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Die
Verbindung, Levovirin, ist ein bekanntes antivirales Mittel mit
der Formel:
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Levovirin
ist aus einer 1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose der Formel:
hergestellt worden.
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Gemäß den Verfahren
des Standes der Technik wird das β-Anomer
der Verbindung der Formel II, d. h. die Verbindung der Formel II-A,
durch das folgende Reaktionsschema zu Levovirin umgewandelt:
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In
diesem Reaktionsschema wird die reine β-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
(II-A) als das Ausgangsmaterial verwendet. Obwohl die reine β-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
kommerziell erhältlich
ist, ist ihr Preis hoch. Deshalb sind die Kosten von Levovirin,
das durch dieses Verfahren hergestellt wird, sehr hoch gewesen.
Im Hinblick auf die Tatsache, daß die Verbindung der Formel
II-A schwer preisgünstig
herzustellen ist, ist dies ebenso ein Hauptproblem bei dieser Synthese.
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Wie
in Ramasamy, Tam, et al., J. Med. Chem., 43: 1019 (2000) und in
US-A 6130326 offenbart, ist die Verbindung der Formel II-A aus L-Ribose
hergestellt worden, welche die Formel:
aufweist.
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Diese
Synthese umfaßte
acht Schritte der Eindampfung zur Trockne und sechzehn Extraktionsvorgänge, um
die Verbindung der Formel II-A in reiner Form für ihre Umwandlung zu der Verbindung
Levovirin herzustellen. Diese Verfahren sind zur maßstäblichen
Vergrößerung nicht
geeignet gewesen.
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1968
schlugen Guthrie und Smith in Chem. Ind. 547–548 (1968) ein Verfahren zur
Umwandlung von D-Ribose zu β-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-D-ribofuranose,
einem Enantiomer der Verbindung der Formel II-A, vor. Dieses Verfahren
enthielt drei chemische Umwandlungen, die Acetalbildung, Acetylierung
und Acetolyse. Die Synthese von Ramasamy et al. folgte der Guthrie's Synthesestrategie,
bei der die Acetalbildung in Methanol und HCl bewirkt wurde, die
Acetylierung mit Essigsäureanhydrid
in Pyridin durchgeführt
wurde und die Acetolyse in Essigsäure und Essigsäureanhydrid
in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure durchgeführt wurde.
Das Rohprodukt war ein Gemisch aus α/β-Anomeren von 1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose,
und das reine β-Anomer
von 1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose wurde in 57%iger Gesamtausbeute über Umkristallisierung
aus Ethylether erhalten.
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Dieses
umständliche
Verfahren, das schlechte Ausbeuten erzeugte, wurde als notwendig
betrachtet, da angenommen wurde, daß nur das β-Anomer der Formel II-A bei
der Synthese von Levovirin der Formel I verwendet werden kann. Deshalb
muß in
diesem Verfahren die Verbindung der Formel II-A gereinigt und von ihrem α-Anomer,
der Verbindung der Formel II-B,
abgetrennt werden.
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Deshalb
wurde angenommen, daß es
bei den Verfahren des Standes der Technik notwendig war, die α-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
der Formel II-B aus der Verbindung der Formel II abzutrennen und
zu entfernen, um diese Synthese durchzuführen. Dies umfaßte teure
Trennungstechniken und führte
zu verringerten Ausbeuten. Zusammenfassend machten diese Verfahren
die Herstellung von Levovirin der Formel I teuer.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb, ein verbessertes
Verfahren für
das Zwischenprodukt der Formel IV bereitzustellen, das selbst leicht
zu Levovirin umgewandelt werden kann.
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Gemäß dieser
Erfindung ist überraschenderweise
herausgefunden worden, daß α-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
der Formel II-B im Gegensatz zu den Lehren in der Technik zu der
Verbindung der Formel IV umgewandelt werden kann, die ein Zwischenprodukt
für Levovirin
ist.
