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GEGENSTAND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft vernetzte Kollagenmatrices und Verfahren
zu ihrer Herstellung. Sie betrifft insbesondere ein neues Verfahren
zur Vernetzung von Kollagen unter Einsatz reduzierender Zucker und
vernetzte Kollagenmatrices und Zubereitungen, die nach diesem Verfahren
erhalten wurden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Kollagene
sind Schlüsselmoleküle im Tierreich,
die nahezu 25-30% aller Proteine der Säugetierorganismen ausmachen.
Kollagene sind natürliche
Biopolymere, die als fibrilläre
Netzwerke und andere Formen von Überstrukturen
organisiert sind. Die fibrillären
Kollagene, und insbesondere das Kollagen vom Typ I, machen mit der
größten Häufigkeit
80% der Bindegewebsproteine aus. Dieses hohe Vorkommen der fibrillären Kollagene,
deren Verfügbarkeit
aus tierischen Quellen und die Möglichkeit,
Monomerlösungen
aus gereinigtem Kollagen herzustellen, die zu dreidimensionalen
fibrillären
Matrices polymerisiert werden können,
machen diese Kollagene zu idealen Ausgangsstoffen für natürliche Biomaterialien.
Darüber
hinaus zeigen die fibrillären Kollagene
einen hohen Konservierungsgrad und sind aus diesem Grund schwache
Antigene. Die wichtigsten antigenen Stellen der fibrillären Kollagenmoleküle befinden
sich im Innern der nicht-helikalen Telopeptide, welche den helikalen
Teil des Moleküls
flankieren.
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Im
lebenden Organismus wird die Polymerstruktur der fibrillären Kollagene
durch intermolekulare Vernetzungen stabilisiert, die durch einen
enzymatischen Prozess gebildet werden. Wegen der gestaffelten Anordnung
der Kollagenmoleküle
verbrücken
die meisten Vernetzungen die Telopeptiddomäne des einen Moleküls und die
helikale Domäne
eines angrenzenden Moleküls.
Eine zusätzliche
Vernetzung tritt als Teil der Alterung von Kollagen und Bindegewebe
durch den Prozess der Glykation ein.
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Die
Glykation von Proteinen, einschließlich dem Kollagen, findet
als physiologischer Prozess des Alterns im Laufe eines Lebens statt,
nachdem die Proteine mit Glukose in Berührung kommen. Es hat sich herausgestellt,
dass glykierte fibrilläre
Kollagene einen erhöhten
Vernetzungsgrad aufweisen und deshalb beständiger gegen einen Abbau durch
Kollagenasen, den spezifischen Enzymen, die Kollagen zersetzen,
sind.
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Der
Prozess der Glykation durch Glukose verläuft langsam, da deren physiologische
Konzentration im Serum relativ niedrig ist und nur geringe Mengen
davon in der acyclischen Aldehydform vorliegen, welche die reaktive
Form darstellt. Wie man festgestellt hat, ist D(-)Ribose 1000 mal
reaktiver als Glukose bei der Veranlassung der Glykation und der
Vernetzung von Kollagenmolekülen
zu fibrillären
Kollagenen. So ist beispielsweise die 5-tägige Inkubation von nativem
fibrillären
Kollagen in 0,2 M D(-)-Ribose gleichzusetzen mit einer 20-jährigen Einwirkung
einer physiologischen Glucosekonzentration. Die Vernetzungen, die
durch die Glykati on gebildet werden, verbrücken hauptsächlich die Domänen der
Dreifachhelices benachbarter Moleküle.
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Die
Wirksamkeit kollagenbasierender Bioprodukte hängt einerseits von der Kontrolle
ihrer funktionellen Langlebigkeit innerhalb des Körpers ab
und andererseits von der Bewahrung der biologischen Eigenschaften
der nativen Kollagenkomponente. Die funktionelle Langlebigkeit der
Kollagenkomponente hängt
ihrerseits wiederum von ihrem Vermögen ab, spezifischen enzymatischen
Abbauvorgängen
durch Kollagenasen (Metalloproteinasen) standzuhalten. Dieses Vermögen steht
in direkter Beziehung zur Anzahl der intramolekularen und intermolekularen
Vernetzungen im Kollagenpolymer. Je höher die Anzahl der Vernetzungen
ist, desto größer ist
die Beständigkeit
gegenüber
den Abbau durch Kollagenase.
