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Hintergrund der Erfindung
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1. Fachgebiet
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Diese
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf die Telekommunikation
und im Besonderen auf ein digitales Kommunikationsnetz.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Im
Lauf der letzten zwei Jahrzehnte haben sich die Kommunikationsfähigkeiten
dramatisch gesteigert. Derzeitige Kommunikationsnetze sind inzwischen
in der Lage, komplexe und anspruchsvolle Leistungsmerkmale wie Konferenzen
mit mehreren Teilnehmern mit mehrfachen Zusatzgesprächen, "Follow-Me"-Anrufe und komplexe
Voicemail-Optionen bereitzustellen.
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Die
Hauptschnittstelle zu einem Kommunikationsnetz, das aus 12 Tasten
bestehende Telefon-Tastenfeld, hat sich jedoch seit vielen Jahrzehnten
nicht wesentlich verändert.
Infolgedessen ist die Nutzung vieler der wünschenswertesten Leistungsmerkmale
umständlich
und nicht intuitiv. In jüngster
Zeit wurde das SIP (Session Initiation Protocol) entwickelt, um
die Bereitstellung erweiterter Telefondienste unter Verwendung von VoIP
(Voice over Internet Protocol) über
ein digitales Kommunikationsnetz zu unterstützen (welches das Internet
oder andere weltweite Datennetze umfassen könnte). Bei Verwendung eines
Telefons mit einer graphischen Oberfläche kann ein Benutzer auf einfache
Weise mehrere Telekommunikationssitzungen mit einem oder mehreren
Teilnehmern aufbauen, verändern
und beenden, indem er Objekte auf einem Telefonbildschirm handhabt.
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VoIP-Telefone
weisen jedoch auch Nachteile auf. Erstens sind die Telefone im Vergleich
zu herkömmlichen
Telefonen sehr teuer. Zweitens sind Upgrades für die Telefone nur schwer durchzuführen – und deshalb kann,
um neue Leistungsmerkmale verfügbar
zu machen, auch ein neues Telefon erforderlich sein. Drittens ist die
Bedienung eines VoIP-Telefons von Telefon zu Telefon unterschiedlich,
da jeder Hersteller von SIP-Telefonen seine eigene graphische Benutzeroberfläche frei
gestalten kann. Wenn ein Benutzer mehrere Telefone von unterschiedlichen
Herstellern erwirbt, arbeitet jedes Telefon anders, wodurch der
Wert der verbesserten Benutzeroberfläche geschmälert wird.
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Aus
diesen Gründen
ist ein Bedarf an einem VoIP-Telefon mit einer upgradefähigen, einheitlichen
Benutzeroberfläche
entstanden. Server zur dynamischen Erstellung von graphischen Benutzeroberflächen werden
in der internationalen Patentanmeldung (PCT) Nummer WO 00/48375
offenbart.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch
1 umfasst ein Kommunikationssystem ein digitales Netz mit einer
Vielzahl von an das Netz angebundenen Kommunikationseinrichtungen
zur Ermöglichung
von Kommunikationssitzungen als Antwort auf Befehle, die einem bekannten
Protokoll entsprechen. Eine Vielzahl von Verarbeitungseinrichtungen
ist an das Netz angebunden und kommuniziert, indem diese Einrichtungen während der
Kommunikationssitzungen paketierte Daten über das Netz senden und empfangen.
Ein oder mehrere graphische Proxy-Server sind an die Verarbeitungseinrichtungen
angebunden, um im Namen der Verarbeitungseinrichtungen Registrierungsfunktionen
in der Weise zu übernehmen,
dass für
die Verarbeitungseinrichtungen bestimmte Nachrichten von einem oder
mehreren graphischen Proxy-Servern empfangen werden. Als Antwort
auf den Empfang von Nachrichten für eine bestimmte Verarbeitungseinrichtung
in dem bekannten Protokoll erzeugt das dazugehörige graphische Proxy Anzeigen
für die
bestimmte Verarbeitungseinrichtung in der Weise, dass die bestimmte
Verarbeitungseinrichtung keine Nachrichten in dem bekannten Protokoll
zu interpretieren braucht. Als Antwort auf den Empfang von Steuerinformationen
bezüglich
der Interaktion des Benutzers mit der Anzeige kann das graphische
Proxy Nachrichten in dem bekannten Protokoll erzeugen.