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So
kann jedes Gemisch aus der Verbindung der Formel II-A und II-B zu
Levovirin leicht ohne Trennung umgewandelt werden. Mit dieser Entdeckung
kann Levovirin leicht und preisgünstig
aus L-Ribose (V) hergestellt werden. Aufgrund der Tatsache, daß die Verbindung
der Formel II-B zu der Verbindung der Formel IV, einem Zwischenprodukt
für Levovirin,
umgewandelt werden kann, stellt die vorliegende Erfindung ein leichtes Verfahren
zur Herstellung der Verbindung der Formel II in hohen Ausbeuten
ohne teure und die Ausbeute verringernde Reinigungs- und Trennungstechniken
bereit. Diese hohen Ausbeuten werden in die hohen Ausbeuten der
Verbindung der Formel I, Levovirin, umgesetzt.
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In
den Diagrammen gibt eine Bindung, die durch ein
angegeben
wird, den Substituenten über der
Ebene des Moleküls
an. Andererseits gibt eine Bindung, die durch ein
angegeben
wird, an, daß der Substituent
unter der Ebene des Moleküls
liegt. Wenn ein
verwendet
wird, gibt dies an, daß die
Bindung ein Gemisch aus den α-
und β-Anomeren
bildet; einige über
der Ebene und einige unter der Ebene des Molekül.
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Gemäß dieser
Erfindung ist herausgefunden worden, daß das Stereoisomer, die Verbindung
der Formel II-B, direkt zu der Verbindung der Formel IV in derselben
Weise wie die Verbindung der Formel II-A umgewandelt werden kann.
Deshalb kann ein Gemisch aus der Verbindung der Formel II-A und
II-B zu der Verbindung der Formel IV ohne Trennung oder Reinigung
umgewandelt werden. Dies eröffnet
ein neues Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel II
aus L-Ribose der Formel V.
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Gemäß dieser
Erfindung wird L-Ribose zu der Verbindung der Formel II durch das
folgende Reaktionsschema umgewandelt:
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R
kann Niederalkyl sein, enthaltend 1 bis 4 Kohlenstoffatome, wie
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl und t-Butyl.
Es ist bevorzugt, daß R
in dem obigen Reaktionsschema Methyl ist. Der Ausdruck Niederalkanol
bezeichnet ein aliphatisches Niederalkanol, das 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält.
Niederalkanole sind Niederalkylalkohole, wo Niederalkyl wie oben
definiert ist. Das bevorzugte Niederalkanol ist Methanol.
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In
dem ersten Schritt des obigen Reaktionsschemas wird die Verbindung
der Formel V, d. h. L-Ribose, in das Acetal der Formel VI umgewandelt.
Jedes konventionelle Verfahren zur Bildung eines Acetals kann verwendet
werden, um diese Umwandlung auszuführen. Im allgemeinen wird diese
Reaktion durch Umsetzen der L-Ribose mit einem Niederalkanol, bevorzugt
Methanol, in Gegenwart einer Säure,
im allgemeinen einer starken anorganischen Säure, durchgeführt. Jegliche
konventionellen, starken, anorganischen Säuren können verwendet werden, wie
Salzsäure,
Schwefelsäure
usw. Die Säure
katalysiert die Reaktion, wodurch das Acetal der Formel VI erzeugt
wird. Im allgemeinen wird diese Reaktion in Gegenwart eines Überschusses
Alkanol als das Lösungsmittelmedium
durchgeführt.
Diese Reaktion kann bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck durchgeführt werden.
Normalerweise lie gen die Temperaturen im Bereich von etwa 0°C bis etwa
30°C, bevorzugt
etwa 18°C
bis etwa 25°C.