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Beispielhafte
Vernetzungsmittel, die im Stand der Technik zur Auswahl stehen,
sind Glutaraldehd und andere ähnliche
nichtphysiologische Agenzien. Diese Vernetzungsmittel reagieren
mit den Aminosäureresten des
Kollagenmoleküls
und bilden intermolekulare Vernetzungen aus. Diese scharten Mittel
können
aber auch negative Einflüsse
auf die Bioverträglichkeit
und die biologische Aktivität
vernetzter kollagenbasierender Bioprodukte ausüben, die in Veränderungen
in der Konformation des Kollagenmoleküls und dem Auswaschen von Vernetzungsmittel
begründet
liegen. Aus diesem Grund werden Kollagenprodukte, die durch nichtphysiologische
Mittel vernetzt wurden, schlecht vom Wirtsgewebe angenommen und
darin integriert. Darüber
hinaus stellen lokale Entzündungen
und komplexere systemische Reaktionen unerwünschte Nebeneffekte von Kollagenprodukten
dar, die mit Glutaraldehyd vernetzt wurden.
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U.S.-Patent
4,971,954 von Brodsky et al. offenbart den Einsatz von D(-)Ribose
oder anderen reduzierenden physiologischen Zuckern als physiologische
Mittel zur Vernetzung von Kollagenmatrices durch das Verfahren der
Glykation. Die durch Brodsky et al. offenbarte Methode ist allerdings
nur wirksam, wenn das Kollagensubstrat aus nativen Kollagenfasern
besteht, und ist nur zum Teil effizient bei Kollagenmatrices, die
aus rekonstituiertem fibrillären
Kollagen bestehen, insbesondere dann, wenn es sich bei dem Kollagen
um ein Atelopeptid handelt. Atelopeptidkollagen wird durch Pepsin-Solubilisation
von nativem Kollagen hergestellt. Da das Pepsin die Telopeptide
des Kollagenmoleküls
abtrennt, die antigen sind, stellt das pepsinsolubilisierte Kollagen
die am häufigsten
eingesetzte Kollagenform in der biomedizinischen Industrie dar.
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In
der Methode, die durch Brodsky et al. in U.S.-Patent 4,971,954 offenbart
ist, erfolgt die Vernetzung über
ein Glykationsverfahren. In diesem Verfahren kondensiert die acyclische
Form der D(-)Ribose spontan mit den ε-Aminogruppen der Lysyl- und
Hydroxylysyl-Reste, die sichin der Domäne der Dreifachhelix des Kollagenmoleküls befinden.
Das Kondensationsprodukt ist eine Schiffsche Base, die eine Amadori-Umlagerung zu
einem Ketoamin-Addukt durchmacht. Die Ketoamine benachbarter Kollagenmoleküle kondensieren
unter Ausbildung kovalenter Verknüpfungen, deren exakte Struktur
bislang noch nicht aufgeklärt
werden konnte, obwohl neuerdings fluoreszierende heterozyklische
Strukturen und andere Strukturtypen vorgeschlagen wurden.
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Brodsky
et al. offenbaren das Glykationsverfahren für natives fibrilläres Kollagen
vom Typ I, wie beispielsweise dem nativen fibrillären Kollagen
vom Typ I einer Rattensehne. Allerdings ist die Vernetzung über das
Glykationsverfahren nach Brodsky et al. reversibel. So zeigt zum
Beispiel Tanaka et al. in einem Artikel mit dem Titel „ISOLATION
AND PARTIAL CHARACTERIZATION OF COLLAGEN CHAINS DIMERIZED BY SHUGAR-DERIVED
CROSSLINKS", veröffentlicht
im „The
Journal of Biological Chemistry Bd. 263 (33), S. 17650-17657, 1988,
dass Rattensehnen-Kollagen, das einen Tag lang mit D(-)Ribose vernetzt
wurde, nach einem Zeitraum von 5 Tagen zu 50% reversibel ist.
