DE602004012982T2

DE602004012982T2 - Vorrichtung zur versiegelung mit mehreren transpondern

Info

Publication number: DE602004012982T2
Application number: DE602004012982T
Authority: DE
Inventors: Marco Sironi; Piercarlo Tebaldi; Christophe Korn; Andre Poucet
Original assignee: European Community EC Belgium
Current assignee: European Union Brussels Be
Priority date: 2003-02-24
Filing date: 2004-02-16
Publication date: 2009-04-02
Anticipated expiration: 2024-02-17
Also published as: CN100495432C; EP1450300A1; WO2004075102A1; DE602004012982D1; CA2516844A1; DK1599832T3; CA2516844C; EP1599832A1; ATE391966T1; ES2303053T3; EP1599832B1; CN1768348A

Description

Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Versiegelungsvorrichtung, um Gegenstände zu verschließen und zu kennzeichnen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Versiegelungsvorrichtungen, bei denen elektronische Identifizierungsmittel eingesetzt werden.
Stand der Technik
Heute werden zahlreiche Versiegelungsarten verwendet, um den Weg oder die Lagerung von Waren bzw. Materialien zu kontrollieren, bei denen der Sicherheits- bzw. Kontrollbedarf mehr oder weniger beträchtlich ist, wie beispielsweise beliebiges Frachtgut, Nuklearstoffe, bestimmte Abfalltypen oder auch Geld.
Die zur Herstellung von Versiegelungen angewandten Technologien sind sehr vielfältig und hängen vor allem von der Verwendung und den angeforderten Sicherheitsstufen ab.
Wenn man sich somit lediglich vergewissern möchte, dass ein Gegenstand wie ein Sack oder ein Container unversehrt sind, besteht die Funktion der Versiegelung darin zu gewährleisten, dass der Gegenstand nicht unberechtigerweise geöffnet wurde. In diesem Fall können wenig kostenaufwändige Vorrichtungen wie einfache, an die Öffnungselemente des Gegenstandes angebrachten Kunststoff- oder Metallringe verwendet werden. Eine Inaugenscheinnahme der Unversehrtheit der Ringstruktur reicht dann aus, um festzustellen, ob die Versiegelung verletzt wurde.
Andererseits gibt es immer mehr Gebiete, wie den internationalen Transport, auf denen die Versiegelungen nicht nur ihre Basisfunktion erfüllen müssen, die darin besteht, die Unverletzbarkeit des Gegenstandes bestätigen zu können, sondern auch Informationen während und nach dem Transport liefern zu können. Demnach gibt es heute Vorrichtungen, die mechanische Versiegelungsmittel umfassen, denen elektronische oder optische Mittel zugeordnet sind, mit denen Informationen gespeichert und übertragen werden können.
Eine Versiegelungsvorrichtung ist beispielsweise aus der Patentanmeldung EP 1 087 334 bekannt, in der eine Versiegelungsvorrichtung mit einem ersten Versiegelungselement, einem zweiten Versiegelungselement und einem Mittel, um das erste Versiegelungselement an dem zweiten Versiegelungselement zu verriegeln, beschrieben ist. Die Versiegelungsvorrichtung umfasst ferner einen Transponder zwischen den beiden Versiegelungselementen, wobei der Transponder ein Substrat umfasst, auf dem eine elektronische Schaltung und eine Antenne gebildet sind, wobei die elektronische Schaltung Speichermittel umfasst, um mindestens einen eindeutigen Identifizierungscode zu speichern. Der Transponder ist derart ausgelegt und angeordnet, dass die elektronische Schaltung oder die Antenne bei einem Versuch, die Versiegelungsvorrichtung zu öffnen, gebrochen werden.
Die heutigen, elektronische Mittel umfassenden Versiegelungsvorrichtungen sind jedoch aufwändig und teuer. Sie sind in der Regel für eine spezifische Verwendung ausgelegt und können nicht mit einem beliebigen Gegenstandstyp eingesetzt werden. Sie weisen zudem einen empfindlichen mechanischen Aufbau, der sie sehr handhabungs- und transportanfällig macht, auf, wodurch ihre Verwendung noch weiter eingeschränkt wird.
