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Diese
Erfindung betrifft eine Gruppe von Taschen zum Tragen von kleinen
Lasten wie die täglichen
Einkäufe
(Nahrungsmittel, Reinigungs- und Pflegeartikel).
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Gegenwärtig besteht
ein Bedarf für
eine Tasche a) mit grossem Fassungsvermögen, b) die die Hände frei
lasst, c) die leer wenig wiegt und d) möglichst wenig Platz einnimmt,
damit sie z.B. in die Handtasche oder Hosentasche passt. Ein Rucksack erfüllt die
beiden ersten Bedingungen, nicht aber die beiden Letzten.
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In
der Vergangenheit gab es die Einkaufsnetze, deren Maschen aus elastischen
Fasern oder Schäumen
bestanden. Diese Netze waren sehr leicht und hatten ein grosses
Fassungsvermögen
im Verhältnis
zu ihrem eigenen Volumen in leerem Zustand. Aber sie liessen die
Hände nicht
frei, und im beladenen Zustand liessen die weiten Maschen beim Transport
von kleineren Gegenständen,
manches herausfallen. Hinzu kommt der schnelle Verschleiss der Fasern
durch das Hängenbleiben
von Artikeln mit einer unebenen Oberfläche wie z.B. Brot.
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In
einer noch ferneren Vergangenheit benutzte man ebenfalls Hängebeutel
zum Transport mittlerer Lasten. Hier verstand man unter Hängebeutel
einen in der Mitte offenen Sack, der an beiden Enden verschlossen
ist, sodass über
die Schulter gelegt, oder auf dem Rücken eines Pferdes, zwei Taschen
entstanden.
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Wenn
auch dieser Hängebeutel
oder diese Satteltasche über
mehrere Jahrhunderte eine der am häufigsten benutzte Art von Tasche
war, ist er in Vergessenheit geraten, seit der Einführung des
Rucksacks unter Anderem. Die Folge war, dass er nicht weiterentwickelt
oder modifiziert wurde.
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Die
Hängebeutel
mussten zwei gegensätzliche
Kriterien erfüllen.
Einerseits mussten sie aus einem Material bestehen, welches genügend dick
und widerstandsfähig
war, um Abnutzung und Belastung durch die Ladung zu ertragen.
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Andererseits
musste ihr Material genügend dünn und weich
sein um im beladenen Zustand sich an die Schulter des Trägers anzupassen.
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Leder
war das Material, das am Besten diesen beiden gegensätzlichen
Eigenschaften entsprach. Indessen ergab sich ein teures Produkt,
das selbst in leerem Zustand schwer war.
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Ausserdem
hatten die Hängebeutel
in ihrer üblichen
Form den Nachteil, dass die Öffnung
der beiden Taschen über
die gesamte Breite der Tasche ging mit dem Risiko, dass Teile der
Ladung beim Aufladen auf die Schulter herausfallen können.
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GB-A-
1 426713 beschreibt eine Tasche entsprechend dem Patentanspruch
1.
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Wie
weiter oben beschrieben, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung
eine Tasche einzuführen, die
bei grossem Inhalt die Hände
frei lässt
und leer leicht und klein ist. Dies wird erreicht durch diesen Vorschlag
einer neuen Tragetasche in Form des Umhängebeutels, bestehend aus mindestens
2 Stofflagen von gleicher Form und gleicher Grösse, die übereinander gelegt und miteinander
an ihrem Rand vernäht
zwei Beutel bilden, welche durch eine zwischen beiden befindliche Öffnung zugänglich sind.
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Die
beschriebene Tragetasche hat eine longitudinale und transversale
Richtung und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung in
Längsrichtung liegt,
und das Material mindestens einer der beiden Stofflagen in Maschinenrichtung
und/oder Querrichtung dehnbar ist.
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Folglich,
entsprechend einer der Haupteigenschaften des beschriebenen Umhängebeutels, ist
die Mittelöffnung
in Längsrichtung
angelegt und nicht quer wie bei früheren traditionellen Formen.
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Die
beiden Stofflagen aus denen der Umhängebeutel besteht, können zwei
an ihren Rändern
vernähte
selbstständige
Stücke
sein oder ein einziges in der Mitte gefaltetes und vernähtes Stück oder
drittens ein Stück
Stoff in Schlauchform.
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Gemäss der bevorzugten
Machart ist die Öffnung
an einer Aussenseite des Beutels.
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Für den Fall,
dass der beschriebene Beutel nicht aus einem schlauchförmigen Material
hergestellt wird, kann sich besagte Öffnung in einer der Längsnähte befinden,
welche die Teile, aus denen der Beutel besteht, zusammen halten.
