausbreitenden Kommunikationssignalen geeignet
ist.
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Bekanntermaßen baut
der Raman-Effekt auf der Interaktion von Licht und Materie auf.
Die Raman-Interaktion ist ein unelastischer Streuungsprozess, bei
dem einfallendes Pumplicht in der Frequenz heruntergeschaltet und
dabei hinsichtlich der Photonenenergie um einen Betrag heruntergeschaltet
wird, der der Anregungsenergie bestimmter Vibrationsbetriebsarten
der Materie entspricht. Das in der Frequenz heruntergeschaltete
Licht wird normalerweise als Stokes-Licht oder einfach als Stokes
bezeichnet.
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Bei
Festkörpern
kann die Frequenz des Streulichts kontinuierlich variieren als Funktion
eines kontinuierlichen Vibrationsspektrums des Festkörpers. Das
resultierende breite und kontinuierliche Spektrum des Streulichts
wird meist als Gain-Spektrum oder Verstärkungsspektrum bezeichnet.
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Insbesondere
für eine
Germanium-dotierte Siliziumfaser entspricht die maximale Raman-Verstärkung für ein „Stokes" einer Frequenzverschiebung
von 13,2 THz zwischen dem ursprünglichen Pumplicht
und dem Maximum des kontinuierlichen Verstärkungsspektrums. Ein Stokes
ist ein allgemeiner Begriff für
heruntergeschaltetes Licht.
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Vielwellenlängen-Raman-Laser
werden zum Pumpen von Glasfasern verwendet. In einer Glasfaser kann
Energie der Pumpwelle durch Stimulierung der Raman-Streuung an das
Signal übertragen
werden, das entlang der Glasfaser ausgebreitet wird. Für eine solche
Verstärkung
muss die Frequenz des optischen Signals innerhalb des Raman-Verstärkungsspektrums
des Pumplichts liegen. Wenn daher eine Verstärkung für einen breiten Bereich von
Signalfrequenzen gewünscht
wird, ist ein entsprechend breites Spektrum erforderlich, in dem
eine Raman-Verstärkung
auftritt. Ein solches breites Spektrum wird erzielt durch Pumpen
einer Glasfaser mit einer Vielzahl von Pumpwellenlängen, die
so gewählt
wurden, dass sich die Verstärkungsspektren
dieser Pumpwellenlängen überschneiden,
um so das gewünschte breite
Spektrum zu bilden. Vielwellenlängen-Raman-Laser
können
im Allgemeinen die erforderliche Vielfalt von Pumpwellenlängen liefern.
In jeder Ausgangs-Wellenlänge
eines solchen Lasers muss jedoch, abhängig von dem zu pumpenden Glasfaserkabel,
entsprechend der erforderlichen Konfiguration die optische Leistung
angepasst werden.
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Bisher
nutzten die erforderlichen Anpassungen Verfahren, die individuell
für jeden
einzelnen Vielwellenlängen-Raman-Laser
entwickelt wurden.
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Vor
diesem Hintergrund ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zu schaffen zur Anpassung der relativen Ausgangsleistung
individueller Ausgangs-Wellenlängen
eines Vielwellenlängen-Raman-Lasers,
der für
jeden beliebigen Vielwellenlängen-Raman-Laser
mit mehr als zwei Wellenlängen
genutzt werden kann.
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Dieses
Ziel wird erreicht durch ein Verfahren wie eingangs beschrieben,
wobei das Verfahren in einem ersten Schritt das Unterdrücken der
relativen Ausgangsleistung einer potenziell leistungsstärksten Ausgangs-Wellenlänge umfasst,
in einem zweiten Schritt das Anpassen der relativen Ausgangsleistung der
kürzesten
Ausgangs-Wellenlänge,
in einem dritten Schritt das Anpassen der relativen Ausgangsleistung
weiterer Ausgangs-Wellenlängen und
in einem vierten Schritt das Anpassen der relativen Ausgangsleistung
der potenziell leistungsstärksten
Ausgangs-Wellenlänge.
