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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein HCV-RNA-Molekül, das in
geeigneten Zelllinien selbstreplizierend ist; insbesondere ein selbstreplizierendes
HCV-RNA-Konstrukt mit einem erhöhten
Wirkungsgrad bei der Gewährleistung
der Zellkulturreplikation.
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Hintergrund der Erfindung
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Hepatitis
C-Virus (HCV) ist weltweit der wichtigste ätiologische Auslöser von
durch Transfusion und durch allgemeine Umstände erworbene Nicht-A- Nicht-B-Hepatitis. Es wird
angenommen, dass weltweit mehr als 200 Millionen Personen mit dem
Virus infiziert sind. Bei einem hohen prozentualen Anteil von Virusträgern entsteht
eine chronische Infektion, wobei es in zahlreichen Fällen zu
einer chronischen Leberkrankheit kommt, der sogenannten chronischen
Hepatitis C. Bei dieser Gruppe besteht wiederum die starke Gefahr
von ernsthaften Leberkrankheiten, wie Leberzirrhose, hepatozellulärem Karzinom
und zum Tod führenden
terminalen Stadien von Lebererkrankungen. Der Mechanismus, gemäß dem HCV
seinen viralen Fortbestand gewährleistet
und eine hohe Rate an chronischen Lebererkrankungen hervorruft,
ist noch nicht vollständig
aufgeklärt.
Es ist nicht bekannt, wie HCV mit dem Wirtsimmunsystem in Wechselwirkung
tritt und diesem ausweicht. Ferner müssen die Rollen der zellulären und
humoralen Immunreaktionen beim Schutz gegen HCV-Infektionen und -Krankheiten
noch aufgeklärt
werden.
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Es
wurden verschiedene klinische Studien mit dem Ziel durchgeführt, pharmazeutische
Verbindungen zu identifizieren, die in wirksamer Weise zur Behandlung
von HCV-Infektionen bei von chronischer Hepatitis C betroffenen
Patienten befähigt
sind. Bei diesen Untersuchungen verwendete man Interferon-alpha, allein und in
Kombination mit anderen antiviralen Mitteln, wie Ribavirin. Derartige
Untersuchungen haben ergeben, dass eine erhebliche Anzahl der Teilnehmer
auf diese Therapien nicht reagiert und dass von den Teilnehmern,
die eine günstige
Reaktion zeigen, ein großer
Anteil nach Beendigung der Behandlung einen Rückfall erleidet. Bisher sind
keine antiviralen Verbindungen mit breitem Wirkungsspektrum zur
Behandlung einer HCV-Infektion bekannt.
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HCV
ist ein umhülltes
Plusstrang-RNA-Virus der Familie Flaviviridae. Das einzelsträngige HCV-RNA-Genom
weist eine positive Polarität
auf und besitzt einen einzigen offenen Leseraster (ORF) mit einer
Länge von
etwa 9 600 Nucleotiden, der für
ein lineares Polyprotein mit etwa 3010 Aminosäuren kodiert.
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In
infizierten Zellen wird dieses Polyprotein an mehreren Stellen durch
zelluläre
und virale Proteasen gespalten, wodurch strukturelle und nicht-strukturelle
(NS) Proteine entstehen. Die strukturellen Proteine (C, E1, E2 und
E2-p7) umfassen Polypeptide, die das Virusteilchen darstellen (Hijikata
et al., 1991; Grakoui et al., 1993 (a)). Die nicht-strukturellen
Proteine (NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A, NS5B) kodieren für Enzyme
oder zusätzliche
Faktoren, die die Replikation des HCV-RNA-Genoms katalysieren und regulieren.
Die Prozessierung der strukturellen Proteine wird durch Wirtszell-Proteasen
katalysiert (Hijikata et al., 1991). Die Erzeugung der reifen, nicht-strukturellen
Proteine wird durch zwei viral kodierte Proteasen katalysiert. Bei
der ersten handelt es sich um die von Zink abhängige NS2/3-Metalloprotease,
die eine Autokatalyse der Freisetzung des NS3-Proteins aus dem Polyprotein
bewirkt. Das freigesetzte NS3 enthält eine N-terminale Serinprotease-Domäne (Grakoui
et al., 1993 (b);. Hijikata et al., 1993) und katalysiert die restlichen
Spaltungen aus dem Polyprotein. Das freigesetzte NS4A-Protein übt mindestens
zwei Rollen aus. Erstens bildet es einen stabilen Komplex mit dem
NS3-Protein und unterstützt
die Membranlokalisierung des NS3/NS4A-Komplexes (Kim et al., Arch.
Virol., Bd. 144 (1999), S. 329–343),
und zweitens wirkt es als Kofaktor für die NS3-Protease-Aktivität. Dieser
membranassoziierte Komplex katalysiert wiederum die Spaltung der
verbleibenden Stellen am Polyprotein und bewirkt somit die Freisetzung
von NS4B, NS5A und NS5B (Gartenschlager et al., 1993; Grakoui et al.,
1993 (a); Hijikata et al., 1993; Love et al., 1996; Übersichtsartikel
von Kwong et al., 1998). Das C-terminale Segment des NS3-Proteins besitzt
auch Nucleosid-triphosphatase- und RNA-Helicase-Aktivität (Kim et
al., 1995). Die Funktion des Proteins NS4B ist unbekannt. NS5A,
ein hochgradig phosphoryliertes Protein, scheint für die Interferon-Resistenz
von verschiedenen HCV-Genotypen verantwortlich zu sein (Gale Jr.
et al., Virology, Bd. 230 (1997), S. 217; Reed et al., 1997). NS5B
ist eine RNA-abhängige
RNA-Polymerase (RdRp),
die an der Replikation von HCV beteiligt ist.
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Der
offene Leseraster des HCV-RNA-Genoms wird an seinem 5'-Ende von einer nicht-translatierten Region
(NTR) mit etwa 340 Nucleotiden flankiert, die als interne Ribosomen-Eintrittsstelle
(IRES) dient. An seinem 3'-Ende
wird es von einer NTR mit etwa 230 Nucleotiden flankiert. Sowohl
die 5'-NTR als auch
die 3'-NTR sind für die RNA-Genomreplikation
von Bedeutung. Die genomische Sequenzvarianz ist nicht gleichmäßig über das
Genom verteilt und die 5'-NTR
und Teile der 3'-NTR
stellen die am stärksten
konservierten Bereiche dar. Das authentische, hochgradig konservierte
3'-NTR ist Gegenstand
des
US-Patents 5,874,565 (Rice
et al.).
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Die
klonierten und charakterisierten partiellen und vollständigen Sequenzen
des HCV-Genoms wurden ferner bezüglich
geeigneter Ziele für
eine prospektive antivirale Therapie analysiert. Vier virale Enzymaktivitäten bieten
mögliche
Ziele, z. B. (1) die NS2/3-Protease; (2) der NS3/4A-Protease-Komplex;
(3) die NS3-Helicase;
und (4) die RNA-abhängige
RNA-Polymerase NS5B. Der NS3/4A-Protease-Komplex
und die NS3-Helicase wurden bereits kristallisiert und ihre dreidimensionale
Struktur wurde bestimmt (Kim et al., 1996; Yem et al., 1998; Love
et al., 1996; Kim et al., 1998; Yao et al., 1997; Cho et al., 1998).
Die RNA-abhängige RNA-Polymerase
NS5B wurde ebenfalls kristallisiert, wobei sich eine Struktur ergab,
die an andere Nucleinsäure-polymerasen
erinnert (Bressanelli et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Bd. 96
(1999), S. 13034–13039; Ago
et al. Structure, Bd. 7 (1999). S. 1417–1426; Lesburg et al., Nat.
Struct. Biol., Bd. 6 (1999), S. 937–943).
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Obgleich
mit diesen Enzymen wichtige Ziele für die Entwicklung einer Therapie
chronischer HCV-Infektionen bestimmt worden sind und trotz einer
weltweiten intensiven Suche nach geeigneten Inhibitoren mit Unterstützung durch
rationale Arzneistoffentwicklung ("rational drug design") und HTS besteht bei der Entwicklung
einer Therapie ein Hauptnachteil, nämlich das Fehlen von Zellkultursystemen
oder einfachen Tiermodellen, die eine direkte und zuverlässige Vermehrung
von HCV-Viren ermöglichen.
Das Fehlen eines wirksamen Zellkultursystems stellt bisher immer
noch den Hauptgrund dafür
dar, dass die HCV-Replikation nicht aufgeklärt worden ist.
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Obgleich
selbstreplizierende Flavi- und Pestivirus-RNAs beschrieben und für die Replikation
in verschiedenen Zelllinien in relativ hoher Ausbeute eingesetzt
worden sind, erwiesen sich ähnliche
Experimente mit HCV bisher nicht als erfolgreich (Khromykh et al.,
1997; Gehrens et al., 1998; Moser et al., 1998). Aus verschiedenen
Veröffentlichungen
ist bekannt, dass Zelllinien oder primäre Zellkulturen mit Hochtiter-Patientenseren
mit einem Gehalt an HCV infiziert werden können (Lanford et al., 1994;
Shimizu et al., 1993; Mizutani et al. 1996; Ikda et al., 1998; Fourner
et al., 1998; Ito et al., 1996). Jedoch ermöglichen diese virusinfizierten
Zelllinien oder Zellkulturen nicht den direkten Nachweis von HCV-RNA oder HCV-Antigenen.
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Ferner
ist aus den Veröffentlichungen
von Yoo et al., 1995, und Dash et al., 1997, bekannt, dass Hepatom-Zelllinien
mit synthetischer HCV-RNA, die durch in vitro-Transkription des
klonierten HCV-Genoms erhalten worden ist, transfiziert werden können. In
beiden Veröffentlichungen
gingen die Autoren von der grundlegenden Idee aus, dass es sich
beim viralen HCV-Genom um eine Plusstrang-RNA handelt, die nach
Transfektion in die Zelle direkt als mRNA wirkt, was die Synthese
von viralen Proteinen im Verlauf des Translationsprozesses ermöglicht,
so dass neue HCV-Teilchen HCV-Viren bilden könnten und ihre RNA durch RT-PCR nachgewiesen
werden könnte.
Jedoch zeigen die veröffentlichten
Ergebnisse der RT-PCR-Experimente, dass die HCV-Replikation in den
beschriebenen HCV-transfizierten Hepatomzellen nicht besonders wirksam
ist und nicht ausreicht, um die Qualität der Replikation zu messen,
ganz abgesehen von der Messung von Modulationen in der Replikation
nach Einwirkung von potentiellen antiviralen Arzneistoffen. Ferner
ist nicht bekannt, dass die hochgradig konservierte 3'-NTR für die Virusreplikation
wesentlich ist (Yanagi et al., 1999). Diese Kenntnis steht in striktem
Gegensatz zu den Angaben von Yoo et al., (a.a.O.) und Dash et al.
(a.a.O.), die für ihre
Experimente nur HCV-Genome mit kürzeren
3'-NTRs und nicht
das authentische 3'-Ende
des HCV-Genoms einsetzten.
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In
WO-98/39031 beschreiben
Rice et al. authentische HCV-Genom-RNA-Sequenzen, die insbesondere folgende
Bestandteile enthalten: a) die hochgradig konservierte 5'-terminale Sequenz "GCCAGCC"; b) die für das HCV-Polyprotein
kodierende Region; und c) authentische 3'-NTR-Sequenzen.
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In
WO-99/04008 beschreiben
Purcell et al. ein infektiöses
HCV-Klon, das ebenfalls nur die hochgradig konservierte 5'-terminale Sequenz "GCCAGC" enthält.
