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Gegenstand
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die für den Einsatz
der Kühlung
eines Stahlbandes im Rahmen eines Durchlaufglühverfahrens bestimmt ist. Diese
Kühlung
erfolgt insbesondere mit Hilfe von eingetauchten Wasserstrahlen.
Dieses Kühlverfahren
kann nach einem ersten Kühlvorgang in
einem siedenden Wasserbad durchgeführt werden.
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Stand der
Technik
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Das
Durchlauf glühen
ist eine thermochemische Behandlung, die an den Stahlbändern nach dem
Kaltwalzen angewandt wird. Das „Band" aus Stahl ist das Produkt der Eisen-
und Stahlindustrie, das geschnitten Bleche ergibt, die insbesondere
für die
Herstellung der Kraftfahrzeugkarosserien, der Gehäuse von
elektrischen Haushaltsgeräten,
usw. verwendet werden.
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Das
Durchlaufglühverfahren
besteht darin, das Stahlband durch einen Ofen laufen zu lassen,
wo es einer kontrollierten Erhitzung und Kühlung unterzogen wird. Im Durchlaufglühofen läuft das
Band vertikal entlang einer Reihe von aufeinander folgenden aufsteigenden
und absteigenden Abschnitten um und passiert somit nacheinander
die verschiedenen Behandlungsschritte.
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Die
Behandlung des Bandes im Ofen umfasst im Allgemeinen nacheinander
die folgenden thermischen Schritte:
- – Vorerhitzung
und Erhitzung: das Band erreicht eine Temperatur von 700 bis 850°C in 2 bis
3 Minuten;
- – Halten
auf Maximaltemperatur während
ungefähr
1 Minute;
- – langsames
Abkühlen,
beispielsweise mit siedendem Wasser;
- – rasches
Abkühlen
(„Abschrecken" genannt), beispielsweise
mit Wasser in flüssiger
Form, das auf das Band mit einer Temperatur gespritzt wird, die
maximal bis zu seiner Siedetemperatur gehen kann,
- – Überalterung;
- – endgültiges Abkühlen.
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Diese
verschiedenen Schritte sind für
den Einsatz der vorgesehenen metallurgischen Bearbeitung, nämlich der
Rekristallisierung, der Ausfällung der
Karbide, des Erhalts der endgültigen
Strukturen oder auch des Erhalts eines nicht alternden Stahls, usw.
notwendig.
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Insbesondere
war insbesondere im Bereich der Kraftfahrzeugindustrie in den letzten
Jahren ein steigender Bedarf an Stahlblechen festzustellen, die bessere
Eigenschaften sowohl der Festigkeit als auch der Formbarkeit aufweisen.
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In
diesem Rahmen spielt die Kühlphase
eine besonders entscheidende Rolle, da sie es in manchen Fällen ermöglicht,
die Konzentration an kostspieligen Legierungselementen, die für die Herstellung
von besonderen mikroskopischen Strukturen notwendig sind, beispielsweise
vom Typ „dual
phase", multiphase, „HLE" (Hohe Elastizitätsgrenze), usw.
notwendig sind, zu verringern. Das Kühlverfahren entspricht somit
einem nicht zu unterschätzenden
metallurgischen und wirtschaftlichen Aufwand.
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Die
Hauptkühltechnologien,
die industriell eingesetzt werden, sind:
- – die Kühlung durch
Gasstrahlen;
- – das
Eintauchen in ein eventuell „bewegtes" Wasserbad;
- – die
Kühlung
durch Führen über gekühlte Walzen;
- – die
Kühlung
durch Wasserstrahlen;
- – die
Kühlung
durch einen Wassernebel, der durch Zerstäubung mit Hilfe eines Überschallgases
erzeugt wird, wobei diese Technologie „misting jet" genannt wird.
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In
der Vergangenheit entwickelte die Anmelderin ein Kühlverfahren,
das darin besteht, das Stahlband in ein Wasserbad nahe seiner Siedetemperatur zu
tauchen. Obwohl dieses Verfahren durch eine außerordentliche Kühlhomogenität und einen
konstanten Wärmeübertragungskoeffizienten
unabhängig von
den Linienbedingungen gekennzeichnet ist, hat es auch gewisse Grenzen.
