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Die
vorliegende Erfindung ist Teil eines Verfahrens zur Herstellung
von (Meth)acrylsäure,
bei dem die Oxidation eines gasförmigen
Substrats (im Fall von Acrylsäure
Propan und/oder Propylen und/oder Acrolein; im Fall von Methacrylsäure Isobutan
und/oder Isobuten und/oder t-Butanol und/oder Methacrolein) auf
katalytischem Weg oder durch eine Redoxreaktion durchgeführt wird,
und bei dem die (Meth)acrylsäure
aus dem warmen, gasförmigen
Reaktionsgemisch mittels Gegenstromabsorption durch ein Lösemittel
isoliert wird.
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Die
bekannten Verfahren zur Absorption von (Meth)acrylsäure benutzen
als Absorptionslösemittel entweder
Wasser oder ein organisches Lösemittel, wobei
letzteres meistens eine hydrophobe Verbindung oder ein Gemisch hydrophober
Verbindungen mit einem deutlich höheren Siedepunkt als (Meth)acrylsäure ist.
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Die
Absorptionsverfahren, bei denen Wasser verwendet wird, liefern eine
wässrige
(Meth)acrylsäurelösung, die
zahlreiche und kostenintensive Aufreinigungsschritte erfordert,
um daraus reine (Meth)acrylsäure
zu erhalten.
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Dagegen
besitzen die Absorptionsverfahren, bei denen hydrophobe organische
Lösemittel
verwendet werden, gegenüber
den wässrigen
Verfahren den Vorteil einer geringeren Zahl an notwendigen Aufreinigungsschritten,
um reine (Meth)acrylsäure
zu erhalten. Bei diesen Verfahren findet man üblicherweise die aufeinanderfolgenden
Schritte Absorption, Abscheiden, Entfernen niedrigsiedender Bestandteile,
dann abschließende
Destillation der reinen Acrylsäure.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ausführlich die in etwa quantitative
Isolierung der (Meth)acrylsäure
(Ausbeute der Rückgewinnung > 98,5%) in nur drei
Schritten, wobei die (Meth)acrylsäure ausreichend von ihren niedrigsiedenden
Verunreinigungen gereinigt ist, um einen zusätzlichen Abtrennschritt zu
umgehen. Eine zweite Aufgabe der Erfindung ist die Durchführung dieser
Isolierung ohne Verdünnung
des zurückgebliebenen
unkondensierten Gases durch ein von außen beim Strippen zugeführten Gases,
um die Größe der Kolonne
und den Verlust an unverbrauchten Reaktanden im zurückgebliebenen
Gas, das ausgeblasen werden muss, zu verringern. Die dritte Aufgabe
der Erfindung ist die Isolierung der reinen (Meth)acrylsäure ohne
umweltschädlichen
Abwasserausstoß,
der schwer zu entsorgen ist.
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Dem
bedeutendsten Verfahren zur Acrylsäuresynthese liegt eine katalytische
Oxidationsreaktion von Propylen mit Hilfe eines sauerstoffhaltigen
Gemisches zugrunde. Diese Reaktion wird im Allgemeinen in der Gasphase
durchgeführt,
meistens in zwei Schritten, die in zwei unterschiedlichen oder in
einem einzigen Reaktor durchgeführt
werden können:
- – bei
der ersten Stufe wird eine in etwa quantitative Oxidation von Propylen
zu einem Gemisch mit hohem Acroleingehalt durchgeführt, worin
Acrylsäure
nur in geringer Konzentration vorhanden ist;
- – die
zweite Stufe vervollständigt
die Umsetzung des Acroleins zur Acrylsäure.
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Das
gasförmige
Gemisch, das aus der zweiten Stufe hervorgeht, besteht aus:
- – Acrylsäure;
- – niedrigsiedenden
Verbindungen, die unter den gewöhnlich
angewandten Temperatur- und Druckbedingungen nicht kondensierbar
sind (Stickstoff, nicht umgesetzter Sauerstoff und nicht umgesetztes
Propylen, im für
die Reaktion verwendeten Propylen vorhandenes Propan, zu geringen
Antei len durch vollständige
Oxidation gebildetes Kohlenmonoxid und Kohlendioxid);
- – niedrigsiedenden
kondensierbaren Verbindungen, insbesondere Wasser, das durch die
Oxidation von Propylen gebildet wird, nicht umgesetztem Acrolein,
leichten Aldehyden wie Formaldehyd und Acetaldehyd und Essigsäure, die
größte Verunreinigung,
die im Reaktionsschritt entsteht;
- – hochsiedenden
Verbindungen: Furfuraldehyd, Benzaldehyd, Maleinsäureanhydrid
etc.
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Das
Verfahren zur Synthese von Methacrylsäure durch Oxidation ist bezüglich seines
Prinzips mit dem Herstellungsverfahren der Acrylsäure identisch,
abgesehen vom Edukt (das Isobuten oder tert.-Butanol sein kann), vom Zwischenprodukt
der Oxidation (Methacrolein) und der Natur der niedrigsiedenden,
kondensierbaren Verbindungen, die als Nebenprodukte auftreten (das
gasförmige
Reaktionsgemisch enthält
Acrylsäure
und zusätzlich
leichte Verbindungen, die auch beim Verfahren zur Synthese von Acrylsäure im Reaktionsgas
vorhanden sind).
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Die
zweite Phase der Herstellung besteht in der Isolierung der Acrylsäure aus
dem warmen, gasförmigen
Gemisch, das vorab auf eine Temperatur von 150 bis 200°C abgekühlt wurde,
dadurch, dass das Gas in den Sumpf einer Absorptionskolonne eingeleitet
wird, zu dem im Gegenstrom ein Lösemittel gefahren
wird, das am Kopf der Kolonne eingeleitet wird, wobei im Innern
der Absorptionskolonne gleichzeitig Abkühlungs-, Kondensations-, Absorptions- und
Rektifikationsprozesse ablaufen.
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In
den meisten bekannten Verfahren ist das in dieser Kolonne eingesetzte
Lösemittel
Wasser oder ein hydrophobes Lösemittel
mit einem hohen Siedepunkt.
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Unabhängig vom
verwendeten Lösemittel werden
bei den bekannten Verfahren im Allgemeinen eingesetzt:
- – eine
Absorptionskolonne, bei der das Lösemittel am Kopf eingespeist
wird, in deren Sumpf das gasförmige
Reaktionsgemisch eingeleitet wird, die einen unteren Kühlungsabschnitt
besitzt, in der der aufsteigende Gasstrom durch den Kontakt mit
einem flüssigen,
hinabströmenden
Gemisch, das gewöhnlich
durch einen Wärmetauscher
gekühlt
ist, teilweise kondensiert wird und die einen oberen Abschnitt besitzt,
dessen Aufgabe es ist, dass der größtmögliche Teil der Acrylsäure vom Lösemittel
absorbiert wird.
- – eine
Desorptionskolonne, die durch den Sumpfstrom der Absorptionskolonne
gespeist wird. Die Funktion dieser Kolonne ist es, den Hauptteil
der in der vorhergehenden Stufe absorbierten niedrigsiedenden Verbindungen,
insbesondere das bei der Reaktionsstufe nicht umgesetzte Acrolein,
selektiv abzutrennen.
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Die
leichteren, nicht kondensierten Verbindungen aus dem Reaktionsgas
werden am Kopf der Absorptionskolonne entfernt.
