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TECHNISCHES GEBIET
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen die Regulation des Zellzyklus
und des Zelltods nach Behandlung mit Mitteln, die eine Schädigung der
DNA verursachen. Die vorliegende Erfindung stellt insbesondere Zusammensetzungen
und Verfahren zur Inhibierung der Genexpression und/oder der biologischen
Aktivität
von KIAA0175 bereit, sowie Verfahren zur Verringerung der Expression
und/oder der Aktivierung von p53, p21 oder verwandten Proteinen.
Solche Zusammensetzungen und Verfahren sind nützlich bei der Chemotherapie
und als Bestrahlungssensitivierungsmittel und finden somit Anwendung
bei der Behandlung einer neoplastischen Erkrankung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
herkömmliche
Chemo- und Bestrahlungstherapie zur Behandlung von Tumoren ist hinsichtlich
ihrer Verwendbarkeit durch das Fehlen einer Zielspezifität eingeschränkt. Es
wurden Methoden eingesetzt, die eine zielgerichtete Strahlungstherapie
verwenden, bei denen Radioisotope an tumorsuchende Mittel konjugiert sind,
um die biologische Spezifität
zu verbessern. Leider sind jedoch sehr wenige selektive Mittel für die zahlreichen
Tumortypen verfügbar,
und wenn es selektive Mittel gibt, so war der therapeutische Erfolg
minimal. Kürzlich
entwickelte Methoden zur Behandlung von neoplastischen Erkrankungen
versuchen die Spezifität
zu verbessern, indem eine Klasse von Molekülen eingesetzt wird, die "Sensitivierungsmittel" (sensitizer) genannt werden,
und die die Sensitivität
von behandelten Zellen, z. B. für
eine Chemotherapie und für
eine γ-Bestrahlung,
erhöhen.
Beispielsweise ist versucht worden, die zelluläre Bestrahlungssensitivität zu erhöhen, indem Wirkstoffen
wie Fluoruracil und Wortmannin verabreicht wurden. Aufgrund der
nicht-spezifischen Art dieser und anderer gegenwär tig verfügbarer "Sensitivierungsmittel" zeigen jedoch normale,
nicht-neoplastische Zellen eine erhöhte Sensitivität gegenüber Chemotherapie
und Bestrahlung, die zu einer starken zellulären Toxizität führen. Es werden dringend Sensitivierungsmittel
für Chemotherapie
und Bestrahlung benötigt,
die eine verbesserte Spezifität
aufweisen und eine bevorzugte Sensitivität von neoplastischen Zellen
im Vergleich zu normalen Zellen ermöglichen. Die KIAA0175-Inhibitoren
der vorliegenden Erfindung erfüllen
diese und andere damit in Verbindung stehende Erfordernisse.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt in einer Ausführungsform Inhibitoren von
KIAA0175 bereit. Die erfindungsgemäßen Inhbitoren umfassen (sind
jedoch nicht beschränkt
auf) Antisense-Moleküle, Ribozyme,
Antikörper
oder Antikörperfragmente,
Proteine oder Polypeptide sowie kleine Moleküle. Beispielhafte Antisense-Moleküle umfassen
mindestens 16, 17, 20 oder 25 aufeinanderfolgende Nukleotide der
Nukleinsäure
von SEQ ID NO: 9, oder sie hybridisieren unter stringenten Bedingungen
mit der Nukleinsäure
von SEQ ID NO: 9. Insbesondere bevorzugt sind Antisense-Moleküle, die
mindestens 25 aufeinanderfolgende Nukleotide der Sequenz von SEQ
ID NO: 9 aufweisen oder unter stringenten Bedingungen an die Sequenz
von SEQ ID NO: 9 hybridisieren. Beispielhafte Antisense-Moleküle werden
vorliegend als SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 5 aufgeführt.
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In
weiteren Ausführungsformen
werden Zusammensetzungen bereitgestellt, die einen oder mehrere KIAA0175-Inhibitoren
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger umfassen.
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Zusätzliche
Ausführungsformen
stellen Verfahren zur Verringerung der Genexpression oder der biologischen
Aktivität
von KIAA0175 bereit.
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Noch
weitere Ausführungsformen
stellen Verfahren zur Verringerung der Expression von p53 und Verfahren
zur Verringerung der Expression von p21 bereit.
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Weitere
Ausführungsformen
stellen Verfahren zur Erhöhung
der Chemo- und/oder Bestrahlungssensitität einer Säugetierzelle bereit, Verfahren
zur Verringerung der Nebenwirkungen einer Krebstherapie und anderer
Arten von Stress, die mit einer p53-Induktion assoziiert sind, sowie Verfahren
zur Behandlung einer neoplastischen Erkrankung.
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Jedes
der Verfahren der vorliegenden Erfindung weist als gemeinsames Merkmal
die Verabreichung eines oder mehrerer erfindungsgemäßer KIAA0175-Inhibitoren
an eine Säugetierzelle
auf.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
eine Darstellung von verschiedenen KIAA0175-Zwei-Hybrid-Bait-Konstrukten im LexA-Plasmidvektor
pBTM116 und im Gal4BD-Plasmidvektor pAS2-1.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
oben aufgeführt
betrifft die vorliegende Erfindung allgemein die Regulation des
Zellzyklus und des Zelltods nach Behandlung mit Mitteln, die eine
DNA-Schädigung
verursachen. Insbesondere stellt die vorliegend offenbarte Erfindung
Inhibitoren von KIAA0175 bereit, einschließlich Antisense-Polynukleotide und
Ribozyme, Proteine oder Polypeptide, Anti körper oder Fragmente davon und
kleine Moleküle;
Zusammensetzungen, die KIAA0175-Inhibitoren umfassen; Verfahren
zur Verringerung der Aktivierung und/oder der Genexpression von
p53 und/oder p21; Verfahren zur Erhöhung der Chemo- und/oder Bestrahlungssensitivität einer
Säugetierzelle,
Verfahren zur Verringerung der Nebenwirkungen einer Krebstherapie
sowie Verfahren zur Behandlung einer neoplastischen Erkrankung.
Jedes dieser Verfahren weist als gemeinsames Merkmal die Verabreichung
eines oder mehrerer KIAA0175-Inhibitoren an eine Säugetierzelle
auf.
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Der
p53-Tumorsuppressor ist das am häufigsten
mutierte Gen bei humanem Krebs. In normalen Zellen wird p53 unter
physiologischen Bedingungen in geringen Mengen mit einer kurzen
Halbwertszeit exprimiert. Wenn die Zellen einem beliebigen Stimulus
von einer Vielzahl von Stress-induzierenden Stimuli, wie beispielsweise
DNA-Schädigung,
Hypoxie, Nukleotidmangel, Virusinfektion, Onkogenaktivierung oder
Faktoren, die ein Anhalten des Zellzyklus sowie den Zelltod induzieren,
ausgesetzt werden, wird p53 stabilisiert und aktiviert. Unter solchen
Bedingungen funktioniert p53 als der "Wächter
des Genoms", indem
es genomische Stabilität
herstellt, die durch Einstellen des zellulären Wachstums und der Teilung
an einer Vielzahl von Kontrollpunkten des Zellzyklus erreicht wird.
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Eukaryonten
von der Hefe bis zum Menschen haben Überwachungsmechanismen entwickelt,
die auf eine Zell-Schädigung
reagieren. In Säugetieren
umfasst dieser Überwachungsmechanismus
einen Kontrollpunkt, der die Gene von "Ataxia telangiectasia mutated (ATM)", p53 und p21 betrifft
und die Zellen in der G1-Phase anhält. Wenn Zellen beispielsweise
einer γ-Bestrahlung
ausgesetzt werden, wird p53 zu einem aktiven Transkriptionsfaktor,
der an der Expression verschiedener Gene teilnimmt (einschließlich p21),
die wichtig für
die Regulation des Zellzyklus am Kontrollpunkt von der G1 in die
S-Phase sind.
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El-Deiry,
W. S. Cancer Biology 8: 345–357
(1998); Cox, L. S. et al., Bioessays 17: 501 (1995); Sherr, C. J.,
Science 274: 1672 (1996).
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Ataxia
telangiectasia (A–T)
ist eine autosomal-rezessive Erkrankung, die durch fortschreitende
cerebellare Ataxie, neuronale Degeneration, Hypersensitivität gegenüber ionisierender
Strahlung (IR) und ein hohes Risiko für Krebs gekennzeichnet ist.
Individuen, die von A–T
betroffen sind, zeigen eine akute Sensitivität gegenüber ionisierender Bestrahlung
und radiomimetischen Chemikalien, und ihre Zellzyklus-Kontrollpunkte werden
nach der Behandlung mit diesen Mitteln nicht aktiviert. Sadvitsky,
K. et al., Science 268: 1749 (1995). Wenn somit beispielsweise das Überleben
der Zellen als ein Endpunkt verwendet wird, sind A–T-Fibroblasten und
A–T-Lymphoblasten
im Vergleich zu Wildtypkontrollen 3–4 mal empfindlicher gegenüber ionisierender
Bestrahlung. Chen, P. C. et al., Nature 274: 484–486 (1978) und Lehman, A.
R. et al., in: "Ataxia-Telangiectasia – A Cellular
and Molecular Link Between Cancer, Neurophathology and Immune Deficiency," S. 347–353. (Hrsg.
Bridges, B. A. und Harnden, D. G., Wiley, N. Y., 1982). Gleichermaßen sind
A–T-Zellen auch hypersensitiv
gegenüber
radiomimetischen Mitteln, wie beispielsweise Neocarcinostatin und
Bleomycin.
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A–T wird
durch einen Defekt im ATM-Gen verursacht, dessen Produkt sowohl
mit der post-translationalen Aktivierung als auch mit der erhöhten Expression
von P53 in Zusammenhang gebracht wurde. Banin, et al., Science 281:
1674–1677
(1998); Canman, et al., Science 281: 1677–1679 (1998). ATM weist eine
mit der Phosphoinositid-3-Kinase verwandte Domäne und eine Wortmanninsensitive
Proteinkinaseaktivität
auf, Keith, CT. et al., Science 270: 50 (1995) und phosphoryliert
p53 in Reaktion auf eine γ-Bestrahlung
an einem einzelnen Aminosäurerest,
Serin-15. Zellen von Patienten, die von A–T betroffen sind, welche aus
dem Fehlen von ATM resultiert, zeigen eine verringerte und verzö gerte Aktivierung
von p53 in Reaktion auf eine DNA-Schädigung, wie durch eine verringerte
p53-Phosphorylierung angezeigt wird. Kastan, M. B. et al., Cell
71: 587 (1992); Lu, X. et al., Cell 75: 765 (1993); Siliciano, J.
D. et al., Genes Dev. 11: 3471 (1997) und Shieh, S.-Y. et al., Cell
91: 325 (1997). Die Mutation von p53 am Serin-15 verringert die
Fähigkeit
von p53, das Zellwachstum anzuhalten. Fiscella, M. et al., Oncogene
8: 1519 (1993).
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In
seiner normalen unphosphorylierten Form ist p53 mit dem MDM2-Protein
assoziiert, das als negativer Regulator der p53-Stabilität fungiert, indem es dieses
der Proteolyse zuführt.
Kubbutat, H. H. G. et al., Nature 387: 299–303 (1997); Haupt, Y. et al.,
Nature 387: 296–299
(1997); und Kubbutat, M. H. G. et al., Mol Cell. Biol. 18: 5690–5698 (1998).
Die MDM2-Bindung verdeckt auch die Transaktivierungsdomäne von p53, wodurch
p53-abhängige
Wirkungen bei der Zellzyklusinhibierung und der Apoptose blockiert
werden. Unter Bedingungen von zellulärem Stress, wie beispielsweise
bei Anlegen einer γ-Bestrahlung,
verringert die Phosphorylierung von Serin-15 die p53-Bindungsaktivität von MDM2,
was die MDM2-vermittelte Inhibierung der p53-spezifischen Transkription
sowie den Proteosomvermittelte Abbau von p53 verhindert. Aus diesem
Grunde ist vorgeschlagen worden, dass die Phosphorylierung von p53
am Serin-15 wichtig für
die genomische Stabilität
ist. Momand, J. et al., Cell 69: 1237 (1992); Oliner, J. D., et
al., Nature 362: 857 (1993); Haupt, Y. et al., Nature 387: 286 (1997);
und Kubbutat, M. H. G. et al., Nature 387: 299 (1997).
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Das
Anhalten des Zellzyklus in der G1-Stufe tritt teilweise durch die
Transkriptionsaktivität
von p21 auf, einem fest bindenden Inhibitor von Cdks, der den Eintritt
in die S-Phase kontrolliert. Elledge, J. et al., Trends Cell Biol.
6: 388 (1996). Es ist gezeigt worden, dass das Fehlen der p21-Aktivität die zelluläre Sensitivität gegenüber ionisieren der
Bestrahlung erhöht
und den Beginn von Lymphomen in ATM-defizienten Mäusen verzögert. Wang, Y. A. et al., Proc.
Natl Acad. Sci. U.S.A. 94: 14590–14595 (1997).
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Die
Signaltransduktion am Kontrollpunkt wurde ursprünglich in der Hefe Saccharomyces
cerevisiae beschrieben. Weinert, T. A., et al., Science 241: 317
(1988). Zwei Gene, MEC1 und RAD53, sind bei der Kontrolle des Kontrollpunkts
in der Hefe wichtig. Mec1 ist ein Mitglied der Phsophatidylinositolkinase-Superfamilie, von
dem angenommen wird, dass es als Proteinkinase dient. Rad53 ist
eine Proteinkinase, die in Reaktion auf eine DNA-Schädigung phosphoryliert
und aktiviert wird. Die Phosphorylierung von Rad53 hängt unter
anderem von Mec1 ab, was darauf verweist, dass Rad53 stromabwärts von
Mec1 funktioniert, um das Signal der DNA-Schädigung zu transduzieren.
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Als
eigentliches Säugetier-Homolog
zu Rad53 aus Saccharomyces cerevisiae ist die den Zellzyklus regulierende
Protein-Chk2-Kinase
identifiziert worden. Matsuoka, S. et al., Science 282: 1893–1897 (1998). Als
Teil der vorliegenden Erfindung ist herausgefunden worden, dass
Rad53 darüber
hinaus homolog zu einer cDNA-Sequenz ist, die als erstes von Nagase,
T. et al. identifiziert worden ist, und die als KIAA0175 bezeichnet wird.
DNA Research 3: 17–24
(1996). Diese Autoren haben beobachtet, dass KIAA0175 eine Region
enthält, die
eine Homologie zu der Familie von Serin-Threonin-Proteinkinasen
aufweist, insbesondere zu der p69Eg3-Proteinkinase von Xenopus laevis.
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Vorliegend
wird gezeigt, dass das KIAA0175-Gen in einer Vielzahl von Geweben
exprimiert wird, einschließlich
im Hoden, Thymus, Kolon, Plazenta und Milz. KIAA0175 wird darüber hinaus
in mehreren Krebszelllinien exprimiert, wie beispielsweise in MOLT-4-,
HeLa-, S3-, K562-, SW480-, HL-60- und Raji-Zellen. Siehe Beispiel
1 und 1A–C.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ferner, dass das Proteinprodukt
des KIAA0175-Gens eine Autophosphorylierungsaktivität aufweist,
deren Aktivität
unter anderem von einem Lysinrest an der Aminosäureposition 40 abhängt. Somit
exprimieren beispielsweise COS7-Zellen, die mit einem Plasmidkonstrukt
transfiziert sind, welches einen KIAA0175-Wildtyp mit HA-Anhang
oder mit einer Substitution an Position 40 von Lysin zu Alanin (d.
h. K40A) aufweisen, das KIAA0175-Protein, wobei jedoch lediglich
das Wildtypprotein die Autophosphorylierungsaktivität beibehält, wie
durch Einbau von 32P festgestellt wurde,
wenn immunpräzipitiertes
Protein in Gegenwart von γ-32P-ATP inkubiert wird. Siehe Beispiel 2, 2A-B. Es wird ferner beobachtet, dass
nach einer Behandlung der Zellen entweder mit γ-Bestrahlung oder mit Hydroxyharnstoff
die Mengen sowohl des endogen exprimierten als auch des rekombinanten
KIAA0175-Proteins
ansteigen. Siehe 3 und 4.
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Bestrahlungssensitivierungsmittel
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Zellen,
die defizient in Bezug auf ATM sowie in Bezug auf andere Mitglieder
der Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K)-Familie sind, und die an der Regulation
von Zellzyklus-Kontrollpunkten
beteiligt sind, welche von einer DNA-Schädigung abhängen, wie beispielsweise ART
und DNA-PK, zeigen eine Hypersensitivität gegenüber ionisierender Bestrahlung
und anderen DNA-schädigenden
Mitteln. Es ist vorgeschlagen worden, dass Inhibitoren von einer
oder mehrerer dieser Kinasen die zytotoxischen Wirkungen von ionisierender Bestrahlung
oder von DNA-schädigenden
Krebs-Chemotherapie-Mitteln durch Sensitivierung der Zellen gegen
diese Mittel verstärken
könnten.
Sarkaria, J. N. et al., Cancer Res. 58: 4375–4382 (1998) und Hosoi, Y.
et al., Int. J. Cancer 78: 642–647
(1998). Dieser Vorschlag wird durch die Beobachtung gestützt, dass
der Sterol-ähnliche
fungale Metabolit Wortmannin ein wirksames Bestrahlungssensi tivierungsmittel
ist. Chernikova, S. B. et al., Rad. Res. 151: 159–166 (1999);
Boulton, S. et al., Carcinogenesis (Lond.) 17: 2285–2290 (1996);
Price, B. D. et al., Cancer Res. 56: 246–250 (1996); und Rosenzweig,
K. E. et al., Clin. Cancer Res. 3: 1149–1156 (1997). Wortmannin inhibiert
irreversibel die Lipidkinaseaktivitäten von Säugetier-PI-3Ks durch kovalente
Modifikation eines entscheidenden Lysinrests in deren Phosphotransferasedomänen. Powis,
G. et al., Cancer Res. 54: 2419–2423
(1994) und Wymann, M. P. et el., Mol. Cell. Biol. 16: 1722–1733 (1996).
