DE60210065T2 - Katalysator für enantioselektive reduktion von ketonen - Google Patents

Katalysator für enantioselektive reduktion von ketonen Download PDF

Info

Publication number
DE60210065T2
DE60210065T2 DE60210065T DE60210065T DE60210065T2 DE 60210065 T2 DE60210065 T2 DE 60210065T2 DE 60210065 T DE60210065 T DE 60210065T DE 60210065 T DE60210065 T DE 60210065T DE 60210065 T2 DE60210065 T2 DE 60210065T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
compound according
reduction
hydrocarbon group
borane
amino
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60210065T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60210065D1 (de
Inventor
Jean Court
Monique Lopez
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Centre National de la Recherche Scientifique CNRS
Original Assignee
Centre National de la Recherche Scientifique CNRS
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Centre National de la Recherche Scientifique CNRS filed Critical Centre National de la Recherche Scientifique CNRS
Application granted granted Critical
Publication of DE60210065D1 publication Critical patent/DE60210065D1/de
Publication of DE60210065T2 publication Critical patent/DE60210065T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F5/00Compounds containing elements of Groups 3 or 13 of the Periodic Table
    • C07F5/02Boron compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F5/00Compounds containing elements of Groups 3 or 13 of the Periodic Table
    • C07F5/02Boron compounds
    • C07F5/022Boron compounds without C-boron linkages

