DE60303749T2

DE60303749T2 - Humerusschulterprothese

Info

Publication number: DE60303749T2
Application number: DE60303749T
Authority: DE
Inventors: Robert J. Ball; Jeffrey M. Ondrla; Laurent La Fosse; Anne-Celine Godest
Original assignee: DePuy Products Inc
Current assignee: DePuy Products Inc
Priority date: 2002-09-27
Filing date: 2003-09-09
Publication date: 2006-10-19
Anticipated expiration: 2023-09-10
Also published as: US20040064187A1; AU2009202793B2; AU2009202793A1; DE60303749D1; AU2003244031A1; EP1417939A3; JP4361339B2; US6863690B2; ATE318557T1; JP2004113804A; AU2003244031B2; EP1417939A2; EP1417939B1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Gelenkprothesen, und insbesondere auf eine Schulterprothese. Die Erfindung hat besondere Anwendung bei dem Oberarmteil der Schulterprothese.
Herkömmliche Prothesen für das Ersetzen des Schultergelenks umfassen ein Segment, das mit dem Oberarmknochen zusammenwirkt, und ein passendes Gelenksegment, das mit dem Knochen der Schultergelenkpfanne verbunden ist. Bei der herkömmlichen Schulterprothese wird der obere Abschnitt des Oberarms durch eine einteilige Struktur ersetzt. Diese Struktur umfasst einen Schaft, der ausgelegt ist, nach unten in ein Loch oder einen Hohlraum zu verlaufen, der in dem Oberarm gebildet ist. Dieser Schaft ist in dem Knochen mittels Knochenzement befestigt oder durch die Verwendung von Beschichtungen, die ausgelegt sind, das Einwachsen zu unterstützen, um den Schaft an seinem Ort zu befestigen. Ferner ist bei der herkömmlichen Prothese der Schaft an einem Körperabschnitt befestigt, der ausgelegt ist, Abschnitte des Oberarms an dem anatomischen Hals des Knochens zu ersetzen. Ein im wesentlichen sphärischer Kopfabschnitt steht aus einer Oberfläche des Körpers hervor. Dieser sphärische Kopf passt zu einem komplementären konkaven Gelenkteil, das in der Schultergelenkpfanne angeordnet ist.
In den vergangenen Jahren wurden modulare Schulterprothesen entwickelt, um verschiedene Anatomien des Schultergelenks von Patienten zu berücksichtigen. Beispielsweise sind verschieden große Prothesen notwendig, um sich an die verschiedenen Knochengrößen der jeweiligen Patienten anzupassen. Auf ähnliche Weise erfordern verschiedene Schultergelenke verschiedene Neigungswinkel der Gelenkteile relativ zu der Längsachse des Oberarmknochens. Daher wurde eine Vielzahl von modularen Prothesen entwickelt, die das Ersetzen von bestimmten Teilen der Prothese ermöglichen, wie es vor der Implantation notwenig ist. Ein Beispiel eines derartigen Schulterprothesensystems ist offenbart in US-5314479.
US-6102953 stellt eine Schulterprothese mit einem Kopf, einem länglichen Schaftabschnitt und einer konischen Kegelverriegelungsstruktur bereit. Der längliche Schaftabschnitt weist ein proximales Ende auf, das mit dem Kopf verbunden ist. Das distale Ende des länglichen Schaftabschnitts wird in einen medullären Kanal des Oberarmknochens eingebracht. Die konische Kegelverriegelungsstruktur verbindet sich mit dem Kopf des länglichen Schaftabschnitts, ohne die Winkelorientierung des Kopfes um eine Achse senkrecht zu der rückseitigen Oberfläche zu berücksichtigen. Die konische Kegelverriegelungsstruktur umfaßt einen männlichen und einen weiblichen Abschnitt. Ein Abschnitt ist auf der Rückseite des Kopfes angeordnet, und der andere ist auf dem proximalen Ende des Schaftabschnitts angeordnet. Der Abschnitt der Kegelverriegelungsstruktur auf dem länglichen Schaftabschnitt weist einen vorbestimmten festen Abstand von einer anterioren/posterioren Ebene des Schaftabschnitts auf.
EP-0898946 stellt eine Schulterprothese mit einem medullären Schaft, einem Oberarmkopf und einem dazwischen liegenden Metaphyseteil bereit. Eine Sehne ist auf dem Ende des Metaphyseteils angeordnet und ausgelegt, in einer variablen Lage in einer Buchse in dem Kopf befestigt zu werden. Die Buchse verläuft in einer anterioren-posterioren-Ebene. Die Sehne wird an ihrem Ort durch Schrauben mit konischen Spitzen befestigt. Zahnstangen sind an dem Kopf und dem Metaphyseteil befestigt. Die Zahnstangen verlaufen in derselben Richtung wie die Buchse. Die Zahnstangen stehen miteinander in Eingriff, um die Sehne in einer vorbestimmten Lage in der Buchse zu befestigen. Die relative Lage des Kopfes und des Schaftes kann variiert werden, indem die Sehne und die beiden Zahnstangen eingestellt werden.
FR-2579454 stellt eine Schulterprothese mit einem Oberarmteil, einer Verankerungsstange und einem Schultergelenkpfannenteil bereit. Das Oberarmteil umfaßt einen Kopf in Form einer sphärischen Kappe. Die sphärische Kappe ist durch die Mitte ihrer inneren Fläche mit einer Verankerungsstange verbunden, die dazu ausgelegt ist, in den medullären Kanal des Oberarms einzugreifen und in diesem befestigt zu werden. Das Schultergelenkpfannenteil weist die Form einer sphärischen Kappe auf. Die äußere konvexe Fläche des Schultergelenkpfannenteils wird dem Schultergelenkpfannenhohlraum zugeordnet. Der Schultergelenkpfannenhohlraum weist eine innere konkave Fläche mit demselben Radius wie der sphärische Kopf des Oberarmteils auf.
WO-96/17553 stellt eine modulare Oberarmprothese mit einem Schaftmodul, einem Kopfmodul und einem Zwischenmodul bereit. Das Schaftmodul weist ein proximales Ende für eine gegenseitige Verbindung mit dem distalen Ende des Zwischenmoduls auf. Das distale Ende des Schaftmoduls wird in den proximalen Oberarm eingebracht. Das Kopfmodul weist ein proximales Ende für eine Gelenkverbindung mit der Gelenkoberfläche des Schulterblatts auf. Das distale Ende des Kopfmoduls ist mit dem proximalen Ende des Zwischenmoduls verbun den. Das distale Ende des Zwischenmoduls weist einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf.