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Einerseits
sind die Kühlgeschwindigkeiten, die
erreicht werden können,
relativ gering, nämlich ungefähr 50°C/s für ein Stahlband
von 1 mm Dicke. Diese Einschränkung
kommt daher, dass sich beim Eintauchen eines Stahlbandes bei hoher
Temperatur in ein siedendes Wasserbad in der Nähe seiner Oberfläche ein
stabiler Dampffilm in einem so genannten „Heizflächenbelastungsbetrieb" bildet, der die
Wärmeaustausche
erheblich einschränkt.
Unter Heizflächenbelastung
ist das Vorhandensein eines Dampffilms zu verstehen, der durch starkes
Sieden zwischen einer heißen
Wand und einem Fluid, das entweder eine Flüssigkeit oder ein Zweiphasengemisch von
Flüssigkeit
und Dampf ist, erzeugt wird, wobei dieses Vorhandensein eine schlechte
Wärmeübertragung
zwischen der Wand und dem Fluid zur Folge hat.
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Andererseits
muss die Temperatur es Stahlbandes am Ausgang des siedenden Wasserbades über ungefähr 300°C bleiben.
Wenn die Temperatur des Bandes geringer als diese Temperatur wird,
wird der Dampffilm instabil und geht in einen so genannten nukleierten
Siedebetrieb über.
In diesem letztgenannten Betrieb werden Bereiche nahe dem Band unterschiedlichen
Wärmeströmen ausgesetzt,
was zu starken Temperaturunterschieden führt. Diese Temperaturgradienten
führen
im Stahl zu mechanischen Spannungen, die plastische, somit permanente
Verformungen erzeugen und zu Planheitsfehlern führen können.
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Es
wurden Lösungen
vorgeschlagen, um diese Fehler zu vermeiden. Beispielsweise kann
das Stahlband in ein statisches Kaltwasserbad eingetaucht werden.
Aber diese Lösung
führt auch
zum Auftreten von Planheitsfehlern.
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Weitere
Lösungen
wurden vorgeschlagen, die darin bestehen, das Stahlband mit Hilfe
von eingetauchten Strahlen zu kühlen,
um die lokale Bildung von Siedezonen in der Nähe desselben zu verhindern.
Vor diesen Kühlsystemen
kann eine langsamere Kühlung
vom Typ „gas
jet cooling" oder
Eintauchen in ein statisches Wasserbad durchgeführt werden oder nicht.
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So
wird in der Patentanmeldung JP-A-58 039210 das Band zuerst in einem
Wasserbad gekühlt,
dessen Temperatur über
60°C bis
zu einer Temperatur zwischen 200 und 500°C gekühlt, einem Temperaturbereich,
in dem es zum Übergang
zwischen dem filmartigen Sieden und dem nukleierten Sieden kommt.
Es wird nun vorgeschlagen, das Band direkt vor oder direkt nach
dem Übergang
mit Hilfe von eingetauchten Wasserstrahlen zu kühlen, bis das Band die Temperatur
des Bades erreicht.
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Eine ähnliche
Lösung
(JP-A-60 009834) verwendet eine Gesamtheit von Kühlrampen, die beiderseits des
Stahlbandes angeordnet und in eine Wasserwanne getaucht sind, deren
Temperatur zwischen 60 und 75% der Siedetemperatur beträgt. Für eine gegebene
Konfiguration der Besprengungsrampen wird ein laminares Abfließen erzeugt,
das die Bildung eins Dampffilms in der Nähe des Stahlbandes verhindert.
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Eine
weitere Lösung
besteht auch darin, Wasser zwischen zwei flachen Platten parallel
und gegen die Ablaufrichtung des Bandes umlaufen zu lassen (EP-A-210847, JP-A-63 145722,
JP-A-62 238334).
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Ein
weiteres Dokument schlägt
vor, den Auftreffdruck der Strahlen zu verwenden, um die Verformungen
des Bandes beim Abschrecken zu vermeiden (siehe JP-A-11 193418).
Der Anmelder empfiehlt, beiderseits des Stahlbandes einen Druck
von mindestens 500N/cm2 anzulegen.
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Schließlich ist
es auch möglich,
die Kühlung mit
Hilfe von Zusätzen
im Abschreckbad zu kontrollieren, um das Sieden zu vermeiden und
somit das Niveau der inneren Spannungen im Stahl beim Abschrecken
zu begrenzen (JP-A-57 085923).