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindung vom Typ Oxazaborolidin, das an einen Stoff fixiert ist, der aus Raney-Nickel, Raney-Kobalt und Raney-Eisen ausgewählt ist, ihr Hersteilungsverfahren und die Verwendung dieser Verbindung als Katalysator der Reaktion der Reduktion von Keton zur Erzeugung von chiralen Alkoholen.
  • Chirale Alkohole werden häufig in der pharmazeutischen Industrie als Synthesezwischenprodukte von pharmazeutischen Wirkstoffen verwendet. So ist die enantioselektive Reduktion von prochiralen Ketonen, die zu entsprechenden optisch aktiven sekundären Alkoholen führen, von großer Bedeutung.
  • Im Allgemeinen umfasst das Verfahren einen Reduktionsschritt, der ein prochirales Keton mit einem Reduktionsmittel auf Borbasis in Gegenwart eines Katalysators vom Typ Oxazaborolidin reagieren lässt. Das Reduktionsmittel auf Borbasis kann der Komplex Dimethylsulfid-Boran oder der Komplex Tetrahydrofuran Boran oder auch der Komplex N,N-Diethylanilin-Boran oder der Komplex 1,4-Thioxan-Boran sein. Diese Reaktion ist insbesondere in 1 dargestellt. Gemäß einer Abwandlung dieses Verfahrens wird das Oxazaborolidin durch seinen Vorläufer, einen Aminoalkohol, ersetzt, der bei der Reduktion in situ in Oxazaborolidin überführt wird.
  • Die Fixierung dieser Katalysatoren vom Typ Oxazaborolidin oder Vorläufer an unlösliche Polymere wurde bereits beschrieben, wobei diese Fixierung dem Katalysator gestattet, von dem Reaktionsmedium leicht getrennt zu werden und gege benenfalls wieder verwendet zu werden. Verschiedene chirale Aminoalkohole wurden auf diese Weise an vernetzte Polystyrole gebunden und dann in Polystyrol-oxazaborolidin überführt (J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1, 345–349 (1995); Tetrahedron: assymetry Vol. 6, Nr. 11, Seiten 2755–2766 (1995), Elsevier Science Ltd; J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1, 2887–2893 (1984)).
  • Das Verfahren zur Fixierung von Oxazaborolidin an Polymere, wie Polystyrole, ist kompliziert in der Durchführung, da es im Allgemeinen in der Durchführung von vier Schritten besteht. Der letzte Schritt führt zur Bildung von Wasser, das entfernt werden muss. Außerdem begünstigt ein organisches Polymer im Allgemeinen das Zurückhalten und Einschließen der Moleküle von Reagenzien, und es ist häufig auch erforderlich, mehrere Extraktionen oder Waschungen dieses Polymers vorzunehmen. Außerdem erfordert die katalytische Reaktion ein Rühren, das das verwendete Polymer denaturieren kann.
  • Verbindungen vom Typ Oxazaborolidin wurden auch an Nickelnanopartikel fixiert (Tetrahedron Letters 40 (1999) 8375–78). Das Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen, das zur Bildung von NiB2 führt, besteht in der Reaktion von Nickeliodid mit Lithiumborhydrid und dann aus einem Mischen der NiB2-Suspension in einem Lösungsmittel mit Norephedrin.
  • Die Abtrennung dieser Verbindungen, die als Katalysator in einer Reaktion verwendet werden, ist jedoch nicht immer einfach.
  • Ziel der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen neuen Typ von Katalysator vorzuschlagen, der bei der Herstellung von chiralen Alkoholen durch Reduktion von prochiralen Ke tonen mit befriedigenden Ausbeuten und Enantiomerüberschüssen verwendbar ist.
  • Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, über einen Katalysator verfügen zu können, der sich leicht von dem das erhaltene Produkt enthaltenden Lösungsmittel trennt, und ihn damit ohne einen großen Verlust seiner Leistungen wieder verwenden zu können.
  • Diese Ziele und andere Ziele werden durch die vorliegende Erfindung erreicht, die eine Verbindung vom Typ Oxazaborolidin betrifft, das an einen Stoff fixiert ist, der aus Raney-Nickel, -Kobalt und -Eisen ausgewählt ist.
  • Diese Werkstoffe sind dem Fachmann zugänglich. Sie befinden sich im Allgemeinen in Form von Raneykörnern von 1000 bis 10000 Å Durchmesser, die Agglomeraten von Kristalliten von 70 bis 80 Å Durchmessern entsprechen.
  • Der Stoff ist vorzugsweise Raney-Nickel.
  • Diese Verbindung vom Typ Oxazaborolidin besitzt spezifischer die folgende Formel (I): Ni5B1–x(oxaza)x, worin x eine reale Zahl zwischen 0 und 0,5 ausschließlich ist und Oxaza die folgende Formel besitzt:
    Figure 00030001
