DE602982C - Selbsttaetige Kurssteuerung fuer Wasser- und Luftfahrzeuge - Google Patents

Selbsttaetige Kurssteuerung fuer Wasser- und Luftfahrzeuge

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DE602982C
DE602982C DEG81120D DEG0081120D DE602982C DE 602982 C DE602982 C DE 602982C DE G81120 D DEG81120 D DE G81120D DE G0081120 D DEG0081120 D DE G0081120D DE 602982 C DE602982 C DE 602982C
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DE
Germany
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course
collector
relay
control device
computing device
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Expired
Application number
DEG81120D
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Fischer
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Siemens APP und Maschinen GmbH
Original Assignee
Siemens APP und Maschinen GmbH
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Publication date
Application filed by Siemens APP und Maschinen GmbH filed Critical Siemens APP und Maschinen GmbH
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    • GPHYSICS
    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05DSYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
    • G05D1/00Control of position, course, altitude or attitude of land, water, air or space vehicles, e.g. using automatic pilots
    • G05D1/02Control of position or course in two dimensions
    • G05D1/0206Control of position or course in two dimensions specially adapted to water vehicles

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Control Of Position, Course, Altitude, Or Attitude Of Moving Bodies (AREA)

Description

prfifttngsfiof
HL
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
24. SEPTEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 65 f 2 GRUPPE
Siemens Apparate und Maschinen G. m. b. H. in Berlin*)
Selbsttätige Kurssteuerung für Wasser- und Luftfahrzeuge
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. November 1931 ab
Um Fahrzeuge, z. B. Schiffe, auf einem gegebenen Kurs zu führen und ohne Pendelungen sehr schnell in einen, neuen Kurs einzulenken, sind Rudersteuerungen bekannt, bei denen außer der beispielsweise vom Kompaß angezeigten Abweichung des Fahrzeuges vom gewollten Kurs noch die Ruderbewegung selbst auf die Steuereinrichtung für die Rudermaschine einwirkt. Die Steuereinrichtung besteht dabei meist aus einem Nachdrehkontaktwerk zur Einschaltung des Rudermotors, wobei entweder in das die Kursabweichung übertragende Getriebe oder in das Nachdrehgetriebe eine Dämpfungseinrichtung eingeschaltet ist, die die zur Unterdrückung des Pendeins um den gewollten . Kurs notwendige Vorumschaltung der Rudermaschine bewirkt.
Es sind aber auch von der Ruderbewegung nicht rückbeeinflußte: Kurssteuerungen bekannt, bei denen die notwendige Phasenverschiebung zwischen den Kursabweichbewegungen des Fahrzeuges und den Ruderausschlägen dadurch erzielt wird, daß das Ruder eine Einstellung proportional der Größe, der Winkelgeschwindigkeit und gegebenenfalls noch entsprechend dem Integral der Kursabweichungen über die Zeit erhält. Dabei sind drei fortlaufend entsprechend diesen Größen gesteuerte Motoren vorhanden, die gemeinsam über Differentialgetriebe das Ruder einstellen. Diese Steuerung ist recht verwickelt und teuer und wirkt in der Regel zu grob. Für die Messung der Winkelgeschwindigkeit der Fahrzeugdrehung ist dabei ein federgedämpfter Kreisel (Wendezeiger) vorgesehen, der schon bei den geringsten Abweichbewegungen des Fahrzeuges die Stellung des Ruders beeinflußt. Letzteres ist in der Regel durchaus unerwünscht. Denn die kleinen, z. B. durch Seegang hervorgerufenen Gierbewegungen eines Schiffes, die immer vorhanden sind, stören den Kurs des Schiffes praktisch, nicht. Eine derart grobe Steuerung1 erfordert nur unnötig· viel Energie.
Die Erfindung betrifft eine für Wasser- und für Luftfahrzeuge geeignete Kurssteuerung, die bei verhältnismäßig einfachem Aufbau unter Vermeidung der erwähnten Nachteile geeignet ist, das Fahrzeug unabhängig von den kleinen, durch Seegang! o. dgl. bedingten Gierbewegungen auf einem festen Kurs zu halten oder sehr schnell und ohne Pendelungen in einen neuen Kurs einzulenken. Erfindungsgemäß steht zu diesem Zweck die Regelvorrichtung für die Rudermaschine bei größeren Kursabweichungen, also insbesondere beim Einstellen eines neuen Kurses mit einem die Kursabweichung anzeigenden Steuerorgan in Verbindung, dessen Steuerwirkung so stark ist, daß das Ruder von ihm möglichst in seine Hartlagen gebracht wird.
Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Frits Fischer in Zürich.
Sobald jedoch das Fahrzeug annähernd den gewollten Kurs erreicht hat, gibt dieses Steuerorgan die weitere Steuerung an eine die Drehgeschwindigkeit des Fahrzeuges bestimmende Einrichtung ab. Diese Einrichtung ist erfindungsgemäß zweckmäßig so ausgebildet, daß sie nicht die augenblickliche, sondern eine mittlere Drehgeschwindigkeit des Fahrzeuges als Differenzenquotient zwisehen den Kursabweichungen und einer durch die Einrichtung festgelegten Zeit, die auch von der Fahrgeschwindigkeit abhängig sein kann, bestimmt. Diese mittlere Drehgeschwindigkeit wird von kleineren, durch Seegang u. dgl. bedingten Kursabweichungen nicht oder kaum beeinflußt, so daß diese Störungen auch ohne Einfluß auf die Ruderführung bleiben. Die Einrichtung zur Ermittlung der Drehgeschwindigkeit besteht
so beispielsweise aus drei Gruppen von Relais, die an drei Kollektoren angeschlossen sind, von denen zwei entsprechend den Kursabweichungen und der dritte mit konstanter Geschwindigkeit oder entsprechend der ■ Fahrgeschwindigkeit einstellbar ist. Innerhalb einer bestimmten Zeit werden die Stellungen der beiden ersten Kollektoren in zwei Relaisgruppen festgelegt und darauf durch Auslösung einer dritten Gruppe von Differenzrelais miteinander verglichen und auf die Steuereinrichtung der Rudermaschine zur Einwirkung gebracht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind im folgenden an einem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel einer Schiffs steuerung ausführlich beschrieben.
Auf einem' aus zwei gegeneinander isolierten Halbringsegmenten ax und a2 bestehenden Kollektor 0, der der Einfachheit wegen zunächst durch Drehen eines Handrades b verstellbar sein soll, schleifen drei Bürsten blt b0, b2. Die Stromzuführung zu diesen Bürsten erfolgt über drei Schleifringe J1, J0, S2.
Der die Bürsten führende Arm B und die Schleifringe befinden sich auf einer Achse, die über die Schneckengetriebe C1 und C2 durch einen vom Kompaß gesteuerten, für gewöhnlich als Kompaßtochter bezeichneten Synchronmotor K angetrieben wird. Die Übersetzung von dem Motor K auf die Bürstenachse ist so gewählt, daß letztere sich mit der gleichen Geschwindigkeit dreht wie die Kompaßrose, also bei einer vollen Drehung des Schiffes von 3600 einen Umlauf macht. Der Kompaßmotor K ist dabei so eingestellt, daß die mittlere Bürste b0 die jeweilige Kursrichtung des Schiffes anzeigt.
Unter der Annahme, daß mit dem Handrad b der Kollektorring a so gedreht worden sei, daß der zwischen den Segmenten Gs1 und a2 befindliche Schlitz nach Norden zeigt und das Schiff im Augenblick gerade die Kursrichtung 45 ° besitzt, befindet sich die mittlere Bürste b0, wie dargestellt, auf dem Kollektorsegment a2. Der der Bürste am Schleifring s zugeführte Strom fließt über das Segment a2 und wird an einem der Schleifringe d abgenommen, wodurch das Relais e zum Anzug gebracht wird. Gleichzeitig wird über die dem Kollektorschlitz am nächsten liegende Bürste b2, den oberen Schleifring S2 und einen auf dem Relais e liegenden Arbeitskontakt et dem Relais g Strom zugeführt, das daher ebenfalls anzieht. Haben beide Relais e und g angezogen, so liegt über die Leitung I1 Spannung an dem Segment H B des Steuerkollektors St K der Rudermaschine, die demzufolge das Ruder in die Endlage nach Backbord legt. Würde die mittlere Bürste b0 bei der gleichen Stellung des Handrades b auf das rechte Segment a2 des Kollektors aufgelaufen sein, das ist im angenommenen Falle die Schiffsrichtung 270° gegenüber der Nord-Süd-Richtung, so würde der Strom zum Relais / fließen, dieses zum Ansprechen bringen und damit gleichzeitig über die linke Bürste O1 und einen entsprechenden Arbeitskontakt auf dem Relais f auch das Relais h betätigen, wodurch das Segment H St des Steuerkollektors an Spannung gelegt und eine sinngemäße Ruderbewegung zur entgegengesetzten Seite eingeleitet werden würde.
