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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung/Bekämpfung von
Thysanoptera (Thripse), insbesondere, aber nicht ausschließlich für die Überwachung/Bekämpfung von
Kalifornischen Blütenthripsen
(Frankliniella occidentalis (Pergande)).
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Der
Verderb von kultivierten Pflanzen/Feldfrüchten durch Insektenschädlinge ist
ein weitverbreitetes Problem. Es ist erkannt, daß Insekten durch Zerfressen
der Pflanzen/Feldfrüchte
und auch durch Ablegen von Eiern darin direkte Schädigung verursachen.
Zusätzlich überbringen
Insekten oft übertragbare
Krankheiten, die eine Schädigung
von Pflanzen/Feldfrüchten
verursachen.
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Ein
Verfahren zur Bekämpfung
von Insekten ist die direkte Aufbringung von Schädlingsbekämpfungsmitteln/Pestiziden auf
die Pflanze/Feldfrucht. Jedoch wird, da die verwendeten Schädlingsbekämpfungsmittel/Pestizide
gewöhnlich
für andere
Lebewesen toxisch sind, ihre Verwendung aus Umweltgründen zunehmend
weniger akzeptabel. Außerdem
gibt es das Problem des Auslösens
von unerwünschten
Reaktionen, wie beispielsweise Vergiftung oder Allergien, für Land-
und Gartenarbeiter. Viele Verbraucher kaufen nur ungern eßbare Feldfrüchte, die
mit Pestiziden behandelt worden sind, weil sie von Pestizidrückständen nachteilige Auswirkungen
auf ihre Gesundheit befürchten.
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Die
Verwendung von Fallen in der Nähe
der Feldfrucht, die ein Sexualpheromon als Lockmittel und ein Schädlingsbekämpfungsmittel
enthalten, wird zunehmend weitverbreitet. Die Fallen können selektiv
beim Anlocken eines Geschlechts (gewöhnlich des männlichen)
des betreffenden Insekts sein, so daß es aus der Population entfernt
wird und daher das Populationswachstum bekämpft wird. Alternativ können die
Fallen in ihrer Arbeitsweise allgemeiner sein.
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Die
allgemeine Freisetzung eines anlockenden Sexualpheromons wird manchmal
auch als Bekämpfungsmaßnahme verwendet.
Das freigesetzte Sexualhormon verwirrt das Geschlecht, das angelockt
wird, so daß es
keinen Partner ausfindig machen kann. Diese Unterbrechung des Paarungsprozesses
verlangsamt oder stoppt den Aufbau der Schädlingspopulation.
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Die
Ordnung Thysanoptera (Thripse) ist eine Gruppe von Insekten, von
der erkannt ist, daß sie
Schädigung
für einen
breiten Bereich von kultivierten Feldfrüchten verursacht. Einige Thripse
sind ein Schädling
für eine
spezielle Feldfrucht, z.B. sind Avocado-Thripse ein Schädling für Avocadofrüchte, wohingegen
einige Spezies ein Schädling
für einen
breiten Bereich von Feldfrüchten
sind. Thripse verursachen Schädigung
für Feldfrüchte, indem
sie auf den Feldfrüchten
fressen und darin ihre Eier ablegen. Ihre Freßmethode umfaßt Durchdringen
von Teilen der Pflanze und Aussaugen des flüssigen Inhalts, wobei so ästhetisch
unansehnliche Narbenbildung und Verkümmern des Wachstums der Feldfrucht
verursacht wird. Allein das Vorhandensein von Insekten oder kleine
Fraßspuren
können
Zierpflanzenernten unverkäuflich
machen. Einige Thripse verbreiten Pflanzenviren, die beträchtliche
Schädigung
für viele
Feldfrüchte
verursachen können.
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Thripse
sind gewöhnlich
innerhalb geschlossener Teile der Feldfrucht, wie beispielsweise
Blütenknospen
und Blattknospen, aktiv. So ist gewöhnlich die Schädigung,
die durch Thripse in der Form von direkter Schädigung, wie beispielsweise
Fressen, und in der Form von indirekter Schädigung, wie beispielsweise Übertragung
eines Virus, verursacht wird, oft erfolgt, bevor die Thripse selbst
beobachtet worden sind. Für
Feldfrüchte,
wie beispielsweise kommerziell geerntete Blütenpflanzen, ist die Bekämpfung von
Thripsen ein besonders akutes Problem, da die Schädigung durch
Thripse manchmal nur in den späten
Stadien der Blütenentwicklung
beobachtet wird, wenn sich die Knospe schließlich öffnet. Thripse sind auch ein
Problem, weil sie sich schnell fortpflanzen und sich sehr schnell
große
Schädlingspopulationen
aufbauen können,
wenn nicht kontrolliert wird.
