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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von glanzgesegelten
Pulverlackbeschichtungen auf verschiedenen Substraten.
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BESCHREIBUNG DES VERWANDTEN
GEBIETS
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Pulverlackbeschichtungen,
die sich mit Hilfe von ultraviolettem(UV) Licht härten lassen,
befinden sich seit vielen Jahren in der Entwicklung. Im typischen
Fall enthalten diese Zusammensetzungen ein Bindemittelharz mit ethylenisch
ungesättigten
Gruppen und einen speziellen Photoinitiator, um die Photopolymerisation nachzuahmen.
Dadurch wird es möglich,
derartige Zusammensetzungen in einer sehr kurzen Zeit zu härten und
die Qualität
und Produktivität
mit geringen Arbeits- und Anlagenkosten zu verbessern.
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Im
typischen Fall werden in durch UV-Strahlung härtbaren Zusammensetzungen für Pulverlackbeschichtungen
zwei separate Prozesse angewendet, nämlich das Erhitzen um ein Zusammenschmelzen
der Pulverpartikel zu bewirken, diese zu schmelzen und auseinanderfließen zu lassen,
und die Bestrahlung mit UV- oder Elektronenstrahl, um den Schichtenaufbau
zu polymerisieren und zu vernetzen.
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Gegenwärtig immer
noch schwierige Aufgaben sind die Glanzkontrolle und speziell das
Mattieren von UV-Pulverbeschichtungen und diese überlegenen technologischen
Eigenschaften des UV-Beschichtens zu erhalten.
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Die
Verwendung von Mattierungsmitteln, um den Glanz auf den gewünschten
Wert einzustellen, ist bekannt; siehe hierzu die
WO 03/102048 ,
US-2003134978 ,
EP-A 1 129 788 und
EP-A 947 254 . Beispiele
für derartige
Mittel sind Wachse, Silica, Glasperlen und kristalline Harze. Derartige
Zusammensetzungen führen
oftmals zu Beschichtungen unter Verlust technologischer Eigenschaften.
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Andere
Methoden, um einen mattierenden Effekt zu erzeugen, sind die Verwendung
von Dry-Blends aus
chemisch inkompatiblen Pulvern oder die Anwendung unterschiedlicher
Verarbeitungsbedingungen, wie beispielsweise verschiedene Vernetzungsbedingungen,
was ein stufenweises Vernetzen der schmelzflüssigen Beschichtung mit Lampen
bedeutet, die unterschiedliche Wellenlängen haben; siehe hierzu die
EP-A-0706 834 ,
oder die Verwendung spezieller UV-Lampen unter inerten Bedingungen.
Allerdings sind diese Prozesse oftmals schwer zu regeln oder sind
ineffizient.
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Die
US-P-6 017 593 offenbart
ein Verfahren zum Herstellen von wenigglänzenden Beschichtungen mit einer
UV-hartbaren Pulverlackzusammensetzung, die ein kristallines Harz
enthält,
wobei die UV-Strahlung zum Härten
der Beschichtung angewendet wird. In J. G. Drobny "Radiation Technology
for Polymers", 2003, CRC
Press LLC, werden Pulverlackaufträge an Wärme exponiert, um einen schmelzflüssigen Film
zu erzielen und werden anschließend
einer UV-Strahlung ausgesetzt, um den schmelzflüssigen Film zu härten (siehe 7.7.3).
Die
US-P-5 824 373 bezieht
sich auf ein Strahlungshärten
von Pulverlackbeschichtungen auf Holz unter Verwendung einer speziellen
Beschichtungszusammensetzung, Erhitzen des beschichteten Substrats
und anschließendes
Härten
der Beschichtung mit UV-Strahlung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pulverlackbeschichtungen
mit einem beliebigen gewünschten
Glanzwert, der eingestellt ist auf einen Bereich von 1 bis 95, wodurch
eine matte Oberfläche einen
Glanz im Bereich von 1 bis 20 hat, eine Oberfläche mit hohem Glanz einen Glanz
im Bereich von 60 bis 95 hat und eine wenig glänzende Oberfläche im Bereich
von 20 bis 40 hat, welches Verfahren die Schritte umfasst:
- a) Auftragen einer Pulverlackzusammensetzung
auf die Substratoberfläche;
- b) Bestrahlen der aufgebrachten Pulverlackzusammensetzung mit
Hochenergiestrahlung unter Nahe-Umgebungstemperatur im Bereich von
15° bis
30°C;
- c) mit Hilfe erhöhter
Temperatur die Partikel der Pulverlackzusammensetzung zu einer schmelzflüssigen Beschichtung
Zusammenschmelzen, Schmelzen und Auseinanderfließen lassen und
- d) Härten
der schmelzflüssigen
Beschichtung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
macht die Regelung des Glanzes der Beschichtung auf einen beliebigen
Wert möglich,
indem die Zeitdauer und die Intensität der UV-Bestrahlung in Schritt
b) variiert werden.