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Vor
kurzem beschrieben Lohman et al., (Science, Bd. 285 (1999), S. 110–113 und
Bartenschlager et al. (
CA 2 303
526 , offengelegt am 3. Oktober 2000, entsprechend
EP-1 043 399 ) ein HCV-Zellkultursystem, bei
dem die virale RNA (1377/NS2-3')
einer Selbstreplikation in den transfizierten Zellen mit einem solchen Wirkungsgrad
unterliegt, dass die Qualität
der Replikation genau und reproduzierbar gemessen werden kann. Die
Veröffentlichungen
von Lohman und Bartenschlager stellten den ersten Nachweis einer
HCV-RNA-Replikation in Zellkultur dar, wobei der Nachweis durch
direkte Messung mit Northern-Blots erfolgte. Dieses Replicon-System
und die darin beschriebenen Sequenzen stellen erneut die konservierte
5'-Sequenz "GCCAGC" heraus. Eine ähnliche
Beobachtung, die die Konservierung der 5'-NTR betont, wurde von Blight et al.,
(Science, Bd. 290 (2000), S. 1972–1974), und
WO-01/89364 , veröffentlicht am 29. November
2001, gemacht.
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Zusätzlich zur
Konservierung der 5-' und
3'-untranslatierten
Regionen in RNAs, die einer Replikation in Zellkultur unterliegen,
beschrieben drei weitere Veröffentlichungen
von Lohman et al., 2001, Krieger et al., 2001 und Guo et al., 2001,
kürzlich
eindeutige adaptive Mutanten innerhalb der HCV-Nicht-Strukturprotein-Kodierungsregion.
Von spezifischen Nucleotidänderungen,
die die Aminosäuren
der HCV-Nicht-Strukturproteine verändern, wurde gezeigt, dass
sie den Wirkungsgrad der Bereitstellung von stabilen, replizierenden HCV-Subgenom-Replicons in Kulturzellen
verstärken.
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Der
Anmelder hat nunmehr festgestellt, dass im Gegensatz zu sämtlichen
früheren
Berichten die hochgradig konservierte 5'-NTR durch Anpassung mutiert werden
kann, so dass eine HCV-RNA-Sequenz entsteht, die in Verbindungen
mit Mutationen in der HCV-Nicht-Strukturregion für einen höheren Wirkungsgrad der Transduktion
und/oder Replikation sorgt.
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Der
Anmelder hat ferner neue adaptive Mutationen innerhalb der HCV-Nicht-Strukturregion identifiziert,
die den Wirkungsgrad der Bereitstellung von fortdauernd replizierender
HCV-RNA in Zellkultur verbessern.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Alternative zu den existierenden Systemen, die ein HCV-RNA-Molekül, das selbstreplizierend
ist, umfassen. Die vorliegende Erfindung weist nach, dass das erste
Nucleotid des Plusstrang-Genoms A sein kann, als Alternative zu
G, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines einzigartigen HCV-RNA-Moleküls, das mit einem höheren Wirkungsgrad
einer Transduktion und/oder Replikation unterliegt. Der Anmelder
weist die Eignung dieses spezifischen RNA-Moleküls in einer Zelllinie und deren
Verwendung bei der Bewertung eines spezifischen Inhibitors der HCV-Replikation
nach.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine
5'-nicht-translatierte
Region des Hepatitis C-Virus
bereitgestellt, wobei hochgradig konserviertes Guanin in Position
1 durch Adenin ersetzt ist.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Hepatitis C-Virus-Polynucleotid, das
Adenin in Position 1 in der Nummerierung gemäß dem 1377/NS2-3'-Konstrukt (Lohmann
et al., 1999, Hinterlegungsnummer AJ242651) umfasst.
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Insbesondere
wird erfindungsgemäß ein selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotid
mit einem 5'-Terminus,
der ACCAGC umfasst (SEQ ID NO: 8), bereitgestellt, wobei es sich
beim ersten A dieser Sequenz um das Nucleotid in Position 1 der
5'-NTR handelt.
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Der
Ausdruck "erfindungsgemäßes selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotid" umfasst
jede dieser Modifikationen.
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Insbesondere
ist die vorliegende Erfindung auf ein erfindungsgemäßes selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotid abgestellt, das für ein Polyprotein kodiert, das
eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen
umfasst, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: R(1135)K; S(1148)G;
S(1560)G; K(1691)R; L(1701)F; I(1984)V; T(1993)A; G(2042)C; G(2042)R;
S(2404)P; L(2155)P; P(2166)L und M(2992)T.
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Insbesondere
ist die Erfindung auf ein erfindungsgemäßes selbstreplizierendes HCV-Polynucleotid abgestellt,
das für
ein Polyprotein kodiert, das eine der vorstehend beschriebenen Aminosäuresubstitutionen umfasst
und ferner die Aminosäuresubstitution
E(1202)G umfasst.
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Insbesondere
wird erfindungsgemäß ein selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotid
bereitgestellt, das für
ein Polyprotein kodiert, das eine G2042C- oder G2042R-Mutation umfasst.
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Insbesondere
wird erfindungsgemäß ein selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotid
bereitgestellt, das eine Nucleotidsubstitution G → A in Position
1 umfasst, wobei dieses Polynucleotid für ein Polyprotein kodiert, das
ferner eine G2042C- oder G2042R-Mutation umfasst.
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Insbesondere
kann das erfindungsgemäße Polynucleotid
in Form von RNA oder DNA, die zu RNA transkribiert werden kann,
vorliegen.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein Expressionsvektor bereitgestellt, der eine DNA-Form des vorstehenden
erfindungsgemäßen Polynucleotids
in funktioneller Verknüpfung
mit einem Promotor umfasst.
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Die
Erfindung stellt ferner eine Wirtszelle bereit, die mit dem erfindungsgemäßen selbstreplizierenden Polynucleotid
oder dem erfindungsgemäßen Vektor
gemäß den vorstehenden
Ausführungen
transfiziert ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner einen RNA-Replikationstest bereit,
der folgende Stufen umfasst:
- – das Inkubieren
der Wirtszelle gemäß den vorstehenden
Ausführungen
in Abwesenheit oder Gegenwart eines potentiellen Hepatitis C-Virus-Inhibitors;
- – das
Isolieren der gesamten zellulären
RNA aus den Zellen;
- – das
Analysieren der RNA, um die Menge an replizierter HCV-RNA zu messen;
und
- – das
Vergleichen der Konzentrationen an HCV-RNA in Zellen in Abwesenheit
und Gegenwart des Inhibitors.
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Ferner
ist die Erfindung auf ein Verfahren zum Testen einer Verbindung
auf Hemmung der HCV-Replikation abgestellt, das die folgenden Stufen
umfasst:
- a) das Behandeln der vorstehend beschriebenen
Wirtszelle mit der Verbindung;
- b) das Bewerten der behandelten Wirtszelle in Bezug auf eine
verringerte Replikation, wobei eine verringerte Replikation die
Fähigkeit
der Verbindung zur Hemmung der Replikation anzeigt.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung der bi-cistronischen Replicon-RNA.
Die Sequenzabweichungen zwischen dem I377/NS2-3'-Replicon gemäß Lohman et al., 1999, und
dem APGK12-Replicon sind unterhalb des Replicons angegeben. Anstelle
eines G-Nucleotids in der +1-Position im I377/NS2-3'-Replicon enthält das APGK12-Replicon
ein zusätzliches
G, was zu GG am 5'-Terminus
führt (das
erste G wird als Position –1 gezählt). In
der Linkerregion zwischen dem neo-Gen und der EMCV-IRES-Sequenz
weichen zwei Bereiche von I377/NS2-3' ab: 14 Nucleotide (CGCGCCCAGATGTT),
die in I377/NS2/3 nicht vorhanden sind, sind in Position 1184 in
APGK12 inseriert; 11 Nucleotide (1231–1241), die in I377/NS2-3' vorhanden sind, sind deletiert, um
APGK-12 zu erzeugen. In der NS5B-Kodierungsregion
wurde ein T in Position 8032 zu C mutiert, um eine Ncol-Restriktionsstelle
zu beseitigen.
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2 zeigt
Northern-Blots von RNA-transfizierten Huh-7-Zelllinien. 12 μg der gesamten
zellulären RNA
oder der Kontroll-RNA wurden an 0,5 % Agarose-Formaldehyd-Gelen getrennt und auf Hybond
N+-Papier übertragen, fixiert und (2A) radioaktiv mit HCV-spezifischer Minusstrang-RNA
geprüft,
die das Vorliegen der Plusstrang-Replicon-RNA nachweist. Bahnen
1 und 2: positive Kontrollen, die 109 Kopien
von in vitro-transkribierter APGK12-RNA enthalten. Bahn 3: negative
Kontrolle von gesamter zellulärer
RNA aus untransfizierten Huh-7-Zellen.
Bahnen 4 und 5: zelluläre
RNA aus B1- und B3-Zelllinien, in die DNA-Kopien des Neomycin-phosphotransferase-Gens
integriert sind. Bahn 6: gesamte zelluläre RNA aus einer Huh-7-Zelllinie
mit der Bezeichnung S22.3, die eine hohe Kopienzahl an subgenomischer
HCV-Replicon-RNA enthält,
wie durch den Pfeil betont wird. Weitere Zelllinien weisen keine
nachweisbare Replicon-RNA auf. 2B ist
identisch mit 2A, mit der Ausnahme,
dass das Blot radioaktiv mit HCV-spezifischer
Plusstrang-RNA geprüft
wurde, um die Anwesenheit von HCV Minusstrang-RNA nachzuweisen.
Bei den Bahnen 1 und 2 handelt es sich um positive Kontrollbahnen,
die 109 Kopien der HCV-Minusstrang-RNA von
voller Länge
enthalten. Die Bahn 6, die 12 μg
der gesamten zellulären
RNA aus der Zelllinie S22.3 enthält,
beinhaltet nachweisbare Minusstrang-Replicon-RNA in der erwarteten
Größe von 8–9 Kilobasen.
M stellt die Migration von nicht-radioaktiven Molekulargrößenmarkern
am Agarosegel dar. 28s stellt die Migration der ribosomalen 28s-RNA
dar und ist für
den Nachweis dieser Spezies in Proben von gesamter zellulärer RNA
verantwortlich.
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3 zeigt
die indirekte Immunofluoreszenz eines HCV-Nicht-Strukturproteins in der S22.3-Zelllinie. Die
indirekte Immunofluoreszenz wurde an Zellen durchgeführt, die
gezüchtet,
fixiert, permeabilisiert und einem polyklonalen Kaninchen-Antikörper, der
spezifisch für
ein Segment des HCV-NS4A-Proteins war, ausgesetzt worden waren.
Sekundärer
Ziegen-anti-Kaninchen-Antikörper,
der mit Red-Fluor-Alexa 594 (molekulare Sonden) konjugiert war,
wurde zum Nachweis verwendet. Die oberen Felder zeigen die Ergebnisse
der Immunofluoreszenz (Objektiv 40X) und die spezifische Färbung der
S22.3-Zellen. Die unteren Felder zeigen das identische Feld von
Zellen bei Betrachtung mit einem diffraktiven Interferenzkontrastmikroskop
(DIC). Der Großteil
der S22.3-Zellen
(3A) im Feld färbte sich positiv auf HCV-NS4A-Protein,
das im Zytoplasma lokalisiert ist, während die B1-Zellen (36), die keine HCV-Proteine exprimieren,
nur eine Färbung
auf Hintergrundniveau aufweisen.
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4 zeigt
Western-Blots nach SDS-PAGE-Trennung der gesamten Proteine, die
aus drei Zelllinien extrahiert worden sind: (i) naive Huh-7-Zelllinie,
(ii) gegen Neomycin resistente Huh-7-Zelllinie B1 und (iii) die S22.3-Zelllinie.