Ein Problem, das sowohl die herkömmliche wie auch die modulare Schulterprothese mit sich bringt, ist der Verschleiß des Schultergelenks, den eine Schultergelenkplastik mit sich bringen kann. Beispielsweise kann ein Patient, der sich einer Schultergelenkplastik unterzogen hat, einen Verlust an Weichgewebefestigkeit erleiden, insbesondere an der Rotatorenmanschette, der möglicherweise zu einem Totalverlust der Zwangsführung führt, die die Funktionsfähigkeit des Gelenks aufrechthält. Dieser Verlust an Weichgewebe und Weichgewebefestigkeit kann das Entstehen unnatürlicher Gelenkbelastungen hervorrufen, die die Funktion des prothetischen Gelenks einschränken und/oder zu Gelenkschmerzen führen.
Eine Lösung für dieses Problem ist eine Revision der Schulterprothese. Diese Revision kann das Ersetzen von verschiedenen Gelenkteilen oder verschieden großer Prothesenteile umfassen. In einer Behandlung wird die Schulterprothese in eine Prothese „umgekehrter" Art geändert. Eine herkömmliche Schulterprothese gibt die herkömmliche Anatomie des Gelenks wieder. Insbesondere stellt das Oberarmteil eine konvexe Gelenkoberfläche, die im wesentlichen dem natürlichen Ende des Oberarmknochens entspricht, bereit. Diese konvexe Oberfläche passt zu einem konkaven Schultergelenkpfannenteil.
Eine Prothese der „umgekehrten" Art kehrt im wesentlichen die Anordnung der Gelenkoberflächen um. Insbesondere umfaßt das Schultergelenkpfannenteil einen konvexen oder teilweise sphärischen Teil, wohingegen die komplementäre konkave Oberfläche in das Oberarmteil integriert ist. Eine Überlegung, die in die Verwendung der umgekehrten Prothese einfließt, ist die, daß die konkave Gelenkoberfläche, die nun ein Teil des Oberarmteils ist, tatsächlich in den Metaphysebereich des Oberarms vorstehen kann. Diese geänderte Geometrie kann eine Änderung des Metaphyseabschnitts des Oberarmknochens wie auch der Prothese erfordern.
Frühere Systeme erforderten eine Totalrevision des Gelenks. Eine Totalrevision umfaßt das Entfernen des gesamten Implantats, umfassend den Schaft, der in dem Diaphyseabschnitt des Oberarms befestigt ist. Natürlich ist dieses chirurgische Verfahren sehr schwierig und invasiv, und setzt die Funktionsfähigkeit des vorhandenen Knochens des Patientens einem Risiko aus. In Anbetracht dieser schädlichen Wirkungen besteht ein Bedarf nach einem Schulterprothe sensystem, das das Revisionsverfahren vereinfacht und das eine sofortige Anordnung von einem Standardgelenkteil mit einem Teil der umgekehrten Art ermöglicht.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schulterprothese, und insbesondere das Oberarmsegment der Schulterprothese. Entsprechend der vorliegenden Erfindung umfaßt das Oberarmsegment drei Teile, ein Diaphyseteil, ein Metaphyseteil und ein Befestigungsteil.
Die vorliegende Erfindung stellt daher eine Oberarmschulterprothese bereit, mit:
einem Diaphyseteil, das zur Befestigung in einem Loch ausgelegt ist, das in der Diaphyse des Oberarmknochens gebildet ist, wobei das Diaphyseteil eine Längsachse definiert, die im wesentlichen mit der Achse des Oberarmknochens zusammenfällt, wenn das Teil in diesem befestig ist, wobei das Diaphyseteil eine proximale Oberfläche umfaßt, die in diesem ein erstes Loch bildet, und das erste Loch einen ersten Gewindeabschnitt umfaßt;
einem Metaphyseteil, das zur Implantation in ein Loch ausgelegt ist, das in der Metaphyse des Oberarmknochens gebildet ist, wobei das Metaphyseteil eine äußere Oberfläche umfaßt, die eine Vielzahl von im wesentlichen parallelen oder divergierenden Oberflächenabschnitten bereitstellt, die sich physikalisch nicht in dem Oberarmknochen verankern können, und wobei das Metaphyseteil eine proximale Oberfläche und eine gegenüberliegende distale Oberfläche umfaßt, und die distale Oberfläche ausgelegt ist, die proximale Oberfläche des Diaphyseteils zu berühren, und das Metaphyseteil ferner ein zweites Loch bildet, das von der proximalen Oberfläche zu der distalen Oberfläche verläuft;
einem Gelenkteil, das mit dem Metaphyseteil verbunden ist, wobei das Gelenkteil eine Gelenkoberfläche zum Zusammenwirken mit einer entsprechend ausgelegten komplementären Oberfläche aufweist, die mit dem Knochen der Schultergelenkpfanne verbunden ist, und
einem Verbindungsmechanismus, das sich zwischen dem Diaphyseteil und dem Metaphyseteil erstreckt und ausgelegt ist, das Metaphyseteil mit dem Diaphyseteil zu verbinden und eine Trennung des Metaphyseteils von dem Diaphyseteil zuzulassen, wenn das Diaphyseteil in dem Oberarmknochen befestigt ist, wobei der Verbindungsmechanismus eine Schraube mit Gewinde umfaßt, die ausgelegt ist, gewindemäßig mit dem Gewindeabschnitt des ersten Lochs zusammenzuwirken, und einen Kopf aufweist, der zum Zusammenwirken mit dem zweiten Loch ausgelegt ist;
wobei das zweite Loch des Metaphyseteils einen zweiten Gewindeabschnitt losgelöst von dem Verbindungsmechanismus umfaßt.
Das Diaphyseteil ist zum Eingreifen in ein präpariertes Loch in der Diaphyse des Oberarmknochens ausgelegt. Das Metaphyseteil ist zur lösbaren Implantation in den Metaphyseabschnitt des Oberarmknochens ausgelegt. Das Oberarmgelenkteil der Schulterprothese ist mit dem Metaphyseteil verbunden. In Übereinstimmung mit bestimmten Merkmalen der Erfindung kann dieses Gelenkteil eine herkömmliche Gestaltung aufweisen, umfassend eine konvexe oder semisphärische Oberfläche. Auf der anderen Seite berücksichtig die vorliegende Erfindung ein Gelenkteil, das konkav ist, um eine konvexe Oberfläche aufzunehmen, die mit der Schultergelenkpfanne verbunden ist.