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Die
vorgeschlagene Lösung
schafft die gewünschten
Merkmale und kann problemlos implementiert werden. Darüber hinaus
kann die vorgeschlagene Lösung
auf jeden Vielwellenlängen-Raman-Laser
mit mehr als zwei Ausgangs-Wellenlängen angewendet werden. Es
ist daher nicht erforderlich, individuelle Verfahren zum Anpassen
der Ausgangsleistungsverteilung einzelner Vielwellenlängen-Raman-Lasereinrichtungen
zu entwickeln. Die Einsparungen bei Zeit und Kosten werden im Prozess
der Anpassung einzelner Vielwellenlängen-Raman-Lasereinrichtungen
in Abhängigkeit
von der zu pumpenden Leitungsfaser erzielt.
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Bevorzugt
ist das Verfahren automatisch auszuführen.
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Es
ist ein besonderer Vorzug der Erfindung, dass das Verfahren automatisch
ausgeführt
werden kann und dadurch Arbeitskosten und Zeitaufwand reduziert
werden.
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Darüber hinaus
ist es eine bevorzugte Eigenschaft, dass die relative Ausgangsleistung
der potenziell leistungsstärksten
Ausgangs-Wellenlänge
vollständig
unterdrückt
wird.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass die relative Ausgangsleistung der verbleibenden
Ausgangs-Wellenlängen
vergrößert wird,
wenn die potenziell leistungsstärkste
Ausgangs-Wellenlänge
unterdrückt wird.
Damit wird ein Freiheitsgrad zur Anpassung dieser Ausgangsleistungen
in den folgenden Schritten des Verfahrens geschaffen. Darüber hinaus
haben die Erfinder festgestellt, dass die Ausgangsleistungen der
verbleibenden Ausgangs-Wellenlängen
am meisten profitieren, wenn die leistungsstärkste Ausgangs-Wellenlänge vollständig unterdrückt wird.
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Vorzugsweise
wird des Weiteren die Ausgangsleistung der potenziell leistungsstärksten Ausgangs-Wellenlänge unterdrückt durch
Verringern des Reflexionsgrads von mindestens einer Wellenlängen-Auswahleinrichtung,
die einen Resonator schließt,
in dem ein Laserbetrieb mit dieser spezifischen Ausgangs-Wellenlänge erfolgt.
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Das
Verringern des Reflexionsgrads ist ein geeignetes und technisch
kontrollierbares Mittel zum Unterdrücken einer ausgewählten Ausgangs-Wellenlänge.
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Es
ist vorteilhaft, die relative Ausgangsleistung einer einzelnen Wellenlänge durch
Anpassen des Reflexionsgrads von mindestens einer Wellenlängen-Auswahleinrichtung
eines entsprechenden Resonators, in dem ein Laserbetrieb mit dieser
spezifischen Ausgangs-Wellenlänge
erfolgt, anzupassen.
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Der
Vorteil dieser Ausbildung liegt wiederum darin, dass das Anpassen
des Reflexionsgrads ein geeignetes und technisch kontrollierbares
Mittel zum Anpassen der Ausgangsleistung einer ausgewählten Ausgangs-Wellenlänge darstellt.
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Das
Verfahren ist vorzugsweise am Ende eines Prozesses zur Fertigung
des Vielwellenlängen-Raman-Lasers
durchzuführen.
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Dadurch
kann die Verteilung der Ausgangsleistung des Lasers ein Mal angepasst
werden in Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung, d. h. in Abhängigkeit
von dem zu pumpenden Glasfaserkabel.
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Es
ist alternativ oder als Ergänzung
zu bevorzugen, das Verfahren während
des Betriebs des Vielwellenlängen-Raman-Lasers oder bei der
Inbetriebnahme in Verbindung mit einer bestimmten Glasfaser wiederholt
durchzuführen.
Verschiebungen des Systems, die über
die Lebensdauer des Vielwellenlängen-Raman-Lasers
hinweg auftreten können, werden
auf diese Weise von der Erfindung bei der Inbetriebnahme oder beim
Betrieb des Lasers kompensiert.
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Weitere
Vorteile sind aus der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen,
in denen gleiche Bezugszeichen auf gleiche Elemente verweisen, zu erkennen.