Liegt somit das· Ruder in einer seiner Hartlagen, so setzt eine entsprechend schnelle Drehung des Schiffes auf- den gewollten Kurs zu ein. Wenn die Anker der Relais g und h dauernd angezogen bleiben, würde das Ruder so lange in der Hartlage stehenbleiben, bis die mittlere Bürste b0 den Schlitz zwischen den xoo Kollektorhalbringen Ci1 und a2 überschreitet. Danach würde das Ruder in die andere Endlage gebracht werden. Das Schiff würde also so lange die bisherige Drehrichtung beibehalten, bis es allmählich seine Drehgeschwindigkeit verloren hat. Da die Reibung des Schiffes klein ist gegenüber dem Drehimpuls, den das Schiff beim Durchgang durch den gewollten Kurs besitzt, so würde das Schiff annähernd um denselben Betrag über den gewollten Kurs hinausgedreht werden. Daraus folgt, daß bei dieser einfachen Art der Steuerung jede Kursabweichung eine Pendelbewegung des Schiffes verursacht, die nur sehr schwach gedämpft ist.
Um dieses Pendeln zu vermeiden, ist die Recheneinrichtung vorgesehen, deren Aufbau nunmehr beschrieben werden soll. Durch diese Recheneinrichtung wird schon vor Erreichen des gewünschten Kurses Gegenruder gegeben, um das Schiff aperiodisch in die richtige Kurslage zu bringen. Die Bestim-
mungsgröße dafür, wieviel Gegenruder im jeweiligen Falle erforderlich ist, ist die Drehgeschwindigkeit, mit der sich das Schiff dem gewollten Kurs nähert.
Kurz bevor das Schiff den gewünschten Kurs erreicht, etwa bei einer Abweichung von 20°, wird das Ruder, das sich, wie oben erwähnt, noch in seiner Endlage befindet, durch den Kurskollektor a, B der Steuerung
ίο durch die Recheneinrichtung übergeben. Diese Umschaltung leiten die beiden um etwa 20° gegenüber der mittleren Bürste b0 versetzten Außenbürsten O1 und b2 des Kurskollektors ein. Solange die vom eingestellten Kurs am wenigsten entfernte Bürste und die mittlere Bürste b0 auf dem gleichen Halbring O1 oder (Z2 Hegen, fließt Strom von der mittleren Bürste &0 über das betreffende Segment, die äußere Bürste und Arbeitskontakte auf den
«ο Relais e und / zu den Relais g und h, wodurch eines von beiden zum Anzug gebracht wird. Über Umschaltkontakte auf den Relais g und h wird in der bereits erwähnten Weise die durch die Lage der mittleren Bürste b0 vermittels der Relais e und / diktierten Hart-. lageeinstellung des Ruders eingeleitet. Sobald nun die äußere Bürste b2 oder O1 auf das andere Segment kommt, wird sie stromlos und das zugehörige Relais g oder h fällt ab.
Dadurch wird die Rudersteuerung von der Recheneinrichtung übernommen.
Die Recheneinrichtung besteht im wesentlichen aus drei Kollektoren k, i, ο und aus drei Gruppen von elektrischen Relais M1S und D. Auf den Kollektoren k und i schleifen Bürsten, die zu den Relais M und 61 führen. Die Bürstenarme ^1 und I1 der Kollektoren k und i sind mechanisch gekuppelt und werden über Kegelräder r von dem durch den Kreiselkompaß gesteuerten Synchronmotor K bei Kursabweichungen des Schiffes proportional diesen Abweichungen verdreht. Bei einer Kursabweichung· von wenigen Graden überstreichen die Bürsten schon den ganzen Kollektor.