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Herkömmlichere
Bestrahlungssensitivierungsmittel, wie beispielsweise 5-Fluoruracil
verstärken
entweder das Ausmaß der
anfänglichen
DNA-Schädigung,
die durch die Bestrahlung verursacht wird, oder sie behindern die
Reparatur von strahlungsinduzierten DNA-Läsionen, indem sie Enzyme inhibieren,
die am DNA-Metabolismus, an der DNA-Synthese und an der DNA-Reparatur
beteiligt sind. Sarkaria, et al., siehe oben. Die innewohnende Zytotoxizität, die mit
der Verabreichung solcher Mittel assoziiert ist, schränkt ihre
klinische Verwertbarkeit als Sensitivierungsmittel für die Bestrahlung
und Chemotherapie ein. Gleichermaßen könnten die Risiken, die mit
herkömmlichen
Bestrahlungssensitivierungsmitteln und Chemotherapiesensitivierungsmitteln
assoziiert sind, auch auf die Verwendung von Wortmannin zutreffen,
weil Wortmannin nicht-spezifisch durch Inhibierung eines breiten
Bereichs von PI3K-verwandten Proteinen funktioniert. Benötigt werden in
hohem Maße
spezifische Inhibitoren eines Proteins, das mit dem Signalweg einer
DNA-Schädigung assoziiert
ist und an der Regulation des Zellzyklus beteiligt ist. Die vorliegende
Erfindung erfüllt
dieses Erfordernis, indem spezifische Inhibitoren der Genexpression
und/oder der biologischen Aktivität von KIAA0175 bereitgestellt
werden. Solche Inhibitoren verhindern das Anhalten des Zellzyklus
und vermeiden die notwendige DNA-Reparatur, wodurch die Zellen für die Zytotoxizität von DNA-schädigenden
Mitteln, wie beispielsweise ionisierender Bestrahlung, verletzlich
bleiben.
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Inhibitoren von KIAA0175 sind wirksam
bei der Verringerung der Genexpression von KIAA0175, p53 und p21
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Die
vorliegende Erfindung stellt Inhibitoren von KIAA0175 bereit. Die
erfindungsgemäßen Inhibitoren umfassen
Antisense-Moleküle und Ribozyme,
Proteine oder Polypeptide, Antikörper
oder Fragmente davon sowie kleine Moleküle. Alle diese KIAA0175-Inhibitoren
weisen als gemeinsames Merkmal auf, dass sie die Expression und/oder
die biologische Aktivität
von KIAA0175 verringern und demgemäß die Expression und/oder Aktivierung
von p53 und/oder p21 vermindern. Neben den vorliegend offenbarten,
beispielhaften KIAA0175-Inhibitoren können alternative Inhibitoren
durch Routineexperimente erhalten werden, bei denen Methoden eingesetzt
werden, die entweder vorliegend spezifisch beschrieben werden oder
auf andere Weise für
den Fachmann problemlos verfügbar
sind und im Bereich seines Könnens
liegen.
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Antisense-Moleküle und Ribozyme
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Wie
oben diskutiert ist, umfassen die KIAA0175-Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung Antisense-Moleküle,
die – wenn
sie in Säugetierzellen
verabreicht werden – wirksam
bei der Verringerung, z. B. der intrazellulären Proteinmengen von p53 und/oder
p21 sind. Antisense-Moleküle
binden in sequenzspezifischer Weise an Nukleinsäuren, wie beispielsweise mRNA
oder DNA. Wenn Antisense-Moleküle
an mRNA gebunden haben, die komplementäre Sequenzen aufweist, verhindern
sie die Translation der mRNA (siehe beispielsweise
US-Patent Nr. 5,168,053 von Altman
et al.;
US-Patent Nr. 5,190,931 von
Inouye,
US-Patent Nr. 5,135,917 von Burch;
US-Patent Nr. 5,087,617 von
Smith, und Clusel et al. Nucl. Acids Res. 21: 3405–3411 (1993),
die hantelförmige
Antisense-Oligonukleotide beschreiben).
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Die
Antisense-Technologie kann verwendet werden, um die Genexpression
durch Triple-Helixbildung zu kontrollieren, die die Fähigkeit
der Doppelhelix fördert,
sich in genügendem
Maße für die Bindung
von Polymerasen, Transkriptionsfaktoren oder regulatorischen Molekülen zu öffnen. Siehe
Gee et al., in Huber and Carr, "Molecular
and Immunologie Approaches",
Futura Publishing Co. (Mt. Kisco, NY; 1994). Alternativ dazu kann
ein Antisense-Molekül
so gestaltet sein, dass es mit einer Kontrollregion aus dem KIAA0175-Gen,
z. B. mit einem Promotor, Enhancer oder mit einer Transkriptionsinitiationsstelle,
hybridisiert und die Transkription des Gens blockiert; oder die
Translation blockiert, indem die Bindung eines Transkripts an die
Ribosomen inhibiert wird. Siehe im Allgemeinen Hirashima et al.
in Molecular Biology of RNA: New Perspectives (M. Inouye und B.
S. Dudock, Hrsg., 1987 Academic Press, San Diego, S. 401); Oligonucleotides:
Anti-sense Inhibitors of Gene Expression (J. S. Cohen, Hrsg., 1989
MacMillan Press, London); Stein und Cheng, Science 261: 1004–1012 (1993);
WO 95/10607 ;
US-Patent Nr. 5,359,051 ;
WO 92/06693 und
EP-A2-612 844 , von dem jedes vorliegend
durch Verweis eingeschlossen ist.
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Derartige
Moleküle
werden so konstruiert, dass sie zu einer Region der transkribierten KIAA0175-mRNA-Sequenz
komplementär
sind und somit in der Lage sind, mit dieser Watson-Crick-Basenpaare auszubilden.
Die resultierende doppelsträngige
Nukleinsäure
stört die
weitere Prozessierung der mRNA, wodurch die Proteinsynthese verhindert
wird.
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Im
Allgemeinen kann ein Teil einer Sequenz, die komplementär zu der
kodierenden Region von KIAA0175 ist, verwendet werden, um die Genexpression
zu modulieren. Die Nukleinsäuresequenz
der humanen cDNA von KIAA0175 wird in Nagase, T. et al., DNA Research
3: 17–24
(1996) beschrieben, das vorliegend durch Verweis eingeschlossen
ist, und sie wird darüber
hinaus vorliegend als SEQ ID NO: 9 gezeigt. Alternativ dazu können DNA-Konstrukte, die in
Antisense-RNA transkribiert werden können, in Zellen oder Gewebe
eingebracht werden, um die Herstellung von Antisense-RNA zu ermöglichen.
Somit umfasst der Begriff "Antisense-Moleküle" wie vorliegend verwendet
im weiten Sinne Antisense-Oligonukleotide, die entweder als DNA- oder
RNA-Moleküle synthetisiert
wurden, sowie alle Plasmidkonstrukte, die bei Einbringung in eine
Säugetierzelle
die Produktion von Antisense-RNA-Molekülen fördern. Ein Antisense-Molekül kann wie
vorliegend beschrieben verwendet werden, um die Expression des KIAA0175-,
p53- oder p21-Gens zu inhibieren, sowie die von anderen Genen, welche
KIAA0175 für
ihre Expression benötigen.
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Antisense-Moleküle zur vorliegend
beschriebenen Verwendung können
durch beliebige, dem Fachmann bekannte Verfahren synthetisiert werden,
einschließlich
chemische Synthese, z. B. chemische Festphasen-Synthese mit Phosphoramidit.
Siehe beispielsweise
WO 93/01286 ;
US-Patent Nr. 6,043,090 ;
US-Patent Nr. 5,218,088 ;
US-Patent Nr. 5,175,269 und
US-Patent Nr. 5,109,124 ,
von denen jedes vorliegend durch Verweis eingeschlossen ist. Alternativ
dazu können
RNA-Molekül
durch in vitro- oder in vivo-Transkription von DNA-Sequenzen erzeugt
werden, welche für
die cDNA von KIAA0175 oder für
einen Teil davon kodieren, vorausgesetzt, dass die DNA stromabwärts von
einem geeigneten RNA-Polymerasepromotor (wie beispielsweise T3,
T7 oder SP6) in einen Vektor eingebaut wird. Große Mengen von Antisense-RNA
können
hergestellt werden, indem markierte Nukleotide mit einem linearisierten
KIAA0175-cDNA-Fragment stromabwärts
von einem solchen Promotor in Gegenwart der geeigneten RNA-Polymerase
inkubiert werden. Solche Antisense-Moleküle sind vorzugsweise mindestens
16, 18 oder 20 Nukleotide lang, oder weisen eine Länge auf,
die zwischen diesen Werten liegt. Stärker bevorzugt ist es, dass
die Antisense- Moleküle mindestens
25 Nukleotide lang sind. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung stellt Antisense-Moleküle bereit,
die mindestens 30, 40, 50 oder 75 Nukleotide lang sind, sowie solche
mit einer Länge,
die zwischen den genannten Werten liegt. In einigen Ausführungsformen
wird das Antisense-Molekül
der vorliegenden Erfindung eine Sequenz umfassen, die einzigartig
für die
KIAA0175-cDNA-Sequenz von SEQ ID NO: 9 ist, oder die unter Bedingungen
hoher Stringenz an die cDNA von SEQ ID NO: 9 hybridisieren kann.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet hohe Stringenz
Standardhybridisierungsbedingungen, wie beispielsweise 5 × SSPE,
0,5% SDS bei 65°C
oder das Äquivalent
davon. Siehe Sambrook et al., siehe oben, und Molecular Biotechnology:
Principles and Applications of Recombinant DNA, siehe oben, die
vorliegend durch Verweis eingeschlossen sind.
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Antisense-Oligonukleotide
werden üblicherweise
so erstellt, dass sie einem Abbau durch endogene nukleolytische
Enzymen widerstehen können,
wobei Bindungen wie die folgenden verwendet werden: Phosphorthioat,
Methylphosphonat, Sulfon, Sulfat, Ketyl, Phosphordithioat, Phosphoramidat,
Phosphatestern und andere derartige Bindungen, siehe beispielsweise
Agrwal et al., Tetrahedron Lett. 28: 3539–3542 (1987); Miller et al.,
J. Am. Chem. Soc. 93: 6657–6665
(1971); Stec et al., Tetrahedron Lett. 26: 2191–2194 (1985); Moody et al.,
Nucl. Acids Res. 12: 4769–4782
(1989); Uznanski et al., Nucl. Acids Res. 17(12): 4863–4871 (1989); Letsinger
et al., Tetrahedron 40: 137–143
(1984); Eckstein, Annu. Rev. Biochem. 54: 367–402 (1985); Eckstein, Trends
Biol. Sci. 14: 97–100
(1989); Stein, in: Oligodeoxynucleotides. Anti-sense Inhibitors
of Gene Expression, Cohen, Hrsg., Macmillan Press, London, S. 97–117 (1989);
Jager et al., Biochemistry 27: 7237–7246 (1988)). Mögliche zusätzliche
oder alternative Modifikationen umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf)
das Zufügen
von flankierenden Sequenzen am 5'-Ende
und/oder 3'-Ende
und/oder das Einbeziehen von nicht herkömmlichen Basen, wie beispielsweise
Inosin, Queosin und Wybutosin, sowie auch von Acetyl-, Methyl-,
Thio- und anderen modifizierten Formen von Adenin, Cytidin, Guanin,
Thymin und Uridin.
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Gemäß anderen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die KIAA0175-Inhibitoren Ribozyme sein. Ein Ribozym ist ein RNA-Molekül, das spezifisch
RNA-Substrate, wie beispielsweise mRNA spaltet, was zur spezifischen
Inhibierung oder Störung
der zellulären
Genexpression führt.
Wie vorliegend verwendet umfasst der Begriff "Ribozyme" RNA-Moleküle, die Antisense-Sequenzen
für die
spezifische Erkennung und eine RNA-spaltende Enzymaktivität umfassen.
Der katalytische Strang spaltet eine spezifische Stelle der Ziel-RNA
bei einer Konzentration, die größer ist
als die stöchiometrische
Konzentration.
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Eine
große
Vielzahl von Ribozymen kann im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, einschließlich z. B. das Hammerkopf-Ribozym
(wie beispielsweise von Forster und Symons, Cell 48: 211–220 (1987);
Haseloff und Gerlach, Nature 328: 596–600 (1988); Walbot und Bruening,
Nature 334: 196 (1988); Haseloff und Gerlach, Nature 334: 585 (1988)
beschrieben); das Haarnadelschleifen-Ribozym (wie beispielsweise
von Haseloff et al.,
US-Patent
Nr. 5,254,678 , beschrieben, das am 19. Oktober 1993 erteilt
wurde, und von Hempel et al.,
Europäische Patentveröffentlichung
0 360 57 , die am 26 März
1990 veröffentlicht wurde);
sowie Ribozyme, die auf ribosomaler RNA von Tetrahymena basieren
(siehe Cech et al.,
US-Patent Nr.
4,987,071 ). Die Ribozyme der vorliegenden Erfindung bestehen üblicherweise
aus RNA, sie können
jedoch aus DNA, Nukleinsäureanalogen
(z. B. Phosphorthioaten) oder Chimären davon (z. B. DNA/RNA/RNA)
zusammengesetzt sein.
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Ribozyme
können
auf ein beliebiges RNA-Transkript abzielen, und sie können solche
Transkripte katalytisch spalten (siehe beispielsweise
US-Patent Nr. 5,272,262 ;
US-Patent Nr. 5,144,019 ; und
US-Patent Nrn. 5,168,053 ,
5,180,818 ,
5,116,742 und
5,093,246 von Cech et al.). Nach bestimmten
Ausführungsformen
der Erfindung kann ein beliebiges für KIAA0175-mRNA spezifisches
Ribozym oder eine Nukleinsäure,
die für
ein solches Ribozym kodiert, an eine Wirtszelle bereitgestellt werden
um die Inhibierung der KIAA0175-Genexpression zu bewirken. Ribozyme
und ähnliche
Moleküle
können
daher mittels DNA, die für
das Ribozym kodiert und an einen eukaryontischen Promotor geknüpft ist,
wie beispielsweise an einen eukaryontischen Viruspromotor, an die
Wirtszellen bereitgestellt werden, so dass bei Einbringung in den
Kern das Ribozym direkt transkribiert wird.
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Proteine und Polypeptide
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Neben
den Antisense-Molekülen
und den Ribozymen, die vorliegend oben offenbart werden, umfassen
die KIAA0175-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung ferner Proteine
und Polypeptide, die entweder bei der Verringerung der KIAA0175-Genexpression
oder bei der Verringerung einer oder mehrerer biologischer Aktivitäten von
KIAA0175 wirksam sind. Eine Vielzahl von Verfahren, mit denen der
Fachmann durch Routineexperimente solche KIAA0175-Inhibitoren schnell
identifizieren kann, sind problemlos im Stand der Technik verfügbar. Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die nachfolgenden exemplarischen
Methoden beschränkt.
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Wie
oben diskutiert wurde, ist KIAA0175 eine aktive Proteinkinase, die
eine Autophosphorylierungsaktivität besitzt. Die Inhibitoren
der biologischen Aktivität
von KIAA0175 umfassen solche Proteine und/oder Polypeptide, die
mit der Kinaseaktivität
von KIAA0175 interferieren. Eine solche Interferenz kann durch direkte Interaktion
mit der Kinasedomäne
von KIAA0175 auftreten oder indirekt durch nicht-kompetitive oder
unkompetitive Inhibierung, wie beispielsweise durch Bindung an eine
allosterische Stelle. Demgemäß können verfügbare Verfahren
zur Identifizierung von Proteinen und/oder Polypeptiden, die an
KIAA0175 binden, eingesetzt werden, um Leitverbindungen zu identifizieren,
welche mittels der vorliegend beschriebenen Verfahren (siehe nachstehend)
hinsichtlich ihrer inhibitorischen Aktivität für KIAA0175 und/oder hinsichtlich
ihrer Wirksamkeit als Bestrahlungssensitivierungsmittel charakterisiert
werden können.
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Es
ist für
den Fachmann umfassende Literatur verfügbar, die Verfahren zum Nachweis
und zur Analyse von Protein-Protein-Interaktionen beschreibt. Zusammengefasst
in Phizicky, E. M. et al., Microbiological Reviews 59: 94–123 (1995),
das vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Solche Verfahren
umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf) physikalische Verfahren,
wie beispielsweise Proteinaffinitätschromatographie, Affinitätsblot,
Immunpräzipitation
und Quervernetzung sowie Verfahren, die auf einer Bibliothek basieren, wie
beispielsweise Protein-Probing, Phagendisplay und Zwei-Hybrid-Screening.
Andere Verfahren, die eingesetzt werden können, um Protein-Protein-Interaktionen
zu identifizieren, umfassen genetische Verfahren, wie beispielsweise
die Verwendung von extragenischen Suppressoren, synthetischen letalen
Wirkungen und unverknüpfter
Nicht-Komplementierung. Beispielhafte Verfahren werden nachfolgend
ausführlicher
beschrieben.
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Erfindungsgemäße KIAA0175-Inhibitoren
können
durch biologische Screeningassays identifiziert werden, die auf
einer direkten Interaktion zwischen dem KIAA0175-Protein und einer
Gruppe oder einer Bibliothek von potentiellen Inhibitorproteinen
basieren. Biologische Screeningverfahren, einschließlich der
verschiedenen "n-Hybrid-Methoden" werden beispielsweise
in Vi dal, M. et al., Nucl. Acids Res. 27(4): 919–929 (1999); Frederickson,
R. M., Curr. Opin. Biotechnol. 9(1): 90–6 (1998); Brachmann, R. K.
et al., Curr. Opin. Biotechnol. 8(5): 561–568 (1997); und White, M.
A., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 93: 10001–10003 (1996) beschrieben, von
denen jedes durch Bezugnahme vorliegend eingeschlossen ist.
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Das
Zwei-Hybrid-Screeningverfahren kann eingesetzt werden, um neue oder
existierende Ziel-cDNA-Bibliotheken nach KIAA0175-bindenden Proteine
zu durchsuchen, die inhibitorische Eigenschaften aufweisen. Das
Zwei-Hybrid-System ist ein genetisches Verfahren, das Protein-Protein-Wechselwirkungen
durch Erhöhung
der Transkription von Reportergenen nachweist. Das System basiert
auf der Tatsache, dass ortsspezifische Transkriptionsaktivatoren
eine DNA-bindende Domäne
und eine Transkriptionsaktivierungsdomäne aufweisen. Die DNA-bindende
Domäne
bringt die Aktivierungsdomäne
gezielt zu den spezifisch zu exprimierenden Genen. Aufgrund der
modularen Art der Transkriptionsaktivatoren kann die DNA-bindende
Domäne
kovalent von der Transkriptionsaktivierungsdomäne getrennt sein, ohne dass
es zu einem Verlust der Aktivität
bei einer der Domänen
kommt. Darüber
hinaus können
diese zwei Domänen
durch Protein-Protein-Kontakte
zwischen zwei Proteinen, die nicht mit der Transkriptionsmaschinerie
verwandt sind, nebeneinander angeordnet werden. Somit werden zwei
Hybride konstruiert, um ein funktionierendes System zu erzeugen.
Das erste Hybrid, d. h. das Bait, besteht aus einer DNA-bindenden
Domäne
eines Transkriptionsaktivators, die an ein Protein von Interesse
fusioniert ist. Das zweite Hybrid, das Ziel, wird durch Fusion einer
Transkriptionsaktivierungsdomäne
mit einer Bibliothek aus Proteinen oder Polypeptiden erzeugt. Die
Interaktion zwischen dem Bait-Protein
und einem Mitglied der Zielbibliothek führt zur Anordnung der DNA-bindenden
Domäne
und der Transkriptionsaktivierungsdomäne nebeneinander und somit
zur Hochregulierung der Reportergenexpression.
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Eine
Vielzahl von Systemen, die auf zwei Hybriden basieren, sind für den Fachmann
verfügbar,
und sie werden üblicherweise
entweder die Hefe-Gal4- oder die E. coli-LexA-DNA-Bindungsdomäne (BD)
und die Hefe-Gal4- oder die Herpes simplex-Virus VP16-Transkriptionsaktivierungsdomäne umfassen.
Chien, C.-T. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 88: 9578–9582 (1991);
Dalton, S. et al., Cell 68: 597–612
(1992); Durfee, T. K. et al., Genes Dev. 7: 555–569 (1993); Vojtek, A. B.
et al., Cell 74: 205–214
(1993); und Zervos, A. S. et al., Cell 72: 223–232 (1993). Herkömmlich verwendete
Reportergene umfassen das E. coli-lacZ-Gen sowie selektierbare Hefegene,
wie beispielsweise HIS3 und LEU2. Fields, S. et al., Nature (London)
340: 245–246
(1989); Durfee, T. K., oben; und Zervos, A. S., oben. Eine große Vielzahl
von Aktivierungsdomänen-Bibliotheken
sind im Stand der Technik problemlos verfügbar, so dass das Screening
nach interagierenden Proteinen durch Routineexperimente erzielt
werden kann.
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Geeignete
Bait-Proteine für
die Identifizierung von Proteinen, die mit KIAA0175 interagieren,
können auf
Basis der cDNA-Sequenz
von KIAA0175, die vorliegende als SEQ ID NO: 9 gezeigt ist, erstellt
werden. Solche Bait-Proteine umfassen entweder das KIAA0175-Protein
vollständiger
Länge oder
Fragmente davon. Beispielsweise könnte es beim Screening nach
Inhibitoren, die die Autophosphorylierungsaktivität von KIAA0175
blockieren, vorteilhaft sein, Bait-Proteine zu konstruieren, die
Lysin-40 umfassen und Aminosäuren, die
diesen Rest flankieren und die Kinase-Domäne des Proteins umfassen. Beispielhafte
KIAA0175-Bait-Proteine,
die entweder als LexA oder als Gal4BD exprimiert werden, sind in 10 gezeigt. Repräsentative Bait-Konstrukte umfassen
die für
die Kinase-Domäne
von KIAA0175 kodierende Region (z. B. die LexA-Konstrukte 1, 8 und
61 sowie die Gal4BD-Konstrukte 24, 29 und 37). Darüber hinaus
enthalten die LexA-Konstrukte 44 und 54 sowie die Gal4BD-Konstrukte
27 und 33 jeweils die einzelne Aminosäuresubstitution innerhalb der
Kinase-Domäne
bei K40A. 10 zeigt ferner alternative
Bait-Konstrukte, die für
KIAA0175-Polypeptidfragmente außerhalb
der Kinase-Domäne
kodieren (z. B. die LexA-Konstrukte 14 und 19 sowie die Gal4BD-Konstrukte
36 und 42).
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Plasmidvektoren,
wie beispielsweise pBTM116 und pAS2-1, für die Herstellung von KIAA0175-Bait-Konstrukten
und Zielbibliotheken sind für
den Fachmann problemlos verfügbar
und können durch
kommerzielle Bezugsquellen, wie beispielsweise von Clontech (Palo
Alto, CA), Invitrogen (Carlsbad, CA) und Stratagene (La Jolla, CA),
erhalten werden. Diese Plasmidvektoren erlauben die Fusion von cDNAs in
einem Leserahmen mit den DNA-Bindungsdomänen wie
LexA bzw. Gal4BD.
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Die
KIAA0175-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung können alternativ
durch eines der physikalischen oder biochemischen Verfahren identifiziert
werden, die im Stand der Technik zum Nachweis von Protein-Protein-Interaktionen
verfügbar
sind.
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Leitverbindungen,
die als potentielle KIAA0175-Inhibitoren getestet werden sollen,
können
durch Proteinaffinitätschromatographieverfahren
anhand ihrer spezifischen Retention an KIAA0175 identifiziert werden, wenn
sie entweder kovalent oder nicht-kovalent an eine feste Matrix gekoppelt
werden, wie beispielsweise an Sepharose-Beads. Die Herstellung von
Protein-Affinitätssäulen wird
beispielsweise in Beeckmans, S. et el., Eur. J. Biochem. 117: 527–535 (1981)
und in Formosa, T. et al., Methods Enzymol 208: 24–45 (1991)
beschrieben. Zelllysate, die die vollständige Anzahl an zellulären Proteinen
enthalten, können
durch die KIAA0175-Affinitätssäule geleitet
werden. Proteine mit einer hohen Affinität für KIAA0175 werden spezifisch
unter Niedrigsalzbedingungen zurückgehalten
werden, wohingegen der Hauptteil der zellulären Proteine durch die Säule fließen wird.
Solche Proteine mit hoher Affinität können von dem immobilisierten
KIAA0175 unter Bedingungen hoher Salzkonzentration, mit chaotropischen
Lösungsmitteln
oder mit Natriumdodecylsulfat (SDS) eluiert werden. In einigen Ausführungsformen
könnte
es bevorzugt sein, die Zellen vor der Herstellung des Lysats radioaktiv
zu markieren, um bei der Identifizierung von spezifisch an KIAA0175
bindenden Proteinen behilflich zu sein. Verfahren zur radioaktiven
Markierung von Säugetierzellen
sind im Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise in Sopta,
M. et al., J. Biol. Chem. 260: 10353–10360 (1985) beschrieben.
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Geeignete
KIAA0175-Proteine für
die Affinitätschromatographie
können
an ein Protein oder an ein Polypeptid fusioniert werden, um eine
schnelle Aufreinigung auf einer geeigneten Affinitätssäule zu ermöglichen. Beispielsweise
kann die cDNA von KIAA0175 an die für eine Glutathion-S-Transferase
(GST) kodierende Region fusioniert werden, was die Adsorption von
Fusionsproteinen an Glutathion-Agarosesäulen ermöglicht. Smith et al., Gene
67: 31–40
(1988). Alternativ dazu können
Fusionsproteine Protein A umfassen, das auf Säulen gereinigt werden kann,
die Immunglobulin G umfassen; Oligohistidin-enthaltende Peptide,
die auf Säulen gereinigt
werden können,
welche Nickel2+ enthalten; das Maltose-bindende
Protein, das auf Säulen
gereinigt werden kann, die Amylose enthalten; und die Dihydrofolatreduktase,
das auf Methotrexat-Säulen
gereinigt werden. Ein beispielhafter Anhang (tag) für die Herstellung
von KIAA0175-Fusionsproteinen, der vorliegend beschrieben wird,
ist das Epitop für
das Influenzavirus-Hämagglutinin
(HA), gegen das problemlos monoklonale Antikörper verfügbar sind, wobei mit diesen
Antikörpern
eine Affinitätssäule erstellt
werden kann.
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In
denjenigen Fällen,
in denen Kandidaten-KIAA0175-Inhibitoren gegen die Kinase-Domäne von KIAA0175
gerichtet sind, könnte
es vorteilhaft sein, das KIAA0175-Protein vor Herstellung der Af finitätssäule zu phosphorylieren.
Wie in Beispiel 2 gezeigt wird, kann KIAA0175 phosphoryliert werden,
wenn es auf einer festen Oberfläche
immobilisiert ist. Geeignete Phosphorylierungsbedingungen umfassen
10 μM ATP,
1 mM DTT, 10 mM MgCl2, 10 mM MnCl2 und 50 mM Tris, pH 7,5.
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Proteine,
die spezifisch auf einer KIAA0175-Affinitätssäule zurückgehalten werden, können identifiziert
werden, nachdem diese einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE)
unterworfen wurden. Wenn die Zellen vor Herstellung der Zelllysate
und Durchleiten durch die KIAA0175-Affinitätssäule radioaktiv markiert werden,
können
Proteine mit hoher Affinität
für KIAA0175
somit autoradiographisch nachgewiesen werden. Die Identität von KIAA0175-spezifischen
Bindungsproteinen kann durch Proteinsequenzierungsmethoden, die
für den
Fachmann verfügbar
sind, bestimmt werden, siehe beispielsweise Mathews, C. K. et al., Biochemistry,
The Benjamin/Cummings Publishing Company, Inc. S. 166–170 (1990).
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Antikörper und Antikörperfragmente
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Die
KIAA0175-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung umfassen Antikörper und/oder
Antikörperfragmente,
die bei der Verringerung der Genexpression und/oder der biologischen
Aktivität
von KIAA0175 wirksam sind. Geeignete Antikörper können monoklonale, polyklonale
oder humanisierte monoklonale Antikörper sein. Antikörper können durch
herkömmliche,
auf Hybridomen basierende Verfahren erhalten werden, ausgehend von
Antiseren, die von Tieren erhalten wurden, welche mit KIAA0175 inokuliert
wurden, oder sie können
durch rekombinante DNA-Verfahren erhalten werden. Alternativ dazu
können
die erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperfragmente
in vitro durch Verwendung einer oder mehrerer problemlos verfügbarer Phagendisplay-Bibliotheken
identifiziert werden. Beispielhafte Verfahren werden vorliegend
offenbart.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die KIAA0175-Inhibitoren monoklonale
Antikörper,
die wie folgt erzeugt werden können.
Ein KIAA0175-Protein kann beispielsweise durch Expression von KIAA0175-cDNA
in einem System exprimiert, das auf einem Baculovirus basiert. Durch
dieses Verfahren wird eine KIAA0175-cDNA oder ein Fragment davon
in einen geeigneten Plasmidvektor ligiert, der nachfolgend dazu
verwendet wird, Sf9-Zellen zu transfizieren, um eine Proteinproduktion
zu ermöglichen.
Darüber
hinaus könnte
es vorteilhaft sein, einen Epitop-Anhang (epitope tag) oder einen
anderen Rest einzubauen, um eine Affinitätsaufreinigung des KIAA0175-Proteins
zu ermöglichen.
Klone von Sf9-Zellen, die KIAA0175 exprimieren, werden beispielsweise
durch Enzym-gebundenen Immunabsorbant-Assay (ELISA) identifiziert, es werden
Lysate hergestellt, und das KIAA0175-Protein wird durch Affinitätschromatographie
gereinigt, und das gereinigte Protein wird intraperitoneal in BALB/c-Mäuse injiziert,
um eine Antikörperproduktion
zu induzieren. Es könnte
vorteilhaft sein, ein Adjuvans wie beispielsweise Freund-Adjuvans
zuzufügen,
um die resultierende Immunantwort zu verstärken.
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Serum
wird im Hinblick auf die Produktion spezifischer Antikörper untersucht,
und Milzzellen von Tieren mit einem positiven, spezifischen Antikörpertiter
werden für
Zellfusionen mit Myelomzellen verwendet, um Hybridom-Klone zu erzeugen. Überstände, die
von Hybridom-Klonen erhalten wurden, werden auf das Vorhandensein
von monoklonalen Antikörpern
untersucht, die eine Spezifität
gegen KIAA0175 aufweisen. Für eine
allgemeine Beschreibung von Verfahren mit monoklonalen Antikörpern, siehe
beispielsweise Harlow und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory (1988).
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Neben
dem Baculovirus-Expressionsystem können andere geeignete Bakterien-
und Hefe-Expressionssysteme für
die Expression von KIAA0175-Protein oder Polypeptiden davon verwendet
werden. Wie beim Baculovirussystem kann es vorteilhaft sein, ein
oder mehrere verfügbare
Affinitätsanhänge (affinity
tags) zu verwenden, um die Reinigung vor Inokulierung der Tiere
zu ermöglichen.
Folglich kann die cDNA von KIAA0175 oder ein Fragment davon isoliert
werden (beispielsweise durch Agarosegelaufreinigung) und in einen
Leserahmen mit einem geeigneten Anhang-Protein (tag protein), wie beispielsweise
mit 6-His, Glutathion-S-Transferase (GST) oder mit einem anderen
problemlos verfügbaren
Affinitäts-Anhang,
ligiert werden. Siehe beispielsweise Molecular Biotechnology: Principles
and Applications of Recombinant DNA, ASM Press S. 160–161 (Hrsg.
Glick, B. R. und Pasternak, JJ. 1998).
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In
weiteren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die KIAA0175-Inhibitoren humanisierte,
monoklonale Anti-KIAA0175-Antikörper. Der
Begriff "humanisierter
Antikörper" bezeichnet einen
Antikörper, der
von einem nicht-humanen Antikörper
abgeleitet ist, üblicherweise
von einem monoklonalen Antikörper
der Maus. Alternativ dazu kann ein humanisierter Antikörper von
einem Chimären
Antikörper
abgeleitet sein, der die Antigen-bindenden Eigenschaften des parentalen,
nicht-humanen Antikörpers beibehält oder
im Wesentlichen beibehält,
jedoch bei Verabreichung an Menschen eine verringerte Immunogenität im Vergleich
zum parentalen Antikörper
zeigt. Der Begriff "chimärer Antikörper" bezeichnet wie vorliegend
verwendet einen Antikörper,
der Sequenzen enthält,
die von zwei verschiedenen Antikörpern
abgeleitet sind (siehe beispielsweise
US-Patent
Nr. 4,816,567 ), welche üblicherweise
von verschiedenen Spezies stammen. Üblicherweise umfassen chimäre Antikörper humane
und murine Antikörperfragmente,
im Allgemeinen humane konstante Regionen und variable Regionen der
Maus.
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Da
humanisierte Antikörper
in Menschen sehr viel weniger immunogen sind als die parentalen
monoklonalen Antikörper
der Maus, können
sie bei der Behandlung von Menschen mit einem sehr viel geringeren Risiko
für eine
Anaphylaxie eingesetzt werden. Somit können diese Antikörper für therapeutische
Anwendungen bevorzugt werden, die eine in vivo-Verabreichung an
einen Menschen umfassen, wie beispielsweise die Verwendung als Bestrahlungssensitivierungsmittel
für die
Behandlung einer neoplastischen Erkrankung oder zur Verwendung in
Verfahren zur Verringerung von Nebenwirkungen, z. B. der Krebstherapie.
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Humanisierte
Antikörper
können
durch eine Vielzahl von Verfahren erreicht werden, beispielsweise: (1) "Grafting" der nicht-humanen komplementaritätsbestimmenden
Regionen (CDRs) auf eine humanes Gerüstregion und konstante Region
(ein Verfahren das im Stand der Technik als "Humanisieren" bezeichnet wird), oder alternativ dazu
(2) Transplantieren der gesamten nicht-humanen variablen Domänen, wobei
diese jedoch mit einer humanähnlichen
Oberfläche "verhüllt" werden, indem die
Reste der Oberfläche
ausgetauscht werden (ein Verfahren, das im Stand der Technik als "Veneering" bezeichnet wird).
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden humanisierte Antikörper sowohl "humanisierte" als auch "durch Veneering hergestellte" Antikörper umfassen.
Diese Verfahren sind beispielsweise in Jones et al., Nature 321:
522–525
(1986); Morrison et al., Proc. Natl. Acad. Sci, U.S.A., 81: 6851–6855 (1984);
Morrison und Oi, Adv. Immunol., 44: 65–92 (1988); Verhoeyer et al.,
Science 239: 1534–1536
(1988); Padlan, Molec. Immun. 28: 489–498 (1991); Padlan, Molec. Immunol.
31(3): 169–217
(1994); und Kettleborough, CA. et al., Protein Eng. 4(7): 773–83 (1991)
offenbart, von denen jedes vorliegend durch Verweis eingeschlossen
ist.
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Der
Begriff "komplementaritätsbestimmende
Region" bezeichnet
Aminosäuresequenzen,
die gemeinsam die Bindungsaffinität und Bindungsspezifität der natürlichen
Fv-Region einer nativen Immunglobulinbindungsstelle definieren.