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Die
Umwandlung der Verbindung V zu der Verbindung der Formel VI kann
durch Neutralisieren der Säure
in dem Reaktionsmedium, enthaltend das Niederalkanol, gestoppt werden,
wobei das Reaktionsmedium verwendet wird, um das Acetal der Formel
VI herzustellen. Die Neutralisierung wird durch Zugeben einer Base
zu diesem Reaktionsmedium erreicht. Jede konventionelle Base kann
zum Neutralisieren des Reaktionsmediums verwendet werden. Jedoch
sind unter den bevorzugten Basen die schwachen anorganischen oder organischen
Basen, wie Alkalimetallsalze, insbesondere Natriumcarbonat, Lithiumcarbonat
und Lithiumacetat, wobei Lithiumcarbonat und Lithiumacetat bevorzugt
sind. Jedes konventionelle Verfahren zum Neutralisieren des Reaktionsmediums
auf einen pH von 4 bis 7, bevorzugt 5,0 bis 6,5, kann zum Stoppen
dieser Reaktion verwendet werden. Deshalb sollte die Base zugegeben
werden, bis ein pH von 5 bis 7 erreicht ist. Nachdem die Reaktion
gestoppt ist, wird der Rest der Reaktionen zur Herstellung der Verbindung
der Formel II, d. h. Acetylierung und Acetolyse, in einem Lösungsmittelmedium,
das Essigsäure
enthält,
durchgeführt.
Durch die Verwendung eines Reaktionsmediums, das Essigsäure enthält, für sowohl
die Acetylierung als auch Acetolyse, werden hohe Ausbeuten der Verbindung
der Formel II erhalten. Die Verwendung von Essigsäure als
das Lösungsmittelmedium
ermöglicht
einfache Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel II,
entweder als ein reines α-Anomer,
reines β-Anomer
oder als Gemisch aus diesen Anomeren. In dieser Weise werden alle Vorgänge der „Eindampfung
zur Trockne" und
Extraktion, die in den vorhergehenden Verfahren verwendet werden,
beseitigt und der gesamte Vorgang wird stark vereinfacht.
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Um
Essigsäure
als das Lösungsmittelmedium
bei der Herstellung der Verbindung der Formel VII aus der Verbindung
der Formel VI zu verwenden, wird das Niederalkanollösungsmittel
in dem Reaktionsmedium entfernt und durch Essigsäure ersetzt. Der Lösungsmittelaustausch
wird mittels Ersetzen des Niederalkanols durch Essigsäure erreicht.
Jedes konventionelle Verfahren zum Entfernen des Niederalkanols
aus dem Reaktionsgemisch, das die Verbindung der Formel VI erzeugt,
kann verwendet werden. Dies kann durch Abdestillieren von Niederalkanol
aus dem Reaktionsmedium und danach Zugeben von Essigsäure erreicht
werden. In dem Essigsäurelösungsmittelmedium
wird die Verbindung der Formel VI zu der Verbindung der Formel VII durch
die Zugabe von Essigsäureanhydrid
umgewandelt. Beim Durchführen
dieser Reaktion werden im allgemeinen Temperaturen von etwa 60°C bis 110°C verwendet,
wobei Temperaturen von etwa 90°C
bis 105°C
besonders bevorzugt sind. Diese Reaktion wird für einen Zeitraum durchgeführt, der
ausreichend ist, das Triacetat der Formel VII zu erzeugen.
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Die
Triacetatverbindung der Formel VII in dem Essigsäurereaktionsmedium kann direkt
zu der Tetraacetatverbindung der Formel II durch Acetolyse unter
Verwendung einer starken Säure
wie Schwefelsäure
umgewandelt werden. Während
Schwefelsäure
als Beispiel genannt wird, kann jede starke Säure verwendet werden, um diese
Reaktion durchzuführen,
wie die starken anorganischen Säuren,
die Salz- oder Bromwasserstoffsäure
umfassen. Diese Acetolysereaktion erfolgt über die Beseitigung der Alkoxygruppe
(wie Methoxy) und die anschließende
Addition der Acetoxygruppe, wodurch die Verbindung der Formel II
erzeugt wird. Die Acetolysereaktion ist reversibel, und die Reaktion
wird durch den Verbrauch von Methanol mit Essigsäureanhydrid zum Ende gebracht.