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Thripse
sind schwierig mit Insektiziden zu bekämpfen, weil sie sich in winzige
Vertiefungen auf der Pflanze zurückziehen,
wo es weniger wahrscheinlich ist, daß Insektizide sie erreichen,
und weil die hauptsächlichen
Schädlingsspezies
hohe Niveaus von Insektizidresistenz aufweisen. Zusätzlich werden
Pestizide, die auf Feldfrüchte
aufgebracht werden, als schlechte Lösung für das Problems der Thripse
wahrgenommen, da die verwendeten Pestizide normalerweise schädlich für die Population
von nützlichen
Arthropoden sind, die auf die Thripse und andere Insekten- und Milbenschädlinge auf
der Feldfrucht Jagd machen.
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Biologische
Bekämpfungsmittel,
wie beispielsweise Raubmilben oder pilzartige Krankheitserreger, werden
manchmal verwendet, um Thripse zu bekämpfen, aber sie sind nicht
immer zuverlässig,
und sie sind auf manchen Feldfrüchten
nicht sehr wirksam.
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WO-A-9956538 offenbart
die Bekämpfung
des Wachstums von Thripsen, Blattläusen und Spinnenmilben unter
Verwendung einer Zusammensetzung, umfassend einen Benzylester einer
aromatischen Säure oder
aliphatischen Säure
oder ein Salicylatderivat.
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WO-A-9962334 offenbart
die Bekämpfung
von Populationen einer breiten Vielfalt von Schädlingen unter Verwendung von
Schädlingsbekämpfungsmitteln
mit definierten Formeln, die Ester, enthaltend einen Benzolkern,
konjugiert mit einer olefinischen Doppelbindung, sind. Zu Beispielen
derartiger Ester gehören
Cinnamylacetat, Cinnamylbenzoat, Coniferylacetat, Coniferylbenzoat,
Sinapinacetat und Sinapinbenzoat.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehend dargestellten
Probleme zu vermeiden und zu mildern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Überwachung/Bekämpfung von
Thysanoptera (nachstehend Thripse) durch die Verwendung einer verhaltensmodifizierenden
Verbindung der Formel 1 bereitgestellt, wobei die Formel:
ist, wo R
1 eine
Monoterpenylgruppe und R
2 eine C
3-C
5-Gruppe ist.
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Es
wurde gefunden, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung besonders wirksam beim Nachahmen
der Wirkungen eines natürlichen
Thrips-Pheromons ist, und so können
die Thripse zu Zwecken der Überwachung
oder Bekämpfung
wirksam angelockt werden. Sie können
auch zu Zwecken der Bekämpfung
verwirrt werden. Die Erfindung stützt sich daher für ihre Wirkung
nicht auf irgendwelche toxische Qualitäten der Verbindung der Formel
(1), sondern vielmehr auf die Modifizierung des Verhaltens von Thripsen.
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Wenn
ein Geschlecht der Thripse angelockt und überwacht wird, kann das Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um die Populationsdichte
von Thripsen in einem bestimmten Gebiet aus der Analyse der Anzahl
und/oder des Geschlechts der gefangenen Thripse abzuschätzen. Auf
der Grundlage der Anzahl von angelockten Thripsen kann dann eine
Entscheidung gefällt
werden, welche weitere Aktion, wenn überhaupt, erforderlich ist.
Bei einem extremen Niveau kann das Niveau der Überwachung so ausgewählt werden,
daß ein
so hoher Anteil der Anzahl von Thripsen aus der Population entfernt
wird, wie es möglich
ist.
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Wenn
weibliche Thripse angelockt und überwacht
werden, wird die Bekämpfung
der gesamten Thripspopulation erreicht, da die Anzahl von weiblichen
Thripsen verringert wird. Es wurde beobachtet, daß, wenn das
Verfahren der Erfindung verwendet wird, um weibliche Thripse anzulocken
und zu überwachen,
es besonders wirkungsvoll ist, da mit der Entfernung eines Anteils
der Anzahl von Eier legenden Weibchen aus der Thripspopulation nicht
nur die Schädigung,
verursacht durch Weibchen, die Eier in eine zu schützende Feldfrucht
legen, schnell verringert wird, sondern auch das Populationswachstum
mit seinen damit verbunden Vorteilen hinsichtlich verringerter Schädigung schnell
eingedämmt
wird.