Ein Verfahren zum Durchführen einer Revision einer Schultergelenkplastik umfaßt den Ausgangsschritt des Implantierens einer Schultergelenkplastik, umfassend ein Diaphyseteil, das in der Diaphyse des Oberarmknochens befestigt ist, und ein Metaphyseteil, das in die Metaphyse des Oberarmknochens implantiert ist. Das Metaphyseteil steht lösbar mit dem Diaphyseteil in Eingriff, das ein erstes Gelenkteil trägt. Um die Revision durchzuführen, wird das Metaphyseteil von dem Diaphyseteil gelöst, während das Diaphyseteil in dem Oberarmknochen befestigt bleibt.
Das Metaphyseteil mit einem ersten Gelenkteil wird dann entfernt, und ein Metaphyseteil mit einem zweiten Gelenkteil wird bereitgestellt. Dieses neue Metaphyseteil mit dem zweiten Gelenkteil wird dann mit dem Diaphyseteil in Eingriff gebracht, wobei all dies ausgeführt wird, während das Diaphyseteil in dem Oberarmknochen befestigt ist. In Übereinstimmung mit einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt eines der ersten und zweiten Gelenkteile eine konvexe Gelenkoberfläche, während das andere der Gelenkteile eine konkave Gelenkoberfläche ist.
In einem herkömmlichen Beispiel wird das Ausgangsmetaphyseteil das herkömmliche konvexe oder sphärische Kugelteil aufweisen. Das Revisionsverfahren würde dann durchgeführt, um das Oberarmteil durch ein konkaves Teil zu ersetzen. Daher umfaßt das Verfahren ferner den Schritt des Änderns des Schultergelenkpfannenteils der Schultergelenkplastik für eine Gelenkverbindung mit dem zweiten Gelenkteil.
Während das obige Verfahren Verbesserungen eines Revisionsverfahrens beinhaltet, können bestimmte Merkmale des Verfahrens intraoperativ während des Ausgangsgelenkplastikverfahrens ausgeführt werden. Wenn beispielsweise die Oberarmteile der Schulterprothese implantiert sind, kann eine Entscheidung dahingehend gefällt werden, welche Art von Gelenkteil eingesetzt werden soll. Anfänglich kann das herkömmliche konvexe Oberarmteil verwendet werden. Wenn eine weitere Untersuchung zeigt, daß ein Teil der umgekehrten Art für die Prothese besser geeignet wäre, kann das Metaphyseteil ersetzt werden, ohne das Diaphyseteil zu stören, das bereits in dem Oberarm befestigt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens sind die ersten und zweiten Gelenkteile verschieden, das heißt herkömmlich konvex gegenüber konkav bei der umgekehrten Art. Ferner können die beiden Teile ähnlich aufgebaut sein, jedoch verschiedene Abmessungen oder Geometrien aufweisen. Beispielsweise berücksichtigt das Verfahren ferner ein Ersetzen eines Metaphyseteils mit einem Kugelteil eines bestimmten Durchmessers durch ein neues Metaphyseteil mit einem Kugelteil größeren oder kleineren Durchmessers. Ähnlich kann die Anteversion/Retroversion zwischen dem Metaphyseteil und dem Diaphyseteil ausgehend von der Anteversion/Retroversion vor dem Schritt des Entfernens geändert werden.
Ein vollständig neues Metaphyseteil kann als Ersatz für das anfänglich entfernte Teil dienen. In einer alternativen Ausführungsform wird der Körper des ursprünglichen Metaphyseteils beibehalten, und nur das Gelenkteil wird ersetzt.
Ein Gelenkteil ist mit dem Metaphyseteil verbunden, das eine Gelenkoberfläche zum Zusammenwirken mit einer komplementär ausgelegten Oberfläche aufweist, die mit dem Schultergelenkpfannenknochen verbunden ist. Die Gelenkoberfläche kann eine konkave, konvexe oder andere Gestaltung, die für eine Schultergelenkplastik geeignet ist, aufweisen.
Das Diaphyseteil umfaßt eine proximale Oberfläche, die in dieser ein Loch bildet. Das Loch umfaßt einen Gewindeabschnitt, während der Verbindungsmechanismus eine Schraube mit Gewinde aufweist, die ausgelegt ist, gewindemäßig mit dem Gewindeabschnitt des ersten Lochs zusammenzuwirken. Das Metaphyseteil umfaßt eine proximale Oberfläche und eine gegenüberliegende distale Oberfläche, die ausgelegt ist, die proximale Oberfläche des Diaphyseteils zu berühren, wobei das Metaphyseteil ferner ein zweites Loch bildet, das von der proximalen Oberfläche bis zu der distalen Oberfläche verläuft. Die Schraube des Verbindungsmechanismus umfaßt ferner einen Kopf, der zum Zusammenwirken mit dem zweiten Loch ausgelegt ist. Die Schraube kann daher durch das zweite Loch in das Metaphyseteil verlaufen, um mit dem Gewindeloch in dem Diaphyseteil zusammenzuwirken. Ein Anziehen der Schrauben drückt die beiden Teile aneinander. Bevorzugt bildet das zweite Loch einen versenkten Abschnitt, der eine geeignete Größe aufweist, um mit dem Kopf der Schraube unterhalb der proximalen Oberfläche zusammenzuwirken.
Das zweite Loch umfaßt einen Gewindeabschnitt losgelöst von dem Verbindungsmechanismus. Dieser zweite Gewindeabschnitt kann zwischen dem versenkten Abschnitt und der distalen Oberfläche des Metaphyseteils angeordnet sein. In einer Ausführungsform ist der zweite Gewindeabschnitt ausgelegt, ein Eingreifen des Schraubengewindes des Verbindungsmechanismus zu verhindern. Stattdessen kann das zweite Gewinde ausgelegt sein, mit dem Gewindeende eines Entnahme-/Einbringungs-Werkzeug zusammenzuwirken. Das Werkzeug kann im wesentlichen einen Gewindeschaft mit einem Handgriff für einen manuellen Eingriff aufweisen. Wenn es gewünscht ist, das Metaphyseteil zu entfernen, wird die Schraube des Verbindungsmechanismus von sowohl dem Diaphyse- wie auch dem Metaphyseteil entfernt, und das Werkzeug in Eingriff mit dem Metaphyseteil gebracht.