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Bei
dem vorstehend beschriebenen Verfahren ist keine Änderung
in der Formulierung der UV-Pulverlackzusammensetzung
erforderlich, um den gewünschten
Glanzwert zu erzielen. Damit bewahren die technologischen Eigenschaften
der gehärteten
Beschichtung, wie beispielsweise Abrieb-, Kratz- und Scheuerfestigkeit,
Verlauf, Witterungsbeständigkeit,
chemische Beständigkeit
und Härte,
ihren ursprünglichen
Wert.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nach dem
Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung für den Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet leichter verständlich.
Es gilt als selbstverständlich,
dass solche bestimmten Merkmale der Erfindung, die aus Gründen der
Klarheit vorstehend und nachfolgend in Verbindung mit separaten
Ausführungsformen
beschrieben werden, auch in Kombination in einer einzelnen Ausführungsform
gewährt
werden können.
Umgekehrt können
verschiedene Merkmale der Erfindung, die aus Gründen der Kürze in Verbindung mit einer
einzigen Ausführungsform
beschrieben werden, auch separat oder in jeder beliebigen Unterkombination
gewährt
werden. Sofern nicht anders angegeben, können darüber hinaus Angaben im Singular
auch die Pluralform einschließen
(zum Beispiel kann "einer,
eines, eine" bedeuten "nur einer, eines,
eine" oder "einer, eines, eine
oder mehrere").
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Sofern
nicht anders angegeben, sind bei der Verwendung numerischer Werte
in den verschiedenen Bereichen, die in der vorliegenden Patentanmeldung
festgelegt werden, diese als Näherungen
angegeben, als ob den Werten sowohl für das Minimum als auch das
Maximum innerhalb der angegebenen Bereiche das Wort "etwa" vorangeht. Auf diese
Weise können
geringfügige
Abweichungen von den angegebenen Bereichen nach oben und unten angewendet
werden, um weitgehend die gleichen Ergebnisse zu erzielen, wie mit
Werten innerhalb der Bereiche. Außerdem ist die Offenbarung
dieser Bereiche als ein kontinuierlicher Bereich anzusehen, in den
jeder Wert zwischen den Minimum- und Maximumwerten einbezogen ist.
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Der
Glanz der Decklacke, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, wird bei 60° entsprechend dem Standard DIN
67 530 gemessen und ist unter Anwendung des Prozesses auf den Bereich
von 1 bis 95 eingestellt. Eine matte Oberfläche hat einen Glanz im Bereich
von 1 bis 20, eine Hochglanzoberfläche einen Glanz im Bereich
von 60 bis 95 und eine wenig glänzende
Oberfläche
einen Glanz im Bereich von 20 bis 40.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf den Prozess, worin der Glanzwert
einer Pulverbeschichtung geregelt werden kann, indem die Prozedur
der Bestrahlung der trockenen, aufgetragenen Pulverlackzusammensetzung
mit Hochenergiestrahlung in Schritt b) variiert wird.
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In
diesem Schritt wird die Bestrahlung unter Nahe-Umgebungstemperatur
angewendet, was Temperaturen unterhalb der Glasübergangstemperatur der Beschichtung
bedeutet, zum Beispiel im Bereich von 15° bis 30°C.
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Nach
der Hochenergiebestrahlung in Schritt b) werden die Pulverlackpartikel
unter erhöhter
Temperatur zusammengeschmolzen, schmelzflüssig gemacht und auseinanderfließen gelassen.
Diese kann beispielsweise mit Hilfe von IR-Strahlung erfolgen, IR-Strahlung
kombiniert mit Heißluftkonvektion
oder mit Hilfe von Heißluftkonvektion.
In die IR-Strahlung einbezogen ist Nahe-Infrarotstrahlung (NIR).
Bei einer typischen IR-Strahlung werden Wellenlängen im Bereich von 0,76 μm bis 1 mm
genutzt, während
bei der NIR-Strahlung Wellenlängen
im Bereich von 0,76 bis 1,2 μm
genutzt werden. Die Schmelztemperatur kann beispielsweise im Bereich
von 60° bis
250°C liegen
und wird als Oberflächentemperatur
des Substrats gemessen.