Der Bürstenarm O1 des dritten Kollektors σ wird über Schneckengetriebe cs von einem Motor m angetrieben, der mit konstanter Drehzahl oder entsprechend der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges umläuft, zu welchem Zweck er vom Fahrtmesser gesteuert wird. Der Kollektor 0 besteht aus drei kleinen dicht nebeneinander liegenden Lamellen om, Od und os. Die Lamelle os ist an den Kollektor i und die Lamelle om an den Kollektor k angeschlossen. Die mittlere Lamelle od führt unmittelbar zu den Relais.
Die Segmente der beiden Kollektoren k und i sind der Reihe nach numeriert; an ihnen sind die Minuendenrelaisr M und die Subtrahendenrelais 5 angeschlossen, überstreicht die Bürste des von dem Motor m mit konstanter oder mit Fahrgeschwindigkeit veränderlicher Drehzahl angetriebenen Kollektorarmes O1 im Zeitpunkt T1 das Segment os, so wird die Nummer desjenigen Segmentes des Kollektors, auf dem in diesem Augenblick gerade die Bürste des Armes I1 steht, durch eine für diese Nummer charakteristische Stellung der drei Subtrahendenrelais S, die einen nach dem Dual-Zahlen- ^0 system abgestuften Gewichtssatz darstellen, festgehalten. Der Zahlenwert der drei Gewichtssteine ist 1,2 und 4. Dabei bedeutet ein Relais in Arbeitsstellung, daß der dem Relais zugeordnete Zahlenwert vorhanden ist, Avährend der dem Relais zugeordnete Zahlenwert nicht vorhanden ist, wenn das Relais in der Ruhestellung steht. Auf diese Weise lassen sich durch die verschiedenen Stelrungen von drei Relais die verschiedenen Stellungen der Bürsten des Armes I1 auf den sieben Segmenten festlegen.
Kommt in einem späteren Zeitpunkt T2 die Bürste des Armes O1 auf das Segment om, so wird sinngemäß die Segmentnummer, auf der die Verteilerbürste des Kollektors k in diesem Augenblick steht, in den drei Minuendenrelais M festgelegt. Im kurz darauf folgenden Zeitpunkt T3, das ist, wenn der Kollektorarm O1 das Segment o^ überstreicht, werden die Relaisstellungen untereinander verglichen, d. h. die Differenzrelais D in Abhängigkeit von der Stellung der Minuenden- und der Subtrahendenrelais M und 6" so gerichtet, daß ihre Stellung der Differenz zwisehen den von den Minuenden- und Subtrahendenrelais festgelegten Steuerbeträgen entspricht. Da der Bürstenarm O1 bei konstanter Fahrt des Schiffes eine konstante Drehzahl besitzt, ist der Winkelweg der Bürstenarme S1 und I1 für eine bestimmte Zeitspanne gemessen. Somit entspricht die in den Differenzrelais D erhaltene Steuerstellung einer mittleren Drehgeschwindigkeit des Schiffes. Je nachdem, wie diese Drehgeschwindigkeit gerichtet und ob sie groß oder klein war, wird von den Differenzrelais D eines der Backbordsegmente IB, HB, HIB oder der Steuerbordsegmente ISt, HSt, IHSt des Steuerkollektors der Rudermaschine an Spannung gelegt, so daß die Rudermaschine das Ruder entsprechend weit nach Backbord oder Steuerbord legt.
Die Recheneinrichtung ermittelt also die Änderungen der Kursrichtung nicht momentan, sondern als Mittelwert einer gewissen Zeitspanne, so daß die kleinen, schnellen, durch Seegang verursachten Pendelungen um den Kurs (Gieren) wenig Einfluß auf die Ruderführung ausüben. Die Rudermaschine arbeitet dadurch stetig und ist wesentlich entlastet. Bei Geradeausfahrt darf die Rechen-
einrichtung: keine wesentlichen Abweichungen von der Fahrtrichtung zulassen. Dennoch schleichen sich kleine Richtungsfehler ein, die einerseits durch eine, wenn auch sehr kleine Wegstrecke zwecks Kontaktgabe der Bürsten O1, ö„, b2 auf dem Kurskollektor α und andererseits durch die elektrische Synchrondrehung mit dem Kompaß bedingt sind. Es wird daher das Schiff schon um einen kleinen ίο Winkel vom Kurs abgewichen sein, bevor die Steuereinrichtung anspricht. Aber auch hier ermöglicht die Recheneinrichtung die exakte Kurshaltung. Da einer Winkelabweichung eine Winkelgeschwindigkeit vorausgehen muß, so ist die Recheneinrichtung als Geschwindigkeitsmesser das Instrument, das die kommende Winkelabweichung voraussagt. Für den Fall der Geradeausfahrt können die Funktionen der Recheneinrichtung verstärkt sein, um sie schon auf die kleinsten Geschwindigkeiten ansprecheni zu lassen.