Der Verbindungsmechanismus kann ferner einen Presssitz zwischen der distalen Oberfläche des Metaphyseteils und der proximalen Oberfläche des Diaphyseteils aufweisen. In einer Ausführungsform der Erfindung kann dieser Presssitz einen konischen Vorsprung, der von der distalen Oberfläche des Metaphyseteils ausgeht, und einen konischen Abschnitt des ersten Lochs an der proximalen Oberfläche des Diaphyseteils aufweisen.
In bestimmten Ausführungsformen umfaßt das Metaphyseteil eine Winkeloberfläche, die unter einem Winkel zu der Längsachse verläuft, wobei die Winkeloberfläche mit dem Gelenkteil verbunden ist. Das Gelenkteil kann eine konkave Oberfläche aufweisen, die in der Winkeloberfläche gebildet ist, wobei die konkave Oberfläche ausgelegt ist, mit einer konvexen Oberfläche komplementär zusammenzuwirken, die mit dem Knochen der Schultergelenkpfanne verbunden ist.
Alternativ kann die Winkeloberfläche eines Metaphyseteils ein Montageloch bilden, und das Gelenkteil kann einen konvexen Oberarmkopf und ein Montageteil aufweisen, das zum Zusammenwirken mit dem Montageloch ausgelegt ist. In ausgewählten Ausführungsformen kann das Gelenkteil eine konkave Oberfläche mit einem Montageteil aufweisen, das zum Zusammenwirken mit dem Montageloch ausgelegt ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Oberarmprothese für eine Schultergelenkplastik bereitzustellen.
Ein erheblicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß sie ein Revisionsverfahren ermöglicht, daß die Invasivität des Verfahrens minimiert. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß sie die intraoperative Auswahl von herkömmlichen oder umgekehrten Teilen für die Oberarmprothese einer Schultergelenkplastik ermöglicht.
Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhaft unter Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben, von denen:
1 eine vergrößerte Seitenansicht eines Diaphyseteils einer Schulterprothese entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist.
2 eine perspektivische Ansicht eines Metaphyseteils einer Schulterprothese entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist, die zum Zusammenwirken mit dem Diaphyseteil, das in 1 dargestellt ist, ausgelegt ist.
3 eine vergrößerte Draufsicht des Metaphyseteils ist, das in 2 gezeigt ist.
4 eine vergrößerte Seitenansicht des Metaphyseteils ist, das in den 2 und 3 gezeigt ist.
5 eine vergrößerte Seitenansicht einer Befestigungsschraube ist, die zum Verbinden des Metaphyseteils und des Diaphyseteils verwendet wird, die in den 1 bis 4 dargestellt sind.
6 eine teilweise weggebrochene Seitenansicht eines Oberarmknochens mit darin angeordneten Teilen der Schulterprothese der vorliegenden Erfindung ist.
7 eine vergrößerte Seitenansicht eines Entnahmewerkzeugs ist, das verwendet wird, um das Metaphyseteil zu entfernen, beispielsweise während einer Revisionschirurgie.
8 eine vergrößerte Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform des Metaphyseteils zur Verwendung als ein Teil einer Schulterprothese ist.
9 eine vergrößerte Seitenansicht des alternativen Metaphyseteils ist, das in 8 gezeigt ist.
Unter Bezug auf die Figuren zeigt 1 eine Schulterprothese, die ein Diaphyseteil 10 umfaßt. Das Teil umfaßt einen länglichen Schaft 12, der eine Längsachse L bildet. Der Schaft 12 ist zur Implantation in ein präpariertes Loch entlang der Diaphyse des Oberarmknochens ausgelegt. Der Schaft 12 kann eine Größe ähnlich zu und einen Aufbau ähnlich wie herkömmliche Oberarmimplantate aufweisen. Der Schaft kann in dem Oberarm mittels Knochenzement oder mittels einer Form von Knocheneingriff oder mittels einer knochenwachstumeinleitenden Oberflächenbehandlung an dem Schaft 12 befestigt sein.
Das proximale Ende des Schaftes endet in einer Schulter 14. Diese Schulter umfaßt einen aufgeweiteten Abschnitt 15, der den Übergang zu einem Metaphyseabschnitt des Oberarms nachbildet. Die Schulter 14 bildet eine proximale Oberfläche 16, die letztlich der Schultergelenkpfanne gegenüberliegt, wenn das Diaphyseteil 10 in den Oberarm implantiert ist. Ein Loch 18 geht von der proximalen Oberfläche 16 des Diaphyseteils 10 aus. Bevorzugt verläuft das Loch 18 entlang eines überwiegenden Abschnitts der Länge der Schulter 14. Ferner ist das Loch 18 bevorzugt parallel zu der Längsachse L des Schaftes 12 ausgerichtet und benachbart zu dieser angeordnet. Ferner ist die proximale Oberfläche 15, und insbesondere der Schwerpunkt der Oberfläche, bevorzugt von der Längsachse L beabstandet angeordnet.
Wie in 1 dargestellt, umfaßt das Loch 18 einen Gewindeabschnitt 20 benachbart zu dem Sackende des Lochs. Das Loch bildet ferner einen konischen Abschnitt 22 zwischen der proximalen Oberfläche 16 und dem Anfang des Gewindeabschnitts 20. Der konische Abschnitt 22 ist bevorzugt in einem Morsekonuswinkel gebildet. Das Gewinde in dem Abschnitt 20 kann als herkömmliches Maschinengewinde gebildet sein. Jedoch ist es bevorzugt, daß der Gewindeabschnitt 20 mit einem feinen Gewinde versehen ist, um die Befestigungswirkung zu verstärken, die mit der unten beschriebenen Verbindungsschraube erreicht wird.
Die Schulterprothese umfaßt ferner ein Metaphyseteil 30, das in den 2 bis 4 dargestellt ist. Das Metaphyseteil 30 ist aus einem Körper 32 gebildet, der von der Größe und Form her zur Implantation in den Metaphysebereich des Oberarms ausgelegt ist. Insbesondere die äußere Oberfläche 33 des Körpers 32 ist so geformt, daß das Metaphyseteil 30 auf einfache Weise von dem Oberarmknochen während einer Revisionschirurgie oder während eines Ausgangsschultergelenkplastikverfahrens gelöst werden kann. Wie beim Betrachten der 2 bis 4 ersichtlich wird, bildet die äußere Oberfläche im wesentlichen parallele oder nach außen divergierende Oberflächenabschnitte, die sich physikalisch nicht in dem proximalen Abschnitt des Oberarms verankert haben.