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Um
einen Teil der nicht umgesetzten Reaktanden, die in diesem Stoffstrom
vorhanden sind, wie Propylen und Acrolein im Falle eines Verfahrens
zur Synthese von Acrylsäure,
oder Isobuten und Methacrolein im Falle eines Verfahrens zur Herstellung
von Methacrylsäure,
zurückzugewinnen,
wird im Allgemeinen ein Teil des nicht am Kopf der Absorptionskolonne
kondensierten Gasstroms zur Reaktionsstufe zurückgeführt, wobei der Rest abgeblasen
wird, um eine Anhäufung
von Nebenprodukten in der auf diese Weise erzeugten Gasschleife
zu vermeiden.
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Die
maximale Menge des unkondensierten Gases, das zur Reaktion zurückgeführt wird,
ist ebenso durch ökonomische
Kriterien be grenzt: Nachdem die Menge des in die Reaktoren eingeleiteten
Gases durch die Leistung der Katalysatoren begrenzt ist, wird die
Produktivität
der (Meth)acrylsäureherstellung
durch die Verdünnung
des Eduktstroms verringert.
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Nachdem
(Meth)acrylsäure
ein polymerisationsempfindliches Produkt ist, wobei die Polymerisation
durch hohe Temperaturen begünstigt
wird, wird die Arbeitstemperatur der Desorptionskolonne im Allgemeinen
dadurch begrenzt, dass man entweder die Destillation bei einer Temperatur
des Gemisches unter vermindertem Druck durchführt, oder indem ein Inertgas
am Boden einer Abscheidekolonne, die bei Atmosphärendruck oder unter vermindertem
Druck arbeitet, einleitet, wobei beide Verfahren dazu dienen, den
Dampfdruck der kondensierbaren Verbindungen und somit die Temperaturen
der Flüssig-Gas-Gleichgewichte,
die den Trennvorgang regeln, herabzusetzen.
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Im
Fall der Absorptionsverfahren, die Wasser als Absorptionslösemittel
verwenden, enthält
die rohe, aus dem Sumpfstrom der Desorptionskolonne gewonnene Acrylsäuremischung
einen hohen Wasseranteil im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%. Bestimmte
polare Verbindungen, die eine starke Affinität zu diesem Lösemittel
besitzen, so wie Carbonsäuren, werden
von Wasser absorbiert. Dies ist vor allem bei Essigsäure der
Fall (Fall der Synthese von Acrylsäure), oder bei Essigsäure und
Acrylsäure
(Fall der Synthese von Methacrylsäure), die beim Reaktionsschritt
durch Nebenreaktionen gebildet werden, und die sich vollständig im
Strom der rohen (Meth)acrylsäure
befinden.
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Die
Abscheidung der Hauptverunreinigungen, nämlich Wasser und Essigsäure (Fall
der Synthese von Acrylsäure)
oder Wasser, Essigsäure
und Acrylsäure
(Fall der Synthese von Methacrylsäure) mit dem Ziel reine Acryl-
beziehungsweise Methacrylsäure
zu erhalten, ist schwierig. Sie fordert eine große Zahl an Trennkolonnen. Der
De hydratationsschritt wird im Allgemeinen in Anwesenheit eines mit
Wasser nicht mischbaren Lösemittels
durchgeführt,
und mit einer Extraktionskolonne oder heteroazeotropen Destillationskolonne,
die im Allgemeinen mit einer Kolonne zur Rückgewinnung des teilweise in
der Wasserphase, aus der extrahiert wird, gelösten Lösemittels gekoppelt ist, mit
dem Ziel es zu einem vorhergehenden Verfahrensschritt zurückzuführen. Der Schritt
der Entfernung der leichten Verbindungen (Entfernen), bei der gewöhnlich ein
bis zwei Kolonnen eingesetzt werden, und der Schritt der Abtrennung
der schweren Verbindungen (Abtrennen) wird in einer letzten Kolonne
durchgeführt,
der als Kopfprodukt reine (Meth)acrylsäure entnommen wird.
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Die
Absorptionsverfahren mit einem nicht wässrigen Lösemittel besitzen den Vorteil
einer verringerten Zahl der Reinigungsstufen, besonders durch das
Vermeiden eines Zurückgreifens
auf schwere und kostenintensive Verfahren zur Abscheidung von Wasser,
wobei die Verwendung hydrophober Lösemittel es erlaubt, das Wasser
am Kopf der Absorptionskolonne zu entfernen.
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Ein
weiterer Vorteil der existierenden Absorptionsverfahren nach dieser
Methode gegenüber Methode
der Absorption durch Wasser ist die erleichterte Entfernung der
niedrigsiedenden Verbindungen.
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Die
Aufgabe der Desorptionskolonne, die sich stromabwärts von
der Absorptionskolonne befindet, besteht darin, den Gehalt an leichtflüchtigen, kondensierbaren
Verbindungen im Sumpfstrom der Absorptionskolonne herabzusetzen,
im Besonderen nicht umgesetztes Acrolein, verbliebenes Wasser und
Essigsäure
(Fall der Synthese von Acrylsäure) oder
Methacrolein, Wasser, Acrylsäure
und Essigsäure
(Fall der Synthese von Methacrylsäure).
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Bei
den nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist diese Entfernung
der leichtflüchtigen
Verunreinigungen allerdings nicht vollständig. So führt das Verfahren zur Aufreinigung
von Acrylsäure
mittels Absorption durch eine Mischung aus Diphenyl und Diphenylether,
das im französischen
Patent FR-B-2 146 386 beschrieben ist, zu einer rohen Acrylsäure, die
noch 0,5 Gew.-% Essigsäure
und 0,5 Gew.-% Wasser enthält.
Das amerikanische Patent US-A-5 426 221, das ein Verfahren mit Absorption
von Acrylsäure
durch eine Mischung aus Diphenyl, Diphenylether und Dimethylphthalat
beschreibt, erlaubt eine verbesserte Abtrennung von Wasser, (welches
gemäß dem Beispiel
0,04 Gew.-% der rohen, destillierten Acrylsäure ausmacht,) doch verbleiben
noch 0,26 Gew.-% Essigsäure
in der gereinigten Acrylsäure,
wenn diese ohne zusätzlichen Entfernungsschritt
gereinigt wird. Das im französischen
Patent FR-B-2 196 986 beschriebene Absorptionsverfahren durch Carbonsäureester
erlaubt es, Acrylsäure
mit einer solchen Qualität
zu erhalten, sodass sie noch 0,3 Gew.-% Essigsäure und 0,2 Gew.-% Wasser enthält.
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Die
Qualität
der durch dieses Verfahren ohne zusätzliche Aufreinigung erhaltenen
Acrylsäure
ist ungenügend,
damit es als Monomer in seinen klassischen Anwendungen verwendet
werden könnte.
Um die Abtrennung der leichten Verbindungen ohne Hinzufügen einer
zusätzlichen
Kolonne zu vervollkommnen, wurden Lösungen vorgeschlagen, die darauf beruhen,
das Entfernen in einem oberen Abschnitt, der zur Kolonne zur abschließenden Destillation
der Acrylsäure
hinzugefügt
wird, durchzuführen.
So wird im europäischen
Patent EP-B-706 986 eine Kolonne erwähnt, bei der die Acrylsäure durch
seitliches Abführen
erhalten wird, wobei es der obere Abschnitt der Kolonne erlaubt,
die verbleibenden leichten Verbindungen am Kopf zu kondensieren,
mit dem Ziel sie zu entfernen. Der größte Nachteil eines solchen Verfahrens
ist die Schwierigkeit der Auftrennung der leichtflüchtigen
Verbindungen, im Besonderen der Essigsäure, was eine empfindliche
Erhöhung
der Bodenzahl der Kolonne und der Flussrate des zurückfließenden Kopfkondensats
(Rückfluss),
um die Trennung zu gewährleisten
und den Verlust an Acrylsäure zu
verringern, erzwingt. Daraus folgt eine empfindliche Erhöhung der
Größe der Kolonne
und folglich der Investitionskosten, oder aber, bei gleicher Kolonnengröße, eine
Verringerung der Destillationskapazität der Kolonne. Darüber hinaus
erzeugt dieses System einen Strom, der noch Acrylsäure enthält, die,
um ihren Verlust zu vermeiden, zu einem vorhergehenden Schritt zurückgeführt werden
muss. Daraus resultieren folglich eine größere Komplexität des Verfahrens und
eine Begrenzung der Kapazität
der Kolonne, in der dieser Strom eingespeist wird.