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Wenn
männliche
Thripse angelockt und überwacht
werden, wird die Bekämpfung
der gesamten Thripspopulation erreicht, da die weiblichen Thripse
nicht befruchtet werden. Unbefruchtete Weibchen erzeugen dann nur
männliche
Thripse, so wird die Anzahl von Weibchen in der nächsten Generation
verringert und wird die Populationszunahme eingedämmt.
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Am
meisten bevorzugt ist R1 Isobornyl, wie
nachstehend gezeigt ist.
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Alternativ
kann R1 eine Lavandulylgruppe sein.
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R2 ist vorzugsweise gerades oder verzweigtes
Alkyl oder Alkylen, am meisten bevorzugt gerades Alkyl.
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R2 ist vorzugsweise C4 (d.h.,
die R2C(O)O-Gruppe in der Verbindung der
Formel (1) hat insgesamt 5 Kohlenstoffatome).
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Geeignete
Beispiele der R2C(O)O-Gruppe in der Verbindung
der Formel (1) sind die Valerat-, Isovalerat-, 2-Methylbutanoat-
und Pivalatgruppe.
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Die
Verbindung der Formel 1 kann Isobornylvalerat sein, d.h.:
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Alternativ
kann die Verbindung der Formel 1 Isobornylisovalerat, Isobornyl-2-methylbutanoat
oder Isobornylpivalat sein. Zu weiteren Möglichkeiten gehören Lavandulylvalerat,
Lavandulylisovalerat, Lavandulyl-2-methylbutanoat und Lavandulylpivalat.
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Das
Verfahren der Erfindung, d.h. der Weg, auf dem die Verbindung der
Formel 1 verwendet wird, kann auf mehreren Wegen ausgeführt werden.
Für ein
Verfahren zur Bekämpfung
von Thripsen schließen
diese die Verwendung als Konfusionsmittel ein.
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In
diesem Verfahren wird eine Verbindung der Formel 1 innerhalb eines
Gebietes, befallen (oder möglicherweise
befallen) von Thripsen, breitwürfig
gestreut. Da die Verbindung der Formel 1 die Wirkung eines Thrips-Pheromons
nachahmt, werden die Thripse „verwirrt", nämlich überwindet
die Anwendung einer Verbindung der Formel 1 die Wirkung von allen
vorhandenen natürlichen
Thrips-Pheromonen mit dem Ergebnis, daß die Thripse keinen Paarungspartner
finden können.
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Für ein Verfahren
zur Überwachung
von Thripsen kann eine Verbindung der Formel 1 in einer Freisetzungsvorrichtung,
untergebracht in einem Gebiet, befallen (oder möglicherweise befallen) von
Thripsen, bereitgestellt werden. Die Freisetzungsvorrichtung kann
ein Mittel zum Immobilisieren und/oder Töten der Thripse einschließen, so
daß die
Thripse die Freisetzungsvorrichtung nicht verlassen können, wenn
sie davon angelockt sind. Nämlich
kann die Freisetzungsvorrichtung durch Anlocken und dann Entfernen
von Thripsen aus einem Gebiet als Schädlingsbekämpfungsvorrichtung verwendet
werden.
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Vorzugsweise
wird die Verbindung der Formel 1 in/auf einem Träger der Freisetzungsvorrichtung
gehalten. Im allgemeinen ist das Trägermedium ein Klebematerial,
so daß die
Thripse daran kleben.
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Ein
bevorzugtes Beispiel einer Freisetzungsvorrichtung umfaßt ein Blatt
aus Kunststoff mit einer klebrigen Klebstoffbeschichtung, die mit
einer Formulierung, einschließend
eine Verbindung der Formel 1, getränkt/beschichtet worden ist.
Derartige Freisetzungsvorrichtungen werden gewöhnlich als „Klebefallen" bezeichnet. Vorzugsweise
ist der Kunststoff porös,
um Durchdringen der Formulierung zu erlauben. Im allgemeinen ist
das Lösungsmittel
für die
Formulierung Hexan oder Aceton. Da Thripse von bestimmten Farben
angelockt werden, ist das klebrige Papier vorzugsweise gefärbt, um
als sekundäres
Lockmittel zu wirken. Am meisten bevorzugt ist das Blatt aus klebrigem
Kunststoff blau, weiß oder
gelb gefärbt.