Siehe beispielsweise Chothia et al., J. Mol. Biol. 196: 901–917 (1987);
Kabat et al., U.S. Dept. of Health and Human Services NIH Publication
Nr. 91-3242 (1991). Der Begriff "konstante
Region" bezeichnet
den Teil des Antikörpermoleküls, der
die Effektorfunktionen verleiht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
werden die konstanten Regionen der Maus durch die konstanten Regionen
des Menschen ausgetauscht. Die konstanten Regionen der vorliegenden
humanisierten Antikörper
werden von humanen Immunglobulinen abgeleitet. Die konstante Region
der schweren Kette kann ausgewählt
sein aus einem beliebigen der fünf
Isotypen: alpha, delta, epsilon, gamma oder mu.
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Ein
Verfahren zur Humanisierung von Antikörpern umfasst das Alignment
von nicht-humanen Sequenzen der schweren und leichten Kette mit
humanen Sequenzen der schweren und leichten Kette, Auswählen und
Ersetzen des nicht-humanen Gerüsts
gegen ein humanes Gerüst
auf Basis dieses Alignments, molekulares Modeling, um die Konformation
der humanisierten Sequenz vorauszusagen, und Vergleich mit der Konformation
des parentalen Antikörpers.
Diesem Verfahren folgen wiederholte Rückmutationen von Resten in
der CDR-Region, welche die Struktur der CDRs stören, bis die vorhergesagte
Konformation des humanisierten Sequenzmodells möglichst genau der Konformation
der nicht-humanen
CDRs auf dem parentalen nicht-humanen Antikörper entspricht. Solche humanisierten
Antikörper
können
ferner derivatisiert werden, um die Aufnahme und die Ausscheidung
zu ermöglichen,
beispielsweise mittels Ashwell-Rezeptoren. Siehe beispielsweise
US-Patent Nrn. 5,530,101 und
5,585,089 , wobei die Patente
vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
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Es
wird verständlich
sein, dass alternative KIAA0175-Inhibitor-Antikörper problemlos
durch andere Verfahren, die im Stand der Technik hinreichend bekannt
sind, erhalten werden können.
Eine exemplarische Methode zur Identifizierung von Antikörpern mit
einer hohen Spezifität
für KIAA0175
ist die Phagendisplay-Methode.
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Phagendisplay-Bibliotheken
zur Herstellung von hochaffinen Antikörpern werden beispielsweise
in Hoogenboom, H. R. et al., Immunotechnology 4(1): 1–20 (1998);
Hoogenboom, H. R., Trends Biotechnol. 15: 62–70 (1997) und McGuinness,
B. et al., Nature Bio. Technol. 14: 1149–1154 (1996) beschrieben, von
denen jedes vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Ein
Vorteil der Phagendisplay-Technologie ist die Fähigkeit, Antikörper humanen
Ursprungs zu isolieren, die mittels herkömmlicher Hybridom-Methoden
anderweitig nicht leicht zu isolieren sind. Ferner können Phagendisplay-Antikörper in
vitro isoliert werden, ohne auf das Immunsystem eines Tieres angewiesen
zu sein.
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Antikörper-Phagendisplay-Bibliotheken
können
beispielsweise durch das Verfahren von McCafferty et al., Nature
348: 552–554
(1990) erstellt werden, das vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen
ist. Kurz gesagt wird die kodierende Sequenz der variablen Region
des Antikörpers
mit dem Aminoterminus eines kleinen Phagenhüllproteins (pIII) fusioniert.
Die Expression des Fusionskonstrukts aus der variablen Region des Antikörpers und
pIII führt
zu einem "Display" des Antikörpers auf
der Phagenoberfläche,
wobei das entsprechende genetische Material innerhalb des Phagenpartikels
eingeschlossen ist.
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Das
KIAA0175-Protein, das für
das Screening einer Phagenbibliothek geeignet ist, kann beispielsweise
wie oben beschrieben durch Expression in Baculovirus-Sf9-Zellen
erhalten werden. Alternativ dazu kann die für KIAA0175 kodierende Region
mittels PCR amplifiziert werden, wobei Primer verwendet werden,
die spezifisch für
die gewünschte
Region des KIA0175-Proteins
sind. Wenn beispielsweise der Inhibitor gegen die Kinasedomäne von KIAA0175
gerichtet ist, können
Fragmente amplifiziert werden, die für die Aminosäuresequenz
kodieren, die das Lysin 40 am Aktivitätszentrum flankiert. Beispielhafte
PCR-Primer für
die Amplifikation von KIAA0175 umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf)
diejenigen, die in den SEQ ID NOs: 7 und 8 gezeigt sind. Wie oben
diskutiert ist, kann das KIAA0175-Protein als Fusion mit einem der
kommerziell verfügbaren Affinitäts-Anhänge in E.
coli oder in der Hefe exprimiert werden.
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Das
resultierende Fusionsprotein kann dann auf eine feste Matrix adsorbiert
werden, beispielsweise auf eine Gewebekulturplatte oder auf einen
Bead. Phagen, die Antikörper
mit den gewünschten
Anti-KIAA0175-Bindungseigenschaften exprimieren, können anschließend im
Fall einer festen Matrix durch fortlaufendes Panning isoliert werden
oder durch Affinitätsadsorption
auf einer KIAA0175-Antigen-Säule.
Ein Phage mit der gewünschten
inhibitorischen Aktivität
gegenüber
KIAA0175 kann durch Infektion erneut in ein Bakterium eingebracht
werden und unter Verwendung von Standardverfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, vermehrt werden. Siehe Hoogenboom, H. R., Trends Biotechnol,
siehe oben, für
einen Review bezüglich
Verfahren zum Screening nach einem positiven Antikörper-pIII-Phagen.
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Kleine Moleküle
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner kleine Moleküle (small molecules) als Inhibitoren
gegen KIAA0175 bereit, die problemlos durch Routineanwendung von
Screeningverfahren mit hohem Durchsatz (high-throughput screening,
HTS) identifiziert werden. Zusammengefasst von Persidis, A., Nature
Biotechnology 16: 488–489
(1998). HTS-Verfahren beziehen sich im Allgemeinen auf diejenigen
Methoden, die das schnelle Testen von Leitverbindungen, wie beispielsweise
kleinen Molekülen,
auf ihr therapeutisches Potential erlauben. HTS-Verfahren verwenden
eine robotergestützte
Bearbeitung von Testmaterialien, eine Detektion von positiven Signalen
und eine Interpretation der Daten. Solche Methoden umfassen beispielsweise
robotergestützte
Screeningverfahren unter Verwendung von löslichen Markern so wie auf Zellen
basierende Systeme, wie beispielsweise das Zwei-Hybrid-System, das
oben ausführlich
beschrieben wurde.
-
Eine
Vielzahl von auf Zellen basierenden HTS-Verfahren ist verfügbar, die
von der Leichtigkeit der Manipulation und der klinischen Relevanz
von Interaktionen profitieren, die im Rahmen eines zellulären Zusammenhangs
auftreten und nicht in Lösung.
Leitverbindungen können über den
Einbau von Radioaktivität
oder durch optische Assays, die auf Absorption, Fluoreszenz oder
Lumineszenz zum Zwecke der Auslesung beruhen, identifiziert werden.
Siehe beispielsweise Gonzalez, J. E. et al., Curr. Opin. Biotechnol.
9(6): 624–631 (1998),
das vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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HTS-Verfahren
können
beispielsweise verwendet werden, um nach Leitverbindungen zu suchen,
die eine der biologischen Aktivitäten von KIAA0175 blockieren,
wie beispielsweise seine Autophosphorylierungsaktivität. Durch
dieses Verfahren kann das KIAA0175-Protein aus Zellen, die das Protein
exprimieren, immunpräzipitiert
und in Vertiefungen einer Assayplatte, die für ein robotergestütztes Screening
geeignet ist, eingebracht werden. Einzelne Testverbindungen können dann
mit dem immunpräzipitierten
Protein in Kontakt gebracht werden, und die Wirkung jeder Testverbindung
auf die KIAA0175-Kinaseaktivität
kann festgestellt werden, beispielsweise durch Inkubieren in Gegenwart
von γ-32P-ATP in einem geeigneten Puffersystem
(siehe Beispiel 2) und Messung des Einbaus von 32P.
-
Verfahren zur Feststellung der Wirksamkeit
von KIAA0175-Inhibitoren
-
Leitmoleküle oder
Verbindungen (entweder Antisense-Moleküle oder Ribozyme, Proteine
und/oder Peptide, Antikörper
und/oder Antikörperfragmente
oder kleine Moleküle),
die entweder durch eines der vorliegend beschriebenen Verfahren
oder mittels Me thoden identifiziert werden, die anderweitig im Stand
der Technik verfügbar
sind, können
durch eine Vielzahl von in vitro-, ex vivo- und in vivo-Tiermodellassaysystemen
weiter auf ihre Fähigkeit
zur Inhibierung der Genexpression oder der biologischen Aktivität von KIAA0175
untersucht werden. Wie in den nachstehenden bereitgestellten Beispielen
ausführlich
diskutiert wird, sind die KIAA0175-Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung nicht nur bei der Verringerung der KIAA0175-Genexpressionsmengen
wirksam, sondern unter anderem auch (1) bei der Verringerung der
intrazellulären
p53- und/oder p21-Proteinmengen
in der Säugetierzielzelle;
(2) bei der Verringerung der Zellzyklusphasenübergänge; und (3) bei der Verstärkung von
Zellen gegen Chemotherapie- und/oder Bestrahlungssensitivierungsmittel.
Somit offenbart die vorliegende Erfindung ferner Verfahren, die
es dem Fachmann ermöglichen,
die Wirkung von Kandidaten-Inhibitoren auf jeden dieser drei Parameter
festzustellen.
-
Wie
oben erwähnt
und in den nachstehend bereitgestellten Beispielen gezeigt wird,
können
Kandidaten-KIAA0175-Inhibitoren durch Verabreichung an Zellen getestet
werden, die entweder endogenes KIAA0175 exprimieren oder die hergestellt
wurden, um KIAA0175 durch Transfektion einer Säugetierzelle mit einem rekombinanten
KIAA0175-Plasmidkonstrukt zu exprimieren. Geeignete Zelllinien für diesen
Zweck umfassen beispielsweise die HT1080-Zelllinie und die HCT116-Zelllinie,
von denen beide relativ hohe Mengen von endogenem KIAA0175 exprimieren.
Während
die Brauchbarkeit dieser Zelllinien vorliegend spezifisch offenbart ist,
wird es für
den Fachmann offensichtlich sein, dass weitere Zelllinien gemäß der vorliegend
offenbarten Verfahren verwendet werden können, wobei die Auswahl der
Zelllinie beispielsweise von der spezifischen vorgeschlagenen Verwendung
abhängen
wird.
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Wirksame
KIAA0175-Inhibitormoleküle
werden bei der Verringerung der Mengen an KIAA0175-mRNA wirksam
sein, wie beispielsweise durch Northern-Blot-Analyse oder durch
RT-PCR-Analyse festgestellt wird. Siehe Beispiel 4; für eine allgemeine
Beschreibung dieser Verfahren, siehe beispielsweise Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual Cold Spring Harbor Press
(1989) und Molecular Biotechnology: Principles and Applications
of Recombinant DNA, ASM Press (Hrsg. Glick, B. R. und Pasternak,
J. J. 1998), die vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
Die Wirksamkeit eines bestimmten Kandidaten-Antisense-Moleküls kann
durch Vergleich mit einem Kontroll-"Antisense"-Molekül festgestellt werden, von
dem man weiß,
dass es keine wesentliche Wirkung auf die KIAA0175-Expression hat, wenn
es an eine Säugetierzelle verabreicht
wird. Beispielhafte Kontrollmoleküle umfassen die AKT- und FITC-Primer,
die in Beispiel 4 offenbart sind.
-
Die
vermeintlichen KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküle können darüber hinaus
hinsichtlich ihrer Wirkung auf die p53- und p21-Proteinmenge charakterisiert
werden, wenn sie an eine Säugetierzelle
verabreicht werden. Somit können
solche Kandidatenmoleküle
beispielsweise an HT1080- oder HCT116-Zellen verabreicht werden.
Nach einem geeigneten Zeitraum der Kulturvierung können die
transfizierten Zellen darüber hinaus
einer γ-Bestrahlung
ausgesetzt werden. Die zellulären
Proteinmengen von p53 und p21 können
entweder vor der Bestrahlung oder an verschiedenen Zeitpunkten nach
der Bestrahlung festgestellt werden, beispielsweise durch Western-Analyse
unter Verwendung von Antikörpern
mit Spezifität
gegen jedes dieser Proteine. Siehe Beispiele 5 und 6 sowie beispielsweise
Sambrook et al., siehe oben. Die Mengen eines geeigneten negativen
Kontrollproteins, wie beispielsweise Erk2 können analysiert werden, um
die Spezifität
jedes Kandidaten-Inhibitor-Antisense-Moleküls gegen KIAA0175 zu verifizieren.
Wirksame KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküle können eine
Verringerung der Proteinmenge von p53 oder eine Verringerung der
Proteinmenge von p21 oder beides bewirken. Darüber hinaus werden KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküle, die
als Strahlungssensitivierungsmittel verwendet werden (siehe unten),
auch die durch γ-Bestrahlung
induzierte Steigerung der p53- und/oder p21-Proteinmenge verringern.
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann die Wirkung der KIAA0175-Inhibitoren
auf die DNA-Syntheserate nach Anwendung einer Bestrahlung oder eines
chemotherapeutischen Mittels festgestellt werden, beispielsweise
durch das Verfahren von Young und Painter, Hum. Genet. 82: 113–117 (1989).
Kurz gesagt können
Kulturzellen in Gegenwart von 14C-Thymidin
inkubiert werden, bevor sie Röntgenstrahlen
ausgesetzt werden. Unmittelbar nach der Bestrahlung werden die Zellen
für einen
kurzen Zeitraum vor der Zugabe des 3H-Thymidins
inkubiert. Die Zellen werden gewaschen, mit Perchlorsäure behandelt
und filtriert (Whatman GF/C). Die Filter werden mit Perchlorsäure, mit
70% Alkohol und anschließend
mit 100% Ethanol gespült;
die Radioaktivität
wird gemessen und die resultierenden Verhältnisse von 3H/14C werden verwendet, um die DNA-Syntheseraten zu
bestimmen.
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KIAA0175-Inhibitoren,
die durch ein oder mehrere der oben diskutierten Verfahren wirksam
bei der Verringerung der KIAA0175-Genexpression und/oder bei der Verringerung
der p21- oder p53-Proteinmenge sind,
können
ferner in vivo auf ihre Wirksamkeit in einem der problemlos verfügbaren Tiermodellsysteme
getestet werden. Die verschiedenen Tiermodellsysteme zur Untersuchung
von Krebs und von Genen, die mit einer genetischen Instabilität assoziiert
sind, waren kürzlich
Thema eines Veröffentlichung;
Donehower, L. A. Cancer Surveys 29: 329–352 (1997), die vorliegend
durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
können
KIAA0175-Inhibitoren identifiziert werden, indem die Wirkung der
Kandidaten-Inhibitoren
auf das Anhalten des Zellzyklus in Reaktion auf γ-Bestrahlung festgestellt wird,
wie es nachstehend in Beispiel 7 beschrieben wird.
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KIAA0175-Inhibitoren als Sensitivierungsmittel
bei Chemotherapie und Bestrahlung
-
Wie
oben diskutiert wird, stellt die vorliegende Erfindung KIAA0175-Inhibitoren
sowie Zusammensetzungen und Verfahren bereit, die KIAA0175-Inhibitoren
verwenden, welche nützlich
als Sensitivierungsmittel bei Chemotherapie und Bestrahlung sind,
beispielsweise für
die Behandlung einer neoplastischen Erkrankung. Wie vorliegend verwendet
bezeichnet der Begriff "Sensitivierungsmittel" im Allgemeinen die
Eigenschaft eines Moleküls
oder einer Zusammensetzung, in einer Zelle eine Hypersensitivität in Bezug
auf einen chemotherapeutischen Wirkstoff, ionisierende Strahlung
und/oder andere DNA-schädigende
Mittel zu induzieren. Beispielhafte Verfahren umfassen Genverabreichungsmethoden
(die nachstehend ausführlicher
beschrieben werden) für
die Bereitstellung von KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekülen an Zielzellen.
Siehe auch Beispiel 8.
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Die
vorliegend bereitgestellten Verfahren weisen als gemeinsames Merkmal
auf, dass eine Hypersensitivierung durch Verabreichung eines oder
mehrerer KIAA0175-Inhibitoren erreicht wird. Im Rahmen einiger Ausführungsformen
wird die Hypersensitivität
in Bezug auf Chemotherapie und/oder Bestrahlung durch Verabreichung
eines Antisense-Moleküls
erreicht. In bestimmten anderen Ausführungsformen können Antisense-Moleküle, die
für eine
Chemotherapie und/oder Bestrahlung sensitivieren, mit einem durch
Bestrahlung induzierbaren Promotor verknüpft sein, um die Expression
durch externe Bestrahlungsstrahlen zu lokalisieren. Siehe beispielsweise
McBride, W. H. et al., Nat. Med. 1: 1215–1217 (1995) und Weichselbaum,
R. R. et al., Cancer Res. 54: 4266–4269 (1994) (die die Kombination
von Genverabreichung und Bestrahlung als Basis für eine Bestrahlungstherapie
beschreiben). In anderen Ausführungsformen
kann die Expression des KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküls durch
Verwendung eines Gewebe-spezifischen Promotors oder eines Zellzyklus-spezifischen Promotors
eingeschränkt
werden. Vile, R. G. et al., Cancer Res. 53: 962–967 (1993) und Vile, R. G.,
Semin. Cancer Biol. 5: 437–443
(1994) (die eine gezielte Tumorspezifische Genexpression beschreiben).
Andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwenden trophische Viren, die auf bestimmte
Organe oder Strukturen beschränkt
sind. Jedes dieser beispielhaften Verfahren ist vorliegend durch Bezugnahme
eingeschlossen.