    in der die Stickstoff- und Sauerstoffatome einerseits durch ein Boratom und andererseits durch eine Kohlenwasserstoff gruppe verbunden sind, der Stern dem Vorhandensein mindestens eines asymmetrischen Kohlenstoffs in dieser Kohlenwasserstoffgruppe entspricht und R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest darstellt, der durch R dargestellte Rest gegebenenfalls einem Kohlenwasserstoffring entspricht, der an die das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom verbindende Kohlenwasserstoffgruppe gebunden ist.
  • Die am meisten verwendeten Kohlenwasserstoffreste sind die Alkyl-, Aryl- oder Aralkylreste.
  • Unter Alkylrest versteht man eine lineare, verzweigte oder cyclische gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen. Insbesondere kann man als Alkylreste die Reste Methyl, Ethyl, 2-Propyl, 1-Butyl, Neopentyl (2,2-Dimethyl-1-propyl), 1-Hexyl, Cyclohexyl, Cyclopentylmethyl, Tert-Octyl (1,1,3,3-Tetramethyl-1-butyl) nennen.
  • Unter Aryl versteht man insbesondere den Rest Phenyl oder β-Naphthyl, der gegebenenfalls mit mindestens einem Substituenten substituiert ist, der aus einem Alkylrest, Alkyloxyrest und einem Halogenatom ausgewählt ist.
  • Unter Aralkyl versteht man erfindungsgemäß insbesondere Ω-Arylalkyl, in dem der Arylrest und der Alkylrest so sind, wie oben definiert wurde.
  • Die das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom verbindende Konlenwasserstoffgruppe ist vorzugsweise ein C2-Alkylrest, der mit mindestens einem Alkyl- oder Arylrest substituiert ist.
  • Oxazagruppen sind insbesondere in den oben genannten Veröffentlichungen beschrieben. Sie sind auch in den Patenten US 4 943 635 , US 6 005 133 , US 6 037 505 , 6 025 531 beschrieben.
  • Die Oxazagruppe ist vorzugsweise aus den Gruppen der folgenden Formeln ausgewählt:
    Figure 00050001
    in denen Ph den Phenylrest und tBu den Tertiobutylrest darstellt.
  • Die Oxazagruppe ist vorteilhafterweise aus den Gruppen der Formeln (IV), (V), (VI) und (VII) ausgewählt.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung vom Typ Oxazaborolidin besitzt ferromagnetische Merkmale, die ihr gestatten, leicht von dem Reaktionsmedium getrennt zu werden, wenn sie insbesondere als Katalysator in einer Reaktion der Reduktion von prochiralem Keton verwendet wird.
  • Zum Vergleich besitzen die Nickelnanopartikel, die mit Bor reagiert haben, keine ferromagnetischen Merkmale. So wird bei Anlegen eines Magnetfelds keine Wirkung auf diese Partikel beobachtet.
  • Die Verbindung vom Typ Oxazaborolidin kann auch von dem Reaktionsmedium, in dem sie sich befindet, durch einfaches Dekantieren getrennt werden.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung, das die folgenden Schritte umfasst:
    • – (1) der aus Raney-Nickel, Raney-Kobalt und Raney-Eisen ausgewählte Stoff wird in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit BII3 in Kontakt gebracht,
    • – (2) das auf diese Weise erhaltene Produkt wird mit mindestens einem Aminoalkohol in Kontakt gebracht.
  • Der verwendete Stoff ist vorzugsweise Raney-Nickel.
  • Die Temperatur der erfindungsgemäßen Schritte (1) und (2) kann in einem weiten Bereich variieren. Sie beträgt im Allgemeinen 0 bis 60°C. Die eingesetzte Temperatur entspricht vorzugsweise der Raumtemperatur (20 bis 30°C).
  • Bei den Schritten (1) und (2) arbeitet man vorzugsweise unter Inertatmosphäre, wie insbesondere Stickstoff oder Argon.
  • Das inerte Lösungsmittel der ersten Reaktion ist insbesondere aus Dioxan, Diethylether, Tetrahydrofuran, Hexan, Heptan, Oktan, Cyclohexan, Benzol, Xylol und Toluol ausgewählt. Vorzugsweise verwendet man Tetrahydrofuran oder Diethylether.
  • Der Schritt (2) wird vorzugsweise in einem Lösungsmittel durchgeführt, und zwar insbesondere in einem der oben angeführten Lösungsmittel.
  • Der verwendete Aminoalkohol hat insbesondere die allgemeine Formel (VIII)
    Figure 00070001
    in der die das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom verbindende Kohlenwasserstoffgruppe und R so sind, wie oben definiert wurde.
  • Diese Aminoalkohole sind insbesondere aus den β-Aminoalkoholen wie α-Diphenylpyrolidinmethanol, (+)- oder (–)-Norephedrin, 2-Amino-3-methyl-1-butanol (S oder R); 2-Amino-1,2-diphenylethanol(1R,2S) oder (1S,2R); 2-Amino-1,1-diphenyl-1-propanol (S oder R) und 2-Amino-3,3-dimethyl-1-butanol (S oder R) ausgewählt.
  • Vor der Reaktion von BH3 mit dem Stoff führt man vorzugsweise eine Reaktion zwischen diesem Stoff und einem BH4 -Ion insbesondere in Form von Lithiumborhydrid durch.