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Obwohl
zahlreiche Lösungen
vorgeschlagen wurden, bleibt der gleichzeitige Erhalt von hohen Wärmeleistungen
und einer guten Planheit am Ausgang der raschen Kühlung auf
flüssigem
Weg bis heute große
Herausforderung.
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Im
Dokument EP-A-1 300 478 ist ein kontinuierliches Kühlverfahren
für ein
Stahlband im Rahmen einer Durchlaufglühbehandlung beschrieben, bei dem
das Band zumindest den folgenden Schritten unterzogen wird:
- – das
Band wird einer so genannten langsamen Kühlung vom Typ „mit siedendem
Wasser" und einer
so genannten raschen zweiten Kühlung
mit Wasser oder Abschrecken unterzogen;
- – zwischen
diesen beiden Kühlvorgängen wird das
Band in eine Schleuse oder Dichtungsvorrichtung geleitet, um einen
vorzugsweise hinsichtlich Druck und Temperatur kontrollieren Übergang zwischen
der ersten langsamen Kühlung
und der zweiten raschen Kühlung
zu sichern, wobei Wasserleckagen in die Richtung vom ersten Kühlvorgang
zum zweiten und umgekehrt unterbunden oder verringert werden; wobei
die Aufeinanderfolge dieser drei Schritte derart erfolgt, dass die Dauer
zwischen zwei beliebigen aufeinander folgenden Schritten möglichst
kurz, vorzugsweise gleich Null ist.
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Ziele der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung solle ein so genanntes Abschreckverfahren,
typischerweise mit einer Geschwindigkeit über 1000°C/s, vorschlagen, das für flache
metallurgische Produkte, vorzugsweise aus Stahl, in Form von kalt
gewalzten Bändern
anwendbar ist.
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Dieser
Abschreckvorgang muss mit Hilfe von kalten Wasserstrahlen durchgeführt werden,
deren Temperatur vorzugsweise zwischen 0°C und 50°C beträgt, wobei die Strahlen eingetaucht
sind.
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Die
Erfindung soll Kühlbedingungen
mit hohen Leistungen sichern, die über die gesamte Breite des
Stahlbandes durch Kontrolle des Abfließens innerhalb der Vorrichtung
homogen sind.
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So
muss die Temperatur des Bandes am Eingang der Vorrichtung zwischen
750°C und
350°C und die
Temperatur am Ausgang vorzugsweise zwischen 0°C und 150°C betragen.
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Hauptmerkmale
der Erfindung
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Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Basiskühlvorrichtung
zur Durchführung
eines Abschreckvorgangs bei einer Durchlaufglühbehandlung eines Flachproduktes
in Form eines Metallbandes, vorzugsweise eines Stahlbandes, wobei
sich die Vorrichtung an einem im Wesentlichen senkrecht nach oben
oder unten laufenden Abschnitt befindet, eine Ablaufvorrichtung
umfasst, in die eine Vielzahl von Rohren vollständig eintauchen, die im Wesentlichen
senkrecht und symmetrisch auf beiden Seiten des Bandes entlang desselben
angeordnet sind und die jeweils eine Kühlflüssigkeit in einem im Wesentlichen
horizontalen, turbulenten Strahl durch einen Schlitz oder eine Vielzahl
von Öffnungen
auf das Band spritzen. Die Vorrichtung ist ferner in ihrem unteren
Bereich mit Mitteln zur Abdichtung ausgestattet.
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Erfindungsgemäß sind zwei
beliebige, aufeinander folgende Rohre, die sich auf derselben Seite
des Bandes befinden, durch einen Zwischenraum getrennt, der für alle Rohre
gleich ist, um die Kühlflüssigkeit
abzuleiten. Der Zwischenraum wird für einen gegebenen spezifischen
Durchflusswert des Kühlmittels
in Kubikmetern pro Stunde pro Quadratmeter einer Seite des Bandes
gewählt,
um den Druckhöhenverlust
in den Auslaufkanälen,
die dem Zwischenraum entsprechen, zu minimieren (der Druckhöhenverlust
für jeden
Zwischenraum und der Gesamtdruckhöhenverlust sind identisch).