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Durch
die vorliegenden Verfahren werden trotz geringer Transfektionseffizienz
und/oder transienter Genexpression nützliche Verbesserungen der
Chemotherapie und/oder Bestrahlungstherapie erreicht werden. Dies
wird insbesondere der Fall sein, wenn das Gen-Verabreichungsverfahren
während
des Verlaufs der Behandlung wiederholt wird. Es wird erwartet, dass
die Transfektionseffizienzen im Bereich von 10% bis 70% liegen.
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Verwendung von KIAA0175-Inhibitoren zur
Verringerung der Schwere der Nebenwirkungen einer Krebstherapie
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Herkömmliche
Behandlungsprotokolle einer Krebstherapie, die sowohl eine Chemotherapie
als auch eine Bestrahlungstherapie einschließen, haben oftmals schwere
Nebenwirkungen, welche ihre Wirksamkeit beeinträchtigen. Diese Nebenwirkungen
resultieren teilweise aus der p53-vermittelten Apoptose von behandelten
Zellen. Es ist daher vorgeschlagen worden, dass die Suppression
der p53-Aktivität
bei der Verringerung der Apoptose wirksam sein könnte und daher die ungünstigen
Nebenwirkungen, die mit einer Krebstherapie assoziiert sind, verringert. Komarov,
P. G. et al., Science 285: 1733–1737
(1999), das vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Hohe
Mengen von p53 sind in einer Vielzahl von normalen Geweben nachgewiesen
worden, einschließlich
in lymphoiden und hämatopoetischen
Organen, intestinalen Epithelien und Hoden, die durch eine Anti-Krebs-Behandlungen
beschädigt
werden. Rogel, A. et al., Mol Cell. Biol. 5: 2851 (1985); Schmidt,
P. et al., Development 113: 857 (1991); Schwartz, D. et al., Oncogene
8: 1487 (1993) und Komarova, E. A. et al., EMBO J. 16: 1391 (1997).
Darüber
hinaus tritt in diesen sensitiven Geweben kurz nach der γ-Bestrahlung
eine p53-abhängige
Apoptose auf. Komarova, id; Hendry, J. H. et al., Int. J. Radial
Biol 70: 677 (1996); und Tron, V. A. et al., Am. J. Pathol. 153:
579 (1998). Es ist daher vorgeschlagen worden, dass p53 ein geeignetes
Ziel für
die therapeutische Suppression sein könnte, um dadurch den Schaden
für normale
Zellen zu verringern. Komarova, E. A. et al., Semin. Cancer Biol.
8: 389 (1998).
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Es
ist als Teil dieser Erfindung entdeckt worden, dass KIAA0175-Inhibitoren
wirksam bei der Verringerung der intrazellulären Mengen des p53-Proteins
sind. Demgemäß können KIAA0175-Inhibitoren
als Wirkstoffe zur Verringerung von Nebenwirkungen einer Krebstherapie
und bei anderen Arten von Stress, die mit einer Induktion von p53
assoziiert sind, wirksam sein.
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Leitverbindungen,
die bei Verabreichung an eine Säugetierzelle
wirksam bei der Verringerung der Mengen von p53-Protein sind, können durch
die vorliegend beschriebenen Verfahren oder durch andere geeignete
Verfahren, die im Stand der Technik verfügbar sind, beschrieben werden.
Beispielsweise können KIAA0175-Inhibitoren wie es
in Beispiel 5 beschrieben wird an HT1080-Zellen oder an HCT116-Zellen verabreicht
werden, und die resultierenden Mengen an p53 können durch Westernanalyse unter Verwendung
von p53-spezifischen Antikörpern überprüft werden.
KIAA0175-Inhibitoren, die bei der Verringerung der p53-Expressionsniveaus
wirksam sind, können
durch die Verfahren von Komarov, P. G. et al., siehe oben, in einem herkömmlichen
Modell für
die p53-abhängige
Apoptose, wie beispielsweise in der Maus-Zelllinie C8, weiter untersucht
werden. Lowe, S. W. et al., Cell 74: 957 (1993), das vorliegend
durch Bezugnahme eingeschlossen ist (und die C8-Zelllinie als einen
Mausembryo-Fibroblasten
beschreibt, der mit Ela + ras transformiert ist, und in Reaktion
auf eine Vielzahl von Behandlungen eine schnelle p53-abhängige Apoptose
durchläuft).
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Die
in vivo-Wirksamkeit von KIAA0175-Inhibitoren, von denen herausgefunden
wurde, dass sie bei der Verringerung der p53-vermittelten zellulären Apoptose aktiv sind, kann
in einem geeigneten Tiermodellsystem weiter charakterisiert werden.
Beispielsweise können
zwei verschiedene Maus-Stämme,
d. h. C57BL oder Balb/c, nach Verabreichung eines oder mehrerer
KIAA0175-Inhibitoren
mit lethalen und sublethalen Dosen einer Ganzkörper-γ-Bestrahlung behandelt werden.
Siehe Komarov, P. G. et al., siehe oben.
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Verabreichung von KIAA0175-Inhibitoren
und Zusammensetzungen derselben
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Die
vorliegende Erfindung stellt KIAA0175-Inhibitoren und Zusammensetzungen
bereit, die einen oder mehrere KIAA0175-Inhibitoren umfassen, sowie Verfahren,
die diese erfindungsgemäßen Inhibitoren
im Rahmen von in vivo-, ex vivo- und in vitro-Anwendungen einsetzen,
bei denen es vorteilhaft ist, die Expression und Aktivität von KIAA0175
oder eines funktionell stromabwärts
gelagerten Moleküls,
wie beispielsweise p53 oder p21, zu verringern oder auszuschalten.
Zusammensetzungen, die auf einem KIAA0175-Inhibitor basieren, werden
wie oben erwähnt
Anwendung bei der Behandlung einer neoplastischen Erkrankung und
bei der Behandlung von verwandten Zuständen finden, bei denen Behandlungsprotokolle
durch eine Hypersensitivität von
Tumorzellen in Bezug auf eine Bestrahlung verbessert werden. Alternativ
dazu können
KIAA0175-Inhibitoren als Wirkstoffe bei der Verringerung von Nebenwirkungen
Anwendung finden, z. B. bei Nebenwirkungen von Krebstherapeutika
und anderen Mitteln, die einen p53-vermittelten Zellstress und eine
Apoptose verursachen.
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Die
Zusammensetzungen können
parenteral, topisch, oral oder lokal für eine therapeutische Behandlung
verabreicht werden. Vorzugsweise werden die Zusammensetzungen oral
oder parenteral verabreicht, d. h. intravenös, intraperitoneal, intradermal
oder intramuskulär.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden einen oder mehrere KIAA0175-Inhibitoren umfassen, und sie
können
ferner einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder Hilfsstoff umfassen.
Eine Vielzahl von wässrigen
Trägern
kann verwendet werden, z. B. Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4% Salzlösung, 0,3%
Glycin und Ähnliches,
und diese können
weitere Proteine für
eine verbesserte Stabilität
umfassen, wie beispielsweise Albumin, Lipoprotein, Globulin usw.,
die milden chemischen Modifikationen oder Ähnlichem unterworfen werden.
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Die
Inhibitoren der vorliegenden Erfindung können mit zusätzlichen
oder alternativen Inhibitoren kombiniert werden, z. B. mit ATM,
DNA-PK oder ATR, um ein noch größeres Ausmaß an Hypersensitivität in Bezug auf
eine Bestrahlung zu erzielen. Siehe beispielsweise Westpahl et al.,
Nat. Genet. 16: 397 (1997), das vorliegend durch Verweis eingeschlossen
ist.
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KIAA0175-Inhibitoren,
die als Bestrahlungssensitivierungsmittel nützlich sind, oder die anderweitig
bei der Behandlung einer Erkrankung in Säugetieren nützlich sind, werden oftmals
im Wesentlichen frei von anderen natürlich vorkommenden Immunglobulinen
oder anderen biologischen Molekülen
hergestellt. Bevorzugte KIAA0175-Inhibitoren werden ferner bei Verabreichung
an ein Säugetier
eine minimale Toxizität
aufweisen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können durch herkömmliche,
hinreichend bekannte Sterilisationsverfahren sterilisiert werden.
Die resultierenden Lösungen
können
zur Verwendung abgepackt oder unter aseptischen Bedingungen filtriert
und lyophilisiert werden, wobei die lyophilisierte Zubereitung mit
einer sterilen Lösung
vor der Verabreichung kombiniert wird. Die Zusammensetzungen können pharmazeutisch
akzeptable Hilfssubstanzen umfassen, soweit dies erforderlich ist,
um annähernd
physiologische Bedingungen herzustellen, wie beispielsweise durch
pH-Anpassung und Puffermittel, Mittel zur Anpassung der Tonizität und Ähnliches,
beispielsweise Natriumacetat, Natriumlaktat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Calciumchlorid und Stabilisierungsmittel (z. B. 1 bis 20% Maltose,
usw.).
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Die
Auswahl des geeigneten Verfahrens zur Verabreichung von KIAA0175-Inhibitoren
der vorliegenden Erfindung wird von der Art der beabsichtigten Anwendung
sowie von der Art des KIAA0175-Inhibitors abhängen. Somit wird beispielsweise
das genaue Verfahren zur Verabreichung eines KIAA0175-Inhibitors
davon abhängen,
ob es ein Antisense-Molekül,
ein Protein und/oder ein Peptid, ein Antikörper oder ein Antikörperfragment
oder ein kleines Molekül
ist. Andere Erwägungen
umfassen beispielsweise, ob der KIAA0175-Inhibitor dazu verwendet
werden wird, die Hypersensitivität
in Bezug auf eine Bestrahlung zu erhöhen, oder, um die Nebenwirkungen
von Krebsmitteln zu verringern.
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Eine
Vielzahl von Verfahren ist im Stand der Technik zur Verabreichung
von Antisense-Molekülen
verfügbar.
Beispielhafte Verfahren umfassen Genverabreichungsmethoden, die
sowohl auf viralen als auch auf nicht viralen Verfahren basieren,
sowie durch Liposomen vermittelte Verfahren der Zuführung.
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Methoden
für die
Zuführung
von Genen werden wirksam sein, um beispielsweise Tumorzellen für eine Bestrahlung
und/oder für
chemotherapeutische Wirkstoffe zu sensitivieren. Siehe Wheldon,
T. E. et al., Radiother Oncol 48(1): 5–13 (1998) (Methoden für die Zuführung von
Genen für
eine Verstärkung
der fraktionierten Bestrahlungstherapie). Durch diese Methoden kann
ein wesentlicher therapeutischer Vorteil erzielt werden, trotz Transfektionseffizienzen
von signifikant weniger als 100%, einer transienten Retention des
transfizierten Inhibitors und/oder einer Existenz einer Subpopulation
von Zielzellen, die für
eine Therapie unempfänglich sind.
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Wie
oben diskutiert wird, besteht die Einschränkung der herkömmlichen
Bestrahlungstherapie darin, dass ihre Tumorspezifität gering
ist. Diese Beschränkung
kann überwunden
werden, indem die Expression von Antisense-KIA10175-Inhibitoren
gezielt auf Tumorzellen gerichtet wird. Dies kann beispielsweise
durch Verknüpfen
des Gens für
den KIAA0175-Inhibitor mit einem mittels Bestrahlung induzierbaren
Promotor erreicht werden, so dass eine Gentherapie durch externe
Strahlen der Bestrahlung lokalisiert werden kann. McBride, W. H.
et al., Nat. Med. 1: 1215–1217
(1995) und Weichselbaum, R. R. et el., Lancet Suppl II: S10–S12 (1997), von
denen jedes vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Alternativ
dazu können
Methoden für
die Zuführung
von Genen verwendet werden, um endogenes KIAA0175 innerhalb von
Tumorzellen direkt auszuschalten, wodurch die Tumorzellen hypersensitiv
in Bezug auf eine Bestrahlung oder in Bezug auf chemotherapeutische
Wirkstoffe werden. Beispielsweise kann das KIAA0175-Gen durch Transfektion
eines Vektors zur Genverabreichung anvisiert werden, der einen KIAA0175-Inhibitor
trägt.
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Die
bevorzugte Transfektion in Tumorzellen oder die Expression in Tumorzellen
kann durch Verwendung eines gewebespezifischen oder eines Zellzyklus-spezifischen
Promotors erreicht werden, wie beispielsweise durch die Promotoren
für das
Prostata-spezifische
Antigen oder für
die Immunglobulingene (Vile, R. G. et al., Cancer Res. 53: 962–967 (1993)
und Vile, R. G., Semin. Cancer Biol. 5: 437–443 (1994)), oder durch Verwendung
von trophischen Viren, die auf bestimmte Organe oder Strukturen
beschränkt
sind, wie beispielsweise ein replikationsselektives und neurotrophes
Virus, das nur proliferierende Zellen im zentralen Nervensystem
infizieren kann.
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Um
einen therapeutischen Vorteil zu erzielen, sollte KIAA0175 somit
vorzugsweise innerhalb der Tumorzellen inhibiert werden. Dies kann
erreicht werden, indem ein Gen, das einen KIAA0175-Inhibitor exprimiert,
ein KIAA0175-Antisense-Molekül,
ein für
das KIAA0175-Gen spezifischen Repressor oder ein Inhibitor des Proteinprodukts
des KIAA0175-Gens transfiziert wird.
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Wie
vorliegend verwendet bezeichnet der Begriff "Vektor für die Zuführung eines Gens" im Allgemeinen ein
Nukleinsäurekonstrukt,
das ein Antisense-Molekül
von Interesse enthält,
und in bestimmten Ausführungsformen
in der Lage ist, die Expression dieses Antisense-Moleküls zu steuern,
wie es beispielsweise in Molecular Biotechnology: Principles and
Applications of Recombinant DNA, Kapitel 21, S. 555–590 (Hrsg.
B. P. Glick und J. J. Pasternak, 2. Auflage 1998); Jolly, Cancer
Gene Ther. 1: 51–64
(1994); Kimura, Human Gene Ther. 5: 845–852 (1994); Connelly, Human
Gene Ther. 6: 185–193
(1995); und Kaplitt, Nat. Gen. 6: 148–153 (1994) beschrieben ist.
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Eine
Vielzahl von Systemen für
die Zuführung
von Genen, die auf einem Virus basieren oder nicht auf einem Virus
basieren, sind als für
die Verabreichung von KIAA0175-Inhibitoren geeignet beschrieben
worden. Systemen für
die Zuführung
von Genen, die auf einem Virus basieren, umfassen (sind jedoch nicht
beschränkt auf)
Retrovirus, wie beispielsweise Moloney-Maus-Leukämievirus,
Spumaviren und Lentiviren; Adenovirus; Adeno-assoziiertes Virus; und Herpes-simplex-Virus-Vektorsysteme.
Viren jedes Typs sind problemlos von Hinterlegungen oder Sammlungen
erhältlich,
wie beispielsweise von der American Type Culture Collection (ATCC;
10801 University Boulevard, Manassas, Virginia 20110–2209),
oder sie können
von bekannten Quellen unter Verwendung problemlos verfügbarer Materialien
und Verfahren isoliert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Systeme
für die
Zuführung
von Genen werden sowohl bei in vivo- als auch bei ex vivo-Therapie-behandlungen Anwendung
finden. Jede dieser Anwendungen ist nachstehend genauer beschrieben.
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1. Retrovirale Systeme für die Zuführung von
Genen
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Nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden retrovirale Vektoren
für die
Zuführung
von Genen bereitgestellt, die so konstruiert sind, dass sie ein
KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül enthalten
oder exprimieren. Wie vorliegend verwendet bezeichnet der Begriff "KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül" im Allgemeinen eine
Nukleinsäuresequenz,
die KIAA0175-Inhibitoraktivität aufweist.
Solche Antisense-Moleküle werden
insbesondere die KIAA0175-Genexpression sowie die p53- und/oder p21-Proteinmenge
verringern. Die erfindungsgemäßen retroviralen
Vektoren für
die Zuführung
von Genen können
problemlos aus einer Vielzahl von Retroviren konstruiert werden,
einschließlich
z. B. Retroviren vom Typ B, C und D sowie Spumaviren und Lentiviren.
Siehe RNA Tumor Viruses, Cold Spring Harbor Laboratory (2. Auflage
1985).
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Ein
beliebiges der oben genannten Retroviren kann auf Basis der vorliegenden
Offenbarung und auf Basis von Standardverfah ren mit rekombinanter
DNA verwendet werden, um retrovirale Vektoren für die Zuführung von Genen zusammenzusetzen
oder zu konstruieren. Siehe beispielsweise Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press
(2. Auflage 1989) und Kunkle, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 82:
488 (1985). Darüber
hinaus können
in bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung Teile der retroviralen Vektoren für die Zuführung von Genen von unterschiedlichen
Retroviren stammen.
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Ein
retroviraler Vektor, der für
die Expression eines KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküls geeignet ist,
muss mindestens einen Transkriptionspromotor/Enhancer oder (ein)
Locus-definierende(s) Element(e) umfassen, oder andere Elemente,
die die Genexpression durch andere Mittel kontrollieren, wie beispielsweise durch
alternierendes Spleißen,
nuklearen RNA-Export, post-translationale Modifikation von mRNA
oder post-transkriptionale Modifikation von Protein. Solche Vektorkonstrukte
müssen
ferner ein Verpackungssignal, lange terminale Wiederholungen (long
terminal repeats, LTRs) oder einen Teil davon umfassen sowie Primerbindungsstellen
für den
positiven und den negativen Strang, die für das verwendete Retrovirus
geeignet sind (sofern diese nicht bereits in dem retroviralen Vektor
vorhanden sind). Der retrovirale Vektor kann wahlweise auch ein
Signal umfassen, das die Polyadenylierung steuert, selektierbare
Marker, wie beispielsweise Neomycin-Resistenz, TK, Hygromycin-Resistenz,
Phleomycin-Resistenz, Histidinol-Resistenz oder DHFR, sowie eine
oder mehrere Restriktionsstellen und eine Translationsterminationssequenz.