Die Verwendung von Essigsäureanhydrid
in einem Säurereaktionsmedium
erreicht die Umwandlung der Verbindung der Formel II in einem einzigen
Reaktionsmedium ohne umfangreiche Isolierungsverfahren. Bei der
Durchführung
dieser Reaktion sind die Temperatur und der Druck nicht kritisch,
und diese Reaktion kann bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck
durchgeführt
werden. Bei der Durchführung dieser
Reaktion werden im allgemeinen Temperaturen etwa 0°C bis 30°C verwendet,
wobei Temperaturen von etwa 18°C
bis 25°C
bevorzugt sind.
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Die
Umwandlung der Verbindung der Formel VI zu der Verbindung der Formel
II kann in einem einzigen Reaktionsmedium ohne Veränderung
der Lösungsmittel
oder Materialen durch einfache Zugabe von Essigsäureanhydrid, gefolgt von der
Zugabe einer starken Mineralsäure
zur Herstellung der Verbindung der Formel II durchgeführt werden.
Das Acetolysereaktionsmedium, in dem die Verbindung der Formel II
gebildet wird, wird dann neutralisiert, um die Reaktion in derselben
Weise, die hierin zuvor in Verbindung mit dem Reaktionsmedium, in
dem die Verbindung der Formel VI hergestellt wird, beschrieben wird,
zu stoppen.
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Die
so hergestellte Verbindung der Formel II, die aus den α- und β-Anomeren
besteht, kann bei der Umwandlung der Verbindung der Formel II zu
der Verbindung der Formel IV durch die Umsetzung mit Triazolmethylester
der Formel III verwendet werden. Diese Umwandlung wird bei einer
Temperatur von etwa 90°C bis
etwa 130°C
durchgeführt.
Gemäß dieser
Er findung werden sowohl die α-
als auch β-Anomere
durch die Reaktion mit der Verbindung der Formel III zu der Verbindung
der Formel IV mit der β-Konfiguration
in bezug auf den Triazolmethylesterteil dieses Moleküls umgewandelt.
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Wenn
das β-Anomer
der Formel II-A aus dem Gemisch der Formel II, das in der Acetolysereaktion
hergestellt wurde, isoliert werden soll, kann dies durch die Zugabe
von Wasser zu dem Reaktionsgemisch und Abkühlen des Reaktionsgemisches
auf eine Temperatur von etwa 0°C
bis etwa 10°C
durchgeführt
werden. In dieser Weise wird die Verbindung der Formel II-A in ihrer
reinen Form gemäß dieser
Erfindung durch einfaches Zugeben von Wasser zu dem Reaktionsgemisch,
in dem die Verbindung der Formel II gebildet wird, hergestellt,
und beim Abkühlen
auf die zuvor genannten Temperaturen fällt die Verbindung der Formel
II-A aus. In dieser Weise wird eine einfache Verfahrensweise zum
Isolieren der Verbindung der Formel II-A in reiner Form ohne die
Gegenwart des anderen Anomers der Formel II-B bereitgestellt. Wenn
die Verbindung der Formel II-B erhalten werden soll, wird dies erreicht,
nachdem die Verbindung der Formel II-A aus dem Reaktionsmedium durch
Extrahieren des Gemisches aus Verbindungen der Formel II-A/B aus
dem Reaktionsmedium abgetrennt und anschließend die Verbindung der Formel
II-B in reiner Form aus diesem Gemisch über Säulenchromatographie isoliert
wird. Jedes konventionelle Verfahren zum Extrahieren der Verbindungen
der Formel II-A/B aus dem Reaktionsgemisch kann durchgeführt werden,
wie beispielsweise die Verwendung eines niedrigsiedenden organischen
Lösungsmittels,
wie ein halogenierter Kohlenwasserstoff, ein Ester und ein Ether,
oder deren Kombinationen. Jedes konventionelle Verfahren zum Isolieren
der Verbindung der Formel II-B durch Säulenchromatographie kann beispielsweise
unter Verwendung von Kieselgel und Elution mit einer Kombination
aus niedrigsiedenden organischen Lösungsmitteln durchgeführt werden.
