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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine elektrisch leitfähige Hoch- bzw. Mittelspannungsvorrichtung
und insbesondere ein dielektrisches System, das für diese
Art von Vorrichtung vorgesehen ist.
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Diese
Vorrichtungen können
insbesondere Speisetransformatoren, Messwandler, Schutzschalter
und auch Stromschienen (auch Sammelschienen genannt) sein.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass vorangehend und nachfolgend unter Mittelspannung
der gesamte Spannungsbereich zu verstehen ist, der im allgemeinen
zwischen 1 kV und 35 kV liegt.
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Unter
Hochspannung ist der gesamte Spannungsbereich zu verstehen, der
im allgemeinen über
35 kV beträgt.
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Vorbekannter Stand der Technik
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Hoch-
bzw. Mittelspannungsvorrichtungen weisen im allgemeinen einen elektrisch
leitfähigen
aktiven Teil auf, in dessen Bereich die Hoch- bzw. Mittelspannung
angelegt wird. Dieser aktive Teil ist im allgemeinen durch einen
Mantel nach außen
isoliert, der dazu bestimmt ist, den aktiven Teil zu enthalten und
zu schützen, sowie
durch ein dielektrisches System, das für die Weiterleitung der elektrischen
Energie und für
die Stromisolierung zwischen aktivem Teil und Mantel sorgt und den
Freiraum zwischen dem aktiven Teil und dem Mantel ausfüllt. Dieser
aktive Teil kann nur nach außen über ein
dielektrisches System isoliert werden, das für die Weiterleitung der elektrischen Energie
und für
die Stromisolierung zwischen dem aktiven Teil und dem Außenbereich
sorgt.
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Um
wirkungsvoll zu sein, muss das dielektrische System einer Anzahl
von Kriterien genügen:
- – Es
muss für
das elektromagnetische Feld transparent sein,
- – es
muss eine ausreichend hohe dielektrische Festigkeit haben, um einen
Durchschlag bzw. Überschlag im
Falle von Überspannung
durch die Vorrichtung zu verhindern,
- – es
muss eine gute Alterungsbeständigkeit
aufweisen; mit anderen Worten darf seine dielektrische Festigkeit
nicht mit der Zeit abnehmen,
- – es
muss bei Kontakt mit dem aktiven Teil und dem Mantel bzw. mit der
Umgebungsluft, einschließlich
bei hoher Temperatur, chemisch träge sein,
- – es
muss gute Wärmeübertragungseigenschaften
besitzen, so dass die Ableitung der sich aus dem Stromfluss ergebenden
Wärme erleichtert
wird.
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Ein
geläufig
verwendetes dielektrisches System, das den oben erwähnten Merkmalen
am nächsten kommt,
ist das Gas SF6. Dieses Gas ist jedoch mit
einem Umweltproblem behaftet, da es bekanntermaßen einen Treibhauseffekt hervorruft.
Um den geltenden Bestimmungen zu entsprechen, muss seine Verwendung somit
von seiner Herstellung bis zum Ende der Standzeit und auch während seiner
Verwertung sehr rigoros gehandhabt werden.
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Um
diesem Problem Abhilfe zu schaffen, bestehen mehrere Gase als potentieller
Ersatz für
SF
6. Im allgemeinen ist jedoch der Kompromiss
zwischen der Auswirkung des Treibhauseffekts (gemessen über die Größe mit der
Bezeichnung GWP
100 (Global Potential Warming,
gerechnet über
100 Jahre), das der französischen
Terminologie "Potentiel
de réchauffement
du globe" entspricht
(zu deutsch: potentielle globale Erwärmung)), und den dielektrischen
Eigenschaften schwierig zu optimieren, wie aus der nachfolgenden
Tabelle hervorgeht.
Gas | relative
dielektrische Festigkeit bzgl. SF6 | Auswirkung
auf Treibhauseffekt (GWP100) |
CF3SF5 | 1,51 | höher als
SF6 |
C4F10 | 1,36 | 7000 |
c-C4F8 | 1,25 | 8700 |
SF6 | 1 | 23900 |
C3F8 | 0,96 | 7000 |
C2F6 | 0,78 | 9200 |
CO | 0,4 | 0,6 |
CF4 | 0,37 | 6500 |
CO2 | 0,3 | 1 |
N2O | 0,44 | 270 |
N2 | 0,36 | keine |
Luft
(trocken) | 0,3 | keine |
H2 | 0,18 | 2,4 |
Ar | 0,07 | keine |
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Somit
wurde vorgeschlagen, andere Arten von dielektrischem Gas zu verwenden,
die keinen Treibhauseffekt haben, wie etwa Stickstoff.