Die Felder A, B und C zeigen die Ergebnisse von Western-Blots bei
Prüfung
mit polyklonalen Antiseren, die spezifisch für Neomycin-phosphotransferase
(NPT), HCV-NS3 bzw. HCV-NS5B sind. Eine Sichtbarmachung erfolgte
durch autoradiographischen Nachweis eines chemilumineszierenden,
reaktiven, sekundären
Ziegen-anti-Kaninchen-Antikörpers.
Das Feld A zeigt, dass die S22.3-RNA-Replicon-Zelllinie
das NPT-Protein in höheren
Konzentrationen als Kontroll-B1-Zellen
exprimiert und dass die naive Huh-7-Zelllinie nicht das NPT-Protein
erzeugt. Die Felder B und C zeigen, dass nur die S22.3-Zelllinie
die reifen HCV-NS3- bzw.
NS5B-Proteine erzeugt. M bedeutet Molekulargewicht (in Kilodalton)
von vorher gefärbten
Polypeptidmarkern.
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5A und 5B identifizieren
die Nucleotid- bzw. Aminosäuresequenzen,
die sich von der APGK12-Sequenz in den verschiedenen bi-cistronischen
HCV-Replicons unterscheiden.
Das adaptierte S22.3-Replicon stellt ein Replicon der ersten Generation
dar, das im Anschluss an die Transfektion von aus der APGK12-Matrize
transkribierter RNA ausgewählt
worden ist. R3, R7, R16 sind Replicons der zweiten Generation, die
im Anschluss an die Transfektion von RNA, die aus der S22.3-Replicon-Zelllinie
der ersten Generation isoliert worden ist, ausgewählt wurden. 5A: Nucleotidmutationen, die in jeder der adaptierten
Replicons charakterisiert wurden, sind neben dem entsprechenden
Segment des Replicons angegeben (IRES, NS3, NS4A, NS5A und NS5B). 5B: die Aminosäurenummern
sind entsprechend dem HCV-Polyprotein von voller Länge nummeriert,
wobei die erste Aminosäure
im zweiten Cistron der Aminosäure
810 in NS2 des I377/NS2-3'-Konstrukts
entspricht.
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6 zeigt
den Wirkungsgrad der Kolonienbildung von vier in vitro-transkribierten subgenomischen, bi-cistronischen
HCV-Replicon-RNAs. Das APGK12 dient als Referenzsequenz; die Initiationsnucleotide
von HCV-IRES in jedem der Konstrukte und die Aminosäureunterschiede
(zu der APGK12-Referenzsequenz)
in der nicht-strukturellen HCV-Region für die beiden R3-rep sind hervorgehoben.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in vitro transkribierten APGK-12-RNAs,
die entweder ein 5'G
oder ein 5'A beherbergen,
Kolonien mit dem gleichen Wirkungsgrad (etwa 80 cfu/μg in den
Feldern A und B) nach Selektion mit 0,25 mg/ml G418 bilden. Aus
der R3-Zelllinie der zweiten Generation isolierte RNA wurde revers
in DNA transkribiert und in das pAPGK12-Vektorgerüst kloniert,
um das R3-rep zu erzeugen, das sequenziert wurde und von dem festgestellt wurde,
dass es für
zusätzliche
Veränderungen
kodiert, die die L(2155)P-Substitution im NS5A-Segment des HCV-Polyproteins
beinhalten (vergl. R3-rep-Sequenz mit der R3-Sequenz in den Tabellen
2 und 3). Verschiedene Mengen an R3-rep-5'G wurden ebenfalls transfiziert, was
zu einem Wirkungsgrad der Kolonienbildung von 2 × 106 cfu/μg RNA führte (Feld
D).
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7 zeigt
ein typisches RT-PCR-Amplifikationsdiagramm (linkes Feld) und die
graphische Wiedergabe der Ct-Werte bei Auftragung gegen die bekannte
HCV-RNA-Menge in einer Eichkurve (rechtes Feld). Die im linken Feld
aufgetragenen Kurven stellen die Zunahme des Fluoreszenz-Reportersignals
(delta-Rn) bei Auftragung gegen die PCR-Zykluszahl für eine vorgegebene
Menge an HCV-Replicon-RNA dar. Der Ct-Wert wird durch Bestimmen
des Punkts erhalten, an dem die Fluoreszenz einen willkürlichen
Wert (horizontale Linie) übersteigt.
Das rechte Feld zeigt die lineare Beziehung zwischen der RNA-Kopienzahl der vorgegebenen Standards
(große
schwarze Punkte) zu Beginn und dem Ct-Wert. Kleinere Punkte stellen
die Ct-Werte von RNA-Proben (mit einem Gehalt an einer unbekannten
Menge an HCV-Replicon-RNA). aus S22.3-Zellen dar, die mit verschiedenen
Konzentrationen eines spezifischen Inhibitors der HCV-Replikation behandelt
worden sind.
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8 zeigt
den Einfluss einer steigenden Konzentration an Inhibitor A auf die
HCV-RNA-Replicon-Konzentrationen in Huh7-Zellen. S22.3-Zellen wurden
in Gegenwart von steigenden Konzentrationen an Inhibitor A (von
0,5 nM bis 1024 nM) gezüchtet.
Die Inhibitor-Dosis-Reaktionskurve ist das Ergebnis von 11 Konzentrationen,
die sich durch serielle Zweifachverdünnungen (1:1) ergaben. In die
Versuchsreihe wurde im Versuchsverlauf auch eine Kontrollvertiefung
ohne Inhibitor aufgenommen. Die Zellen wurden 4 Tage in einem 5
% CO2-Inkubator bei 37 °C inkubiert. Die gesamte zelluläre RNA wurde
extrahiert und aufgrund der optischen Dichte quantitativ bestimmt.
HCV-Replicon-RNA wurde durch Echtzeit-RT-PCR bewertet und als Genomäquivalente/μg gesamte
RNA als Funktion der Inhibitorkonzentration aufgetragen.
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Definitionen
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Sofern
nichts anderes angegeben ist, haben die wissenschaftlichen und technologischen
Ausdrücke und
Nomenklaturen, die hier verwendet werden, die gleichen Bedeutungen,
wie sie dem Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet geläufig sind.
Im allgemeinen handelt es sich bei den Zellzüchtungsverfahren, der Infektion,
den molekularbiologischen Methoden und dergl. um auf dem einschlägigen Gebiet übliche Verfahren. Derartige
Techniken finden sich in Handbüchern,
wie Sambrook et al. (1989) und Ausubel et al. (1994).
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Nucleotidsequenzen
werden hier durch den Einzelstrang in Richtung von 5' nach 3' von links nach rechts
angegeben, wobei die üblichen
Einbuchstaben-Nucleotidsymbole
gemäß den Empfehlungen
der IUPAC-IUB-Biochemical Nomenclature Commission (1972) verwendet
werden.
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Die
vorliegende Beschreibung nimmt Bezug auf eine Anzahl von routinemäßig verwendeten
Ausdrücken
auf dem Gebiet der rekombinanten DNA-Technologie (rDNA). Dennoch werden Definitionen
für ausgewählte Beispiele
derartiger rDNA-Ausdrücke
aus Gründen
der Klarheit und der Konsistenz vorgelegt.
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Der
hier verwendete Ausdruck "DNA-Segment
oder -Molekül
oder -Sequenz" bezieht
sich auf Moleküle,
die aus den Desoxyribonucleotiden Adenin (A), Guanin (G), Thymin
(T) und/oder Cytosin (C) bestehen. Diese Segmente, Moleküle oder
Sequenzen treten in der Natur auf oder ergeben sich durch Synthese.
Beim Lesen in Übereinstimmung
mit dem genetischen Code können
diese Sequenzen für
eine lineare Strecke oder Sequenz von Aminosäuren kodieren, die als Polypeptid,
Protein, Proteinfragment und dergl. bezeichnet werden können.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Gen" ist auf dem einschlägigen Gebiet
bekannt und betrifft eine Nucleinsäuresequenz, die für ein einzelnes
Protein oder Polypeptid kodiert. Das Polypeptid kann durch eine
Sequenz von voller Länge
oder durch einen beliebigen Teil der Kodierungssequenz kodiert werden,
sofern die funktionelle Aktivität
des Proteins erhalten bleibt.
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Ein "Strukturgen" definiert eine DNA-Sequenz,
die in RNA transkribiert und zu einem Protein translatiert wird,
das eine spezifische Strukturfunktion zur Bildung der viralen Teilchen
aufweist. "Strukturproteine" definieren die HCV- Proteine, die in
die Virusteilchen eingebaut werden, nämlich Kern "C",
E1, E2 und E2-p7.
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"Nicht-Strukturproteine" definieren HCV-Proteine,
die nicht in viralen Teilchen enthalten sind, nämlich NS2, NS3, NS4A, NS5A
und NS5B.
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Eine "Restriktionsendonuclease" oder ein "Restriktionsenzym" ist ein Enzym, das
eine spezifische Basensequenz (üblicherweise
mit einer Länge
von 4, 5 oder 6 Basenpaaren) in einem DNA-Molekül erkennen und das DNA-Molekül an jeder
Stelle, wo diese Sequenz auftritt, spalten kann. Ein Beispiel für ein derartiges Enzym
ist EcoRI, das die Basensequenz G↓AATTC erkennt und ein DNA-Molekül an dieser
Erkennungsstelle spaltet.
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"Restriktionsfragmente" sind DNA-Moleküle, die
durch Verdau von DNA mit einer Restriktionsendonuclease erzeugt
werden. Jedes gegebene Genom oder DNA-Segment kann durch eine bestimmte
Restriktionsendonuclease in mindestens zwei diskrete Moleküle von Restriktionsfragmenten
gespalten werden.
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"Agarose-Gelelektrophorese" ist ein analytisches
Verfahren zum Fraktionieren von Polynucleotidmolekülen auf
der Grundlage ihrer Größe. Das
Verfahren beruht auf der Tatsache, dass Nucleinsäuremoleküle durch ein Gel (wie durch
ein Sieb) wandern, wobei das kleinste Molekül die größte Beweglichkeit aufweist
und am raschesten durch das Gel wandert. Die Siebeigenschaften des
Gels verlangsamen die größten Moleküle, so dass
diese die geringste Beweglichkeit besitzen. Die fraktionierten Polynucleotide
können
durch Färbung des
Gels unter Anwendung bekannter Verfahren, durch Nucleinsäure-Hybridisierung oder
durch Markierung der fraktionierten Moleküle mit einer nachweisbaren
Markierung sichtbar gemacht werden. Alle diese Verfahren sind aus
dem Stand der Technik bekannt; spezielle Verfahren finden sich bei
Ausubel et al. (a.a.O.).
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Ein "Oligonucleotid" oder ein "Oligomer" ist ein Molekül aus zwei
oder mehr Desoxyribonucleotiden oder Ribonucleotiden, vorzugsweise
aus mehr als drei Bestandteilen. Die genaue Größe des Moleküls hängt von
zahlreichen Faktoren ab, die wiederum von der letztendlichen Funktion
oder Verwendung des Oligonucleotids abhängen. Ein Oligonucleotid kann
synthetisch, durch Klonierung oder durch Amplifikation erhalten
werden.
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Eine "Sequenzamplifikation" ist ein Verfahren
zur Erzeugung großer
Mengen einer Zielsequenz. Im allgemeinen werden ein oder mehr Amplifikationsprimer
an eine Nucleinsäuresequenz
angelagert. Unter Verwendung geeigneter Enzyme werden Sequenzen,
die sich neben oder zwischen den Primern befinden, amplifiziert.
Ein hier verwendetes Amplifikationsverfahren ist die Polymerase- Kettenreaktion (PCR),
die in Verbindung mit reverser Transkriptase (RT) zur Erzeugung
amplifizierter DNA-Kopien von spezifischen RNA-Sequenzen verwendet
werden kann.