In dieser Weise kann die reine Verbindung der Formel II-B ohne die
Gegenwart ihres Anomers der Formel II-A erhalten werden.
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Gemäß dieser
Erfindung muß die
Verbindung der Formel II nicht in ihre Anomere für die Umwandlung zu Levovirin
getrennt werden. Das Gemisch aus den Verbindungen der Formel II-A
und II-B kann direkt ohne Trennung der Anomere zu der Verbindung
der Formel IV durch Umsetzung mit der Verbindung der Formel III in
der zuvor genannten Weise umgewandelt werden, um die gewünschte Konfiguration
der Verbindung der Formel IV zu erzeugen, so daß sie zu Levovirin umgewandelt
werden kann.
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Gemäß dieser
Erfindung kann jedes Gemisch aus Anomeren der Verbindung der Formel
II direkt zu der Verbindung der Formel IV umgewandelt werden. Die
Umwandlung der Formel V zu der Verbindung der Formel II gemäß dem obigen
Schema kann die Verbindung der Formel II als ein Gemisch erzeugen,
das in Abhängigkeit
der Reaktionsbedingungen mindestens zehn Molprozent (10 mol-%) des α-Anomers
und höchstens
neunzig Molprozent (90 mol-%) des β-Anomers enthält. Deshalb
kann gemäß dieser
Erfindung jedes Gemisch aus Anomeren, sogar die, die weniger als
zehn Molprozent (10 mol-%) des α-Anomers
und höchstens neunzig
Molprozent (90 mol-%) des β-Anomers
oder sogar einhundert Molprozent (100 mol-%) des α-Anomers enthalten,
zu der Verbindung der Formel IV umgewandelt werden. Wie gemäß dieser
Erfindung dargestellt, kann das reine α-Anomer zu der Verbindung der
Formel IV umgewandelt werden.
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Wie
aus dem obigen hervorgeht, gibt es einen großen Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
da ein Gemisch aus α/β-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranosen
verwendet werden kann, um Levovirin herzustellen. In den existierenden
Verfahren wurde nur reine β-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
verwendet, um die Verbindung der Formel IV herzustellen. Die Umwandlung
von L-Ribose (V) zu der 1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose der
Formel II erzeugt ein molares Gemisch aus β/α-Anomeren normalerweise im Bereich
von 2 : 1 bis 3 : 1. Wenn nur das β-Anomer verwendet wird, werden
mindestens 25% der Produkte verworfen. Außerdem wird es gewisse β-Anomerverluste
während
ihrer Isolation geben (Kristallisierung). L-Ribose (V) ist ein ziemlich
teures Material.
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In
den Beispielen ist EtOAc Ethylacetat und TBME ist Tertiär-Butylmethylether.
Alle Lösungsmittelverhältnisse
werden als Volumenteile angegeben. Das Verhältnis von α/β wird als das Molverhältnis angegeben. Daher
ist ein 3 : 1-Gemisch aus α/β 3 mol des α-Anomers
pro Mol des β-Anomers
in dem Gemisch.
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BEISPIEL 1
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Herstellung einer Dichlormethanlösung aus
roher β/α-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
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Ein
trockner, reiner 1-l-Vierhalsrundkolben wurde mit 100 g L-Ribose
und 500 ml Methanol beschickt. Das Gemisch wurde bei 20°C gerührt, während 9,6
g 95%ige Schwefelsäure
lang sam zugegeben wurden. Nach der Zugabe wurde das Gemisch bei
20°C für 3 h gerührt, um
die Umwandlung von L-Ribose zu Methyl-L-ribofuranosid herbeizuführen. Zu
diesem Reaktionsgemisch wurden langsam 11,7 g Lithiumcarbonat zugegeben.