Die Verwendung von gefärbten
Freisetzungsvorrichtungen ist in dem Artikel der Zeitschrift für Angewandte
Entomologie 107, 136–140
(H. F. Brødsgaard)
beschrieben. In diesem Artikel wurde gefunden, daß ein Blatt
mit einer Farbe nahe an Pantone® 279
(eine Schattierung von Blau) für
Thripse das am meisten anlockende ist.
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Im
allgemeinen ist jedes Blatt aus Kunststoff rechteckig mit Abmessungen
um 7 cm herum und zwischen 10–15
cm, obwohl Blätter
mit anderen Größen nicht
ausgeschlossen sind. Zum Beispiel kann das Blatt die Form eines
Streifens haben und sich um/über
einen Teil des Wachstumsgebietes erstrecken.
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Wenn
es auch zu erkennen ist, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung angewandt werden kann, um Thripse
in einer Vielzahl unterschiedlicher Standorte zu überwachen,
wird bevorzugt, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung in einer geschlossenen Struktur
wie beispielsweise einem Gewächshaus verwendet
wird. In diesem Fall ist die Freisetzungsvorrichtung vorzugsweise
in der Form eines Streifens, der sich entlang einer Seite des Gewächshauses
erstreckt.
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Es
wird bevorzugt, daß jede
Freisetzungsvorrichtung, wenn in einer geschlossenen Struktur verwendet,
eine wirksame Menge der Verbindung der Formel 1 erzeugt/freisetzt.
Im allgemeinen wird, um die Wirkung eines einzelnen Thrips zu erzeugen/nachzuahmen,
die Freisetzungsvorrichtung gestaltet, um eine Verbindung der Formel
1 in einer Menge zu erzeugen/freizusetzen, die mindestens die Menge
von Pheromon, die von einem einzelnen Thrips freigesetzt werden
würde,
und stärker
bevorzugt ein Mehrfaches davon beträgt. Die bevorzugte Freisetzungsrate
einer Freisetzungsvorrichtung liegt in dem Bereich von 150 bis 1500000
Pikogramm (1,5 μg)
pro Stunde, wobei 1000 bis 750000 Pikogramm (0,75 μg) pro Stunde
stärker
bevorzugt und 2000 bis 300000 Pikogramm (0,3 μg) pro Stunde am meisten bevorzugt
werden.
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Vorzugsweise
wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet, um die
Population von Thripsen für
Ernten von kultivierten Blumen, z.B. Chrysanthemen und Rosen, und
zusätzlich
für andere
Feldfrüchte wie
beispielsweise Gurken und Paprika zu überwachen/zu bekämpfen.
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Es
wird vorgeschlagen, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, um laufende
und/oder fliegende Spezies von Thripsen zu überwachen/zu bekämpfen. Zu
bevorzugten Beispielen derartiger Thripse gehören Thrips palmi (Karny), Thrips
tabaci (Lindeman), Frankliniella fusca (Hinds), Frankliniella schultzei
(Trybom), Frankliniella tritici (Fitch) und Kalifornische Blütenthripse
(Frankliniella occidentalis). Am meisten bevorzugt wird das Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet, um die Population von Kalifornischen
Blütenthripsen
(Frankliniella occidentalis) zu bekämpfen.
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Die
Erfindung wird nun mit Bezugnahme auf die folgenden nichtbegrenzenden
Beispiele weiter beschrieben.
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BEISPIELE
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Aufziehen von Thripsen
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Thripse
wurden ursprünglich
aus einem kommerziellen Glasgewächshaus
erhalten und dann auf Topfchrysanthemen (Dendranthema × grandiflora
(Ramat.) Kitamura) bei 25°C
unter einem wiederholten Zyklus, bestehend aus 18 Stunden Licht
und 6 Stunden Dunkelheit, gehalten. Die Kultur auf Chrysanthemen
lieferte adulte Weibchen gemischten Alters, die in Olfaktometer-Bioassays
von adulten Männchen
angelockt wurden, so wurden diese in den Bioassays verwendet.