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Es
versteht sich, dass die oben beschriebenen und die weiter unten
noch zu beschreibenden Eigenschaften nicht nur in der jeweiligen
angegebenen Kombination verwendet werden können, sondern auch in anderen
Kombinationen oder isoliert, ohne vom Anwendungsbereich der vorliegenden
Erfindung abzuweichen.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der folgenden Beschreibung detailliert erläutert. Für die Zeichnungen gilt:
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Vielwellenlängen-Raman-Lasers und einer Einrichtung
zum Anpassen der Ausgangsleistungsverteilung des Lasers;
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2 zeigt
ein typisches Zuwachsspektrum eines monochromatischen Pumplichts;
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3 zeigt
einen Energietransfer zwischen ausgewählten Wellenlängen innerhalb
des Zuwachsspektrums von 2;
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4 zeigt
eine Anfangskonfiguration der Raman-Effizienzen des Vielwellenlängen-Raman-Lasers
aus 1 vor der Anpassung;
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5 zeigt
ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung;
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6 zeigt
eine entsprechende Konfiguration nach der Unterdrückung der
potenziell leistungsstärksten
Ausgangs-Wellenlänge;
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7 zeigt
eine entsprechende Konfiguration nach der Anpassung der kürzesten
ausgewählten Wellenlänge;
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8 zeigt
eine entsprechende Konfiguration nach der Anpassung der verbleibenden
ausgewählten
Wellenlängen
mit Ausnahme der potenziell leistungsstärksten Wellenlänge; und
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9 zeigt
eine abschließende
Konfiguration nach der Anpassung der potenziell leistungsstärksten Wellenlänge.
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1 zeigt
einen vollständigen
Vielwellenlängen-Raman-Laser 10 in
schematischer Darstellung. Der Raman-Laser 10 umfasst eine
zentrale Glasfaserlänge 12,
die mit einem ersten Glasfaserabschnitt 14 an einer Eingangsseite
der Glasfaserlänge 12 verbunden
ist und die darüber
hinaus mit einem zweiten Glasfaserabschnitt 16 an einer
Ausgangsseite der Glasfaserlänge 12 verbunden
ist. An der Eingangsseite ist eine Pumpquelle 17 angeordnet,
die den Raman-Laser 10 mit Pumplicht einer ersten Frequenz
f_1 versorgt. Die Pumpquelle 17 kann über einen mantelgepumpten Faserlaser,
der eine kontinuierliche optische Strahlung der ersten Frequenz
f_1 erzeugt, realisiert werden. In einer exemplarischen Ausführungsform
kann die Pumplichtfrequenz f_1 einer Pumpwellenlänge lambda_1 von 1117 nm entsprechen.
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Eine
erste Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 befindet
sich am zweiten Faserabschnitt 16 an der Ausgangsseite
der Faserlänge 12 und
ist um die erste Pumpwellenlänge
lambda_1 zentriert. Entsprechend hat die erste Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 einen
hohen Reflexionsgrad bei lambda_1 und einen geringeren Reflexionsgrad
bei anderen Wellenlängen
als lambda_1. Als Ergebnis wird Licht der Wellenlänge lambda_1
reflektiert, während
Licht anderer Wellenlängen
durchgelassen wird. In diesem Kontext bezieht sich „hoher
Reflexionsgrad" auf
einen Reflexionsgrad im Bereich von ca. 80% bis 100.
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Der
Raman-Laser 10 umfasst des Weiteren zweite Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 20, 22, 24, 26, 28 und 30 und
dritte Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 32, 34 und 36 im
ersten Faserabschnitt 14 an der Eingangsseite der Faserlänge 12.
Die vierten Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 38, 40 und 42 sowie
die fünften
Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 44, 46, 48, 50, 52 und 54 sind
im zweiten Faserabschnitt 16 an der Ausgangsseite der Faserlänge 12 angeordnet.
Die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 18 bis 42 haben
einen konstanten Reflexionsgrad. Im Gegensatz dazu sind die fünften Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 44 bis 54 über die von
einer Steuereinheit 68 gesteuerten Stellglieder 56, 58, 60, 62, 64 und 66 einstellbar.
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Die
Stellglieder 56 bis 66 können als Piezo-Stellglieder
realisiert werden, die einen mechanischen Druck auf die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 44 bis 54 induzieren
und damit den Reflexionsgrad aller betreffenden Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 44 bis 54 in
kontrollierbarer Weise verändern.