Das Gemisch wurde für
30 Minuten gerührt.
Methanol (320 g) wurde unter reduziertem Druck (Badtemperatur: 45°C) abdestilliert.
Zu dem Gemisch wurden 360 g Essigsäure zugegeben. Die Destillation
wurde fortgesetzt, bis 340 g Flüssigkeit
abdestilliert waren (Hochvakuum, Badtemperatur: 63°C, Topftemperatur
sollte so kontrolliert werden, daß sie 52°C nicht überschreitet). Die Badtemperatur
wurde auf 50°C
verringert und 251,6 g Essigsäureanhydrid
wurden zugegeben. Nach der Zugabe wurde das Gemisch für 1 h gehalten
und dann auf 100°C
erhitzt und für
4 h gehalten, um die Bildung von Methyl-2,3,5-tri-O-acetyl-L-ribofuranosid
herbeizuführen.
Das Gemisch wurde dann auf 20 ± 5°C (Topftemperatur)
abgekühlt
und 52,6 g 95%ige Schwefelsäure
wurden langsam zugegeben. Die Zugabegeschwindigkeit sollte so kontrolliert
werden, daß eine
Topftemperatur von 20 ± 5°C gewährleistet
ist. Nach der Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch 30 min bei 20 ± 5°C gerührt. Dann
wurden 95,2 g Essigsäureanhydrid
langsam über
2 Stunden zugegeben, während
die Topftemperatur bei 20 ± 5°C gehalten
wurde. Nach der Zugabe wurde das Gemisch bei 20 ± 5°C (Topftemperatur) für 30 Minuten
gerührt,
wodurch die Umwandlung zu beta-/alpha-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranosen beendet
wurde. Das Gemisch wurde mit 52,1 g Lithiumcarbonat neutralisiert
und dann unter reduziertem Druck konzentriert, bis über 419
ml Flüssigkeit
abdestilliert waren (Vakuum: 60 mbar, Badtemperatur: 60°C, Endtopftemperatur:
57°C). Das
Gemisch wurde auf 25 ± 5°C abgekühlt und
es wurden 150 ml Dichlormethan und 400 ml Wasser zugegeben. Das
Gemisch wurde bei mäßiger Geschwindigkeit
30 Minuten gerührt.
Das Rühren wurde
gestoppt und das Gemisch wurde für
weitere 15 min gehalten. Die organische Phase wurde abgetrennt. Zu
der wässerigen
Schicht in dem Topf wurden weitere 150 ml Dichlormethan zugegeben.
Das Gemisch wurde bei mäßiger Geschwindigkeit
15 Minuten gerührt
und dann noch für
15 min gehalten. Die organische Phase wurde abgetrennt. Beide organische
Schichten wurden vereinigt und mit 160 ml 4%iger Schwefelsäure gewaschen.
Der pH der wässerigen
Phase sollte zu diesem Zeitpunkt unter 2 liegen. Die organische
Phase wurde als klare hellgelbe Lösung abgetrennt, die typischerweise
~ 11% alpha-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranosen und ~ 27% beta-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranosen
enthielt.
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BEISPIEL 2
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Herstellung von Methyl-1-(2,3,5-tri-O-acetyl-beta-L-ribofuranosyl)-1,2,4-triazol-3-carboxylat
unter Verwendung eines Gemisches aus β/α-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranosen
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Ein
2-l-Kolben wurde mit 80,5 g Triazolmethylester, der obigen Dichlormethanlösung von β/α-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
und 37 g Essigsäureanhydrid
bei Umgebungstemperatur beschickt. Das Gemisch wurde bei Atmosphärendruck
(Badtemperatur 90°C)
abdestilliert. Als die Topftemperatur 85°C erreichte und die Destillation
sehr langsam wurde, wurde Vakuum angelegt (bis zu 30 mbar) und die
Destillation wurde für
40 Minuten bei 90°C
(Badtemperatur) und dann für
weitere 40 Minuten bei 120°C
(Badtemperatur, die Topftemperatur erreichte 117°C) fortgesetzt. Das Vakuum wurde
abgelassen und 843 mg Trifluormethansulfonsäure wurden langsam zugegeben.