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Obwohl
sie hinsichtlich der Umwelt zufrieden stellend ist, weist diese
Art von Gas jedoch keine dielektrischen Eigenschaften auf, die mit
denen von SF6 unter den gleichen Anwendungsbedingungen
(Druck, Temperatur, Feuchtigkeit) vergleichbar wären.
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Um
diesen Verlust an dielektrischen Eigenschaften und insbesondere
die dielektrische Festigkeit zu kompensieren, würde eine Lösung darin bestehen, diese
Art von Gas, wie etwa Stickstoff, unter erhöhten Druck zu setzen (Faktor
2 bis 3 bezüglich
des Drucks für
SF6). Diese würde jedoch insbesondere dazu
führen, elektrische
Vorrichtungen, bei denen diese Gase verwendet werden, mit Gehäusen versehen
zu müssen,
die stark genug und gegenüber
dem hohen Druck einwandfrei dicht sind. Ferner wurde die Wirksamkeit
derartiger Gase unter Druck bisher nur bei Mittelspannungsvorrichtungen
nachgewiesen.
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Um
den oben erwähnten
Nachteilen entgegenzutreten, wurde auch ersonnen, gasförmige dielektrische
Systeme durch dielektrische Hybridsysteme Gas-Feststoff zu ersetzen,
d. h. durch Systeme, die zugleich ein gasförmiges dielektrisches Material
und ein festes dielektrisches Material enthalten, das in Form von Schicht(en)
auf die zu isolierenden Elemente aufgetragen wird.
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So
beschreibt die
DE 100 09 474 eine
elektrische Vorrichtung mit zwei Elektroden aus Metall, die konzentrisch
angeordnet sind, d. h. die eine Elektrode bildet einen Mantel um
die andere sogenannte innere Elektrode.
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Diese
beiden Elektroden sind durch ein dielektrisches System voneinander
getrennt, das enthält:
- – eine
Schicht aus Polyethylen, die zumindest auf einen Teil der Oberfläche der
inneren Elektrode aufgetragen ist,
- – eine
Schicht aus einem Material auf Basis von SiC oder ZnO, die auf die
Polyethylen-Schicht aufgetragen ist,
- – eine
dielektrische Gasschicht, welche den Freiraum zwischen den beiden
Elektroden ausfüllt.
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Dieses
dielektrische System ermöglicht
es, den Problemen der elektrischen Entladung wirkungsvoll vorzubeugen.
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Es
ermöglicht
jedoch nicht, das Auftreten von Ablösung des Polyethylens von dem
Leiter und die Elektroneninjektion von Metall in das Polyethylen
einzugrenzen, die durch die Ablösung
umso mehr erleichtert wird.
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Dieser
Vorgang der Elektroneninjektion und allgemeiner der Injektion von
elektrischen Ladungen über die
Elektroden ist sehr oft Ursache für elektrische Durchschläge, die
in den Mittel- bzw. Hochspannungsvorrichtungen auftreten.
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Dieser
Vorgang der Injektion von Ladungen, wie etwa Elektronen, geht aus
verschiedenen Mechanismen hervor, wie etwa der photoelektrischen
Emission, Emission von Photoionen, Schottky-Emission, usw., die dem Fachmann bekannt
sind.
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Darlegung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, eine elektrische Hoch- bzw.
Mittelspannungsvorrichtung mit einem dielektrischen System vorzuschlagen,
das eine bessere elektrische Festigkeit aufweist und das Auftreten
einer Ladungsinjektion, die Ursache für elektrische Durchschläge bei Hoch-
bzw. Mittelspannungsvorrichtungen ist, begrenzen kann.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist, eine elektrische Hoch- bzw. Mittelspannungsvorrichtung
vorzuschlagen, die nicht eine systematische Verwendung von SF6 erfordert.