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Ein
weiterer Nachteil von Absorptionsverfahren mittels schwerflüchtiger
hydrophober Lösemittel ist
die Tatsache, dass große
Lösemittelmengen
notwendig sind, um die gesamte im Reaktionsgas vorhandene Acrylsäure zu absorbieren.
Um eine ausreichende Ausbeute der Isolierung aus dem Reaktionsgemisch
zu erzielen und teure Verluste nicht absorbierter Acrylsäure zu vermeiden,
beträgt
im französischen
Patent FR-B-2 146 386 das Massenverhältnis des Lösemittels (Mischung aus Diphenyl
und Diphenylether) zu Acrylsäure
ungefähr
9 zu 1, was einer Acrylsäurekonzentration
im rohen Gemisch nach Absorption und Desorption im Bereich von 10%
entspricht. Die Folgen sind die umfangreichen Größen der Kolonnen, zusätzliche
Ausstattungen und eine erweiterte Lagerkapazität, die Steigerung der Energiekosten,
die mit der Verdampfung des Lösemittels mit
hohem Siedepunkt in den Kolonnen verbunden sind.
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Außerdem besitzen
die in der Literatur beschriebenen Absorptionsverfahren durch nicht
wässrige
Lösemittel
die gemeinsame Besonderheit, dass der Desorptionsschritt durch Strippen
mittels eines am Sumpf der Kolonne eingeleiteten Inertgases durchgeführt wird.
Dieses Inertgas kann Stickstoff, Luft, das am Kopf der Absorptionskolonne
nicht kondensierte Gas oder ein Teil davon sein. Die eingeleitete
Menge entspricht im Allgemeinen einem Anteil von 15 bis 30% aller
eintretenden Gase, die aus dem Reaktionsschritt stammen. Der Nachteil
dieses Einleitens eines Gases von außen besteht darin, dass es sich,
nachdem es in die Absorptionskolonne eingeleitet wird, um die Acrylsäure, die
es enthält,
zu isolieren, mit dem Reaktionsgas vermengt, das davon den Hauptteil
des Feeds ausmacht, und folglich ist die maximale Absorptionskapazität der Kolonne
dadurch begrenzt. Für
eine gleichbleibende Produktionskapazität einer Anlage steigt letztendlich
die Größe der Absorptions-
und Abscheidekolonnen mit dem von außen eingeleiteten Gasstrom.
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Ein
weiterer Nachteil des Abscheideverfahrens durch ein äußeres Gas
ist die Verdünnung
der am Kolonnenkopf nicht kondensierten Gase und eine dadurch hervorgerufene
Verringerung des Anteils dieser Gase, die mit dem Ziel, die wertvollen
Gase, die sie enthalten (Propylen, Acrolein, Spuren von Acrylsäure), zurückzugewinnen,
zur Reaktionsstufe zurückgeleitet
werden. So muss, um die gleiche Menge an wertvollen Verbindungen
wie bei einer Wiederverwertung in Abwesenheit eines äußeren Abscheidegases
zu erhalten, die in den Reaktor eintretende Flussrate durch das
Einleiten eines äußeren Gases vergrößert werden.
Die Folge ist entweder eine Anhebung der Flussrate des die Reaktoren
speisenden Gases, bei gleichem Reaktandenstrom, was eine schnellere
Alterung der Katalysatoren durch eine höhere Arbeitstemperatur zur
Gewährleistung
der gleichen Ausbeuteleistung zur Folge hat, oder, bei gleicher
Flussrate der in die Reaktoren eintretenden Gase, eine geringere
Produktivität
durch Verringerung der Flussrate der Reaktanden.
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Das
europäische
Patent
EP 706 986 , das
ein Absorptionsverfahren durch ein nicht wässriges Lösemittel ohne Desorptionskolonne
beschreibt, ermöglicht
nicht die Leistungen für
die Abscheidung leichter Verbindungen, im Besonderen von Essigsäure, zu
erreichen, die in den beschriebenen Verfahren mit Desorptionskolonne
erzielt werden.
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Zuletzt
besitzen die nach dem Stand der Technik bekannten Patente einen
Abschnitt zur Kondensation des Wassers am Kopf der Absorptionskolonne.
Der wässrige
kondensierte Strom enthält
einen besonders hohen Anteil an polaren Verbindungen, die eine geringere
oder ähnliche
Flüchtigkeit
wie Wasser besitzen, im Besonderen an organischen Säuren, wie
Ameisensäure,
Essigsäure
oder Acrylsäure.
Aufgrund der umweltschädlichen
Eigenschaften dieses Stoffstromes, kann dieser nicht ohne weitere
Reinigung, im Allgemeinen durch Verbrennung der organischen Verbindungen,
abgeführt
werden. Die Kosten dieser Verbrennung steigen dadurch, dass der
zu behandelnde Strom flüssig
ist und hauptsächlich
aus Wasser besteht.
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Durch
die europäische
Patentanmeldung EP-A2-1 125 912 ist ein Reinigungsverfahren für Acrylsäure bekannt,
das einen Absorptionsschritt durch ein schwerflüchtiges hydrophobes Lösemittel, gefolgt
von einem Destillationsschritt unter vermindertem Druck mittels
einer Kolonne zum Entfernen mit einschließt, um, gefolgt von einer Destillation,
lösemittelfreie
Acrylsäure
zu erhalten.
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Gemäß diesem
Verfahren ist der Massenstrom des schweren Lösemittels 0,2 – 4,5 Mal
so groß wie
der Massenstrom der Acrylsäure,
und der in die Kolonne unter vermindertem Druck eingeleitete Strom
enthält
Acrylsäure
mit einem Anteil von 18 bis 75 Gew.-%.
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Die
Anmelderin hat versucht, die Ausbeute der Absorption zu verbessern
und den Anteil der Essigsäure
in der Acrylsäure
zu vermindern.
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Diese
Aufgabe wurde durch die Wahl eines bestimmten Bereichs des Verhältnisses
von Lösemittel
zu (Meth)acrylsäure
und durch die Durchführung des
Desorptionsschrittes mithilfe einer Rektifikationskolonne gelöst, die
sich von der Destillationskolonne der europäischen Patentanmeldung EP-A2-1
125 912 dadurch unterscheidet, dass sie mit einer Einspeisung am
Kopf und ohne Rückfluss
betrie ben wird und durch die besonderen Betriebsbedingungen dieser
Kolonne, derart, dass sich die Flussrate des Kopfstrom auf die Flussrate
des in die Absorptionskolonne eingeleiteten (Meth)acrylsäurestroms
einstellt.
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In
dem Verfahren gemäß der europäischen Patentanmeldung
EP-A2-1 125 912
sind die Absorptions- und die Destillationskolonne voneinander unabhängig. Aufgrund
ihrer Betriebsweise mit einem großen vorgeschriebenen Rücklaufverhältnis (vorzugsweise
von 3/1 bis 6/1), ist der vom Kopf der Destillationskolonne in die
Absorptionskolonne zurückgeleitete
Stoffstrom relativ zum in der Absorptionskolonne zirkulierenden
Acrylsäurestrom
sehr gering (< 0,1/1).