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Kurzbeschreibung
der verschiedenen Ansichten der Zeichnungen
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Für ein umfassenderes
Verständnis
der vorliegenden Erfindung und ihrer Vorteile wird nun auf die nachfolgenden
Beschreibungen in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen Bezug
genommen, auf denen:
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1 ein
Blockdiagramm eines VoIP-Netzes darstellt;
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2 ein
Blockdiagramm eines graphischen Proxy-Servers darstellt;
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3 ein
Blockdiagramm eines im graphischen Proxy eingesetzten Endgeräte-Controllers
und dessen Interaktion mit anderen Komponenten des graphischen Proxy
darstellt;
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4 ein
Blockdiagramm eines graphischen Client darstellt, der einem graphischen
Proxy-Server zugeordnet ist.
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5 die
Schritte zur Registrierung/Anmeldung darstellt;
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6 den
Verbindungsablauf für
einen abgehenden Anruf von einem Endgerät darstellt; und
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7 den
Verbindungsablauf für
das Auf-Halten-Legen eines Anrufers darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird am besten unter Bezugnahme auf die 1–7 der
Zeichnungen verständlich,
wobei gleiche Ziffern für
gleiche Elemente der verschiedenen Zeichnungen verwendet werden.
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1 stellt
ein Blockdiagramm eines VoIP-Netzes 8 des Typs dar, der
in dem am 6. März
2002 von Ransom angemeldeten US-Patent mit laufender Nr. 10/092,075
unter dem Titel "Graphical
Telephone System" (Graphisches
Telefonsystem) beschrieben wird, wobei das US-Patent durch Bezugnahme
im vorliegenden Patent eingeschlossen ist. Ein paketbasiertes Netz 10 ist
der Hauptträger
des Telefonverkehrs. Das Netz 10 könnte zum Beispiel IP (Internet
Protocol) oder ATM (Asynchronous Transfer Mode) nutzen. Herkömmliche
Telefonausrüstung 12 (z.B.
heutige Telefone und ähnliche
Ausrüstungen,
die mit dem öffentlichen
Selbstwähl-Fernsprechnetz
kompatibel sind) ist mit dem Netz 10 über Zugangs-Gateways 14 entweder
direkt oder über
Digital-Loop-Betreiber 16 verbunden. Die Zugangs-Gateways 14 bilden
die Schnittstelle zwischen der analogen herkömmlichen Telefonausrüstung und
dem Netz 10, wobei ein Protokoll wie MGCP (Media Gateway
Control Protocol) oder MEGACO (H.248) verwendet wird.
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SIP-Telefone 18 (oder
andere VoIP-Telefone wie beispielsweise H.323-Telefone) und der SIP-Proxy-Server 19 können direkt
an das Netz 10 angeschlossen werden. SIP-Telefone 18 sind
intelligente Einrichtungen, die Prozessoren enthalten, welche von
einem zentralen Vermittlungsstandort (d.h., einer Vermittlungsstelle)
unabhängig
sind und die einen oder mehrere Prozessoren aufweisen, um Kommunikationssitzungen aufzubauen,
zu verändern
und zu beenden.
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Ein
Amtsleitungs-Gateway 20 stellt eine Schnittstelle zwischen
dem Paketvermittlungsnetz 10 und dem öffentlichen Selbstwähl-Fernsprechnetz
(PSTN) 22 bereit.
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Softswitches 24,
Anwendungsserver 26 und Media-Server 28 sind entscheidend
für die
Bereitstellung erweiterter Funktionen. Ein Softswitch 24 ist
eine softwarebasierte Einheit, welche die Anrufsteuerungsfunktionalität bereitstellt.
Ein Softswitch 24 kann mehrere paketbasierte Protokolle
wie SIP, MGCP und MEGACO unterstützen
sowie mehrere Telefonie- und Datenprotokolle wie CAS, INAP, ISDN,
SS7, TCAP und TCP/IP. Ein Softswitch 24 kann über verschiedene
Gateways an das öffentliche
Selbstwähl-Fernsprechnetz
(PSTN) 22 angeschlossen werden.