Es ist an sich bekannt, dass der Reflexionsgrad bestimmter Wellenlängen-Auswahleinrichtungen
durch mechanischen Druck oder Hitze geändert werden kann. Weitere
Mittel zum Induzieren von Druck oder Hitze können alternativ oder als Ergänzung verwendet
werden.
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Alle
Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 18 bis 54 können als
Faser-Bragg-Gitter realisiert werden. Ein Faser-Bragg-Gitter ist,
wie dem Fachmann bekannt, eine periodische Variation des Brechungsindex
des Faserkerns entlang der Länge
der Faser. Die grundsätzliche
Eigenschaft der Faser-Bragg-Gitter ist, dass sie Licht in einer
schmalen Bandbreite um die Bragg-Wellenlänge herum
brechen. Die Variationen des Brechungsindex lassen sich bilden,
indem der Faserkern einem intensiven optischen Interferenzmuster
des ultravioletten Lichts ausgesetzt wird. Der Reflexionsgrad eines
starken Faser-Bragg-Gitters
kann an der Bragg-Wellenlänge
100% erreichen. Licht mit einer Wellenlänge über oder unter der Bragg-Wellenlänge passiert
das Bragg-Gitter mit einem vernachlässigbaren Verlust. Die Faser-Bragg-Gitter
können
einzeln oder in Gruppen gefertigt werden in entsprechenden Abschnitten
von Faserlängen,
die zusammen verschmolzen oder verspleißt werden und auf die Faserlänge 12 des
Raman-Lasers 10 verschmolzen oder verspleißt werden.
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Im
Betrieb wird das von der Pumpquelle 17 emittierte Licht
der Faserlänge
zugeführt,
die den ersten Abschnitt 14 und die Faserlänge 12 bis
zu der Position der ersten Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 bildet.
Die Bragg-Wellenlänge
der ersten Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 entspricht
der Pumpwellenlänge
lambda_1. Entsprechend wird der Restanteil des auf die ersten Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 einfallenden
Pumplichts reflektiert. Das Pumplicht, das sich von der Pumpquelle 17 zur ersten
Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 ausbreitet,
und das reflektierte Pumplicht, das sich von der ersten Wellenlängen-Auswahleinrichtung 18 zurück in Richtung
der Pumpquelle 17 ausbreitet, unterliegt der Raman-Interaktion
mit der Materie der Faserlänge 12.
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In
der oben beschriebenen exemplarischen Ausführungsform erzeugt ein monochromatischer und
intensiver Pumplichtstrahl der Pumpwellenlänge lambda_1 mit 1117 nm ein
Verstärkungsspektrum
der in 2 dargestellten Form. Ein kleiner Teil dieses breiten
Verstärkungsspektrums
wird von den Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 36 und 38 ausgewählt mit
einem hohen Reflexionsgrad in einem Wellenlängenbereich nahe am Maximum
des breiten Verstärkungsspektrums.
Die Länge
der Faser zwischen den Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 36 und 38 bildet
einen ersten Resonator 72, in der ein Laserbetrieb an der
ausgewählten
Wellenlänge
mit lambda_2 = 1179 nm erfolgen kann. Entsprechend wird durch Raman-Interaktion
des Pumplichts mit einer Wellenlänge
von 1117 nm mit der Fasermaterie ein Stokes von 1179 nm erzeugt.
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Der
Stokes von 1179 erzeugt sein eigenes breites Verstärkungsspektrum
durch Raman-Interaktion in der Faserlänge 12. Die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 34 und 40 haben
einen hohen Reflexionsgrad und schließen einen zweiten Resonator 74. Ein
Laserbetrieb kann in einem Resonator 74 bei 1248 nm erfolgen,
d. h. einen Stokes entfernt von der vorangegangenen Stokes-Wellenlänge von
1179 nm. Ebenso bilden die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 32 und 42 einen
dritten Resonator 76, in dem ein Laserbetrieb bei einer
Wellenlänge
von 1326 nm erfolgen kann, d. h. einen Stokes entfernt von dem vorigen
Stokes von 1248 nm. Dadurch wird die Frequenz des monochromatischen
und intensiven Pumplichtstrahls von 1117 nm, der von der Pumpquelle 17 emittiert
wurde, mithilfe des Raman-Effekts im
ersten Resonator 72, dem zweiten Resonator 74 und
dem dritten Resonator 76 sukzessive heruntergeschaltet.