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Nach
dem Schritt c) wird die schmelzflüssige Pulverbeschichtung gehärtet. Dieses
kann wiederum mit Hilfe von Hochenergiestrahlung erfolgen. Ebenfalls
ist es möglich,
die Lage des aufgebrachten und geschmolzenen Pulverlacks an Wärmeenergie
zu exponieren. Die Lackschicht kann beispielsweise durch konvektives Erhitzen
und/oder Strahlungserhitzen bis zu Temperaturen von näherungsweise
60° bis
250°C und
bevorzugt 80° bis
160°C, gemessen
als Oberflächentemperatur
des Substrats, exponiert werden. Die Exponierung an Wärmeenergie
vor, während
und/oder nach einer Bestrahlung mit Hochenergiestrahlung ist ebenfalls
möglich.
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Als
Hochenergiestrahlung kann UV(ultraviolett)-Strahlung oder Elektronenstrahlung
zur Anwendung gelangen. UV-Strahlung wird bevorzugt. Die Bestrahlung
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich ablaufen, d. h. in Zyklen.
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Die
Bestrahlung kann beispielsweise in einer Förderbandanlage ausgeführt werden,
die mit einer oder mehreren UV-Strahlungsquellen ausgestattet ist,
oder mit einer oder mehreren UV-Strahlungsquellen, die sich vor
dem zu bestrahlenden Gegenstand befinden, oder der zu bestrahlende
Bereich oder das Substrat, das bestrahlt werden soll, und/oder die
UV-Strahlungsquellen werden während
der Bestrahlung relativ zueinander bewegt.
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Prinzipiell
können
während
der UV-Bestrahlung die Bestrahlungsdauer, der Abstand von dem Gegenstand
und/oder die Strahlungsleistung der UV-Strahlungsquelle variiert
werden. Die bevorzugte Strahlungsquelle umfasst UV-Strahlungsquellen,
die im Wellenlängenbereich
von 180 bis 420 nm emittieren und speziell von 200 bis 400 nm. Beispiele
für derartige
UV-Strahlungsquellen sind ggf. dotierte Quecksilberdampfhochdruck-,
-mitteldruck-, oder -niederdruck-Strahler und Gasentladungsröhren, wie
beispielsweise Niederdruckxenonlampen. Abgesehen von diesen kontinuierlich
arbeitenden UV-Strahlungsquellen,
ist es jedoch auch möglich,
diskontinuierliche UV-Strahlungsquellen zu verwenden. Diese sind
bevorzugt so genannte Hochenergie-Blitzlampen (verkürzt UV-Blitzlampen).
Die UV-Blitzlampen
können
eine Mehrzahl von Blitzröhren
enthalten, z. B. Quartzröhren
die mit einem Inertgas gefüllt
sind, wie beispielsweise Xenon.
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Der
Abstand zwischen den UV-Strahlungsquellen und der Substratoberfläche, die
bestrahlt werden soll, kann beispielsweise 0,5 bis 300 cm betragen.
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Die
Bestrahlung mit UV-Strahlung kann in einem oder mehreren Bestrahlungsschritten
erfolgen. Mit anderen Worten kann die durch Bestrahlung aufzubringende
Energie vollständig
in einem einzigen Bestrahlungsschritt oder in Anteilen in zwei oder
mehreren Bestrahlungsschritten zugeführt werden. Typisch sind UV-Dosismengen
von 1.000 bis 5.000 mJ/cm2.
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Bei
Schritt b) kann die Bestrahlungsdauer mit UV-Strahlung beispielsweise
im Bereich von 1 Millisekunden bis 300 Sekunden und bevorzugt von
0,1 bis 60 Sekunden liegen, was von der Wahl der gewählten Blitzentladungen
abhängt.
Wenn kontinuierlich arbeitende UV-Strahlungsquellen verwendet werden,
kann die Bestrahlungsdauer bei Schritt b) beispielsweise im Bereich
von 0,5 Sekunden bis 30 Minuten und bevorzugt weniger als 1 Minute
liegen.
