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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Testverfahren und ein Testsystem für ein Mobiltelefonnetz,
bei welchem die Wahl- oder die Wiederwahlparameter forciert werden
um das Mobiltelefonnetz oder Zellularnetz zu optimieren. Das erfindungsgemäße Verfahren
besteht darin, die geographische Dimensionierung der verschiedenen
Zellen des Zellularnetzes für
verschiedene Werte der Wahl- und Wiederwahlparameter auszuwerten.
Es ermöglicht
eine Bestimmung der Parameterwerte, die dem Netz die erwünschte optimale
Konfiguration geben. Das erfindungsgemäße System ermöglicht den
Einsatz dieses Verfahrens.
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Die
Erfindung findet Anwendungen im Gebiet des Mobiltelefons und insbesondere
im Gebiet der Wartung und der Optimierung der Mobiltelefonnetze.
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Stand der
Technik
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Für Mobiltelefone
werden Netze, sogenannte Zellularnetze oder Mobiltelefonnetze benutzt,
um Mobiltelefone mit anderen an das Festnetz oder an das Mobilnetz
angeschlossenen Telefonendgeräten in
Verbindung zu setzen. Diese Zellularnetze weisen Basisstationen
auf, die jede der geographischen Zellen steuern und über diese
eine Verbindung zwischen Mobiltelefonen, die sich in diesen Zellen
befinden und sonstigen Telefonen, die sich außerhalb dieser Zellen befinden
können,
herzustellen.
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Um
die Funkverbindung zwischen dem Mobiltelefon und dem Netz mit einer
ausreichenden Qualität
herzustellen, muss der Netzanbieter auf dem zu deckenden Gebiet
eine Basisstationeinheit derart einsetzen, dass das Mobiltelefon
immer weniger als einige Kilometer von einer dieser Basisstationen
entfernt ist. Zu diesem Zweck ist das Gebiet immer in mehreren Zellen
unterteilt, die jeweils eine Fläche
bilden, auf welcher ein Mobiltelefon mit einer Basisstation eine
Verbindung herstellen kann.
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Allgemein,
erzielt es der Netzbetreiber immer, eine Gebietsdeckung durch eine
angrenzende Gruppe von Zellen herzustellen, die sich mindestens bereichsweise
miteinander decken können.
Die Zellenabmessung und ihre gegenseitige Positionierung, das heißt die Zellendimensionierung
hängt von
der Anzahl der gleichzeitig innerhalb einer Zelle herzustellenden
Verbindungen ab. Dementsprechend, wählt der Netzbetreiber in den
mit besonders vielen Telefonverbindungen behafteten Stadtbereichen
kleine Zellen mit einem Radius in einer Größenordnung von einigen Hundertmetern
aus, um einen erheblichen Verkehr pro Flächeneinheit zuzusichern. Im
Gegensatz sind die Zellen in landwirtschaftlichen Gebieten mit nur
wenig dichten Telefonverbindungen größer gestaltet, mit einem Radius
im Bereich von einigen Kilometern.
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Um
diese verschiedenen Kriterien zu berücksichtigen, erstellt der Netzbetreiber
zuerst eine theoretische Netzkarte, in welcher er die Basisstationen
in den günstigsten
Orten anordnet und die Zellen sowie die Zellenüberlappung untereinander dimensioniert. Jedoch
entspricht die tatsächliche
Zellengröße Vorort nicht
unbedingt dem Wert, der aus der theoretischen Netzkarte hervorgeht.
Deshalb will der Netzbetreiber eine Netzoptimierung vornehmen, um
das Netz mit der theoretischen Netzkarte in Übereinstimmung zu bringen oder
um die Probleme aufzuheben, die im theoretischen Modell nicht vorgesehen
wurden.
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Außerdem ist
die Gesprächsdichte
ein Kriterium das mit der Zeit schwankt. Sie beruht auf verschiedenen
Umständen,
wie die Urlaubsperioden in welchen die Gesprächsdichte in den Stadtbereichen abnimmt
und am Meer oder in den Bergen zunimmt. Dementsprechend ist es für den Netzbetreiber
wichtig, nicht nur sein Netz zu optimieren, aber ebenfalls nachzuprüfen, ob
seine Optimierung immer noch gültig
ist, und ggf. die Zellendimensionierung zu ändern, um diese Optimierung
gültig
zu machen. Die Zellendimensionierung kann dadurch optimiert werden, dass
die jeder Zelle eigenen Parameter, auch Wahl- und Wiederwahlparameter
genannt, geändert
werden.