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung weist die Wand der Ablaufvorrichtung, die sich hinter
den Rohren befindet, eine Breite auf, die mindestens der der Rohre
entspricht, und der horizontale Abstand dieser Wand von der Rückwand der Rohre
wird so gewählt,
dass der durch die Ablaufvorrichtung verursachte Druckhöhenverlust
weniger als 5% des von den Zwischenräumen zwischen zwei aufeinander
folgenden Rohren verursachten Druckhöhenverlusts, der vernachlässigbar
ist, ausmacht. Das Abfließen
ist somit bidimensional.
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Die
Erfindung ermöglicht
es vorzugsweise, die Phänomene
des lokalen Siedens zu vermeiden, wobei eine spezifische Durchflussmenge
der Kühlflüssigkeit
auf einer Seite des Bandes zwischen 250 und 1000 m3 pro
Stunde und pro m2 beträgt. In einem Beispiel einer
Vorrichtung, die von der Anmelderin getestet wurde, betrug die maximale
spezifische Durchflussmenge pro Seite ungefähr 580 m3 pro Stunde
und pro m2.
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Vorzugsweise
ist der Druckhöhenverlust,
der durch die Zwischenräume
verursacht wird, geringer als 150 mm Wassersäule.
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Ebenfalls
vorzugsweise ist der abstand zwischen dem Ende jedes Rohres und
dem Band bei allen Rohren gleich und beträgt zwischen 50 mm und 200 mm.
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Ebenfalls
erfindungsgemäß entspricht
die Auswurfgeschwindigkeit (VJET) folgendem
Kriterium:
- - für Löcher
- - für
Schlitze wobei A den Abstand zwischen
dem Rohr und dem Band und d den Durchmesser eines Loches oder die
Dicke des Schlitzes darstellen. A und d sind in denselben Längeneinheiten
ausgedrückt, beispielsweise
in Metern. Ihr Quotient ist adimensional. VJET ist
in m/s ausgedrückt.
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Diese
beiden Kriterien, die von der Theorie der turbulenten Strahlen stammen,
ergeben die Dämpfung
der Maximalgeschwindigkeit eines turbulenten Strahls mit einem Umfeld
mit Nullgeschwindigkeit. Die Kriterien werden auf Basis einer Mindestgeschwindigkeit
von 2,5 m/s berechnet. Die Maximalgeschwindigkeit des Strahls bei
A = 50 mm (Position des Bandes in Bezug auf die Öffnung des Strahls) beträgt 0,65
m/s. Die Geschwindigkeit von 0,65 m/s wird somit als die Mindestgeschwindigkeit
des Strahls betrachtet, wenn dieser das Band erreicht, um die Heizflächenschicht
zu durchbrechen.
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Vorzugsweise
ist die Kühlflüssigkeit
flüssiges Wasser,
das auf einer Temperatur unter 50°C
gehalten wird.
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Vorzugsweise
ist die Vorrichtung auf einem im Wesentlichen senkrechten nach oben
laufenden Abschnitt (Winkelabweichung zur Senkrechten geringer als
30°) angeordnet,
wobei direkt vor ihr eine Wasserwanne angeordnet ist, die im Wesentlichen auf
Siedetemperatur gebracht wird.
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Die
Erfindung wird vorzugsweise auf einer Anlage eingesetzt, auf der
das zu behandelnde Metallprodukt eine Ablaufgeschwindigkeit zwischen 0,25
m/s und 20 m/s und eine Dicke zwischen 0,1 mm und 10 mm aufweist.
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Ein
wichtiges Merkmal der Erfindung besteht in der Tatsache, dass die
Kühlrohre
derart dimensioniert sind, dass die Auswurfgeschwindigkeit der Kühlflüssigkeit über die
gesamte Bandbreite homogen ist.
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Vorzugsweise
werden die Rohre derart dimensioniert, das die Verteilung der Geschwindigkeiten
derart ist, dass sich ein relativer Abstand zwischen der Maximalauswurfgeschwindigkeit
(V
max) und der Minimalauswurfgeschwindigkeit
(V
min) entlang der Breite des Rohres unter
5% ergibt oder
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Vorzugsweise
ist das Verhältnis
zwischen dem Durchgangsquerschnitt eines Rohres und dem freien Besprengungsquerschnitt
dieses Rohres, d.h. der Bereich des Schlitzes oder der kumulierte
Bereich der Löcher,
größer als
1.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung haben diese Rohre einen rechteckigen Querschnitt.
Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis zwischen
einer Seite zu einer angrenzenden Seite des rechteckigen Querschnitts
zwischen 0,1 und 10 und die Dicke der Rohre zwischen 0,25 mal und
10 mal den Durchmesser der Löcher
oder die Dicke des Schlitzes, um die Kohärenz des Strahls zu kontrollieren,
wobei das Verhältnis
zwischen der Dicke der Rohre und dem Durchmesser der Löcher gegebenenfalls
vorzugsweise gleich 2/3 ist.
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Nach
einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung umfassen die
vorgenannten Abdichtungsmittel eine Schleuse mit einem doppelten
Rollenpaar, die sowohl das Durchlaufen des Bandes als auch die Erzeugung
eines Druckhöhenverlustes
ermöglichen,
der die Leckagen der Ablaufvorrichtung nach unten auf einen Mindestwert
begrenzt.
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Ebenfalls
erfindungsgemäß umfassen
diese Abdichtungsmittel auch Mittel zum Einspritzen eines Fluids
zwischen die Rollen, deren Druck und/oder Temperatur kontrolliert
werden kann.
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Vorzugsweise
ist das obere Rohr mit einem Damm ausgestattet, dessen Höhe mindestens
der Summe der Dicke des Wasserstreifens an der Ablaufvorrichtung
und der Höhe
der Wassersäule
entsprechend dem Druckhöhenverlust
zwischen den Rohren bei maximalem Durchfluss entspricht.
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Ein
zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Abschreckverfahren
bei der Durchlaufglühbehandlung
eines Flachproduktes in Form eines Metallbandes, vorzugsweise eines
Stahlbandes, bei der eine Vorrichtung, die unter einer der oben
erwähnten
Ausführungsarten
beschrieben ist, eingesetzt wird, um eine spezifische Kühlleistung zwischen
1000 kW/m2 und 10000 kW/m2 pro
Seite des Metallprodukts zu erreichen.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt die Temperatur
des Bandes am Eingang der Vorrichtung zwischen 350°C und 750°C und die
Temperatur am Ausgang zwischen 50°C
und 450°C,
vorzugsweise zwischen 50°C
und 100°C
oder zwischen 350°C
und 450°C.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 stellt
schematisch eine Schnittansicht der Kühlvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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2 stellt
schematisch eine Anordnung der Löcher
dar, die für
das Spritzen des Wassers auf das Stahlband in der Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung bestimmt sind.
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3 stellt
grafisch die Wärmeleistungen der
erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
dar.
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4 stellt
die Leistungen der Vorrichtung im Hinblick auf die Planheit des
Stahlbandes dar.
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Die 5 und 6 stellen
die Auswirkung der Gleichmäßigkeit
der Kühlung
auf die Homogenität
der mechanischen Eigenschaften des Stahlbandes dar. 5 betrifft
einen Stahl der Familie „dual phase", während sich 6 auf
einen Stahl der Familie der Mehrphasenstähle bezieht.
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7 zeigt
schematisch die verschiedenen Positionen der in Abhängigkeit
von der Breite des Blechs entnommenen Proben für die Durchführung der
Tests in Zusammenhang mit den 5 und 6.
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8 zeigt
die Parameter, die es ermöglichen,
den Planheitsindex zu berechnen, wobei diese Parameter die Sinuswelle
kennzeichnen, mit der das Längsprofil
des Bandes an der Kante gleichzusetzen ist.
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Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsart
der Erfindung
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Wie 1 zeigt,
ist die Kühlvorrichtung
von einer Gesamtheit von Rohren 1, „Rampen" oder „Kühlrampen" genannt, gebildet, die symmetrisch beiderseits
des zu kühlenden
Stahlbandes angeordnet sind. Diese Rampen sind eingetaucht und werden seitlich
mit Kühlfluid
versorgt. Ihr Querschnitt ist vorzugsweise rechteckig. In der nachfolgenden
Darlegung der Erfindung werden die Begriffe „Rohre" und „Rampen" unterschiedslos verwendet.