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U.S.-Patent
5,955,438 von Pitaru et al. offenbart unter anderem ein Verfahren
zur Herstellung von Kollagenmatrices und Membranen aus Atelopeptid-rekonstruierten
Kollagenfibrillen, die zu einer Membran geformt und anschließend durch
einen reduzierenden Zucker, wie D(-)-Ribose vernetzt werden. Membranen
oder Implantate, die daraus hergestellt werden, werden danach einer
Kritischen-Punkt-Trocknung zur Trocknung und Sterilisation unterworfen,
während
die dreidimensionale Struktur des Implantats bewahrt wird. Das Verfahren
der Kritischen-Punkt-Trocknung verbessert die Widerstandsfähigkeit
der Kollagenmatrix gegenüber
Abbaureaktionen durch Kollagenase.
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Die
Vernetzung von nativem Kollagen mit D(-)-Ribose macht die nativen
Kollagenfasern widerstandsfähig
gegenüber
Kollagenaseabbau. Allerdings führt
die Vernetzung von Atelopeptid-rekonstituierten Kollagenfibrillen
durch D(-)-Ribose kaum zur Erhöhung
ihrer Widerstandsfähigkeit
gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase. Der Grund dafür ist nicht klar. Da durch
Arbeiten von Tanaka et al. (siehe Referenzliste) gezeigt werden
konnte, dass riboseinduzierte Vernetzungen zwischen nativen Kollagenmolekülen hauptsächlich zwischen den
Dreifachhelix-Abschnitten
benachbarter Kollagenmoleküle
auftreten, sollte die Entfernung der Telopeptide nicht den Vernetzungsgrad
von Atelopeptidkollagen beeinträchtigen.
Eine mögliche
Erklärung
ist, dass sich die Packung der Atelopeptid-Kollagenmoleküle in rekonstituierten
Kollagenfibrillen von der in nativen Kollagenfibrillen unterscheidet
(wie in Ref. 16 der Referenzliste diskutiert). Dieser Unterschied
in der Packung kann wiederum zu einer Veränderung des intermolekularen
Abstandes oder der Anordnung führen,
die eine Abnahme der Stärke
oder Anzahl der kovalenten Vernetzungen, die durch D(-)-Ribose gebildet
werden, zur Folge hat.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Erfindung wird demnach in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen zur Verfügung gestellt.
Das Verfahren umfasst den Schritt, Kollagen in einer Lösung zu
inkubieren, die Wasser, wenigstens ein polares Lösungsmittel und wenigstens
einen reduzierenden Zucker umfasst, um vernetztes Kollagen zu bilden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem polaren Lösungsmittel
um ein organisches polares Lösungsmittel.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem organischen polaren
Lösungsmittel
um einen Alkohol.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das organische polare Lösungsmittel
ausgewählt
unter Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Aceton, Tetrahydrofuran,
Dimethylsulfoxid und Kombinationen davon.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das polare Lösungsmittel mischbar mit Wasser.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Lösung um
eine einen Puffer umfassende gepufferte Lösung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Posphat-gepufferte Kochsalzlösung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Wasser in einer Menge
von 15%-95% (Vol./Vol.), wenigstens ein polares Lösungsmittel
in einer Menge von 5%-85% (Vol./Vol.) und einen Puffer.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Kollagen ausgewählt unter
nativem Kollagen, fibrillärem
Kollagen, fibrillärem
Atelopeptid-Kollagen, lyophilisiertem Kollagen, Kollagen aus tierischen
Quellen, humanem Kollagen, rekombinantem Kollagen, pepsinverdautem
Kollagen, rekonstituiertem Kollagen und Kombinationen davon.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, umfasst das Kollagen fibrilläres Kollagen,
das aus monomolekularem Atelopeptid-Kollagen rekonstituiert ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Kollagen durch Rekonstitution
von monomolekularem Atelopeptid-Kollagen erhalten, das durch proteolytischen
Verdau von nativem Kollagen erhalten ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Zucker wenigstens durch eine
der folgenden Formeln I oder II dargestellt:
worin
R
1 für
H oder niederes Alkyl oder Alkylen, eine Aminosäure, ein Peptid, ein Saccharid, eine