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Um
diese Optimierung zu ermöglichen,
wurden Testinstrumente für
die Mobiltelefonnetze entwickelt.
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Mit
diesen Testinstrumenten ist es möglich, nach
Untersuchung der zu prüfende
Gebiete, die Größe jeder
Zelle zu bestimmen. Praktisch gesehen, sind diese Testgeräte einem
Mikrocomputer, der auf der Strecke die Betriebsparameter in Verbindung
mit der Zellularumgebung und der Signal- und Dienstqualität aufzeichnet
zugewiesene Mobiltelefone.
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Heutzutage
benutzt der Netzbetreiber, um diese Optimierung durchzuführen ein
Testsystem das ein oder mehrere Testmobiltelefone umfasst, die in Verbindung
mit der Netzkontrollzentrale benutzt werden. Das Telefon wird von
seinem Benutzer z.B. in einem Fahrzeug der Art eines Kraftfahrzeuges
mitgeführt.
Dann fährt
er in den geographischen Gebieten herum, die den Zellen entsprechen,
deren Zelleneinteilung, und zu diesem Zweck deren Wahl- und Wiederwahlparameter
der Benutzer optimieren will.
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Für jede Zelle
des zu messenden geographischen Gebiets und für jeden Parameter oder jede
Parametergruppe der Wahl- und Wiederwahlparameter die er probieren
will, muss der Netzbetreiber die Kontrollzentrale anrufen und von
dieser Zentrale verlangen, dass sie für die Zellen in welchen er
herumfahrt die Wahl- und
Wiederwahlparameter ändert.
Bei jeder Parameteränderung,
muss der Benut zer in die Zellen fahren, um dort die Deckungsdaten
zu sammeln und danach die erlangten Ergebnisse zu untersuchen. Falls
diese Ergebnisse nicht angebracht sind, muss er erneut die Netzverwaltungszentrale
anrufen, um eine weitere Parameteränderung zu verlangen, und danach
wieder eine Strecke für
die Datensammlung durchqueren und die neuen Ergebnisse untersuchen.
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Diese
Technik ist eine Herumprobiermethode, die eine mühsame Abstimmung zwischen dem Benutzer
und der Netzkontrollzentrale benötigt (OMC:
Operation and maintenance center); tatsächlich, muss der Benutzer die
Liste der zu konfigurierenden Parameter für die verschiedenen zu überprüfenden Zellen übermitteln.
Dieser Vorgang ist aufwendig, er kann durch Eingabefehler gefälscht werden,
die der Benutzer nicht kontrollieren kann und vor allem führt er bei
jeder Parameteränderung
durch die Netzverwaltungszentrale zu einer gesamten Netzstörung, und
kann bei den Versuchen mit den verschiedenen Parameterwerten eine
schlechte Dienstqualität
zur Folge haben.
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Darstellung
der Erfindung
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Ziel
der Erfindung ist es nun, die Nachteile der oben dargestellten Technik
zu beheben. Zu diesem Zweck werden ein selbstständiges Testsystem und Testverfahren
für ein
Mobiltelefonnetz vorgeschlagen, die es ermöglichen, ein Forcieren der Wahl-
und Wiederwahlparameter der Netzzellen ab einem Computer durchzuführen, der
an das Testmobiltelefon angeschlossen ist. So ermöglicht es
die Erfindung nur auf dem Testmobiltelefon eine Änderung der Wahl- und Wiederwahlparameter
nachzubilden und die Auswirkungen einer solchen Nachbildung ohne
Eingriff der Kontrollzentrale und ohne Netzstörung zu messen.