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Das Y-Rohr-Olfaktometer
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Das
Y-Rohr hat zwei Schenkel in einem Winkel von 90° und einen Fuß, die alle
mit inneren Durchmessern von 5 mm 60 mm lang sind. Das Y-Rohr wurde
waagerecht gehalten und von oben mit vier Leuchtstoffröhren (950
Lux) beleuchtet. Es wurde durch eine 10 cm hohe mattschwarze Kartonwand,
die ein Quadrat von 280 mm × 280
mm bildete, abgeschirmt, um alle äußeren visuellen Einflüsse zu minimieren.
Ein 50-ml-Glasrundkolben mit einem Drechsel-Kopf wurde vor jedem
Schenkel in das Rohr eingefügt
und ein Halbkreis aus Filterpapier (Whatman No. 1, Durchmesser 42,5
mm), angefeuchtet mit Wasser, wurde in jedem plaziert, um die Luft
zu befeuchten. Verbindungen zwischen Rohren sind entweder mit Messing-Swagelock-Verbindungsstücken oder
durch Einfügen
engerer Rohre in etwas weitere Rohre hergestellt. Alle die Glassachen
und die Glasswolle wurden vor jedem Versuch sorgfältig in
warmem Wasser mit dem neutralen Detergens Teepol „L" (BDH Laboratory
Supplies, Poole), dann in destilliertem Wasser, dann in Aceton gespült und über Nacht
in einem Ofen bei 200°C
trocknen lassen. Die verbindende Teflonrohrleitung und die Swagelock-Verbindungsstücke wurden
vor jedem Lauf eines Versuchs sorgfältig in warmem Wasser mit dem
neutralen Detergens Teepol „L", dann in destilliertem
Wasser, dann in Hexan gespült
und über
Nacht in einem Abzugschrank trocknen lassen.
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Saubere
Luft der Qualität
null aus einer Stahlflasche (geliefert von British Oxygen Corporation,
Manchester) wurde durch ein Aktivkohlefilter und dann Teflonrohre
entlang zu zwei Durchflußmeßgeräten (Supelco,
Sigma-Aldrich, Poole) geleitet, die den Luftstrom zu den zwei Schenkeln
eines Y-Glasrohres regulierten. Die Geschwindigkeit in den zwei
Schenkeln betrug 50 mm s–1 (59 ml min–1)
und betrug in dem Fuß 100
mm s–1 (118
ml min–1)
und wurde mit einem Blasenströmungsmesser
kontrolliert.
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Y-Rohr-Olfaktometer-Bioassays
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Adulte
wurden eines zu einer Zeit in den Fuß von dem Y-Rohr plaziert,
indem sie mit einem feinen Pinsel überführt wurden, und man ließ sie das
Y-Rohr hinauflaufen. Eine Wahl wurde aufgezeichnet, wenn sie zuerst
eine Linie 20 mm unterhalb jedes Schenkels von der Verbindung des „Y" überquerten. Wenn nicht innerhalb
von 3 min eine Wahl getroffen wurde, wurde „keine Wahl" aufgezeichnet und
von der Analyse ausgeschlossen. Jedes Individuum wurde zweimal getestet,
um zwei aufeinanderfolgende Wahlmöglichkeiten bereitzustellen.
Die Probenkolben, die Verbindungsrohrleitung und das Y-Rohr wurden
nach jeweils 5 Individuen umgekehrt. Dies verringerte einen möglichen
systematischen Fehler aus äußeren Einflüssen. Jeder
Versuch bestand aus 1 bis 3 Läufen
an getrennten Tagen, um einen möglichen
systematischen Fehler aus äußeren Einflüssen zu
verringern. Eine Gesamtmenge von 25 Individuen wurde in jedem Lauf
eines Versuchs, der etwa 2 Stunden dauerte, getestet. Die Versuche
wurden bei 25 ± 1°C durchgeführt.
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Am
Beginn von jedem Lauf wurden 0,2 ml destilliertes Wasser auf das
Filterpapier in jedem Kolben gegeben. 1 μl der Testsubstanz (eine bekannte
Menge in Hexan) wurde auf das Filterpapier in einem Kolben gegeben
und 1 μl
Hexan wurde als Kontrolle auf das Filterpapier in dem anderen Kolben
gegeben. Die Filterpapiere wurden jedesmal, wenn die Ausstattung
umgekehrt wurde, entfernt und mit frischem Wasser und Test- und
Kontrollsubstanzen ersetzt.