Im Gegensatz dazu bilden die Absorptions- und die Rektifikationskolonne
ohne Rückfluss
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine untrennbare Einheit, wobei die Leistung der einen
von der der anderen abhängig
ist, und wobei die Zusammensetzung des zwischen dem Sumpf von C1
und dem Kopf von C2 zirkulierenden Kreisstromes eine Verbesserung
der Trennleistung dieser Einheit erlaubt.
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Überraschenderweise
ist die Leistung der Einheit im Vergleich zum Verfahren gemäß EP-A2-1 125
912 trotz der geringeren Effizienzen der Kolonnen verbessert: Die
Absorptionskolonne der Beispiele in der genannten Patentanmeldung
wird auf 65 bis 70 theoretische Böden geschätzt, diejenige in den Beispielen
der vorliegenden Erfindung hingegen auf 35 bis 40; und die Destillationskolonne
der Beispiele in der genannten europäischen Patentanmeldung besitzt
28 Oldershaw-Böden, gegenüber 15 Lochplattenböden mit Überlauf
mit äquivalenter
theoretischer Effizienz in den Beispielen der vorliegenden Erfindung.
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Darüber hinaus
besitzt die Verwendung einer am Kopf gespeisten Rektifikationskolonne
ohne Rückfluss
gegenüber
einer Rektifikationskolonne mit Rückfluss den Vorteil einer signifikanten
Verringe rung der Bildung von Polymeren am Kolonnenkopf, wobei die
Konzentration der (Meth)acrylsäure
in der auf den oberen Böden
vorliegenden Flüssigkeit
deutlich geringer als in einer Rektifikationskolonne ist.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erlaubt mit nur zwei Kolonnen (eine Absorptions-, eine
Rektifikationskolonne) die gleichzeitige Durchführung:
- – der Isolierung
der (Meth)acrylsäure
mit einer Ausbeute größer als
98,5%, vorteilhafterweise größer als
99%;
- – der
Wiedergewinnung des Stoffstroms der rohen (Meth)acrylsäure, die
in dem Lösemittel
konzentriert ist, welches mindestens 20% (Meth)acrylsäure enthält;
- – der
quasi vollständigen
Entfernung der niedrigsiedenden Verbindungen, insbesondere Wasser und
Essigsäure
(Fall der Synthese von Acrylsäure)
oder Wasser, Essigsäure
und Acrylsäure
(Fall der Synthese von Methacrylsäure), die es erlaubt, ohne
zusätzlichen
Entfernungsschritt (Meth)acrylsäure
zu erhalten, die vorzugsweise weniger als 0,05% Wasser, weniger
als 0,01% Acrolein und weniger als 0,1% Essigsäure enthält.
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Der
Anteil der aus dem Sumpf der Rektifikationskolonne erhaltenen (Meth)acrylsäure beträgt insbesondere
10 bis 33 Gew.-%, speziell 20 bis 25 Gew.-%.
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Darüber hinaus
besitzt das beschriebene Verfahren, nachdem der Rektifikationsschritt
ohne das Einleiten eines Inertgases von außen durchgeführt wird,
den zusätzlichen
Vorteil, den Umfang der Vorrichtungen zur Aufreinigung zu verringern
und die Rückführung der
am Kopf der Absorptionskolonne nicht kondensierten Gase zum Reaktionsschritt
zu erleichtern.
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Schließlich, gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform,
kondensiert das am Kopf der Absorptionskolonne nicht kondensierte
Gas nicht und wird gasförmig
teilweise zum Reaktionsschritt und teilweise zu einem Abblaseschritt
(Verbrennung) geleitet. Daraus resultiert eine wesentliche Verminderung
des umweltschädlichen
Abwasserausstoßes und
der Kosten der Entsorgung des Abblasestroms.
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Die
vorliegende Erfindung hat also zum Gegenstand: ein Verfahren zur
Aufreinigung von (Meth)acrylsäure,
die durch katalytische Oxidation oder durch Oxidation mittels einer
Redox-Reaktion eines gasförmigen
Substrats erhalten wurde, welches im Falle der Herstellung von Acrylsäure aus Propan
und/oder Propylen und/oder Acrolein besteht und welches im Falle
der Herstellung von Methacrylsäure
aus Isobutan, und/oder Isobuten und/oder t-Butanol und/oder Methacrolein
besteht, wobei das gasförmige
Gemisch (1) sich hauptsächlich
aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
- – aus Propan
und/oder Propylen oder aber Isobutan und/oder Isobuten, je nach
Art des Substrates;
- – aus
den Produkten des letzten Oxidationsvorganges;
- – aus
der Zielverbindung (Meth)acrylsäure;
- – aus
(Meth)acrolein;
- – aus
t-Butanol im Falle der Herstellung von Methacrylsäure;
- – aus
Wasserdampf;
- – aus
Essigsäure,
wobei im Falle der Herstellung von Methacrylsäure darüber hinaus Acrylsäure als
Nebenprodukt auftritt; und
- – aus
den hochsiedenden Produkten von Nebenreaktionen;
gemäß dem das
gasförmige
Reaktionsgemisch (1) in den Kolonnensumpf einer Absorptionskolonne
(C1) eingeleitet wird, in welcher im Gegenstrom mindestens ein schwerflüchtiges
hydrophobes Absorptionslösemittel
vom Kolonnenkopf herabströmt,
um Folgendes zu erhalten: - – am Kopf der Kolonne (C1)
einen gasförmigen Stoffstrom
(7), bestehend aus:
– Propan und/oder Propylen
oder aber Isobutan und/oder Isobuten, je nachdem, ob Acrylsäure oder
Methacrylsäure
hergestellt wird, sowie aus den Produkten der vollständigen Oxidation
des Gemisches (1);
– überwiegende Mengen an Wasser
und Essigsäure
im Falle der Herstellung von Acrylsäure beziehungsweise an Wasser,
Essigsäure
und Acrylsäure
im Falle der Herstellung von Methacrylsäure; und
– (Meth)acrolein
- – am
Sumpf der Kolonne (C1) einen Strom (4), bestehend aus:
– (Meth)acrylsäure;
– dem oder
den schwerflüchtigen
Absorptionslösemittel(n);
– den hochsiedenden
Produkten von Nebenreaktionen; und
– kleinen Mengen an Essigsäure und
Wasser im Falle der Herstellung von Acrylsäure beziehungsweise an Essigsäure, Acrylsäure und
Wasser im Falle der Herstellung von Methacrylsäure,
woraufhin der
Stoffstrom, der aus der Kolonne (C1) stammt, in eine Trennkolonne
(C2) eingeleitet wird, in welcher eine Trennung durchgeführt wird,
um Folgendes zu erhalten: - – am Kopf einen Stoffstrom,
der aus den leichten Verunreinigungen besteht und der in den unteren Bereich
der Absorptionskolonne (C1) zurückgeleitet
wird, und
- – am
Sumpf einen Stoffstrom, bestehend aus:
- – (Meth)acrylsäure, die
in dem oder den Absorptionslösemittel(n)
gelöst
ist;
- – einem
geringen Anteil an Essigsäure
im Falle der Herstellung von Acrylsäure beziehungsweise an Essigsäure und
Acrylsäure
im Falle der Herstellung von Methacrylsäure;
- – den
hochsiedenden Produkten von Nebenreaktionen; und
- – dem
oder den Palymerisationsinhibitoren,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolonne (C1) derart betrieben wird, dass die Flussrate
des schwerflüchtigen
Lösemittels
3 bis 5,6 mal so groß ist
wie die Flussrate der (Meth)acrylsäure in dem eingeleiteten gasförmigen Gemisch
und dass als Trennkolonne (C2) eine Rektifikationskolonne benutzt
wird, die am Kopf gespeist und ohne Rückfluss betrieben wird.