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Genauer
gesagt betrifft die Erfindung ein Testsystem für ein Mobiltelefonnetz mit
einer Vielzahl von Zellen, deren Dimensionierung mindestens von einem
Wahl- oder Wiederwahlparameter abhängt, der Art dieser die ein
oder mehrere Testmobiltelefone und einen eingebauten Computer, der
an das oder an die Mobiltelefone angeschlossen ist umfassen. Der wesentliche
Gegenstand der Er findung ist ein System, in welchem vordefinierte
Werte der Wahl- und Wiederwahlparameter in dem Computer gespeichert sind,
und in welchen das oder die Mobiltelefone eine Forcierfunktion umfassen,
um den vordefinierten Wert der Wahl- und Wiederwahlparameter zu
empfangen.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Testverfahren für ein Mobiltelefonnetz mit
einer Vielzahl von Zellen, deren Dimensionierung von mindestens
einem Wahl- oder Wiederwahlparameter abhängt, dadurch gekennzeichnet,
dass es die folgenden Schritte umfasst:
- – Aufzeichnung
im Computer von vordefinierten Werten der Wahl- oder Wiederwahlparameter
für jede
zu testende Zelle,
- – für jede Zelle
des zu testenden Gebiets, Forcieren der vordefinierten Werte der
Wahl- und Wiederwahlparameter und Erfassen der erhaltenen Daten
durch das Mobiltelefon für
jede Zelle,
- – Verarbeitung
der erfassten Daten und Bestimmen der Dimensionierung jeder getesteten
Zelle.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Testsystem
für ein
Mobiltelefonnetz.
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2 zeigt
ein Funktionsdiagramm der verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführliche
Beschreibung der Ausführungen
der Erfindung
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In
einem Mobiltelefonnetz, und insbesondere in einem Netz nach GSM-Norm
hört ein
Mobiltelefon das Netz ab und wählt
unter den umgebenden Zellen die beste Zelle aus, d. h. diejenige
Zelle, die für
die beste Empfangs- und Übertragungsqualität sorgt. Dann
stellt sich das Mobiltelefon auf diese beste Zelle ein oder setzt
sich darauf fest. Diese Zelle wird Bedienungszelle genannt. Danach
misst es die weiteren Zellen, die es empfangen kann und aktualisiert
die Liste der sechs besten Zellen, auch Nachbarzellen genannt. Die Änderung
der Bedienungszelle ist die Wiederwahl; sie erfolgt unter den 6
besten Nachbarzellen gemäß einem
von der Norm GSM 05.08 bestimmten Algorithmus, der die Kriterien
C1, C2 für den
GSM-Modus und C1, C31, C32 für
den GPRS-Modus berücksichtigt.
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Anders
gesagt, sind die Wahl- und Wiederwahlparameter diejenige Parameter,
die es ermöglichen
die geographische Dimensionierung jeder Netzzelle zu ändern.
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Der
Koeffizient C1 wird vom Mobiltelefon in Abhängigkeit von mehreren Parametern,
und insbesondere in Abhängigkeit
vom RX_LEV Empfangspegel und von einem RXLEV_ACCESS_MIN-Schwellenwert
berechnet. Der RX_LEV Empfangspegel ist der Pegel des Signals, das
es auf seiner Antenne empfängt.
Der RXLEV_ACCESS_MIN Schwellenwert ist der für jede Zelle spezifische Gewichtungswert,
der vom Netzbetreiber auf den RX_LEV Empfangspegel angewendet wird.
Der Koeffizient C1 wird gemäß folgender
Formel in erster Annäherung
berechnet: C1 = RX_LEV – RXLEV_ACCESS_MIN.
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Folgende
Werte werden ebenfalls für
die genaue Berechnung von C1 berücksichtig: MS_TXPWR_MAX_CCH,
POWER OFFSET, (die genauen Formeln für die Berechnung der Parameter
C1 und C2 sind in der Norm GSM 04.08 aufgeführt und erläutert).
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Der
Koeffizient C2 wird vom Mobiltelefon in Abhängigkeit von mehreren Parametern,
und insbesondere in Abhängigkeit
von C1, von einer Verzögerung
PENALTY TIME, von einer Penalisierung TEMPORARY OFFSET und von einer
Verschiebung CELL_RESELECT_OFFSET berechnet. Die Penalisierung TEMPORARY
OFFSET ist eine für
den Koeffizienten C2 während
der Verzögerunsdauer PENALTY_TIME
für eine
Zelle die in die Liste der sechs Nachbarzellen aufgenommen wird
angewandte Wertminderung. Die Verschiebung CELL RESELECT OFFSET
ist eine für
den Wahlparameter der Zelle angewandte Verschiebung. Die genaue
Formel ist ebenfalls in der Norm GSM 05.08 aufgeführt.