  • Die Mengen der Reagentien können in einem starken Maß variieren.
  • Vorzugsweise ist die verwendete Menge an BH3 so gewählt, dass die Anzahl von Nickel-, Kobalt- oder Eisen-Atomen an der für ein Reagenz zugänglichen Oberfläche der erhaltenen Verbindung minimal ist. Diese Menge ändert sich in Abhängigkeit von der spezifischen Oberfläche des verwendeten Stoffs. Um eine Größenordnung anzugehen, variiert das Verhältnis "BH3-Molekül/Oberflächen-Nickel-, -Kobalt- oder -Eisen-Atom" zwischen 0,5 und 5.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung als Katalysator einer Reaktion der Reduktion von prochiralem Keton zur Erzeugung von chiralen Alkoholen.
  • So umfasst das Reduktionsverfahren eine Behandlung eines prochiralen Ketons, das zu einem optisch aktiven Alkohol reduziert werden soll, mit einem Reduktionsmittel auf Borbasis in Gegenwart einer katalytisch wirksamen Menge eines Katalysators, der. der Verbindung gemäß der vorliegenden Erfindung entspricht.
  • Unter einer katalytisch wirksamen Menge einer Verbindung versteht man eine substöchiometrische Menge, die ausreicht, um die Überführung eines gewünschten Reagenz in ein oder mehrere Produkte zu erleichtern.
  • Unter Enantiomerüberschuss (e.e.), versteht man den gewöhnlich in Prozent ausgedrückten Überschuss des einen der beiden Enantiomere gegenüber dem anderen. So entspricht ein Enantiomerüberschuss von 90 % dem Vorhandensein von 95 % eines Enantiomers und 5 % des anderen in der betreffenden Mischung.
  • Unter prochiralem Keton, das insbesondere durch die Formel RSRLCO dargestellt ist, versteht man eine Verbindung mit einer Ketonfunktion, in der RS und RL nicht identisch sind, so dass das Reduktionsprodukt, ein sekundärer Alkohol, der Formel RSRLCHOH ein chirales Zentrum an dem die Alkoholfunktion tragenden Kohlenstoff aufweist.
  • So ist Gegenstand der Erfindung schließlich ein Verfahren zur enantioselektiven Reduktion von mindestens einem prochiralem Keton, umfassend eine Reaktion des prochiralen Ketons mit einem Reduktionsmittel auf Borbasis in Gegenwart einer erfindungsgemäßen Verbindung in katalytisch wirksamer Menge.
  • Gemäß einer Abwandlung dieses Verfahrens wird die erfindungsgemäße Verbindung in situ erzeugt.
  • Das prochirale Keton mit der Formel RSRLCO kann jedes beliebige prochirale Keton sein, bei dem RSRL gegenüber Bor inert sind. RS und RL sind unabhängig voneinander ein organischer Pest wie Alkyl, Aryl oder Aralkyl (der Begriff Alkyl wird hier in seinem weitesten Sinn verwendet, d.h. in Form eines nicht aromatischen Kohlenwasserstoffrests, und schließt infolgedessen den Alkenylrest ein, und der Begriff Aryl bedeutet einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest und schließt infolgedessen den Rest Phenyl und Naphthyl ein).
  • RS und RL können zusammen entnommen werden, um mit dem Kohlenstoff der Ketonfunktion einen Ring zu bilden, wie insbesondere Tetralon.
  • RS und RL können unabhängig voneinander mit jedem beliebigen gegenüber Bor inerten Substituenten substituiert sein, wie Alkyl, Alkoxy, Halogen usw.
  • Der enantioselektive Charakter des erfindungsgemäßen Reduktionsverfahrens hängt natürlich in einem gewissen Maß von der relativen Größe von RS und RL ab.
  • Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten prochiralen Ketone schließen insbesondere die Dialkylketone ein, wie t-Butylmethylketon, 4-Methyl-1-pentanon und Methylcyclohexylketon, und Ketonalkylaryl, wie gegebenenfalls substituiertes Acetophenon, Paramethylacetophenon, Parafluoracetophenon, Propiophenon, Chloracetophenon und 2-Acetyl-6-Methoxynaphthalen, die cyclischen Ketone, wie α-Tetralon und 2-Brom-2-cyclo-hexen-1-on usw. Die prochiralen Ketone, die bereits in chiraler Form sind, beispielsweise die Prostaglandinzwischenprodukte, können sich ebenfalls eignen.
  • Die Alkohole, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, können als chirale Reagentien, wie 1-Phenylethanol, oder als Zwischenprodukt einer späteren chemischen Synthese verwendet werden, wie optisch aktives 1-(6-Methoxy-2-naprithyl)-ethanol, ein Synthesezwischenprodukt für Naproxen.
  • Die Reduktionsmittel auf Borbasis sind im Allgemeinen aus den Komplexen Dimethylsulfid-Boran, Tetrahydrofuran-Boran (THF, BH3), N,N,-Diethylanilin-Boran (DENA, BH3) und 1,4-Thioxan-Boran ausgewählt. Man bevorzugt DENA, BH3.