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Es
wurde gezeigt, daß es
keine Präferenz
im Verhalten der Thripse gab, indem an drei getrennten Tagen in
dem Y-Rohr-Olfaktometer Weibchen gemischten Alters (in Abwesenheit
einer Testzusammensetzung) getestet wurden. Der Apparat war wie
vorher, aber mit nur Wasser und Hexan in jedem Kolben, aufgebaut.
Da die Arme des Y-Rohrs durch Drehen des Fußes um 180° nach jeweils fünf Individuen
umgekehrt wurden, konnte der Unterschied in der Anzahl von Wahlmöglichkeiten
zwischen links und rechts und zwischen Arm A und Arm B gesondert
getestet werden. Es gab keine Präferenz
für links
oder rechts oder für
Arm A oder Arm B, wobei so festgestellt wurde, daß es keinen
systematischen Fehler in dem Apparat gab.
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Ergebnisse
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BEISPIEL 1
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Unter
Verwendung des vorstehend dargestellten Verfahrens wurde gefunden,
daß die
Verbindung Isobornylvalerat (nachstehend gezeigt), die in dem Laboratorium
aus Isobornylalkohol und Valeriansäure synthetisiert worden war,
angewandt in einem Y-Rohr-Olfaktometer,
ein Lockmittel für
weibliche Kalifornische Blütenthripse
war. In jedem Fall wurden 25 adulte Weibchen in 2 oder 3 getrennten
Läufen
getestet. Die Verbindung wurde in 1 μl Hexan angewandt. Die Ergebnisse
wurden aus den getrennten Läufen
vereinigt und sind in Tabelle 1 angegeben. Außerdem ist für jedes
Ergebnis in Tabelle 1 eine Zahl angegeben, die die Wahrscheinlichkeit
dieses Ergebnisses zeigt, sich nur durch Zufall zu ereignen. TABELLE 1
Menge
der Verbindung (ng) | Lösungsmittel | Präferenz (%) | Wahrscheinlichkeit |
0,002 | Hexan | 64,8 | 0,007 |
0,02 | Hexan | 73,3 | < 0,0001 |
0,1 | Hexan | 76,9 | < 0,0001 |
0,2 | Hexan | 79,8 | < 0,0001 |
2 | Hexan | 60,3 | 0,026 |
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In
jedem Fall kann gesehen werden, daß die Wahrscheinlichkeit des
Ergebnisses, nur durch Zufall zu erfolgen, extrem unwahrscheinlich
ist. In jedem Fall kann gesehen werden, daß die getesteten Thripse eine starke
Präferenz
für die
Verbindung Isobornylvalerat zeigen (vorstehend schematisch gezeigt).
So kann geschlossen werden, daß Isobornylvalerat
ein starkes Lockmittel für
Thripse ist.
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BEISPIEL 2
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Beispiel
1 wurde wiederholt, indem jeweils Isobornyl-2-methylbutanoat, Isobornylpivalat
und Lavandulylvalerat in Mengen von 0,1 ng verwendet wurden. Das
Verfahren wurde leicht modifiziert, so daß das Filterpapier in einer
Länge von
Teflonrohr anstatt in einem Glaskolben plaziert wurde. Die erhaltenen
Ergebnisse waren wie folgt:
Verbindung | Präferenz (%) | P |
Isobornyl-2-methylbutanoat | 72,9% | 0,018 |
Isobornylpivalat | 61,3% | 0,010 |
Lavandulylvalerat | 79,2% | < 0,001 |
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Es
kann aus den vorstehenden Werten gesehen werden, daß jede der
vorstehenden drei Verbindungen ein starkes Lockmittel für die Thripse
ist.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Unter
Verwendung des vorstehend dargestellten Verfahrens zeigte die nachstehend
gezeigte Verbindung (Lavandulylacetat),
angewandt in Dosen von 0,1
ng, 1 ng, 10 ng, 100 ng und 1000 ng (wo ng Nanogramm ist), unter
den vorstehend dargestellten Bedingungen keine Lockmittelwirkung
auf weibliche Kalifornische Blütenthripse.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Unter
Verwendung des vorstehend dargestellten Verfahrens zeigten die nachstehend
angegebenen Verbindungen
CH3CO2CH2CHC(CH3)CH2CH2CHC(CH3)2 Nerylacetat
und
HCO2CH2CHC(CH3)CH2CH2CHC(CH3)2 Nerylformiat,
angewandt
in Dosen von 1 ng, 10 ng, 100 ng unter den vorstehend dargestellten
Bedingungen, keine Wirkung auf weibliche Kalifornische Blütenthripse.