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Um
das Netz zu optimieren, hat der Netzbetreiber die Möglichkeit,
einen oder mehrere Wahlparameter zu ändern, die es ermöglichen
C1 und C2 zu berechnen, also RX_LEV ACCESS_MIN, MS_TXPWR_MAX_CCH,
POWER OFFSET, PENALTY TIME, TEMPORARY OFFSET, CELL_RESELECT_OFFSET,
wobei der Empfangspegel Rx nicht geändert werden kann.
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Die
für die
Bestimmung von C1 und C2 benutzten Wahl- und Wiederwahlparameter
sind Richtwerte. Es versteht sich, dass der Netzbetreiber jeden beliebigen
Wahl- oder Wiederwahlparameter ändern kann.
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Erfindungsgemäß, kann
der Netzbetreiber vor der Änderung
der Wahlparameter der gestesteten Zelle, d.h. der Zelle in welcher
sich das Mobiltelefon befindet diese Änderung nachbilden. Zu diesem Zweck,
wird dem Mobiltelefon ein vordefinierter Wert für den Wahlparameter auferlegt,
und es reagiert als würde
es diesen Wahlparameterwert vom Netz empfangen. Danach kann der
Netzbetreiber eine Datenerfassung der Deckungsdaten vornehmen, und
die Ergebnisse durch Untersuchung und Verarbeitung der erfassten
Daten daraus ableiten. Wenn mehrere Nachbildungen durchgeführt wurden,
kann man die günstigste
Dimensionierung für
die gestestete Zelle daraus ableiten.
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Testsystem
für ein
Mobiltelefonnetz. Dieses Testsystem umfasst ein Testmobiltelefon 1,
das an einen Computer 2 der Art PC angeschlossen ist. Vorzugsweise
ist der Computer 2 ein Laptop. Die Einheit Mobiltelefon
und Computer wird zum Beispiel in einem Kraftfahrzeug mitgeführt.
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Das
Testmobiltelefon 1 ist nach derselben Architektur aufgebaut
wie ein übliches
Mobiltelefon. Es umfasst also eine Sende-/Empfangsvorrichtung 5, die
es ihm ermöglicht,
funktechnisch über
die Basisstation 3 mit einem Mobiltelefonnetz verbunden
zu sein.
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In 1 ist
das Mobiltelefon in einem Raum 4 dargestellt. Dieser Raum 4 stellt
schematisch eine Zelle des zu optimierenden Mobiltelefonnetzes dar.
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Die
Sende-/Empfangsvorrichtung 5 ist ebenfalls mit der Antenne 6 des
Mobiltelefons verbunden. Das Mobiltelefon 1 umfasst ebenfalls
einen in einem Programmspeicher 8 programmgesteuerten Mikroprozessor 7 und
einen Daten- und
Steuerbus 10, der für
die Verbindung zwischen den verschiedenen Telefonen sorgt. Das Mobiltelefon
umfasst ebenfalls eine Schnittstelle 9, über welche
das Mobiltelefon an äußere Vorrichtungen
angeschlossen werden kann. Erfindungsgemäß dient diese Schnittstelle
zum Anschluss des Mobiltelefons an den Computer 2.
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Das
erfindungsgemäße Testmobiltelefon umfasst
eine Forcierschaltung 12, die über Bus 10 an die
anderen Vorrichtungen des Mobiltelefons angeschlossen ist. Über diese
Forcierschaltung 12 kann es Werte empfangen und abspeichern,
die ihm vom Computer 2 übermittelt
werden. Erfindungsgemäß sind diese
Werte vordefinierte Werte für
den oder die Wahlparameter der zu testenden Zelle, die bereits im Computer
abgespeichert wurden.
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So
kann das Mobiltelefon des erfindungsgemäßen Systems entweder im Normalbetrieb
funktionieren und vom Mobiltelefonnetz Werte für die Wahlparameter empfangen
oder im forcierten Betrieb funktionieren und die vom Computer gelieferten
vordefinierten Werte für
die Wahlparameter empfangen. Wenn das Mobiltelefon im forcierten
Betrieb funktioniert, überschreibt
die Forcierfunktion die vom Netz empfangenen Parameterwerte und
ersetzt diese Werte durch die vom Computer übermittelten vordefinierten
Werte.