  • Das erfindungsgemäße Reduktionsverfahren wird in einem geeigneten Lösungsmittel durchgeführt, einem Lösungsmittel, das in der Lage ist, Keton zu verdünnen, jedoch gegenüber Bor inert ist. Solche Lösungsmittel können insbesondere die aprotischen, nicht basischen Lösungsmittel sein, wie Ether (Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran, Diethylether), und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol. Die bevorzugten Lösungsmittel sind Ether und insbesondere Tetrahydrofuran.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung und begrenzen die vorliegende Erfindung nicht.
  • BEISPIELE
  • 2 g Raney-Nickel, das zuvor mit destilliertem Wasser (50 ml × 5) und mit THF (50 ml × 5) gewaschen wurde, werden in 5 ml THF unter Stickstoffatmosphäre in Suspension gebracht; diese Bedingungen werden für die verschiedenen Zusätze verwendet.
  • 200 μl einer Lösung von LiBH4 in THF (2M) werden zugesetzt, nach 30 Minuten wird der Katalysator mit THF (10 ml × 2) gewaschen.
  • Dem wasserfreien Raney-Nickel, dessen Oberfläche reduziert wurde, werden in 1 Stunde 7,4 ml einer BH3-Lösung, THF (1M) zugesetzt, nach 1 h bei Raumtemperatur wird der Katalysator mit THF gewaschen (10 ml × 3), man verfügt nun über etwa 2 g Ni5B (Zentesimalanalyse).
  • Aminoalkohol (7,3·10–4 mol) in 5 ml THF wird zugesetzt, das THF trübt sich schnell, nach einer Nacht bei Raumtemperatur wird der Überstand entfernt und der Katalysator wird mit THF gewaschen (10 ml × 4); man verfügt nun über etwa 2 g Ni5B(1–0,125)Oxaza0,125.
  • Reduktion Molverhältnis Oxazaborolidin/Keton = 0,1; Mol-verhältnis BH3/Keton = 1 bei dem Komplex BH3, THF; Mol-verhältnis BH3/Keton = 1,3 bei dem Komplex BH3, DENA.
  • Zu Ni5B(1–0,125)Oxaza0,125 (etwa 2 g) werden 7,3 ml BH3, THF, 1M oder 1,7 ml DENA (9,5·10–3 mol) zugesetzt. Nach 20 Minuten werden 7,3·10–3 mol Keton in Lösung in THF (3 ml) langsam bei 30°C (1 h) zugesetzt. Nach zusätzlichen 30 Minuten wird der Katalysator vom Überstand getrennt, der mit 20 ml Methanol während 20 Minuten gerührt wird, mit 8 ml HCl (1N) behandelt und mit Ether extrahiert wird. Die Etherlösung wird mit einer 1N HCl-Lösung (nur mit DENA) und mit einer gesättigten NaCl-Lösung gewaschen. Nach Trocknung und Konzentration wird der Enantiomerüberschuss durch Gasphasenchromatographie auf chiraler Kapillarsäule und/oder Polarimetrie bestimmt.
  • Der vom Überstand getrennte Katalysator kann direkt oder nach einer Waschung mit THF wieder verwendet werden.
  • Für die Abtrennung des festen Katalysators von der Reaktionsmischung oder von der Waschflüssigkeit bringt der Stillstand des Rührers die Fixierung des Katalysators am Magnet mit sich, und die Flüssigkeit kann leicht, insbesondere mit der Spritze, entnommen werden.
  • Bei Fehlen eines Magnetstabs im Inneren des Kolbens erfüllt ein außen angenäherter Magnet dieselbe Funktion. Jedoch auch ohne Magnet ist die Dekantierung sehr gut und die Fest-Flüssig-Trennung ist einfach und schnell.
    • 1) Katalysator, der sich aus der Fixierung von (+)-(1S,2R)-2-Amino-1,2-diphenylethanol (Quallich) ergibt.
    • a) Reduktion von Acetophenon (Eingänge 1,2,3): der Komplex mit THF und der Komplex mit Diethylanilin (DENA) führen zu ähnlichen Ergebnissen, die bei der 2. und 3. Verwendung wesentlich höher als diejenigen sind, die mit Dimethylsulfidboran erhalten werden.
    • b) Reduktion von substituierten Acetophenonen (Eingänge 6 und 7): der Komplex DENA, BH3 stellt sich als ein hervorragendes Reduktionsmittel heraus.
    • c) Reduktion eines Cycloalcanons (α-Tetralon) (Eingang 8): die enantioselektiven Eigenschaften des Katalysators bei seiner 1. Verwendung sind sehr gut.
    • d) Reduktion eines aliphatischen Ketons (4-Methyl-2-pentanon) (Eingang 10): DENA, BH3 hat eine unleugbare Wirkung.
    • 2) Katalysatoren, die sich aus dem Zusatz von (+)-Norephedrin und (–)-Norephedrin ergibt. Diese Katalysatoren. gestatten die Synthese jedes der optischen Isomere eines Alkohols. Zum Beispiel führt (–)-Norephedrin mehrheitlich zu (+)-R-1-Phenylethanol, (+)-Norephedrin zu (–)-S-1-Phenylethanol. Reduziert man Acetophenon mit DENA (Eingang 5), sind die Ergebnisse ebenso gut bei Norephedrin wie bei Quallichalkohol.
  • Figure 00140001
    • Quallich: (I) (1S, 2R) 2 Amino-1,2 diphenylethanol DENA, BH3: Komplex N,N-Diethylanilin, BH3 Norephedrin: C6H5CH(OH)CH(CH3)NH2