In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden retrovirale Vektorkonstrukte
für die
Zuführung
von Genen bereitgestellt, die einen 5'-LTR, eine tRNA-Bindungstelle, ein Verpackungssignal,
ein oder mehrere heterologes Sequenzen, einen Ursprung für die DNA-Synthese
des zweiten Strangs und einen 3'-LTR
umfassen, wobei dem Vektorkonstrukt Sequenzen, die für gag/pol
oder env kodieren, fehlen.
-
Andere
retrovirale Vektoren für
die Zuführung
von Genen können
ebenfalls im Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
einschließlich
beispielsweise diejenigen, die in den nachfolgenden Veröffentlichungen
offenbart werden, welche vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen
sind:
EP 0,415,731 ;
WO 90/07936 ;
WO 94/03622 ;
WO 93/25698 ;
WO 93/25234 ;
US-Patent Nr. 5,219,740 ;
WO 93/11230 ;
WO 93/10218 ; Vile et al., Cancer
Res. 53: 3860–3864
(1993); Vile et al., Cancer Res. 53: 962–967 (1993); Ram et al., Cancer
Res. 53: 83–88
(1993); Takamiya et al., J. Neurosci. Res. 33: 493–503 (1992);
Baba et al., J. Neurosurg. 79: 729–735 (1993);
US-Patent Nr. 4,777,127 ,
GB 2,200,651 ,
EP 0,345,242 und
WO 91/02805 .
-
Verpackungszelllinien,
die für
die Verwendung mit dem oben beschriebenen retroviralen Vektorkonstrukten
für die
Zuführung
von Genen geeignet sind, können
problemlos hergestellt werden. Siehe beispielsweise
US-Patent Nrn. 5,716,832 und
5,591,624 . Diese Verpackungszelllinien
können
verwendet werden, um Hersteller-Zelllinien (die auch als Vektorzelllinien
oder "VCLs" bezeichnet werden)
für die
Produktion von rekombinanten Vektorpartikeln zu erzeugen. Es kann
bevorzugt sein, die Verpackungszelllinien, die ausgehend von humanen
parentalen Zelllinien (z. B. HT1080-Zellen) oder von parentale Zelllinien
vom Nerz (mink) hergestellt wurden, wodurch die Produktion von rekombinanten
Retroviren ermöglicht
wird, welche die Inaktivierung in humanem Serum vermeiden.
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2. Adeno-assozierte virale
Vektorsysteme für
die Zuführung
von Genen
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Adeno-assoziierte
Viren (AAV) besitzen mehrere Eigenschaften, die sie besonders geeignet
für die Entwicklung
von Vektoren für
die Zuführung
von Genen im Allgemeinen und für
die Zuführung
von Polynukleotiden, die für
KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküle kodieren, im Besonderen
machen. Für
einen allgemeinen Überblick über AAV-Expressionssysteme,
siehe Rabinowitz et al., Current Opin. Biotech. 9(5): 470–475 (1998).
AAV ist ein nicht-pathogenes, defektes humanes Parvovirus, das ohne
ein Adeno- oder Herpes-Helfervirus nicht infektiös ist. Somit wird AAV in Abwesenheit
eines Helfervirus latent ins Wirtsgenom integriert. Darüber hinaus
weist AAV den Vorteil gegenüber
den oben diskutierten Retroviren auf, dass es in der Lage ist, einen
großes
Spektrum von sich teilenden und ruhenden Zelltypen zu transduzieren.
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Eine
Vielzahl von AVV-Vektoren für
die Zuführung
von Genen kann verwendet werden, um die Expression von einem oder
mehreren KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekülen zu steuern. Repräsentative
Beispiele für
solche Vektoren umfassen die AAV-Vektoren,
die von Srivastava in
WO 93/09239 ;
Samulski, et al., J. Virol. 63: 3822–3828 (1989); Mendelson, et
al., Virol. 166: 154–165
(1988); und Flotte, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 90(22):
10613–10617
(1993) offenbart werden, und die vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
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Kurz
gesagt kann ein erfindungsgemäßer AAV-Vektor
für die
Zuführung
von Genen in folgender Reihe das Nachfolgende umfassen: eine 5'-invertierte terminale
Wiederholung (5'-inverted
terminal repeat) aus einem Adeno-assoziierten Virus; ein Polynukleotid,
das für
das KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül kodiert; eine Sequenz, die
in funktionsfähiger
Weise mit dem KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül verknüpft ist, und die seine Expression
in einem Zielgewebe, in einem Zielorgan oder in einer Zielzelle
reguliert; und ein 3'-invertierte
terminale Wiederholung aus einem Adeno-assoziierten Virus. Eine
geeignete regulatorische Sequenz für die Expression eines KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküls ist z.
B. die Enhancer-/Promotor- Sequenz
des Zytomegalievirus (CMV). Darüber
hinaus kann der AAV-Vektor vorzugsweise eine Polyadenylierungssequenz, wie
beispielsweise die Polyadenylierungssequenz von bovinem Wachstumsfaktor
(BGH), aufweisen.
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Im
Allgemeinen sollten AAV-Vektoren eine Kopie des AAV-ITR an jedem
Ende des KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküls aufweisen, um die Replikation,
Verpackung, die effiziente Integration ins Wirtszellgenom und die
Freisetzung aus dem Chromosom zu ermöglichen. Die 5'-ITR-Sequenz besteht
aus den Nukleotiden 1 bis 145 am 5'-Ende des AAV-DNA-Genoms, und die 3'-ITR umfasst die
Nukleotide 4681 bis 4536 des AAV-Genoms. Vorzugsweise kann der AAV-Vektor
auch mindestens 10 Nukleotide umfassen, die dem Ende des ITR folgen
(d. h. einen Teil der sogenannten "D-Region").
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Die
optimale Verpackung eines Vektors für die Zuführung von Genen aus Adeno-assoziiertem
Virus erfordert, dass das 5'-ITR
und das 3'-ITR durch
ungefähr
2–5 kB
voneinander getrennt sind. Es wird jedoch ersichtlich sein, dass
der ideale Abstand zwischen ITR-Sequenzen in Abhängigkeit von dem jeweils verwendeten
Verpackungssystem variieren kann. Dieser Abstand kann durch Einbau
eines "Füll"- oder "Auffüll"-Polynukleotidfragments
erreicht werden, das die Gesamtgröße der Nukleinsäuresequenz
zwischen den zwei ITRs auf zwischen 2 und 5 kB bringt. Wenn das
KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül kleiner ist als 2–5 kB, kann ein
nicht-kodierendes Auffüll-Polynukleotid eingebaut
werden, beispielsweise 3' von
der 5'-ITR-Sequenz
und 5' von dem KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül. Die genaue
Nukleotidsequenz des Auffüllfragments
ist kein wichtiges Element des finalen Konstrukts.
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Abhängig von
der genauen vorgeschlagenen Verwendung können mehrere Kopien des KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküls eingebaut
werden (anstelle des Einbaus eines Auffüllfragments), unter anderem, um
die optimale ITR-Sequenzbeabstandung zu erreichen. Es kann bevorzugt
sein, die Polynukleotide als zwei oder mehrere getrennte Transkriptionseinheiten
zu organisieren, von denen jede mit einem eigenen Promotor und einem
eigenen Polyadenylierungssignal ausgestattet ist.
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Rekombinante
AAV-Vektoren der vorliegenden Erfindung können aus einer Vielzahl von
Adeno-assoziierten Viren erzeugt werden, einschließlich beispielsweise
Serotypen 1 bis 6. Es wird beispielsweise erwartet, dass ITRs von
einem beliebigen AAV-Serotyp ähnliche
Strukturen und Funktionen in Bezug auf Replikation, Integration,
Ausschneiden und transkriptionelle Mechanismen aufweisen.
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Im
Rahmen von bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung wird die Expression des KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Moleküls durch
einen separaten Promotor erreicht (z. B. durch einen viralen Promotor).
Repräsentative
Beispiele für
geeignete Promotoren in dieser Hinsicht umfassen einen CMV-Promotor,
einen RSV-Promotor,
einen SV40-Promotor oder einen MoMLV-Promotor. Andere Promotoren,
die in ähnlicher
Weise im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
umfassen zell- oder
gewebespezifische Promotoren oder induzierbare Promotoren. Repräsentative
induzierbare Promotoren umfassen Tetracyclin-Response-Promotoren
(z. B. den "Tet"-Promotor), die von
Gossen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 89: 5547–5551 (1992);
Gossen et al., Science 268: 1766–1769 (1995); Baron et al.,
Nucl. Acids Res. 25: 2723–2729
(1997); Blau et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 96: 797–799 (1999);
Bohl et al., Blood 92: 1512–1517
(1998); und Haberman et al., Gene Therapy 5: 1604–1611 (1998)
beschrieben worden sind; das Ecdyson-Promotorsystem, das in No et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 93: 3346–3351 (1996) beschrieben worden
ist; und andere regulierbare Promotoren und Promotorsysteme, wie
die in Rivera et al., Nat. Med. 2: 1028–1032 (1996) beschriebenen.
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Der
AAV-Vektor für
die Zuführung
von Genen kann ferner zusätzliche
Sequenzen umfassen, beispielsweise solche von einem Adenovirus,
der dabei hilft, eine gewünschte
Funktion für
den Vektor zu bewirken. Solche Sequenzen umfassen beispielsweise
diejenigen, die bei der Verpackung des AAV-Vektors für die Zuführung von
Genen in Adenoviruspartikel helfen.
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Verpackungszelllinien,
die für
die Produktion von Adeno-assoziierten
viralen Vektoren geeignet sind, können routinemäßig mit
Hilfe von problemlos verfügbaren
Methoden hergestellt werden. Siehe beispielsweise
US-Patent Nr. 5,872,005 , das vorliegend
durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Geeignete Verpackungssysteme
für die
erfindungsgemäßen AAV-Genzuführsystemen
werden mindestens die Gene für
die AAV-Replikation und das Capsid umfassen.
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Bevorzugte
Verpackungszelllinien können
sowohl ein AAV-Helfervirus
als auch einen AAV-Genzuführvektor,
der das KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül umfasst, enthalten. Für ausführliche
Beschreibungen von beispielhaften Systemen für Verpackungszelllinien siehe
beispielsweise Holscher, C. et el., J. Virol. 68: 7169–7177 (1994);
Clark, K. R et el., Hum. Gene Ther. 6: 1329–1341 (1995); und Tamayosa,
K. et el., Hum. Gen. Ther. 7: 507–513 (1996), die vorliegend
durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
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Alternativ
dazu kann die Verpackung von AAV in vitro in einem zellfreien System
erreicht werden, um Transfektionsprotokolle oder Verpackungszelllinien überflüssig zu
machen. Solche in vitro-Systeme umfassen einen AAV-Vektor für die Zuführung von
Genen, der das KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül umfasst
sowie eine Quelle für
ein Rep-Protein, ein Capsid-Protein und Adeno-Proteine, die Helfervirus-Funktionen
bereitstellen. Die letztgenannten Proteine werden typischerweise
in Form eines Zellextrakts bereitgestellt. Repräsentative in vitro-Systeme
werden ferner in Ding, L. et al., Gen. Ther. 4: 1167–1172 (1997)
und Zhou, Z. et el., J. Virol. 72: 3241–3247 (1998) beschrieben, die
vorliegend durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
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3. Andere virale Gen-Zuführvektorsysteme
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Neben
den retroviralen Vektoren und den Vektoren, die auf einem Adeno-assoziierten
Virus basieren, können
zahlreiche andere virale Vektorsysteme für die Zuführung von Genen für die Expression
von KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekülen verwendet werden. Beispielsweise
können
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung adenovirale Vektoren verwendet werden. Repräsentative
Beispiele solcher Vektoren umfassen diejenigen, die beispielsweise
in Berkner, Biotechniques 6: 616–627 (1988); Rosenfeld et al.,
Science 252: 431–434
(1991);
WO 93/9191 ;
Kolls et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 91(1): 215–219 (1994); Kass-Eisler
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 90(24): 11498–502 (1993);
Guzman et al., Circulation 88(6): 2838–48 (1993); Guzman et el.,
Cir. Res. 73(6): 1202–1207
(1993); Zabner et al., Cell 75(2): 207–216 (1993); Li et al., Hum.
Gene Ther. 4(4): 403–409
(1993); Caillaud et al., Eur. J. Neurosci. 5(10): 1287–1291 (1993); Vincent
et al., Nat. Genet. 5(2): 130–134
(1993); Jaffe et al., Nat. Genet. 1(5): 372–378 (1992); und Levrero et al.,
Gene 101(2): 195–202
(1991); und
WO 93/07283 ;
WO 93/06223 ; und
WO 93/07282 beschrieben
sind.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren
für die
Zuführung
von Genen umfassen ferner Herpesvektoren. Repräsentative Beispiele solcher
Vektoren umfassen diejenigen, die von Kit in Adv. Exp. Med. Biol.
215: 219–236 (1989)
beschrieben sind; und diejenigen, die in
US-Patent Nr. 5,288,641 und in
EP 0176170 (Roizman) beschrieben
sind. Zusätzliche
exemplarische Herpes-simplex- Virus-Vektoren
umfassen HFEM/ICP6-LacZ, beschrieben in
WO 95/04139 (Wistar Institute), pHSVlac,
beschrieben in Geller, Science 241: 1667–1669 (1988), und in
WO 90/09441 und
WO 92/07945 ; HSV Us3::pgC-lacZ,
beschrieben in Fink, Human Gene Therapy 3: 11–19 (1992); und HSV 7134,2
RH 105 und GAL4, beschrieben in
EP
0453242 (Breakefield), und diejenigen, die bei der ATCC
unter den Zugriffsnummern ATCC VR-977 und ATCC VR-260 hinterlegt
sind.
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Vektoren
für die
Zuführung
von Genen können
ferner aus einer großen
Vielzahl von anderen Viren erzeugt werden, einschließlich z.
B. Poliovirus (Evans et al., Nature 339: 385–388 (1989); und Sabin, J.
Biol. Standardization 1: 115–118
(1973)); Rhinovirus; Poxviren, wie beispielsweise Canary-Poxvirus
oder Vacciniavirus (Fisher-Hoch et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
86: 317–321
(1989); Flexner et al., Ann. N. Y. Acad. Sci. 569: 86–103 (1989);
Flexner et al., Vaccine 8: 17–21
(1990);
US-Patent Nrn. 4,603,112 ,
4,769,330 und
5,017,487 ;
WO 89/01973 ); SV40 (Mulligan et al.,
Nature 277: 108–114
(1979); Influenzavirus (Luytjes et al., Cell 59: 1107–1113 (1989);
McMicheal et al., N. Eng. J. Med. 309: 13–17 (1983); und Yap et al.,
Nature 273: 238–239
(1978)); HTV (Poznansky, J. Virol. 65: 532–536 (1991)); Masern (
EP 0440219 ); Astrovirus
(Munroe et al., J. Vir. 67: 3611–3614 (1993)); und Coronavirus,
sowie anderer viraler Systeme (z. B.
EP
0,440,219 ;
WO 92/06693 ;
US-Patent Nr. 5,166,057 ).
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4. Nicht-virale Vektoren für die Zuführung von
Genen
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Andere
Vektoren und Verfahren für
die Zuführung
von Genen, die für
die Expression von KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekülen verwendet
werden können,
umfassen beispielsweise Nukleinsäureexpressionsvektoren;
polykationische, kondensierte DNA, verknüpft oder unverknüpft mit
abgetötetem
Adenovirus allein, siehe beispielsweise Curiel, Hum Gene Ther 3:
147–154
(1992); Liganden-verknüpfte
DNA, siehe beispielsweise Wu, J Biol Chem 264: 16985–16987 (1989);
eukaryontsche Zell-Zuführvektoren;
Ablagerung von photopolymerisierten Hydrogelmaterialien; eine tragbare
Partikelgun für
die Zuführung
von Genen, wie es in
US-Patent
Nr. 5,149,655 beschrieben ist; ionisierende Strahlung,
wie es in
US 5,206,152 und
in
WO 92/11033 beschrieben
ist; eine Nukleinladungsneutralisation oder eine Fusion mit Zellmembranen.
Zusätzliche
Ansätze werden
in Philip, Mol Cell Biol 14: 2411–2418 (1994), und in Woffendin,
Proc. Natl. Acad. Sci. 91: 1581–1585 (1994)
beschrieben.
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Es
kann eine Partikel-vermittelte Genzuführung verwendet werden. Kurz
gesagt kann das KIAA0175-Inhibitor-Antisense-Molekül von Interesse
in herkömmliche
Vektoren eingebracht werden, die herkömmliche Kontrollsequenzen eine
Expression in hohem Ausmaß umfassen,
und sie können
anschließend
mit synthetischen Gen-Zuführmolekülen, wie
beispielsweise mit polymeren, DNA-bindenden Kationen, wie beispielsweise
Polylysin, Protamin und Albumin inkubiert werden, die mit einem
Liganden für
das Zell-Targeting verknüpft sind,
wie beispielsweise mit Asialoorosomucoid, wie es in Wu, et al.,
J. Biol. Chem. 262: 4429–4432 (1987)
beschrieben ist; mit Insulin, wie es in Hucked, Biochem Pharmacol
40: 253–263
(1990) beschrieben ist; mit Galaktose wie es in Plank, Bioconjugate
Chem 3: 533–539
(1992) beschrieben ist; mit Laktose oder mit Transferrin.
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Nackte
DNA kann ebenfalls verwendet werden. Beispielhafte Verfahren zur
Einbringung nackter DNA sind in
WO
90/11092 und in
US-Patent
Nr. 5,580,859 beschrieben. Die Aufnahmeeffizienz kann unter
Verwendung biodegradierbarer Latexbeads verbessert werden. Latexbeads,
die mit DNA beschichtet sind, werden effizient in die Zellen transportiert,
nachdem die Beads die Endozytose ausgelöst haben. Das Verfahren kann ferner
durch Behandlung der Beads zur Erhöhung der Hydrophobizität verbessert werden,
wodurch das Endosom zerstört
und die DNA in das Zytoplasma freigesetzt wird.