Die vorliegende Erfindung berücksichtigt einen Verbindungsmechanismus, der betätigbar ist, um das Metaphyseteil mit dem Diaphyseteil zu verbinden. Dieser Verbindungsmechanismus umfaßt das Loch 18 in dem Diaphyseteil 10 und umfaßt ferner einen Presssitzvorsprung 34, der aus der distalen Oberfläche 43 des Teils 30 hervorsteht. Die distale Oberfläche 43 ist von der Größe und Form her für eine Kontaktverbindung mit der proximalen Oberfläche 16 des Diaphyseteils 10 ausgelegt. Das Profil der distalen Oberfläche 43 bildet bevorzugt das Profil der proximalen Oberfläche 16 nach. Der Vorsprung 34 steht nach unten oder distal aus der distalen Oberfläche 33 hervor, und ist von der Größe und dem Aufbau her für eine Presspassung mit dem konischen Abschnitt 22 des Lochs 18 des Diaphyseteils ausgelegt. Wiederum, wie bei dem konischen Abschnitt 22, ist das Presspassungsloch 34 bevorzugt in einem Morsekonuswinkel gebildet, um eine optimale Presspassung zu bewirken.
Ein weiteres Element des Verbindungsmechanismus berücksichtigt eine durchgehende Bohrung 36, die zwischen der proximalen Oberfläche 42 und der distalen Oberfläche 43 des Metaphyseteils gebildet ist. Diese durchgehende Bohrung 36 ist gemeinsam mit dem Vorsprung 34 kolinear zu dem Loch 18. Dadurch können sich die Elemente des Verbindungsmechanismus im wesentlichen parallel zu der Längsachse L des Schaftes 12 des Diaphyseteils erstrecken. In anderen Ausführungsformen können die durchgehende Bohrung 36 und das Loch 18 nicht parallel zu der Achse L sein, abhängig von dem Gesamtaufbau des Metaphyseteils 14. Es ist jedoch wichtig, daß die Öffnung der durchgehenden Bohrung in Situ zugänglich ist, um die Verwendung eines Antriebswerkzeugs zu ermöglichen, das sich in die Löcher erstreckt.
In Übereinstimmung mit bestimmten Merkmalen der vorliegenden Erfindung umfaßt die durchgehende Bohrung 36 zwei Abschnitte. Ein erster versenkter Abschnitt 38 ist direkt benachbart zu der proximalen Oberfläche 42. Das Loch bildet ferner einen Gewindeabschnitt 40 zwischen dem versenkten Abschnitt 38 und der distalen Oberfläche 43. Das Loch verläuft weiter durch den Presspassungsvorsprung 34, ist jedoch bevorzugt nicht mit einem Gewinde versehen oder versenkt. Diese Ausführungen des durchgehenden Loches 36 und ihre bestimmte Funktion werden unten beschrieben.
Das Metaphyseteil 30 kann Befestigungsrippen 46 aufweisen, die aus der äußeren Oberfläche 33 hervorstehen. Wiederum, unter Beibehaltung des Aufbaus der äußeren Oberfläche 33, sind die Rippen ausgelegt, um ein einfaches Lösen des Metaphyseteils 30 von dem proximalen Ende des Oberarms zu ermöglichen.
In einer weiteren Ausführung des Metaphyseteils 30 bildet der Körper 32 eine Winkeloberfläche 44. Diese Winkeloberfläche ist mit dem Gelenkteil der Oberarmschulterprothese verbunden und bevorzugt in bekannten Winkeln für die Gelenkteile relativ zu der Längsachse L des Oberarms ausgerichtet. In der Ausführungsform, die in den 2 bis 4 gezeigt ist, kann dieses Gelenkteil Montageteile 48 aufweisen, die in der Winkeloberfläche 44 gebildet sind. Diese Montageteile sind zum Anordnen an oder Zusammenwirken mit einer Oberarmkopfprothese ausgelegt, wie z. B. der Prothese 60, die in 6 gezeigt ist. Es ist verständlich, daß das Montageteil 48 verändert werden kann, abhängig von den Montageteilen der bestimmten ausgewählten Oberarmkopfprothese. Auf diese Weise berücksichtigt die vorliegende Erfindung ein Metaphyseteil 30, das eine Vielzahl von Montageteilen 48 bereitstellen kann, um eine Vielzahl von Oberarmkopfprothesen aufzunehmen.
Das dritte Teil der Schulterprothese der vorliegenden Erfindung ist in 5 dargestellt. Das Teil ist insbesondere eine Verbindungsschraube 50, die einen Gewindeschaft 52 umfaßt, der für eine Gewindeverbindung mit dem Gewindeabschnitt 20 des Diaphyseteils 10 ausgelegt ist. Die Verbindungsschraube 50 kann einen gewindelosen Schaft 54 zwischen dem Gewindeschaft 52 und dem Kopf 56 der Schraube aufweisen. Der Kopf kann ein Antriebsteil 58, beispielsweise eine Sechskantvertiefung, bilden, das zum Zusammenwirken mit einem Antriebswerkzeug ausgelegt ist. Die Länge des Gewindeschaftes 52 ist bevorzugt ausgelegt, der Länge des Gewindeabschnitts 20 zu entsprechen. Auf ähnliche Weise kann die Länge des gewindelosen Schaftes 54 ausgelegt sein, geringfügig kleiner als der Abstand von dem Boden des versenkten Abschnitts 38 bis zu der proximalen Oberfläche 16 des Diaphyseteils 10 zu sein. Insbesondere können die Länge des Gewindeschaftes und des gewindelosen Schaftes so ausgelegt sein, daß die Verbindungsschraube 50 vollständig und fest in dem Gewindeabschnitt 20 angeordnet ist, so daß der Kopf 56 gegen den versenkten Abschnitt 38 des Metaphyseteils 30 drückt. Natürlich sollte verstanden werden, daß es die Aufgabe der Verbindungsschraube 50 ist, das Metaphyseteil 30 mit dem Diaphyseteil 10 zu verbinden oder in Eingriff zu bringen.