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Die
UV-Dosis, die typischerweise als das Zeitintegral der Bestrahlungsstärke bezeichnet
wird, ist ein wichtiger Parameter, der speziell den Bestrahlungswirkungsgrad
in Schritt b) beeinflusst. Um nach Wunsch unterschiedliche Glanzwerte
zu erzielen, kann die UV-Dosis von einer geringen bis zu einer hohen
Dosis variiert werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine matte Pulverbeschichtung
durch Vorvernetzung der trockenen Pulverpartikel zu erzielen. Der
Grad der Vorvernetzung hängt
von der UV-Dosis sowie auch von den Eigenschaften der durch UV härtbaren
Pulverlackzusammensetzung ab. Grundsätzlich werden Beschichtungen
mit geringem Glanz durch eine höhere
UV-Dosis in Schritt b) erreicht, während Pulverbeschichtungen
mit höherem
Glanz durch eine geringere UV-Dosis in Schritt b) erhalten werden.
Die UV-Dosismengen, die in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Anwendung gelangen, liegen im Bereich von 20 bis 300 mJ/cm2 und bevorzugt 50 bis 150 mJ/cm2.
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Geeignete
Bindemittel für
die Pulverbeschichtung mit ethylenisch ungesättigten Gruppen sind beispielsweise
alle beliebigen Pulverlack-Bindemittel, die dem Fachmann bekannt
sind, die sich mit Hilfe der radikalischen Polymerisation vernetzen
lassen. Diese Pulverlack-Bindemittel können Präpolymere sein, wie beispielsweise
Polymere und Oligomere, die pro Molekül eine oder mehrere radikalisch
polymerisierbare, olefinische Doppelbindungen enthalten.
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Beispiele
für Pulverlack-Bindemittel,
die mit Hilfe der radikalischen Polymerisation vernetzbar sind, schließen solche
auf Basis von Epoxidharzen, Polyesterharzen, Acrylharzen und/oder
Urethanharzen ein. Beispiele für
derartige photopolymerisierbare Harze schließen ungesättigte Polyester ein, ungesättigte (Meth)acrylate,
ungesättigte
Polyesterurethane, ungesättigte
(Meth)acryl-Urethane, Epoxide, acrylierte Epoxide, Epoxy-Polyester-,
Polyester-Acryle, Epoxid-Acryle.
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(Meth)acryl
soll jeweils Acryl- und/oder (Meth)acryl- bedeuten.
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Zusätzlich zu
den Harzen können
die Pulverlackbeschichtungen der vorliegenden Erfindung Additive enthalten,
die konventionell in Pulverlackzusammensetzungen angewendet werden.
Beispiele für
derartige Additive schließen
Füllstoffe
ein, Streckmittel, Fließmittel,
Photoinitiatoren, Katalysatoren, Härter, Farbstoffe und Pigmente.
Verbindungen, die über
eine antimikrobielle Wirksamkeit verfügen, können ebenfalls den Pulverlackzusammensetzungen
zugegeben werden.
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Die
Pulverlackzusammensetzungen können
Photoinitiatoren enthalten, um die radikalische Polymerisation einzuleiten.
Geeignete Photoinitiatoren schließen beispielsweise solche ein,
die im Wellenlängenbereich
von 190 bis 600 nm absorbieren. Beispiele für Photoinitiatoren für radikalische
Vernetzungssysteme sind Benzoin und Derivate, Acetophenon und Derivate,
Benzophenon und Derivate, Thioxanthon und Derivate, Anthrachinon,
phosphororganische Verbindungen, wie beispielsweise Acylphosphinoxide.
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Die
Photoinitiatoren werden beispielsweise in Mengen von 0,1% bis 7
Gew.% bezogen auf die Summe der Harzfeststoffe und Photoinitiatoren
verwendet. Die Photoinitiatoren können einzeln oder in Kombination verwendet
werden.
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Die
Pulverlackzusammensetzungen können
pigmenthaltige oder unpigmentierte Mittel zum Pulverlackbeschichten
aufweisen, um eine beliebige angestrebte Lackschicht einer einlagigen
Beschichtung oder mehrlagigen Beschichtung zu erzeugen. Die Zusammensetzungen
können
transparente, farbvermittelnde und/oder Spezialeffekt vermittelnde
Pigmente und/oder Streckmittel enthalten. Geeignete farbvermittelnde Pigmente
sind alle beliebigen konventionellen Lackpigmente organischer oder
anorganischer Herkunft. Beispiele für anorganische oder organische,
farbvermittelnde Pigmente sind Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid,
Carbon-Black, Azopigmente und Phthalocyaninpigmente. Beispiele für Spezialeffekt
vermittelnde Pigmente sind Metallpigmente, zum Beispiel erzeugte
aus Aluminium, Kupfer oder anderen Metallen, Interferenzpigmente,
wie beispielsweise mit Metalloxid beschichtete Metallpigmente und
beschichteter Glimmer. Beispiele für verwendbare Streckmittel
sind Siliciumdioxid, Aluminiumsilicat, Bariumsulfat und Calciumcarbonat.