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Liposomen
können
als Vehikel für
die Zuführung
von Genen verwendet werden, wie es in den
US-Patent Nr. 5,422,120 , in den PCT-Patentveröffentlichung
Nrn.
WO 95/13796 ,
WO 94/23697 und
WO 91/144445 und in der
Europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 524,968 beschrieben ist. Nukleinsäuresequenzen können in
herkömmliche
Vektoren, die herkömmliche
Kontrollsequenzen für
eine Expression in hohem Ausmaß enthalten,
eingebracht werden und anschließend
mit synthetischen Molekülen
für die
Zuführung
von Genen, wie beispielsweise mit polymeren, DNA-bindenden Kationen,
wie Polylysin, Protamin und Albumin inkubiert werden, die mit Liganden
für das
Zell-Targeting verknüpft
sind, wie beispielsweise mit Asialoorosomucoid, Insulin, Galaktose,
Laktose oder Transferrin. Andere Zuführungssysteme umfassen die
Verwendung von Liposomen, um DNA, die das Gen unter Kontrolle einer
Vielzahl von gewebespezifischen oder ubiquitär-aktiven Promotoren umfassen,
einzukapseln. Eine weitere nicht-virale Zuführung, die für eine Verwendung
geeignet ist, umfasst mechanische Zuführungssysteme, wie beispielsweise
der Ansatz, der in Woffendin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
91(24): 11581–11585
(1994) beschrieben wird. Darüber
hinaus können
die kodierende Sequenz und das Expressionsprodukt davon durch Ablagerung
photopolymerisierter Hydrogelmaterialien erreicht werden.
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Beispielhafte
Liposomen und polykationische Vehikel für die Zuführung von Genen sind diejenigen,
die in den
US-Patent Nrn. 5,422,120 und
4,762,915 , in PCT-Patentveröffentlichung
Nrn.
WO 95/13796 ,
WO 94/23697 und
WO 91/14445 , in der
Europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 524,968 und in Starrier, Biochemistry, S. 236–240 (1975)
W. H. Freeman, San Francisco; Shokai, Biochem. Biophys. Acta. 600:
1 (1980); Bayer, Biochem. Biophys. Acta. 550: 464 (1979); Rivet,
Methods Enzymol. 149: 119 (1987); Wang, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
84: 7851 (1987); Plant, Anal. Biochem. 176: 420 (1989) beschrieben
sind.
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Eine "therapeutisch wirksame
Menge" ist wie vorliegend
verwendet die genaue Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, die verabreicht
werden soll, und sie kann durch einen Arzt unter Beachtung der individuellen
Unterschiede bezüglich
Alter, Gewicht, Tumorart und Tumorgröße oder bezüglich des Grads der Metastasierung
und des allgemeinen Zustands des Patienten bestimmt werden. Es kann
allgemein gesagt werden, dass eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die die vorliegenden Inhibitoren umfasst, therapeutisch wirksam
ist, wenn eine beliebige Wirkung der Inhibitoren, welche vorliegend
beschrieben wird, erzielt wird (z. B. Inhibierung der Expressionsmengen
von KIAA0175, p53, p21 oder anderen Molekülen stromabwärts von KIAA0175),
wenn die gewünschte
Sensitivierung der Tumorzellen in Bezug auf Bestrahlung oder chemotherapeutische
Wirkstoffe erzielt wird und/oder wenn die Nebenwirkungen der Krebsmittel
verringert werden. Die optimale Dosierung und das optimale Behandlungsprotokoll
für einen
bestimmten Patienten kann problemlos durch den Fachmann im Bereich
der Medizin bestimmt werden, indem der Patienten auf Anzeichen der
Erkrankung oder auf eine Verbesserung untersucht wird und die Behandlung
demgemäß angepasst
wird.
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BEISPIELE
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Die
folgenden experimentellen Beispiele werden lediglich als Veranschaulichung
und nicht als Beschränkung
aufgeführt.
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BEISPIEL 1
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EXPRESSION VON KIAA0175-mRNA
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Dieses
Beispiel offenbart die Northernblot-Analyse der gewebespezifischen
und krebsspezifischen Expression von KIAA0175-mRNA.
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Eine
für KIAA0175
spezifische DNA-Sonde wurde aus einem internen 0,7 kB-Fragment des
offenen Leserahmens von KIAA0175 erzeugt. Dieses DNA-Fragment wurde
radioaktiv durch Standardverfahren mit α-32P-ATP
markiert (Stratagene; La Jolla, CA), und es wurde als Sonde verwendet,
um kommerziell erhältliche Blots
von Geweben und Krebszelllinien, die von Clonetech (7760-1, 7759-1
und 7757-1), zu untersuchen. Die spezifische Hybridisierung der
KIAA0175-Sonde wurde durch Autoradiographie nachgewiesen.
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Von
den verschiedenen mittels Northernblot-Analyse untersuchten Geweben
exprimierten die Hoden die höchsten
Mengen KIAA0175-mRNA. Thymus und Kolon exprimierten geringere Mengen KIAA0175-mRNA,
gefolgt von Plazenta und Milz (in der Reihenfolge nachlassender
Expression). Von den verschiedenen Krebszelllinien, die untersucht
wurden, zeigte MOLT-4 die höchsten
Mengen KIAA0175-mRNA, gefolgt von HeLa-, S3-, K562- und SW480-Zellen, die mittlere
Mengen KIAA0175-mRNA exprimierten, und HL-60- und Rahi-Zellen, die
noch geringere Mengen KIAA0175-mRNA
exprimierten. Es wurde kaum KIAA0175-mRNA in A549- und G361-Zellen
nachgewiesen.
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BEISPIEL 2
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AUTOPHOSPHORYLIERUNG DES KIAA0175-PROTEINS
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Dieses
Beispiel zeigt das KIAA0175 eine Autophosphorylierungsaktivität aufweist,
und dass diese Aktivität
durch eine ein zelne Aminosäuresubstitution
bei Lysin-40 beseitigt werden kann.
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Plasmidkonstrukte,
die das KIAA0175-Wildtyp-Protein und das kinaseinaktive K40A-mutierte
Protein exprimieren, wurden hergestellt. Diese Plasmide exprimieren
beide KIAA0175-Varianten als Hämagglutinin (HA)-Fusionsproteine,
wodurch deren Isolierung über
Immunpräzipitation
und Detektion durch Westernhybridisierung ermöglicht wird.
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Der
Plasmidvektor pcDNA3.1 (Invitrogen) enthält eine multiple Klonierungsstelle
und ein CMV-Promotor, um die Subklonierung und Expression der KIAA0175-cDNAs,
welche eine HA-Anhang-Sequenz
aufweisen, zu ermöglichen.
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Cos
7-Zellen wurden entweder mit dem nackten Vektor pcDNA3.1 transfiziert,
oder sie wurden mit pcDNA3.1 transfiziert, der das KIAA0175-Wildtyp-Protein
oder das kinaseinaktive KIAA0175-Protein
exprimiert. Die KIAA0175-Proteine wurden mit dem monoklonalen Anti-HA-Antikörper (COVANCE/Babco)
immunpräzipitiert.
Die Kinaseaktivität
wurde durch Inkubation der immunpräzipitierten Proteine in Gegenwart
von 10 μCi γ-32P-ATP, 10 mM ATP, 1 mM DTT, 10 mM MgCl2, 10 mM MnCl2 und
50 mM Tris, pH 7,5 bestimmt. Die Proteine wurden einer Elektrophorese
auf einem SDS-Polyacrylamidgel unterworfen, und die Proteine wurden auf
eine Nitrocellulose-Membran überführt. Die
Kinaseaktivität
wurde durch Messen des 32P-Einbaus, der durch
Autoradiographie gemessen wurde, bestimmt. Immunpräzipitierte
Proteine wurden mittels Western-Analyse mit Anti-HA-Antikörpern nachgewiesen.
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Die
Daten zeigen dass Cos 7-Zellen, die mit nacktem pcDNA3.1-Plasmidvektor transfiziert
wurden, kein mit HA präzipitierbares
KIAA0175-Protein erzeugten. Cos 7-Zellen, die entweder mit dem Wildtyp
oder mit der K40A-Mutante transfiziert wurden, produzieren ungefähr äquivalente
Mengen des jeweiligen KIAA0175-Proteins, wobei jedoch nur das Wildtyp-Protein
eine signifikante Kinaseaktivität
aufweist.
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BEISPIEL 3
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PROTEINMENGEN VON REKOMBINANTEM UND ENDOGENEM
KIAA0175 NACH BEHANDLUNG DER ZELLEN MIT γ-BESTRAHLUNG UND HYDROXYHARNSTOFF
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die Mengen an KIAA0175-Protein nach Behandlung
von Zellen, die entweder rekombinantes oder endogenes KIAA0175 exprimierten,
mit γ-Bestrahlung
oder Hydroxyharnstoff ansteigen.
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Rekombinante
HA-KIAA0175-Proteinmengen in Cos 7-Zellen wurden entweder ohne Behandlung oder
nach Behandlung durch γ-Bestrahlung
oder Hydroxyharnstoff nachgewiesen. Die Lysate wurden ohne vorhergehende
Immunpräzipitation
der Ha-Fusionsproteine
direkt auf SDS-Polyacrylamidgele geladen. Die Ha-Fusionsproteine
wurden durch Anti-HA-Antikörper
als Sonde nachgewiesen.
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Auf ähnliche
Weise wurden die endogenen KIAA0175-Proteinmengen in Zellen ohne
Behandlung oder nach Behandlung mit γ-Bestrahlung (HeLa-Zellen) oder
Hydroxyharnstoff (Arent-Zellen) nachgewiesen. Die Lysate wurden
ohne vorherige Immunpräzipitation
der KIAA0175-Proteine direkt auf SDS-Polyacrylamidgele geladen.
Die KIAA0175-Proteine wurden mit Anti-KIAA0175-Antikörpern als
Sonde nachgewiesen.
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Insgesamt
zeigten die Daten, dass die Behandlung von Cos 7-Zellen mit γ-Bestrahlung oder Hydroxyharnstoff
zu einer Erhöhung
der KIAA0175-Proteinmengen führte,
unabhängig
davon, ob das KIAA0175-Protein als rekombinantes HA-Fusionsprotein
oder endogen exprimiert wurde.
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BEISPIEL 4
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KINETIKDATEN DES KIAA0175-TRANSKRIPTS
NACH VERABREICHUNG EINES ANTISENSE-OLIGONUKLEOTIDS
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Dieses
Beispiel offenbart, dass die Mengen der KIAA0175-mRNA durch Verabreichung
eines KIAA0175-Antisense-Oligonukleotids herunterreguliert werden
können.
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Die
folgenden Antisense-Olignukleotide wurden in den vorliegend offenbarten
Experimenten verwendet:
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HT1080-Zellen
exprimieren endogenes KIAA0175. Diese Zellen wurden entweder mit
dem Oligonukleotid FITC (Negativkontrolle) oder mit dem Oligonukleotid
AKT1 (Positivkontrolle), oder mit den Oligonukleotiden 1182 oder
545 transfiziert. Kurz gesagt wurden 100 nM des jeweiligen Antisense-Oligonukleotids
mit Lipitoid-1-Transfektionsmittel (Huang et al., Chemistry and
Biology 5(6): 346–354
(1998)) in einem Volumen-zu-Volumen-Verhältnis von 1:3 in OPTIMEM (GibcoBRL)
gemischt. Die Mischung wurde den HT1080-Zellen in Komplettmedium
(EMEM, 10% hitzeinaktiviertes, fetales Rinderserum (FBS), 2 mM L-Glutamin,
100 U/ml Penicillin und 1000 μg/ml
Streptomycin) zugesetzt, und die Zellen wurden bei 37°C für 4 bis
5 Stunden in Gegenwart des Antisense-Oligonukleotids inkubiert,
bevor auf frisches Komplettmedium gewechselt wurde. Die Gesamt-RNA
wurde am Tag 1 oder 24, 48 oder 72 Stunden nach der Transfektion
extrahiert, und die mRNA-Mengen von KIAA0175 wurden durch Northern-Analyse nachgewiesen.
20 μg Gesamt-RNA wurden
in eine Elektrophorese auf einem denaturierenden Agarosegel eingesetzt.
Die RNA wurde auf Nitrocellulose überführt, und die KIAA0175-mRNA
wurde durch Untersuchung mit einem 32P-markierten KIAA0175-cDNA-Fragment von
0,7 kB als Sonde nachgewiesen. Um die gleichmäßige Beladung der einzelnen
Bahnen zu kontrollieren, wurde die KIAA0175-Sonde von dem Blot entfernt,
und es wurde erneut mit einer 32P-markierten
G3PDH-cDNA-Sonde, die von Clontech erhalten wurde, getestet.
-
Die
Daten zeigten, dass jedes der untersuchten KIAA0175-Antisense-Oligonukleotide,
d. h. 1182, 545 oder 736 bei der Verringerung des Niveaus der KIAA0175-mRNA-Expression
wirksam war. Im Gegensatz dazu waren die reversen Kontrollprimer
(RC1182 und RC736) sowie die Kontrollprimer AKT und FITC alle bei der
Verringerung der KIAA0175-mRNA-Expression unwirksam. Die KIAA0175-mRNA-Expression
nahm über einen
Zeitraum von 24 bis 72 Stunden nach der Verabreichung des 545-Antisense-Oligonukleotids
und des 1182-Antisense-Oligonukleotids schrittweise zu. FITC hatte
in dem untersuchten Zeitraum keinen Effekt auf die KIAA0175-mRNA-Expression.
-
BEISPIEL 5
-
WESTERN-ANALYSE DER PROTEINMENGEN VON
KIAA0175, P53, ERK2 UND P21 NACH VERABREICHUNG EINES ANTISENSE-OLIGONUKLEOTIDS
-
sDieses
Beispiel zeigt die Wirkung der Verabreichung eines KIAA0175-Antisense-Oligonukleotids
auf die Proteinmengen von KIAA0175, p53 und p21.
-
In
getrennten Experimenten wurden entweder HT1080-Zellen oder HCT116-Zellen,
die endogenes KIAA0175 und p53 exprimierten, entweder mit FITC,
mit KIAA0175-Antisense-Oligonukleotiden (d. h. mit 545 oder 1182)
oder mit den entsprechenden reversen Kontroll-Oligonukleotiden (RC
oder RC545) transfiziert. Gesamt-Zelllysate wurden durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
fraktioniert und auf Nitrocellulose-Membranen überführt. Spezifische Proteine wurden
durch Western-Analyse unter Verwendung von Antikörpern nachgewiesen, die entweder
gegen KIAA0175 (polyklonales Antiserum aus Kaninchen), p53, Erk2
oder p21 gerichtet waren; Antikörper
wie angegeben. Antikörper
gegen p53, p21 und Erk2 wurden von Santa Cruz Biotechnology, Inc.
(Santa Cruz, CA) erhalten.
-
In
HT1080-Zellen verursachte die Verabreichung jedes der KIAA0175-Antisense-Oligonukleotide
eine Verringerung sowohl der p53-Proteinmenge als auch der p21-Proteinmenge,
wobei jedoch die Proteinmenge von Erk2 nicht beeinflußt wurde.
Die maximale Antisense-Aktivität
von 1182 in HT1080-Zellen wurde sowohl für das KIAA0175-Protein als
auch für
das p53-Protein bei 48 Stunden beobachtet. Wie vorliegend beschrieben
wurden ähnliche
Ergebnisse mit HCT116-Zellen erhalten, was ferner auf die breite
Art der Wirkung von KIAA0175-Antisense-Molekülen in einer Vielzahl von Zelllinien
hindeutet.
-
BEISPIEL 6
-
WESTERN-ANALYSE DER PROTEINMENGEN VON
P53, ERK2 und P21 NACH γ-BESTRAHLUNG
VON ZELLEN, DIE MIT EINEM KIAA0175-ANTISENSE-OLIGONUKLEOTID TRANSFIZIERT WURDEN
-
Dieses
Beispiel zeigt die Auswirkung eines KIAA0175-Antisense-Oligonukleotids auf
die durch γ-Bestrahlung
induzierte Hochregulierung der p53- und p21-Proteinmenge.
-
HT1080-Zellen,
die endogenes KIAA0175 exprimieren, wurden mit dem KIAA0175-Antisense-Oligonukleotid
(1182) und mit dem entsprechenden reversen Kontroll-Oligonukleotid
(RC1182) transfiziert. Nach Kultivieren für 24 Stunden wurden die transfizierten
Zellen mit 10 Gy γ-Bestrahlung
behandelt. Zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Bestrahlung wurden
die Zellen geerntet, und es wurden Lysate hergestellt und einer SDS-PAGE
unterzogen. Die Proteine p53, Erk2 und p21 wurden durch Western-Analyse nachgewiesen.
-
Die
Daten zeigten, dass die Verabreichung des Antisense-Oligonukleotids 1182
die durch γ-Bestrahlung
induzierte Erhöhung
der p53-Proteinmenge, die bei dem RC1182-Oligonukleotid beobachtet
wurde, blockierte. In ähnlicher
Weise verursachte das 1182-Oligonukleotid eine Verringerung der
p21-Proteinmengen. Als
Folge der verringerten p53-Expressionsniveaus zeigten Zellen, die
beispielsweise mit dem 1182-Antisense-Oligonukleotid
transfiziert waren, eine Erhöhung
der Bestrahlungssensitivität
und folglich funktioniert das 1182-Antisense-Oligonukleotid als Bestrahlungssensitivierungsmittel.
-
BEISPIEL 7
-
PARTIELLER VERLUST DES ANHALTENS DES ZELLZYKLUS
BEI γ-BESTRAHLUNG
IN HT1080-ZELLEN, DIE MIT EINEM KIAA0175-ANTISENSE-MOLEKÜL TRANSFIZIERT
WURDEN
-
Dieses
Beispiel zeigt die Auswirkung von KIAA0175-Antisense-Molekülen auf
das Anhalten des Zellzyklus in Reaktion auf eine γ-Bestrahlung.