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Ein "Amplifikationsprimer" bezeichnet ein Oligonucleotid,
das zur Anlagerung an eine RNA- oder DNA-Region neben einer Zielsequenz
befähigt
ist und als Initiationsprimer für
die DNA-Synthese unter Bedingungen, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind, dient. Das synthetisierte Primer-Erweiterungsprodukt
ist komplementär
zur Zielsequenz.
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Der
Ausdruck "Domäne" oder "Region" betrifft eine spezifische
Aminosäuresequenz,
die eine spezifische Funktion oder eine Struktur innerhalb eines
Proteins definiert. Ein Beispiel hierfür ist die NS3-Protease-Domäne, die
im HCV-Nichtstruktur-Polyprotein enthalten ist.
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Die
Ausdrücke "Plasmid", "Vektor" oder "DNA-Konstrukt" sind aus dem Stand
der Technik bekannt und beziehen sich auf beliebige genetische Elemente,
einschließlich
(ohne Beschränkung
hierauf), Plasmid-DNA, Phagen-DNA, Virus-DNA und dergl., die die Oligonucleotidsequenzen
oder die erfindungsgemäßen Sequenzen
einbauen können
und als DNA-Vehikel dienen, in die die erfindungsgemäße DNA kloniert
werden kann. Es gibt zahlreiche Typen von Vektoren, die aus dem
Stand der Technik bekannt sind.
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Der
Ausdruck "Expressionsvektor" definiert einen
Vektor gemäß den vorstehenden
Angaben, der aber dazu dient, die Expression einer inserierten Sequenz
im Anschluss an die Transformation oder Transfektion in einen Wirt
zu ermöglichen.
Das klonierte Gen (inserierte Sequenz) wird üblicherweise unter die Kontrolle
von Kontrollelementsequenzen, wie Promotorsequenzen, gestellt. Derartige
Expressionskontrollsequenzen variieren je nach dem, ob der Vektor
dafür konzipiert
ist, das funktionell verknüpfte
Gen in vitro oder in vivo in einem prokaryontischen oder eukaryontischen
Wirt oder in beiden (Shuttle-Vektoren) zu exprimieren. Sie können zusätzlich Transkriptionselemente,
wie Enhancer-Elemente,
Terminationssequenzen, gewebespezifische Elemente und/oder Translationsinitiationsstellen
und -terminationsstellen umfassen.
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Eine
Wirtszelle oder Indikatorzelle ist durch exogene oder heterologe
DNA (z. B. ein DNA-Konstrukt) oder RNA "transfiziert", wenn eine derartige Nucleinsäure in das
Innere der Zelle eingeführt
worden ist. Die transfizierende DNA kann in die chromosomale DNA,
die das Genom der Zelle bildet, integriert (kovalent gebunden) werden
oder nicht. In Prokaryonten, Hefe und Säugetierzellen kann beispielsweise
die transfizierende/transformierende DNA in einem episomalen Element,
wie einem Plasmid, aufrechterhalten werden. In Bezug auf eukaryontische
Zellen handelt es sich bei einem Beispiel einer in stabiler Weise
transfizierten Zelle um eine Zelle, bei der die transfizierende
DNA in ein Chromosom integriert worden ist und von Tochterzellen
durch Chromosomen-Replikation
vererbt wird. Eine Wirtszelle oder Indikatorzelle kann mit RNA transfiziert
werden. Eine Zelle kann in stabiler Weise mit RNA transfiziert werden,
wenn die RNA einer Replikation unterliegt und Kopien der RNA bei
der Zellteilung in Tochterzellen gelangen. Diese Stabilität wird durch
die Fähigkeit
der eukaryontischen Zelle zur Bildung von Zelllinien oder Klonen,
die aus einer Population von Tochterzellen mit einem Gehalt der
transfizierenden DNA oder RNA bestehen, nachgewiesen. Transfektionsverfahren
sind aus dem Stand der Technik bekannt (Sambrook et al., 1989; Ausubel
et al., 1994). Wenn die RNA für
einen genetischen Marker kodiert, der einen feststellbaren Phänotyp verleiht,
z. B. antibiotische Resistenz, kann die stabile Transfektion der
replizierenden RNA dadurch überwacht
werden, dass die Wirtszelle einen derartigen Phänotyp annimmt.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Transduktion" bezieht sich auf
die Übertragung
eines genetischen Markers auf Wirtszellen durch die stabile Transfektion
von replizierender RNA.
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Die
für die
Ausübung
der Erfindung geeigneten Nucleotidsequenzen und Polypeptide umfassen
(ohne Beschränkung
hierauf) Mutanten, Homologe, Subtypen, Quasispezies, Allelen und
dergl. Es ist darauf hinzuweisen, dass im allgemeinen die erfindungsgemäßen Sequenzen
für ein
Polyprotein kodieren. Für
einen Fachmann ist es ersichtlich, dass das erfindungsgemäße Polyprotein
oder beliebige Varianten, Derivate oder Fragmente davon einer Autoprozessierung
zu einer aktiven Protease unterliegen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Variante" bezeichnet im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung ein aus einer Sequenz von Nucleinsäuren oder
Aminosäuren
bestehendes Molekül,
das eine biologische Aktivität
(entweder funktionell oder strukturell) aufweist, die in erheblichem
Maße der
Aktivität
der ursprünglichen
Sequenz ähnlich
ist. Diese Variante kann aus gleichen oder unterschiedlichen Spezies
stammen und es kann sich um natürliche
oder um synthetisch hergestellte Varianten handeln. Derartige Varianten
umfassen Aminosäuresequenzen
mit Substitutionen, Deletionen oder Additionen von einer oder mehreren
Aminosäuren, vorausgesetzt,
dass die biologische Aktivität
des Proteins erhalten bleibt. Das gleiche gilt für Varianten von Nucleinsäuresequenzen,
die Substitutionen, Deletionen oder Additionen von einem oder mehreren
Nucleotiden aufweisen können,
vorausgesetzt, dass die biologische Aktivität der Sequenz im allgemeinen
erhalten bleibt.
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Der
Ausdruck "Derivat" umfasst beliebige
der vorstehend beschriebenen Varianten, wenn sie einen zusätzlichen
chemischen Rest umfassen, der normalerweise nicht Bestandteil dieser
Moleküle
ist. Diese chemischen Reste können
verschiedenen Zwecken dienen, wozu eine Verbesserung der Löslichkeit
des Moleküls, der
Absorption und der biologischen Halbwertszeit, eine Verringerung
der Toxizität
und eine Beseitigung oder Verringerung von unerwünschten Nebenwirkungen gehören. Ferner
können
diese Reste zur Markierung oder Bindung verwendet werden oder sie
können
in Fusionsprodukten enthalten sein. Verschiedene Reste, die zur Vermittlung
der vorstehend beschriebenen Wirkungen geeignet sind, finden sich
in Remington, The Science and Practice of Pharmacy (1995). Methoden
zur Kupplung derartiger Reste an ein Molekül sind aus dem Stand der Technik
bekannt.
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Der
Ausdruck "Fragment" bezieht sich auf
ein beliebiges Segment einer identifizierten DNA-, RNA- oder Aminosäuresequenz
und/oder ein beliebiges Segment von einer der vorstehend beschriebenen
Varianten oder Derivaten, wobei die biologische Aktivität (funktionell
oder strukturell) entsprechend dem Erfordernis der Erfindung im
Wesentlichen erhalten bleibt.
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Der
Ausdruck "Variante", "Derivat" und "Fragment", wie er erfindungsgemäß verwendet
wird, bezieht sich auf Proteine oder Nucleinsäuremoleküle, die isoliert/gereinigt,
chemisch synthetisiert oder durch rekombinante DNA-Technik erzeugt
werden können.
Alle diese Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt. Wie
nachstehend durch Beispiele belegt, lassen sich die erfindungsgemäß verwendeten
Nucleotidsequenzen und Polypeptide modifizieren, z. B. durch in
vitro-Mutagenese.
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Der
hier verwendete Ausdruck "HCV-Polyprotein-Kodierungsregion" bedeutet den Bereich
eines Hepatitis C-Virus, der für
den offenen Leseraster (ORF) des Polyproteins kodiert. Dieser ORF
kann für
Proteine kodieren, die mit Wildtyp-HCV-Proteinen identisch sind
oder sich von diesen unterscheiden. Der ORF kann auch nur für einen
Teil des funktionellen Proteins, das durch die Wildtyp-Polyprotein-Kodierungsregion
kodiert wird, kodieren. Das darin kodierte Protein kann auch aus
verschiedenen Isolaten von HCV stammen und auch ein Nicht-HCV-Protein
kann darin kodiert werden.
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Die
hier im Zusammenhang mit einem Polynucleotidmolekül verwendete
Abkürzung "NTR" bedeutet eine nicht-translatierte
Region. Der Ausdruck "UTR" bedeutet eine untranslatierte
Region. Beide Ausdrücke werden
in austauschbarer Weise verwendet.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Insbesondere
stellt die Erfindung ein selbstreplizierendes HCV-Polynucleotidmolekül bereit,
das einen 5'-Terminus
umfasst, der aus ACCAGC (SEQ ID NO: 8) besteht.
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Erfindungsgemäß wird insbesondere
ein HCV-Polynucleotid bereitgestellt, das folgendes umfasst:
- – eine
5'-nicht translatierte
Region (NTR), die die Sequenz ACCAGC an oder in der Nähe ihres
5'-Terminus umfasst,
d. h. wobei es sich beim ersten A der Sequenz um das Nucleotid in
Position 1 der 5'-NTR
handelt;
- – eine
HCV-Polyprotein-Kodierungsregion; und
- – eine
3'-NTR-Region.
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Insbesondere
ist die vorliegende Erfindung auf ein erfindungsgemäßes selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotid abgestellt, das eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen
umfasst, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: R(1135)K; S(1148)G;
S(1560)G; K(1691)R; L(1701)F; I(1984)V; T(1993)A; G(2042)C; G(2042)R;
S(2404)P; L(2155)P; P(2166)L und M(2992)T.
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Insbesondere
ist die Erfindung auf ein selbstreplizierendes HCV-Polynucleotid abgestellt,
das für
ein Polyprotein kodiert, das eine oder mehrere der vorstehend beschriebenen
Aminosäuresubstitutionen
umfasst und ferner die Aminosäuresubstitution
E(1202)G umfasst.
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Alternativ
ist die vorliegende Erfindung auf ein erfindungsgemäßes selbstreplizierendes
HCV-Polynucleotidmolekül
abgestellt, das eine G2042C/R-Mutation
umfasst.
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Insbesondere
wird erfindungsgemäß ein HCV-Polynucleotidkonstrukt
bereitgestellt, das folgendes umfasst:
- – eine 5'-NTR-Region, die
die Sequenz ACCAGC an ihrem 5'-Terminus
umfasst;
- – eine
HCV-Polyproteinregion, die für
ein HCV-Polyprotein kodiert, das eine G(2042)C- oder eine G(2042)R-Mutation
umfasst; und
- – eine
3'-NTR-Region.
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Vorzugsweise
handelt es sich beim erfindungsgemäßen Polynucleotidkonstrukt
um ein DNA- oder RNA-Molekül.
Insbesondere handelt es sich beim Konstrukt um ein RNA-Molekül. Ganz
besonders handelt es sich beim Konstrukt um ein DNA-Molekül.
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Insbesondere
ist die Erfindung auf ein RNA-Molekül abgestellt, das durch das
DNA-Molekül
kodiert wird, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus SEQ ID NO:
2, 4, 5, 6, 7, 24 und 25 besteht.
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Ganz
besonders stellt die Erfindung ein DNA-Molekül bereit, das aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus SEQ ID NO: 2, 4, 6, 24 und 25 besteht.