Diese Resonatoren 72, 74 und 76 werden mit
Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 32 bis 42 eines
hohen Reflexionsgrads an ihren jeweiligen Eingangs- und Ausgangsenden
bereitgestellt. Entsprechend liefern diese Resonatoren 72, 74 und 76 keine Ausgangs-Wellenlänge des
Raman-Lasers 10.
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Die
Ausgangs-Wellenlängen
des Vielwellenlängen-Raman-Lasers 10 werden
von weiteren Resonatoren 78 bis 88 bereitgestellt.
Der vierte Resonator 78 wird durch die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 30 und 44 geschlossen,
der fünfte
Resonator 80 wird durch die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 28 und 46 geschlossen,
der sechste Resonator 82 wird durch die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 26 und 48 geschlossen,
der siebte Resonator 84 wird durch die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 24 und 50 geschlossen,
der achte Resonator 86 wird durch die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 22 und 52 geschlossen,
und der neunte Resonator wird durch die Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 20 und 54 geschlossen.
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Die
Resonatoren 78 bis 88 erlauben einen Laserbetrieb
bei Wellenlängen
von jeweils 1415 nm, 1440 nm, 1467 nm, 1427 nm, 1455 nm und 1480
nm. Diese Wellenlängen
sind Ausgangs-Wellenlängen des
Vielwellenlängen-Raman-Lasers 10,
da die fünften
Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 44 bis 54, die
die Resonatoren 78 bis 88 am zweiten Abschnitt 16 der
Ausgangsseite der Faserlänge 12 schließen, einen
niedrigeren Reflexionsgrad haben, der die Transmission von Licht
dieser Frequenzen durch die fünften
Wellenlängen-Auswahleinrichtungen 44 bis 54 erlaubt.
Ein niedrigerer Reflexionsgrad bezeichnet hier einen Reflexionsgrad
unter 80%, insbesondere einen Reflexionsgrad unter 60%.
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Das
Verstärkungsspektrum
eines solchen Stokes ist in 2 dargestellt,
die qualitativ die Raman-Effizienz im Vergleich zur Raman-Verschiebung für das vorige
Stokes 90 zeigt. Die Raman-Effizienz gemäß der Kurve 92 wird
in willkürlichen
Einheiten gemessen, und die Raman-Verschiebung wird in Wellenanzahl
pro cm gemessen. Kurve 92 kann als Darstellung der Energieverteilung
des Raman-gestreuten Lichts über
die jeweilige Wellenanzahl der Faser gesehen werden. Das Verstärkungsspektrum von 2 zeigt,
dass ein bestimmter Wellenlängenbereich
in der Nähe
der Raman-Verschiebung von 400 Perioden pro cm im Verstärkungsspektrum
vorteilhafter, d. h. intensiver ist als das übrige Spektrum. Es ist zu beachten,
dass das Verstärkungsspektrum den
Wert der Raman-Verstärkung
für jede
Ausgangs-Wellenlänge
angibt. Die Raman-Verstärkung kann
als Indikator für
die potenzielle Leistung einer entsprechenden Ausgangs-Wellenlänge gesehen werden.
Die tatsächliche
Ausgangsleistung hängt
jedoch auch von dem Reflexionsgrad der beteiligten Wellenlängen-Auswahleinrichtungen
ab und kann starke Abweichungen gegenüber der im Verstärkungsspektrum
reflektierten potenziellen Leistung aufweisen.
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Die
sechs diskreten Wellenlängen
von 1415 nm, 1427 nm, 1440 nm, 1455 nm, 1467 nm und 1480 nm sind
in 1 als Linien 94, 96, 98, 100, 102 und 104 dargestellt.
Diese Ausgangs-Wellenlängen werden
erzeugt durch Bildung entsprechender Resonatoren, in denen die jeweiligen
Wellenlängen
als stehende Wellen vorliegen. Jeder der sechs diskreten Wellenlängen wird
vom Stokes bei 1351 nm erzeugt.
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Die
Linien 94 bis 104 entsprechen den Wellenlängen, die
von den Resonatoren 78 bis 88 ausgewählt wurden.