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Entsprechend
einem interessanten Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die Kolonne
(C2) unter solchen Bedingungen betrieben, dass das Verhältnis zwischen
der Flussrate an ihrem Kopf und der Flussrate der (Meth)acrylsäure, welche
in die Absorptionskolonne (C1) eingeleitet wird, im Bereich von
0,5/1 bis 4/1, insbesondere 2/1 bis 3/1 liegt.
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Vorteilhafterweise
wird eine Absorptionskolonne (C1) benutzt, die Folgendes aufweist:
- – in
ihrem unteren Bereich mindestens einen Kühlabschnitt (S1), der mit einem
Kreislaufsystem zur Rückführung eines
Teils des Stoffstroms, der im unteren Bereich des/der Abschnitts/e
(S1) anfällt,
versehen ist, um den Stoffstrom in den Kopfbereich dieser Abschnitte
zurückzuleiten,
wobei die Rückführung über einen
externen Wärmetauscher
(E1) verläuft;
und
- – in
ihrem oberen Bereich einen Abschnitt (S2) zur Absorption und Rektifikation
des gasförmigen
Reaktionsgemisches.
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Insbesondere
verwendet man einen Abschnitt (S2), bei welchem die Anzahl der theoretischen
Böden 25
bis 50, vorzugsweise 30 bis 45 beträgt.
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Im
Allgemeinen wird die Absorption in der Kolonne (C1) bei Atmosphärendruck
oder bei einem Druck, der dem Atmosphärendruck nahe kommt, sowie
vorteilhafterweise bei einer Einleitungstemperatur des Lösemittels
oder der Lösemittel,
die 20 bis 80°C,
vorzugsweise 30 bis 60°C
beträgt,
durchgeführt.
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Gemäß besonderen
Merkmalen des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Kolonne (C1) bei einer Sumpftemperatur von 50 bis 120°C, insbesondere
70 bis 100°C,
bei einer Temperatur der Gase am Kopf von 40 bis 70°C, insbesondere
50 bis 60°C
betrieben, und die Reaktionsgase werden mit einer Temperatur von
100 bis 200°C,
insbesondere 130 bis 180°C
eingeleitet.
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Die
Patentliteratur liefert zahlreiche Beispiele für schwere hydrophobe Lösemittel.
Vorteilhafterweise verwendet man (ein) schwerflüchtiges) hydrophobe(s) Absorptionslösemittel,
die (das) einen Siedepunkt aufweisen (aufweist), der bei Atmosphärendruck
oberhalb von 200°C
liegt, wobei Ditolylether als schweres hydrophobes Lösemittel
besonders bevorzugt wird. Die Absorptionskolonne (C1) kann unter Einleitung
eines oder mehrerer reiner Lösemittel und/oder
eines oder mehrerer Lösemittel,
die aus der Rückführung eines
oder mehrerer Stoffströme
aus späteren
Aufreinigungsschritten stammen, betrieben werden.
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Im
Allgemeinen wird die Absorption in der Kolonne (C1) in Gegenwart
mindestens eines Polymerisationsinhibitors durchgeführt, welcher
insbesondere aus Phenolderivaten wie Hydrochinon und seinen Derivaten
wie etwa Hydrochinonmethylether, aus Phenothiazin und seinen Derivaten
wie etwa Methylenblau, aus Chinonen wie etwa Benzochinon, aus Metall-Thiocarbamaten
wie etwa Kupferdibutyldithiocarbamat, aus Verbindungen mit Nitrosogruppen
wie etwa N-Nitrosophenylhydrosylamin,
aus Aminen wie etwa Derivaten von para-Phenylendiamin oder aus N-Oxylverbindungen
wie etwa 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-oxyl
gewählt
wird.
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Entsprechend
einer ersten Ausführungsform des
Verfahrens gemäß der Erfindung
wird der gasförmige
Stoffstrom, der aus dem Kopf der Kolonne (C1) stammt, teilweise
im Reaktionsabschnitt und teilweise in einem Verbrennungs- oder
Abblaseschritt entfernt.
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Entsprechend
einer zweiten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird der gasförmige
Stoffstrom, der aus dem Kopf der Kolonne (C1) stammt, dem Sumpf
eines Kondensationsabschnittes (S3) zugeführt, in welchem dieses gasförmige Gemisch
mit einem herabfließenden
Flüssigkeitsstrom
innig in Kontakt gebracht wird, wobei der Flüssgkeitsstrom am Kopf dieses
Abschnitts (S3) eingeleitet wird und aus einem Teil des Stoffstroms am
Sumpf des Abschnitts (S3) besteht, wobei dieser Teil vor seiner
Rückführung mittels
eines externen Wärmetauschers
(E4) abgekühlt
wird.
-
Die
dem Anhang beigefügten
Zeichnungen erlauben es, die Erfindung zu veranschaulichen (1 und 2).
-
1 beschreibt
eine erste Ausführungsform.
Das gasförmige
Reaktionsgemisch, das aus der Oxidation von Propylen und Acrolein
(im Falle der Herstellung von Acrylsäure) oder der Oxidation von Isobuten
und von Methacrolein (im Falle der Herstellung von Methacrylsäure) stammt
und hauptsächlich aus
Folgendem besteht:
- – zum einen aus Verbindungen,
die bei den Bedingungen des Betriebsdrucks der Kolonne nicht kondensierbar
sind: Propylen, Produkte der vollständigen Oxidation (CO, CO2);
- – zum
anderen aus kondensierbaren Verbindungen: Acrylsäure, Acrolein, Wasser und Essigsäure im Fall
der Herstellung von Acrylsäure
oder Methacrylsäure,
Methacrolein, Wasser, Acrylsäure und
Essigsäure
im Fall der Herstellung von Methacrylsäure, in sehr geringen Mengen
schwerere Produkte von Nebenreaktionen,
wird in den Sumpf
einer am Kopf und im Gegenstrom von einem Lösemittel (Strom 2: schweres
hydrophobes Lösemittel
mit einer Siedetemperatur, die bei Atmosphärendruck größer als 200°C ist) gespeisten Absorptionskolonne
C1 geleitet (Strom 1).
-
Vorzugsweise
besitzt die Kolonne:
- – in ihrem unteren Teil eine
oder mehrere Kühlabschnitte
S1, die mit Kreislaufsystemen ausgestattet sind, die durch einen
oder mehrere externe Tauscher E1 führen, wobei ein Teil des vom
unteren Abschnitt abgezweigten Stroms (Strom 3) in den
Kopf dieses Abschnitts zurückgeführt wird;
- – in
ihrem oberen Teil einen Abschnitt S2, in dem die Absorption und
die Rektifikation des Gemisches erfolgt.
-
Das
Lösemittel
wird oberhalb des Abschnitts S2 eingespeist. Das eingeleitete Lösemittel
kann ein reines Lösemittel
sein, oder aus einer Wiederverwertung eines bei späteren Reinigungsschritten
erhaltenen Stromes stammen. Vorzugsweise wird die Kolonne C1 bei
einem Druck nahe dem Atmosphärendruck
betrieben.