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Das
Eintauchen der Rampen erfolgt mit Hilfe eines Abdichtungssystems,
das sich im unteren Teil der Vorrichtung befindet, das sowohl den
Durchgang des Stahlbandes 2 als auch die Erzeugung eines
maximalen Druckhöhenverlustes
ermöglicht,
um die die Leckagemenge des Kühlfluids
nach unten zur Kassette auf ein Minimum zu begrenzen. Bei der dargestellten
Anwendung ist dieses Abdichtungssystem von einem doppelten Rollenpaar 3 gebildet,
das an das Stahlband angelegt und symmetrisch zu diesem positioniert
ist. Zwischen den Rollen wird ein Fluid eingespritzt, dessen Druck
und/oder Temperatur kontrolliert werden können.
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Das
Kühlfuid
ist vorzugsweise Wasser. Die Kühlrampen
befinden sich in einem Abstand A zur Durchgangslinie des Bandes 2.
Aus Platzgründen
einerseits und um die Gesamtdurchflussmenge im System zu verringern
andererseits, ist der maximale Abstand zwischen dem Band und den
Kühlrampen auf
200 mm festgesetzt.
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Ein
Raum B ist zwischen zwei aufeinander folgenden Rampen frei gelassen,
damit das von den Rampen eingespritzte Wasser zwischen diesen abgeleitet
werden kann. Dies gewährleistet
ein möglichst
homogenes Abfließen
entlang der Breite des Stahlbandes. Die Wahl des Abstands B ergibt
sich aus einem Kompromiss zwischen einer spezifischen maximalen
Kühlleistung
P, wobei die spezifische Leistung als die Kühlleistung pro Flächeneinheit
und pro Seite des zu kühlenden
Bandes definiert ist, und einem minimalen Druckhöhenverlust durch die Ableitungskanäle, um eine
ausreichend rasche Erneuerung des Kühlfluids in der Nähe des Bleches
zu sichern und so die Bildung von lokalen Siedezonen in der Nähe des Bandes
zu verhindern. Der Abstand B wird zwischen zwei aufeinander folgenden
Rampen für
alle Rampen identisch gewählt,
um identische Fließbedingungen
gegenüber
allen Besprengungsrampen zu sicher. Dies ermöglicht es somit eine senkrechte
Fließhomogenität zu erzielen.
Auf diese Weise wird das über
eine gegebene Rampe eingespritzte Kühlfluid mit Hilfe der direkt
an diese Rampe angrenzenden Kanäle
abgeleitet. Es wird so vermieden, bevorzugte Wege zu erzeugen, und
die Durchgangszeit des Kühlfluids
in der Nähe
des Bandes wird minimiert, ebenfalls um die lokale Bildung von Siedezonen
zu vermeiden.
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Jede
Kühlrampe 1 ist
auf ihre dem Band ausgesetzten Seite mit mindestens einem Schlitz
oder einer Gesamtheit von Löchern,
wie in 2 dargestellt, versehen, die für das Spritzen des Kühlfluids auf
das Band bestimmt sind. Der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden
Löchern
muss derart sein, dass das Abfließen in die nächste Nähe des Bandes
jenem eines Schlitzes gleichgesetzt werden kann. Die Auswurfgeschwindigkeit
des Fluids muss ausreichend sein, um zu vermeiden, dass Siedezonen
in der Nähe
des Bandes gebildet werden. Diese Auswurfgeschwindigkeit V wird
in Abhängigkeit
vom Abstand A zum Fand gewählt
und beträgt
typischerweise zwischen 0 und 10 m/s.
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Stromabwärts zu den
Ableitungskanälen
umfasst die Kühlvorrichtung
oder -kassette eine Ablaufvorrichtung 4 über die
gesamte Breite der Kassette, deren Höhe dem Niveau des Strahls der
letzten Rampe entspricht, was garantiert, dass unter allen Funktionsbedingungen
die letzte Rampe im gleichen Maße
wie die anderen eingetaucht wird.
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Um
identische Fließbedingungen
gegenüber jeder
Rampe zu gewährleisten:
- – ist über der
oberen Kühlrampe
ein Damm 5 montiert, dessen Höhe mindestens gleich der Summe
der Dicke H der Wasserschicht in der Ablaufvorrichtung und der Höhe der Wassersäule ΔH entsprechend
dem Druckhöhenverlust ΔP durch die
Ableitungskanäle
für die
maximale Durchflussmenge Qmax ist;
- – ein
Ableitungskanal ist unter der letzten Rampe ausgeführt.