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Die
Additive werden in konventionellen Mengen verwendet, wie sie dem
Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind.
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Die
Pulverlackzusammensetzung kann außerdem weitere Bindemittelharze
enthalten, wie beispielsweise wärmehärtbare Harze,
wie beispielsweise in Mengen von zum Beispiel 0% bis 90 Gew.% bezogen
auf die Summe der Harzfeststoffe, um nach Erfordernis eine zweifache
Härtung
möglich
zu machen. Derartige Harze können
beispielsweise Epoxidharze sein, Polyesterharze, (Meth)acrylharze
und/oder Urethanharze.
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Die
Pulverlackzusammensetzungen werden mit Hilfe konventioneller Herstellungsverfahren
hergestellt, wie sie in der Pulverlackindustrie angewendet werden.
Beispielsweise können
die in der Pulverlackzusammensetzung zur Anwendung gelangenden Inhaltsstoffe
miteinander gemischt und bis zu einer Temperatur erhitzt werden,
um die Mischung zum Schmelzen zu bringen, wonach die Mischung extrudiert
wird. Das extrudierte Material wird sodann auf Kühlwalzen gekühlt, zerkleinert
und sodann zu einem feinen Pulver gemahlen, das sich zu der gewünschten
Korngröße von beispielsweise
einer mittleren Partikelgröße von 20
bis 200 Mikrometer klassieren lässt.
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Die
Pulverlackzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann durch
elektrostatisches Sprühen aufgetragen
werden, durch thermisches oder Flammspritzen oder mit Methoden des
Wirbelbettbeschichtens, die insgesamt dem Fachmann auf dem Gebiet
bekannt sind. Die Beschichtungen können auf metallische und/oder
nichtmetallische Substrate aufgetragen werden oder als eine Beschichtungslage
in einem mehrlagigen Folienaufbau.
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Bei
bestimmten Anwendungen kann das mit Hilfe des Verfahrens beschichtete
Substrat vor der Aufbringung des Pulvers vorerhitzt werden und anschließend entweder
nach dem Auftrag des Pulvers erhitzt werden oder nicht. Beispielsweise
wird bei den verschiedenen Heizschritten üblicherweise Gas verwendet,
wobei jedoch andere Verfahren ebenfalls bekannt sind, wie beispielsweise
Mikrowellen, IR oder MR Es kann auch eine Grundierung aufgetragen
werden, die die Oberfläche
versiegelt und für
die erforderliche elektrische Leitfähigkeit sorgt. UV-härtbare Grundierungen
sind ebenfalls verfügbar.
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Substrate,
die infrage kommen können,
sind Metall, Holzsubstrate, Holzfasermaterial, Papier- oder Kunststoffteile,
beispielsweise auch faserverstärkte
Kunststoffteile, zum Beispiel Autokarossen und technische Gehäuse oder
Gehäuseteile.
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Das
Verfahren gewährt
gemäß der Erfindung
Pulverbeschichtungen mit einem kontrollierten Oberflächenglanzeffekt,
während
die negativen Auswirkungen der Maßnahmen zum Kontrollieren des
Glanzes nach dem Stand der Technik, wie beispielsweise Verlust des
Verlaufens der Beschichtung und die Erzeugung des "Orangenschalenoberflächeneffektes", Verlust von Abrieb-,
Kratz- und Scheuerfestigkeit, geringere Bewitterungsfestigkeit,
geringere chemische Beständigkeit
und Härte
auf ein Minimum herabgesetzt oder eliminiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gewährt
Beschichtungen, die über
eine mikroskopisch rauhe oder texturierte Oberfläche verfügen, die zwar einen geringen
Glanz zeigt, ansonsten jedoch für
das bloße
Auge als glatt erscheint.
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Die
vorliegende Erfindung ist in den folgenden "Beispielen" eingehender festgelegt. Dabei sollte
als selbstverständlich
gelten, dass diese "Beispiele" lediglich als Veranschaulichung
gegeben werden.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden "Beispiele" veranschaulicht. Sofern nicht anders
angegeben, sind alle Teile und Prozentanteile auf Gewicht bezogen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Herstellung von Pulverlackbeschichtungen
mit unterschiedlichen Glanzwerten gemäss der Erfindung
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Es
wurde eine Klarlackzusammensetzung durch Trockennischen von 97 Gew.%
Uvecoat® 1000
(UCB Surface Specialties) und ungesättigtem Polyester mit Methacrylat-Gruppen,
2 Gew.% Irgacure® 2959 (Ciba) als Photoinitiator
und 1 Gew.% Powdermate® EX-486 (Trog Chemical
Company) als Verlaufmittel angesetzt.