Auf diese Weise entsteht die Öffnung
nicht durch einen Einschnitt in das Gewebe sondern durch eine Unterbrechung einer
der Längsnähte. Dadurch
ist die Unversehrtheit und auch die Widerstandsfähigkeit des Stoffes nicht vermindert.
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Unter „Naht" ist hier jede mögliche Art
von Befestigung zwischen den beiden Stofflagen zu verstehen, durch
Nähen,
eine Klebung oder Schweißung
etc..
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Falls
der Hängebeutel
auf der Basis eines Schlauchmaterials hergestellt wird, also keine
Naht in Längsrichtung,
sondern nur eine an beiden Enden hat, wird die Öffnung durch einen Einschnitt
entlang einer Längslinie
des Schlauchs hergestellt.
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Die
zweite grundlegende Eigenschaft eines Umhängebeutels, gemäss der vorliegenden
Erfindung ist, dass er aus einem Gewebe besteht, das in Maschinenrichtung
und/oder in Querrichtung dehnbar ist.
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Unter „Gewebe" oder „Stof" ist hier sowohl ein
Material zu verstehen, welches durch Stricken oder Weben entstanden
ist, wie auch nicht gewebtes Material oder Folie.
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Der
hier benutzte Ausdruck „Maschinenrichtung" bezieht sich im
Falle eines Gewebes auf die Richtung der Kette, im Falle eines gestrickten
Materials auf die Richtung der Maschen, oder im Falle von nicht
gewebtem Material oder Folie auf die Richtung der Materialbewegung
in der Produktionsmaschine.
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Der
hier benutzte Ausdruck „Querrichtung" bezieht sich auf
die Richtung senkrecht zur Maschinenrichtung wie vorab definiert.
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Die
Verwendung eines dehnbaren Stoffes ermöglicht dem Umhängebeutel
ein verschiedenes Volumen einzunehmen, je nachdem ob er voll oder
leer ist.
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Selbstverständlich ist
eine Grössenänderung eines
dehnbaren Gegenstandes als Folge einer auf ihn wirkenden Kraft an
sich nichts Neues. Jedoch hat diese Eigenschaft unerwartete Auswirkungen
im Rahmen dieser Erfindung. Und zwar ergibt sich hier kombiniert
mit der speziellen Form des Beutels und der besonderen Lage der Öffnung,
wenn über
die Schulter gelegt, eine schlanke, flache Partie auf der Schulter,
während
tiefer, beiderseits der Schulter, der Beutel sich erweitert, entsprechend
dem Volumen der geladenen Artikel: Wobei der Zugang zu den beiden
beladenen Seiten verschlossen ist durch den Zug der geladenen Artikel
auf das Gewebe.
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In
leerem Zustand ist der Umhängebeutel leicht,
klein und flach und kann gefaltet in eine Tasche oder Handtasche
gesteckt werden, oder kann als Schal, Gürtel oder Mütze getragen werden.
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Um
dem Umhängebeutel
seine optimale Eigenschaften, wie geringes Gewicht und kleine Grösse zu geben,
hat der dehnbare Stoff vorteilhafterweise ein Gewicht zwischen 60g/qm
und 400g/qm, vorzugsweise 200g/qm.
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Zufriedenstellende
Gewebe können
aus Lycra bestehen oder zusammengesetzt sein aus Elastan, Polyester
und/oder Triacetate.
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In
der Praxis kann es sich als nützlich
erweisen, dass der Umhängebeutel
sich mehr in einer Richtung als der anderen verformt. Um das zu
erreichen, wählt
man eine Dehnungsfähigkeit
in Maschinenrichtung, die verschieden von der in Querrichtung ist,
und man für
den Umhängebeutel
die grösste
Dehnung in Querrichtung benutzt. Dadurch verlängert sich der Beutel bei Beladung
nicht übermassig
was hinderlich beim Gehen wäre,
sondern gibt eher mehr Volumen hinten und vorne.
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Eine
andere Möglichkeit
um die Verformung des Umhängebeutels
durch die Ladung zu regeln, besteht darin, ein Gewebe mit relativ
grosser Dehnbarkeit für
die eine Seite des Umhängebeutels
zu benutzen und ein Gewebe mit geringer Dehnbarkeit oder sogar undehnbar
für die
gegenseitige Hälfte
zu nutzen, wenn es diese Seite ist, die beim Schultern in Kontakt
mit dem Träger
kommen soll.
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Noch
eine andere Möglichkeit
um die Form des Beutels bei der Ausdehnung zu beeinflussen und um
ihn im Bereich der Nähte
zu verstärken,
besteht darin, mindestens ein unelastisches Band entlang den Aussenseiten
der den Beutel bildenden Stoffbahnen vorzusehen; ausser im Bereich
der Zugangsöffnung.