Purin- oder eine Pyrimidinbase, eine phosphorylierte Purin- oder
Pyrimidinbase steht;
n für
eine ganze Zahl von 2 bis 9 steht, und
p und q unabhängig voneinander
für eine
ganze Zahl von 0 bis 8 stehen, und die Summe von p und q wenigstens
2 und nicht mehr als 8 beträgt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Zucker um einen
natürlich
vorkommenden reduzierenden Zucker.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Zucker um eine
Diose, eine Triose, eine Tetrose, eine Pentose, eine Hexose, eine
Septose, eine Octose, eine Nanose oder eine Decose.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Zucker ausgewählt unter Glycerose, Threose,
Erythrose, Lyxose, Xylose, Arabinose, Ribose, Allose, Altrose, Glucose,
Mannose, Gulose, Idose, Galactose und Talose.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Zucker um ein
Disaccharid.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Disaccharid ausgewählt unter
Maltose, Lactose, Cellobiose, Gentiobiose, Melibiose, Turanose und
Trehalose.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird wenigstens eine Verbindung zur Lösung zugegeben,
in der der Inkubationsschritt erfolgt, und die wenigstens eine Verbindung
wird in einer Matrix aus dem vernetzten Kollagen immobilisiert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Substanz ausgewählt unter
einem antimikrobiellen Mittel, einem entzündungshemmenden Mittel, einem
Faktor mit gewebeinduzierenden Eigenschaften und Kombinationen davon.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Zucker um D(-)-Ribose
und bei dem polaren Lösungsmittel
um Ethanol.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Wasser in einer Menge
von 15%-95% (Vol./Vol.) und Ethanol in einer Menge von 5%-85% (Vol./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Wasser in einer Menge
von 25%-50% (Vol./Vol.) und Ethanol in einer Menge von 50%-75% (Vol./Vol.)
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, umfasst die Lösung etwa 30% (Vol./Vol.) Wasser
und etwa 70% (Vol./Vol.) Ethanol.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, liegt die Konzentration der D(-)-Ribose
in der Lösung
im Bereich von 0,1% bis 5% (Gew./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, liegt die Konzentration der D(-)-Ribose
in der Lösung
im Bereich von 0,5% bis 3% (Gew./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt, dass
man das vernetzte Kollagen nach dem Inkubationsschritt wäscht, um
das polare Lösungsmittel
und den Überschuss
des reduzierenden Zuckers zu entfernen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt, dass
man das vernetzte Kollagen entwässert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt, dass
man das vernetzte Kollagen einer Kritischen-Punkt-Trocknung unterzieht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man das Kollagen vor dem Inkubationsschritt trocknet
oder gefriertrocknet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man das Kollagen trocknet oder gefriertrocknet. Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine vernetzte Kollagenzubereitung zur Verfügung gestellt,
die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt ist.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen
zur Verfügung
gestellt. Das Verfahren umfasst den Schritt, Kollagen in einer Lösung zu
inkubieren, die Wasser, wenigstens ein hydrophiles Lösungsmittel
und wenigstens einen reduzierenden Zucker umfasst, um vernetztes
Kollagen zu bilden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man die Zeitdauer der Inkubation beim Inkubationsschritt
steuert, um den Vernetzungsgrad des vernetzten Kollagens zu steuern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man die Konzentration des Zuckers steuert, der beim
Inkubationsschritt eingesetzt wird, um den Vernetzungsgrad des vernetzten
Kollagens zu steuern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man die Konzentration des hydrophilen Lösungsmittels
steuert, der beim Inkubationsschritt eingesetzt wird, um den Vernetzungsgrad
des vernetzten Kollagens zu steuern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man zumindest einen Teil des nicht umgesetzten Zuckers
entfernt und zumindest einen Teil des hydrophilen Lösungsmittels