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Die
Erfindung ist ferner auf einen Expressionsvektor abgestellt, der
DNA-Formen des vorstehenden Polynucleotids
in funktioneller Verknüpfung
mit einem Promotor umfasst.
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Insbesondere
ist der Promotor aus der Gruppe ausgewählt, die aus T3, T7 und SP6
besteht.
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Die
Erfindung ist ferner auf eine Wirtszelle abgestellt, die mit dem
vorstehend beschriebenen selbstreplizierenden Polynucleotid oder
Vektor transfiziert ist. Insbesondere handelt es sich bei der Wirtszelle
um eine eukaryontische Zelllinie. Insbesondere handelt es sich bei
der eukaryontischen Zelllinie um eine hepatische Zelllinie. Ganz
besonders handelt es sich bei der hepatischen Zelllinie um Huh-7.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen RNA-Replikationstest bereit,
der folgende Stufen umfasst:
- a) das Inkubieren
der Wirtszelle gemäß den vorstehenden
Ausführungen
unter Bedingungen, die sich für die
RNA-Replikation eignen;
- b) das Isolieren der gesamten zellulären RNA aus den Zellen; und
- c) das Analysieren der RNA, um die Menge an replizierter HCV-RNA
zu messen.
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Vorzugsweise
wird die Analyse der RNA-Konzentrationen in Stufe c) durchgeführt, indem
man die RNA durch Echtzeit-RT-PCR-Analyse unter Verwendung von HCV-spezifischen
Primern amplifiziert, um die Menge an replizierter HCV-RNA zu messen.
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Alternativ
umfasst das Konstrukt ein Reportergen und die Analyse der RNA-Konzentrationen in
Schritt c) wird durch Bestimmung der Konzentration des exprimierten
Reporters vorgenommen.
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Die
Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zum Testen einer Verbindung
auf Hemmung der HCV-Replikation abgestellt, das die folgenden Schritte
umfasst:
- a) das Durchführen von Schritt a) gemäß den Angaben
für den
vorstehenden Test in Gegenwart oder Abwesenheit der Verbindung;
- b) das Isolieren der gesamten zellulären RNA aus den Zellen; und
- c) das Analysieren der RNA, um die Menge an replizierter HCV-RNA
zu messen;
- d) das Vergleichen der Konzentrationen an HCV-RNA in Zellen
in Abwesenheit und Gegenwart des Inhibitors,
wobei verringerte
RNA-Konzentrationen ein Anzeichen für die Fähigkeit der Verbindung zur
Hemmung der Replikation darstellen.
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Vorzugsweise
wird die Zelllinie mit der Testverbindung etwa 3–4 Tage bei einer Temperatur
von etwa 37 °C
inkubiert.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Replicon-Konstrukte (APGK-12; 1)
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pET9a-EMCV
wurde erhalten durch Verknüpfen
des Oligonucleotid-Linkers 5'-gaattccagatggcgcgcccagatgttaaccagatccatggcacactctagagtactgtcgac-3' (SEQ ID NO: 9) mit
pET-9a (Novagen), das mit EcoRI und SalI geschnitten wurde, um den
Vektor pET-9a-mod zu bilden. Der Linker enthält die folgenden Restriktionsstellen:
EcoRI, AscI, HpaI, NcoI, XbaI, ScaI, SalI. Das EMCV-IRES wurde durch
PCR aus dem Vektor pTM1 mit den Primern 5'-cggaatcgttaacagaccacaacggtttccctc-3' (SEQ ID NO: 10)
und 5'-ggcgtacccatggtattatcgtgtttttca-3' (SEQ ID NO: 11)
amplifiziert und über
EcoRI und Ncol in pET-9a-mod ligiert, um pET-9a-EMCV zu bilden.
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Die
Sequenz von HCV-NS2 bis -NS5B, gefolgt von der 3'-UTR von HCV wurde aus dem Replicon-Konstrukt
I377/NS2-3' (Lohman
et al., 1999; Hinterlegungsnummer AJ242651) erhalten und durch Operon
Technologies Inc. mit einem Austausch von T zu C an der NcoI-Stelle
in NS5B am Nucleotid 8032 synthetisiert. Diese Sequenz wurde aus
einem Gen OpR-Vektor (Operon Technologies)
mit Ncol und ScaI freigesetzt und in pET-9a-EMCV transferiert, um
pET-9a-EMCV-NS2-5B-3'-UTR
zu bilden. pET-9a-HCV-neo wurde durch Amplifikation des HCV-IRES
aus einer HCV-cDNA, die aus Patientenserum isoliert worden war,
mit den Primern 5'-gcatatgaattctaatacgactcactataggccagcccccgattg-3' (SEQ ID NO: 12)
mit einem Gehalt an einem T7-Promotor und 5'-ggcgcgccctttggtttttctttgaggtttaggattcgtgctcat-3' (SEQ ID NO: 13) und durch Amplifikation
des Neomycin-Phosphotransferase-Gens
aus dem Vektor pcDNA 3.1 (Invitrogen) mit den Primern 5'-aaagggcgcatgattgaacaagatggattgcacgca-3' (SEQ ID NO: 14)
und 5'-gcatatgttaactcagaagaactcgtcaagaaggcgata-3' (SEQ ID NO: 15)
erhalten. Diese beiden PCR-Fragmente wurden vermischt und mit den
Primern 5'-gcatatgaattctaatacgactcactataggccagcccccgattg-3' (SEQ ID NO: 16)
und 5'-gcatatgttaactcagaagaactcgtcaagaaggcgata-3' (SEQ ID NO: 15)
amplifiziert, mit EcoRI und HpaI geschnitten und in pET-9a-mod transferiert,
um pet-9a-HCV-neo zu bilden. Die EMCV-NS2-5B-3'-UTR wurde aus pET-9a-EMCV-NS2-5B-3'-UTR mit HpaI und
ScaI freigesetzt und in pet-9a-HCV-neo übertragen, das mit HpaI geschnitten
wurde, um pET-9a-APGK12 zu bilden. Dieses Insert wurde mit spezifischen
aufeinanderfolgenden Primern unter Verwendung des ABI PrismR BigDyeR-Terminator-Zyklus-Sequenzierungskits
sequenziert und an einem ABI PrismR 377-DNA-Sequenziergerät analysiert.
Die Sequenz ist in SEQ ID NO: 1 dargestellt.
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RNA-in vitro-Transkription
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PET-9a-APGK12-DNA
wurde mit ScaI für
die Expression des Replicons von voller Länge oder mit BglII für die Expression
einer verkürzten
negativen Kontroll-RNA geschnitten. Die DNA wurde an 1 % Agarosegel analysiert
und durch Phenol/Chloroform-Extraktion gereinigt. RNA wurde unter
Verwendung eines T7-RibomaxR-Kits (Promega) erzeugt, wonach sich die
Extraktion mit Phenol/Chloroform und die Fällung mit 7,5 M LiCl2 anschloss. Die RNA wurde 15 Minuten mit
DNAse I behandelt, um die DNA-Matrize zu entfernen, und ferner mit
einer RNeasyR-Säule (Qiagen) gereinigt. Die
RNA-Integrität
wurde an einem denaturierenden 1 % Formaldehyd-Agarosegel verifiziert.
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Beispiel 2
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Primäre Transfektion
von Huh7-Zellen und Selektion von Replicon-Zelllinien Humane Hepatom-Huh7-Zellen
(Health Science Research Resources Bank, Osaka, Japan) wurden in
10 % FBS/DMEM gezüchtet.
Die Zellen wurden bis zu einer 70%igen Konfluenz gezüchtet, trypsiniert,
mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) gewaschen und auf
1 × 107 Zellen/m1 PBS eingestellt. 800 μl Zellen
wurden in 0,4 cm-Küvetten übertragen
und mit 15 μg
Replicon-RNA vermischt. Die Zellen wurden unter Anwendung von 960 μF, 300 V
~18 msec der Elektroporation unterworfen und gleichmäßig auf
zwei 15 cm-Gewebekulturplatten verteilt und 24 Stunden in einem
Gewebekultur-Inkubator inkubiert. Die Selektion der ersten und zweiten
Generation von Replicon-Zelllinien wurde mit 10 % FBS/DMEM-Medium,
das mit 1 mg/ml G418 ergänzt
war, durchgeführt.
Die Zellen wurden 3–5
Wochen selektiert, bis Kolonien beobachtet wurden, die isoliert
und expandiert wurden.
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Im
Anschluss an die G418-Selektion und Vermehrung von Huh-7-Zellen,
die mit APGK12 (SEQ ID NO: 1)-RNA transfiziert waren, wurden Zellen,
die an einer einzelnen Kolonie gebildet worden waren, mit Trypsin behandelt
und seriell in größere Kulturkolben übertragen,
um Zelllinien bereitzustellen. Etwa 10 × 106-Zellen wurden von
jeder Zelllinie geerntet. Die Zellen wurden lysiert und die gesamte
zelluläre
RNA wurde extrahiert und gereinigt, wie es für die Qiagen RNAeasyR-Präparationsverfahren
beschrieben wurde. 2 zeigt die Analyse von 12 μg gesamter
zellulärer
RNA aus verschiedenen Zelllinien bei Analyse an einem Northern-Blot eines
denaturierenden Agarose-Formaldehyd-Gels.
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2A ist ein Northern-Blot (mit einer radioaktiven
HCV-spezifischen Minusstrang-RNA als Sonde versehen), das die Anwesenheit
von Plusstrang- Replicon-RNA
nachweist. Die Bahnen 1 und 2 sind positive Kontrollen, die 109
Kopien von in vitro-transkribierter APGK12-RNA enthalten. Die Bahn
2 enthält
die in vitro-transkribierte RNA im Gemisch mit 12 μg gesamter
zellulärer
RNA aus naiven Huh-7-Zellen. Die Bahn 3 ist eine negative Kontrolle
von gesamter zellulärer
RNA aus unbehandelten Huh-7-Zellen. Die Bahnen 4 und 5 enthalten
zelluläre
RNA aus den B1- und B3-G418-resistenten Zelllinien, die DNA-integrierte
Kopien des Neomycin-Phosphotransferase-Gens aufweisen. Die Bahn
6 enthält
gesamte zelluläre
RNA aus einer Huh-7-Zelllinie mit der Bezeichnung S22.3, die eine
hohe Kopienzahl von subgenomischer HCV-Replicon-RNA gemäß Nachweis
durch das positive Signal im 8 Kilobasen-Bereich beinhaltet. Andere
Zelllinien weisen keine nachweisbare Replicon-RNA auf. 2B ist ein Northern-Blot eines Wiederholungsversuchs
für das
Gel gemäß 2A, mit der Ausnahme, dass das Blot mit
einer radioaktiv markierten, HCV-spezifischen Plusstrang-RNA-Sonde
behandelt wurde, um die Anwesenheit von HCV-Minusstrang-RNA nachzuweisen
(die Bahnen 1 und 2 sind positive Kontrollbahnen, die 109 Kopien genomischer HCV-Minusstrang-RNA
von voller Länge
enthalten); nur die Bahn 6, die 12 μg an gesamter zellulärer RNA
aus der Zelllinie S22.3 enthält,
beinhaltet nachweisbare Minusstrang-Replicon-RNA in der erwarteten
Größe von 8–9 Kilobasen.
Eine quantitative Bestimmung der RNA-Kopienzahl (auf der Grundlage
einer Phosphorimager-Abtastung der Northern-Blots) ergibt etwa 6 × 107 Kopien Plusstrang/μg gesamter RNA und 6 × 106 Kopien Minusstrang/μg gesamter RNA. Die Anwesenheit
der Plusstrang- und Minusstrang-Zwischenprodukte bestätigt, dass
die subgenomische HCV-RNA in der S22.3-Zelllinie aktiv repliziert
wird.