Für besondere
Zwecke kann die besagte Mittelzone mit der Öffnung des Beutels auch verstärkt werden,
jedoch durch ein Band, dessen Dehnbarkeit weitgehend der des Gewebes
gleich ist oder zur Versteifung und Verkleidung der Öffnung ein
Band mit einer leicht geringeren Dehnbarkeit.
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Indessen,
in der bevorzugten Anfertigungsform der vorliegenden Erfindung ist
dieser mittlere Bereich ohne Verstärkungsband, um einerseits die Dehnbarkeit
im Bereich der Öffnung
zur Beladung nicht zu verändern
und andererseits um diesem gleichen Bereich die ganze Ausdehnungsbreite
unter Beladung zu erhalten. Gleichzeitig wird der Beutel in Schulterhöhe verschmälert, um
so die Stabilität
des Umhängebeutels
zu erhöhen
und den Zugang zu den Beutelhälften
gut zu verschliessen.
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In
der bevorzugten Form ist der Umhängebeutel
gemäss
dieser Erfindung rechteckig, und ist leer zwischen 70 cm und 100
cm lang, sowie 40 cm bis 60 cm breit.
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Die
Ausmaße
werden einerseits nach der Grösse
der vorgesehenen Benutzers (Erwachsene oder Kinder) gewählt, oder
andererseits nach der Dehnbarkeit des gewählten Materials.
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Die Öffnung selbst
hat eine Länge
von ca. 10 cm bis 20 cm. Diese Länge
hängt von
der Grösse
des Umhängebeutels
und der Dehnbarkeit des Materials ab.
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Wie
man sieht, ist die Länge
der Öffnung
relativ klein (vorzugsweise viel kleiner als die Breite des Beutels,
zum Unterschied dessen was man bei den ursprünglichen Tragetaschen feststellen
kann), aber die Dehnbarkeit des Materials gestattet es, relativ grosse
Gegenstände
in den Beutel zu laden, bedingt ausschliesslich durch die grosse
Verformung der Öffnung.
Die geringe Grösse
der Öffnung
sowie ihre Lage vermindert das Risiko des „Herausdrückens" von Gegenständen durch die Öffnung beim
Tragen oder wenn er abgesetzt wird, da die Gegenstände regelrecht „eingesperrt" bleiben. Dieses
Herausdrücken
ist ausserdem völlig
ausgeschlossen, wenn der beladene Umhängebeutel auf der Schulter
getragen wird, wobei unter dem Zug des Gewichtes die Ränder der Öffnung fest
aneinander liegen
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Ein
Umhängebeutel
gemäss
dieser Erfindung kann verschiedene Formen annehmen, und kann aus
einem oder mehreren Gewebestücken
bestehen, die so zusammengenäht
sind, dass ein geschlossener Raum entsteht.
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Jedenfalls
besteht der Umhängebeutel
in seiner wirtschaftlichsten Form aus einem einzigen Stück Stoff,
das in zwei Lagen übereinander
gefaltet an den freien Aussenkanten vernäht wird, wobei in der Mitte
gegenüber
der Faltungslinie eine Öffnung gelassen
wird.
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In
Anbetracht der geringeren Grösse
der Zugangsöffnung
zu den Beuteln und ihrer Lage, kann es schwierig sein, sie schnell
zu finden, wenn man den Umhängebeutel
beladen will. Darum kann in einer zu bevorzugenden Ausführung des
Umhängebeutels eine
sichtbare oder fühlbare
Markierung der Öffnung angebracht
werden.
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Eine
solche Markierung kann aus einem Saum, einem Band oder einer Borte
in einer kontrastierenden Farbe bestehen, oder ein fühlbar anderes Material
sein. Gleich welche Methode, es ist selbstverständlich, dass die Dehnungsfähigkeit
der Öffnung
nicht verändert
werden darf.
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Die
Erfindung wird besser verständlich
und ihre Vorteile erscheinen klarer beim Betrachten der folgenden
Detailbeschreibung mit zugehörigen
Skizzen und Referenzen.
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1 stellt
eine Herstellungsform des Umhängebeutels
gemäss
vorliegender Erfindung in leerem und flachgelegtem Zustand dar.
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2 ist
ein Teilschnitt in etwas grösserem Massstab,
gesehen entlang der Linie II-II der 1.
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3 beschreibt
den Beutel von 1, wenn über die Schulter gelegt.
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4 stellt
eine Variante des Umhängebeutels
gemäss
dieser Erfindung in leerem und flach gelegtem Zustand dar, und
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5 beschreibt
noch eine andere Variante des Umhängebeutels in leerem und flach
gelegten Zustand.