Für fernbediente, insbesondere für unbemannte Fahrzeuge ist die Konstruktion des Kurskollektors abgeändert. Das Handrad b fällt dann fort; statt dessen ist der Kollektorring α beispielsweise in 72 Einzelseginente eingeteilt. Je zwei einander gegenüberliegende Segmentpaare sind durch zwei Kontaktsätze eines Relais überbrückt, so daß die 144 Kontaktsätze der 72 Relais im Ruhezustand einen geschlossenen, stromleitenden Kreis darstellen. Wird irgendein Kurs befohlen, so zieht das entsprechend ferngesteuerte Relais an und trennt den Kreis in zwei Halbkreise auf, wobei die Trennrichtung den befohlenen Kurs darstellt. Mit den 72 Relais läßt sich also jeder Kurs von 5 zu 5° einstellen.
An Stelle der beschriebenen elektrischen Recheneinrichtung kann natürlich auch eine gleichwertige mechanische Einrichtung Verwendung finden, die dann die Drehgeschwindigkeit des Fahrzeuges nicht als Zahlenwert, sondern etwa in Form eines Winkelweges ermittelt, so daß an Stelle des Steuerkollektors ein Regulierwiderstand für die Rudermaschine entsprechend eingestellt werden könnte. Die Rudereinstellvorrichtung, von der in der Zeichnung nur ein Teil, nämlich der Steuerkollektor, dargestellt ist, kann natürlich jede beliebige bekannte Ausbildung haben.

Claims (10)

  1. Patentansprüche:
    i. Selbsttätige Kurssteuerung für Wasser- oder Luftfahrzeuge, bei der die Ruderlegung in Abhängigkeit von der Größe und von der Winkelgeschwindigkeit der Kursabweichung des Fahrzeuges erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung für den Rudermotor bei großen Kursabweichungen unmittelbar vom Kurszeiger, bei Unterschreiten eines bestimmten Betrages der Kursabweichung jedoch von einem Drehgesehwindigkeitsmesser gesteuert wird.
  2. 2. Kurssteuereinrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Recheneinrichtung (M, S, D) zur Ermittlung der mittleren Winkelgeschwindigkeit der Kursabweichung für eine bestimmte Zeitspanne, die mit entsprechend der jeweiligen Kursabweichung, der Fahrzeuggeschwindigkeit oder der Zeit einstellbaren Organen (O1, klt it) zusammenwirkt.
  3. 3. Kurssteuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinrichtung aus drei Relaiskombinationen (M, S, D) besteht, die an drei 8Q Kollektoren (0, k, i) angeschlossen sind, wobei die Schaltarme (k±, i±) von zwei Kollektoren, beispielsweise durch einen vom Kompaß gesteuerten Antrieb (K), entsprechend den Kursabweichungen und der Schaltarm (O1) des dritten Kollektors durch einen konstanten oder vom Fahrtmesser gesteuerten Antrieb (m) eingestellt werden.
  4. 4. Kurs steuereinrichtung nach An-Spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Kompaßstellung abhängigen Kollektorarme Qi1, I1) mechanisch miteinander gekuppelt sind und daß an die Segmente der zugehörigen Kollektoren (k bzw. i) eine Anzahl Relais (M bzw. S) angeschlossen ist.