-
Beispiel 3
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522.3-Zelllinie exprimiert in konstitutiver
Weise nicht-strukturelle HCV-Proteine.
-
Die
Expression von nicht-strukturellem HCV-Protein wurde in der S22.3-Zelllinie
untersucht. 3 zeigt das Ergebnis einer
indirekten Immunofluoreszenz, die das HCV-NS4A-Protein in der S22.3-Zelllinie
und nicht in der negativen Replicon-B1-Zelllinie (eine G418-resistente Huh-7-Zelllinie)
nachweist. Die indirekte Immunofluoreszenz wurde an Zellen durchgeführt, die
an Lab-tek-Kammer-Objektträgern gezüchtet und
fixiert (mit 4 % Paraformaldehyd) worden waren. Die Zellen wurden
10 Minuten mit 0,2 % Triton X-100 permeabilisiert und anschließend 1 Stunde
mit 5 % Milchpulver in Lösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) behandelt. Kaninchenserum mit einem Gehalt an polyklonalem
Antikörper
gegen ein Peptid, das die HCV-NS4A-Region überspannt, stellte den beim
Nachweis verwendeten primären
Antikörper
dar.
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Nach
2-stündiger
Inkubation mit dem primären
Antikörper
wurden die Zellen mit PBS gewaschen und 3 Stunden lang mit einem
sekundären
Ziegen-anti-Kaninchen-Antikörper, der
mit "red-fluor AlexaR 594" (Molecular
Probes) konjugiert war, versetzt. Ungebundener sekundärer Antikörper wurde
durch Waschen mit PBS entfernt und die Zellen wurden mit einem Abdeckstreifen
verschlossen. 3 (obere Felder) zeigt die
Ergebnisse der Immunofluoreszenz bei mikroskopischem Nachweis mit
spezifischer Fluoreszenz-Filterung. Die unteren Felder zeigen das
identische Feld von Zellen bei Betrachtung mit einem Beugungsinterferenz-Kontrastmikroskop
(DIC). Der Großteil
der S22.3-Zellen ( 3A) innerhalb des
Feldes ergab eine positive Färbung auf
HCV-NS4A-Protein, das im Zytoplasma lokalisiert ist, während die
B1-Zellen (3B), die keine HCV-Proteine exprimieren,
nur eine Färbung
auf Hintergrundniveau aufweisen. Ein geringer Anteil von S22.3-Zellen
exprimiert hohe Konzentrationen an intensiv gefärbtem HCV-NS4A.
-
Die
Expression der durch die bi-cistronische Replicon-RNA kodierten
Proteine wurde auch an Western-Blots nach SDS-PAGE-Trennung von
gesamten Proteinen, die aus folgenden Zellen extrahiert worden waren,
geprüft:
(i) naive Huh-7-Zelllinie, (ii) neomycinresistente Huh-7-Zelllinie
B1 und (iii) die S22.3-Zelllinie. In 4 zeigen
die Felder A, B und C die Ergebnisse von Western-Blots bei Prüfung mit
polyklonalen Kaninchen-Antiseren, die spezifisch für Neomycin-phosphotransferase
(NPT), HCV-NS3 bzw. HCV-NS5B sind. Die Sichtbarmachung wurde durch
autoradiographischen Nachweis eines chemilumineszierenden, reaktiven,
sekundären,
HRP-konjugierten Ziegen-anti-Kaninchen-Antikörpers erreicht.
In 4 zeigt das Feld A, dass die S22.3-RNA-Replicon-Zelllinie
das NPT-Protein in höheren
Konzentrationen als die B1-Zellen (die eine integrierte DNA-Kopie
des npt-Gens enthalten) exprimiert und dass die naive Huh-7-Zelllinie
nicht das NPT-Protein erzeugt. In 4 zeigen
die Felder B und C, dass nur die S22.3-Zelllinie das reife HCV-NS3-
bzw. NS5B-Protein erzeugt. Die Western-Blots zeigen, dass die S22.3-Zelllinie,
die aktiv replizierende, subgenomische HCV-Replicon-RNA enthält, die
Replikation der RNA durch die hochgradige Expression der nicht-strukturellen HCV-Proteine
aufrechterhält.
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Beispiel 4
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Sequenzbestimmung von adaptierten Replicons
-
Gesamte
RNA wurde aus repliconhaltigen Huh7-Zellen unter Verwendung eines
RNeasy-Kits (Qiagen) extrahiert. Replicon-RNA wurde revers transkribiert
und durch PCR unter Verwendung eines OneStep-RT-PCR-Kits (Qiagen)
und von HCV-spezifischen Primern (ausgewählt aus der in
WO-00/66623 beschriebenen Sequenz
von voller Länge)
amplifiziert. Zehn verschiedene RT-PCR-Produkte, die das gesamte bi-cistronische
Replicon in gestaffelter Weise überdeckten,
wurden unter Verwendung von Oligonucleotid-Primern amplifiziert.
Die PCR-Fragmente wurden direkt durch ABI Prism
R BigDye
R-Terminator Cycle PCR-Sequenzierung sequenziert
und an einem ABI Prism
R-377-DNA-Sequenziergerät analysiert.
Zur Analyse der Sequenz der HCV-Replicon-3'- und 5'-Enden wurde ein RNA-Ligations/RT-PCR-Verfahren gemäß Kolykhalov
et al., 1996, eingehalten. Die Nucleotidsequenz von S22.3 ist als
SEQ ID NO: 2 aufgeführt.
-
Beispiel 5
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Serielle Passage von HCV-Replicon-RNA
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Die
gesamte zelluläre
RNA aus der S22.3-Zelllinie wurde gemäß den vorstehenden Angaben
präpariert.
Die HCV-Replicon-RNA-Kopienzahl wurde durch Taqman
R RT-PCR-Analyse
bestimmt und 20 μg
gesamte zelluläre
S22.3-RNA (mit einem
Gehalt an 1 × 10
9 Kopien an HCV-RNA) wurden durch Elektroporation
in 8 × 10
6 naive Huh-7-Zellen transfiziert. Transfizierte
Zellen wurden anschließend
in 10 cm-Gewebekulturplatten mit einem Gehalt an DMEM, das mit 10
% fötalem
Kälberserum
(10 % FCS) ergänzt
war, gezüchtet.
Das Medium wurde 24 Stunden nach der Transfektion gegen DMEM (10
% FCS), das mit 1 mg/ml G418 ergänzt
war, ausgetauscht und sodann alle 3 Tage erneuert. 3 bis 4 Wochen
nach der Transfektion und G418-Selektion bildeten sich 23 sichtbare
Kolonien. G418-resistente Kolonien wurden zu Zelllinien der zweiten
Generation expandiert, die die ersten Zelllinien mit einem Gehalt
an seriell passagierter HCV-Replicon-RNA darstellten. Drei dieser
Zelllinien, nämlich
R3, R7 und R16, wurden weiteren Analysen unterzogen. Erstens wurde
der Transduktionswirkungsgrad von jedem der adaptierten Replicons
durch Elektroporation der gesamten zellulären RNA (extrahiert aus R3,
R7 und R16) in naive Huh-7-Zellen bestimmt. Im Anschluss an die
Elektroporation wurde der Transduktionswirkungsgrad auf die vorstehend
beschriebene Weise durch Zählen
der sichtbaren, G418-resistenten Kolonien, die nach 3- bis 5-wöchiger G418-Selektion auftraten,
bestimmt (Tabelle 1). Zweitens wurde die Sequenz der seriell passagierten,
adaptierten Replicons aus der gesamten zellulären RNA, die aus jeder der
R3-, R7- und R16-Replicon-Zelllinien gemäß Beispiel 4 extrahiert worden
war, bestimmt (SEQ ID NO: 4, 5, 6). Unter Verwendung von pAPGK12
als Referenzsequenz (SEQ ID NO: 1) sind die Nucleotid-Änderungen,
die im HCV-Segment
der adaptierten Replicons ausgewählt
wurden, in
5A wiedergegeben. Einige dieser
Nucleotid-Änderungen
sind stumm und verändern
die kodierte Aminosäure
nicht, während
andere zu einer Aminosäuresubstitution führen. In
5B sind die Aminosäureänderungen, die durch die adaptierten Replicons
kodiert werden, unter Verwendung der Aminosäuresequenz von pAPGK12 als
Referenz zusammengestellt. Die Feststellung ist wichtig, dass die
Referenzsequenz APGK-12 (SEQ ID NO: 1) ein zusätzliches G am 5'-Ende (5'-GG) enthält, das in der replizierenden
RNA der gebildeten Zelllinien nicht aufrechterhalten wird. Ferner
ist es bemerkenswert, dass zusätzlich
zu G → A
am Nucleotid 1 in sämtlichen
analysierten Klonen sich eine adaptierte Mutation von G → C/R an
der Aminosäure
2042 feststellen lässt
(angegeben als Aminosäure
1233 in der Sequenzliste, da die Aminosäure 810 von NS2 in SEQ ID als
Aminosäure
1 nummeriert wird). Tabelle 1 Transfektion von Huh-7-Zellen
RNA | Replicon-Kopien | #
Kolonien | SEQ
ID |
5
ng APKG12-Replicon in 20 μg
gesamter Huh-7-RNA | 1,2 × 109 | 0 | |
15 μg APKG12-Replicon-RNA | 3 × 1012 | 1
(S22.3) | 1 |
20 μg gesamte
zelluläre S22.3-RNA | 3 × 109 | 23
(3 analysierte Klone) | 2 |
zelluläre R3-RNA | 1 × 109 | 200 | 4 |
zelluläre R7-RNA | 1 × 109 | 20 | 5 |
zelluläre R16-RNA | 3 × 108 | 100 | 6 |
klonierte
R3rep-RNA | 2,3 × 108 | 2000 | 7 |
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Beispiel 6
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Konstruktion von ARGK12 mit einer 5'-G → A-Substitution
(APGK12-5'A, SEQ
ID NO: 24)
-
Die
pAPGK12-DNA wurde so modifiziert, dass das erste Nucleotid in der
Sequenz so abgeändert
ist, dass 5'-GG
durch 5'-A ersetzt
ist. Die Veränderung
im pAPGK12 wurde durch Ersatz eines EcoRI/Agel-Bereiches der Sequenz
durch ein PCR-erzeugtes EcoRI/Agel-Fragment, das die Mutation umfasst,
eingeführt.
-
Folgende
Oligonucleotide wurden für
die Amplifikation verwendet: (SEQ ID NO: 20): 5'-GTG GAC GAA TTC TAA TAC GAC TCA CTA
TAA CCA GCC CCC GAT TGG-3';
und (SEQ ID NO: 21): 5'-GGA
ACG CCC GTC GTG GCC AGC CAC GAT-3'. Es wurde ein 195 bp-DNA-Fragment erzeugt,
das dann mit EcoRI und Agel verdaut wurde. Das erhaltene 178 bp-Restriktionsfragment
wurde als Ersatz für
das EcoRI/Agel-Fragment in pAPGK12 verwendet, um das pAPGK12-5'A-Plasmid zu erzeugen.