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Bei
Ansicht von 1 sieht man, dass der Umhängebeutel
gemäss
dieser Erfindung aus einem rechteckigen Stück dehnbaren Stoffes besteht,
in der Mitte in Längsrichtung
gefaltet und so 2 sich deckende Lagen E1 und E2 mit den Längen 2 und 3 bilden und
in den Breiten 4 und 5.
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Die
beiden Lagen E1 und E2 sind durch die Naht 6 an den Kanten
der Breite 4 und 5 sowie der Längsrichtung 3 mit
einander verbunden, wobei ein unvernähter Bereich die Öffnung 7 bildet;
welche jedoch gesäumt
ist.
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Wie 2 zeigt,
sind die freien Kanten der Stofflagen E1 und E2 nach innen umgelegt
und werden durch ein nicht dehnfähiges
Band 8 bedeckt und miteinander durch zwei Nähte 6a und 6b verbunden. Dieses
Band 8 verstärkt
den Umhängebeutel
im Bereich der Naht 6, verhindert die Dehnung des den Beutel
formenden Materials in diesem Bereich und erzeugt eine Versäuberung
im Inneren. Aus weiter oben beschriebenen Gründen ist es vorzuziehen, dass
im Bereich Z mit der Öffnung 7 kein
undehnbares Band angebracht wird. An den Seiten dieses Bereichs
Z formen sich zwei Beutel P1 und P2.
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Eine
dehnbare Borte 9 in einer Kontrastfarbe im Vergleich zum
Umhängebeutel
umrandet die Öffnung 7 um
sie leichter zu finden.
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Die
Maße des
dehnbaren Gewebestückes zur
Herstellung des Umhängebeutels
können
in Funktion des beabsichtigten Ladevolumens und der Benutzungsweise
variieren. In der skizzierten Ausführung ist der fertige Umhängebeutel
rechteckig und hat eine Länge
von 80cm, eine Breite von 45cm bei einer Länge der Öffnung 7 von 18cm.
Wobei diese Maße
nur ein Beispiel ohne einschränkende
Wirkung sind.
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Um
den Umhängebeutel
gemäss
dieser Erfindung zu beladen, werden die zu transportierenden Gegenstände durch
die Öffnung 7 gleichmässig in die
Beutel P1 und P2 verteilt, sodass der gesamte Umhängebeutel
im Gleichgewicht ist. Die Dehnbarkeit der Öffnung 7 ermöglicht das
Einfüllen
relativ grosser Gegenstände.
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Den
gefüllten
Umhängebeutel
ergreift man im Bereich Z. Wobei durch das dehnbare leichte Gewebe
die gesamte Stoffmasse des Beutels zwischen Daumen und Zeigefinger
gehalten werden kann. Dann legt man den Beutel rittlings über die
Schulter und der Bereich Z formt die flexible Verbindung zwischen
den beiden Taschen P1 und P2 hinten und vorne. (siehe 3)
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4 beschreibt
eine Ausführungsvariante. Hier
besteht der Umhängebeutel 1' aus einem rechteckigen
Gewebeteil, welches nicht mehr wie in 1 in zwei
parallele Bahnen von gleicher Breite gefaltet ist; sondern in drei
parallele Lagen, die beiden Äusseren
von der halben Breite der mittleren Lage und nach innen auf die
mittlere Lage gelegt. In die Längsnaht 4' wird die Öffnung 7' eingearbeitet
und befindet sich so in der Mitte der einen Seite des Umhängebeutels
und nicht mehr am Rand. In der Praxis versteht es sich selbstverständlich,
dass man den Stoff faltet wie in 1, um die
Naht 4' mit
der Öffnung 7' herzustellen.
Den so erlangten Schlauch legt man nun so, dass die Naht 4' in die Mitte
einer Seite zu liegen kommt und kann so die beiden noch freien Enden durch
die Nähte 5' und 6' schliessen;
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5 beschreibt
eine weitere Ausführungsform
dieser Erfindung, wobei der Umhängebeutel 1'' aus einem einzigen Stück schlauchförmigen Gewebes
besteht, verschlossen an beiden offenen Enden durch Nähte 5'' und 6'' in
Querrichtung.
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Wobei
das Gewebe einen Einschnitt in Längsrichtung
hat, um die Öffnung 7'' herzustellen.
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Selbstverständlich ist
diese Erfindung nicht auf die beschriebenen und skizzierten Ausführungsformen
beschränkt.
Insbesondere kann der Umhängebeutel
an Stelle einer rechteckigen Form länglich und symmetrisch rund
in der Mitte, wie z.B. eine Sanduhr sein. Ebenso kann er anstatt
aus einem einzigen Gewebestück
aus mehreren, möglicherweise mit
unterschiedlicher Dehnbarkeit bestehen, und auf andere Weise miteinander
verbunden sein.