Die Schnittpunkte zwischen den Linien 94 bis 104 und
der Raman-Verschiebungsachse kennzeichnen
die individuellen Werte für
die Raman-Verschiebung dieser Wellenlängen in Relation zum vorherigen
Stokes von 1351 nm. Mit einer vorgegebenen Wellenlänge des
vorherigen Stokes definieren diese Schnittpunkte entsprechend die
individuellen Wellenlängen.
Die Höhe
der Kurve 92 über
diesen Schnittpunkten gibt gemäß einer
ersten Annäherung
die potenzielle Leistung dieser einzelnen Wellenlängen in
Relation zu einer anderen dieser Wellenlängen an. Die potenzielle Leistung
versteht sich als Leistung innerhalb der Resonatoren.
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Linie 98,
die am Nächsten
am Maximum der Kurve 92 liegt, stellt daher die potenziell
leistungsstärkste
Wellenlänge
dar. Darüber
hinaus stellt Linie 94 die kürzeste ausgewählte Wellenlänge dar,
und die Linien 96, 100, 102 und 104 stellen
die verbleibenden ausgewählten
Wellenlängen
dar.
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Die
tatsächliche
Verteilung der Raman-Leistungen innerhalb der Resonatoren wird jedoch
nicht vom Verstärkungsspektrum
des vorigen Stokes allein bestimmt. Dies liegt daran, dass die kürzeren ausgewählten Wellenlängen ihr
eigenes Verstärkungsspektrum
erzeugen, das sich mit dem Verstärkungsspektrum
des vorigen Stokes 90 überschneidet.
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Ein
solches Verstärkungsspektrum
der kürzesten
Wellenlänge
von 1415 nm, also Linie 94 in 2, ist in 3 dargestellt.
Wie aus 3 ersichtlich, liegen die verbleibenden
ausgewählten
Wellenlängen
entsprechend den Linien 96 bis 104 innerhalb des
Verstärkungsspektrums 106 der
Linie 94. Die Linie 94 stellt daher ein voriges
Stokes einer höheren Ordnung
für die
Wellenlängen
der Linien 96 bis 104 dar. Entsprechend wird mithilfe
des Raman-Effekts Energie von der kürzesten ausgewählten Wellenlänge, die
der Linie 94 entspricht, an längere ausgewählte Wellenlängen übertragen.
Mit anderen Worten: Kürzere
Wellenlängen
(z. B. die 1415-nm-Welle) können
Energie an längere
Wellenlängen übertragen,
da die kürzeren
Wellenlängen
mithilfe des Raman-Effekts ihre eigenen Stokes generieren (Verstärkungsspektrum).
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Unter
Berücksichtigung
der Interaktion zwischen den Ausgangs-Wellenlängen von 1 gewinnen
die längeren
Wellenlängen
in 1 entsprechend zusätzliche (relative) Leistung
auf Kosten der Leistung der kürzeren
Wellenlängen.
Im Prinzip handelt es sich dabei um einen sich selbst einstellenden Prozess.
Der Effekt wird im Rahmen der Erfindung jedoch genutzt, um die relative
Leistung in jeder Ausgangs-Wellenlänge entsprechend der erforderlichen Konfiguration
kontrolliert anzupassen in Abhängigkeit
von der zu pumpenden Leitungsfaser.
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Vor
einer ausführlicheren
Erläuterung
der Erfindung wird auf 2 verwiesen. Die Verteilung
und Höhe
der Linien 94 bis 104 in 2 entsprechen
den Wellenlängen
und ihrer potenziellen Leistung. Die potenzielle Leistung ist als
die relative Leistung innerhalb der Resonatoren zu verstehen.
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Werden
diese Wellenlängen
jedoch ausgekoppelt, so werden die Leistungen der entsprechenden
Ausgangsstrahlen im Allgemeinen in einer anderen Konfiguration verteilt.
Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, dass
die Leistung der Ausgangsstrahlen nicht von der Verteilung der relativen
Leistungen in den Resonatoren allein abhängt, sondern auch von dem Reflexionsgrad
aller beteiligten Ausgangskupplungen.
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4 zeigt
eine typische Anfangsverteilung der Ausgangsleistung einer willkürlichen
Anfangskonfiguration des Ausgangskoppler-Reflexionsgrads. Es ist
zu beachten, dass die einzelnen Linien 94, 96, 98, 100, 102 und 104 eine
bestimmte Leistung darstellen, die einer Linienhöhe entspricht. In 4 ist
die potenziell leistungsstärkste
Linie 98 noch leistungsstärker als in 2.