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Auf
diese Weise kann der Benutzer des Testmobiltelefons einen für die Wahlparameter
für jede Zelle
vordefinierten Wert testen, ohne dass die weiteren sich in derselben
Zelle befindlichen Mobiltelefone diesen Parameterwerten unterliegen.
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Das
erfindungsgemäße Testsystem
umfasst ebenfalls eine Ortungsvorrichtung 11 der Art GPS. Diese
GPS-Vorrichtung 11 dient zur geographischen Ortung der
getesteten Zellen in der Kartographie. Diese GPS-Vorrichtung ist
entweder wie in 1 gezeigt, ein an den Computer
angeschlossenes getrenntes Element, oder eine in dem Kraftfahrzeug eingebaute
Vorrichtung, oder eine im Computer eingegliederte Software.
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2 zeigt
ein Funktionsdiagramm des von dem bereits beschriebenen System eingesetzten
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieses Verfahren umfasst drei Phasen: eine Vorbereitungsphase 20,
eine Erfassungsphase 30 und eine Verarbeitungsphase 40.
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Die
Vorbereitungsphase 20 ist ein Konfigurationsschritt der
Zellen, die man testen will und der Werte der Wahlparameter für diese
Zellen. Diese gewählten
Werte sind vordefinierte Werte, für welche man das Verhalten
des Mobiltelefons testen will. Diese vordefinierten Werte sind im
Computer, in einem spezifischen Speicher abgelegt. Genauer gesagt,
besteht diese Vorbereitungsphase 20 in der Konfiguration,
in der Computersoftware des an das Mobiltelefon anzuschließenden Computers
des Gebiets das der Benutzer beabsichtigt mit dem Mobiltelefon während dem
Test, d. h. während
der Erfassungsphase 30 zu forschen, sowie der Wahlparameter
der Zellen dieses Gebiets, die der Benutzer testen will. Anders gesagt,
werden in der Computersoftware die Werte der Wahlparameter der gesamten
Zellen auf welche sich das Telefon einstellen kann, die sogenannten Bedienungszellen,
sowie die gesamten Nachbarzellen dieser Bedienungszellen konfiguriert.
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Diese
Vorbereitungsphase kann irgendwo, z.B. in der Netz verwaltungszentrale,
oder Zuhause beim Benutzer oder an einer beiliegen Arbeitsstelle des
Benutzers stattfinden.
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Die
nächste
Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist eine Erfassungsphase 30. Während dieser Erfassungsphase
durchquert der Benutzer mit seinem Testmobiltelefon und mit dem
mitgeführten Computer
das vorgesehene Testgebiet. Auf Grundlage der Mobiltelefondaten,
erkennt die Computersoftware andauernd die Bedienungszelle und die
Nachbarzellen (Schritt 31). Jedesmal wenn die Software eine
neue Zelle erkennt (Schritt 32), wird sie die zu forcierenden
Parameterwerte aus dem Speicher auslesen (Schritt 33),
danach wird der Computer diese Parameter an das Mobiltelefon senden
(Schritt 34) und schließlich wird das Mobiltelefon
die Parameterwerte, anstelle der vom Netz erhaltenen Parameter in seine
Speicher forcieren (Schritt 35). Sobald dieses Forcieren
stattgefunden hat, springt das Mobiltelefon in die Erfassungsphase
neuer Zellen zurück
(Schritt 31).
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Mit
diesem Verfahren können
die Parameter im Mobiltelefon nur bei der Aufnahme einer Zelle in die
Liste der Nachbarzellen forciert werden, danach kann das Mobiltelefon
sein Wiederwahl-Algorithmus gemäß den forcierten
Parametern, und nicht gemäß den vom
Netz erhaltenen Parametern ausführen. Dieses
Verhalten wird das Mobiltelefon während der Datenerfassungsphase
annehmen, bei welcher der Benutzer das vorgesehene Gebiet durchquert (Schritt 36).
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Die
Datenerfassungsphase besteht in der gleichzeitigen Aufzeichnung
der Erkennung der Bedienungszelle, sowie der Nachbarzellen mit den
Ortungsdaten für
jede Erfassungsstelle.