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In
einer SIP-Umgebung kann ein Softswitch 24 als SIP-Proxy-Server
zur Namenauflösung
und Benutzerlokalisierung fungieren – ähnlich wie ein Domain-Server. Auf diese
Weise kann ein Name (ähnlich
wie ein Domain-Name) dynamisch einer aktuellen IP-Adresse zugeordnet
werden. Ebenso kann ein SIP-Proxy-Server zur Umleitung von Paketen
genutzt werden, und zwar dort, wo der Proxy-Server gegenüber den
anderen Netzelementen "vorgibt", dass er das SIP-Endgerät des Benutzers
sei und Nachrichten an das wirkliche SIP-Endgerät (oder möglicherweise an einen weiteren
SIP-Proxy) weiterleitet.
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Anwendungsserver 26 stellen
Dienste bereit, deren Ergebnis die Beendigung eines Anrufs, beispielsweise
Voice Mail, die Überbrückung von
Konferenzen, vorausbezahlte Gespräche oder die Lieferung von Diensten
und Informationen an einen Endnutzer sein können. Ein Anwendungsserver
kann an andere Datennetze wie das Internet angebunden sein, um Zugriff
auf Informationssysteme zu erhalten.
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Media-Server 26 stellen
Medienverarbeitung unter der Steuerung eines (nicht dargestellten)
Media-Gateway-Controllers bereit. Der Media-Server 26 könnte zum
Beispiel die Sprachspeicherung und Antworten für Voice Mail oder Videoströme bereitstellen.
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(Weiter
unten beschriebene) graphische Endgeräte 32 kommunizieren
mit einem dazugehörigen
graphischen Proxy 34 mit anderen SIP-Telefonen (und ähnlichen
VoIP-Einrichtungen) über
das Netz 10 unter Verwendung eines Graphikprotokolls zwischen
den graphischen Endgeräten 32 und
dem graphischen Proxy 34, wobei das Graphikprotokoll die
graphische Benutzeroberfläche
(GUI) des graphischen Endgeräts
steuert und Steuerungsfunktionen für das graphische Proxy 34 in
Bezug auf die Benutzeraktionen mit der graphischen Benutzeroberfläche (GUI)
des paketvermittlungsfähigen
Telefons bereitstellt. Das graphische Proxy 34 kommuniziert
mit den anderen Einrichtungen unter Verwendung von SIP (oder einem ähnlichen
Protokoll) über
das Netz.
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Das
oben genannte US-Patent unter der laufenden Nr. 10/092.075 beschreibt
die Nutzung eines graphischen Proxy 34 zur Steuerung der
graphischen Benutzeroberfläche
(GUI) eines "intelligenzlosen" Paketvermittlungs-Telefons
statt eines "intelligenten" SIP-Telefons. Dies
bietet einen bedeutenden Vorteil gegenüber dem bisherigen Stand der
Technik, da der Netzanbieter die graphische Benutzeroberfläche (GUI)
der Paketvermittlungs-Telefone steuern könnte, um den Netzdiensten einen
Mehrwert zu verleihen und die Einheitlichkeit der Benutzeroberfläche zwischen
Telefonen zu verbessern.
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Eine
große
Klasse von Rechnereinrichtungen könnte als Graphikendgerät 32 dienen,
auch wenn diese Einrichtungen keinen Stack (Kellerspeicher) für die Client-Kommunikation
aufweisen, der normalerweise mit einem Paketvermittlungs-Telefon verbunden
ist. Ein Graphikendgerät 32 umfasst
hauptsächlich
Tonwiedergabe- und Anzeigefähigkeiten
mit einer Netzkommunikationsfunktionalität. Einrichtungen dieser Art
würden
Personal Computer (einschließlich
Desktop und Portable Computern), Personal Digital Assistants (PDAs,
einschließlich
Pocket PCs) und so weiter umfassen. Es wird angenommen, dass diese
Einrichtungen eine Browser-Software mit optional verfügbarem oder
herunterladbarem MACROMEDIA FLASH (oder einer anderen interaktiven
Graphikentwicklungssoftware) umfassen und über einen TCP/IP- und RTP-
(für "Real-time Transport
Protocol") Stack
verfügen.