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Der
aus dem Sumpf der Kolonne C1 erhaltene Strom 4 setzt sich
hauptsächlich
aus Acrylsäure und
aus dem Lösemittel,
sowie geringen Mengen an Essigsäure,
Wasser und Acrolein zusammen. Dieser Strom 4, dessen Temperatur
eventuell mittels eines Tauschers E2 eingestellt werden kann, wird
dann von seinen niedrigsiedenden Verunreinigungen befreit (Desorptionsschritt),
dadurch, dass er in den Kopf einer Destillationskolonne C2 eingeleitet
wird, in der die Verunreinigungen am Kopf zusammen mit Acrylsäure und
Spuren des Lösemittels
aufkonzentriert werden. Der Gasstrom 5 wird mittels eines
Tauschers E3 kondensiert und in die Kolonne C1 an einem Punkt, der
sich in ihrem unteren Abschnitt befindet, zurückgeleitet, vorzugsweise in
einer der Kühlschleifen
S1. Der aus dem Sumpf der Kolonne C2 erhaltene Strom 6 besteht
also hauptsächlich
aus im Lö semittel
gelöster
Acrylsäure,
sowie aus schweren Verunreinigungen, die aus Nebenreaktionen stammen und
in geringen Mengen im Strom des Reaktionsgases vorhanden sind.
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Vorteilhafterweise
wird die Kolonne C2 bei reduziertem Druck betrieben und das für die Desorption
der leichten Verbindungen verwendete Gas wird durch das Sieden der
Mischung am Sumpf der Kolonne mittels eines Wärmetauschers (Sieder) erzeugt.
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Der
aus der Kolonne C1 stammende Gasstrom 7 enthält ursprünglich im
Reaktionsgas vorhandene Verbindungen, die nicht absorbiert wurden: beim
Betriebsdruck der Kolonne nicht kondensierbare Produkte (Propylen,
CO, CO2 im Falle der Herstellung von Acrylsäure; Isobuten,
CO, CO2 im Falle der Herstellung von Methacrylsäure), Wasser,
Acrolein oder Methacrolein, je nachdem, ob Acrylsäure oder Methacrylsäure hergestellt
wird, Essigsäure
im Falle der Herstellung von Acrylsäure oder Essigsäure und Acrylsäure im Falle
der Herstellung von Methacrylsäure.
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Gemäß der erstem
Ausführungsform (1)
enthält
der aus dem Kopf der Kolonne C1 stammende Gasstrom 7 alles
an Wasser, Ameisensäure,
Essigsäure
und an Acrolein, was teilweise beim Reaktionsabschnitt (Strom 8),
um die Umsetzung der darin enthaltenen wertvollen Reaktanden zu
vervollständigen,
und teilweise (Strom 9) bei einem Entsorgungsschritt durch
Verbrennung (Abblasen) direkt entfernt wird.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform (2)
wird der aus dem Abschnitt S2 der Kolonne C1 stammende, aufsteigende
Gasstrom dem Sumpf eines Kondensationsabschnitts S3 zugeführt, in
welchem das gasförmige
Gemisch mit einem herabfließenden
Flüssigkeitsstrom
(Strom 7) innig in Kontakt gebracht wird, wobei der Flüssgkeitsstrom
am Kopf dieses Abschnitts eingeleitet wird und aus einem Teil des
Sumpfstroms des Abschnitts S3 besteht, wobei dieser Teil vor seiner
Rückführung mittels
eines externen Wärmetauschers
E4 abgekühlt
wird.
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Der
Abschnitt S3 kann auch aus einer weiteren, in Serie mit der Kolonne
C1 geschalteten Kolonne bestehen. Der Gasstrom 9 aus dem
Kopf des Abschnitts S3 enthält
im Stoffstrom, der aus dem Kopf von Abschnitt S2 stammt, vorhandene
Verbindungen, außer
einem Teil des Wassers und der gesamten Ameisensäure und der gesamten Essigsäure (Fall
der Herstellung von Acrylsäure)
oder der gesamten Essigsäure
und der gesamten Acrylsäure (Fall
der Herstellung von Methacrylsäure),
die mit dem Strom 8 entfernt werden. Vorteilhafterweise
wird der Hauptteil des Stromes 9 zum Reaktionsschritt zurückgeführt (Strom 10),
um die darin enthaltenen wertvollen Reaktanden umzusetzen, und man
kann ein leichtes Abblasen dieses Stromes (Strom 11) durchführen, um
eine Anhäufung
nicht kondensierbarer, aus der vollständigen Oxidation von Propylen stammenden
Gase (CO, CO2) und des Stickstoffs, der
aus der beim Reaktionsschritt eingeleiteten Luft stammt, in der
derart erzeugten Schleife zu vermeiden.
-
Beispiele
-
In
den Beispielen werden folgende Abkürzungen verwendet:
- – AA:
Acrylsäure;
- – AcOH:
Essigsäure;
- – ACO:
Acrolein;
- - DTE: Ditolylether;
- – EMHQ:
Hydrochinonmethylether
-
Die
im Folgenden erläuterten
Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Prozentzahlen geben
die Massenprozente an.
-
Beispiel 1
-
Der
verwendete experimentelle Aufbau entspricht demjenigen, der durch
die 1 der beigefügten
Zeichnung dargestellt ist.
-
Das
gasförmige
Gemisch, das der Absorptionskolonne C1 zugeführt wird, ist repräsentativ
für die
Reaktionsprodukte aus der zweiten Stufe eines Reaktors zur Oxidation
von Propylen zu Acrylsäure. Es
setzt sich aus den kondensierbaren Verbindungen:
- – AA: 14,1%;
- – AcOH:
0,8%;
- – ACO:
0,45%
- – H2O:
7,81%
und den inerten, nicht kondensierbaren Verbindungen: - – N2:
69,83%;
- – O2:
2,5%;
- – Propylen:
1,2%;
- – CO2:
3,31%;
zusammen.
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Dieses
gasförmige
Gemisch wird mit einem Massenstrom von 709 g/h, bei einer Temperatur
von 165°C
in den Sumpf einer Glaskolonne C1, die eine globale Effektivität von 42
theoretischen Böden
hat und die sich aus einem unteren Kühlabschnitt S1, der mit 5 Lochplatten
mit Überlauf
ausgestattet ist, und einem oberen Absorptions-/Destillationsabschnitt, der
mit 14 Packungselementen des Typs Sulzer EX ausgestattet ist, zusammensetzt,
eingeleitet. Die Einspeisung des Reaktionsgases erfolgt am unteren
Teil des Kühlabschnitts
S1.
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Die
Kolonne C1 wird am Kopf ihres oberen Abschnitts S2 durch einen Strom
aus DTE mit einem Massenstrom von 400 g/h (Verhältnis Lösemittel/Acrylsäure im Reaktionsgas
= 4/1), in welchem zuvor 0,1% EMHQ als Polymerisationsinhibitor
gelöst
wurden, gespeist. Die Eingangstemperatur des Absorptionslösemittels
beträgt
54°C.
-
Der
Arbeitsdruck der Kolonne C1 liegt bei Atmosphärendruck. Die gemessene Temperatur
am Sumpf der Kolonne C1 beträgt
84°C. Am
Kopf der Kolonne C1 beträgt
die Temperatur 52°C.
-
Um
alle organischen Verbindungen, die vom gasförmigen Kopfstrom transportiert
werden, zu analysieren, wird dieser in einer Absorberkolonne, wo
er auf einen großen
Strom an Wasser (13700 g/h) mit einer Temperatur von 20°C trifft,
absorbiert.
-
Die
am Kopf isolierte Essigsäure
entspricht 98,7% der anfänglichen
Menge an Essigsäure
und die Acrylsäure
0,3% der anfänglichen
Menge an Acrylsäure
(Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure: 99,7%).
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Ein
Teil des am Sumpf des Abschnitts S1 der Absorptionskolonne C1 erhaltenen
flüssigen Stoffstroms
wird mithilfe einer Pumpe durch einen Doppelrohrwärmetauscher
E1 geleitet, durch den er am Kopf des Abschnitts S1 auf 70°C abgekühlt wird.