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Mit
dem Verfahren können
auch bei jeder Erfassung die physischen Grundparameter, wie der Empfangspegel,
die Koeffizienten C1 und C2, sowie beliebige andere Spuren von Bedienungs-
und Nachbarzellen aufgezeichnet werden.
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Während dieser
Erfassungsphase übermittelt
das Telefon an den Computer die gesamte Messtabelle der von ihm
durchgeführten
Messungen. So weiß der
Computer stets, welche Kanäle
das Mobiltelefon empfängt,
also in welcher Zelle sich das Mobiltelefon befindet. Da jedem Kanal
ein Satz von vordefinierten zu testenden Parametern entspricht,
weiß der
Computer genau, welche Parameterwerte er an das Mobiltelefon übermitteln
muss.
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Diese
Messtabelle kann z. B. die Liste der verschiedenen Kanäle, mit
der Bedienungszelle und ihren Nachbarzellen umfassen. Sie kann auch
für jeden
dieser Kanäle
sein RX Empfangspegel, sein RM-Schwellenwert, sowie die Werte der
vom Mobiltelefon berechneten Koeffizienten C1, C2, C31 und C32 umfassen.
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Das
Fahrzeug, in welchem das Testmobiltelefon und der Computer mitgeführt sind,
fährt durch ein
gesamtes geographisches Gebiet und dementsprechend durch mehrere
Zellen. So ist es möglich, die
Dimensionierung der gesamten Zellen des Gebiets zu bestimmen, durch
welches das Fahrzeug fährt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
endet mit einer Verarbeitungsphase 40. Während dieser
Verarbeitungsphase, verarbeitet der Computer die vom Mobiltelefon
erfassten Daten und leitet daraus die Dimensionierung einer jeden
gestesteten Zelle ab. So werden die Abmessungen der Deckungsgebiete
der verschiedenen Zellen des durchgequerten Gebiets, z.B. auf kartographischer
Grundlage erkannt. Dies geschieht durch Benutzung, gleichzeitig
zu den erfassten Daten, auch der vom GPS gelieferten Daten. Dann
bleibt nur noch, in Abhängigkeit
von den verschiedenen Parameterwerten, der optimale Wert gemäß vordefinierten
Qualitätskriterien
auszuwählen.
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Wie
es aus dem bereits Aufgeführten
hervorgeht, kann das erfindungsgemäße Verfahren für einen
einzigen zu testenden Wahlparameter oder für mehrere Wahlparameter einer
gleichen Zelle eingesetzt werden. Durch Kombination der Dimensionierung
der gesamten Zellen des Gebiets, kann der Netzbetreiber dieses Gebiet
optimieren, und danach dieses Gebiet mit den gesamten bereits auf
gleiche Weise getesteten Gebieten kombinieren, um das gesamte Mobiltelefonnetz
zu optimieren.
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Um
die Anzahl der während
einer einzigen Durchfahrt getesteten Parameterwerte noch zu erhöhen, ist
es möglich,
das erfindungsgemäße Verfahren
gleichzeitig mit mehreren Testmobiltelefonen einzusetzen. Das erfindungsgemäße System
umfasst dann mehrere an denselben Computer angeschlossene Testmobiltelefone,
z. B. drei oder vier Mobiltelefone. In diesem Fall liefert derselbe
Computer an jedes Testmobiltelefon für jedes Telefon verschiedene vordefinierte
Parameterwerte. Dieses System hat den Vorteil, in einer einzigen
Durchfahrt des zu optimierenden Gebiets mehrere Parametersätze zu testen
und dementsprechend für
dasselbe geographische Gebiet mehrere mögliche Konfigurationen zu bestimmen.
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In
diesem System mit mehreren Mobiltelefonen, ist es ebenfalls möglich, für jedes
Telefon denselben Parametersatz zu forcieren, um danach die erhaltenen
Ergebnisse zu mitteln, um einen genaueren Messwert zu erhalten.
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Wie
bereits beschrieben, kann das erfindungsgemäße Verfahren für die Parameter
eingesetzt werden, mit welchen der Koeffizient C1 bestimmt werden
kann. Es kann auch für
die Parameter eingesetzt werden, mit welchen das Wiederwahlkriterium
C2 bestimmt werden kann. Mit diesem Koeffizienten C2 kann die Verlagerungsgeschwindigkeit
des Mobiltelefons berücksichtigt
werden.