Gegenstand und Kurzbeschreibung der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu beheben und eine kostengünstige, vielseitig einsetzbare Versiegelungsvorrichtung zu schaffen, die mechanisch robust ist und einfach und schnell abrufbare Informationen enthält. Die Vorrichtung soll ebenfalls eine sichere und leichte Kontrolle der Unversehrtheit der Versiegelung ermöglichen. Diese Aufgabe ist durch eine Versiegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst, dessen Oberbegriff die in der EP 1 087 334 beschriebenen Merkmalen übernimmt.
Diese Aufgaben werden mit einer Versiegelungsvorrichtung gelöst, die einen Verriegelungsbolzen und eine Hülse umfasst, wobei der Verriegelungsbolzen einen Kopf und einen Schaft umfasst, der vorzugsweise eine Kehle aufweist, die mit einem Arretierring zusammenwirkt, der in der Hülse angeordnet ist, um durch Einführen die Hülse an dem Bolzen zu verriegeln, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse ferner einen ersten Transponder umfasst, der innerhalb der Hülse in einer Tiefe gelagert ist, die größer ist als die Höhe des Schafts, und dass der Verriegelungsbolzen ferner einen zweiten Transponder umfasst, der auf dem Außenumfang des Schafts angeordnet ist, wobei jeder Transponder ein Substrat umfasst, auf dem jeweils eine elektronische Schaltung und eine Antenne gebildet sind, wobei die elektronische Schaltung Speichermittel umfasst, um mindestens einen eindeutigen Identifizierungscode zu speichern, wobei der zweite Transponder derart ausgelegt und angeordnet ist, dass bei einem Versuch, die Versiegelungsvorrichtung zu öffnen, der Bruch der elektronischen Schaltung oder der Antenne des zweiten Transponders bewirkt wird.
Die erfindungsgemäße Versiegelungsvorrichtung ermöglicht es somit, jeden Gegenstand mit einer eindeutigen Identität zu kennzeichnen, wodurch der Gegenstand während und nach dem Transport kontrolliert und überwacht werden kann. Die Kontrolle der Unversehrtheit der Versiegelungsvorrichtung erfolgt ferner durch Abfrage eines zweiten Transponders, was keine Abnahme der Versiegelung erfordert und es ermöglicht, die Korrektheit der in dem Transponder enthaltenen Identitätsinformationen überall zu kontrollieren.
Gemäß einem besonderen Aspekt der Erfindung umfasst die Hülse ferner einen dritten Transponder, der innerhalb dieser in einer Tiefe gehaltert ist, die geringer ist als die Höhe des Schafts, wobei der Transponder ein Substrat umfasst, auf dem eine elektronische Schaltung und eine Antenne gebildet sind, wobei die elektronische Schaltung Speichermittel umfasst, um mindestens einen eindeutigen Identifizierungscode zu speichern.
Mit diesem dritten, in einer Zwischentiefe in der Hülse angeordneten Transponder kann geprüft werden, ob die Vorrichtung korrekt installiert wurde, d. h., ob die Hülse richtig an dem Bolzen verriegelt wurde, wodurch jegliche Öffnung des Gegenstandes ohne Zerstörung der Versiegelungsvorrichtung unmöglich gemacht wird.
Um eine vollständige Zerstörung des dritten Transponders bei der Installation der Versiegelungsvorrichtung zu gewährleisten, ist dieser durch ein ringförmiges, mindestens die Antenne des genannten Transponders abdeckendes Element in der Hülse gehaltert. Bei einer Abfrage zeigt somit das Ausbleiben einer Antwort des dritten Transponders eine korrekte Installation an.
Neben einem eindeutigen Identifizierungscode kann der erste Transponder Daten über das Datum und den Ort der Anbringung der Versiegelungsvorrichtung oder Informationen über Inspektionen des Gegenstandes während dessen Transports enthalten. Die Speichermittel des ersten Transponders können Mittel zur Verschlüsselung der Daten umfassen.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein System zur Kontrolle und Überwachung eines Gegenstandes, wobei der Gegenstand mindestens eine Versiegelungsvorrichtung, wie zuvor beschrieben, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Vorrichtung zur Übertragung von Signalen, um Informationen aus den Transpondern bzw. in die Transponder der Versiegelungsvorrichtung zu lesen oder zu schreiben, Mittel zur Verarbeitung und Mittel zum Speichern von Daten, um die in den Transpondern gespeicherten Informationen aufzunehmen, umfasst.
Das System der Erfindung ermöglicht es somit, die Installation und Unversehrtheit der Versiegelungsvorrichtung durch eine Fernabfrage der Transponder ohne jegliche Handhabung der Vorrichtung zu kontrollieren. Die in dem ersten Transponder gespeicherten Informationen können zudem – mit Ausnahme des Identifizierungscodes – in Echtzeit abgerufen und aktualisiert werden. Die Systemmittel zur Datenspeicherung ermöglichen es ferner, wichtige Informationen wie den Identifizierungscode zu speichern, um im Nachhinein einen Vergleich mit den von der Vorrichtung gelesenen Codes zu ermöglichen, um jegliche unberechtigte Handhabung der Vorrichtung zu erfassen.
Gemäß einem besonderen Merkmal sind die Datenspeichermittel über eine Netzwerkverbindung fernzugänglich. Dadurch lassen sich Kontrollen an jedem Ort und zu jeder Zeit mit einem fernzugänglichen Bezug auf die Ursprungsdaten, die der Versiegelungsvorrichtung zugeordnet sind, durchführen. Beispielsweise kann in einem Schritt des Transports des mit der Versiegelungsvorrichtung gekennzeichneten Gegenstands ein Code eines Transponders gelesen werden, und der gelesene Code kann mit demjenigen verglichen werden, der ursprünglich aufgenommen wurde, um einen unberechtigten Austausch der Versiegelungsvorrichtung zu erfassen.
Hierzu können die Verarbeitungsmittel Softwaremittel umfassen, um die Installation der Versiegelungsvorrichtung durch Abfrage des dritten Transponders zu bestätigen und/oder eine unberechtigte Handhabung der Versiegelungsvorrichtung durch Abfrage des zweiten Transponders zu erfassen. Die Verarbeitungsmittel können ebenfalls ein Softwaremittel umfassen, um einen unberechtigten Austausch der Versiegelungsvorrichtung durch Lesen der Codes der Transponder der Versiegelungsvorrichtung und durch Vergleichen der genannten Codes mit den ursprünglichen, zuvor in die Datenspeichermittel aufgenommenen Codes zu erfassen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung besonderer, als nicht einschränkende Beispiele angegebener Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht einer Versiegelungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
2 eine schematische Ansicht einer Versiegelungsvorrichtung in verriegelter Stellung und eines Abfrage- und Verarbeitungssystems der Erfindung,
3 eine schematische Ansicht des in der Versiegelungsvorrichtung der Erfindung verwendeten Transpondertyps,
4 eine schematische Schnittansicht zur Veranschaulichung der Versiegelungsvorrichtung beim Öffnen eines mit der Vorrichtung gekennzeichneten Gegenstandes,
5A und 5B Schritte der Installation der erfindungsgemäßen Versiegelungsvorrichtung,
6 eine perspektivische Ansicht eines Anwendungsbeispiels der Erfindung.
Ausführliche Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung
1 zeigt die erfindungsgemäße Versiegelungsvorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 ist durch einen Verriegelungsbolzen 10 und eine Hülse 20 zum Verriegeln an dem Bolzen 10 gebildet. Der Bolzen 10 und die Hülse 20 bilden ein mechanisches selbstblockierendes System zur einmaligen Benutzung, das verwendet wird, um zu kennzeichnen, dass ein Gegenstand verschlossen ist. Hierzu umfasst der Bolzen 10 einen Kopf 11 und einen Schaft 12, wobei der Schaft 12 eine Verriegelungskehle 13 aufweist, die mit einem Arretierring 24 zusammenwirkt, der innerhalb der Hülse 20 mittels einer Kehle 25 gehaltert ist, die in dem Körper 21 der Hülse gebildet ist. Wenn der Stift 12 des Bolzens 10 in die Hülse 20 eingesetzt ist, ist diese – wie in 2 veranschaulicht – an dem Schaft mittels des Teils des aus der Kehle 25 ragenden Rings 24 verriegelt, der dann in die Kehle 13 greift, um die Hülse an dem Schaft festzuhalten.
Wie in 2 veranschaulicht, kann die Vorrichtung 1 beispielsweise verwendet werden, um zu kennzeichnen, dass ein Gegenstandes durch Anbringung des Gegenstandsverschließsystems an zwei Elemente 5 und 6, in denen ein Loch 4 gebildet ist, verschlossen wird. Der Bolzen 10 ist in das Loch 4 eingesetzt und durch den Kopf 11 festgehalten, dessen Abmessungen größer sind als diejenigen des Lochs 4. Anschließend wird die Hülse 20 auf den Schaft 12 des Bolzens gesetzt, wodurch die Elemente 5 und 6 zusammen verriegelt werden können. Um die Installation der Vorrichtung zu erleichtern, kann der Körper 21 der Hülse 20 einen Teil 22 aufweisen, der an die Abmessungen des Lochs 4 angepasst ist. Wenn die Versiegelungsvorrichtung 1 installiert ist, kann der Gegenstand folglich nicht geöffnet werden, ohne die Vorrichtung 1 zu schneiden oder zu brechen (4).
Die erfindungsgemäße Versiegelungsvorrichtung umfasst mehrere elektronische Komponenten von der Art eines Transponders. Ein erster Transponder 30 wird als dauerhaftes Speichermittel für Informationen über die Versiegelungsvorrichtung und den zugeordneten Gegenstand verwendet. Die Art dieser Informationen sowie deren Verwendung werden nachfolgend näher beschrieben. Da es sich bei dem Transponder 30 um einen permanenten Transponder handelt, ist er in einem Teil der Vorrichtung angeordnet, in dem er gegen Beschädigungen geschützt ist. Wie in 1 veranschaulicht, ist der Transponder 30 beispielsweise in dem oberen Bereich der Hülse 20 in einer Tiefe P gelagert, die größer ist als die Höhe H des Schafts 12, die der maximalen Durchdringungsstrecke des Schafts in der Hülse entspricht. Der Transponder 30 ist an einer Abdeckkappe 23 gehaltert, die den oberen Bereich des Körpers 21 der Hülse 20 verschließt. Der Transponder 30 kann an der Abdeckkappe 23 geklebt sein.
Ein zweiter Transponder 40 ist auf dem Umfang des Schafts 12 des Bolzens 10 angeordnet. Der Transponder 40 kann an dem Schaft 12 geklebt sein, damit er an diesem festhält.
Ein dritter Transponder 50 ist schließlich innerhalb der Hülse 20 durch einen zwischen dem Transponder 50 und dem Transponder 30 angeordneten Klemmring 26 in einer Zwischentiefe P' gehaltert ist, die geringer ist als die Höhe H des Schafts.
3 verdeutlicht den allgemeinen Aufbau der in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Transponder 30, 40 und 50. Ein in 3 dargestellter Transponder 100 ist durch ein Substrat 101 gebildet, auf dem ein elektronischer Chip 102 und eine Antenne 103 angeordnet sind. Die Antenne 103 ist durch eine Wicklung gebildet, die sich über den gesamten Umfang des Substrats erstreckt. Ein Ende dieser Wicklung ist mit dem Chip 102 verbunden. Der Chip 102 umfasst im Wesentlichen eine elektronische Schaltung zum Speichern von Daten, die lese- sowie gegebenenfalls Schreibzugriffe zulässt. Jeder Transponder enthält ursprünglich einen eindeutigen permanenten Code, der die Identität des Transponders darstellt und nicht änderbar ist.
Das Lesen und eventuell das Schreiben von Daten aus der bzw. in die Speicherschaltung erfolgt durch Funkübertragung unter anderem mit Hilfe der Antenne 103. Wenn die Wicklung unterbrochen wird, die die Antenne 103 bildet, wird diese unwirksam, und es ist keine Übertragung mehr möglich zwischen dem Chip 102 und Außen, wodurch die Beschädigung de Komponente 100 angezeigt wird.
Das beschriebene Transpondermodell ist von der passiven Art, d. h., dass die Antenne nicht nur dazu dient, die Daten zu übertragen, sondern auch dazu, ein Aktivierungsfeld für die Versorgung der elektronischen Chipschaltung mit elektrischer Energie zu empfangen. Es können auch Transponder verwendet werden, die ein eigenständiges Versorgungsmittel wie eine Batterie umfassen, wobei diese mit dem Chip 102 verbunden ist, um ihn mit Energie zu versorgen.
Die oben beschriebene Art von Transponder ist für die vorliegende Erfindung besonders geeignet. Derartige Komponenten haben nämlich einen sehr geringen Raumbedarf, so dass sie leicht in Versiegelungsvorrichtungen wie derjenigen der Erfindung gelagert werden können. Da das Substrat der Komponente zudem aus einem spröden Material wie Silizium besteht, ist es leicht zu brechen und ermöglicht somit die Zerstörung der Komponente oder mindestens deren Antenne mit wenig Widerstand. Je nach seiner Funktion in der Vorrichtung der Erfindung können jedoch die Form, die Abmessungen und das Material des Substrats in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise angepasst werden. Für das Substrat des Transponders 40, der auf den Umfang des Schafts 12 anzubringen ist, wird beispielsweise bevorzugt ein flexibles Material gewählt, das die Anbringung des Transponders an den Schaft erleichtert. Der in 3 dargestellte Transponder weist zudem die Form eines Quadrats auf. Hinsichtlich insbesondere der Transponder 30 und 50 könnten diese jedoch auch kreisförmig sind, um ihr Einsetzen in die Hülse zu erleichtern.
Es werden nun die verschiedenen Funktionen der in der Versiegelungsvorrichtung der Erfindung verwendeten Transponder näher beschrieben.
Der permanente Transponder 30 wird verwendet, um alle relevanten Informationen zu speichern, mit denen sich der Gegenstand identifizieren lässt, dessen Verschließung mit der Versiegelungsvorrichtung der Erfindung gekennzeichnet wurde. Der fragliche Gegenstand kann beispielsweise ein Container zum Transport einer Ware sein. In diesem Fall können die in den Transponder 30 aufgenommenen Informationen dem Datum und dem Ort, an denen der Container beladen und verschlossen wurde, der Art der beförderten Ware, den unterschiedlichen durchgeführten Zollinspektionen, den Namen oder der Identifizierung der mit diesen Inspektionen beauftragten Parteien, ... entsprechen.
Der an dem Schaft 12 des Bolzens 10 angeordnete Transponder 40 wird als Anzeige der Unversehrtheit der Versiegelungsvorrichtung verwendet. Wie in 4 veranschaulicht, führt jeder Versuch, den versiegelten Gegenstand zu öffnen, nämlich zu einem Bruch der Versiegelungsvorrichtung 1 und des Transponders 40, der folglich nicht mehr abgefragt werden kann. Um zu versuchen, eine unberechtigte Öffnung zu verbergen, sind zwei Lösungen denkbar. Die erste besteht darin, den abgeschnittenen Schaft zu reparieren und ihn wieder in die Versiegelungsvorrichtung zu positionieren. Die zweite Lösung besteht darin, die Versiegelungsvorrichtung vollständig durch eine neue zu ersetzen. In beiden Fällen kann die unberechtigte Handhabung erfasst werden. In dem ersten Fall wird nämlich die missbräuchliche Handhabung – neben den Spuren auf der Hülse, die eine solche Handhabung anzeigen können – schon bei der nächsten Abfrage erfasst, die zeigen wird, dass der Transponder 40 nicht antwortet und dass folglich die Versiegelungsvorrichtung verletzt wurde. In dem zweiten Fall, in dem die Vorrichtung vollständig ausgetauscht wurde, wird sich beim Lesen herausstellen, dass der Identifizierungscode des Transponders sich geändert hat und dass er nicht demjenigen entspricht, der ursprünglich aufgenommen wurde.
Es wird nun die Rolle des dritten Transponders 50 der Versiegelungsvorrichtung der Erfindung erläutert. Der Transponder 50 wird als Anzeige dafür, dass die Versiegelungsvorrichtung korrekt angebracht wurde, verwendet. Wie in 1 veranschaulicht, ist der Transponder 50 nämlich innerhalb der Hülse 20 in einer Tiefer P' gehaltert, die geringer ist als die Höhe H des Schafts 12 des Bolzens 10, die der Durchdringungsstrecke des Schafts in der Hülse entspricht. Bei der Anbringung der Hülse 20 auf den Schaft 10 wird das Ende 14 des Schafts 12 folglich – wie in 5A veranschaulicht – gegen den Transponder 50 zum Anschlag kommen. Um folglich die Hülse bis zu ihrer Endstellung, d. h. in die Stellung, in der der Ring 24 in der Kehle 13 des Schafts arretiert ist, muss der Transponder gebrochen werden. Wenn die Versiegelungsvorrichtung korrekt installiert wurde, liegt der Transponder 50 in zwei Teilen 50A und 50B vor. Das Teil 50A entspricht dem Teil des Transponders, der durch den Schaft 12 gelöst wurde, während das Teil 50B dem Teil entspricht, das zwischen dem Körper der Hülse 21 und dem Klemmring 26 gehaltert ist. Man muss sich vergewissern, dass der Klemmring 26, der das Stück 50A des Transponders 50 festhält, mindestens einen Bereich des Transponders abdeckt, der ausreichend ist, um die Zerstörung des Transponders sicherzustellen. Wie in 3 dargestellt, deckt der Klemmring 26 mindestens einen Bereich der Antenne 103 ab, um sicherzustellen, dass diese bei der Installation der Vorrichtung gebrochen wird.
Solange der Transponder 50 auf eine Fernabfrage antwortet, bedeutet dies somit, dass er unversehrt ist und dass die Hülse nicht korrekt auf dem Bolzen positioniert ist.
Das Lesen und/oder die Aufnahme von Daten aus den bzw. in die Transponder kann beispielsweise mit Hilfe einer in 2 dargestellten Funkübertragungsvorrichtung 60 erfolgen. Die Übertragung zwischen der Vorrichtung 60 und den Transpondern erfolgt über Funksignale RFIn und RFOut, die den von der Vorrichtung 60 empfangenen bzw. ausgesendeten Signalen entsprechen. Die Vorrichtung 60 ermöglicht es somit, aus dem bzw. in den Speicher der Transponder zu lesen und/oder zu schreiben.
Die Vorrichtung 60 kann beispielsweise ein tragbares Lesegerät sein, mit dem Daten aus einem bzw. in einen Transponder gelesen und geschrieben werden können. Ein solches Lesegerät weist ein Display 61, eine Tastatur 62 und/oder Mittel zum Speichern der abgefragten Daten auf. Das Lesegerät aktiviert den Transponder per Funk (RF) beispielsweise bei einer Frequenz von 13.56 MHz. Diese Welle lädt eine in der Transponderschaltung vorhandene Kapazität auf. Wenn diese sich entlädt, sendet sie an das Lesegerät einen Code oder eine Information, die in dem Speicher des Transponders eingetragen ist, zurück. Mit dieser Art von tragbarem Lesegerät können Daten mit den Transpondern über eine Entfernung von ca. 30 cm ausgetauscht werden. Alternativ können unterschiedliche Typen von nicht tragbaren Lesegeräten mit Antennengeometrien, die ein serielles Lesen/Schreiben in größerer Entfernung ermöglichen, verwendet werden.
Der Code und/oder die Informationen jedes abgefragten Transponders werden somit an die Vorrichtung 60 gesendet. Bei einem tragbaren Lesegerät können diese Daten an dessen Display 61 angezeigt und/oder in dessen Speicher gespeichert werden. Die Vorrichtung 60 kann ebenfalls integrierte Verarbeitungsmittel umfassen, die speziell programmiert sind, um die vorliegend beschriebenen Kontrollen durchzuführen.
Alternativ können Verarbeitungsmittel wie ein Rechner 70 zur Verarbeitung der Daten der Transponder verwendet werden. Hierbei ist der Rechner wie in 2 veranschaulicht mit der Vorrichtung 60 über eine Serienverbindung 67 verbunden, um Daten mit jedem Transponderspeicher austauschen zu können. Die Verarbeitungsmittel umfassen und führen in jedem Fall Softwares aus, mit denen sich ausgehend von den Daten der Transponder allerlei Kontroll- und Überwachungsfunktionen ausführen lassen.
Die Vorrichtung 60 oder der Rechner 70 – je nachdem – können beispielsweise Softwaremittel umfassen, um die Installation der Vorrichtung durch Abfrage des Transponders 50 anfänglich zu kontrollieren. Die Information über den die richtige Anbringung der Versiegelungsvorrichtung anzeigenden Bruch des Transponders 50 kann von den Verarbeitungsmitteln als anfängliche Information verwendet werden, um beispielsweise die Identifizierungscodes eines oder mehrerer Transponder in Hinblick auf künftige Kontrollen zu speichern. Die Software kann es ebenfalls ermöglichen, die Korrelation zwischen der Identifikationsnummer eines der Transponder und diversen Daten wie dem Ort und/oder dem Namen des Inspekteurs, der die Versiegelungsvorrichtung installiert hat, und/oder dem Datum deren Anbringung herzustellen.
Informationen wie die Identifizierungscodes können in einer Datenbank 80 (2) gespeichert werden, auf die über eine Netzwerkverbindung 78 wie beispielsweise eine Internetverbindung online zugegriffen werden kann. Die Übertragungsvorrichtung 60, der Rechner 70 und die Datenbank 80 bilden ein System, das es ermöglicht, jeden von einer oder mehreren Versiegelungsvorrichtungen der Erfindung gekennzeichneten Gegenstand in Echtzeit zu kontrollieren und zu überwachen. Dies ermöglicht eine Kontrolle und Überwachung der Ware während des gesamten Transports. Die Unversehrtheit der Vorrichtung kann jederzeit kontrolliert werden. Die Abfrage des Transponders 40 ermöglicht es nämlich, zunächst zu ermitteln, ob dieser unversehrt ist, und gegebenenfalls den hieraus gelesenen Code mit dem Code zu vergleichen, der ursprünglich in die Datenbank 80 aufgenommen wurde, auf die ein Fernzugriff über die Netzwerkverbindung 78 möglich ist.
Schließlich stellt der permanente Transponder 30, der allerlei während der Transportschritte des Gegenstands angereicherte Informationen enthalten kann, somit die durch Abfrage des Transponders 30 an einem Kontrollstandort in Echtzeit abrufbare Historie der Versiegelungsvorrichtung dar.
Ihrem Prinzip nach kann die Versiegelung nur ein Mal ohne Beeinträchtigung ihrer Unversehrtheit angebracht werden. Die erfindungsgemäße Versiegelungsvorrichtung genügt denselben Anforderungen. Ihre Anwendungen können vielfältig sein. Wie in 6 dargestellt, wird eine Vielzahl von Vorrichtungen benutzt, um das Verschließen eines Deckels 2 auf einem Behälter 3 zu kennzeichnen. In diesem Fall entsprechen die Elemente 5 und 6 Flanschen, in denen Durchgangsöffnungen für die Vorrichtungen 1 gebildet sind. Die Unversehrtheit des so gebildeten Systems ist gewährleistet und kann leicht wie oben beschrieben kontrolliert werden.
Die erfindungsgemäße Versiegelung hat folgende Vorteile.
Sie ermöglicht eine sichere Identifizierung für jeden Gegenstand, auf den sie angebracht ist.
Die Installation der Versiegelungsvorrichtung kann durch Abfrage eines Transponders validiert werden.
Der versiegelte Gegenstand und seine Ware können während des gesamten Transports durch Abfrage der Transponder und Übertragung der Informationen überwacht werden. Die Informationen, wie Identifizierungscodes, können nämlich so oft wie nötig gelesen werden, da dies ohne Abnahme oder Veränderung der versiegelten Vorrichtung und folglich ohne Beeinträchtigung ihrer Unversehrtheit erfolgt.
Die Unversehrtheit der Vorrichtung kann an jedem Ort kontrolliert werden, entweder direkt wenn der Transponder nicht mehr antwortet oder durch einen Vergleich mit dem oder den Identifizierungscodes, die vor Ort gelesen und mit den ursprünglich in eine online zugängliche Datenbank aufgenommenen Codes verglichen werden, wenn die Vorrichtung ohne Erlaubnis ausgetauscht wurde. Es können dann durch eine Analyse der in den permanenten Transponder aufgenommenen Daten eventuell der Verantwortliche, der Ort und das Datum der unberechtigten Handhabung ermittelt werden.
Wenn die Transponderschaltung programmierbare oder verschlüsselbare Mittel umfasst, können die in der Versiegelung gespeicherten Daten codiert oder verschlüsselt werden, woraus sich eine erhöhte Sicherheitsstufe ergibt.
Die Herstellungskosten für die Versiegelungsvorrichtung sind gering.
Die Versiegelungsvorrichtung weist eine gute mechanische Robustheit auf, die ihre Verwendung im Zusammenhang mit Transportgegenständen wie Containern, die oft nicht besonders schonend gehandhabt werden, ermöglicht.