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Der
Rest des aus dem Sumpf des Abschnitts S 1 erhaltenen Gemisches wird
mittels eines Wärmetauschers
E2 bis auf eine Temperatur von 35°C
abgekühlt
und dann mittels einer Pumpe zum Kopf der Glaskolonne C2 geleitet,
die mit 15 Lochplatten mit Überlauf
ausgestattet ist, und eine globale Effektivität von 11 theoretischen Böden besitzt.
Die Kolonne C2 ist am Sumpf mit einer Thermosiphonheizung und am Kopf
mit einem Kondensator E3 versehen.
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Die
Destillation wird in dieser Kolonne C2 bei einem reduzierten Druck
von 187 hPa (140 mmHg) durchgeführt.
Die am Sumpf der Kolonne C2 gemessene Temperatur beträgt 113°C und die
Temperatur am Kopf erreicht einen Wert von 88°C.
-
Die
gesamte Menge aller im Wärmetauscher E3
kondensierten Gase (318 g/h, entsprechend einem Massenverhältnis des
Kopfstroms zum in die Kolonne C1 eingeleiteten Acrylsäurestrom
von 3,2/1) wird durch eine zwischengeschaltete Pumpe in die externe
Kühlschleife
der Kolonne C1 zurückgeleitet, oberhalb
der Pumpe, um die Zirkulation des Sumpfgemisches des Abschnitts
S1 durch einen Wärmetauscher
E1 hin zum Kopf dieses Abschnitts zu gewährleisten.
-
Der
aus dem Sumpf der Kolonne C2 entnommene Strom (497,6 g/h) enthält 20,2%
Acrylsäure. Nach
Destillation zur Abscheidung des Lösemittels enthält die am
Kopf der Kolonne erhaltene Acrylsäure 0,068% Essigsäure, weniger
als 0,01% Acrolein und weniger als 0,01% Wasser.
-
Beispiel 2
-
Der
experimentelle Aufbau entspricht dem des vorhergehenden Beispiels
1.
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Die
Kolonne C1 arbeitet bei Atmosphärendruck,
wohingegen der Arbeitsdruck der Kolonne C2 187 hPa (140 mmHg) beträgt.
-
Ein
gasförmiges
Gemisch der gleichen Zusammensetzung speist die Kolonne C1 mit dem
gleichen Massenstrom an ihrem unteren Teil bei einer Temperatur
von 165°C.
-
Der
Massenstrom des am Kopf der Kolonne C1 mit einer Temperatur von
53°C eingeleiteten DTEs
wird hier auf 300 g/h abgesenkt (Verhältnis Lösemittel/Acrylsäure im Reaktionsgas
= 3/1).
-
Die
Temperatur beträgt
am Kopf der Kolonne 51, am Sumpf 77°C. Die Kopf- bzw. die Sumpftemperatur
der Kolonne C2 betragen 83 bzw. 111°C. Der Teil des Sumpfstroms
der Kolonne C1, der zum Kopf des Abschnitts S1 zurückgeleitet
wird, wird mittels des Wärmetauschers
E1 auf 68°C
abgekühlt.
Der Rest des flüssigen
Sumpfstroms der Kolonne C1, der die Kolonne C2 speist, wird zuvor
auf 34°C
abgekühlt.
Das Massenverhältnis
des Kopfstroms der Kolonne C2 zum Massenstrom der Acrylsäure, der
der Kolonne C1 zugeführt
wird, beträgt
3,3/1.
-
Die
nach der Absorption in der Absorberkolonne durch Wasser (17600 g/h)
isolierte Essigsäure bzw.
Acrylsäure
entspricht 98,6 bzw. 0,9% der anfänglichen Menge dieser Verbindungen
(Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure: 99,1%).
-
Die
Konzentration der Acrylsäure
im Sumpfstrom der Kolonne C2 erreicht 24,5%. Nach der Abtrennung
des Lösemittels
durch Destillation enthält die
gewonnene Acrylsäure
nicht mehr als 0,087% Essigsäure
und weniger als 0,01% Acrolein und Wasser.
-
Beispiel 3
-
Unter
den gleichen Bedingungen des experimentellen Aufbaus (Druck, Temperatur,
Zusammensetzung und Massenstrom des einströmenden Gases) wie in Beispiel
1, wird die Acrylsäure
von einem im Gegenstrom gefahrenen DTE-Strom, der am Kopf der Kolonne
mit einem Massenstrom von 560 g/h (Verhältnis Lösemittel/Acrylsäure im Reaktionsgas: 5,6/1)
eingespeist wird und bei einer Temperatur von 50°C absorbiert.
-
Die
Temperatur beträgt
am Kopf der Kolonne 51,6, am Sumpf 82°C. Die Kopf-, bzw. Sumpftemperatur
der Kolonne C2 betragen 86,4 bzw. 120,5°C. Der Teil des Stromes der
Kolonne C1, der dem Kopf des Abschnitts S1 zugeführt wird, wird mittels des Wärmetauschers
E1 auf 69°C
abgekühlt.
Der Rest des flüssigen
Sumpfstroms der Kolonne C1 wird der Kolonne C2 bei einer Temperatur
von 61°C
zugeführt.
Das Massenverhältnis
des Kopfstroms der Kolonne C2 zum Massenstrom der Acrylsäure, der
der Kolonne C1 zugeführt
wird, beträgt
1,1/1.
-
Der
aus dem Sumpf der Kolonne C2 erhaltene Strom enthält 15,1%
Acrylsäure.
Nach der Abtrennung des Lösemittels
durch Destillation beträgt
die Konzentration der Essigsäure
in der erhaltenen Acrylsäure
0,058% und dieser Strom enthält
weniger als 0,01% Acrolein und Wasser.
-
Die
nach der Absorption in der Absorberkolonne durch Wasser (21120 g/h)
isolierte Essigsäure bzw.
Acrylsäure
entsprechen 99,55 bzw. 0,4% der anfänglichen Menge dieser Verbindungen
(Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure: 99,6%).
-
Beispiel 4 (zum Vergleich)
-
Unter
den gleichen Bedingungen des experimentellen Aufbaus (Druck, Temperatur,
Zusammensetzung und Massenstrom des einströmenden Gases) wie in Beispiel
1, wird die Acrylsäure
von einem im Gegenstrom gefahrenen DTE-Strom, der am Kopf der Kolonne
mit einem Massenstrom von 100 g/h (Verhältnis Lösemittel/Acrylsäure im Reaktionsgas: 1/1)
und bei einer Temperatur von 45°C
absorbiert.
-
Die
Temperatur beträgt
am Kopf der Kolonne 52,6, am Sumpf 78,9°C. Die Kopf-, bzw. Sumpftemperatur
der Kolonne C2 betragen 84,9 bzw. 104,4°C. Der Teil des Stromes der
Kolonne C1, der dem Kopf des Abschnitts S1 zugeführt wird, wird mittels des Wärmetauschers E1
auf 70°C
abgekühlt.
Der Rest des flüssigen
Sumpfstroms der Kolonne C1 wird der Kolonne C2 bei einer Temperatur
von 74°C
zugeführt.
Das Massenverhältnis
des Kopfstroms der Kolonne C2 zum Massenstrom der Acrylsäure, der
der Kolonne C1 zugeführt
wird, beträgt
3,9/1.
-
Der
aus dem Sumpf der Kolonne C2 erhaltene Strom enthält 44,6%
Acrylsäure.
Nach der Abtrennung des Lösemittels
durch Destillation beträgt
die Konzentration der Essigsäure
in der erhaltenen Acrylsäure
0,045% und dieser Strom enthält
weniger als 0,01% Acrolein und Wasser.
-
Die
nach der Absorption in der Absorberkolonne durch Wasser (19550 g/h)
isolierte Essigsäure bzw.
Acrylsäure
entspricht 99,35 bzw. 17,2% der anfänglichen Menge dieser Verbindungen.