Nach der Zugabe wurde das Vakuum wiederhergestellt und das Gemisch
wurde bei 115 ± 5°C (Topftemperatur)
für 4 h
gerührt.
Bei Beendigung der Reaktion wurde das Gemisch auf 70°C abgekühlt und
es wurden 750 ml Ethylalkohol zugegeben. Als sich eine homogene
Lösung
gebildet hatte, wurde das Gemisch auf 50°C abgekühlt und gehalten, bis sich
ein schwerer Niederschlag bildete (Impfung kann notwendig sein).
Das Gemisch wurde dann langsam auf –5°C (Badtemperatur) über 2 h
abgekühlt
und für
mindestens 2 h gehalten. Der Feststoff wurde filtriert, mit 100
ml kaltem Ethylalkohol gewaschen und unter Vakuum bei 50°C für 17 h getrocknet,
wodurch 192,7 g (75,1% Ausbeute aus L-Ribose) Methyl-1-(2,3,5-tri-O-acetyl-beta-L-ribofuranosyl)-1,2,4-triazol-3-carboxylat
als gebrochen weißer
Feststoff erhalten wurden.
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BEISPIEL 3
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Herstellung von reiner
beta-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
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In
einen trockenen, sauberen 1-l-Rundmantelkolben wurden 50,0 g L-Ribose
und 400 g trockenes Methanol zugegeben. Zu diesem Gemisch wurden
4,60 g 95%ige Schwefelsäure
zugegeben. Nach der Zugabe wurde das Gemisch bei Umgebungstemperatur
für 3 Stunden
gerührt.
Zu dem Inhalt wurden 5,85 g Lithiumcarbonat in einem Teil zugegeben
und das Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur für 30 min gerührt. Das Gemisch
wurde bei Badtemperatur 30°C
(Topftemperatur 18°C)
der Vakuumdestillation unterzogen, bis 320 g Methanol gesammelt
waren. Die Destillation wurde gestoppt und 103 g Essigsäure wurden
zugegeben. Die Vakuumdestillation wurde wieder aufgenommen (bei
Badtemperatur 40°C),
bis 89 g Destillat gesammelt waren. Die Destillation wurde erneut
gestoppt und 146 g Essigsäure
wurden zugegeben. Die Vakuumdestillation wurde bei Badtemperatur
40°C wieder
aufgenommen und dann langsam auf 50°C erhöht, um etwa 140 g Flüssigkeit
abzudestillieren. Zu diesem Gemisch wurden 125,8 g Essigsäureanhydrid
zugegeben. Das Gemisch wurde auf ca. 100 ± 5°C erhitzt und für 5 ± 1 Stunde
gehalten. Das Gemisch wurde dann auf 20°C abgekühlt und es wurden 26,3 g 95%ige
Schwefelsäure
langsam über
30 min zugegeben, während
die Topftemperatur so kontrolliert wurde, daß sie 25°C nicht überschritt. Nach der Zugabe
wurde das Gemisch für
30 min bei 20 ± 5°C gerührt. 47,6
g Essigsäureanhydrid
wurden langsam über
2 Stunden bei 20 ± 5°C zugegeben.
Nach der Zugabe wurde der Inhalt für 1 Stunde bei 20 ± 5°C gerührt. Zu
diesem Gemisch wurden langsam 26,05 g Lithiumcarbonat zugegeben.