Nun wird Bezug genommen auf die 6, anhand der die Implantation der Teile der Schulterprothese der vorliegenden Erfindung verstanden werden kann. Der Oberarm H wird präpariert, indem ein Hohlraum oder ein Loch B durch die Diaphyse des Knochens auf herkömmliche Weise gebildet wird. Der Kopf des Oberarms H wird ebenfalls auf bekannte Weise präpariert, insbesondere durch Entfernen des Oberarmkopfes. Zusätzlich zu der normalen Resektion entlang des Oberarmkopfes wird ein weiteres Segment des Oberarms H resiziert, das mit der R bezeichneten und gestrichelten Linie gezeigt ist. Das Entfernen dieses zusätzlichen Knochenmaterials ermöglicht ein direktes Einbringen des Diaphyseteils 10 entlang der Längsachse des Oberarms H. Das Diaphyseteil 10 wird in das Loch B in dem Oberarm H auf bekannte Weise implantiert. Beispielsweise kann Knochenzement in das Loch für eine stabile Befestigung des Teils 10 an dem Oberarm H eingebracht werden. Wenn der Schaft 12 des Diaphyseteils 10 eine knochenwachstumeinleitende Oberflächenbehandlung aufweist, kann Knochenzement alternativ nicht notwendig sein. Das Diaphyseteil 10 wird in das Loch B eingebracht, bis die Schulter 14 an dem Boden der Metaphyse des Oberarms ruht.
In dem nächsten Schritt wird das Metaphyseteil 30 in die Metaphyse des Oberarms implantiert. Während das Metaphyseteil 30 in das obere Ende des Oberarms H eingebracht wird, verläuft der Vorsprung 34 in den konischen Abschnitt 22 des Loches 18 des Diaphyseteils 10. Das Metaphyseteil 30 wird in Richtung des Diaphyseteils 10 gedrückt, bis die distale Oberfläche 43 die proximale Oberfläche 16 berührt. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Presspassung zwischen dem Vorsprung 34 und dem konischen Abschnitt 22 vollständig und stabil sein. Wiederum, wie oben beschrieben, können die Presspassungsteile in einem Morsekonuswinkel für eine optimale Befestigung gebildet sein. Wie in 6 gezeigt, wird die Menge des Knochenmaterials, das von dem Oberarm H entfernt wird, bevorzugt gemessen, um dem äußeren Profil des Metaphyseteils 30 zu entsprechen.
Daher sind die proximale Oberfläche 42 und die Winkeloberfläche 44 im wesentlichen flächengleich, wobei das Ende des präparierten Lochs innerhalb des Oberarms H liegt. Bei diesem Aufbau des Metaphyseteils 30 tritt das durchgehende Loch 36 hervor und ist einfach an dem präparierten Ende des Oberarms H zugänglich. Somit ist das Loch 36 für das Einbringen der Verbindungsschraube 50 einfach zugänglich, um die Verbindung des Metaphyseteils 30 mit dem Diaphyseteil 10 fertigzustellen. Die Verbindungsschraube 50 kann in das Loch 36 eingebracht werden, und der Gewindeschaft 52 wird in den Gewindeabschnitt 20 des Diaphyseteils 10 geschraubt, wozu ein herkömmliches Antriebswerkzeug verwendet wird.
Bevorzugt weist der Abschnitt des durchgehenden Loches 36 unterhalb des versenkten Abschnitts 38, das den Gewindeabschnitt 40 umfaßt, einen Durchmesser auf, der größer als der äußere Durchmesser des Gewindeschaftes 52 ist. Auf diese Weise kann der Gewindeschaft 52 ungestört durch das Loch verlaufen, für eine Verbindung mit dem Gewindeabschnitt 20 in dem Diaphyseteil. Das Anziehen der Verbindungsschraube 50 in dem Gewindeabschnitt 20 des Loches des Diaphyseteils 10 stellt die Verbindung zwischen den beiden Teilen 30 und 10 vollständig her. Das Treiben der Schraube in den Gewindeabschnitt zieht ferner die Presspassung zwischen dem Vorsprung 34 und dem konischen Abschnitt 22 an, und zieht die distale Oberfläche 43 und die proximale Oberfläche 16 in stabilen Kontakt.
Ist das Metaphyseteil 30 einmal stabil mit dem Diaphyseteil 10 verbunden, kann eine Oberarmkopfprothese 60 mit dem Metaphyseteil verbunden werden. In der dargstellten Ausführungsform umfaßt die Oberarmkopfprothese 60 ein Montageteil 61, das ausgelegt ist, zu dem Montageteil 48 des Metaphyseteils 30 zu passen. Beispielsweise können die beiden Montageteile eine Presspassungsanordnung bilden. Weitere Montageanordnungen sind denkbar, wie z. B. eine Schraubverbindung, eine auf Buchsen beruhende Verbindung, eine Verbindung mit variablen Winkel und jeglicher weiterer Verbindungsmechanismus, der im Stand der Technik bekannt ist. Ist die Oberarmkopfprothese 60 einmal an dem Metaphyseteil 30 befestigt, so ist die Oberarmschulterprothese bereit, mit dem Schultergelenkpfannenteil der Gesamtschulteranordnung verbunden zu werden.
In der Ausführungsform, die in 6 dargestellt ist, stimmt das Metaphyseteil 30 mit dem herkömmlichen Aufbau der Schulterprothese überein, das heißt die Oberarmkopfprothese 60 stellt eine konvexe oder semisphärische Oberfläche zum Verbinden mit einer entsprechenden konkaven Oberfläche in der Schultergelenkpfanne bereit. Wie oben beschrieben, können bestimmte Schwierigkeiten, die durch die Schultergelenkplastik entstehen, eine Revision erfordern. Insbesondere kann es notwendig sein, die Oberarmkopfprothese mit einer konkaven Oberfläche, die zu einer konvexen/semisphärischen Oberfläche, die mit der Schultergelenkpfanne verbunden ist, passt, zu ersetzen. Unter diesen Umständen ist es notwendig, sowohl die Oberarmkopfprothese 60 wie auch das Metaphyseteil 30 zu entfernen.