entfernt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt, dass
man außerdem
das vernetzte Kollagen wäscht,
um zumindest einen Teil des nicht umgesetzten Zuckers und zumindest
einen Teil des hydrophilen Lösungsmittels
zu entfernen.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen
zur Verfügung
gestellt. Das Verfahren umfasst den Schritt, Kollagen in einer Lösung zu
inkubieren, die Wasser, wenigstens ein polares Lösungsmittel und D(-)-Ribose
umfasst.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung das organische polare Lösungsmittel ausgewählt unter
Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Aceton, Tetrahydrofuran,
Dimethylsulfoxid und Kombinationen davon.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung das Kollagen ausgewählt
unter nativem Kollagen, fibrillärem
Kollagen, fibrillärem
Atelopeptid-Kollagen, lyophilisiertem Kollagen, Kollagen aus tierischen
Quellen, humanem Kollagen, rekombinantem Kollagen, pepsinverdautem Kollagen,
rekonstituiertem Kollagen, und Kombinationen davon.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Kollagen fibrilläres Kollagen,
das aus monomolekularem Atelopeptid-Kollagen rekonstituiert ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird das Kollagen durch Rekonstitution von monomolekularem
Atelopeptid-Kollagen erhalten, das durch proteolytischen Verdau
von nativem Kollagen erhalten ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Konzentration der D(-)-Ribose
in der Lösung
im Bereich von 0,1% bis 5% (Gew./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Konzentration der D(-)-Ribose
in der Lösung
im Bereich von 0,5% bis 3% (Gew./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Wasser in einer Menge
von 15%-95% (Vol./Vol.) und wenigstens ein polares Lösungsmittel
in einer Menge von 5%-85% (Vol./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Posphat-gepufferte Kochsalzlösung in
einer Menge von 15%-95% (Vol./Vol.) und wenigstens ein polares Lösungsmittel
in einer Menge von 5%-85% (Vol./Vol.).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Lösung um
eine einen Puffer umfassende gepufferte Lösung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Posphat-gepufferte Kochsalzlösung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Lösung Wasser in einer Menge
von 15%-95% (Vol./Vol.), wenigstens ein polares Lösungsmittel
in einer Menge von 5%-85% (Vol./Vol.) und einen Puffer.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen
zur Verfügung
gestellt, das außerdem
den Schritt umfasst, rekonstituiertes fibrilläres Atelopeptid-Kollagen in
einer Lösung
zu inkubieren, die Wasser, wenigstens ein polares Lösungsmittel
und wenigstens einen reduzierenden Zucker umfasst.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Lösung um
eine gepufferte Lösung.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen
zur Verfügung
gestellt, das eine erwünschte
Beständigkeit
gegen Abbau aufweist. Das Verfahren umfasst den Schritt, Kollagen
in einer Lösung
zu inkubieren, die Wasser, wenigstens ein polares Lösungsmittel
und wenigstens einen Zucker umfasst, und die Zeitdauer der Kollageninkubation
so auszuwählen,
dass vernetztes Kollagen mit einer erwünschten Beständigkeit
gegen Abbau erhalten wird.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen
zur Verfügung
gestellt, das eine erwünschte
Beständigkeit
gegen Abbau aufweist. Das Verfahren umfasst den Schritt, Kollagen
in einer Lösung
zu inkubieren, die Wasser, wenigstens ein polares Lösungsmittel
und wenigstens einen Zucker umfasst, und die Konzentration des polaren Lösungsmittels
so auszuwählen,
dass vernetztes Kollagen mit einer erwünschten Beständigkeit
gegen Abbau erhalten wird.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von vernetztem Kollagen
zur Verfügung
gestellt, das eine erwünschte
Beständigkeit
gegen Abbau aufweist. Das Verfahren umfasst den Schritt, Kollagen
in einer Lösung
zu inkubieren, die Wasser, wenigstens ein polares Lösungsmittel
und wenigstens einen Zucker umfasst, und außerdem die Konzentration des
Zuckers, der beim Inkubationsschritt eingesetzt wird, so auszuwählen, dass
vernetztes Kollagen mit einer erwünschten Beständigkeit
gegen Abbau erhalten wird.