Claims (16)

  1. Verbindung vom Typ Oxazaborolidin, das an einen Stoff fixiert ist, der aus Raneynickel, -kobalt und -eisen ausgewählt ist.
  2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff Raneynickel ist.
  3. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie die folgende Formel (I) hat: Ni5B1–x(oxaza)x, worin x eine reale Zahl zwischen ausschließlich Q und 0,5 ist und Oxaza die folgende Formel hat:
    Figure 00150001
    in der das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom einerseits durch ein Boratom und andererseits durch eine Kohlenwasserstoffgruppe verbunden sind, der Stern dem Vorhandensein mindestens eines asymmetrischen Kohlenstoffs in dieser Kohlenwasserstoffgruppe entspricht und R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest darstellt, der durch R dargestellte Rest ggf. einem Kohlenwasserstoffring entspricht, der an die das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom verbindende Kohlenwasserstoffgruppe gebunden ist.
  4. Verbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom verbindende Kohlenwasserstoffgruppe ein mit mindestens einem Alkyl- oder Arylrest substituierter C2-Alkylrest ist.
  5. Verbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxazagruppe aus den Gruppen der folgenden Formeln ausgewählt ist:
    Figure 00160001
  6. Verbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxazagruppe aus den Gruppen der im Anspruch 5 definierten Formeln (IV), (V), (VI) und (VII) ausgewählt ist.
  7. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das die folgenden Schritte umfasst: – (1) der aus Raneynickel, Raneykobalt und Raneyeisen ausgewählte Stoff wird in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit BH3 in Kontakt gebracht, – (2) das auf diese Weise erhaltene Produkt wird mit mindestens einem Aminoalkohol in Kontakt gebracht.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Stoff Raneynickel ist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Aminoalkohol die allgemeine Formel (VIII) hat:
    Figure 00170001
    in der die das Stickstoffatom und das Sauerstoffatom verbindende Kohlenwasserstoffgruppe und R von der in einem der Ansprüche 3 oder 4 definierten Art sind.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Aminoalkohol aus α-Diphenylpyrolidinmethanol, Norephedin (+) oder (–), 2-Amino-3-methyl-1-butanol (S oder R); 2-Amino-1,2-diphenylethanol (1R,2S) oder (1S,2R); 2-Amino-1,1-diphenyl-1-propanol (S oder R) und 2-Amino-3,3-dimethyl-1-butanol (S oder R) ausgewählt ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das inerte Lösungsmittel aus Dioxan, Diethylether, Tetrahydrofuran, Hexan, Heptan, Octan, Cyclohexan, Benzol, Xylol und Toluol ausgewählt ist.
  12. Verwendung der Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als Katalysator einer Reduktionsreaktion von prochiralem Keton zur Erzeugung von chiralen Alkoholen.
  13. Verfahren zur enantioselektiven Reduktion von mindestens einem prochiralen Keton, umfassend eine Reaktion des prochiralen Ketons mit einem Reduktionsmittel auf Borbasis in Gegenwart einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in katalytisch wirksamer Menge.
  14. Reduktionsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß einer Abwandlung dieses Verfahrens die Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in situ erzeugt wird.
  15. Reduktionsverfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduktionsmittel auf Borbasis ausgewählt sind aus den Komplexen Dimethylsulfid-Boran, Tetrahydrofuran-Boran (THF, BH3), N,N-Diethylanilin-Boran (DENA, BH3) und 1,4-Thioxan-Boran.
  16. Reduktionsverfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel DENA, BH3 ist.
DE60210065T 2001-05-18 2002-05-13 Katalysator für enantioselektive reduktion von ketonen Expired - Lifetime DE60210065T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR0106612 2001-05-18
FR0106612A FR2824830B1 (fr) 2001-05-18 2001-05-18 Catalyseur pour reduction enantioselective de cetones
PCT/FR2002/001602 WO2002094837A1 (fr) 2001-05-18 2002-05-13 Catalyseur pour reduction enantioselective de cetones