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2 stellt
ein Blockdiagramm eines graphischen Proxy 34 dar, das graphische
Endgeräte 32 des oben
beschriebenen Typs unterstützt,
die keinen Stack für
die Client-Kommunikation aufweisen. Das graphische Proxy 34 umfasst
zwei Hauptfunktionsblöcke,
einen Graphikserver 40 und ein Endgeräte-Verwaltungssystem 42.
Der Graphikserver 40 umfasst einen Anforderungs-Parser 44,
einen GUI-Generator 46 [zum
Erstellen von graphischen Benutzeroberflächen] und einen GUI-Customizer 48 [zum
Anpassen von graphischen Benutzeroberflächen]. Das Endgeräte-Verwaltungssystem 42 umfasst
einen Endgeräte-Manager 50,
einen SIP-Stack 52,
einen Übersetzer 54 und
mehrfache Instanzen von Endgeräte-Controllern 56,
wobei jede Instanz eines Endgeräte-Controllers 56 einem
entsprechenden graphischen Endgerät 32 zugeordnet ist.
Der Graphikserver 40 und das Endgeräte-Verwaltungssystem 42 stehen
in Kommunikation mit einer Datenbank 58. Für die Zwecke
der Veranschaulichung werden drei graphische Endgeräte dargestellt:
ein Personal Computer 32a, eine allgemeine Verarbeitungseinrichtung 32b und
ein PDA 32c. Jedes graphische Endgerät 32 umfasst eine
graphische Client-Software 60 und eine GUI-Software 62.
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Das
Endgeräte-Verwaltungssystem 42 ist
für die
Registrierung der zugehörigen
graphischen Endgeräte 32 beim
graphischen Proxy 34 und anschließend für die Registrierung im Namen
jedes zugehörigen
graphischen Endgeräts 32 beim
SIP-Proxy 19 verantwortlich. Das Endgeräte-Verwaltungssystem 42 wickelt
die Anrufe für
jedes zugehörige
graphische Endgerät 32 ab
und interagiert mit dem Graphikserver 40, um eine angepasste
graphische Benutzeroberfläche
(GUI) für
jedes graphische Endgerät 32 bereitzustellen,
damit der aktuelle Anrufstatus angezeigt wird.
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Der
Endgeräte-Manager 50 verwendet
alle zugehörigen
graphischen Endgeräte 32.
Wenn ein Benutzer den FLASH-Client auf einem graphischen Endgerät 32 startet,
baut das graphische Endgerät
eine Verbindung zum Endgeräte-Manager 50 auf.
Der Endgeräte-Manager 50 instantiiert
daraufhin einen Endgeräte- Controller 56 für dieses
graphische Endgerät 32 und
hält die
Abbildungsfunktion zwischen dem graphischen Endgerät 32 und
dem entsprechenden Endgeräte-Controller 50 aufrecht.
Der Endgeräte-Manager 50 implementiert
einen Superbenutzeragenten 64, der Verbindungsanforderungen
für alle
Endgeräte 32 empfängt, feststellt,
welches Endgerät
zu der Anforderung gehört,
und anschließend
die Anforderung an den Benutzeragenten 66 (siehe 3)
im Endgeräte-Controller 56 für das bestimmte
Endgerät
weiterleitet. Der Superbenutzeragent 64 ist auch für die Registrierung
jedes Endgeräts 32 beim
SIP-Proxy-Server 19 verantwortlich. Gegenüber dem
SIP-Proxy-Server 19 erscheint der Superbenutzeragent 64 als
ein einzelner Benutzeragent für
ein Endgerät.
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3 stellt
verschiedene Komponenten des Endgeräte-Controllers 56 und
ihre Interaktion mit anderen Komponenten des graphischen Proxy 34 dar.
Für jedes
Endgerät 32 ist
ein Endgeräte-Controller 56 instantiiert.