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Weiterhin
wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine verbesserte Matrix aus vernetztem fibrillärem Kollagen
zur Verfügung
gestellt, die durch ein Verfahren zu ihrer Herstellung aus fibrillärem Kollagen
erhalten wird. Das Verfahren umfasst die Schritte, bei denen man:
eine Matrix bereitstellt, die rekonstituiertes fibrilläres Kollagen
umfasst; und die Matrix in einer Lösung inkubiert, die Wasser,
wenigstens ein polares Lösungsmittel
und wenigstens einen Zucker umfasst, um das fibrilläre Kollagen
unter Bildung einer Matrix aus vernetztem fibrillärem Kollagen
zu vernetzen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Matrix in Form einer implantierbaren
Vorrichtung vor.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der implantierbaren
Vorrichtung um eine Kollagen-basierte Membranbarriere für die gesteuerte
Geweberegeneration.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren zur Herstellung
der Matrix außerdem
den Schritt, dass man die Matrix aus vernetztem Kollagen nach dem
Inkubationsschritt wäscht,
um zumindest einen Teil des polaren Lösungsmittels und des nicht
umgesetzten Überschusses
des reduzierenden Zuckers zu entfernen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man die Matrix aus vernetztem fibrillärem Kollagen
entwässert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt, dass
man außerdem
die Matrix aus vernetztem fibrillärem Kollagen einer Kritischen-Punkt-Trocknung
unterzieht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren außerdem den
Schritt, dass man die Matrix aus vernetztem fibrillärem Kollagen
trocknet oder gefriertrocknet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das fibrilläre Kollagen fibrilläres Kollagen,
das aus monomolekularem Atelopeptid-Kollagen rekonstituiert ist.
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Schließlich ist
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung das fibrilläre Kollagen
durch Rekonstitution von monomolekularem Atelopeptid-Kollagen hergestellt,
das durch proteolytischen Verdau von nativem Kollagen erhalten ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ABBILDUNGEN
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Um
die vorliegende Erfindung besser zu verstehen und ihre Ausführbarkeit
aufzuzeigen, werden mehrere bevorzugte Ausführungsformen im Folgenden unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Abbildungen beispielhaft erläutert,
ohne sie jedoch darauf zu beschränken:
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1A ist
ein schematisches Balkendiagramm, das den Glykationsgrad von 4 Proben
einer bestimmten Kollagenzusammensetzung zeigt, die unterschiedlichen
experimentellen Bedingungen ausgesetzt waren;
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1B ist
ein schematisches Balkendiagramm, das den prozentualen Abbau von
4 Proben einer bestimmten Kollagenzusammensetzung durch bakterielle
Kollagenase zeigt, die denselben 4 unterschiedlichen experimentellen
Bedingungen ausgesetzt waren, wie die entsprechenden Proben aus 1A;
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2A und 2B sind
schematische Diagramme, die den Effekt der Inkubationszeit von Kollagenmatrices,
inkubiert in einer Lösung
umfassend Ethanol und D(-)-Ribose, auf den Glykationsgrad und auf
die Beständigkeit
gegenüber
Abbau durch Kollagenase zeigen.
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3 ist
ein schematisches Balkendiagramm, das den Effekt der Ethanolkonzentration
während
der Vernetzung von Kollagenmatrices durch D(-)-Ribose-Lösungen,
enthaltend Ethanol, auf den Abbau durch bakterielle Kollagenase
zeigt.
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4 ist
ein schematisches Diagramm, das den Effekt der D(-)-Ribose-Konzentration während der Vernetzung
von Kollagenmatrices durch D(-)-Ribose-Lösungen, enthaltend Ethanol,
auf den Abbau durch bakterielle Kollagenase zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein neues Verfahren zur Herstellung
von rekonstituiertem Atelopeptid-Kollagen, das mit reduzierenden
Zuckern, wie D(-)-Ribose, vernetzt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es, dass D(-)-Ribose eine stabile Vernetzung von rekonstituierten
Atelopeptid-Kollagenmatrices bewirkt, und verbessert das Vermögen von
D(-)-Ribose, native
oder rekonstituierte Atelopeptid-Kollagenmatrices zu vernetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
eine präzise
Kontrolle der Geschwindigkeit des biologischen Abbaus von Kollagenmatrices,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung mit D(-)-Ribose vernetzt wurden.