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Beispiel 7
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cDNA-Klonierung des R3-Replicons (R3REP)
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Der
cDNA-Klon des R3-Replicons wurde durch RT-PCR von aus der R3-Zelllinie
extrahierter RNA erzeugt. Die folgenden beiden Oligonucleotide wurden
verwendet: (SEQ ID NO: 22): 5'-GTC
GTC TTC TCT GAC ATG GAG AC-3';
und (SEQ ID NO: 23): 5'-GAG
TTG CTC AGT GGA TTG ATG GGC AGC-3'. Das 4400 nt-PCR-Fragment, das innerhalb
der NS2-Kodierungsregion beginnt und sich bis zum 5'-Ende der NS5B-Kodierungsregion
erstreckt, wurde in das Plasmid pCR3.1 durch TA-Klonierung (Invitrogen)
kloniert. Der SaclI/XhoI-Bereich dieser R3-Sequenz wurde sodann
als Ersatz für
das SacII/XhoI-Fragment, das in pAPGK12 und pAPGK12-5'A, die vorstehend
beschrieben wurden, vorhanden ist, verwendet. Infolgedessen wurden
zwei R3-cDNA-Sequenzen erzeugt: (I) R3-Rep-5'G
mit einem 5'G zu
Beginn (SEQ ID NO: 7) und R3-Rep-5'A (SEQ ID NO: 25) mit einem 5'A zu Beginn. Die
Sequenzierung der R3 rep-cDNA führte
zur Identifizierung besonderer Nucleotid-Änderungen, die einen Unterschied
zur ursprünglichen
pAPGK12-Sequenz darstellen (vergl. 5A).
Einige dieser Änderungen
sind stumm und verändern
die kodierte Aminosäure
nicht, während
andere zu einer Aminosäureänderung
führen
(vergl. 5B). Die Unterschiede zwischen
R3 und dem R3-rep spiegeln die Isolierung eines besonderen R3-rep-cDNA-Klons wider,
der für
Nucleotid-Änderungen
kodiert, die aus der Sequenzierung der gesamten RNA, die aus der
R3-Zelllinie extrahiert worden war, nicht festgestellt wurden.
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Beispiel 8
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Wirkungsgrad der Kolonienbildung mit modifizierten
Konstrukten
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RNA
aus pAPGK12, pAPGK12-5'A,
pR3-Rep und pR3-Rep-5'A
wurde durch in vitro-Transkription unter Verwendung des T7-RibomaxR-Kits (Promega) gemäß den Angaben im vorstehenden
Beispiel 1 erzeugt. Die Reaktionen mit einem Gehalt an den pAPGK12-5'A- und pR3-Rep-5'A-Matrizen wurden
aufgrund der Beschränkung
von handelsüblicher
RNA-Polymerase bei der Initiierung von Transkripts mit 5'-A im 10-fachen Maßstab durchgeführt. Die
RNAs von voller Länge
und die geschnittene Kontroll-RNA für jeden Klon wurden durch Elektroporation
gemäß den Angaben
in Beispiel 2 in 8 × 106 naive Huh-7-Zellen eingeführt. Replicon-RNA
wurde mit gesamter zellulärer
Huh-7-Träger-RNA
ergänzt,
um eine endgültige
Menge von 15–20 μg zu erzielen.
Die Zellen wurden sodann in DMEM-Medium, das mit 10 % fötalem Kälberserum
und 0,25 mg/ml G418 ergänzt
war, in zwei 150 mm-Platten gezüchtet.
Die geringere Konzentration von 0418 reichte aus, um repliconhaltige
Zelllinien zu isolieren und zu selektieren, da keine der Transfektanten
mit der geschnittenen Kontroll-RNA resistente Kolonien bildete.
Im Gegensatz dazu bilden in vitro-transkribierte APGK-12-RNAs, die entweder
ein 5'G oder ein
5'A beinhalten,
Kolonien mit dem gleichen Wirkungsgrad (etwa 80 cfu/μg in 6, Felder
A und B) im Anschluss an eine Selektion mit G418. Verschiedene Mengen
(von 0,1 ng bis 1 μg)
der R3-rep-5'A-RNA wurden in naive
Huh-7-Zellen transfiziert, um den Wirkungsgrad der Kolonienbildung
von 1,2 × 106 cfu/μg
RNA zu bestimmen (6, Feld C, stellt die Transfektion
mit 1 μg
RNA dar). Verschiedene Mengen (von 0,1 ng bis 1 μg) an R3-rep [5'G] wurden gleichermaßen transfiziert,
was zu einem Wirkungsgrad der Kolonienbildung von 2 × 106 cfu/μg
RNA führte
(6. Feld D stellt die Kolonienbildung mit 1 μg RNA dar).
Es ist darauf hinzuweisen, dass erstmals gezeigt wurde, dass subgenomische
HCV-Replicons mit einem 5'A-Nucleotid
anstelle von 5'-G
ebenso wirksam replizieren. APGK12 mit 5'-A- oder 5'-G-RNA weisen ähnliche Transduktionswirkungsgrade
auf. Gleichermaßen
erhöhten
R3-Rep-RNAs entweder
mit 5'-A oder 5'-G in ausgeprägter Weise
den Transduktionswirkungsgrad. Bemerkenswerterweise sorgen die adaptiven
Mutanten innerhalb des nicht-strukturellen HCV-Segments, das durch
das R3-Rep kodiert wird, für
eine wesentliche Zunahme des Transduktionswirkungsgrads, wie durch
die drastische Zunahme der kolonienbildenden Einheiten pro μg an transfizierter
RNA gezeigt wird.
-
Beispiel 9
-
Quantitative Bestimmung der HCV-Replicon-RNA-Konzentrationen
in Zelllinien
-
S22.3-Zellen
oder Zelllinien mit anderen adaptierten Replicons wurden auf DMEM,
das mit 10 % FBS, PenStrep und 1 μg/ml
Geneticin ergänzt
war, überimpft.
Am Ende der Inkubationsperiode wird die Replicon-Kopienanzahl durch
Echtzeit-RT-PCR
mit dem ABI Prism 7700-Sequenz-Nachweissystem bewertet. Das TAQMANR EZ-RT-PCR-Kit sorgt für ein System zum Nachweis und
zur Analyse von HCV-RNA (erstmals gezeigt von Martell et al., J.
Clin. Microbiol., Bd. 37 (19q99), S. 327–332). Ein direkter Nachweis
des Produkts der reversen Transkription-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR) ohne strangabwärtige
Prozessierung wird durch Überwachung
der Zunahme der Fluoreszenz einer mit einem Farbstoff markierten
DNA-Sonde erreicht (6). Die Nucleotidsequenz von
beiden Primern (adaptiert gemäß B. Ruster,
S. Zeuzem und W. K. Roth, Analytical Biochemistry, Bd. 224 (1995),
S. 597–600)
und der Sonde (adaptiert gemäß M. Hohne,
H. Roeske und E. Schreier, Poster Presentation: P297 beim Fifth
International Meeting an Hepatitis C Virus and Related Viruses Molecular
Virology and Pathogenesis, Lido von Venedig, Italien, 25./28. Juni
1998) in der 5'-Region des HCV-Genoms
sind nachstehend angegeben:
HCV-Vorwärtsprimer:
5'-ACG CAG AAA GCG
TCT AGC CAT GGC GTT AGT-3' (SEQ
ID NO: 17)
HCV-Rückwärtsprimer:
5'-TCC CGG GGC ACT
CGC AAG CAC CCT ATC AGG-3' (SEQ
ID NO: 18)
HCV-Sonde:
5'-FAM-TGG TCT GCG GAA CGG GTG AGT ACA
CC-TAMRA-3' (SEQ
ID NO: 19)
FAM: Fluoreszenz-Reporterfarbstoff
TAMRA: Quencher-Farbstoff
-
Unter
Verwendung des TAQMAN
R EZ-RT-PCR-Kits wurde
die folgende Reaktion durchgeführt:
Komponente | Volumen
pro Probe (μl) | Endgültige Konzentration |
RNase-Freies
Wasser | 16 | – |
5X
Taqman-EZ-Puffer | 10 | 1X |
Manganacetat,
25 mM | 6 | 3
mM |
dATP,
10 mM | 1,5 | 300 μM |
dCTP,
10 mM | 1,5 | 300 μM |
dGTP,
10 mM | 1,5 | 300 μM |
dUTP,
20 mM | 1,5 | 300 μM |
HCV-Vorwärtsprimer
10 μM | 1 | 200
nM |
HCV-Rückwärtsprimer,
10 μM | 1 | 200
nM |
HCV-Sonde,
5 μM | 2 | 200
nM |
rTth-DNA-Polymerase,
2,5 U/μl | 2 | 0,1
U/μl |
AmpErase
UNG, 1 U/μl | 0,5 | 0,01
U/μl |
Gesamtes
Gemisch | 45 | – |
-
Dieses
Reaktionsgemisch wurde mit 5 μl
gesamter RNA, die aus S22.3-Zellen
extrahiert worden war, in einer Verdünnung auf 10 ng/μl mit insgesamt
50 ng RNA pro Reaktion versetzt. Die Replicon-Kopienzahl wurde mit
einer Eichkurve ermittelt, die mit bekannten Werten von Replicon-Kopien
(ergänzt
mit 50 ng Wildtyp-Huh-7 RNA) aufgestellt und in einem identischen
Reaktionsgemisch getestet worden war (7).
-
Die
Thermocycler-Parameter, die für
die RT-PCR-Reaktion am ABI Prism 7700-Sequenznachweissystem angewandt
wurden, wurden für
den HCV-Nachweis
optimiert:
Zyklus | Temperatur
(°C) | Zeit
(Minuten | Wiederholungen | Reaktion |
Halten | 50 | 2 | | Anfangsstufe |
Halten | 60 | 30 | | Reverse
Transkription |
Halten | 95 | 5 | | UNG-Desaktivierung |
Zyklus | 95 | 0:15 | 2 | Schmelzen |
| 60 | 1 | | Anlagern/Erweitern |
Zyklus | 90 | 0:15 | 40 | Schmelzen |
| 60 | 1 | | Anlagern/Erweitern |
-
Die
quantitative Bestimmung beruht auf dem Schwellenzyklus, an dem das
Amplifikationsdiagramm eine definierte Fluoreszenzschwelle überschreitet.
Ein Vergleich der Schwellenzyklen ergibt ein hochgradig empfindliches
Maß für eine relative
Matrizenkonzentration in verschiedenen Proben. Durch Überwachung während der
frühen
Zyklen, bei denen die PCR-Zuverlässigkeit
am höchsten
ist, ergeben sich genaue Daten für
die exakte quantitative Bestimmung. Die relative Matrizenkonzentration
kann in RNA-Kopienzahlen umgewandelt werden, indem man sich einer
Eichkurve von HCV-RNA mit einer bekannten Kopienzahl bedient (7).
-
Beispiel 10
-
Eine spezifische antivirale HCV-NS3-Protease-Verbindung
hemmt die Replikation des HCV-Replicons in S22.3-Zelllinien
-
Um
den Einfluss einer spezifischen, antiviralen HCV-NS3-Protease-Verbindung
auf die Repliconkonzentrationen in S22.3-Zellen zu bestimmen, wurden
die Zellen auf Zellkulturciuster mit 24 Vertiefungen in einer Menge
von 5 × 10
4 Zellen pro Vertiefung in 500 μl DMEM, das
mit 10 % FBS, PenStrep und 1 μg/ml
Geneticin ergänzt
war, überimpft.
Die Zellen wurden bis zur Zugabe der Verbindung in einem 5 % CO2-Inkubator
bei 37 °C
inkubiert. Die Dosis-Wirkungs-Kurve des Inhibitors zeigte 11 Konzentrationen,
die sich aus seriellen Zweifachverdünnungen (1:1) ergaben. Die
Ausgangskonzentration der Verbindung A betrug 100 nM. Eine Kontrollvertiefung
(ohne Verbindung) wurde in den Versuchsverlauf aufgenommen. Die
Platten mit 24 Vertiefungen wurden 4 Tage in einem 5 % CO
2-Inkubator
bei 37 °C
inkubiert. Nach einer Inkubationsdauer von 4 Tagen wurden die Zellen
1-mal mit PBS gewaschen und die RNA wurde mit den RNeasy
R Mini-Kit
und mit Qiashredder
R der Fa. Qiagen extrahiert.