Jeder Endgeräte-Controller 56 umfasst
einen Benutzeragenten 66, ein Anrufsteuerungssystem 68 und einen
Darstellungs-Manager 70. Der Benutzeragent 66 empfängt und
sendet SIP-Nachrichten
im Namen des dazugehörigen
graphischen Endgerätes 32 (die
vorliegende Erfindung wird zwar in Verbindung mit dem SIP-Protokoll
beschrieben, die Benutzeragenten 66 könnten jedoch jedes verfügbare Protokoll
wie H.323, MGCP, MEGACO, jedes in Zukunft entwickelte Protokoll
oder mehrfache Protokolle unterstützen). Der Benutzeragent 66 verarbeitet
SIP-Anforderungen und -Antwortnachrichten, die zum Endgerät 32 kommen,
und stellt relevante Informationen für das Anrufsteuerungssystem 68 bereit.
Wenn der Benutzeragent 66 zum Beispiel eine Nachricht "INVITE" für sein Endgerät 32 empfängt, verarbeitet
er diese Nachricht und informiert das Anrufsteuerungssystem 68,
dass eine Verbindungsanforderung oder ein ankommender Anruf für das ihm
zugeordnete Endgerät 32 vom
Anrufer X vorliegt, sowie über
das gewünschte
Kommunikationsmedium. Der Benutzeragent 66 erzeugt auch
geeignete SIP-Anforderungen und -Antwortnachrichten basierend auf
den Informationen, die er vom Anrufsteuerungssystem 68 als
Reaktion auf Benutzerantworten erhält.
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Durch
den Einsatz eines Superbenutzeragenten 64 zum Empfangen
und Senden von SIP-Nachrichten an den SIP-Proxy-Server 19 wird
nur ein einziger Port zum Empfangen und Senden der allen Endgeräte-Controllern
zugeordneten Nachrichten benötigt.
Wenn jeder Benutzeragent einzeln im Namen des zu ihm gehörenden graphischen
Endgeräts 32 registriert
wäre, würde für jeden
Endgeräte-Controller ein separater
Port benötigt.
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Das
Anrufsteuerungssystem 68 wickelt ankommende und abgehende
Anrufe für
das ihm zugeordnete Endgerät 32 ab
und verwaltet alle aktiven Anrufe. Es erhält Informationen über die
ankommenden Nachrichten vom Benutzeragenten 66 und liefert
Informationen über
die Benutzerantworten zurück
an den Benutzeragenten. Das Anrufsteuerungssystem 68 erzeugt
auch Dienstanforderungen und sendet sie an den Graphikserver 40,
um eine URL-Adresse (für "Uniform Resource
Locator") für eine geeignete
FLASH-Seite zu erhalten, die den gewünschten Bildschirm der Benutzeroberfläche anzeigt.
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Wenn
zum Beispiel ein ankommender Anruf vorliegt, erzeugt das Anrufsteuerungssystem 68 eine
Anforderung "Ankommenden
Anruf anzeigen".
Der Graphikserver 40 schickt daraufhin die URL-Adresse
der FLASH-Seite mit der Anzeige für einen ankommenden Anruf zurück. Die
FLASH-Seite für
den ankommenden Anruf kann vielfache graphische Elemente enthalten,
sie umfasst jedoch keinen für
den aktuellen Anruf relevanten spezifischen Text wie den Namen des
Anrufers. Das Anrufsteuerungssystem 68 fügt die URL-Adresse und
die Daten, die in die FLASH-Seite eingetragen werden müssen, zum
Beispiel den Namen des Anrufers und des Angerufenen, in Form einer
XML-Nachricht zusammen und leitet sie an den Darstellungs-Manager 70 weiter.
Der FLASH-Client 60 auf dem dazugehörigen Endgerät 32 weist
einen eingebauten XML-Parser 61 auf; er lädt die FLASH-Seite
von der angegebenen URL-Adresse und füllt die Felder mit den in der
XML-Nachricht bereitgestellten Daten. Das Anrufsteuerungssystem 68 empfängt auch
GUI-Antwortnachrichten vom Endgerät 32 über den
Darstellungs-Manager 70 und ruft den Übersetzer 54 auf,
um die XML-Nachrichten zu parsen und sie in JAVA-Objekte zu übersetzen, die vom Anrufsteuerungssystem 68 genutzt
werden können.