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Es
wurde eine weiße
Decklackzusammensetzung durch Trockenmischen von 83,8 Gew.% Uvecoat® 1000,
15 Gew.% Ti-Pure® R-902 (DuPont), ein Titandioxid,
0,5 Gew.% Irgacure® 819 (Ciba) und 0,2 Gew.% Irgacure® 2959
(Ciba) als Photoinitiatoren sowie 0,5 Gew.% Resiflow® PV
88 (Worlee) als Verlaufmittel angesetzt.
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Die
jeweilige Lackzusammensetzung wurde in einen Doppelschneckenextruder
bei einer Temperatureinstellung des Extruders bei 70° bis 85°C geladen.
Nach der Extrusion wurde die Schmelze auf einem Kühlband abgekühlt und
das resultierende Produkt sodann zu kleinen Chips zerkleinert. Die
Chips wurden bis zu einer zum Spritzen geeigneten Partikelgrößenverteilung
im Bereich von 20 bis 80 μm
gemahlen.
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Anschließend wurden
die Pulver auf Testplatten aus Metallband mit triboelektrischen
Spritzpistole bis zu einer Filmdicke von 80 bis 90 μm aufgespritzt.
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Jedes
aufgetragene Pulver wurde im Trockenzustand mit einer Mitteldruckquecksilberdampflampe (Fusion
240 W/cm-Strahler) unter Anwendung unterschiedlicher UV-Dosismengen
bestrahlt.
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Danach
erfolgte das Schmelzen des bestrahlten Pulvers mit einer Kombination
von IR- und Konvektionswärme
bis zu einer Substratoberflächentemperatur
von etwa 120° bis
140°C innerhalb
einer Zeitdauer von etwa 4 Minuten.
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Das
Härten
der geschmolzenen Beschichtung erfolgte durch UV-Bestrahlung mit
einer Mitteldruckgalliumlampe (100 W/cm-Strahler, Firma IST). Die
UV-Dosis für
den Härtungsschritt
sollte so eingestellt sein, dass die Beschichtung vollständig gehärtet ist
und im typischen Fall bei einer UV-Dosierung von 3.000 mJ/cm2 oder höher (gemessen
bei einer Wellenlänge
von 200 bis 390 nm).
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Beispiel 2
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Herstellung von Pulverlackzusammensetzungen
nach dem STand der Technik
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Die
Herstellung, der Auftrag und der Härtungsprozess der Klarlackzusammensetzung
und der weißen Decklackzusammensetzung
waren wie im Beispiel 1 ausgeführt
die gleichen, jedoch ohne irgendeine UV-Bestrahlung des trockenen,
auf dem Substrat aufgebrachten Pulvers vor dem Schmelzen des Pulvers. Beispiel 3 Testen der Beschichtungen TABELLE 1
Beispiele | UV-Dosis
(mJ/cm2) | 60°-Glanz (*) | Flexibilität (Erichson)
(**) | Pendelhärte (sec) ISO
1522 |
Beispiel
1, Klarlack | 176 | 7,6 | > 8 | 68 |
| 122 | 13,9 | > 8 | 87 |
93 | 37,7 | > 8 | 106 |
| | | |
Beispiel
2, Klarlack | - | 72 | > 8 | 121 |
| | | | |
Beispiel
1, Decklack | 420 | 4,3 | > 8 | 104 |
| 358 | 24,9 | > 8 | 125 |
240 | 46,4 | > 8 | 170 |
| | | |
Beispiel 2, Decklack | - | 90,6 | > 8 | 210 |
- (*) gemessen nach dem Standard
DIN 67 530
- (**) gemessen nach dem Standard DIN EN ISO 1520
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Die
vorgenannten Daten in Tabelle 1 zeigen, dass bei erhöhter UV-Dosis
der 60°-Glanzwert
der Beschichtung verringert wird, was veranschaulicht, dass der
Glanz unter Anwendung verschiedener Werte der UV-Dosis geregelt
werden kann wobei identische Flexibilitätseigenschaften der Beschichtung
sowie der erforderlichen Härte
geliefert werden.