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Zu
diesem Zweck berücksichtigt
der Koeffizient C2 eine Verzögerung
und eine Penalisierung. Die Penalisierung TO (Temporary offset)
besteht in der gezielten Verringerung um einige dB des Empfangspegels
in jeder Zelle, während
einer Verzögerungszeit
PT (PENALTY TIME). Man kann z. B. einigen Zellen eine Penalisierung
von –10
dBs während
20 Sekunden auferlegen. So kann das Mobiltelefon, wenn es schnell
durch dieses Gebiet fährt,
die Zelle während
den 20 Sekunden durchqueren, das heißt, dass das Mobiltelefon nach
diesen 20 Sekunden die Zelle verlassen hat. Da eine Penalisierung
von –10 dB
vorliegt, hat das Mobiltelefon diese Zelle nicht als diese mit dem
besten Koeffizienten C1 betrachtet und ist nicht auf diese eingestellt.
Falls sich jedoch das Mobiltelefon nach Ablauf der Verzögerungszeit von
20 Sekunden immer noch in derselben Zelle befindet, wird sich das
Telefon auf diese Zelle einstellen, da die Penalisierung beendet
ist. Davon kann man ableiten, ob die vom Mobiltelefon durchgequerte Zelle
eine kleine Zelle oder eine große
Zelle ist und/oder ob sie schnell oder langsam durchgequert wird.
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Diese
Verzögerung
PT und diese Penalisierung TO sind ebenfalls jeder Zelle eigene
Wiederwahlparameter. Dementsprechenden können sie mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
forciert werden. Sogleich können
die Wiederwahlparameter CRO (cell-reselect-offset) oder CRH (cell-reselect-hysteresis)
oder CRPI (cell-reselect-param-ind) auch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
forciert werden. Der Parameter CRH dient z. B. zur Penalisierung
einer Zelle gegenüber
einer anderen, entweder im Fall eines Wechsels der Ortungsgebiets
für GSM,
oder nur im Fall eines Zellenwechsels, bei GPRS-Übertragung. Tatsächlich sendet
ein Mobiltelefon beim Wechsel von einem Ortungsgebiets zum anderen
bei jedem Gebietwechsel ein Signal. Dieses Signal führt zur
Blockierung des Betriebssystems über
eine gewisse Zeit. Falls mehrere Mobiltelefone ihr Signal gleichzeitig
senden, ist es wichtig, das Signal zu minimieren, und zu diesem
Zweck die Anzahl der Wechsel von einer Zelle in die andere zu verringern. In
diesem Fall, kann der Parameter CRH erhöht werden, um die Anbindung
der neuen Zelle gegenüber der
früheren
Zelle zu penalisieren, und damit zuzusichern, dass die neue Zelle
auch tatsächlich
einen besseren C1 hat als die frühere.
Falls die neue Zelle keinen besseren C1 Koeffizienten hat als die
frühere Zelle,
erfolgt kein Zellenwechsel und das Mobiltelefon sendet kein Signal.
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In
der gesamten vorangehenden Beschreibung wurden als Wahl- und Wiederwahlparameter dem
GSM-Modus eigene Parameter angegeben. Jedoch verfügen alle Übertragungsmodi über Wahl- und
Wiederwahlparameter, die geändert
werden können.
Im GPRS-Modus sind die Wahlparameter z. B. HCS-THR, GPRS-TEMPORARY-OFFSET,
oder GPRS-PENALTY-TIME oder auch PRIORITY-CLASS, usw. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
für alle Übertragungsmodi
und für
alle Wahl- und Wiederwahlparameter eingesetzt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und System hat den Vorteil, eine Auswertung der verschiedenen Werte
der Wahl- und Wiederwahlparameter zu ermöglichen, ohne dass es nötig ist,
diese Parameter im Netz für
das gesamte getestete Gebiet zu ändern, d.
h. ohne Netzstörungen.
Damit kann man auch verschiedene Werte der Wahlparameter auswerten, ohne
dass dies eine Koordinierung der verschiedenen Technikerteams des
Netzbetreibers, d. h. des Benutzers des Testmobiltelefons und der
Angestellten der Netzkontrollzentrale erfordert.