Das Anrufsteuerungssystem 68 sendet auch RTP-Aufbau- und
RTP-Abbaunachrichten
an den RTP-Controller 74 (siehe 4) über FLASH
auf dem Endgerät.
Die RTP-Aufbaunachricht wird gesendet, wenn der Anrufaufbau abgeschlossen
ist und das Endgerät
eine RTP-Sitzung mit dem entfernten Partner aufbauen muss, um den
Sende-/Empfangsvorgang von Medien zu starten. In ähnlicher
Weise wird die RTP-Abbaunachricht an das Endgerät gesendet, wenn der Benutzer
an dem Endgerät
oder der entfernte Partner den Anruf beendet.
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Der
Darstellungs-Manager 70 verwaltet die Anzeige des zu ihm
gehörenden
Endgeräts 32.
Das Endgerät 32 könnte mehrere "Telefonleitungen" unterstützen; mit
anderen Worten: ein einzelnes Endgerät kann gleichzeitig mehr als
einen aktiven Anruf verwalten. Der Darstellungs-Manager 70 unterhält mehrere
einzelne Ordner für
unterschiedliche Anrufe. Das Anrufsteuerungssystem 68 sendet
die graphische Darstellung des Anrufstatus für einen bestimmten Anruf an
den Darstellungs-Manager 70. Der Darstellungs-Manager 70 entscheidet,
wo diese graphische Darstellung angezeigt werden soll. In einer
bevorzugten Ausführungsform
kommuniziert der Darstellungs-Manager 70 mit dem graphischen
Client 60 in FLASH über
XML-Sockets.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf 2 übersetzt der Übersetzer 54 die
GUI-Antwortnachrichten (unter Angabe der Benutzeraktionen wie Klicken
auf eine Schaltfläche
oder ein Symbol), die vom Endgerät 32 im XML-Format
kommen, in JAVA-Objekte und übersetzt
JAVA-Objekte in XML-Nachrichten, die an das Endgerät 32 gesendet
werden müssen.
Diese in zwei Richtungen gehende Abbildung zwischen JAVA und XML
kann unter Verwendung der "JAVA
Architecture for XML Binding" (JAXB)
erfolgen. JAXB kompiliert ein XML-Schema in eine oder mehrere JAVA-Technologieklassen.
Die Kombination der vom Schema abgeleiteten Klassen und des Regelwerks
für die
Bindung ermöglicht
die Ausführung
der folgenden Vorgänge
an einem XML-Dokument:
Unmarshalling des XML-Inhalts in eine
JAVA-Darstellung. Diese JAVA-Darstellung
kann anschließend
vom Anrufsteuerungssystem genutzt werden, um die Information aus
der XML-Nachricht zu extrahieren;
Zugreifen auf, Aktualisieren
und Validieren der JAVA-Darstellung anhand der Bedingungen des Schemas;
Marshalling
der JAVA-Darstellung des XML-Inhalts in XML-Inhalt. Dies wird vom
Anrufsteuerungssystem genutzt, um XML-Nachrichten zu erzeugen, die
an das Benutzerendgerät
gesendet werden.
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Der
Graphikserver 40 erzeugt die graphische Benutzeroberfläche (GUI)
für die
Endgeräte 32.
Für jedes
zugehörige
Endgerät 32 fragt
der Graphikserver die Datenbank 58 ab, um die Anzeigefähigkeiten
des Endgeräts
wie Größe des Bildschirms,
Farbtiefe usw. zu erhalten. Diese Fähigkeiten werden dem Endgeräte-Manager 50 vom
Endgerät 32 zum
Zeitpunkt der Registrierung bereitgestellt und in der Datenbank 58 gespeichert. Wenn
der Graphikserver 40 eine Anforderung für eine graphische Benutzeroberfläche (GUI)
erhält,
passt er die graphische Benutzeroberfläche (GUI) an die Fähigkeiten
des bestimmten Endgerätes
an. Der Graphikserver 40 umfasst einen GUI-Generator 46 und
einen GUI-Customizer 48.
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Der
GUI-Generator 46 speichert einen Stack statischer FLASH-Seiten.