Dieser Effekt kann durch einen Leistungstransfer von Leistung kürzerer Wellenlängen an
die Wellenlänge
der Linie 98 erzeugt werden. Ein solcher Transfer wurde
oben mit Bezug auf 3 beschrieben.
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Darüber hinaus
muss der Reflexionsgrad der beiden Wellenlängen-Auswahleinrichtungen,
die den Resonator schließen,
in dem die potenziell leistungsstärkste Wellenlänge schwingt,
in der willkürlichen Konfiguration
annähernd
optimal sein, um zu einer solchen leistungsstarken Ausgangs-Wellenlänge zu führen. Die
verbleibenden Ausgangs-Wellenlängen sind
sogar noch weniger leistungsstark, als mit Blick auf 2 zu
erwarten wäre.
Dieser Effekt lässt
sich auf den nicht optimalen Reflexionsgrad der betreffenden Wellenlängen-Auswahleinrichtungen
zurückführen.
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Eine
solche willkürliche
Konfiguration ist offensichtlich nicht einheitlich und entspricht
nicht unbedingt den Anforderungen einer bestimmten optischen Transmissionsfaser
und den gewünschten
von der Bandbreite abhängigen
Transmissionsmerkmalen. Dies gilt auch für das Verstärkungsspektrum aus 2.
Selbst diese von der Wellenlänge
abhängige Verteilung
von Raman-Effizienzen gemäß dem natürlichen
Verstärkungsspektrum
eines Stokes ist nicht einheitlich. Wie eingangs erwähnt, ist
es ein an sich bekanntes Verfahren zur Annäherung an ein gewünschtes
Ausgangsspektrum, den Reflexionsgrad von Wellenlängen-Auswahleinrichtungen zu den Ausgabe-Wellenlängen für jeden
Vielwellenlängen-Raman-Laser
individuell einzustellen.
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Gemäß der Erfindung
wird die willkürliche Anfangsverteilung
schrittweise in allgemeiner Weise angepasst, die für jeden
Vielwellenlängen-Raman-Laser
mit mehr als zwei Ausgangs- Wellenlängen verwendet
werden kann. Ein solches allgemeines Verfahren gemäß der Erfindung
ist exemplarisch im Flussdiagramm von 5 dargestellt.
Die Steuereinheit 68 steuert die Stellglieder 56 bis 66 gemäß den Schritten
des Flussdiagramms.
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Gemäß 5 wird
die relative Ausgangsleistung der potenziell leistungsstärksten Wellenlänge (Linie 98)
in einem ersten Schritt 108 unterdrückt. Zur Schaffung einer automatischen
Anpassung wird die Leistung der 1440-nm-Welle aus 1 in
einem ersten Schritt unterdrückt
durch Verringern der Reflexion der entsprechenden Wellenlängen-Auswahleinrichtung.
In diesem Zusammenhang bedeutet das Unterdrücken der Wellenlänge, dass
diese Wellenlänge
nicht für
den Laserbetrieb zugelassen ist. Mit anderen Worten: Sie wird unter
den Lasing-Schwellenwert
gedrückt
durch einen verringerten Reflexionsgrad, der ihren Schwellenwert
angehoben hat.
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Als
Ergebnis von Schritt 108 verschwindet die Linie 98 oder
reduziert sich auf Null, wie in 6 gezeigt.
Darüber
hinaus haben die Erfinder beobachtet, dass die weiteren ausgewählten Wellenlängen (Linien 94, 96, 100, 102 und 104)
eine Leistungsverstärkung
aufweisen, wenn die Linie 98 unterdrückt wird. Dies ist eventuell
auf den Effekt zurückzuführen, dass
die zuvor bevorzugt in Linie 98 konzentrierte Leistung
bis zu einem gewissen Grad auf die anderen Linien verteilt werden
kann, wenn Linie 98 nicht vorhanden ist.