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Wenn
somit das System in Betrieb ist, besteht ein Wasserstandunterschied
zwischen der Vorderseite oder Bandseite und der Rückseite
oder Ablaufseite der Rampen. Dieser Unterschied ist gleich der Höhe der Wassersäule entsprechende
dem Druckhöhenverlust zwischen
zwei Rampen für
eine gegebene Durchflussmenge.
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Die
Kühlleistungen
der Vorrichtung, die in 3 dargestellt sind, wurden unter
industriellen Bedingungen mit einer Wärmebilanz auf Basis der folgenden
Größen gemessen:
Temperaturen des Stahlbandes am Eingang und am Ausgang der Vorrichtung,
Länge des
Kühlquerschnitts
und Ablaufgeschwindigkeit des Stahlbandes durch die Vorrichtung. 3 zeigt,
dass die spezifische Kühlleistung, ausgedrückt in kW
pro Quadratmeter und pro Bandseite, eine lineare Funktion der spezifischen
Durchflussmenge ist, die selbst in Kubikmetern pro Stunde und Quadratmeter
für die
beiden kumulierten Seiten ausgedrückt wird. Unter den hier betrachteten
Bedingungen beträgt
die spezifische Leistung zwischen 4000 und 6000 kW/m2 und
pro Produktseite.
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4 stellt
die Leistungen der Vorrichtung im Hinblick auf die Planheit des
Stahlbandes dar. Sie sind das Bild der Homogenität der Kühlung und folglich der Kontrolle
des Fließens
in der Vorrichtung. Die Kennzeichnung der Planheit betrifft hier
die langen Kanten. Jeder Punkt der Figur stellt einen Funktionspunkt
der Vorrichtung – definiert
durch die zugehörige spezifische
Kühlleistung – zu einem
gegebenen Zeitpunkt während
der industriellen Testreihe dar. Jedem Funktionspunkt wird ein Planheitsindex,
ausgedrückt in
Einheiten „I", zugeordnet. Eine
Einheit „I" entspricht einer
relativen Verlängerung
von 1 mm für
100 m Stahlband.
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Im
Falle eines Fehlers vom Typ „lange
Kante" kann das
Längsprofil
des Bandes an der Kante einer Sinuswelle mit einer Wellenlänge L und
einer Amplitude X gleichgesetzt werden. Der Planheitsindex wird
auf Basis der Maße
von L und X (siehe
8) mit Hilfe des folgenden Verhältnisses
berechnet:
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In 4 sind
zwei Referenzschwellen 120 und 240 Einheiten „I" dargestellt, die
den zulässigen Planheitstoleranzen
für zwei
elektrische Verzinkungsanlagen entsprechen. Die Figur zeigt, dass
die Mehrzahl der Funktionspunkte über der Schwelle der stärksten Anlage
angesiedelt ist.
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Die 5 und 6 stellen
die Auswirkung der Gleichmäßigkeit
der Kühlung
auf die Homogenität
der mechanischen Eigenschaften dar. 5 betrifft
einen Stahl der Familie „dual
phase". 6 betrifft
einen Mehrphasenstahl (Ferrit, Martensit, Bainit, Perlit). In beiden
Fällen
sind die mechanischen Eigenschaften durch einen Zugtest gekennzeichnet. Die
Proben werden an verschiedenen Positionen je nach der Breite des
Blechs nach dem in 7 dargestellten Schema entnommen:
- 1) äußerste Kante
- 2) Kante
- 3) Viertel
- 4) Zentrum
- 5) Zentrum
- 6) Viertel
- 7) Kante
- 8) äußerste Kante.
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In
den 5 und 6 sind die Bruchbelastung, die
Elastizitätsgrenze
(nur 6) und die Verlängerung bei 80% der Bruchbelastung
dargestellt. Aus diesen Beobachtungen kann geschlossen werden, dass
entlang der Breite des Bandes eine gute Homogenität der mechanischen
Eigenschaften vorhanden ist.
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3
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- Spezifische Leistung (kW/m2/Seite)
- Spezifische Durchflussmenge (m3/h/m2)
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4
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- Planheitsindex (U.I.)
- Spezifische Leistung (kW/m2)
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5
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- Bruchbelastung (Rm), MPa
- Verlängerung
(A80),
- Position je nach Breite des Bandes
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6
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- Bruchbelastung (Rm), MPa
- Elastizitätsgrenze
(Rp), MPa
- Verlängerung
(A80),
- Position je nach Breite des Bandes