Die Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure ist also besonders gering:
82,2%.
-
Um
eine Verbesserung dieser Ausbeute der Rückgewinnung zu erzielen, wurde
das Experiment unter gleichen Bedingungen wiederholt, abgesehen davon,
dass die Kolonne C1 in ihrem Abschnitt S2 drei zusätzliche
Packungselemente Sulzer EX enthielt. Die globale Effektivität der Kolonne
lag somit bei 50 theoretischen Böden.
-
Aus
dem Versuch ergibt sich keine wesentliche Verbesserung der Leistung:
Konzentration der Essigsäure
in der destillierten Acrylsäure:
0,054% und Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure: 84%.
-
Ein
dritter Versuch zur Verbesserung der Ausbeute der Wiedergewinnung
der Acrylsäure
unter den gleichen Bedingungen wie zuvor beschrieben, aber unter
Herabsetzung der Temperatur das am Kopf der Kolonne C1 eingespeisten
Lösemittels
auf 20°C,
erwies sich als ein Fehlschlag. Unter den Betriebsbedingungen der
Absorptionskolonne bei Atmosphärendruck
wurde die Entfernung der leichten Verbindungen am Kopf der Kolonne
unmöglich,
wodurch eine Anhäufung
dieser leichten Verbindungen im Kolonnensumpf, die Verstopfung der
Kolonne C2 und schnell die Bildung von Polymeren in dieser Kolonne
hervorgerufen wurde.
-
Beispiel 5 (zum Vergleich)
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Dieses
Beispiel wird unter den selben Bedingungen bezüglich des Drucks, der Temperatur,
der Zusammensetzung und des Massenstroms des eintretenden Gases
wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Der Aufbau ist der gleiche wie bei Beispiel 1, abgesehen davon,
dass die Absorptionskolonne im Abschnitt S2 mit 17 Elementen Sulzer
EX versehen ist, was eine globale Effizienz der Kolonne C1 von 50
theoretischen Böden
entspricht. Die Acrylsäure
wird von einem im Gegenstrom gefahrenen DTE-Strom, der am Kopf der
Kolonne mit einem Massenstrom von 233 g/h (Verhältnis Lösemittel/Acrylsäure im Reaktionsgas:
2,33/1) eingespeist wird und bei einer Temperatur von 45°C absorbiert.
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Die
Temperatur beträgt
am Kopf der Kolonne 51,5, am Sumpf 76,9 °C. Die Kopf-, bzw. Sumpftemperatur
der Kolonne C2 betragen 83,3 bzw. 108,5°C. Der Teil des Stromes der
Kolonne C1, der dem Kopf des Abschnitts S1 zugeführt wird, wird mittels des Wärmetauschers
E1 auf 75°C
abgekühlt.
Der Rest des flüssigen
Sumpfstroms der Kolonne C1 wird der Kolonne C2 bei einer Temperatur
von 35°C
zugeführt.
Das Massenverhältnis
des Kopfstroms der Kolonne C2 zum Massenstrom der Acrylsäure, der
der Kolonne C1 zugeführt
wird, beträgt
3/1.
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Der
aus dem Sumpf der Kolonne C2 erhaltene Strom enthält 29,5%
Acrylsäure.
Nach der Abtrennung des Lösemittels
durch Destillation beträgt
die Konzentration der Essigsäure
in der am Kopf der Kolonne erhaltenen Acrylsäure 0,06% und dieser Strom enthält weniger
als 0,01% Acrolein und Wasser.
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Die
nach der Absorption in der Absorberkolonne durch Wasser (18540 g/h)
isolierte Essigsäure bzw.
Acrylsäure
entsprechen 99,04 bzw. 3% der anfänglichen Menge dieser Verbindungen.
Die Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure bleibt also gering: 97%,
trotz der Erhöhung
der Effizienz der Kolonne C1.
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Beispiel 6
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Das
Prinzip des in diesem dritten Beispiel eingesetzten Verfahrens entspricht
dem der 2 des Anhangs. Die Kolonnen
C1 und C2 sind identisch und arbeiten bei den selben Drücken wie
in den vorherigen Beispielen, und eine zusätzliche Kolonne zur partiellen
Kondensation C3 (entsprechend des Abschnitts S3 der 2),
die bei Atmosphärendruck arbeitet,
wird am Kopf der Kolonne C1 in Serie geschaltet, um die leichten
organischen Verbindungen im gasförmigen
Kopfstrom dieser Kolonne in Form eines wässrigen Stromes zu entfernen.
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Das
gasförmige
Reaktionsgemisch (709 g/h) mit der gleichen Zusammensetzung wie
in den vorigen Beispielen wird bei einer Temperatur von 164°C in die
Kolonne C1 eingeleitet. Der DTE wird der Kolonne C1 mit einem Massenstrom
von 300 g/h und bei einer Temperatur von 53°C am Kopf zugeführt. Die
Temperatur am Kopf bzw. am Sumpf der Kolonne C1 beträgt 51 bzw.
77°C, bei
der Kolonne C2 83 (Kopf) bzw. 111°C
(Sumpf). Der Sumpfstrom der Kolonne C1, der in die Kreislaufschleife
zum Kopf des Abschnitts S1 geleitet wird, wird mittels des Wärmetauschers
E1 auf 69°C
abgekühlt.
Der Rest des flüssigen
Sumpfstroms der Kolonne C1 wird der Kolonne C2 bei einer Temperatur
von 32°C
zugeführt.
Das Massenverhältnis
des Kopfstroms der Kolonne C2 zum Massenstrom der Acrylsäure, der
der Kolonne C1 zugeführt
wird, beträgt
1,9/1.
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Der
aus dem Sumpf der Kolonne C2 erhaltene flüssige Strom (rohe Acrylsäure) enthält 24,5% Acrylsäure. Nach
Destillation zur Abtrennung des Lösemittels enthält die daraus
erhaltene reine Acrylsäure
0,08% Essigsäure,
weniger als 0,01% Wasser und weniger als 0,01% Acrolein.
-
Der
am Kopf der Kolonne C2 entnommene Gasstrom wird in den Sumpf der
Kondensationskolonne C3 eingeleitet, in der er auf einen im Gegenstrom
gefahrenen wässrigen
Strom trifft, der sich aus dem Kreislauf aus dem Kopf der Kolonne
S3 und einem Teil des am Sumpf dieser Kolonne zurückgewonnenen
Stroms durch den Wärmetauscher
E4 speist. Die Temperatur der unkondensierten Gase am Kopf dieses
Abschnitts beträgt
42°C. Auf
der Höhe
der Kreislauf-Schleife
dieser Kolonne wird ein Massenstrom von 22,3 g/h (was 35% des im
anfänglichen
Reaktionsgas vorhandenen Wassers entspricht) abgeblasen. Dieses
wässrige
abgeblasene Gemisch enthält
11,24% Essigsäure
(was 49% der anfänglichen
Essigsäure
entspricht) und 0,08% Acrolein (was 0,56% des anfänglichen
Acroleins entspricht).
-
Der
gasförmige
Strom, der den Kopf der Kondensationskolonne verlässt, wird
im Gegenstrom zu einem großen
Wasserstrom (18250 g/h) in eine Absorberkolonne eingeleitet, um
den Verlust an organischen Produkten im nicht kondensierten Kopfstrom von
S3 zu bestimmen. Die Gesamtmenge an Essigsäure und an Acrylsäure, die
am Kopf der Kolonne C2 (Kondensationskolonne und Absorberkolonne) isoliert
wird, entspricht 98,5 bzw. 0,9% der im ursprünglichen Reaktionsgas vorhandenen
Verbindungen (Ausbeute der Wiedergewinnung der Acrylsäure: 99,1%).