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Dieses
Ziel wird erfindungsgemäß durch
eine Hoch- bzw. Mittelspannungsvorrichtung mit einem elektrisch
leitfähigen
Teil (3) und mit einem dielektrischen System erreicht,
dadurch gekennzeichnet, dass dieses dielektrische System enthält:
- a) eine halbleitende Feststoffschicht, die
auf den leitfähigen
Teil aufgebracht ist,
- b) eine Feststoffschicht mit einer nichtlinearen elektrischen
Leitfähigkeit
in Abhängigkeit
von dem elektrischen Feld, die auf die halbleitende Feststoffschicht
a) aufgebracht ist,
- c) eine elektrisch isolierende Feststoffschicht, die auf die
Schicht b) aufgebracht ist.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäß unter einer elektrisch halbleitenden
Schicht allgemein eine Schicht mit einer elektrischen Leitfähigkeit
zu verstehen ist, die zwischen der von Leitern und der von elektrisch
isolierenden Stoffen liegt und insbesondere eine Resistivität zwischen
10–6 und
108 Ωm
aufweisen kann.
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Unter
Schicht mit einer nichtlinearen Leitfähigkeit in Abhängigkeit
vom angelegten Feld ist allgemein eine Schicht zu verstehen, die
eine Resistivität
aufweist, die in nichtlinearer Weise zwischen der Resistivität eines
Isolierstoffs und der Resistivität
eines Halbleiters bzw. eines Leiters in Abhängigkeit von der Spannung variiert.
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Unter
einer stromisolierenden Schicht ist in allgemeiner Weise eine Schicht
mit einer Resistivität
von über
105 Ωm
zu verstehen.
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Ferner
kann das dielektrische System eine Feststoffschicht mit einer nichtlinearen
elektrischen Leitfähigkeit
in Abhängigkeit
von dem elektrischen Feld d) aufweisen, die auf die Schicht c) aufgebracht
ist, wobei diese Schicht d) insgesamt der gleichen Definition entspricht,
wie oben angegeben wurde, und aus einem gleichen Material oder einem
anderen Material als die Schicht b) bestehen kann.
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Erfindungsgemäß kann der
elektrisch leitende Teil in Form einer im wesentlichen zylindrischen
Stange aus metallischem Material vorliegen.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung kann die Hoch- bzw. Mittelspannungsvorrichtung einen
Mantel enthalten, der den elektrisch leitenden Teil umgibt.
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In
diesem Fallbeispiel ist der elektrisch leitende Teil im allgemeinen
koaxial zum Mantel angeordnet, der im allgemeinen aus einem elektrisch
leitenden Material besteht, wobei die Schichten a), b), c) und gegebenenfalls
d) dann allgemein konzentrisch am elektrisch leitenden Teil angeordnet
sind. Es sei darauf hingewiesen, dass unter einem leitenden Material
in allgemeiner Weise erfindungsgemäß jegliches Material bzw. jegliche
Materialkombination mit einer Resistivität unter 10–4 Ωm zu verstehen
ist. Somit können
der elektrisch leitfähige
Teil und gegebenenfalls der Mantel aus einem metallischen Material
bestehen, das aus der Gruppe umfassend Aluminium und dessen Legierungen,
Kupfer und dessen Legierungen, Stahl ausgewählt sein kann.
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Das
dielektrische System kann ferner eine dielektrische Gasschicht enthalten,
wobei diese Schicht auf die Schicht c) bzw. gegebenenfalls auf die
Schicht d) aufgetragen ist. Diese dielektrische Gasschicht ist dann, wenn
die Hoch- bzw. Mittelspannungsvorrichtung einen Mantel enthält, im allgemeinen
zwischen der Schicht c) bzw. gegebenenfalls der Schicht d) und dem
Mantel angeordnet.
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Durch
die Anordnung der das dielektrische System bildenden Schichten weisen
die erfindungsgemäßen Hoch-
und Mittelspannungsvorrichtungen eine ausgezeichnete dielektrische
Festigkeit sowie eine hervorragende Fähigkeit auf, den Vorgang der
Elektroneninjektion einzugrenzen, und zwar aufgrund einer im dielektrischen
System vorhandenen isolierenden Feststoffschicht und einer bzw.
gegebenenfalls zweier Schichten mit einer nichtlinearen Leitfähigkeit
in Abhängigkeit
von dem elektrischen Feld, deren Besonderheit darin liegt, das lokale
elektrische Feld zu vermindern, das zwischen dem elektrisch leitenden
Teil und dem Außenbereich auftreten
kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Anmeldung ergeben sich beim
Lesen der nachfolgenden näheren
Beschreibung und anhand der beigefügten Zeichnung, die sich nur
beispielhaft und nicht einschränkend
versteht.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Die
einzige Figur stellt einen Längsschnitt
einer besonderen Hoch- bzw.