-
Weil
sowohl p53 als auch p21 beim Übergang
von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus beteiligt sind, wurden
die folgenden Experimente durchgeführt, um die Auswirkung von
KIAA0175-Antisense-Molekülen auf
die Regulation des Zellzyklus festzustellen.
-
Tabelle
1 zeigt den prozentualen Anteil von HT1080-Zellen in jeder Stufe
des Zellzyklus zu verschiedenen Zeitpunkten nach Behandlung mit γ-Bestrahlung.
Bei 24 Stunden wurden Zellen sowohl in der G1- als auch in der G2-Phase
angehalten, wie durch den erhöhten
prozentualen Anzahl von Zellen in der G0/G1-Phase und in der G2/M-Phase
im Vergleich zu dem abnehmenden prozentualen Anteil von Zellen in
der S-Phase angezeigt wird. Tabelle 1
| 0 | 24 | 50 | 72
h nach γ-Bestr. (8Gy) |
G0–G1 | 50,5 | 59,7 | 65,2 | 67,6 |
S | 35,6 | 13,6 | 9,5 | 10,5 |
G2-M | 13,9 | 26,7 | 25,3 | 21,9 |
-
Tabelle
2 zeigt die Auswirkungen von KIAA0175-Antisense-Molekülen auf das durch γ-Bestrahlung
induzierte Anhalten des Zellzyklus. In Zellen, die mit Antisense-Molekülen transfi ziert
waren, gab es im Vergleich zu Zellen, die mit einem "reversen Kontroll"-Antisense-Molekül als Kontrolle
transfiziert waren, eine Verringerung bei der Akkumulation von Zellen
in der G1-Phase und eine minimierte Verringerung bei der Anzahl
von Zellen in der S-Phase. Im Gegensatz dazu blieb der prozentuale
Anteil von Zellen, die sich im Phasenübergang G2/M befanden, durch
die Verabreichung eines KIAA0175-Antisense-Moleküls unverändert, was zeigt, dass die
Auswirkung von KIAA0175-Antisense-Molekülen bei der Freigabe des durch γ-Bestrahlung
induzierten Anhaltens des Zellzyklus spezifisch für die G1-Phase
in HT1080-Zellen ist. Tabelle 2
| RC1182 | 1182 |
– | + | – | + |
G0–G1 | 47,6 | 52,5 | 47,4 | 39,3 |
S | 33 | 14,9 | 25,7 | 18,6 |
G2-M | 19,4 | 32,6 | 26,8 | 42,17 |
-
Ohne
auf eine spezifische Theorie für
die vorliegende Erfindung beschränkt
zu sein zu wollen, verweisen diese Daten auf eine wichtige Rolle
von p53 beim Anhalten des Zellzyklus bei DNA-Schädigung am G1-Kontrollpunkt
und legen nahe, dass die Verabreichung von KIAA0175-Antisense-Molekülen eine
Verringerung der Genexpression und der Aktivität von p53 verursacht, wodurch
die durch γ-Bestrahlung
induzierte Blockierung des G1-S-Zellzyklusübergangs abgeschwächt wird.
-
BEISPIEL 8
-
SENSITIVIERUNG VON HCT-116-ZELLEN IN BEZUG
AUF γ-BESTRAHLUNG
UND HYDROXYHARNSTOFF DURCH VERABREICHUNG VON KIAA0175-ANTISENSE-MOLEKÜLEN
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass KIAA0175-Antisense-Moleküle wirksam bei der Sensitivierung
von Zellen in Bezug auf γ-Bestrahlung
oder Hydroxyharnstoff sind.
-
Die γ-Bestrahlungsbehandlung
wurde wie folgt durchgeführt:
Am Tag 1 wurden HCT116-Zellen entweder mit dem KIAA0175-Antisense-Molekül Nr. 545
(545) oder mit dem reversen 545-Kontrollmolekül (RC) transfiziert
und auf Gewebekulturplatten ausplattiert. Am Tag 3 wurde jeweils
eine Platte der 545-transfizierten Zellen und der RC-transfizierten
Zellen mit einer γ-Bestrahlung
behandelt (2, 4 oder 8 Gy) und für
weitere 2 Stunden kultiviert. Die mit γ-Bestrahlung behandelten Zellen
sowie die unbehandelten HCT116-Kontroll-Zellen wurden trypsiniert,
ausgezählt
und in Dreifachansätzen
auf Gewebekulturplatten mit 6 Vertiefungen in einer Dichte von 1000
Zellen pro Vertiefung ausgesät.
Nach 11 Tagen Kultur wurden die Zellen auf ihre Lebensfähigkeit
untersucht, indem eine Färbung
mit Kristallviolett durchgeführt
wurde. Die Gesamtzahl der Zellkolonien wurde anschließend ausgezählt. Repräsentative
Daten zeigten, dass die Verabreichung des 545-Antisense-Moleküls die Sensitivität von HCT116-Zellen
in Bezug auf γ-Bestrahlung
erhöhte,
was durch eine Verringerung der Anzahl lebensfähiger Kolonien angezeigt wurde,
die aus 545-behandelten Zellen im Vergleich zu RC-behandelten Zellen
hervorgingen.
-
Die
Behandlung mit Hydroxyharnstoff wurde wie folgt ausgeführt: Am
Tag 1 wurden HCT116-Zellen entweder mit dem KIAA0175-Antisense-Molekül Nr. 545
(545) oder mit dem reversen 545-Kontrollmolekül (RC) transfiziert und auf
Gewebekulturplatten ausplattiert. Am folgenden Tag (Tag 2) wurde
jeweils eine Platte der 545-transfizierten Zellen und der RC-transfizierten
Zellen mit Hydroxyharnstoff behandelt (finale Konzentration 1 mM)
und für
weitere 24 Stunden kultiviert. Am Tag 3 wurden die mit Hydroxyharnstoff
behandelten Zellen sowie die unbehandelten HCT116-Kontroll-Zellen
trypsiniert, ausgezählt
und in Dreifachansätzen
auf Gewebekulturplatten mit 6 Vertiefungen in einer Dichte von 1000
Zellen pro Vertiefung ausgesät.
Nach 11 Tagen Kultur wurden die Zellen auf ihre Lebensfähigkeit
untersucht, indem eine Färbung
mit Kristallviolett durchgeführt
wurde. Die Gesamtzahl der Zellkolonien wurde anschließend ausgezählt. Repräsentative
Daten zeigten, dass die Verabreichung des 545-Antisense-Moleküls die Sensitivität von HCT116-Zellen
in Bezug auf Hydroxyharnstoff erhöhten, was durch eine Verringerung
der Anzahl von lebensfähigen
Kolonien angezeigt wurde, die aus 545-behandelten Zellen im Vergleich
zu RC-behandelten Zellen hervorgingen.
-
BEISPIEL 9
-
SENSITIVIERNG VON TUMORZELLEN IN BEZUG
AUF CHEMOTHERAPEUTISCHE WIRKSTOFFE DURCH VERABREICHUNG VON KIAA0175-ANTISENSE-OLIGONUKLEOTIDEN
-
Dieses
Beispiel zeigt die Sensitivierung von Tumorzellen durch Verabreichung
von KIAA0175-Antisense-Molekülen.
-
Die
Wirkung von KIAA0175-Antisense-Molekülen auf die Sensitivität von Zellen
in Bezug auf chemotherapeutische Wirkstoffe wurde in verschiedenen
Zelllinien unter Verwendung des Laktatdehydrogenase (LDH)-Zytotoxizitätsassays
untersucht, wobei im Wesentlichen wie folgt vorgegangen wurde:
- Tag
1: Zellen wurden in 4 getrennten Platten mit 96 Vertiefungen ausgesät, üblicherweise
5000 Zellen/Vertiefung, und es wurde bei 37°C und 5 CO2 inkubiert.
- Tag 2: Die Zellen wurden mit den Antisense-Oligonukleotiden
KIA175-1182 und KIA175-545 (SEQ ID NO: 5 bzw. SEQ ID NO: 1) transfiziert,
sowie mit den reversen komplementären Kontrollen, RC1182 und
RC545 (SEQ ID NO: 6 bzw. SEQ ID NO: 2), wobei im Wesentlichen wie
in Beispiel 4 beschrieben vorgegangen wurde, mit und ohne Wirkstoff.
Eine Platte (Tag 0) wurde als Aussähkontrolle untransfiziert belassen.
-
Die
Transfektion wurde unter Verwendung eines Lipidvehikels für die Zuführung durchgeführt, wie
es in der
WO 01/16306 beschrieben
ist, die vorliegend vollumfänglich
eingeschlossen ist. Kurz gesagt verwendete die Transfektion Mittel,
die als "Lipitoide" und "Cholesteroide" beschrieben sind,
beispielsweise in den PCT-Veröffentlichungen
WO 01/16306 ,
WO 98/06437 und
WO 99/08711 , die auf den US-Seriennummern 60/023,867,
60/054,743 und 09/132,808 basieren, welche ebenfalls vorliegend
durch Bezugnahme eingeschlossen sind. Es wird in diesen Veröffentlichungen
gezeigt, dass Konjugate aus Lipid und kationischem Peptoid wirksame
Reagenzien für
die in vitro Zuführung
von Plasmid-DNA in Zellen sind. Ein beliebiger der in den obigen
Anmeldungen beschriebenen Träger
ist für
die Verwendung bei der Transfektion der vorliegend beschriebenen
Oligonukleotide geeignet.
-
Diese
Verbindungen können
durch herkömmliche
Synthese in Lösung
oder durch Festphasen-Synthese hergestellt werden. In einer solchen
Methode, die in der oben zitierten
WO
99/08711 beschrieben ist, wird der N-Terminus eines an
die Säule
gebundenen Peptoids mit einem Spacer acyliert, wie beispielsweise
mit Fmoc-Aminohexansäure
oder Fmoc-3-Alanin. Nach Entfernung der Fmoc-Gruppe wird die primäre Aminogruppe
mit Cholesterolchlorformat umgesetzt, wobei eine Carbamatverbindung
gebildet wird. Das Produkt wird dann mit Trifluoressigsäure von
der Säule
gespalten und durch Reverse-Phase-HPLC gereinigt. Ein von einer Fettsäure abgeleiteter
Lipidrest, wie beispielsweise ein Phospholipid, kann anstelle des
Steroidrests verwendet werden. Das Steroid oder der andersartige
Lipidrest kann auch durch andere Verbindungen an den Peptoidrest
gebunden sein, wobei diese von beliebiger Länge und für den Fachmann problemlos verfügbar sind.
-
Abhängig vom
Zelltyp wurden verschiedene Lipidvehikel für verschiedene Zeiträume der
Transfektion verwendet. Die Transfektionszeit überschritt jedoch nicht 24
Stunden. Die Transfektion wurde in Komplettmedium durchgeführt, und
die finale Antisense-Oligonukleotid-Konzentration betrug 300 nM
pro Vertiefung. In den Vertiefungen mit Wirkstoff wurde der Wirkstoff
der Kultur zu Beginn der Transfektion zugesetzt.
- Beginnend
am Tag 3: Die Zellen wurden gewonnen, 1 Platte/Tag und die Freisetzung
von LH in den Überstand wurde
unter Verwendung eines Kits von Roche gemäß den Anweisungen des Herstellers
(Roche Diagnostics, Basel, Schweiz) gemessen (Daten markiert als
Tag 1, 2, 3).
-
Für jede Probe
sind die Daten als Verhältnis
der Menge von LDH in den Vertiefungen, die Zellen enthielten, welche
mit Antisense (AS) transfiziert waren, zu der Menge von LDH in Vertiefungen,
die Zellen enthielten, die mit den reversen Komplementären Kontrollen
(RC) transfiziert waren (d. h.: AS/RC) ausgedrückt. Somit werden Zellen, die
sensitiv in Bezug auf einen Wirkstoff werden, sterben und LDH in
den Überstand
freigeben. Eine Vergrößerung des
Verhältnisses
verweist auf einen verstärkten
Zelltod und somit auf höhere
Mengen von LDH im Medium. Ein Verhältnis von mehr als 1,5 zeigt
eine Wirkung des Antisense im Vergleich zur reversen, komplementären Kontrolle
an.
-
Die
in Tabelle 3 zusammengefassten Daten zeigen, dass weder KIAA0175-1182
noch KIAA0175-545 eine Wirkung auf die normale Brustepithel-Zelllinie
184B5 aufweist. Im Gegensatz dazu zeigt Tabelle 4, dass KIAA01754-545
die metastatischen Brustkrebszellen MDA-MB-231 in Bezug auf die
Wirkungen von Cisplatin und Campthesin (CPT) sensitiviert. Es schien,
dass es die Zellen in Bezug auf Wirkung von Doxorubicin (Doxo) nicht
sensitiviert. Die Daten in Tabelle 4 zeigen ferner, dass beide Antisense-Moleküle allein
eine Erhöhung des
Zelltods in der Brustkrebs-Zelllinie verursachten, was darauf verweist,
dass KIAA0175 direkt durch Inhibitoren angegriffen wird, und dass
ein solcher Inhibitor therapeutisch in Abwesenheit anderer chemotherapeutischer
Wirkstoffe verwendet werden kann. Tabelle 3: Wirkung von KIAA0175-Antisense –/+ Cisplatin
auf Die normale Brustepithel-Zelllinie 184B5
Tag | Bcl2AS
(+ Kontrolle) | KIA175-1182 | KIA175-545 | KIA175-545
7 μM Cisplatin |
0
1
2
3 | 0,0000
1,2909
1,5415
1,3150 | 0,0000
1,0223
0,9065
1,0663 | 0,0000
1,1152
1,1258
1,2934 | 0,0000
1,0691
1,1928
1,1284 |
Tabelle 4: Wirkung von KIAA0175-Antisense –/+ Wirkstoff
auf die Brustkrebs-Zelllinie MDA-MB-231
Tag | Bcl2AS | KIA175-1182 | KIA175-545 | KIA175-545 +
Cisplatin | KIA175-545 +
Doxo | KIA175-545 +
CPT |
0
1
2
3 | 1,03
1,04
2,2
2,23 | 0,76
2,04
1,67
1,52 | 0,84
1,05
1,37
1,62 | 0,71
1,10
1,72
1,95 | 0,89
1,05
1,39
1,34 | 0,79
1,12
1,69
1,88 |
- Cis: Cisplatin; Doxo: Doxorubicin; CPT:
Campthesin,
-
BEISPIEL 10
-
PHOSPHORYLIERUNG VON KIAA0175 DURCH ATM
IN REAKTION AUF GAMMA-BESTRAHLUNG
-
Ataxia
telangiectasia mutated (ATM) ist eine Kinase aus der Subfamilie
der PI-3-ähnlichen
Kinasen und spielt eine zentrale Rolle bei der Reaktion auf DNA-Schädigung.
Man nimmt an, dass ATM primär
die Reaktion auf eine γ-Bestrahlung
kontrolliert.
-
Die
Aminosäuremotive
SQ oder TQ sind die bevorzugten Stellen der Phosphorylierung von
ATM in zahlreichen seiner bekannten Substrate, einschließlich p53,
Chk2, Mdm2 usw. (Kim, S. T. et al., J. Biol. Chem. 1999 274(53):
37538–43).
KIAA0175 enthält
3 SQ (Ser 100, Ser 125, Ser 391)-Stellen.
-
GST-Fusionsproteine,
die die Aminosäuren
42–182,
227–325
und 327–517
von KIAA0175 enthielten, wurden exprimiert, aus Escherichia coli
gereinigt und auf ihre Fähigkeit
untersucht, als Substrat für
ATM in vitro zu fungieren. Die Proteine wurden mit ATM-Immunpräzipitaten
phosphoryliert. Eine Fusion, die die Aminosäuren 327–517 und S391Q
enthielt war ein Substrat für
ATM. Im Gegensatz dazu war die Phosphorylierung von zwei weiteren
KIAA0175-Fusionen, die die Aminosäuren 42–182 (enthal tend S100Q
und S125Q) und die Aminosäuren 227–325 ohne
SQ-Stellen umfassten,
nicht erfolgreich. Darüber
hinaus war die Phosphorylierung mit KIAA0175 (327–517) vergleichbar
mit derjenigen, die bei einigen anderen Substraten von ATM beobachtet wurde,
welche im selben Assay eingeschlossen waren, GST-p53 (1–106), GST-Chk2(1–222) und
GST-hDM2 (330–491).
-
Um
weiter zu testen, ob die KIAA0175-Phosphorylierung mittels ATM durch
eine DNA-Schädigung
reguliert wird, und um weitere putative Stellen der Phosphorylierung
zu kartieren, wurde Serin 391 zu Alanin mutiert. ATM, das aus Zellen
immunpräzipitiert
wurde, die mit γ-Bestrahlung
(IR) behandelt worden waren, zeigte eine erhöhte Phosphorylierung gegenüber KIAA0175
(327–517)
um den Faktor von etwa 2–3, ähnlich zu
der, die bei p53 oder Chk2 beobachtet wurde. Die Mutation von Serin
391 zu Alanin schaltete die durch Bestrahlung induzierte Phosphorylierung
durch ATM komplett aus. Diese Ergebnisse zeigen, dass ATM KIAA0175
direkt in vitro in Reaktion auf eine DNA-Schädigung phosphorylieren kann,
und es bestätigen,
dass die primäre
Stelle der Phosphorylierung am Serin 391 liegt.
-
Der
Fachmann wird erkennen oder in der Lage sein, lediglich unter Verwendung
von Standardexperimenten festzustellen, dass zahlreiche Äquivalente
zu den spezifischen Ausführungsformen
der vorliegend beschriebenen Erfindung bestehen. Solche spezifischen
Ausführungsformen
und Äquivalente
sollen von den nachfolgenden Ansprüche umfasst sein. SEQUENZPROTOKOLL