Nach der Zugabe wurde das Gemisch für 30 min gerührt. Das
Gemisch wurde der Vakuumdestillation bei Badtemperatur 50°C (Topftemperatur
37°C) unterzogen,
bis etwa 150 g Flüssigkeit
gesammelt waren. Zu einem 3/5-Anteil des obigen restlichen Inhalts
wurden 60 g Wasser gegeben. Das Gemisch wurde für 30 min bei Badtemperatur
50°C gerührt (Topftemperatur
47°C), dann
auf 20°C über 1 Stunde
abgekühlt
und für
mindestens 30 min gehalten. Zu der Aufschlämmung wurde langsam ein Gemisch
aus 30 g 2-Propanol und 120 g Wasser über 1 Stunde zugegeben. Das
Gemisch wurde dann weiter auf ca. 0 bis 5°C abgekühlt und für mindestens 2 Stunden gealtert.
Der Feststoff wurde filtriert, mit 2 × 36 g = 72 g Wasser gewaschen und
unter hohem Vakuum bei 40°C
für 24
Stunden getrocknet, wodurch 38,27 g (60,2% Ausbeute aus L-Ribose)
reine beta-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose als weißer Feststoff
erhalten wurden.
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BEISPIEL 4
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Herstellung reiner alpha-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
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Die
Mutterflüssigkeit,
die nach der Ausfällung
von reiner beta-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose erhalten wurde, wurde
mit 2 × 100
ml = 200 ml 3 : 7 Mischlösungsmitteln
von EtOAc/TBME extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten
wurden fast zur Trockne konzentriert. Der Rest wurde mit 20 ml Toluol
der azeotropen Destillation unterzogen, wodurch das restliche Wasser
entfernt wurde. Das resultierende Gemisch (13 g) war ein farbloses Öl, das ein
3 : 1-Gemisch aus α/β-1,2,3,5-acetyl-L-ribofuranosen
enthielt. Ein Teil des Gemisches (12 g) wurde einer Flashsäulenchromatographie
(140 g Kieselgel) unter Elution mit einem Mischlösungsmittel aus EtOAc/Petroleumether
(9 : 31) unterzogen, wo durch 4,8 g alpha-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
(97,1% Flächenreinheit
durch GC-Analyse)
als farbloses Öl
erhalten wurden.
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BEISPIEL 5
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Herstellung von Methyl-1-(2,3,5-tri-O-acetyl-beta-L-ribofuranosyl)-1,2,4-triazol-3-carboxylat
aus alpha-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose
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Ein
250-ml-Kolben wurde mit 1,92 g Triazolmethylester und einer Lösung aus
4,8 g der reinen alpha-1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-L-ribofuranose, hergestellt
in Beispiel 4, in 50 ml Methylacetat beschickt. Das Gemisch wurde
bei Atmosphärendruck
fast zur Trockne konzentriert (Badtemperatur: 90°C). Zu diesem Gemisch wurde
eine Lösung
aus 22,7 mg Trifluormethansulfonsäure in 1 ml Methylacetat zugegeben.
Das Gemisch wurde bei 115 ± 5°C (Topftemperatur)
unter Vakuum (30 mbar) für
4 h gerührt.
Bei der Beendigung der Reaktion wurde das Gemisch auf 70°C abgekühlt, und
es wurden 23 ml Ethylalkohol dazugegeben. Als eine homogene Lösung gebildet
war, wurde das Gemisch auf 50°C
abgekühlt
und gehalten, bis sich ein schwerer Niederschlag bildete. Das Gemisch
wurde dann langsam auf –5°C (Badtemperatur) über 2 h
abgekühlt
und für
13 h gehalten. Der Feststoff wurde filtriert, mit 20 ml kaltem Ethylalkohol
gewaschen und unter Vakuum bei 50°C für 17 h getrocknet,
wodurch 4,1 g (70% Ausbeute) Methyl-1-(2,3,5-tri-O-acetyl-beta-L-ribofuranosyl)-1,2,4-triazol-3-carboxylat
als gebrochen weißer
Feststoff erhalten wurden.