Mittelspannungsvorrichtung nach der Erfindung dar.
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Nähere Erläuterung besonderer Ausführungsformen
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Die
in der beigefügten
einzigen Figur dargestellte Hoch- bzw. Mittelspannungsvorrichtung
enthält
einen metallischen Mantel 1 (der in diesem Fallbeispiel
einer ersten Elektrode entspricht) und einen elektrisch leitfähigen Teil 3 (der
im diesem Fallbeispiel einer zweiten Elektrode entspricht), wobei
die zweite Elektrode koaxial zur ersten Elektrode angeordnet ist
und an eine Hoch- bzw. Mittelspannung angelegt ist.
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Die
erste Elektrode und die zweite Elektrode sind beide im wesentlichen
zylinderförmig
ausgeführt.
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Wie
vorangehend bei der Darlegung der Erfindung erwähnt wurde, können der
elektrisch leitfähige
Teil und der Mantel aus einem metallischen Vollmaterial, wie etwa
Aluminium und dessen Legierungen, Kupfer und dessen Legierungen,
Stahl bestehen. Sie können
auch aus einem Isoliermaterial bestehen, das mit einem elektrisch
leitfähigen
Material beschichtet ist. Dies ist insbesondere bei dem Mantel der
Fall, der aus einem Verbundmaterial mit einer Matrix aus isolierendem
Polymer, wie etwa einem Epoxidpolymer bzw. einem Polyester bestehen
kann, dem gegebenenfalls Mineralteilchen bzw. -fasern (wie etwa
Kieselsäure-,
Wollastonit-, Aluminiumoxidteilchen oder Glasfasern) beigemischt
sind, wobei die Matrix auf zumindest einer ihrer Seiten mit einer
elektrisch leitfähigen
Lage auf Basis von Aluminium, Kupfer, Gold, Silber oder aus jeglichem
anderen elektrisch leitfähigen
Material überdeckt
ist.
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Sie
können
auch aus einer Zusammenfügung
von verschiedenen Materialien bestehen, wie etwa aus elektrisch
leitfähigen
Materialabschnitten, denen gegebenenfalls Materialabschnitte zugeordnet
sind, um der Einheit beispielsweise eine mechanische Festigkeit
zu verleihen.
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Auf
der Oberfläche 5 der
zweiten Elektrode ist eine halbleitende Feststoffschicht 7 aufgetragen.
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Bei
dieser Ausführungsform
sowie bei weiteren Ausführungsformen
kann diese halbleitende Feststoffschicht insbesondere in Form einer
Schicht mit einem Verbundmaterial mit einer Matrix aus organischem
Polymer vorliegen, wobei das organische Polymer ein thermoplastisches
Polymer, wie etwa Polyethylen, Polypropylen, Polyethylenterephthalat,
ein warmaushärtendes
Polymer, wie etwa Epoxidpolymer, Polyurethan, Polyester, oder auch
ein Elastomerpolymer, wie etwa ein Silikonpolymer, EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Terpolymer)
sein kann. In dieser Matrix ist ein gering leitfähiges Pulvermaterial verteilt.
Dieses Material liegt vorteilhaft in Form von russschwarzen Teilchen,
beispielsweise in einem Anteil von 10 bis 50 Gew.-% zum Gesamtgewicht
des Materials vor. Diese Schicht kann auch insbesondere weitere
Füllstoffe,
mineralische Füllstoffe,
wie etwa Kieselsäure,
Aluminiumoxid, Titandioxid oder jegliche andere Füllstoffe
enthalten, die es ermöglichen,
die mechanischen Eigenschaften des Materials und gegebenenfalls
das Anhaften der Schicht an dem leitfähigen Teil und der Schichten
untereinander zu verbessern.
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Eine
solche Schicht nach der vorliegenden Erfindung kann typischerweise
eine Materialdicke von 10 bis 500 μm, vorzugsweise von 100 bis
300 μm aufweisen.
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Diese
Schicht gewährleistet
eine dreifache Funktion:
- – sie sogt für ein Haften
zwischen der zweiten Elektrode und der Schicht 9,
- – sie
reguliert und glättet
die Oberfläche
der zweiten Elektrode und begrenzt damit das Auftreten eines starken
lokalen elektrischen Feldes und das Auftreten einer Elektroneninjektion,
die mit dem Erscheinen eines solchen Feldes zusammenhängt,
- – sie
bildet eine erste resistive Barriere.