Ein chirurgisches Revisionsverfahren wird betrachtet, bei dem der Oberarmkopf 60 zuerst von dem Metaphysenteil 30 entfernt wird. Die Verbindugsschraube 50 wird aus dem Gewindeabschnitt 20 des Diaphysenteils 10 geschraubt. Bevorzugt wird die Verbindungsschraube 50 vollständig aus der Anordnung entfernt, kann jedoch für eine erneute Verwendung aufbewahrt werden, um ein neues Metaphyseteil mit dem Diaphyseteil 10 zu verbinden. Bei diesem Revisionsverfahren verbleibt das Diaphysenteil 10 in dem Oberarm H implantiert. Somit wird das Metaphyseteil 30 von dem Diaphyseteil 10 gelöst, während das letztere Teil weiterhin in dem Knochen befestigt ist.
Um das Metaphysetei 30 zu entfernen, kann ein Entnahmewerkzeug, wie z. B. das in 7 gezeigte Werkzeug 70, bereitgestellt sein. Das Entnahmewerkzeug 70 kann ein Gewindeende 72 aufweisen, das ausgelegt ist, mit dem Gewinde 40 in dem durchgehenden Loch 36 des Metaphyseteils 30 zusammenzuwirken. Das Werkzeug kann ferner mit einem Handgriff 74 oder irgendeinem anderen vergleichbaren Teil zum manuellen Greifen versehen sein. In Überseinstimmung mit dem erfindungsgemäßen Revisionsverfahren kann das Entnahmewerkzeug 70 mit dem Gewindeabschnitt 40 des durchgehenden Lochs 36 zusammenwirken. Das Werkzeug 70 wird dann verwendet, um den Presspassungsvorsprung 34 des Metaphyseteils 30 von dem konischen Abschnitt 22 des Loches 18 in dem Diaphyseteil 10 zu lösen. Wenn Knochenzement verwendet wurde, um das Befestigen des Metaphyseteils 30 zu unterstützen, wird der Zement bevorzugt gelockert, wobei irgendein herkömmliches Mittel verwendet wird, um das Entnehmen des Teils 30 zu bewirken.
Als eine Alternative zu dem Entnahmewerkzeug 70 kann der Gewindeabschnitt 40 des durchgehenden Loches 36 ein Gewinde aufweisen, das zu dem Gewindeschaft 52 der Verbindungsschraube 50 passt. Bei dieser Variante kann die Verbindungsschraube aus dem Loch 18 des Diaphyseteils 10 geschraubt werden, und dann in den Gewindeabschnitt 40 des Metaphyseteils 30 geschraubt werden. Der Kopf 56 der Verbindungsschraube 50 kann mit einem Hand habungsinstrument betätigt werden, das dann verwendet wird, um das Metaphyseteil 30 zu handhaben und zu entfernen. Jedoch ist diese Variante nicht optimal, weil der Gewindeschaft 52 der Verbindung 50 durch den Gewindeabschnitt 40 des Metaphyseteils 30 geschraubt werden muss, bevor er mit dem Gewindeabschnitt 20 des Diaphyseteils 10 zusammenwirken kann.
Ist das Metaphyseteil einmal entfernt, kann ein neues Metaphyseteil zur Implantation bereitgestellt werden. Wie in den 8 und 9 gezeigt, kann ein Metaphyseteil 80 bereitgestellt werden, das einen Körper 82 aufweist, der im wesentlichen ähnlich wie der Körper 32 des Metaphyseteils 30 aufgebaut ist. Der Hauptunterschied zwischen dem Teil 80 und dem Teil 30 ist, daß die Winkeloberfläche 84 eine konkave Gelenkoberfläche 86 bildet. Anstelle des Bereitstellens eines Montageteils, wie z. B. eines Montageteils 48 des Metaphyseteils 30, weist das Metaphyseteil 80 eine Gelenkoberfläche 86 in dem Teil selbst auf. Dieses umgekehrte Metaphyseteil 80 kann mit dem implantierten Diaphyseteil 10 in der oben beschriebenen Weise in Eingriff stehen.
In der dargestellten Ausführungsform der 8 und 9 ist das umgekehrte Metaphyseteil 80 in seinem äußeren Profil im wesentlichen ähnlich zu dem Metaphyseteil 30. Jedoch kann in einigen Beispielen berücksichtigt sein, daß das umgekehrte Metaphyseteil 80 ein anderes Profil aufweist. In diesem Fall können spezielle Erweiterungsbohrer verwendet werden, um den proximalen Abschnitt der Öffnung B in dem Oberarm H umzuformen. Erfordert die konkave Gelenkoberfläche 86 beispielsweise eine bestimmte Tiefe oder Abmessung, so kann die Winkeloberfläche 84 des Körpers 82 vergrößert werden. Diese Änderung würde das Gesamtprofil des umgekehrten Metaphyseteils 80 vergrößern, wodurch das Entfernen von zusätzlichen Knochen des proximalen Endes des Oberarms H notwendig sein kann.
Ist das umgekehrte Metaphyseteil einmal implantiert, kann die Schultergelenkpfannenseite des Schulterprothesensystems präpariert und ein umgekehrtes Teil implantiert werden, das eine konvexe Gelenkoberfläche umfaßt. Es wird berücksichtigt, daß der umgekehrte Oberarm- und Schultergelenkpfannenteil als passender Satz bereitgestellt werden, um eine geeignete Gelenkverbindung zwischen den beiden Teilen der Schulterprothese sicherzustellen.
In der obigen Beschreibung wurde vorausgesetzt, daß die Revisionschirurgie in einem gewissen Zeitabstand von der durchgeführten Schultergelenkplastik erfolgt. Jedoch kann dasselbe Ersetzen der Metaphyseteile während des Ausgangsgelenkplastikverfahrens auftreten. Daher kann der Chirurg intraoperativ die Verwendung eines umgekehrten Teils wählen, wenn die Weichgewebestabilität nicht ausreicht, eine herkömmliche primäre Prothese zu stützen. Unabhängig davon, ob das Ersetzen während der Ausgangsgelenkplastik oder während einer späteren Revision erfolgt, umfaßt das Verfahren nicht das Befestigen des Diaphyseteils 10 in dem Oberarm.