Der Anforderungs-Parser 44 passt die von den Endgeräte-Controllern 56 kommenden
Dienstanforderungen. Basierend auf der bestimmten Dienstanforderung
sendet der GUI-Generator die URL-Adresse einer geeigneten FLASH-Seite
an den anfordernden Endgeräte-Controller 56 zurück.
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Der
GUI-Customizer 48 passt eine ausgewählte FLASH-Seite basierend
auf den Fähigkeiten
des bestimmten graphischen Endgeräts 32 an.
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Das
graphische Proxy 34 nutzt die Datenbank 58 (die
Teil des graphischen Proxy 34 oder eine separate Einrichtung
sein könnte)
zur Speicherung der benutzerbezogenen Informationen. Die in der
Datenbank 58 gespeicherten Informationen umfassen: (1)
Benutzernamen und Passwörter
der registrierten Benutzer; (2) Anzeigefähigkeiten verschiedener Endgeräte wie Größe des Bildschirms,
Farbtiefe usw.; (3) Merkmale der Medien, die der Benutzer für die Kommunikation
mit dem entfernten Partner zu verwenden wünscht; und (4) Telefonie-Leistungsmerkmale,
die der Benutzer abonniert hat, wie Rufweiterleitung, Konferenzen,
Breakout-Räume
usw.
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Eine
graphische Client-Anwendung 60 läuft auf jedem Endgerät 32. 4 stellt
ein Blockdiagramm des graphischen Client 60 dar. Zusätzlich zum
XML-Parser 61 umfasst der graphische Client 60:
(1) einen FLASH-Client 72 zur Herstellung einer TCP/IP-Verbindung
mit dem graphischen Proxy 34 und zum Laden der Anmelde-FLASH-Seite vom Graphikserver 40,
und (2) einen RTP-Controller 74, der für den Aufbau und Abbau der
RTP-Sitzung zwischen dem an das graphische Proxy 34 angeschlossene
Endgerät 32 und
dem Endgerät des
entfernten Partners verantwortlich ist. Die RTP-Sitzung muss vom
Endgerät
aufgebaut werden, weil Media-Daten nicht durch das graphische Proxy
hindurchgehen. Da Anrufaufbau und -abbau vom graphischen Proxy 34 gesteuert
werden, sendet das graphische Proxy Nachrichten an den RTP-Controller 72 auf
dem Endgerät 32,
wann die RTP-Sitzung aufgebaut und abgebaut werden soll, zusammen
mit den erforderlichen Parametern.
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Die
in Verbindung mit den 1–4 beschriebene
Architektur ermöglicht "intelligenzlosen" Endgeräten, als
VoIP-Telefone wie beispielsweise SIP-Telefone oder H.323-Telefone zu agieren;
das graphische Proxy 34 braucht nur das zugrunde liegende
Signalisierungsprotokoll zu unterstützen. Das graphische Proxy 34 kann
so aktualisiert werden, dass es neue Protokolle unterstützt, ohne
dass ein Update der Endgeräte 32 durchgeführt werden
muss.
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Zur
Veranschaulichung des Betriebs des Netzes 8 stellt 5 die
Schritte zur Registrierung/Anmeldung dar. Die Schritte umfassen:
- A. Der Benutzer ruft den FLASH-Client 72 auf
dem Endgerät
auf.
- A1. Der FLASH-Client 72 stellt eine HTTP-(Hyper Text
Transfer Protocol)Verbindung zum Graphikserver 40 her und
lädt die
FLASH-Startseite herunter, über
die sich der Benutzer registrieren/anmelden kann.
- A2. Der FLASH-Client 72 baut eine TCP/IP-Verbindung
zum Endgeräte-Manager 50 auf.
- B. Der Endgeräte-Manager 50 instantiiert
den Darstellungs-Manager ("PM" für "Presentation Manager") 70 und
den Benutzeragenten 66 für das Endgerät und leitet
die Verbindungsreferenz des Benutzeragenten 66 an den Darstellungs-Manager 70 weiter.
- C. Die TCP/IP-Verbindung wird vom Endgeräte-Manager 50 an den
Darstellungs-Manager 70 weitergeleitet,
und nun kommuniziert der FLASH-Client 72 direkt mit dem
Darstellungs-Manager 70.