Die RNA einer jeden Vertiefung wurde in 50 μl H
2O
eluiert. Die RNA wurde quantitativ aufgrund der optischen Dichte
bei 260 nm mit einem Cary 1 E-Spektrophotometer für den UV- und sichtbaren Bereich
bestimmt. 50 ng RNA aus jeder Vertiefung wurden zur quantitativen
Bestimmung der HCV-Replicon-RNA-Kopienzahl gemäß den ausführlichen Angaben in Beispiel
6 verwendet. Der Hemmgrad (% Hemmung) einer jeden Vertiefung mit
einem Gehalt an Inhibitor wurde gemäß folgender Gleichung berechnet
(CN = HCV-Replicon-Kopienzahl):
-
Die
berechneten prozentualen Hemmwerte wurden sodann zur Bestimmung
der IC
50-Werte, des Steigungsfaktors (n)
und der maximalen Hemmung (I
max) unter Anwendung
des nicht-linearen Regressionsroutine-NLIN-Verfahrens von SAS unter
Verwendung der folgenden Gleichung eingesetzt:
-
Die
Verbindung A wurde mindestens 4-mal getestet. Die IC
50-Kurven
wurden individuell mit der nicht-linearen SAS-Regressionsanalyse
analysiert.
8 zeigt eine typische Kurve
und Tabelle 2 zeigt die individuellen und durchschnittlichen IC
50-Werte der Verbindung A. Der durchschnittliche
IC
50-Wert der Verbindung A beim Replikationstest
betrug 1,1 nM. Tabelle 2 IC
50-Wert der
Verbindung A beim Replicontest der S22.3-Zelllinie
Verbindung | IC50 (nM) | Mittelwert
von IC50 (nM) |
A | 1,2
1,2
1,0
0,9 | |
| | 1,1 ± 0,2 |
-
Diskussion
-
Die
reproduzierbare und robuste ex vivo-Vermehrung von Hepatitis C-Virus
auf Konzentrationen, die für
das genaue Testen von potentiellen antiviralen Verbindungen erforderlich
sind, wurde bisher mit keinem System erreicht. Als ein alternativer
Weg zur Untersuchung der molekularen Mechanismen der Hepatitis C-Virus-RNA-Replikation
wurden selektierbare, selbstreplizierende, bi-cistronische RNAs
entwickelt (Lohman et al., Science, Bd. 285 (1999), S. 110-113;
Gartenschlager,
CA-2 303 526 ).
Minimal kodieren diese Replicons für einen Teil oder die Gesamtheit
der nicht-strukturellen Proteine und tragen ferner einen selektierbaren
Marker, wie die Neomycin-Phosphotransferase. Obgleich die intrazellulären Konzentrationen
im stationären
Zustand dieser subgenomischen Replicon-RNAs unter den gewählten Klonen
mäßig bis
hoch sind, ist die Frequenz der Erzeugung von G418-resistenten Kolonien
bei der Transfektion der Konsensus-RNA gemäß Lohman et al. oder Gartenschlager
sehr gering. Weniger als 100 Kolonien werden erzeugt, wenn 8 Millionen
Zellen mit 1 μg von
in vitro-transkribierter,
bi-cistronischer Replicon-RNA transfiziert werden. Ein geringer
Wirkungsgrad der Kolonienbildung wurde erstmals von Lohmann et al.
(Science, Bd. 285 (1999), S. 110-113) festgestellt. Anschließend isolierten
Lohmann et al. (2001), Blight et al. (2000) und Guo et al. (2001)
subgenomische RNAs mit deutlich verbesserten Wirkungsgraden beim
Kolonienbildungstest. Lohmann et al. (1999) berichtete ursprünglich,
dass die Selektion von subgenomischen Replicons möglicherweise
nicht die Selektion von adaptiven Mutanten beinhaltet, da seriell
passagierte RNA keinen verbesserten Wirkungsgrad der Transfektion
zeigte. Trotzdem führten
wir in dem Bemühen,
die Funktion und die Fähigkeit
zur Replikation von HCV-RNA zu charakterisieren, serielle Passagen
der Replicon-RNA
durch, die aus der ersten selektierten Zelllinie isoliert worden
war. Bemerkenswerterweise wurde ein erheblicher Anstieg des Wirkungsgrads
der Kolonienbildung bei diesem Experiment erreicht, obgleich die
Menge an Replicon-RNA
um Größenordnungen
geringer war als die Menge, die ursprünglich zur Transfektion der
in vitro transkribierten RNA verwendet wurde. Ferner ergab eine
zweite Runde der seriellen Passage von Replicon-RNA aus diesem Klon
der ersten Generation in naive Huh-7-Zellen einen weiteren Anstieg
des Wirkungsgrads der Kolonienbildung (Tabelle 1).
-
Unsere
Analyse von replizierenden HCV-RNAs identifizierte mehrere adaptive
Mutationen, die den Wirkungsgrad der Kolonienbildung um bis zu 4
Größenordnungen
erhöhen.
Adaptive Mutationen wurden in zahlreichen nicht-strukturellen Proteinen sowie in der
5'-nicht-translatierten
Region gefunden. Die Substitution des 5'-GG-Dubletts anstelle von 5'-A als Anfangsnucleotid
der HCV-5'-UTR stellt eine
Variante des HCV-Genoms dar, die bisher nicht beschrieben wurde,
und zwar trotz der Tatsache, dass weltweit zahllose Genotypen und
Subtypen sequenziert wurden. Unser ursprüngliches Replicon, das eine
5'-GG-Gruppe trug, entwickelte Varianten
mit entweder einem einzelnen 5'-A
oder 5'-G, die beide
einen gleichen Wirkungsgrad der Transduktion zeigten. Wir beschreiben
hier erstmals ein HCV-Genom, das eine 5'A-Extremität tolerieren und stabil aufrechterhalten
kann. Außerdem
waren wir bei der Wiedereinführung
dieser definierten, einzelnen Nucleotidsubstitution in unseren cDNA-Klon
und bei der Erzeugung einer in vitro-transkribierten RNA, die eine
derartige Extremität beinhaltet,
erfolgreich, wodurch bestätigt
wurde, dass 5'A
ebenso wirksam funktioniert wie 5'G.
-
Wir
identifizierten adaptive Aminosäuresubstitutionen
in den nicht-strukturellen
HCV-Proteinen NS3, NS4A und NS5A im R3-Replicon und eine Substitution
in NS5B im R7-Klon (vergl. 5B).
Diese Mutationen, insbesondere die durch das R3-rep definierte Kombination
(SEQ ID NO: 7) führen
bei Rekonstitution in einen cDNA-Klon und bei Transkription auf
ein RNA-Replicon zu einem erheblich erhöhten Wirkungsgrad der Transduktion
bis zum 20 000-fachen, verglichen mit der ursprünglichen Wildtyp-APGK12-Replicon-RNA.
Jedoch waren die Konzentrationen an intrazellulärer Replicon-RNA im stationären Zustand
aus jedem der unterschiedlichen isolierten Klone vergleichbar. Dieses
Ergebnis lässt
darauf schließen,
dass die Zunahme des Replikationswirkungsgrads durch die adaptiven
Mutationen nicht zu höheren
stabilen, intrazellulären
RNA-Konzentrationen
aufgrund einer höheren
RNA-Replikation führt,
sondern vielmehr zu einer erhöhten
Möglichkeit
beiträgt, das
Replicon in einer größeren Anzahl
von Huh7-Zellen bereitzustellen. Ein derartiger Phänotyp kann
sich vorübergehend
manifestieren, und zwar durch eine anfängliche Zunahme des Betrags
der de novo-Replikation, die erforderlich ist, um eine definierte
Schwelle zu überwinden,
um beständig
replizierende RNAs innerhalb einer Population von sich teilenden
Zellen bereitzustellen.
-
Vor
kurzen identifizierten ferner drei weitere Gruppen andere unterschiedliche
adaptive Mutanten. Lohmann et al. (2000) berichtete über erhöhte Wirkungsgrade
der Transduktion bis zum 10 000-fachen bei Mutationen in NS3, NS4B,
NS5A und NS5B. Blight et al. (2000) berichtete über eine Erhöhung der
Transduktionswirkungsgrade bis zum 20 000-fachen mit einer einzigen
Mutation in NS5A, während
Guo et al. (2001) über eine
Zunahme der Transduktionswirkungsgrade um einen Faktor von 5 000–10 000
bei einer Deletion einer einzigen Aminosäure in NS5A berichteten. Die
von uns hier beschriebenen Aminosäuresubstitutionen wurden bisher
nicht als adaptive Mutanten identifiziert, die den Wirkungsgrad
der RNA-Transfektion und/oder -Replikation verstärken. Eine Ausnahme stellt
die Mutation E1202G in NS3 dar, die wir sowohl in R7- als auch R16-Replicons
fanden. Diese Adaptation wurde früher von Guo et al. (2001) und
von Krieger et al. (2001) beschrieben. Sämtliche übrigen adaptiven Mutationen,
die hier beschrieben werden, sind ausnahmslos unveröffentlicht.
-
Die
Entwicklung von selektierbaren subgenomischen HCV-Replicons eröffnet potentielle
Wege zur Erforschung der HCV-RNA-Replikation, -Beständigkeit
und -Pathogenese in gezüchteten
Zellen. Jedoch zeigte der geringe Transduktionswirkungsgrad bei
HCV-RNA enthaltenden Replicons, der ursprünglich beschrieben wurde (Lohmann
et al., 1999), dass es sich um kein praxisgerechtes System für reverse
genetische Studien handelte. Die hier beschriebenen adaptiven Mutanten überwinden
den geringen Transduktionswirkungsgrad. Im Hinblick auf neuere Beschreibungen
von adaptiven Mutanten, die von anderen Arbeitsgruppen veröffentlicht
wurden, stellen wir fest, dass die Adaptation durch bestimmte Mutationen
in verschiedenen HCV-NS-Proteinen
erreicht werden kann, obgleich der Adaptationsgrad drastisch variieren
kann. Die Replicons, die für
die hier beschriebenen adaptiven Mutanten kodieren, sind in idealer
Weise für
reverse genetische Studien geeignet, um neue HCV-Ziele oder Wirtszellziele
zu identifizieren, die die HCV-RNA-Replikation oder die HCV-Replicon-RNA-Kolonienbildung
modulieren können.
Die adaptierten und hochgradig wirksamen Replicons eignen sich als
Werkzeuge zur Charakterisierung von geringfügigen genotypischen oder phänotypischen
Veränderungen,
die einen leicht quantifizierbaren Transduktionswirkungsgrad beeinflussen
können.
-
Kürzlich untersuchten
wir unsere adaptierte subgenomische HCV-Replicon-Zelllinie, um die wirksame Hemmung der
HCV-RNA-Replikation durch einen spezifischen Inhibitor der HCV-NS3-Protease
in Form eines kleinen Moleküls
nachzuweisen. Es handelt sich um den ersten Nachweis, dass ein antivirales
Mittel, das zur spezifischen Hemmung eines der nicht-strukturellen
HCV-Proteine konzipiert ist, die HCV-RNA-Replikation in Zellkultur
hemmt. Außerdem
bestätigen
diese Verbindung und unsere S22.3-Zelllinie die Vermutung, dass
die RNA-Replikation
durch die nicht-strukturellen HCV-Proteine NS3 bis NS5B dirigiert
wird. Der von uns beschriebene und bestätigte Test wird sich zukünftig als äußerst wertvoll
bei der Charakterisierung weiterer Inhibitoren der Funktion von
nicht-strukturellen
HCV-Proteinen in Zellkultur unter Erzielung eines hohen Durchsatzes
erweisen.
-
Literaturverzeichnis
-
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- Ausubel et al., 1994, Current Protocols in Molecular Biology,
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