Ein Ersetzen des Metaphyseteils kann sich aufgrund von Größenüberlegungen ergeben. Ist beispielsweise das Loch B einmal in dem Oberarm präpariert und das Diaphyseteil 10 implantiert, so kann festgestellt werden, daß der Abstand zwischen der proximalen Oberfläche 16 des Diaphyseteils 10 und der proximalen Fläche des präparierten Endes des Oberarms H ein größeres oder kleineres Metaphyseteil aufnimmt. In diesem Fall kann ein anderes Metaphyseteil mit einer größeren oder kleineren Höhe von seiner proximalen Oberfläche 42 zu seiner distalen Oberfläche 43 gewählt werden. Auf ähnliche Weise können verschiedene Metaphyseteile mit verschiedenen Winkelorientierungen der Winkeloberfläche, z. B. der Oberflächen 44 auf den Teilen 30 oder 84 auf dem Teil 80, bereitgestellt werden. Zusätzlich zu Größenüberlegungen können Winkeleinstellungen zwischen dem Diaphyse- und Metaphyseteil intraoperativ vorgenommen werden. Daher kann eine Anteversion oder Retroversion durch die Drehung des Metaphyseteils 30 um das Diaphysenteil 10 vor der endgültigen Verbindung der beiden Teile eingestellt werden.
Obwohl die oben beschriebenen Ausführungsformen konkave Gelenkoberflächen 86 aufweisen, die in das Metaphyseteil 80 integriert sind, sind alternative Gestaltungen ebenfalls denkbar. Beispielsweise kann das Metaphyseteil ausgelegt sein, ein weiteres Teil zu tragen, das die konkave Lageroberfläche trägt. Daher kann das Ersatzmetaphyseteil in einigen Ausführungsformen ein Mittel zum Befestigen einer Polyethylenaußenlage an dem Teil aufweisen, wobei die Außenlage konkav ist, für eine Gelenkverbindung mit einem metallischen Schultergelenkpfannenteil.

Claims

Schulterprothese für den Oberarm mit: einem Diaphyseteil (10), das zur Befestigung in einem Loch ausgelegt ist, das in der Diaphyse des Oberarmknochens gebildet ist, wobei das Diaphyseteil (10) eine Längsachse (L) definiert, die im wesentlichen mit der Achse des Oberarmknochens zusammenfällt, wenn das Teil in diesem befestigt ist, wobei das Diaphyseteil (10) eine proximale Oberfläche (16) umfaßt, die in diesem ein erstes Loch (18) bildet, und das erste Loch (18) einen ersten Gewindeabschnitt (20) umfaßt; einem Metaphyseteil (30), das zur Implantation in ein Loch ausgelegt ist, das in der Metaphyse des Oberarmknochens gebildet ist, wobei das Metaphyseteil (30) eine äußere Oberfläche (33) umfaßt, die eine Vielzahl von im wesentlichen parallelen oder divergierenden Oberflächenabschnitten bereitstellt, die sich physikalisch nicht in dem Oberarmknochen verankern können, und wobei das Metaphyseteil (30) eine proximale Oberfläche (42) und eine gegenüberliegende distale Oberfläche (43) umfaßt, und die distale Oberfläche (43) ausgelegt ist, die proximale Oberfläche (16) des Diaphyseteils (10) zu berühren, und das Metaphyseteil (30) ferner ein zweites Loch (36) bildet, das von der proximalen Oberfläche (42) zu der distalen Oberfläche (43) verläuft; einem Gelenkteil, das mit dem Metaphyseteil (30) verbunden ist, wobei das Gelenkteil eine Gelenkoberfläche zum Zusammenwirken mit einer entsprechend ausgelegten komplementären Oberfläche aufweist, die mit dem Knochen der Schultergelenkpfanne verbunden ist; und einem Verbindungsmechanismus, der sich zwischen dem Diaphyseteil (10) und dem Metaphyseteil (30) erstreckt und ausgelegt ist, das Metaphyseteil (30) mit dem Diaphyseteil (10) zu verbinden und eine Trennung des Metaphyseteils (30) von dem Diaphyseteil (10) zuzulassen, wenn das Diaphyseteil (10) in dem Oberarmknochen befestigt ist, wobei der Verbindungsmechanismus eine Schraube (50) mit Gewinde (52) umfaßt, die ausgelegt ist, gewindemäßig mit dem Gewindeabschnitt (20) des ersten Loches (18) zusammenzuwirken, und einen Kopf (56) aufweist, der zum Zusammenwirken mit dem zweiten Loch (36) ausgelegt ist; dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Loch (36) des Metaphyseteils (30) einen zweiten Gewindeabschnitt (40) losgelöst von dem Verbindungsmechanismus umfaßt.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Loch (36) einen versenkten Abschnitt (38) bildet, der von der Größe her ausgelegt ist, mit dem Kopf (56) der Schraube (50) unterhalb der proximalen Oberfläche (42) des Metaphyseteils (30) zusammenzuwirken.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gewindeabschnitt (40) zwischen dem versenkten Abschnitt (38) und der distalen Oberfläche (43) des Metaphyseteils (30) angeordnet ist.
Schulterprothese für den Oberarm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gewindeabschnitt (40) ausgelegt ist, ein Zusammenwirken mit dem Gewinde (52) der Schraube (50) zu verhindern.
Schulterprothese für den Oberarm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsmechanismus einen Presssitz (43) zwischen der distalen Oberfläche (43) des Metaphyseteils (30) und der proximalen Oberfläche (16) des Diaphyseteils (10) aufweist.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Presssitz (34) einen konischen Vorsprung aufweist, der von der distalen Oberfläche (43) des Metaphyseteils (30) vorsteht, und das erste Loch (18) einen konischen Abschnitt (22) an der proximalen Oberfläche (16) des Diaphyseteils (10) aufweist.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Presssitz (34) einen Morsekonus umfaßt.
Schulterprothese für den Oberarm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Metaphyseteil (30) eine Winkeloberfläche aufweist, die unter einem Winkel zu der Längsachse (L) verläuft, wobei die Winkeloberfläche mit dem Gelenkteil verbunden ist.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenkteil eine konkave Oberfläche aufweist, die in der Winkeloberfläche gebildet ist, wobei die konkave Oberfläche ausgelegt ist, mit einer konvexen Oberfläche komplementär zusammenzuwirken, die mit dem Knochen der Schultergelenkpfanne verbunden ist.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 8 oder 9, wobei: die Winkeloberfläche ein Montageloch bildet; und das Gelenkteil einen konvexen Oberarmkopf und ein Montageteil aufweist, das zum Zusammenwirken mit dem Montageloch ausgelegt ist.
Schulterprothese für den Oberarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metaphyseteil (30) mindestens eine, mit dem Knochen zusammenwirkende, Befestigungsrippe (46) aufweist, die von der äußeren Oberfläche (33) desselben hervorsteht.