- D. Der Darstellungs-Manager 70 instantiiert das Anrufsteuerungssystem
("CCS" für "Call Control System") 68.
- E. Der Benutzer lässt
sich registrieren, oder wenn er bereits registriert ist, gibt er
seinen Benutzernahmen und das Passwort ein.
- F. Diese Registrierungs-/Anmeldeinformationen werden im XML-Format
an den Darstellungs-Manager 70 gesendet.
- G. Der Darstellungs-Manager 70 ruft den Übersetzer 54 auf,
damit er die Registrierungs-/Anmeldeinformationen parst.
- H. Das Anrufsteuerungssystem 68 erhält die extrahierten Informationen
vom Übersetzer 54.
- I. Wenn die Informationen zu den Registrierungsinformationen
gehören,
speichert das Anrufsteuerungssystem 68 diese Informationen
in der Datenbank 58; andernfalls, wenn sich der Benutzer
anmeldet, greift das Anrufsteuerungssystem 68 auf die Datenbank
zu, um den Benutzer zu authentifizieren.
- J. Das Anrufsteuerungssystem 68 gibt den Benutzernamen
an den Benutzeragenten 66 weiter.
- K. Das Anrufsteuerungssystem 68 gibt den Benutzernamen
und die Referenz des Benutzeragenten 66 an den Superbenutzeragenten 64 weiter.
- L. Wenn sich der Benutzer registrieren lässt, erstellt der Superbenutzeragent 64 eine
Nachricht "REGISTER" im Namen des Benutzers
und sendet sie an den SIP-Proxy 19.
Dies vervollständigt
die Registrierung des Benutzers beim SIP-Proxy 19.
- M. Das Anrufsteuerungssystem 68 erzeugt eine Dienstanforderung
an den Graphikserver 40 für die FLASH-Hauptseite, die
dem Benutzer die Ausführung
und den Empfang von Anrufen ermöglichen
kann.
- N. Der Graphikserver 40 sendet die URL-Adresse dieser
FLASH-Seite zurück.
- O. Das Anrufsteuerungssystem 68 leitet die URL-Adresse
im XML-Format an den Darstellungs-Manager 70 weiter.
- P. Der Darstellungs-Manager 70 leitet die URL-Adresse
an den FLASH-Client 72 weiter.
- Q. Der eingebaute XML-Parser in FLASH parst die XML-Nachricht
und lädt
die Seite von der angegebenen URL-Adresse.
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6 stellt
den Verbindungsablauf für
einen abgehenden Anruf von einem Endgerät 32 dar.
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7 stellt
den Verbindungsablauf für
das Auf-Halten-Legen eines Anrufers dar. Für die Zwecke der Darstellung
werden der Verbindungsablauf im Zusammenhang mit der Aktion "Wiederaufnahme" (durch den Benutzer)
und das Signal "RTP-Verbindung
aufbauen" nicht
dargestellt; dieser Verbindungsablauf wäre ähnlich wie der dargestellte
zwischen der anfänglichen
Aktion "auf Halten
klicken" und dem
Signal "RTP-Verbindung
beenden".
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Die
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wurde zwar unter Verwendung spezifischer Sprachen und
Protokolle erörtert;
einem Fachmann wäre
jedoch bekannt, dass alternative Sprachen, Tools zur Anwendungsentwicklung
und Protokolle an ihrer Stelle für
eine bestimmte Implementierung verwendet werden könnten. Zum
Beispiel könnte
JAVA ganz oder teilweise durch C++ oder eine ähnliche Programmierumgebung
ersetzt werden, und SIP könnte
durch H.323 ersetzt werden.
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Obwohl
die detaillierte Beschreibung der Erfindung auf bestimmte beispielhafte
Ausführungsformen ausgerichtet
wurde, werden sich dem Fachmann verschiedene Abwandlungen dieser
Ausführungsformen ebenso
wie alternative Ausführungsformen
anbieten. Die Erfindung umfasst alle Abwandlungen oder alternativen
Ausführungsformen,
die in den Umfang der Ansprüche
fallen.
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Legende
zu den Zeichnungen Figur
1:
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