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60210065D1 DE60210065D1 (de) 2006-05-11
DE60210065T2 true DE60210065T2 (de) 2006-12-21

Family

ID=8863460

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60210065T Expired - Lifetime DE60210065T2 (de) 2001-05-18 2002-05-13 Katalysator für enantioselektive reduktion von ketonen

Country Status (6)

Country Link
US (1) US6825370B2 (de)
EP (1) EP1387846B1 (de)
AT (1) ATE321055T1 (de)
DE (1) DE60210065T2 (de)
FR (1) FR2824830B1 (de)
WO (1) WO2002094837A1 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8013189B2 (en) 2007-09-21 2011-09-06 Basf Se Accelerated amide and ester reductions with amine boranes and additives
US20100016484A1 (en) * 2008-07-18 2010-01-21 Basf Se Process for producing 1,3,2-dioxaborinane compounds

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6218585B1 (en) * 2000-04-20 2001-04-17 Mine Safety Appliances Company Increasing enatioselectivity in reductions with borane reagents

Also Published As

Publication number Publication date
ATE321055T1 (de) 2006-04-15
US6825370B2 (en) 2004-11-30
DE60210065D1 (de) 2006-05-11
EP1387846B1 (de) 2006-03-22
EP1387846A1 (de) 2004-02-11
FR2824830B1 (fr) 2003-07-04
WO2002094837A1 (fr) 2002-11-28
FR2824830A1 (fr) 2002-11-22
US20040133021A1 (en) 2004-07-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19701758A1 (de) Epothilone-Synthesebausteine
EP1689756B1 (de) Verfahren zur herstellung von salzen schwach koordinierender aniomen, derartige salze sowie deren verwendung
DE60313357T2 (de) Verfahren zur katalytischen hydrierung von kohlenstoff-heteroatom-doppelbindungen
DE69907589T2 (de) Reduktion von carbonylverbindungen durch ein silanderivat in gegenwart eines zink-katalysator
DE60218807T2 (de) Rutheniumkomplexe und deren Verwendung zur Herstellung von Alkoholen
DE19624283A1 (de) Verfahren zur Herstellung von N-substituiertencyclischen Aminen
DE2538364A1 (de) Verfahren zur herstellung von butandiolen
EP0911079A2 (de) Trägerkatalysatoren mit hoher Sinterstabilität und Verfahren zu deren Herstellung
DE60210065T2 (de) Katalysator für enantioselektive reduktion von ketonen
DE2306222A1 (de) Verfahren zur asymmetrischen reduktion von ketonen unter bildung optisch aktiver alkohole
DE60104839T2 (de) Verbesserung der enantioselektivität bei reduktionen mit boranreagenzien
EP0218970B1 (de) Chirale Rhodium-diphosphinkomplexe für asymmetrische Hydrierungen
DE3153690C2 (de)
DE3536797A1 (de) Verfahren zur herstellung von halogen-magnesium-alanat und dessen verwendung
DE4324222A1 (de) Verfahren zur Herstellung von aromatischem Alkohol durch selektive Hydrierung von aromatischem Keton
DE60221117T2 (de) Herstellung und verwendung von diolen
DE60125082T3 (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven 3,7-Dimethyl-6-octenol und Verfahren zur Herstellung von Zwischenprodukt dafür
DE69820205T2 (de) Ruthenium-katalysatoren und ihre verwendung zur asymmetrischen hydrierung von substraten mit schwacher koordination
DE60102239T2 (de) Katalytische hydrierung von ketonen und aldehyden
DE2759683C3 (de) Asymmetrische Aminophosphine, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE1273532C2 (de) Verfahren zur homogenen katalytischen hydrierung organischer verbindungen
WO1998057974A1 (de) Verfahren zur herstellung von organoalkalimetallverbindungen
EP0940383A2 (de) Verfahren zur selektiven Alkylierung von Aldehyden mit Organozinkverbindungen
DE2444585A1 (de) Dehydro-beta-iron und verwandte verbindungen sowie verfahren zu ihrer herstellung
DE10003110A1 (de) Polymervergrößerte Katalysatoren

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition