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GEGENSTAND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue niedermolekulare Polysaccharide,
abgeleitet von K5 Polysaccharid, mit guter Wirksamkeit auf die Koagulationsparameter
mit einem niedrigen hämorrhagischen
Risiko, die als Medikamente zur Koagulationsregulierung und die
Prävention
und die Behandlung Thrombose einsetzbar sind. Die Erfindung betrifft
insbesondere neue niedermolekulare epi-K5-N,O-sulfate mit einem
Sulfatierungsgrad von 2,7–2,9,
die erhaltbar sind durch Behandlung neuer niedermolekularer epi-K5-N-sulfate
(ihrerseits hergestellt durch Depolymerisation mit salpetriger Säure von
epi-K5-N-sulfaten) mit einem O-Sulfatierungsmittel unter O-Übersulfatierung,
durch Unterwerfen des so erhaltenen niedermolekularen epi-K5-amin-O-Übersulfats
einer selektiven O-Sulfatierung, durch Behandlung des so erhaltenen
teilweise O-desulfatierten Produkts einer 6-O-Sulfatierung und durch abschließende Behandlung
des so erhaltenen 6-O-sulfatierten Produkts mit einem Sulfatierungsmittel
unter N-Sulfatierungsbedingungen. Die Erfindung betrifft überdies
ein Verfahren zur Herstellung dieser niedermolekularen epi-K5-N,O-sulfate
mit einem Sulfatierungsgrad von 2,3–2,9 und neue Zwischenprodukte.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Glyksaminglykane wie Heparin, Heparinsulfat, Dermatansulfat, Chondroitinsulfat
und Hyaluronsäure
sind Biopolymere, die industriell aus verschiedenen Tierorganen
extrahiert werden.
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Insbesondere
Heparin, vornehmlich erhalten durch Extraktion aus der Darmschleimhaut
von Schweinen oder aus der Lunge von Rindern, ist ein polydisperses
Copolymer mit einer Molekulargewichtsverteilung von ungefähr 3 000
bis ungefähr
30 000 D bestehend aus einem Gemisch von Ketten im Wesentlichen
bestehend aus einer Uronsäure
(Glukuronsäure
oder Iduronsäure)
und eines Aminozuckers (Glukosamin) verbunden durch α-1 → 4 oder β-1 → 4 Bindungen.
In Heparin kann die Iduronsäure-Einheit
in der 2-Stellung O-sulfatiert
sein und die Glukosamin-Einheit ist N-acetyliert oder N-sulfatiert
und 6-O-sulfatiert in ungefähr
0,5% der vorliegenden Glukosamin-Einheiten.
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Die
Eigenschaften und natürliche
Biosynthese von Heparin in Säugern
wurde von Lindahl et al., 1986 in Lane, D. und Lindahl U. (Herausgeber) „Heparin.
Chemical and Biological Properties; Clinical Applications", Edward Arnold,
London, Seiten 159–190,
von Lindahl, U. Feingold D. S. und Rodén L., 1986 TIBS, 11, 221–225 und
von Conrad H. E. „Heparin
Binding Proteins",
Kapitel 2: Structure of Heparinoids, Academic Press, 1998, beschrieben.
Die Biosynthese von Heparin erfolgt ausgehend von seinem Vorläufer N-Acetyl-heperosan bestehend
aus einem Gemisch von Ketten bestehend aus der repetitiven Disaccherid-Einheit
Glukuronyl-β-1 → 4-N-Acetylglucosamin.
Dieser Vorläufer
erfährt
enzymatische Modifikationen, die teilweise die N-Acetylgruppe hydrolysieren,
sie durch eine SO3 – Gruppe
ersetzen, das Carboxyl in 5-Stellung eines Teils der Glukuronsäure-Einheiten
epimerisieren, diese in Iduronsäure-Einheiten überführen und
O-Sulfat-Gruppen einführen,
um ein Produkt zu erhalten, das, einmal industriell extrahiert,
ungefähr
die doppelte Anzahl von Sulfat-Gruppen in Bezug auf die Carboxy-Gruppenpro
Disaccharid-Einheit aufweist. Diese enzymatischen Modifikationen
führen unter
anderem zur Bildung des Pentasaccherid-Antithrombin III (ATIII) Bindungsbereichs,
aktives Pentasaccherid genannt, der die Struktur bildet, die für die hohe
Affinitätsbindung
von Heparin an ATIII notwendig und grundwesentlich für die antikoagulierende
und antithrombotische Wirksamkeit von Heparin ist. Das Pentasaccherid,
das innen nur einige der Ketten aufweist, die Heparin bilden, enthält eine
sulfatierte Glukosamin-Einheit in 3-Stellung und eine Glukuronsäure, die
zwischen Iduronsäure
enthaltenden Disaccheriden angeordnet ist.
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In
der Natur ist die Bildung des aktiven Pentasaccherids ermöglicht durch
die Epimerisierungreaktion des Carboxyls eines Teils der Glukuronsäure-Einheiten
in Iduronsäure-Einheiten
mittels der D-Glukuronyl C5-Epimerase (C5-Epimerisierung) und einer
geeigneten Sulfatierung, die auch zur Einführung einer Sulfat-Gruppe in
das Hydroxyl in 3-Stellung des Glukosamins führt. Insbesondere ist in der
Natur die Bildung des aktiven Pentasaccherids dadurch ermöglicht,
dass die C5-Epimerisierung in Cluster erfolgt, d. h. auf Abschnitten
von Ketten, und extensiv, was zu einem Produkt führt, das mehr Iduronsäure-Einheiten als Glukuronsäure-Einheiten
enthält.
Handelsübliches
Heparin enthält
tatsächlich
ungefähr
70% Iduronsäure-Einheiten
und 30% Glukuronsäure-Einheiten.
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BESCHREIBUNG DES STANDES DER
TECHNIK
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Es
ist bekannt, dass das Kapsel K5 Polysaccharid, isoliert von Escherichia
coli, beschrieben von Vann W. F. et al. in European Journal of Biochemistry,
1981, 116, 359–364
(„Vann
1981") aus einem
Gemisch von Ketten besteht, die aus der wiederkehrenden Disaccherid-Einheit
Glukuronyl-β-1 → 4-N-Acetylglukosamin
gebildet ist und daher die gleiche wiederkehrende Disaccherid-Einheit
(A) zeigt
des N-Acetyl-heparosan Vorläufers von
Heparin. Das Kapsel K5 Polysaccharid, nachfolgend als „K5 Polysaccharid" oder noch einfacher
als „K5" bezeichnet, wurde
chemisch modifiziert von Lormeau et al., wie in
US 5,550,116 beschrieben, und von
Casu et al., wie in Carbohydrate Research, 1994, 263, 271–284 beschrieben. K5-O-Sulfate
mit antitumoraler, antimetastatischer, antiviraler, insbesondere
anti-HIV-Wirksamkeiten werden in
EP
333 243 und
WO 96/34958 beschrieben.
Das K5 wurde auch durch chemische und enzymatische Mittel modifiziert,
um Produkte mit der gleichen Art von in vitro biologischer Koagulationswirksamkeit
wie diejenige von Heparin, das aus tierischen Organen extrahiert
wurde (extraktives Heparin), zu erhalten.
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Der
Erhalt der Produkte mit einer Koagulationswirksamkeit der gleichen
Art wie diejenige von Heparin erfolgt mittels Verfahren, die die
in der Natur auftretenden imitieren und die Schlüsselstufe von C5-Epimerisierung
mit D-Glukuronyl C5 Epimerase umfassen.
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Die
in
IT 1230785 ,
WO 92/17507 ,
WO 96/14425 und
WO 97/43317 beschriebenen Verfahren
verwenden K5 als Ausgangsmaterial. Von Fermentation stammendes K5
wird einer N-Deacylierung gefolgt von N-Sulfatierung unterworfen
und dann wird das K5-N-Sulfat
so erhalten mittels einer C5-Epimerisierung mit C5-Epimerase erhalten
entweder durch Chromatographie einer Lösung von mikrosomalen Enzymen
von Maus-Mastozytom (
IT 1 230
785 ) oder von Rinderleber (
WO
92/17507 ,
WO 96/14425 und
WO 97/43317 ) in Lösung übergeführt.
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Die
D-Glukuronyl C5 Epimerase aus Rinderleber wurde gereinigt nach Campbell,
P. et al. in J. Biol. Chem., 1994, 269/43, 26953–26958 („Campbell 1994"), der auch ihre
Zusammensetzung in Aminosäuren
lieferte und ihre Verwendung in Lösung beschrieb zur Transformierung
eines K5-N-Sulfats in das entsprechende 30% epimerisierte Produkt,
wobei die Bildung von Iduronsäure
mittels Hochdruck-Flüsigkeits-Chromatographie
als Folge einer vollständigen
Depolymerisation mit salpetriger Säure bis zum Disaccharid gezeigt
wird.
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Das
Dokument
WO 96/48006 beschreibt
die DNA-Sequenz, die für
die D-Glukuronyl C5 Epimerase und eine rekombinate D-Glukuronyl
C5 Epimerase kodiert, erhalten aus einem rekombinanten, diese DNA
enthaltenden Expressionsvektor, nachfolgend gereinigt nach Campbell
et al. wie gezeigt von Jin-Ping L. et al. in J. Biol. Chem., 2001,
276, 20069–20077
(„Jin-Ping
2001").
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Die
komplette C5-Epimerase-Sequenz wurde von Crawford B. E. et al. in
J. Biol. Chem., 2001, 276, (24), 21538–21543 (Crawford 2001) beschrieben.
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Das
Dokument
WO 01/72848 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von N-deacylierten, N-sulfatierten Derivaten
von K5 Polysaccharid, epimerisiert zu mindestens 40% Iduronsäure bezogen
auf die Gesamtheit der Uronsäuren,
mit einem Molekulargewicht von 2 000 bis 30 000, enthaltend 25 bis
50% Ketten mit hoher Affinität
für ATIII
und mit einer antikoagulierenden und antithrombotischen Wirksamkeit,
ausgedrückt
als HCII/AntiXa-Verhältnis von
1,5 bis 4.
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Dieses
Verfahren, das aufeinanderfolgend die Herstellung von K5 von Escherichia
coli, N-Deacetylierung und N-Sulfatierung, C5-Epimerisierung, Übersulfatierung,
selektive O-Desulfatierung, 6-O-Sulfatierung und N-Sulfatierung
umfasst, sieht eine C5-Epimerisierung
vor, ausgeführt
mit C5-Epimerase in Lösung
oder immobilisiert in Gegenwart von spezifischen zweiwertigen Kationen.
Nach dem Dokument
WO 01/72848 kann die
C5-Epimerisierung
nicht differenziert ausgeführt
werden mit einem natürlichen
oder rekombinanten Enzym, immobilisiert oder in Lösung bei
einer Temperatur von 30 bis 40°C
für eine
Zeitdauer von 1 bis 24 Stunden.
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Überdies
offenbart dieses Dokument eine Depolymerisierungsreaktion mit salpetriger
Säure,
ausgeführt
am Endprodukt am Ende der oben genannten Reaktionssequenz.
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Das
Dokument
US 2002/0062019 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von zur Regulierung von Koagulation
wirksamen epi-K5-N,O-sulfaten mit einem Sulfatierungsgrad von 2,3
bis 2,9 und einem Molekulargewicht von 2 000 bis 30 000, oder von
4 000 bis 8 000, oder von 18 000 bis 30 000. Dieses vorgenannte Verfahren
umfasst die Stufen: (s-a) eine N-Deacetylierung
von K5 Polysaccharid und eine N-Sulfatierung des erhaltenen K5-Amins,
(s-b) eine Epimerisierung von K5-Sulfat, (s-c) eine O-Übersulfatierung
von epi-K5-N-sulfat, (s-d) eine teilweise O-Desulfatierung, (s-e)
eine selektive 6-O-Sulfatierung, (s-f) eine N-Sulfatierung des so erhaltenen Produkts,
wobei jedes am Ende irgendeiner Verfahrensstufe (s-b)–(s-f) erhaltene
Produkt es zulässt,
einer Depolymerisierung unterworfen zu werden. Dieses Dokument beschreibt
ein epi-K5-N,O-sulfat mit einem Molekulargewicht von 7 400, erhalten
gemäß der oben
genannten Verfahrensstufen (s-a)–(s-f), gefolgt von einer Depolymerisation
mit salpetriger Satire am Ende der Stufe (s-f) mit einem Sulfatierungsgrad
von 2,3 bis 2,9.
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Dasselbe
Dokument beschreibt auch eine K5 Fraktion mit einem Molekulargewicht
von etwa 5 000, das auch den Stufen (s-a)–(s-f) unterworfen werden kann.
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Zur
Vereinheitlichung der Terminologie und um den Text verständlicher
zu machen werden in der vorliegenden Beschreibung konventionelle
Termini verwendet, im Singular oder Plural. Im Einzelnen:
- – mit „K5" oder „K5 Polysaccharid" wird bezeichnet
das Kapsel-Polysaccharid von Escherichia coli erhalten mittels Fermentation,
d. i. ein Gemisch von Ketten bestehend aus Disaccharid-Einheiten
(A) gegebenenfalls enthaltend eine Doppelbindung am nicht-reduzierenden
Ende wie oben dargestellt, wie auch immer hergestellt und gereinigt
nach den in der Literatur beschriebenen Verfahren, insbesondere
entsprechend Vann 1981, entsprechend Manzoni M. et al., Journal
of Bioactive Compatible Polymers, 1996, 11, 301–311 („Manzoni 1996") oder gemäß des in WO 01/72848 oder US 2002/0062019 beschriebenen
Verfahrens; für den
Fachmann ist es offensichtlich, dass dies, wie nachfolgend gezeigt,
auf jedes N-Acetylheparosan angewendet werden kann.;
- – unter
C5-Epimerase versteht man die D-Glukuronyl C-5 Epimerase, extraktive
oder rekombinant wie auch immer hergestellt, isoliert und gereinigt
insbesondere wie in Campbell 1994, in der WO 98/48006 , in Jin-Ping L. et al.
in J. Biol. Chem. 2001, 276, 20069–20077 („Jin-Ping 2001") oder in Crawford
2001 beschrieben;
- – mit
K5-Amin ist gemeint mindestens 95% N-deacelyliertes K5, vorzugsweise
vollständig
N-deacetyliertes, worin nämlich
N-Acetyl-Gruppen mit einem normalen NMR-Gerät nicht detektierbar sind;
- – mit „K5-N-sulfat" wird bezeichnet
mindestens 95%, vorzugsweise 100% N-deacetyliertes und N-sulfatiertes K5,
weil N-Acetyl-Gruppen mit einem normalen NMR-Gerät nicht detektierbar sind;
- – mit „epi-K5" wird das K5 und
seine Derivate bezeichnet, worin 40%–60% der Glukuronsäure-Einheiten
zu Iduronsäure-Einheiten
C5-epimerisiert sind;
- – mit „epi-K5-N-sulfat" wird K5-N-sulfat
bezeichnet, worin 40%–60%
der Glukuronsäure-Einheiten
zu Iduronsäure-Einheiten
C5-epimerisiert sind;
- – mit „epi-K5-amin-O-Übersulfat" wird epi-K5-amin-O-sulfat
mit einem Sulfatierungsgrad von mindestens 2 bezeichnet;
- – mit „epi-K5-N,O-sulfat" wird ein K5-N,O-sulfat
bezeichnet, worin 40%–60%
der Glukuronsäure-Einheiten zu
Iduronsäure-Einheiten
C5-epimerisiert sind, mit einem Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9;
- – die
konventionellen Termini und oben angegebenen Ausdrücke beziehen
sich auf K5 wie nach Fermentation isoliert, im Allgemeinen mit einer
Molekulargewichtsverteilung von etwa 1 500 bis etwa 50 000 mit einem
mittleren Molekulargewicht von 12 000–25 000, vorteilhafter Weise
von 15 000–25
000;
- – außer das
Molekulargewicht ist anders spezifiziert, bezeichnen die konventionellen
Termini und oben definierten Ausdrücke, wenn sie mit dem vorangesetzten
Akronym „LMW" (low molecular weight/niedriges Molekulargewicht)
versehen sind, insbesondere LMW-epi-K5-N-sulfat, LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat, LMW-epi-K5-N,O-sulfat, Produkte
mit niedrigem Molekulargewicht, deren mittleres Molekulargewicht
von etwa 1 500 bis etwa 12 000 ist;
- – wenn
nachfolgend steht „-derivat" bezeichnen die konventionellen
Termini und oben definierten Ausdrücke insgesamt sowohl die Derivate
von nativem K5 als auch K5 mir niedrigem Molekulargewicht;
- – der
Terminus „depolymerisiertes
LMW-epi-K5-N-sulfat" bezeichnet
ein LMW-epi-K5-N-sulfat
erhalten entsprechend der Sequenz (i) → (ii) oder der Sequenz (ii) → (i) wie
unten dargelegt; analoger Weise bezeichnen die Termini „depolymerisiertes
LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat" und „depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-N,O-sulfat" ein LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat
bzw. ein LMW-epi-K5-N,O-sulfat erhalten ausgehend von depolymerisiertem
LMW-epi-K5-N-sulfat;
- – das
prefix „(epi),
das „K5" in konventionellen
Termini und oben angegebenen Ausdrücken vorangesetzt ist, bezeichnet
insgesamt Produkte sowohl von nativem K5 als auch von epi-K5 (40–60% epimerisiert).
Des
Weiteren: - – außer spezifisch
anders angegeben bezeichnet der Terminus „Molekulargewicht" oder „mittleres
Molekulargewicht" das
Molekulargewicht bestimmt mittels HPLC (Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatogrphie)
gegen Standards von Heparin und Heparin mit niedrigem Molekulargewicht;
- – mit
dem Terminus „ungefähr" oder „etwa" betreffend das Molekulargewicht
wird das Molekulargewicht bezeichnet gemessen mittels Viskosimetrie ± das theoretische
Gewicht einer Disaccherid-Einheit einschließlich des Gewichts von Natrium
berechnet als 461 für
den Fall eines epi-K5-N-sulfat-derivats und 644 für den Fall
eines epi-K5-N,O-sulfat-derivats
mit einem Sulfatierungsgrad von 2,8;
- – mit
dem Ausdruck „vorwiegende
Species" ist die
Verbindung bezeichnet, die in dem Gemisch bestehend aus dem LMW-epi-K5-N-sulfat,
dem LMW-epi-K5-amin-O- Übersulfat
oder dem LMW-epi-K5-N,O-sulfat die meist vorhandene Spezies ist,
bestimmt durch den Peak der Kurve des mittels HPLC gemessenen Molekulargewichts;
- – außer anders
speziell angegeben wird mit „Sulfatierungsgrad" das SO3 –/COO–-Verhältnis bezeichnet, ausdrückbar auch
als die Zahl der Sulfat-Gruppen pro Disaccharid-Einheit, gemessen
mittels konduktimetrischer Methode beschrieben von Casu B. et al.
in Carbohydrate Research, 1975, 39, 168–176 (Casu 1975);
- – mit „O-Übersulfatierungsbedingungen" ist eine extreme
O-Sulfatierung bezeichnet beispielsweise durchgeführt nach
der Methode C beschrieben von B. Casu et al. in Carbohydrate Research,
1994, 263, 271–284 (Casu
1994);
- – mit
dem Terminus „Alkyl" wird ein lineares
oder verzweigtes Alkyl bezeichnet, während „Tetrabutylammonium" für die Tetra(n-butyl)ammonium-Gruppe
steht.
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Schließlich ist
festzuhalten, dass in der Literatur das Polysaccharid K5 (K5) auch „Acetylaminoheparosan" genannt wird. So
entspricht K5-Amin „Aminoheparosan", K5-N-sulfat „Sulfaminoheparosan" usw., während, wenn
diese Produkte epimerisiert sind, in der Literatur den oben genannten
Termini der Terminus „epimerisiert" vorangesetzt ist.
In diesem Zusammenhang bezieht sich die vorliegende Beschreibung
auf „K5", um den Ursprung
der darin geoffenbarten Produkte zu betonen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
der Patentanmeldung
PCT/IB03/002338 sind
epi-K5-amino-O-Übersulfat-derivate
geoffenbart, die verwendbar sind als Zwischenprodukte bei der Herstellung
von epi-K5-N,O-Übersulfat-derivaten
mit antiangiogenetischer und antiviraler Wirksamkeit. Diese epi-K5-amino-N,O-Übersulfat-derivate
sind mittels eines Verfahrens herstellbar, das umfasst die Behandlung
eines epi-K5-N-sulfat-derivate mit vorzugsweise Tetrabutylammoniumhydroxid,
wobei die Reaktionsmischung für
eine Zeitdauer von 30–60
Minuten bei einem pH-Wert von etwa 7 stehen gelassen wird, Isolierung
des so erhaltenen Salzes, vorzugsweise des Tetrabutylammoniumsalzes,
und Behandlung dieses Salzes mit einem Sulfatierungsmittel unter
O-Übersulfatierungsbedingungen.
Das oben genannte Dokument offenbart die Herstellung von LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfaten
von einem LMW-epi-K5-N-sulfat als Ausgangsmaterial.
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Dasselbe
Dokument
PCT/IB03/002338 ,
sowie die Dokumente IT MI2002A001346 und IT MI2002A001854 offenbaren
zum ersten Mal LMW-epi-K5-N-sulfate, vorzugsweise frei von N-acetyl-Gruppen, worin
der Gehalt an Iduronsäure
bezogen auf die Gesamtheit von Uronsäuren 40%–60% ist, vorzugsweise etwa
50%. Diese LMW-epi-K5-N-sulfate sind als Zwischenprodukte bei der
Herstellung von LMW-epi-K5-N,O-sulfaten mit hohem Wirksamkeitsgrad
an verschiedenen biologischen Parametern (IT MI2002A001346) verwendbar.
Die Herstellung dieser LMW-epi-K5-N-sulfate ist im Detail in den
drei oben genannten Dokumenten beschrieben.
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Überdies
offenbart
PCT/IB03/02339 pharmazeutische
Massen enthaltend als Wirkstoff ein (epi)K5-amino-O-Übersulfat-derivat
oder ein pharmazeutisch zulässiges
Salz hiervon, erhältlich
nach einem Verfahren, das umfasst
- – Erwärmen eines
(epi)K5-N-sulfat-derivat in Säure-Form
mit einer tertiären
oder quaternären
organischen Base, Stehenlassen der Reaktionsmischeng für eine Zeitdauer
von 30–70
Minuten bei Aufrechterhaltung des pH-Wertes der Lösung eines
Wertes von ungefähr
7 durch Zusetzen der tertiären
oder quaternären
organischen Base und Isolieren des Salzes mit dieser organischen
Base; und
- – Behandlung
dieses organischen basischen Salzes dieses (epi)K5-N-sulfat-derivats
mit einem O-Sulfatierungsmittel unter O-Übersulfatierungsbedingungen
und Isolieren des (epi)K5-amino-O-Übersulfat-derivats.
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Bei
der Herstellung von N,O-sulfatierten, N-acetylierten Derivaten von
K5 Polysaccharid, zumindest 40% epimerisiert zu Iduronsäure bezogen
auf die gesamten Uronsäuren
und mit einem niedrigen Molekulargewicht wie in
WO 01/72848 und in
US 2002/0062019 beschrieben,
wird beobachtet, dass die Depolymerisation des Produkts hohen Molekulargewichts
erhalten am Ende der Stufe (g) des in
WO 01/72848 beschriebenen Verfahrens
und am Ende der Stufe (vi) des in
US 2002/0062019 beschriebenen
Verfahrens nicht-einheitliche Ergebnisse ergeben kann, da sie im
Allgemeinen depolymerisierte Produkte mit einer wesentlich niedrigeren
Wirksamkeit an allen Koagulationsparametern liefert als derjenigen
von Produkten mit hohem Molekulargewicht, von denen sie abgeleitet
sind. Vermutlich findet dies deswegen statt, weil Degradierung mit
salpetriger Säure
beeinflusst wird durch die Gegenwart der Sulfat-Gruppen. Insbesondere
die Gegenwart von Sulfaten in 3-Stellung des Glukosamins ruft heterogene
Produkte hervor, wie beschrieben von Nagasawa et al. in Thrombosis
Research, 1992, 65, 463–467
(Nagasawa 1992). In
US 2002/0062019 wurde
dieser Nachteil dadurch behoben, dass die selektive O-Sulfatierungsstufe
ausgeführt
wurde unter Aufrechterhaltung der Dauer der Reaktion des übersulfatierten
Produkts mit Dimethylsulfoxid/Methanol im Bereich von 135–165 Minuten, vorzugsweise
bei etwa 60°C für 150 Minuten.
Dieses besonders vorteilhafte Verfahren ist im Detail in
WO 02/50125 beschrieben.
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Es
wurde nun gefunden, dass depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfate
mit einem Sulfatierungsgrad von etwa 2,3 bis 2,9 und guter Wirksamkeit
an Koagulationsparametern hergestellt werden können durch Unterwerfen eines
depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfats
einer O-Übersulfatierungsreaktion,
beispielsweise gemäß der Methode
C beschrieben von B. Casu et al. in Carbohydrate Research, 1975,
39, 168–176
(Casu 1975), um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat
zu erhalten, durch Unterwerfen des depolymerisierten Übersulfatproduktes
einer selektiven O-Desulfatierung, dann einer 6-O-Sulfatierung und
schließlich
durch Behandlung des so erhaltenen teilweise desulfatierten, depolymerisierten
Produkts mit einem Sulfatierungsmittel unter den Bedingungen einer
N-Sulfatierung,
um das gewünschte
depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-Sulfat mit einem Sulfatierungsgrad
von etwa 2,3 bis etwa 2,9 zu erhalten.
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Es
wurde auch gefunden, dass bei Arbeiten ausgehend von einem depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfat
die selektive Teil-O-Desulfatierung mit Dimethylsulfoxamid/Methanol
in einem ausgedehnteren Erwärmungszeitenbereich
ausgeführt
werden kann, um so in reproduzierbarer Weise schließlich depolymerisierte
LMW-epi-K5-N,O-sulfate
zu erhalten mit immer hoher Wirksamkeit an Koagulationsparametern,
wenn auch variabel in Funktion der angewendeten Zeitdauer der selektiven
O-Desulfatierung.
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Es
wurde insbesondere überraschend
gefunden, wenn ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat mit einem mittleren
Molekulargewicht von ungefähr
6 000 einer O-Sulfatierung,
das so erhaltene depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat
einer selektiven O-desulfatierung, das teilweise O-desulfatierte,
depolymerisierte Produkt einer 6-O-sulfatierung
und dann einer N-Sulfatierung unter ähnlichen Bedingungen wie die
in
WO 02/50125 beschriebenen
unterworfen wird, dass ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat erhalten wird
mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 6 000, einem Sulfatierungsgrad
von 2,7–2,9,
einer Anti-XA Aktivität
und einer Anti-IIa Aktivität,
jeweils so hoch wie eine Hälfte
der Wirksamkeit des niedrigmolekulargewichtigen Heparin Standards
(sLMWH), nämlich
einem Anti-Xa/Anti-IIa Verhältnis
identisch mit demjenigen von sLMWH, jedoch einem Steigerungspotential
der Koagulationsdauer von 5 bis 8 Mal niedriger als derjenigen von
sLMWH. So wurde zum ersten Mal ein Glykoseaminoglykan erhalten abgeleitet
von dem Polysaccharid K5, das als gleich dem sLMWH hingestellt werden
kann, soweit es das Anti-Xa/Anti-IIa Verhältnis betrifft, und das bei
gleichen Dosierungen ein 2,5- bis
4-fach niedrigeres Blutungsrisiko als sLMWH aufweist.
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Weiters
wurde gefunden, dass depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfate
erhältlich
nach dem Verfahren, das die Behandlung eines depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfats mit einem
O-Sulfatierungsmittel unter O-Übersulfatierungsbedingungen
umfasst, im Wesentlichen ohne antikoagulierende Wirksamkeit sind und
eine gute mikrobielle Wirkung aufweisen wie die der in
PCT/IB03/02339 beschriebenen LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfate.
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Schließlich wurde
gefunden, dass alle (epi)K5-amin-O-Übersulfate mit einem Sulfatierungsgrad
von 2 bis 4, erhalten durch Behandlung der entsprechenden (epi)K5-N-sulfat-Derivate mit
einem O-Sulfatierungsmittel unter O-Übersulfatierungsbedingungen,
im Wesentlichen ohne antikoagulierende Wirksamkeit sind, eine gute
mikrobielle Wirkung aufweisen und so wirksame Bestandteile für die Herstellung
pharmazeutischer Massen sind. Diese pharmazeutischen Massen sind
zur Behandlung von Infekten mikrobiellen, insbesondere viralen Ursprungs
bestimmt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
das 13C-NMR Spektrum des depolymerisierten
LMW-epi-K5-amin-O-sulfats von Beispiel 1(b).
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2 zeigt
das 13C-NMR Spektrum des depolymerisierten
LMW-epi-K5-amin-N,O-sulfats enthaltend zu 80% 6-O-sulfat von Beispiel
1(c).
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3 zeigt
das 13C-NMR Spektrum des endgültig depolymerisierten
LMW-epi-K5-amin-N,O-sulfats von
Beispiel 1(d), anzeigend die Gegenwart von sulfatierten 2,5-Anhydromannitol-Einheiten.
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DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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ist Gegenstand der Erfindung die Schaffung eines Verfahrens zur
Herstellung neuer depolymerisierter LMW-epi-K5-N,O-sulfate mit einem
Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9 und ihrer pharmazeutisch zulässigen Salze
zu erhalten, das umfasst
- (a) Behandlung eines
tertiären
oder quaternären
organischen Basensalzes eines depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfats
mit einem Sulfatierungsmittel unter O- Übersulfatierungsbedingungen,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat
zu erhalten;
- (b) Unterwerfen des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats
einer selektiven O-Desulfatierung, um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat zu erhalten;
- (c) Behandlung eines tertiären
oder quaternären
organischen Basensalzes des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amino-O-sulfats
mit einem O-sulfatierungsmittel,
um ein LMW-epi-K5-amino-O-sulfat enthaltend mindestens 80% 6-O-sulfat
zu erhalten;
- (d) Unterwerfen des so erhaltenen, mindestens 80% 6-O-sulfat
enthaltendes depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat einer N-Sulfatierungreaktion
und Isolieren des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amino-N,O-sulfats,
vorzugsweise als Natriumsalz hiervon, das gegebenenfalls in ein
anderes pharmazeutisch zulässiges
Salz hiervon übergeführt wird.
-
Salze
mit Alkalimetallen, insbesondre Natrium oder Kalium, mit Erdalkalimetallen,
insbesondere Kalzium und Magnesium, mit Aluminium und mit Zink sind
bevorzugte pharmazeutisch zulässige
Salze.
-
Die
depolymerisierten Ausgangs-LMW-epi-K5-N-sulfate können hergestellt
werden durch Unterwerfen eines epi-K5-N-sulfats einer Depolymerisierung
mit salpetriger Säure
gefolgt von einer Reduktion üblicherweise
mit Natriumborhydrid. Die zur Herstellung der depolymerisierten
oben genannten Ausgangs-LMW-epi-K5-N-sulfate verwendeten epi-K5-N-sulfate sind solche
mit einem Iduronsäuregehalt
von 40–60%
und die mindestens 95% N-sulfat-Gruppen
enthalten, wie beispielsweise solche, die in
WO 01/72848 ,
US 2002/0062019 oder
WO 02/068477 beschrieben
sind.
-
Besonders
bevorzugt werden die oben dargelegten depolymerisierten Ausgangs-LMW-epi-K5-N-sulfate
hergestellt mittels eines Verfahrens, das umfasst Unterwerfen eines
K5-N-sulfats gemäß irgendeiner
Anordnung,
- (i) einer C5-Epimerisierung mit
einer D-Glukuronyl C5-Epimerase, isoliert, gereinigt und in Lösung oder
immobilisiert auf einem festen Träger, bei einem pH von ungefähr 7, bei
einer Temperatur von ungefähr
30°C and
für eine
Zeitdauer von 12–24
Stunden in Gegenwart mindestens eines zweiwertigen Ions ausgewählt unter
Kalzium, Magnesium, Barium und Mangan; und
- (ii) einer Depolymerisierung mit salpetriger Säure gefolgt
von einer Reduktion, üblicherweise
mit Natriumborhydrid.
-
Der
Ausdruck „in
irgendeiner Anordnung" bedeutet,
dass das Verfahren in gleicher Weise durchgeführt werden kann entweder in
der Richtung (i)–(ii),
d. h. in der oben angegebenen Reihenfolge, oder in umgekehrter Richtung
(ii)–(i),
d. h. durch Unterwerfen des K5-N-sulfats zuerst einer Depolymerisierungsreaktion
mit salpetriger Säure,
gefolgt von einer Reduktion mit Natriumborhydrid und dann der C5-Epimerisierung
unter den vorstehend angegebenen Bedingungen. Die bevorzugte Anordnung
ist in der Richtung (i) → (ii).
Die Abfolge (ii) → (i)
wird vorzugsweise angewendet ausgehend von LMW-K5-N-sulfaten mit
einem mittleren Molekulargewicht von mehr als 4 000, vorzugsweise
ausgehend von etwa 6 000. Man kann beispielsweise die Menge Natriumnitrit
bestimmen, das ausgehend von 1 g epi-K5-N-sulfat den Erhalt eines
LMW-epi-K5-N-sulfats mit einem mittleren Molekulargewicht von mehr
als 4 000, insbesondere mindestens 6 000 ermöglicht, um für die Herstellung
von entsprechenden LMW-epi-K5-N,O-sulfaten mit einem Sulfatierungsgrad
von 2,3 bis 2,9 brauchbare Zwischenprodukte zu erhalten. Tatsächlich wird
vorliegendenfalls in Stufe (ii) der Prozentsatz optimaler Epimerisierung
erzielt. Wenn die Herstellung des depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfats
ausgeführt
wird gemäß der Abfolge
(ii) → (i),
so erfolgt die Epimerisierung in optimaler Weise, wenn sie ausgeführt wird
an einem depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfat mit einem mittleren
Molekulargewicht höher
als 4 000, vorteilhafter Weise von 5 000 bis 7 500, vorzugsweise
von 6 000 bis 7 500.
-
Die
Symbole (i) und (ii), wie sie nachfolgend verwendet werden, bezeichnen
die Depolymerisierungsstufe, bzw. die C5-Epimerisierungsstufe, wie
immer die Anordnung ist, in der diese Stufen durchgeführt werden.
-
Die
C5-Epimerase kann in Lösung
oder immobilisiert auf einem inerten festen Träger verwendet werden. Im letztgenannten
Fall ist die C5-Epimerase, vorzugsweise rekombinant, isoliert und
gereinigt, beispielsweise nach Campbell 1994,
Wo 98/48006 , Jin-Ping 2001 oder Crawford
2001, auf einem inerten Träger
in Gegenwart des Substrats, d. h. in Gegenwart von Ausgangs-K5-N-sulfat
oder LMW-K5-N-sulfat immobilisiert, wobei letztgenanntes üblicherweise
ein mittleres Molekulargewicht von mehr als 4 000, vorteilhafter
Weise von 4 000 bis 7 500, und besonders vorteilhafter Weise von
5 000 bis 7 500, vorzugsweise mindestens 6 000 hat. Die Immobilisierung
wird ausgeführt
nach konventionellen Methoden, z. B. wie in
WO 01/72848 beschrieben.
-
Die
C5-Epimerisierungsreaktion wird ausgeführt unter Rückführung von 20–1 000 ml
einer 25 mM HEPES Lösung
bei einem pH von ungefähr
7 enthaltend 0,001–10
g Substrat (K5-N-sulfat oder LMW-K5-N-sulfat, letztgenanntes normaler
Weise mit einem mittleren Molekulargewicht von mehr als 4 000, insbesondere
4 000 bis 7 500) und ein Kation ausgewählt unter Kalzium, Magnesium,
Barium und Mangan in einer Konzentration von 10 bis 60 mM durch
eine Säule
enthaltend 1,2 × 107 bis 3 × 1011 cpm des immobilisierten Enzyms, bei Aufrechterhaltung
des pH-Wertes auf ungefähr
7 bei ungefähr
30°C bei
einem Fluss von 30–220
ml/Stunde für eine
Zeitdauer von 12–24
Stunden, vorteilhafter Weise 15–24
Stunden.
-
Vorzugsweise
wird die Lösung
bei einem Fluss von ungefähr
200 ml/Stunde über
Nacht (15–20
Stunden) rückgeführt. Das
erhaltene Produkt wird gereinigt und abgetrennt nach bekannten Methoden,
beispielsweise mittels Ultrafiltration und Präzipitation mit Ethanol. Das
so erhaltene Produkt besteht entweder aus epi-K5-N-sulfat (und in
einem solchen Fall wird es in Wasser gelöst und der Depolymerisation
unterworfen) oder aus LMW-epi-K5-N-sulfat (in einem solchen Fall
ist es das Endprodukt). Der Prozentsatz der Epimerisierung, in der
Praxis die Menge von Iduron-Einheiten bezogen auf die Glukuron-Einheiten,
wird berechnet unter Verwendung von
1H-NMR
nach dem in
WO 96/4425 beschriebenen
Verfahren.
-
Die
Depolymerisierungsreaktion mit salpetriger Säure wird gemäß bekannter
Depolymerisierungsmethoden von Heparin, z. B. gemäß der Methode,
beschrieben in
EP 37319 ,
WO 82/03627 oder nach der
Depolymerisierungsmethode von einem K5-N-sulfat, beschrieben in
EP 544592 , jedoch ausgehend
von einem K5-N-sulfat oder einem epi-K5-N-sulfat, enthaltend 0 bis nicht mehr
als 5% Acetyl-Gruppen. Auf die Depolymerisierung, ausgeführt mit
Natriumnitrit und Salzsäure
an einem epi-K5-N-sulfat folgt eine Reduktion in situ mit Natriumborhydrid.
-
In
der Praxis wird ein kalte wässerige
Lösung
von (epi)K5-N-sulfat auf einen sauren pH (ungefähr 2) mit Salzsäure gebracht
und noch in der Kälte
mit Natriumnitrit behandelt bei Aufrechterhaltung der Temperatur (ungefähr 4°C) und eines
konstanten pII (ungefähr
2) und nach Beendigung der Depolymerisierung (ungefähr 15–30 Minuten)
und dann die Lösung
mit Natriumhydroxid neutralisiert und noch bei ungefähr 4°C mit einer wässerigen
Natriumborhydridlösung
behandelt. Nach Beendigung der Reduktion (ungefähr 4 Stunden) wird das überschüssige Natriumborhydrid
mit Salzsäure
zerstört,
die Lösung
mit Natriumhydroxid neutralisiert und das depolymerisierte (und
reduzierte) Produkt wird nach bekannten Methoden, z. B. mittels
direkter Präzipitation
mit Ethanol oder Aceton isoliert.
-
Das
am Ende der Depolymerisierung erhaltene Produkt kann entweder ein
LMW-epi-K5-N-sulfat
(in einem solchen Fall stellt es das Endprodukt dar) oder ein LMW-K5-N-sulfat
(und in einem solchen Fall wird es direkt einer C5-Epimerisierung
wie oben gezeigt nach Isolierung unterworfen) sein, insbesondere
wenn es ein mittleres Molekulargewicht von mehr als 4 000, vorteilhafter
Weise 4 000 bis 7 500, besonders vorteilhaft von 5 000 bis 7 500, vorzugsweise
von mindestens 6 000 hat. Durch geeignete Steuerung der Depolymerisierungsreaktion,
insbesondere unter Verwendung unterschiedlicher Mengen von Natriumnitrit/Salzsäure sind LMW-K5-N-sulfate
oder LMW-epi-K5-N-sulfate mit einem mittleren Molekulargewicht im
Gesamtbereich von ungefähr
1 500 bis ungefähr
12 000, vorteilhafter Weise von ungefähr 1 500 bis ungefähr 10 000,
vorzugsweise von ungefähr
1 500 bis ungefähr
7 500, berechnet mittels 13C-NMR Spektrum
durch die Integrierung des für C2
von 2,5-Anhydromannitnl charakteristischen Signals mit demjenigen
des anomeren Kohlenstoffs des Glukosamins in der Polysaccharidkette.
-
Nach
einer allgemeinen Vorgangsweise ausgehend z. B. von 1 g epi-K5-N-sulfat,
wird das Ausgangsprodukt in 100–200
ml deionisiertem Wasser gelöst
und auf einer Temperatur von 4°C
gehalten. Dann wird eine Menge von Natriumnitrit zugesetzt, um das
gewünschte
mittlere Molekulargewicht zu erhalten. Zum Erhalt beispielsweise
eines LMW-(epi)K5-N-sulfats
mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 2 000 bis etwa 4 000 ausgehend
von einem (epi)K5-N-sulfat mit einem mittleren Molekulargewicht
von etwa 20 000 (gemessen mittels HPLC Methode ausgerüstet mit
einer BioRadSil 250 Säule
und unter Verwendung eines Heparinstandards bekannten Molekulargewichts)
ist die Zugabe von 330 bis 480 mg Natriumnitrit gelöst in einer
0,2%igen wässerigen
Lösung
erforderlich. Die das (epi)K5-N-sulfat
und Natriumnitrit enthaltende Lösung
wird auf 4°C
gehalten und durch Zugabe von auf 4°C gekühlter 0,1 N HCl auf einen pH
2 gebracht. Unter langsamem Rühren während 20–40 Minuten
wird sie reagieren gelassen, und dann mit 0,1 N NaOH neutralisiert.
Die das so erhaltene Produkt enthaltende Lösung wird auf Raumtemperatur
gebracht und mit einem Reduktionsmittel, wie z. B. Natriumborhydrid
(250–500
mg in 50–100
ml Wasser gelöst)
behandelt und 4–8
Stunden reagieren gelassen. Das überschüssige Natriumborhydrid
wird beseitigt, wobei der pH auf 5–5,5 mit 0,1 N HCl gebracht
wird und die Mischung weitere 2–4
Stunden stehen gelassen wird. Am Ende wird die Mischung mit 0,1
N NaOH neutralisiert und das Produkt wird durch Fällung mit
Aceton oder Ethanol gewonnen, nachdem das Produkt durch Eindampfung
unter vermindertem Druck konzentriert wurde.
-
Analoger
Weise können
die Mengen an Natriumnitrit ausgehend von 1 g K5-N-sulfat oder epi-K5-N-sulfat
bestimmt werden, um den Erhalt eines depolymerisierten LMW-K5-N-sulfats oder eines
depolymerisierten LMW-epiK5-N-sulfat mit einem mittleren Molekulargewicht
von etwa 4 000 bis etwa 12 000, vorteilhafter Weise von etwa 4 000
bis etwa 7 500, insbesondere von 6 000–7 500 zu ermöglichen.
-
Die
so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfate mit einem Iduronsäuregehalt
von 40% bis 60%, vorteilhafter Weise von 50–55% und vorzugsweise praktisch
frei von NH2 und N-Acetyl-Gruppen, mit einem
mittleren Molekulargewicht von ungefähr 1 500 bis ungefähr 12 000,
vorteilhafter Weise von ungefähr
1 500 bis ungefähr
10 000, vorzugsweise von ungefähr
1 500 bis ungefähr
7 500 und ihre chemisch oder pharmazeutisch zulässigen Salze sind Ausgangsmaterialien
bei der Herstellung der depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfaten
der vorliegenden Erfindung.
-
Vorteilhafter
Weise sind die Ausgangsmaterialien zur Herstellung der depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfate
der vorliegenden Erfindung depolymerisierte LMW-epi-K5-N-sulfat-Derivate
bestehend aus einem Gemisch von Ketten, in welchen mindestens 90%
dieser Ketten die Formel I haben
in der 40%–60%, vorzugsweise
50%–55%
der Uronsäure-Einheiten
aus Iduronsäure
bestehen, n eine ganze Zahl von 2 bis 20, vorteilhafter Weise von
3 bis 15, ist und das entsprechende Kation ein chemisch und pharmazeutisch
zulässiges
ist.
-
In
diesem Zusammenhang bezieht sich der Terminus „chemisch" auf ein Kation, das in der chemischen
Synthese verwendbar ist, wie Natrium-, Ammonium-, Tetra(C1-C4)alkylammoniumionen, oder zur Reinigung
des Produkts.
-
Vorteilhafte
Kationen sind solche, die von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen,
Ammonium, Tetra(C1-C4)alkylammonium,
Aluminium und Zink abgeleitet sind. Bevorzugte Kationen sind die
Natrium-, Kalzium- und Tetraalkylammoniumionen.
-
Die
depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfate, bestehend aus einem Gemisch
von Ketten, worin mindestens 90% der Ketten die oben angegebene
Formel I haben, die mittels Depolymerisierung mit salpetriger Säure der
entsprechenden epi-K5-N-sulfate wie oben dargelegt und nachfolgender
Reduktion, z. B. mit Natriumborhydrid erhalten werden, sind besonders
interessante Ausgangsverbindungen. Unter diesen sind depolymerisierte
LMW-epi-K5-N-sulfate,
bestehend aus einem Gemisch von Ketten, in der die vorherrschende
Spezies die Formel I'a
hat, worin 40%–60% der
Uronsäure-Einheiten
solche von Iduronsäure
sind, p ein ganze Zahl von 4 bis 8 und das entsprechende Kation
ein chemisch und pharmazeutisch zulässiges ist, besonders vorteilhafte
Ausgangsmaterialien. Das mittlere Molekulargewicht dieser Produkte
ist von etwa 2 000 bis etwa 4 000.
-
Der
Entstehung dieser epi-K5-N-sulfate von einer Stufe der Depolymerisierung
mit salpetriger Säure gefolgt
von einer Reduktion mit beispielsweise Natriumborhydrid bringt am
reduzierenden Ende der Mehrzahlder Ketten in der Ketten Gemisch
die Gegenwart einer 2,5-Anhydromannitol-Einheit
der Strukturformel (a)
mit sich, worin X eine Hydroxymethyl-Gruppe
bedeutet. Demgemäß wird das
reduzierende Ende der Mehrzahl der Ketten aktuell dargestellt durch
die Strukturformel (b)
worin X wie oben definiert
ist.
-
Andere
besonders vorteilhafte depolymerisierte LMW-epi-K5-N-sulfate als
Ausgangsmaterialien gemäß vorliegender
Erfindung bestehen aus Gemischen von Ketten, in welchen die überwiegende
Spezies eine Verbindung der Formel I'b
ist, worin X Hydroxymethyl
ist, m 4, 5 oder 6 ist, das entsprechende Kation ein chemisch oder
pharmazeutisch zulässiges
Ion ist und die Glukuronsäure-
und Iduronsäure-Einheiten
abwechselnd vorhanden sind, wobei das nicht-reduzierende Ende eine
Glukuronsäure-
oder Iduronsäure-Einheit
ist. In einem solchen Fall ist das Glukuronsäure/Iduronsäure-Verhältnis 45/55 bis 55/45, d. h.
ungefähr
50/50.
-
Die
Verwendung der C5-Epimerase, vorzugsweise rekombinant, vorzugsweise
immobilisiert auf einem festen Träger unter den oben angegebenen
Bedingungen ermöglicht
daher nicht die „Cluster"-Epimerisierung von
K5-N-sulfat-Derivaten in epi-K5-N-sulfat-Derivate, wie sie in der Natur auftritt,
sondern in einer regelmäßigen Weise.
-
Bei
der Herstellung der neuen depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfaten
gemäß oben dargelegtem Verfahren
(a)–(d)
besteht Stufe (a) aus einer O-Sulfatierung der depolymerisierten
Ausgangs-LMW-epi-K5-N-sulfate, die nach irgendwelchen in der Literatur
beschriebenen Methoden ausgeführt werden
kann, z. B. nach der Methode C, beschrieben von Casu et al., oder
nach Variationen der gleichen Methode, z. B. wie in
US 2002/0062019 beschrieben,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat zu erhalten.
-
Die
Entstehung der depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfate
aus depolymerisierten LMW-epi-K5-sulfaten, erhalten mittels Depolymerisierung
mit salpetriger Säure
und nachfolgender Reduktion mit z. B. Natriumborhydrid, schließt am reduzierenden
Ende der Mehrzahlder Ketten in dem Gemisch von Ketten die Gegenwart
einer sulfatierten 2,5-Anhydromannitol-Einbeit der Strukturformel
(a')
ein, in der R Wasserstoff
oder SO
3 – bedeutet.
-
So
wird das reduzierende Ende der Mehrzahl der Ketten in dem Gemisch
von Ketten dargestellt durch die Strukturformel (b')
in der R, R' und R'' H oder SO
3 – bedeuten
und die Uronsäure-Einheit
Glukuronsäure
oder Iduronsäure
sein kann.
-
Nach
einer Vorgangsweise, wie in
US
2002/0062019 beschrieben, wird eine Lösung enthaltend das depolymerisierte
LMW-epi-K5-N-sulfat in einer Konzentration von 10% auf 10°C gekühlt und
dann über
ein Kationenaustauscherharz IR-120 H
+ oder
ein Äquivalent
hiervon (35–100
ml) geleitet. Sowohl die Säule
als auch der Behälter
enthaltend das Eluat werden auf 10°C gehalten. Nach dem Durchleiten
der Lösung
wird das Harz mit deionisiertem Wasser gewaschen, bis der pH-Wert
des Permeats höher
als 6 (ungefähr
3 Volumina deionisiertes Wasser) ist. Die Säurelösung wird mit einer tertiären oder
quaternären
organischen Base, z. B. Tetrabutylammoniumhydroxid (15%ige wässerige
Lösung)
zur Neutralität
gebracht, um das entsprechende Ammoniumsalz zu erhalten. Die Lösung wird
auf ein Minimumvolumen eingeengt und lyophilisiert. Das erhaltene
Produkt wird in 20–500
ml Dimethylformamid (DMF) oder Dimethylsulfoxid (DMSO) suspendiert.
und 15–300
g eines Sulfatierungsmittels, wie Pyridin·SO
3 Addukt,
in fester Form oder gelöst
in DMF oder DMSO werden zugesetzt. Die Lösung wird auf 20–70°C, vorzugsweise
40–60°C für 2–24 Stunden
gehalten.
-
Ein
Volumen Wasser wird zugesetzt, um die Reaktion zu stoppen, der pH
wird mit 1N NaOH zur Neutralität
gebracht. Die Probe wird zurückgewonnen
durch Präzipitation
mit einer gesättigten
Lösung
von NaCl in Aceton. Das Präzipitat
wird aus dem Lösungsmittel
durch Filtrieren abgetrennt. Der erhaltene Feststoff wird in 100
ml deionisiertem Wasser gelöst
und von den Rückstandssalzen
durch Ultrafiltration gereinigt. Das erhaltene Produkt zeigt ein
Sulfat/Carboxyl-Verhältnis
von 2 bis maximal 3,2, berechnet nach Casu et al. Carbohydrate Res.
1975, 39, 168–176.
Die 6-Stellung des Aminozuckers ist zu 80–95% sulfatiert und die 2-Stellung
ist nicht sulfatiert. Die anderen Sulfatgruppen sind an der 3-Stellung des Aminozuckers
und in der 2- und 3-Stellung der Uronsäure vorhanden.
-
Ein
depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat mit einem höheren Sulfat/Carboxyl-Verhältnis, nämlich mindestens
3,4, vorteilhafter Weise mindestens 3,5 und besonders vorteilhaft
von 3,55 bis 4, vorzugsweise 3,55 bis 3,8 wird erhalten nach der
Verfahrensweise gemäß obiger
Stufe (a) durch
- (a1) Behandlung eines depolymerisierten
LMW-epi-K5-N-sulfats in Säureform
mit tertiärer
oder quaternärer organischer
Base, Stehen lassen der Reaktionsmischung für eine Zeitdauer von 30–60 Minuten,
Aufrechterhaltung des pH der Lösung
auf einem Wert von ungefähr
7 durch Zugabe dieser tertiären
oder quaternären
organischen Base und Isolieren des Salzes mit organischer Base;
- (a2) Behandlung diese organischen Basensalzes des depolymerisierten
LMW-epi-K5-N-sulfats
mit einem O-Sulfatierungsmittel unter O-Überrsulfatierungsbedingungen
und Isolieren des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-sulfats.
-
Das
am Ende der Stufe (a) oder der Stufen (a1) + (a2) erhaltene depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat
hat einen Sulfatierungsgrad von 2 bis 4 und ein mittleres Molekulargewicht von
ungefähr
2 500 bis ungefähr
12 500, vorteilhafter Weise von ungefähr 2 500 bis ungefähr 10 500,
vorzugsweise von ungefähr
2 500 bis ungefähr
8 000 und das entsprechende Kation ist chemisch oder pharmazeutisch zulässig.
-
So
kann angemerkt werden, dass ungeachtet der Zugabe von 1–3 SO3 – Gruppen pro Disaccharid,
ausgehend von einem depolymerisierten LMW-epi-K5-sulfat mit einem
mittleren Molekulargewicht von ungefähr 1 500 bis ungefähr 12 000,
ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat mit einem mittleren
Molekulargewicht von ungefähr
2 500 bis ungefähr
12 500, nämlich
geringfügig
höher als
das des Ausgangsmaterials an Statt eines theoretischen Molekulargewichtsbereichs
von ungefähr
2 000 bis ungefähr
15 000 am Ende der Stufe (a) erhalten wird. Diese Verminderung des
Molekulargewichts wird verursacht durch ein weitere Depolymerisierung
zufolge des stark sauren Mediums, in dem Stufe (a) durchgeführt wird.
-
Die
depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-sulfate werden vorteilhafter
Weise gebildet aus einem Gemisch von Ketten, worin mindestens 90%
der Ketten die Formel II
in welcher 40%–60%, vorzugsweise
50%–55%,
der Uronsäure-Einheiten
solche von Iduronsäure
sind, R, R' und
R'' Wasserstoff oder
eine SO
3 – Gruppe
für einen
Sulfatierungsgrad von 2 bis 4 bedeuten, q eine ganze Zahl von 2
bis 17, vorteilhafter Weise 2 bis 14, vorzugsweise 2 bis 11 ist,
eine Einheit (a')
wie oben definiert am reduzierenden Ende der Mehrzahl der Ketten
vorhanden ist und das entsprechende Kation ein chemisch oder pharmazeutisch
zulässiges
ist.
-
Depolymerisierte
LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfate
mit sehr hohem Sulfatierungsgrad (mindestens 3,4, vorteilhafter
Weise mindestens 3,5, besonders vorteilhaft von 3,55 bis 4, vorzugsweise
3,55 bis 3,8) erhaltbar gemäß der oben
angegebenen Stufen (a1) + (a2) werden gebildet durch ein Gemisch
von Ketten, worin mindestens 90% der Ketten die Formel II haben,
worin 40%–60%,
vorzugsweise 50%–55%
der Uronsäure-Einheiten
solche der Iduronsäure
sind, R mindestens 40%, vorteilhafter Weise 50%–80%, vorzugsweise ungefähr 65% SO3 – ist, R' und R'' jeweils SO3 – oder
eines von diesen Wasserstoff und das andere 5%–10% SO3 – in
Glukuronsäure
und 10%–15%
SO3 – in Iduronsäure sind,
q wie oben definiert ist und das entsprechende Kation ein chemisch
oder pharmazeutisch zulässiges
ist.
-
In
Stufe (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die selektive O-Desulfatierung des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin.O-Übersulfats
erhalten am Ende der Stufe (a) durch Behandlung des depolymerisierten
LMW-epi-K5-N-sulfats mit einem Gemisch von DMSO/Methanol 8/1, z.
B. nach den von A. Naggi et al., Carboxyhydrate Research, 2001,
336, 283–290,
in
WO 01/72848 oder
in
US 2002/0062019 beschriebenen Verfahren
ausgeführt.
-
In
der Praxis wird eine Lösung
des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats
erhalten am Ende der Stufe (a) einem Kationenaustauscherharz, wie
IR-120 H+ zugeführt mittels Waschen mit deionisiertem
Wasser und die perkolierte Lösung
wird auf einen pH von 6 bis 7 mit einer tertiären oder quaternären organischen
Base, wie Pyridin gebracht. Das Salz des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats
mit der organischen Base, z. B. das Pyridinsalz, wird mittels Lyophilisierung
der entsprechend konzentrierten Lösung isoliert. Das erhaltene
Produkt wird mit einer Lösung
Dimethylsulfoxid/Methanol ungefähr
9/1 (V/V) behandelt und die erhaltene Lösung auf 45–90°C für eine Zeitdauer von 1 bis
8 Stunden, vorteilhafter Weise von 2 bis 4 Stunden, vorzugsweise
von 135 bis 155 Minuten gehalten. Das teilweise O-desulfatierte
Produkt bestehend aus einem depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-sulfat
teilweise desulfatiert vornehmlich an den primären Hydroxygruppen und N DEN
Hydroxygruppen der Uronsäuren
wird mittels Fällung
aus der Lösung durch
Zugabe von deionisiertem Wasser und nachfolgend von gegebenenfalls
Natriumchlorid in einer Menge bis zur Sättigung enthaltendem Aceton
isoliert.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Mischung Dimethylsulfoxid/Methanol ungefähr 9/1 (V/V)
zuvor auf die gewünschte
Temperatur erwärmt,
das depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfatsalz zugesetzt und
die Dauer der O-Desulfatierungsreaktion wird als von dem Moment
ausgehend angesehen, in dem die Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer
auf der zuvor ausgewählten
Temperatur ist. Das depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-sulfat, teilweise
desulfatiert vornehmlich an den primären Hydroxygruppen und den
Hydroxygruppen der Uronsäuren,
wird wie oben beschrieben, isoliert. Eine kleine Probe kann zur
Charakterisierung abgetrennt werden und das verbleibende Produkt
wird für
die nachfolgende 6-O-Sulfatierungsstufe (c) verwendet.
-
In
Stufe (c) wird das Präzipitat
von Aceton mit Aceton gewaschen, in Wasser gelöst und die Lösung auf
einen pH von ungefähr
7,5 mit 2 N NaOH gebracht, durch ein IR-120 H+ Harz
geleitet, dann mit einer tertiären
oder quaternären
organischen Base, wie Pyridin oder Tetraammoniumhydroxid neutralisiert
und das erhaltene Salz mittels Lyophilisierung isoliert. Die 6-O-Sulfatierung
wird ausgeführt
durch Lösen
des zuvor genannten Salzes in DMF und Zusetzen des Sulfatierungsmittels,
z. B. Pyridin·SO3, auch gelöst in DMF, in einer Menge von
2,15 g pro g des Produkts (Tetrabutylammoniumsalz). Die Reaktion
wird ausgeführt
durch Halten der Mischung auf ungefähr 0°C ungefähr 60–120 Minuten lang und das 6-O-sulfatierte Produkt
wird durch Neutralisieren der Lösung
mit NaCl und nachfolgender Fällung
mit gegebenenfalls Natriumchlorid in einer Menge bis zur Sättigung
enthaltendem Aceton isoliert. Der Präzipitationsvorgang kann mehrere
Male wiederholt werden. Das so erhaltene 6-O-resulfatierte depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-sulfat
hat einen 6-O-sulfat-Gehalt von mindestens 80%.
-
In
Stufe (d) wird das 6-O-resulfatierte depolymerisierte LMW-epi-K5-O-sulfat
mit einem Sulfatierungsmittel unter klassischen N-Sulfatierungsbedingungen
behandelt. Dieser Vorgang wird insbesondere ausgeführt durch
Behandlung einer wässerigen
Lösung
des am Ende der Stufe (c) erhaltenen 6-O-resulfatierten depolymerisierten
LMW-epi-K5-O-sulfats mit Natriumcarbonat und dann mit einem Sulfatierungsmittel,
wie Pyridin·SO3 bei einer Temperatur von 35–45°C, wobei
das Endprodukt, bestehend aus dem depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-silufat
mit einem Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9, als Natriumsalz, z.
B. mittels Diafiltration isoliert wird. Die N-Sulfatierungsreaktion
kann wiederholt werden.
-
Das
Natriumsalz des depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats mit einem
Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9 kann in ein anderes pharmazeutisch
zulässiges
Salz, wie in das eines anderen Alkalimetalls, eines Erdalkalimetalls,
von Aluminium oder Zink nach bekannten Methoden umgewandelt werden,
z. B. durch Ionenaustausch mit einem geeigneten Harz, durch Fällung mit
Lösungsmitteln
oder durch Ultrafiltration durch geeignete Membranen. Vorteilhafte
Salze sind solche von Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium, Aluminium
und Zink. Die Natrium- und Kalziumsalze sind bevorzugt.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfaten mit einem Sulfatierungsgrad
von 2,3 bis 2,9 und von pharmazeutisch zulässigen Salzen vor, das umfasst
- (ii) Unterwerfen eines K5-N-sulfats einer Depolymerisation
mit salpetriger Säure,
um ein depolymerisiertes LMW-K5-N-sulfat mit einem mittleren Molekulargewicht
höher als
4 000, vorteilhafter Weise von 5 000 bis 7 500, vorzugsweise ungefähr 6 000
bis ungefähr
7 500 zu erhalten;
- (i) Unterwerfen des so erhaltenen depolymerisierten LMW-K5-N-sulfats
einer C5-Epimerisierung
mit D-Glukuronyl-C5-Epimerase, um ein entsprechendes depolymerisiertes
LMW-epi-K5-N-sulfat, enthaltend 40% bis 60% Iduronsäure-Einheiten zu erhalten;
(a)
Behandlung eines so erhaltenen tertiären oder quaternären organischen
Basensalzes des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats
mit einem Sulfatierungsmittel unter O-Übersulfatierungsbedingungen,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat zu erhalten;
(b)
Unterwerfen des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats einer selektiven O-Desulfatierung,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat zu erhalten;
(c)
Behandlung eines so erhaltenen tertiären oder quaternären organischen
Basensalzes des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-sulfats mit
einem O-Sulfatierungsmittel, um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat,
enthaltend mindestens 80% 6-O-sulfat zu erhalten;
(d) Unterwerfen
des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-sulfats, enthaltend
mindestens 80% 6-O-sulfat, einer N-Sulfatierungsreaktion und Isolieren
des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats als Natriumsalz
hiervon, das gegebenenfalls in ein anderes pharmazeutisch zulässiges Salz übergeführt wird.
-
Gemäß dieses
bevorzugten Verfahrens werden depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfate mit einem Sulfatierungsgrad
von 2,3 bis 2,9 und einem mittleren Molekulargewicht von mindestens
6 000, insbesondere von etwa 6 000 bis etwa 12 000, vorteilhafter
Weise von etwa 6 000 bis etwa 11 000 erhalten.
-
Die
nach diesem bevorzugten Verfahren erhaltbaren depolymerisierten
LMW-epi-K5-N,O-sulfate
mit einem Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9 und ihre pharmazeutisch
zulässigen Salze
stellen eine andere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar. Die bevorzugten Salze sind die oben erwähnten, insbesondere
die Natrium- und Kalziumsalze.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren vor, das ausgehend
von einem K5-N-sulfat über
die Verfahrensabfolge (i) → (ii)
die Herstellung von depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfaten mit
einem Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9 und einem mittleren Molekulargewicht
im Gesamtbereich von ungefähr
1 000 bis ungefähr
12 000 ermöglicht.
-
Dieses
Verfahren, das insbesondere geeignet ist zur Herstellung von depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfaten
mit einem sehr niederen Molekulargewicht (von ca. 2 000 bis ca.
5 000), nicht erhältlich
nach dem über
die Verfahrensabfolge (ii)–(i)
geführten
Verfahren, umfasst
- (i) Unterwerfen eines K5-N-sulfats
einer C5-Epimerisierung mit einer D-Glukuronyl C5-Epimerase, isoliert, gereinigt
und in Lösung
oder immobilisiert auf einem festen Träger, bei einem pH von ungefähr 30°C und über eine
Zeitdauer von 12–24
Stunden in Gegenwart von mindestens eines zweiwertigen Ions ausgewählt unter
Kalzium, Magnesium, Barium und Mangan, um ein epi-K5-N-sulfat mit
einem Gehalt an Iduronsäure von
40% bis 60% zu erhalten;
- (ii) Unterwerfen des so erhaltenen epi-K5-N-sulfats einer Depolymerisation
mit salpetriger Säure
gefolgt von einer Reduktion, normaler Weise mit Natriumhorhydrid,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat zu erhalten;
(a)
Behandeln eines tertiären
oder quaternären
organischen Basensalzes des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-N-sulfats
mit einem Sulfatierungsmittel unter O-Sulfatierungsbedingungen,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-Sulfat zuerhalten;
(b)
Unterwerfen des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats einer selektiven O-Desulfatierung,
um ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat zu erhalten;
(c)
Behandeln eines so erhaltenen tertiären oder quaternären organischen
Basensalzes des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-sulfats
mit einem O-Sulfatierungsmittel, um ein depolymerisiertes, mindestens
80% 6-O-sulfat enthaltendes LMW-epi-K5-amin-O-sulfat zu erhalten;
(d)
Unterwerfen des depolymerisierten mindestens 80% 6-O-sulfat enthaltende
LMW-epi-K5-amin-O-sulfats einer N-Sulfatierungsreaktion und Isolieren
des so erhaltenen depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats als Natriumsalz hiervon,
das gegebenenfalls in ein anderes pharmazeutisch zulässiges Salz
umgewandelt wird.
-
Die
depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfate mit einem Sulaftierungsgrad
von 2,3 bis 2,9 und ihre pharmazeutisch zulässigen Salze, erhaltbar durch
dieses andere bevorzugte Verfahren, stellen eine weitere bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Die bevorzugten Salze sind die oben
erwähnten, insbesondere
die Natrium- und
Kalziumsalze.
-
Insbesondere
bezieht sich nach diesem weiteren Aspekt die vorliegende Erfindung
auf neue depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfate mit einem Sulfatierungsgrad
von 2,3 bis 2,9 und auf ihre pharmazeutisch zulässigen Salze, mit einem mittleren
Molekulargewicht von ungefähr
1 500 bis ungefähr
12 000, jedoch insbesondere niedriger als 5 000, vorzugsweise niedriger
als 4 000, vorteilhafter Weise von ungefähr 1 500 bis ungefähr 5 000,
bevorzugter Weise von ungefähr
1 500 bis ungefähr
4 000.
-
Es
ist anzumerken, dass das Molekulargewicht der neuen depolymerisierten
LMW-epi-K5-N,O-sulfate annähernd gleich
ist demjenigen der depolymerisierten Ausgangs-LMW-epi-K5-N-sulfate
zufolge der teilweisen, in den O-Übersulfatierungsstufen (a)
oder (a1) + (a2) auftretenden Depolymerisierung.
-
Nach
ihrer am meisten bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung insbesondere depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfate mit
einem Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9, vorteilhafter Weise von 2,5
bis 2,9, vorzugsweise von 2,7 bis 2,9 und einem mittleren Molekulargewicht
von ungefähr
1 500 bis ungefähr
12 000, vorteilhafter Weise von ungefähr 1 500 bis ungefähr 10 000,
vorzugsweise von ungefähr
1 500 bis 8 000, und gekennzeichnet durch das Vorliegen der Struktur
(a') am reduzierenden
Ende der Mehrzahl ihrer Kette, und ihre pharmazeutisch zulässigen Salze.
Ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat oder ein pharmazeutisch
zulässiges
Salz hiervon zeigt eine interessante antithrombotische Wirksamkeit
vergleichbar mit derjenigen von LMWH, aber mit einer 2,5- bis 4-fach
geringeren Gefahr, zu Blutungen zu führen, als LMWH und hat ein
mittleres Molekulargewicht von ungefähr 6 000. Vorzugsweise hat
dieses depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfat einen Sulfatierungsgrad
von 2,7 bis 2,9, einen Gehalt von 80–95% in Glukosamin 6-O-sulfat,
von 95–100%
in Glukosamin N-sulfat, von 45–55%
in Glukosamin 3-O-sulfat, von 35–45% in Glukuronsäure 3-O-sulfat,
von 15–25%
in Induronsäure
2-O-sulfat und weist eine Einheit (a') wie oben definiert am reduzierenden
Ende der Mehrzahl der Ketten auf.
-
Vorteilhafte
depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfate der vorliegenden Erfindung
bestehen aus Gemischen von Ketten, in welchen mindestens 80% der
Ketten die Formel III
hat, worin die Uronsäure-Einheiten
40%–60%
solcher von Iduronsäure
sind, q eine ganze Zahl von 2 bis 17, vorteilhafter Weise von 2
bis 14, vorzugsweise von 2 bis 11 ist, R, R' und R'' Wasserstoff
oder SO
3 – sind,
für einen
Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9 und das reduzierende Ende der
Mehrzahl der Ketten in diesen Gemisch von Ketten eine sulfatierte
2,5-Anhyidromannitol-Einheit
der Struktur (a')
aufweist, in der R Wasserstoff
oder SO
3 – bedeutet,
und das entsprechende Kation chemisch oder pharmazeutisch zulässig ist.
-
Ein
bevorzugtes depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat oder ein pharmazeutisch
zulässiges
Salz hiervon besteht aus einem Gemisch von Ketten, in welchen die überwiegende
Spezies eine Verbindung der Formel III ist, worin q 8 oder 9 ist,
R 45%–55%
SO3 – ist, R' 35%–45% SO3 – in Glukuronsäure ist,
R'' 15%–25% SO3 – in Iduronsäure ist,
für einen
Sulfatierungsgrad von 2,7 bis 2,9, und eine sulfatierte 2,5-Anhydromannitol-Einheit
der Struktur (a')
wie oben definiert am reduzierenden Ende der Mehrzahl der Ketten
aufweist.
-
Die
neuen depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfate der vorliegenden
Erfindung besitzen eine interessante Aktivität auf die Koagulationsparameter.
Tatsächlich
haben sie hohe Anti-Xa und Anti-IIa Aktivitäten und bringen ein sehr geringes
Risiko mit sich, zu Blutungen bei Patienten zu führen bei der Notwendigkeit
einer Heparinbehandlung zur Regulierung der Koagulation. Depolymerisierte
LMW-epi-K5-N,O-sulfate mit einem mittleren Molekulargewicht von
ungefähr
6 000, 95–100%
N-sulfatiert, 80–95%
6-O-sulfatiert am Glukosamin, 45–55% 3-O-sulfatiert am Glukosamin,
35–45%
3-O-sulfatiert an Glukuronsäure,
15–25%
2-O-sulfatiert an Iduronsäure,
für einen
Sulfatierungsgrad von 2,7 bis 2,9, am reduzierenden Ende der Mehrzahl
der Ketten ein Einheit (a')
aufweisend, und ihre pharmazeutisch zulässigen Salze sind besonders
interessant. Eines dieser depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfate,
nachfolgend in Beispiel 1 dargestellt, wurden in den klassischen Tests
der Anti-Xa und Anti-IIa Aktivitäten
untersucht und ihr Effekt auf die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT)
wurde ebenfalls untersucht.
-
Für die Bestimmung
der Anti-IIa und Anti-Xa Aktivitäten
verwendete Aktivitätsassays
basieren auf der Inhibierung von Koagulationsenzymen durch den durch
Heparin und Antithrombin III (ATIII) gebildeten Komplex. ATIII und
Faktor IIa oder Faktor Xa werden im Überschuss zugesetzt. Restliches
Gerinnungsenzym reagiert mit einem Substrat resultierend aus einer
Freisetzung von spektrometrisch messbarem Paranitroanilin, dessen
Anteil umgekehrt proportional zum Anteil des Gerinnungsenzyms. Die
verwendeten Puffer sind: 0.9% NaCl in der Determination der Anti-Xa
Aktivität
und Tris 0,05 M + NaCl 0,15 M und 1% BSA (Bovine Serum Albumine,
Rinderserumalbumin) in der Determination der Anti-IIa Aktivität. Die Aktivität des depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats
und der Referenzverbindungen (ein handelsübliches, unfraktioniertes Heparin
und ein handelsübliches
LMWH) wurden gemessen gegenüber
Internationalen LMWH Standards in Bezug auf Anti-Xa und Anti-IIa Aktivitäten. Eine
Indikatorverdünnungsaktivität von ungefähr 0,5 U/ml
in Bezug auf Anti-Xa Aktivität
und 0,05 U/ml für
Anti-IIa Aktivität
wurden bestimmt. Eine spezifische Aktivität für unfraktioniertes Heparin
von 160 U/ml wurde für
Berechnungen angenommen.
-
Der
Effekt des depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats gemäß der Erfindung
und des Referenzproduktes wurde hinsichtlich APTT gemessen unter
Verwendung von IL TestTM APTT Lyophilized
Silica Kit gemessen. Koagulation wird eingeleitet in Citratplasma
durch Zusetzen von Phospholipiden, die erforderlich sind zur Bildung
von Komplexen, die Faktor X und Prothrombin aktivieren. Ein Kontaktaktivator
wird verwendet zur Stimulierung der Produktion von Faktor XIIa durch
Schaffung einer Oberfläche
für die
Funktion von hochmolekularem Kininogen, Kalikrein und Faktor XIIa.
Kalzium wird zugesetzt zum Triggern weiterer Reaktionen. Die zur Gerinnselbildung
erforderliche Zeit wird gemessen.
-
Zum
Vergleich der Wirkung der Test- und Referenzverbindungen auf die
Koagulationszeit wurde eine veranschlagte Koagulation bewirkende
Dosis von 100 sec verwendet. Um diesen Wert zu erhalten wird eine Dosis-Wirkungs-Kurve
angefertigt unter Verwendung von Dosen Koagulation bewirkenden Zeiten
im Bereich von 50 und 230 Sekunden. Eine eine Koagulationszeit bewirkende
Dosis von 100 sec wurde erhalten durch Bewertung aus einer Trendlinie.
-
Aus
den vorgenannten Tests ergibt sich dass die Anti-Xa und Anti-IIa
Aktivitäten
des erfindungsgemäßen depolymerisierten
LMW-epi-K5-N,O-sulfats ungefähr
50% derjenigen von LMWH sind. Demzufolge kann das erfindungsgemäße depolymerisierte
LMW-epi-K5-N,O-sulfat
als antithrombotisches Mittel als ein LMWH mit Anti-Xa und Anti-IIa
der gleichen Größenordnung
betrachtet werden.
-
Daraus
resultiert auch, dass die Wirkung des erfindungsgemäßen depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats
zur Steigerung der Koagulation schwach ist. Im Vergleich zu unfraktioniertem
Heparin und LMWH waren ungefähr
5-8-fache Dosen von depolymerisiertem LMW-epi-K5-N,O-sulfat erforderlich, um
den gleichen Effekt auf APTT zu induzieren.
-
So
schafft die vorliegende Erfindung zum ersten Mal ein Produkt abgeleitet
vom Polysaccharid K5, das die gleichen biologischen Charakteristika
wie das sLMWH aufweist, jedoch mit geringerem hämorrhagischem Risiko. Die neuen
depolymerisiertem LMW-epi-K5-N,O-sulfate
gemäß der vorliegenden
Erfindung und ihre pharmazeutisch zulässigen Salze sind so wertvoll
als Medikamente zur Regulierung der Koagulation und zur Prävention
oder Behandlung von Thrombose ebenso wie als Wirkstoffe pharmazeutischer
Massen für
die oben angegebenen Indikationen.
-
Nach
einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Masse, enthaltend als einen Wirkstoff eine pharmazeutisch wirksame
Menge eines depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats wie oben dargelegt,
insbesondere ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat mit einem
Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9, einem mittleren Molekulargewicht
von etwa 1 500 bis etwa 12 000 und mit der oben angegebenen Struktur
(a') am reduzierenden
Ende der Mehrzahl der Ketten, oder einpharmazeutisch zulässiges Salz
hiervon unter Zumischung eines pharmazeutischen Trägers.
-
In
den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Massen zur oralen, subkutanen, intravenösen, transdermalen, ophthalmischen
oder topischen Anwendung sind die Wirkstoffe vorzugsweise als Dosiseinheiten
zugesetzt unter Zusatz von klassischen pharmazeutischen Trägern oder
Vehikeln.
-
Die
Dosis kann in weiten Grenzen schwanken in Funktion von Alter, Gewicht
und Gesundheitsbedingungen des Patienten. Diese Dosis schließt ein die
Verabreichung einer Dosierungseinheit von 1 bis 1 000 mg, vorteilhafter
Weise von 10 bis 750 mg, vorzugsweise von 250 bis 500 mg, ein bis
drei Mal täglich
auf intravenösem,
subkutanem, oralem, transdermalem, ophthalmischem oder topischem
Wege. Bei parenteraler (subkutaner oder intravenöser) Verabreichung ist die
bevorzugte Dosis 5 bis 100 mg.
-
Vorteilhafter
Weise umfassen die pharmazeutischen Massen gemäß der vorliegenden Erfindung
als Wirkstoff ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat herstellbar
ausgehend von K5-N-sulfat nach den Stufen (i) → (ii) → (a)–(d) oder (ii) → (i) → (a)–(d) des
oben dargelegten Verfahrens, oder ein pharmazeutisch zulässigen Salzes
hiervon. Besonders vorteilhaft ist dieser Wirkstoff ein depolymerisiertes
LMW-epi-K5-N,O-sulfat mit einem Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9,
einem mittleren Molekulargewicht von ungefähr 1 500 bis ungefähr 12 000
und der oben angegebenen Struktur (a') am reduzierenden Ende der Mehrzahl
der Ketten. Vorzugsweise hat das depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfat
ein mittleres Molekulargewicht von ungefähr 6 000, ist 80%–95% 6-O-sulfatiert
an Glukosamin, 45%–55%
3-O-sulfatiert an Glukosamin, 35%–45% 3-O-sulfatiert an Glukuronsäure, 15%.25%
2-O-sulfatiert an Iduronsäure
für einen
Sulfatioerungsgrad von 2,7 bis 2,9.
-
Nach
einem anderen Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Regulierung der Koagulation in Säugern vor, die die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines oben dargelegten depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats
an Säuger
zur Regulierung der Koagulation umfasst. Überdies sieht die Erfindung
ein Verfahren zur Prävention
und Behandlung von Thrombose bei einem Säuger vor, die die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines oben dargelegten depolymerisierten LMW-epi-K5-N,O-sulfats
an Säuger umfasst.
Zur Regulierung der Koagulation oder zur Prävention oder Behandlung von
Thrombose beträgt
die wirksame Menge an depolymerisiertem LMW-epi-K5-N,O-sulfat von
5 bis 100 mg. Diese wirksame Menge wird in einer der oben angegebenen
pharmazeutischen Masse verabreicht. Vorteilhafter Weise hat das
depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfat
einen Sulfatierungsgrad von 2,3 bis 2,9, ein mittleres Molekulargewicht
von etwa 1 500 bis 12 000 und weist die oben angegebene Struktur
(a') am reduzierenden
Ende der Mehrzahl der Ketten auf.
-
Vorzugsweise
hat das depolymerisierte LMW-epi-K5-N,O-sulfat ein mittleres Molekulargewicht
von ungefähr
6 000, ist 95%–100%
N-sulfatiert, 80%–95%
6-O-sulfatiert an Glukosamin, 45%–55% 3-O-sulfatiert an Glukosamin,
35%–45%
3-O-sulfatiert an Glukuronsäre,
15%–25%
2-O-sulfatiert an Iduronsäure
für einen Sulfatierungsgrad
von 2,7 bis 2,9.
-
Schließlich haben
wie vorstehend angegeben alle (epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivate mit einem Sulaftierungsgrad
von 2 bis 4 mikrobizide Aktivität
und sind Wirkstoffe pharmazeutischer Massen zur Behandlung von infektiösen, insbesondere
viralen Erkrankungen. Vorteilhafter Weise umfassen diese pharmazeutischen Massen
als Wirkstoff eine pharmazeutisch wirksame Menge eines (epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivats
mit einem Sulfatierungsgrad von 2 bis 4, erhaltbar durch Behandlung
eines tertiären
oder quaternären
organischen Basensalzes eines (epi)K5-N-sulfats mit einem Sulfatierungsmittel
unter O-Übersulfatierungsbedingungen, oder
eines pharmazeutisch zulässigen
Salzes hiervon unter Zusatz eines pharmazeutischen Trägers.
-
Die
Erfindung sieht insbesondere nach einem anderen Aspekt eine pharmazeutische
Masse vor, umfassend als Wirkstoff eine pharmakologisch wirksame
Menge eines (epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivats
mit einem Sulfatierungsgrad von 2 bis 4, oder eines pharmazeutisch
zulässigen
Salzes hiervon, erhaltbar durch Behandlung eines tertiären oder
quaternären
organischen Basensalzes eines (epi)K5-N-sulfat-Derivats mit einem O-Sulfatierungsmittel
unter O-Übersulfatierungsbedingungen
und Isolierung des (epi)K5-N-sulfat-Derivatsalzes
mit der organischen Base nach bekannten Methoden, insbesondere mittels
Lyophilisieren unmittelbar nach seiner Bildung bei einem pH von
ungefähr
5 bis ungefähr
8, unter Zumischung eines pharmazeutischen Trägers.
-
Genauer
gesagt ist das (epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivat
verwendet als Wirkstoff der erfindungsgemäßen Massen herstellbar durch
- (a1')
Behandlung eines (epi)K5-N-sulfat-Derivats in seiner Säureform
mit einer tertiären
oder quaternären organischen
Base und Isolierung des Salzes mit tertiärer oder quaternärer organischer
Base unmittelbar nach seiner Bildung bei einem pH von ungefähr 5 bis
ungefähr
9;
- (a2') Behandlung
dieses tertiären
oder quaternären
organischen Basensalzes dieses (epi)K5-N-sulfat-Derivats mit einem
O-Sulfatierungsmittel unter den Bedingungen einer O-Übersulfatierung
und Isolieren des (epi)K5-O-Übersulfat-Derivats
als Natriumsalz hiervon, das nachfolgend in ein anderes Salz übergeführt werden
kann.
-
In
die pharmazeutischen Massen der vorliegenden Erfindung zur oralen,
subkutanen, intravenösen, transdermalen,
ophthalmischen oder topischen Verabreichung werden die Wirkstoffe
(epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivate
vorzugsweise in Form von Dosierungseinheiten in Mischung mit den
klassischen pharmazeutischen Exzipienten oder Vehikel zugesetzt.
Das Dosisregime kann sehr weit schwanken abhängig von dem Alter, dem Gewicht
und der Gesundheitsbedingung des Patienten. Dieses Dosisregime umfasst
die Verabreichung einer Dosis eines (epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivats
von 1 bis 1 000 mg, vorteilhafter Weise von 10 bis 750 mg, vorzugsweise
250 bis 500 mg von ein bis drei Mal täglich bei intravenöser, subkutaner,
oraler, transdermaler, ophthalmischer oder topischer Verabreichung.
-
Solche
pharmazeutische Massen enthaltend ein (epi)K5-amin-O-Übersulfat-Derivat,
wie sie oben dargelegt sind, sind mit den klassischen, für die verschiedenen
Verabreichungswege geeigneten Trägern
formuliert. Besonders bevorzugt sind die Formulierungen in Form
von für
die lokale Verabreichnung geeigneten Cremes, Salben, Linimenten,
Gels, Schäumen,
Balsams, Vaginalpessarien, Suppositorien, Lösungen oder Suspensionen.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung.
-
HERSTELLUNG I
-
(i) Epimerisierung zu epi-K5-N-sulfat
-
10
g K5-N-sulfat erhalten wie in Beispiel 2, Stufen (i) und (ii), der
WO 02/068477 beschrieben,
dessen
1H-NMR Spektrum keine Signale bezüglich Acetylgruppen
oder NH
2 zeigen, werden in 600 ml 25 mM
HEPES Puffer bei pH 7, enthaltend CaCl
2 in
einer Konzentration von 50 mM, gelöst und die so erhaltene Lösung wird durch
eine 50 ml Säule,
gefüllt
mit Sepharose 4B Harz, enthaltend 5 g rekombinante C5-Epimerase
(
WO 96/14425 ) immobilisiert
wie in Beispiel 1 der
WO 01/72848 beschrieben,
rezirkulieren gelassen. Die Reaktion wird bei 30°C bei pH 7 mit einem Fluss von
200 ml/h 24 Stunden lang ausgeführt.
Das erhaltene Produkt wird mittels Ultrafiltration und Fällung mit
Ethanol gereinigt. So wird ein epi-K5-N-sulfat mit einem Iduronsäuregehalt von
54% erhalten.
-
(ii) Depolymerisierung von epi-K5-N-sulfat
-
Einer
Lösung
von 1 g des so erhaltenen Produkts in 25 ml destilliertem Wasser
werden 230 mg Natriumnitrit gelöst
in 115 ml destilliertem Wasser zugesetzt. Die Lösung wird dann auf 4°C gebracht,
der pH-Wert auf 2 mit 0,1 N HCl eingestellt und 30 Minuten aufrechterhalten.
Am Ende der Reaktion wird die Lösung
auf Zimmertemperatur und der pH-Wert
auf 7 mit 0,1 N NaOH gebracht. Die Lösung wird dann mit 450 mg NaBH4 versetzt und 4 Stunden reagieren gelassen.
Das Produkt wird gewonnen mittels Präzipitation mit 3 Volumina Aceton
bei 4°C,
Filtrieren mit Filtertrichter, und bei 40°C im Vakuumofen getrocknet,
um 900 mg depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat mit einem Iduronsäuregehalt
von 54% und einer Molekulargewichtsverteilung von 1 000 bis 4 000,
gemessen mittels HPLC-Methode zu erhalten.
-
HERSTELLUNG II
-
Depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat
mit mittlerem Molekulargewicht von ungefähr 5 000. Verfahrensabfolge
(ii) → (i)
-
(ii). Depolymerisierung von K5-N-sulfat
-
2
g K5-N-sulfat, erhalten wie in Beispiel 2, Stufen (i) und (ii),
der
WO 02/068477 beschrieben,
wird wie in Stufe (ii) der oben genannten HERSTELLUNG 1 beschrieben
unter Verwendung von 100 mg Natriumnitrit und 300 mg Natriumborhydrid
depolymerisiert. Eine Menge von 1,8 g depolymerisiertes LMW-K5-N-sulfat
mit einem mittleren Molekulargewicht von 5 000 wird erhalten.
-
(i) Epimerisierung von depolymerisiertem
LMW-K5-N-sulfat
-
1
g in oben genannter Stufe (ii) erhaltenes depolymerisiertes K5-N-sulfat
wird wie in Stufe (i) der HERSTELLUNG 1 behandelt. Ein epimerisiertes
Produkt mit einem Iduronsäure/Glukuronsäure-Verhältnis von 44/56
gegenüber
einem Verhältnis
von 0/100 des Ausgangsprodukts wird erhalten mit einer Molekulargewichtsverteilung
von 2 000 bis 10 000 und mit einem mittleren Molekulargewicht von
5 000 D. Die Ausbeute an depolymerisiertem LMW-epi-K5-N-sulfat,
berechnet durch Messung des Gehalts von Uronsäuren gegenüber einem Standard mittels
der Carbazolmethode (Bitter und Muir, Anal. Biochem. 1971, 39, 88–92), ist
90%.
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HERSTELLUNG III
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Depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat.
Verfahrensabfolge (i) → (ii)
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(i) Epimerisierung von K5-N-sulfat
-
Eine
Menge von 2 g K5-N-sulfat, erhalten wie in Beispiel 2, Stufen (i)
und (ii), der
WO 02/068477 beschrieben,
wird in 120 ml von 25 mM HEPES Puffer, pH 7, enthaltend 50 mM CaCl
2 gelöst.
Die erhaltene Lösung
wird durch eine 50 ml Säule,
gefüllt
mit dem Harz, enthaltend das immobilisierte, wie in
WO 96/14425 beschrieben erhaltene
Enzym rezirkulieren gelassen. Dieser Vorgang wird bei 30°C bei einem
Fluss von 200 ml/h 24 Stunden lang ausgeführt. Das erhaltene Produkt
wird gereinigt mittels Ultrafiltration durch eine 1 000 D Membran
und Leiten über
eine IR 120 H
+ Ionenaustauschersäule, wobei
das Eluat mit IN NaOH neutralisiert wird. Die Probe wird gewonnen
mittels Fällung
mit Ethanol und Aceton. Ein epimerisiertes Produkt wird erhalten
mit einem Iduronsäure/Glukuronsäure-Verhältnis von
55/45 gegenüber
einem Verhältnis
von 0/100 des Ausgangsprodukts. Der Prozentsatz der Epimerisierung
wird mittels
1H-NMR nach der in
WO 96/14425 beschriebenen
Methode berechnet. Die Ausbeute an epi-K5-N-sulfat, berechnet durch
Messung des Gehaltes an Uronsäuren
gegenüber
einem Standard nach der Carbazolmethode (Bitter und Muir Anal. Biochem.
39, 88-92-1971) ist 90%.
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(ii) Depolymerisierung von epi-K5-N-sulfat
-
1
g des in Stufe (a) erhaltenen Produkt wird depolymerisiert gemäß der Degradierungsmethode
mit salpetriger Säure
und nachfolgender Reduktion des sich bildenden Aldehyds. Der Vorgang
wird ausgeführt
insbesondere durch Lösen
des Produkts in 25 ml destilliertem Wasser und Versetzen desselben
mit 230 mg in 115 ml destilliertem Wasser gelöstem Natriumnitrit. Die Lösung wird
dann auf 4°C
und der pH auf 2 mit 0,1 N HCl gebracht und 30 Minuten so gehalten.
Am Ende der Reaktion wird die Lösung
auf Raumtemperatur und der pH auf 7 mit 0,1 M NaOH gebracht. Die
Lösung
wird anschließend
mit 450 mg NaBH4 versetzt und 4 Stunden
reagieren gelassen. Das Produkt wird gewonnen mittels Fällung mit
3 Volumina Aceton bei 4°C,
Filtrieren mit Filtertrichter, und bei 40°C im Vakuumofen getrocknet,
um 900 mg depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat mit einer Molekulargewichtsverteilung
gemessen nach der HPLC Methode, die zwischen 1 000 und 4 000 liegt, und
mit einem Gehalt an Glukuronsäure-Einheiten
von 45% und einem Gehalt an Iduronsäure-Einheiten von 55%.
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HERSTELLUNG IV
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Depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat
mit mittlerem Molekulargewicht von ungefähr 2 000
-
Einer
Lösung
von 1 g epi-K5-N-sulfat, erhalten wie in Beispiel 12, Absätze [0251]–[0265]
der
US 2002/0062019 beschrieben,
in 200 ml destilliertem Wasser werden 480 mg Natriumnitrit, gelöst in 240
ml destilliertem Wasser zugesetzt. Die Lösung wird dann auf 4°C gebracht,
der pH auf 2 mit 0,1 N HCl eingestellt und 30 Minuten so gehalten.
Am Ende der Reaktion wird die Lösung
auf pH 7 mit 0,1 M NaOH und anschließend auf Raumtemperatur gebracht.
Die Lösung
wird dann mit 450 mg NaBH
4 versetzt und
4 Stunden reagieren gelassen. Das überschüssige NaBH
4 durch
Einstellen des pH auf 5–6
mit HCl eliminiert. Das mit 0,1 M NaOH neutralisierte Produkt wird
gewonnen durch Fällung
mit 3 Volumina Aceton bei 4°C,
Filtrieren mit Filtertrichter, und bei 40°C in einem Vakuumofen getrocknet.
900 mg depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat werden gewonnen mit
einem mittleren Molekulargewicht von ungefähr 2 000, bestehend aus einem
Gemisch von Ketten, in welchen die überwiegende Spezies eine Verbindung
der Formel I'b ist,
in der m 4 ist.
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HERSTELLUNG V
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Depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat
mit mittlerem Molekulargewicht von 6 000
-
Ausgangs-K5-N-sulfat
-
Eine
Lösung
von 8 g 95% reinem K5 in 800 ml 2 N NaOH wird auf 60°C über 24 Stunden
erwärmt. Nach
Abkühlen
wird die Lösung
auf pH 7 mit 6 N HCl gebracht. Zu der so neutralisierten Lösung werden
zuerst 12,8 g Natriumkarbonat und dann portionsweise in 4 Stunden
12,8 g Pyridin·SO3 Addukt in fester Form zugesetzt. Nach Entfernung
der Salze durch Ultrafiltration mit Millipore Prepscale TFF 1000
D cut-off Membran wird das erhaltene Produkt gewonnen durch Fällung mit
3 Volumina Aceton. Es werden so 8 g K5-N-sulfat erhalten. Sein 1H-NMR
Spektrum zeigt eine 100%ige Sulfatierung (Fehlen von Signalen von
NH2- und Acetylgruppen).
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Depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat.
Verfahrensabfolge (i) → (ii)
-
- (i) Epimerisierung. 8 g so erhaltenes K5-N-sulfat
werden in 200 ml di HEPES 0,25 M pH 7 Puffer, enthaltend 50 mM CaCl2, gelöst
und in Lösung
mit 9,6 × 1010 cpm rekombinanter C5-Epimerase bei 30°C 24 Stunden lang
bei pH 7 behandelt. Am Ende der Reaktion wird die Probe gereinigt
durch Entfernung der Salze durch Ultrafiltration mit Millipore Prepscale
TFF 1000 D cut-off Membran und dann mit 3 Volumina Aceton gefällt. Es
werden so 7,5 g epi-K5-N-sulfat erhalten. Der Prozentsatz seiner
Epimerisierung, in der Praxis die Menge von Iduronsäure-Einheiten
bezogen auf die Glukuronsäure-Einheiten,
berechnet mittels 1H-NMR gemäß der in WO 96/4425 beschriebenen
Methode, ist 52%.
- (ii) Depolymerisierung. 7,5 g des so erhaltenen K5-N-sulfats
werden in 150 ml Wasser gelöst
und die Lösung
auf gleicher Temperatur von 4°C
gehalten, dann der pH auf 2,2 mit zuvor gekühlter 1 M HCl gebracht. Der
Lösung
werden 431,2 mg Natriumnitrit, entsprechend 21,55 ml einer 2%igen
Lösung
von Natriumnitrit in Wasser, zugesetzt. Der pH wird wiederum auf
2,2 gebracht und die Reaktionsmischung 20 Minuten unter Rühren auf
4°C gehalten.
Nach Neutralisieren auf pH 7,0 mit 6 N HCl werden 1,35 g Natriumborhydrid
der Lösung
zugesetzt. Die Reduktion wird ausgeführt, indem die Reaktionsmischung
auf Raumtemperatur während
4 Stunden gehalten wird, dann das überschüssige Reduktionsmittel zerstört wird,
indem der pH auf 5 mit 1 N HCl gebracht und bis zum Verschwinden
des Aufschäumens
gerührt
wird. Der pH wird wiederum auf 7–7,2 mit 1 M NaOH gebracht.
Das depolymerisierte Produkt wird gewonnen durch Ultrafiltration mit
Millipore Prepscale TFF 1000 D cut-off Membran und nachfolgendem
Fällen
mit 3 Volumina Aceton. Es werden so 7 g depolymerisiertes LMW-epi-K5-N-sulfat
erhalten. Das mittlere Molekulargewicht dieses Produktes, berechnet über HPLC,
ist 6 000 D.
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Beispiel 1
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(a) Übersulfatierung
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(a1) Tetrabutylammoniumsalz des depolymerisierten
LMW-epi-K5-N-sulfats.
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Eine
Lösung
von 17 g depolymerisiertem LMW-K5-N-sulfat, erhalten gemäß HERSTELLUNG
V in 350 ml Wasser wird durch eine IR-120 H+-Säule geführt. Der
pH des Eluats ist 2,91. Die perkolierte Lösung wird auf pH 7 mit einer
15%igen Lösung
von Tetrabutylammoniumhydroxid (42,2 ml) gebracht und 1 Stunde auf Raumtemperatur
mit Kontrollen gehalten, um den pH auf einem Wert von 7 zu halten.
Nach Konzentrieren des Tetrabutylammoniumsalzes in einem Rotationsverdampfer
wird die Probe gefroren und lyophilisiert. Es werden so 10,9 g Tetrabutylammoniumsalz
des depolymerisierten Ausgangs-LMW-epi-K5-N-sulfats
erhalten.
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(a2) O-Übersulfatierung.
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Das
so erhltene Tetrabutylammoniumsalz wird in 158 ml Dimethylformamid
gelöst,
danach werden 28,8 g Pyridin·SO3, gelöst
in 158 ml DMF, zugesetzt und die Reaktionsmischung wird auf 45°C während 18 Stunden
gehalten. Ein Volumen von 316 ml Wasser wird zugesetzt, um die Reaktion
zu stoppen, und der pH wird auf 7 mit 30%iger NaOH gebracht. Das
depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat wird durch Präzipitation
mit 3 Volumina Aceton gesättigt
mit NaCl (1,896 Liter) und nachfolgender Diafiltration an Millipore TFF
1 000 D Membran bis zur Beseitigung des Salzes gewonnen.
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(b) Selektive O-Sulfatierung
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Die
das in (a) erhaltene depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfat
enthaltende Lösung
wird über
ein Ionenaustauscherharz IR 120 H+ bei Raumtemperatur
geführt
und der pH auf 6,7 mit Pyridin gebracht. Die Lösung wird dann gefroren und
einer Lyophilisierung unterworfen. Das so erhaltene Pyridinsalz
(10,73 g) wird in einer 97 ml Dimethylformamid und 11 ml Methanol
enthaltenden Lösung
gelöst.
Das Pyridinsalz des depolymerisierten LMW-epi-K5-amin-O-Übersulfats
wird zugesetzt, wobei das Lösungmittel
auf gleicher Temperatur von 65°C
gehalten wird. Der Beginn der Reaktion wird gesehen, wenn das Lösungsmittel
auf 65°C
ist und ab diesem Moment startet, und die Reaktionsmischung wird
auf dieser Temperatur während
2 ½ Stunden gehalten
(bei Herstellung war der pH am Ende 2,24). Die Reaktionsmischung
wird gekühlt
unter Verwendung von Eiswasser, um ungefähr 30°C zu erreichen, und dann werden
4,5 ml Wasser zugesetzt. Die Probe wird gewonnen durch Perkolierung
5 Volumina Aceton in die Lösung
und das sich bildende Präzipitat
wird gewonnen durch Filtration an Gautsch G4 (guch G4). Der Filterkuchen
wird mit Aceton gewaschen und dann wiederum in Wasser gelöst. Der
pH wird auf 7,5 mit 2 N NaOH gebracht. Das so erhaltene 300 MHz 13C-NMR Spektrum des depolymerisierten LMW-K5-amin-O-sulfats
ist in 1 gezeigt.
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(c) 6-O-Sulfatierung
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Die
Lösung
wird über
ein IR 120 H+ Harz geleitet und mit einer
15%igen Lösung
von Tetrabutylammoniumhydroxid neutralisiert. Das so erhaltene Salz
wird lyophilisiert, um 12,34 g eines teilweise O-desulfatierten Produktes
bestehend aus dem Tetrabutylammoniumsalz des obigen depolymerisierten
LMW-K5-amin-O-sulfat zu ergeben. Das so erhaltene Tetrabutylammoniumsalz
wird in 150 ml DMF gelöst
und 14 g Pyridin·SO3 Addukt gelöst in 75 ml DMF werden der
Lösung
zugesetzt. Die Reaktionsmischung wird 90 Minuten auf 0°C gehalten, worauf
110 ml Wasser zugesetzt werden, um die Reaktion zu stoppen. Der
pH der Mischung am Ende der Reaktion (3.4 bei der Herstellung) wird
auf 7,2 mit 2 N NaOH gebracht. Die Probe wird gewonnen durch Fällung mit
3 Volumina mit NaCl gesättigtem
Aceton. Einige Tropfen von mit NaCl gesättigtem Aceton werden zur Begünstigung
der Fällung
zugesetzt. Ein weißes
Präzipitat
wird gebildet. Bei einer Herstellung wird der Vorgang zwei Mal wiederholt,
um 6,8 g depolymerisiertes LMW-epi-K5-amin O-sulfat mit einem Gehalt von
80% an 6-O-sulfatiertem Glukosamin, 50% an 3-O-sulfatiertem Glukosamin, 40% an 3-O-sulfatierer
Glukuronsäure und
20% an 2-O-sulfatierter Iduronsäure.
Das 13C-NMR Spektrum ist in 2 gezeigt.
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(d) N-Sulfatierung
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Das
am Ende der Stufe (c) erhaltene depolymerisierte LMW-epi-K5-amin-O-sulfat
wird in 500 ml Wasser gelöst
und 12,8 g Natriumkarbonat gelöst
in 500 ml Wasser werden der Lösung
zugesetzt. Der pH der Lösung
nach Zugabe des Karbonats ist 10.51. Nach Halten der Lösung auf
gleicher Temperatur von 40°C
werden portionsweise und in 4 Stunden 12,8 g festes Pyridin·SO3 zugesetzt. Bei der Herstellung war der
endgültige pH
der Lösung
7,2. Die Probe wird diafiltriert in Gegenwart von NaCl und dann
mit Wasser. Es wird eine Menge von 8,0 g depolymerisiertes LMW-epi-K5-N.O-sulfat
mit einem Sulfatierungsgrad von 2,83 und einem Gehalt von 95–100% an
N-sulfatiertem Glukosamin, von 80% an 6-O-sulfatiertem Glukosamin,
von 50% 3-O-sulfatiertem Glukosamin, von 40% an 3-O-sulaftierter
Gkukuronsäure
und von 20% 2-O-sulfatierter Iduronsäure erhalten. Das 13C-NMR
Spektrum zeigt eine Verschiebung der Signale in der Zone zwischen
80 und 90 ppm, was die Sulfatierung des Kohlenstoffatoms in den
1-, 3- und 6-Stellungen des 2,5-Anhydromannitols anzeigt.
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Beispiel 2
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Bei
einem Arbeiten wie in Beispiel 1 beschrieben wird durch Unterwerfen
des in HERTSELLUNG II erhaltenen depolymerisierten LMW-K5-N-sulfats
mit einem mittleren Molekulargewicht von 5 000 einer O-Übersulfatierung
wie in (a), Behandeln des Pyridinsalzes des so erhaltenen LMW-epi-K5-amin-O-sulfats
mit einer Mischung DMF/Methanol ungefähr 9/1 bei 70°C während 150
Minuten wie in (b), Behandeln des so erhaltenen Tetrabutylammoniumsalzes
des teilweise O-sulfatierten Produkts mit Pyridin·SO3 bei 0°C
während
90 Minuten wie in (c) und schließlich Behandeln des 6-Oresulfatierten
Produkts zuerst mit Natriumkarbonat und dann mit Pyridin·SO3 wie in (d) ein depolymerisiertes LMW-epi-K5-N,O-sulfat
mit einem mittleren Molekulargewicht von 5 000, einem Sulfatierungsgrad
von 2,8 und einem Gehalt von 95–100%
in N-sulfatiertem Glukosamin, von 85% in 6-O-sulfatiertem Glukosamin,
von 48% in 3-O-sulaftiertem Glukosamin, von 38% in 3-O-sulfatierter
Glukuronsäure
und 20% in 2-O-Iduronsäure
erhalten.