  5. 5. Kurssteuereinrichtuug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der von ' dem konstanten oder vom Fahrtmesser gesteuerten Antrieb einstellbare Kollektor (0) drei stromführende Segmente (om, od, os) gleichen Abstandes aufweist, von denen die beiden äußeren über die vom Kompaß einstellbaren Kollekto- l°5 ren (k und i) an die erste oder zweite Relaisgruppe (M bzw. S) und das mittlere an; die dritte Relaisgruppe (Z?) angeschlossen ist, wobei die Relaisgruppen untereinander derart in Reihe geschaltet sind, daß die beim Überstreichen der äußeren Kollektorsegmente (om, os) durch den vom Fahrtmesser gesteuerten Antrieb in den ersten beiden Relaisgruppen (M und S) aufgespeicherten Steuerbeträge durch die dritte Relaisgruppe (D) in dem Augenblick subtrahiert der Rudereinstellvorrichtung (St K) zugeleitet werden, wenn der Kontaktarm (O1) das mittlere Kollektorsegment (od) überstreicht.
  6. 6. Ku^ssteuereinrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen
    Kurskollektor (a, B) als Steuerorgan, dessen einer Teil, z. B. Stromabnehmer (B), yom Kurszeiger (Kompaß) einstellbar ist und dessen anderer Teil,, z. B. KoI-lektorring (a), in die beabsichtigte Kursrichtung einstellbar ist, wobei der Kollektorring in zwei gegeneinander isolierte Halbringe (at und a2) unterteilt ist, derart, daß bei Auflaufen des Stromabneh-
    to mers (B) auf einen der beiden Halbringe die Rudereinstellvorrichtung über dafür vorgesehene Relais (e, f, g, K) in dem einen oder anderen Sinne eingeschaltet wird.
  7. 7. Kurssteuereinrichtung nach Anspruch ι und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurskollektor einen Stromabnehmer (B) mit drei Bürsten (b0, blt b2) besitzt, die gegeneinander um feste, der Fahrzeugtype angepaßte Winkel versetzt sind und von denen die beiden ersten beim Auflaufen auf den einen oder anderen Halbring jeweils ein erstes Relais (eunag) zur Einschaltung der Recheneinrichtung und die dritte beim Auflaufen auf denselben Halbring, das ist bei größeren Kursabweichungen,, jeweils ein weiteres Relais (f und h) derart betätigt, daß die Recheneinrichtung abgeschaltet und die Rudermaschine unmittelbar eingeschaltet wird.
  8. 8. Kurssteuereinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die drei zur Recheneinrichtung gehörigen Kollektoren (0, i, k) auch während der Abschaltung der Recheneinrichtung von der Regeleinrichtung der Rudermaschine entsprechend den Kursabweichungen oder der Fahrgeschwindigkeit einstellbar sind, so daß sie bei Einschaltung der Recheneinrichtung durch die Relais (e, g) bereits die erforderliche Einstellung besitzen.
  9. 9. Kurssteuereinrichtung nach Anspruch i, 6 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurskollektor von Hand in die gewollte Kursrichtung einstellbar ist.
  10. 10. Kurssteuereinrichtung nach Anspruch, i, 6 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der beabsichtigte Kurs am Kurskollektor ferneinstellbar ist, indem der Kollektorring (a) aus Segmenten zusammengesetzt ist, die an ferngesteuerte Relais angeschlossen sind, derart, daß das jeweils fernbetätigte Relais den Kollektorring in einer bestimmten, den beabsichtigten Kurs darstellenden Richtung aufschneidet.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEG81120D 1931-11-14 1931-11-14 Selbsttaetige Kurssteuerung fuer Wasser- und Luftfahrzeuge Expired DE602982C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1144612B (de) * 1955-06-20 1963-02-28 Sperry Rand Corp Schlingerdaempfende Stabilisierungsanlage fuer Schiffe
DE1188469B (de) * 1960-01-29 1965-03-04 Siemens Ag Einrichtung zum Stabilisieren von Fahrzeugen, insbesondere Schiffen
DE1197778B (de) * 1955-06-20 1965-07-29 Sperry Rand Corp Schlingerstabilisierungsanlage fuer Schiffe mit wenigstens einer um ihre Laengsachse schwenk-baren Flosse

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DE1197778B (de) * 1955-06-20 1965-07-29 Sperry Rand Corp Schlingerstabilisierungsanlage fuer Schiffe mit wenigstens einer um ihre Laengsachse schwenk-baren Flosse
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