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Diese
Schicht wird gewöhnlich
durch Extrusion, Zerstäubung
oder auch durch Tauchbeschichtung in einer geeigneten flüssigen Lösung aufgetragen.
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Auf
diese halbleitende Feststoffschicht (7) wird dann eine
Feststoffschicht aufgetragen, die eine nichtlineare Leitfähigkeit
in Abhängigkeit
von dem elektrischen Feld (9) aufweist.
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Bei
dieser Ausführungsform
sowie bei weiteren Ausführungsformen
kann diese Schicht in Form einer Schicht mit einem Verbundmaterial
vorliegen, das eine Matrix aus organischem Polymer aufweist, in
welcher Teilchen von einem oder mehreren Materialien mit einer nichtlinearen
Leitfähigkeit
in Abhängigkeit
von dem anlegten elektrischen Feld verteilt sind, wobei diese Teilchen
vorzugsweise aus SiC und/oder ZnO sind.
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Die
Matrix aus organischem Polymer kann aus einem Polymer ausgewählt aus
der Gruppe umfassend thermoplastische Polymere, wie etwa Polyethylen,
Polypropylen, Polyethylenterephthalat, warmaushärtende Polymere, wie etwa ein
Epoxidpolymer, ein Polyurethan, ein Polyester, Elastomerpolymere,
wie etwa Silikonpolymer, EPDM, bestehen.
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Die
Materialteilchen mit nichtlinearer Leitfähigkeit in Abhängigkeit
von dem angelegten elektrischen Feld, wie etwa SiC und/oder ZnO
liegen typischerweise mit einem Gehalt von 5 bis 30 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht des Verbundmaterials vor.
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Diese
Schicht kann auch weitere Füllstoffe
enthalten, insbesondere mineralische Füllstoffe, wie etwa Kieselsäure, Aluminiumoxid,
TiO2 oder jeglichen anderen Füllstoff,
der es ermöglicht,
die mechanischen Eigenschaften des Materials und gegebenenfalls
das Anhaften dieser Schicht an der darunter liegenden halbleitenden
Schicht und den nachfolgenden Schichten zu verbessern.
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Diese
Schicht weist typischerweise eine Materialdicke von 50 bis 500 μm und vorzugsweise
von 200 bis 300 μm
auf.
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Diese
Schicht kann auch mit unterschiedlichen Verfahren aufgebracht werden,
wie etwa durch Extrusion, Zerstäubung
oder auch Tauchbeschichtung.
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Wie
weiter oben angegeben wurde, weist die Schicht 9 eine nichtlineare
Leitfähigkeit
in Abhängigkeit von
dem elektrischen Feld auf.
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Wenn
somit das lokale elektrische Feld zwischen dem leitfähigen Teil
und dem Mantel einen solchen Wert erreicht, dass eine Elektroneninjektion
auftreten kann, steigt die Leitfähigkeit
der Schicht an und trägt
somit dazu bei, den Wert des elektrischen Feldes zu senken und dadurch
das Auftreten einer Elektroneninjektion zu verhindern.
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Die
Schicht 9 wird dann mit einer elektrisch isolierenden Feststoffschicht überdeckt,
die bei dieser Ausführungsform
eine Schicht auf Basis von elektrisch isolierendem organischen Polymer
(11) ist, deren Rolle auch darin besteht, dem Auftreten
einer Elektroneninjektion vorzubeugen.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
kann diese Schicht 11 – ohne
darauf beschränkt
zu sein – ein
Polymer ausgewählt
aus thermoplastischen Polymeren, wie etwa Polyethylen, Polypropylen,
Polyethylenterephthalat, aus warmaushärtenden Polymeren, wie etwa
Epoxidpolymer, Polyurethan, Polyester, und aus Elastomerpolymeren,
wie etwa ein Silikonpolymer, EPDM enthalten.
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Diese
Schicht 11 kann durch verschiedene Verfahren aufgetragen
werden, wie etwa durch Extrusion, Zerstäubung oder auch durch Tauchbeschichtung.