Claims

Versiegelungsvorrichtung (1) mit einem ersten Versiegelungselement, einem zweiten Versiegelungselement und einem Mittel, um das erste Versiegelungselement an dem zweiten Versiegelungselement zu verriegeln, – wobei die Versiegelungsvorrichtung ferner einen zwischen dem ersten Versiegelungselement und dem zweiten Versiegelungselement angeordneten Transponder umfasst, – wobei der Transponder ein Substrat (101) umfasst, auf dem eine elektronische Schaltung (102) und eine Antenne (103) gebildet sind, – wobei die elektronische Schaltung Speichermittel umfasst, um mindestens einen eindeutigen Identifizierungscode zu speichern, – wobei der Transponder derart ausgelegt und angeordnet ist, dass die elektronische Schaltung (102) oder die Antenne (103) bei einem Versuch, die Versiegelungsvorrichtung zu öffnen, gebrochen werden, dadurch gekennzeichnet, dass – das zweite Versiegelungselement eine Hülse (20) ist, – das erste Versiegelungselement ein Verriegelungsbolzen (10) ist, – wobei der Verriegelungsbolzen einen Kopf (11) und einen Schaft (12) mit einem Mittel zur Verriegelung der Hülse an dem Bolzen umfasst, – der Verriegelungsbolzen den Transponder umfasst, bei dem es sich um einen zweiten Transponder (40) handelt, der auf dem Außenumfang des Schafts (12) angeordnet ist, – die Hülse (20) einen ersten Transponder (30) umfasst, der innerhalb der Hülse in einer Tiefe (P) gelagert ist, die größer ist als die Höhe (H) des Schafts (12), – der erste und der zweite Transponder (30, 40) jeweils ein Substrat (101) umfassen, auf dem jeweils eine elektronische Schaltung (102) und eine Antenne (103) gebildet sind, wobei die elektronische Schaltung Speichermittel umfasst, um mindestens einen eindeutigen Identifizierungscode zu speichern, – der zweite Transponder (40) derart ausgelegt und angeordnet ist, dass bei einem Versuch, die Versiegelungsvorrichtung (1) zu öffnen, der Bruch der elektronischen Schaltung (102) oder der Antenne (103) des zweiten Transponders (40) bewirkt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (12) eine Kehle (13) aufweist, die mit einem Arretierring (24) zusammenwirkt, der in der Hülse (20) angeordnet ist, um durch Einführen die Hülse an dem Bolzen zu verriegeln.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (20) ferner einen dritten Transponder (50) umfasst, der innerhalb dieser in einer Tiefe (P') gehaltert ist, die geringer ist als die Höhe (H) des Schafts, wobei der Transponder ein Substrat (101) umfasst, auf dem eine elektronische Schaltung (102) und eine Antenne (103) gebildet sind, wobei die elektronische Schaltung Speichermittel umfasst, um mindestens einen eindeutigen Identifizierungscode zu speichern.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Transponder (50) in der Hülse (20) durch ein ringförmiges Element (26) gehaltert ist, das mindestens die Antenne (103) des dritten Transponders (50) abdeckt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichermittel des ersten Transponders (30) Daten über das Datum und den Ort der Anbringung der Versiegelungsvorrichtung enthalten.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichermittel des ersten Transponders Mittel zur Verschlüsselung der Daten umfassen.
System zur Kontrolle und Überwachung eines Gegenstandes, wobei der Gegenstand mindestens eine Versiegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das System den Gegenstand und eine Vorrichtung zur Übertragung von Signalen (60), um Informationen aus den Transpondern bzw. in die Transponder der Versiegelungsvorrichtung zu lesen oder zu schreiben, Mittel zur Verarbeitung (70) und Mittel zum Speichern von Daten (80), um die in den Transpondern gespeicherten Informationen aufzunehmen, umfasst.
System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenspeichermittel (80) über eine Netzwerkverbindung (78) fernzugänglich sind.
System nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsmittel ein Softwaremittel umfassen, um die Installation der Versiegelungsvorrichtung (1) durch Abfrage des dritten Transponders (50) zu bestätigen.
System nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsmittel ein Softwaremittel umfassen, um eine unberechtigte Handhabung der Versiegelungsvorrichtung durch Abfrage des zweiten Transponders (40) zu erfassen.
System nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsmittel ein Softwaremittel umfassen, um einen unberechtigten Austausch der Versiegelungsvorrichtung durch Lesen der Codes der Transponder der Versiegelungsvorrichtung (1) und durch Vergleichen der Codes mit den zuvor in die Datenspeichermittel (80) aufgenommenen Codes zu erfassen.