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In
einem zweiten Schritt 110 wird die relative Ausgangsleistung
der kürzesten
Ausgangs-Wellenlänge,
d. h. Linie 94, angepasst. Das Ergebnis dieses Schritts
ist in 7 dargestellt. Die Anpassung von Linie 94 auf
den in 7 dargestellten Wert verbessert die Leistung der
längeren
Wellenlängen
als Ergebnis des mit Blick auf 3 beschriebenen
Effekts. Mit anderen Worten: Im zweiten Schritt wird die Anpassung
an der kürzesten
Wellenlänge
vorgenommen, um die Leistung in dieser Wellenlänge sowie in allen höheren Wellenlängen mit
Ausnahme der Wellenlänge
von Linie 98 (d. h. der potenziell leistungsstärksten Wellenlänge) zu
erhalten. Dies wird erreicht durch Optimieren des Reflexionsgrads
der betreffenden Wellenlängen-Auswahleinrichtung
und dadurch der Unterstützung
des Laserbetriebs in dem betreffenden Resonator.
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Darüber hinaus
wird in einem dritten Schritt 112 die relative Ausgangsleistung
der weiteren Ausgangs-Wellenlängen
angepasst. Das Ergebnis ist in 8 dargestellt.
Die Verteilung der Ausgangsleistung in 8 zeigt
klar eine verbesserte Einheitlichkeit. Im dritten Schritt wird die
Leistung dann in allen verschiedenen Wellenlängen individuell angepasst mit
Ausnahme der Wellenlänge
von Linie 98.
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Wenn
das Ergebnis des dritten Schritts nahe am gewünschten Ergebnis liegt, wird
die Leistung von Linie 98 in einem vierten Schritt 114 auf
die gewünschte
Leistung angepasst. In diesem Schritt 114 wird das erneute
Schwingen der zuvor unterdrückten Wellenlänge von
Linie 98 ermöglicht
durch Anpassen der entsprechenden Wellenlängen-Auswahleinrichtung. Es
wurde beobachtet, dass sich das Leistungsniveau der verbleibenden
Linien verringert, wenn eine Verstärkung der potenziell leistungsstärksten Linie
zugelassen wurde. Dieser Effekt kann wiederum durch den in 3 beschriebenen
Mechanismus verursacht werden. 8 zeigt
jedoch eine Leistungsverteilung der Ausgangs-Wellenlängen mit
einer hohen Einheitlichkeit, wie sie in diesem spezifischen Beispiel
gewünscht
wurde. Weitere Leistungsverteilungen können mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
erzeugt werden durch Variieren des in den einzelnen Schritten zulässigen Änderungsbetrags.
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Die
Reihenfolge der Schritte ist daher sehr wichtig, um das gewünschte Ergebnis
zu erhalten. Dabei ist es insbesondere wichtig, die potenziell leistungsstärkste Linie
im ersten Schritt zu unterdrücken. Ohne
den ersten Schritt können
die anderen Wellenlängen
eventuell keinen Laserbetrieb ausführen, da die gesamte Leistung
bevorzugt von der potenziell leistungsstärksten Wellenlänge absorbiert
wird, die die maximale Verstärkung
aus den Stokes 90 bei 1351 nm zieht.
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In
der exemplarischen Ausführungsform
der 1 und 2 befinden sich die Ausgangs-Wellenlängen von
1415 nm, 1440 nm, 1467 nm, 1427 nm, 1455 nm und 1480 nm im breiten
Verstärkungsspektrum
des vorigen Stokes, d. h. in der Wellenlänge, die im dritten Resonator 76 schwingt.
Eine solche Situation ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Es
kann sein, dass sich drei niedrigere der sechs Wellenlängen im
Verstärkungsspektrum
des Stokes bei 1351 nm befinden und die drei anderen Wellenlängen im Spektrum
eines anderen Stokes nahe bei 1351 (z. B. 1372) nm. Die 1351 nm
und die 1372 nm würden
aus dem 1284-nm-Stokes erzeugt. In diesem Fall kann auch ein Lambda-Opt
definiert werden. Dieses Lambda-Opt hat die maximale Raman-Verstärkung. Diese
Raman-Verstärkung
würde berechnet
als Produkt der Raman-Verstärkung
des vorigen Stokes (bei 1351 oder 1372), multipliziert mit der Raman-Verstärkung des
untersuchten Ausgangs-Stokes.
-
Des
Weiteren ist die Erfindung nicht auf eine Vielwellenlängen-Raman-Lasereinrichtung
mit sechs Ausgangs-Wellenlängen begrenzt.