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Diese
Schicht kann auch Füllstoffe,
insbesondere mineralische Füllstoffe
beispielsweise in Pulverform enthalten, die dafür bekannt sind, eine Verbesserung
der dielektrischen Eigenschaften von Isolierstoffen, wie etwa Mika,
Aluminiumoxid, Kieselsäure,
zu gestatten, oder jeglichen anderen Füllstoff, mit dem es möglich ist, die
mechanischen Eigenschaften des Materials und gegebenenfalls das
Anhaften dieser Schicht mit der zugrunde liegenden Schicht und den
nachfolgenden Schichten zu verbessern.
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Diese
Schicht 11 weist typischerweise eine Materialdicke von
0,1 bis 5 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 2 mm auf.
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Schließlich ist
die isolierende Feststoffschicht aus organischem Polymer 11 gemäß dieser
Ausführungsform
mit einer Feststoffschicht überdeckt,
die eine nichtlineare Leitfähigkeit
in Abhängigkeit
von der durch diese tretenden Spannung 13 aufweist. Diese
Schicht kann die gleiche Zusammensetzung oder eine andere als die
Schicht 9 haben.
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Im
allgemeinen liegt bei dieser Ausführungsform und auch bei anderen
diese Schicht 13 auch in Form einer Schicht mit einem Verbundmaterial
vor, das eine Matrix aus organischem Polymer aufweist, in welcher SiC-
oder ZnO-Teilchen verteilt sind, wobei der SiC- und/oder ZnO-Gehalt
sich von dem der Schicht 9 unterscheiden kann, wenn diese
aus einem ähnlichen
Verbundmaterial besteht. Der Gehalt an SiC- bzw. ZnO-Einschlüssen kann
von 5 bis 30 Gew.-% des Verbundmaterials reichen. Die Materialdicke
der Schicht 13 liegt in der gleichen Größenordnung wie die der Schicht 9,
nämlich
in einem Bereich von 50 bis 500 μm,
vorzugsweise von 200 bis 300 μm.
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Die
Matrix besteht aus einem Polymer, das gleich oder ähnlich beschaffen
sein kann wie vorangehend für
die Schicht 9 beschrieben wurde.
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Sie
kann mit den gleichen Aufbringtechniken aufgetragen werden, wie
sie weiter oben für
das Aufbringen der Schicht 9 erläutert wurden.
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Anzumerken
ist, dass zwischen jeder Schicht und beim Aufbringen der ersten
Schicht auf den elektrisch leitfähigen
Teil eine Oberflächenbehandlung
Anwendung finden kann, die bezweckt, das Anhaften einer Schicht
auf der anderen oder auf dem leitfähigen Teil zu verbessern. Diese
Behandlung kann darin bestehen, eine Zusammensetzung auf Basis von
Silanen auf die geeigneten Oberflächen zu zerstäuben. Diese
Behandlung kann auch in einer Funktionalisierung durch Laserbehandlung
der genannten Oberflächen
bestehen.
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Gemäß einer
besonderen Form der Erfindung können
die Schichten a), b), c) und gegebenenfalls d) das gleiche organische
Polymer enthalten, wobei sich versteht, dass die Schichten sich
durch die spezifischen Elemente unterscheiden, welche in diesem
gleichen organischen Polymer enthalten sind. Insbesondere sind diese
Elemente vorteilhaft Russschwarz für die halbleitende Schicht,
SiC und/oder ZnO für
die Schicht(en) mit einer nichtlinearen Leitfähigkeit in Abhängigkeit
von dem angelegten elektrischen Feld.
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Bei
diesem Fallbeispiel kann die Aufbringung der Schichten auf verschiedene
Weisen erfolgen.
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Gemäß einer
ersten Variante können
die verschiedenen Schichten auf Basis des gleichen Grundpolymers
aufeinanderfolgend durch Zerstäubung
eines Vorläufers
dieses Grundpolymers aufgetragen werden, wobei dem Vorläufer zuvor
adäquate
spezifische Elemente, wie sie oben erwähnt wurden, beigemischt wurden. Dann
wird die aufgestäubte
Vorläuferschicht
getrocknet bzw. gehärtet,
um die Polymerisierung des Grundpolymers zu erhalten. Bei diesem
besonderen Fall können
die Vorläufer
von Silikonpolymer verwendet werden, wie sie von Polytec unter der
Bezeichnung Si-COATTM 570 vertrieben werden.
Es können
auch Vorläufer
von Epoxidpolymer Anwendung finden, wie sie etwa von der Fa. 3 M
unter der Bezeichnung ScotchcastTM vertrieben
werden und insbesondere für
ihre isolierenden Eigenschaften bei Temperaturen bis zu 180°C bekannt sind.
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Gemäß einer
zweiten Variante können
die verschiedenen Schichten auf Basis des gleichen organischen Grundpolymers
nacheinander durch Extrusion dieses Polymers aufgetragen werden,
wobei es sich versteht, dass diesem Polymer zuvor adäquate spezifische
Elemente beigemischt wurden. Bei diesem besonderen Fall können Silikonpolymere
verwendet werden, wie sie von der Fa. Getelec unter der Bezeichnung
Silicone GT oder auch von der Fa. Gessil unter der Bezeichnung COVISIL® vertrieben
werden.
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Schließlich können nach
einer dritten Variante die verschiedenen Schichten auf Basis des
gleichen Grundpolymers durch Aufwickeln von mit dem genannten Polymer
zuvor imprägnierten
Bändern
bestehen, wobei das Polymer mit den verschiedenen spezifischen Elementen
es ermöglicht,
die angestrebten Merkmale zu erhalten. Es können beispielsweise Bänder vom
Typ CALMICA, CONTAFEL, CONDUCTOFOL, CONTAFEL verwendet werden.
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Es
versteht sich, dass diese verschiedenen Verfahrensvarianten auch
für den
Fall gelten, dass die Schichten auf Basis von verschiedenen Polymeren
bestünden.
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Schließlich wird
das dielektrische System nach dieser Ausführungsform mit einer dielektrischen
Gasschicht 15 ergänzt,
die ein dielektrisches Gas vorteilhaft unter Druck, beispielsweise
bei 1 bis 15 bar (absolut) enthält,
wobei diese Schicht den Freiraum zwischen Mantel 1 und
Schicht 13 ausfüllt.
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Erfindungsgemäß enthält die Gasschicht
vorteilhaft ein Gas bzw. ein Gasgemisch, das unter den gleichen
Bedingungen eine dielektrische Festigkeit von über 10% von der von SF6 aufweist. Vorteilhaft weist diese Gasschicht
einen durchschnittlichen Treibhauseffekt (GWP berechnet auf 100
Jahre) auf, der um das 15 000-fache geringer als der durchschnittliche
Treibhauseffekt von CO2 ist.
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Erfindungsgemäß kann dieses
diese Schicht bildende Gas Luft, Stickstoff, Stickstoffoxid, Kohlendioxid oder
deren Gemische sein.
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Diese
Schicht kann ferner Fluorzusätze
aufweisen, ausgewählt
aus den mineralischen Fluoriden, wie etwa CF4,
XeF4, XeF2, SiF4, WF6.
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Vorzugsweise
ist diese Schicht frei von Schwefelhexafluorid SF6.
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Es
versteht sich, dass das Feststoffschichtpaket, das einen Teil des
dielektrischen Systems nach der Erfindung bildet, auf der Innenfläche 2 des
Mantels 1 (d. h. die Fläche,
die dem elektrischen leitfähigen
Teil gegenüberliegt)
entweder allein oder zusätzlich
zu der auf den genannten leitfähigen
Teil aufgetragenen vorgesehen sein kann.
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Es
sei angemerkt, dass die erfindungsgemäßen Mittel- bzw. Hochspannungsvorrichtungen
Einrichtungen zum Unterbrechen des Stromflusses sein können, wie
etwa Schutzschalter, Einrichtungen zur Stromwandlung, wie etwa Speisetransformatoren
oder Messwandler, Einrichtungen zur Stromverbindung, wie etwa Stromschienen.
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Die
Mittel- bzw. Hochspannungsvorrichtungen finden insbesondere bei
Stromschienen (bzw. Sammelschienen) und bei gasisolierten Leitungen
(entsprechend der angelsächsischen
Terminologie "Gaz
Insulated Lines" (GIL))
Anwendung, die insbesondere die Stromübertragung zwischen einer Produktionsanlage
und dem Netz zum Übertragen
von elektrischer Energie in einem Außenraum eines Kraftwerks ermöglichen.
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Die
Mittel- bzw. Hochspannungsvorrichtungen finden bei mehrphasigen
Einrichtungen, wie etwa bei Dreiphaseneinrichtungen Anwendung, die
mehrere elektrisch leitfähige
Teile enthalten, die jeweils mit einem erfindungsgemäßen dielektrischen
System überdeckt
sind.