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In
der Methode, die durch Pitaru et al. im U.S.-Patent 5,955,438 offenbart
ist, haben die Erfinder das Vernetzen von fibrillären Kollagenmatrices
in gepufferten wässrigen
Riboselösungen
offenbart, gefolgt von dem Verfahren der Kritischen-Punkt-Trocknung,
damit die dreidimensionale Gestalt von Implantaten auf der Basis
von Kollagenmatrices, die durch D(-)-Ribose vernetzt wurden, erhalten
bleibt. Es hat sich herausgestellt, das der Einsatz des Kritischen-Punkt-Trocknungsschrittes
nach dem Vernetzungsschritt, der durch Inkubation in wässriger
Riboselösung
erfolgt, die Beständigkeit
der resultierenden vernetzten Kollagenmatrices gegenüber Kollagenase
verbessert.
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Die
Autoren der vorliegenden Erfindung haben gefunden, dass, falls ein
polares Lösungsmittel
wie beispielsweise Ethanol, ohne sich jedoch darauf zu beschränken, in
einer Menge von 30 – 85%
(Vol/Vol) zur gepufferten D(-)-Riboselösung zugesetzt wird, in der
Kollagen während
des Vernetzungsschrittes inkubiert wurde, die Beständigkeit
der resultierenden vernetzten Kollagenmatrices gegenüber Abbau überraschend
und unerwartet verbessert wurde, verglichen mit der Widerstandsfähigkeit
vernetzter Kollagenmatrices, wie sie durch Inkubation von Kollagenmatrices
in D(-)-Ribose in Phospat-gepufferten Kochsalzlösungen (PBS) resultieren.
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Ein
weiteres unerwartetes Resultat war, dass Kollagen, das durch Inkubation
in alkoholischer D(-)-Riboselösung
vernetzt wurde und nachfolgend der Kritischen-Punkt-Trocknung unterworfen
wurde, gegenüber Abbaureaktionen
signifikant beständiger
ist als vernetzte Kollagenmatrices, die durch Inkubation von Kollagenmatrices
in D(-)-Ribose in Phospat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS) resultieren (hergestellt
nach der Offenbarung in U.S.-Patent 5,955,438).
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Beispiel 1
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Kollagenmatrices
wurden aus Kollagen gemäß der Methode
hergestellt, wie sie in U.S.-Patent 5,955,438
offenbart ist. Zusammenfassend erläutert, wurde eine Lösung von
molekular gereinigtem pepsinverdauten Rinderkollagen vom Typ I (1-10
mg/ml), hergestellt aus Rindersehnen, die kommerziell von Pel-Freez, AR,
U.S.A erhältlich
sind, in 0,01 M HCl gelöst
und bei 4°C
gehalten, bis zu einem pH-Wert im Bereich zwischen 7,2 und 7,4 durch
0,1 M NaOH neutralisiert, in eine passende Form gegossen und über einen
Zeitraum von 24 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis
38°C inkubiert.
Die auf diese Weise hergestellte Matrix wur de dann mittels einer
Presse komprimiert, um die überschüssige Lösung zu
entfernen. Die resultierenden Kollagenmembranen wurden daraufhin
den folgenden fünf
unterschiedlichen Behandlungsarten unterworfen:
- Behandlungsgruppe
Nr. 1 – die
Membranen dieser Gruppe wurden 11 Tage in PBS inkubiert.
- Behandlungsgruppe Nr. 2 – die
Membranen dieser Gruppe wurden 11 Tage in einer 3 %igen Lösung von D(-)-Ribose
in PBS inkubiert.
- Behandlungsgruppe Nr. 3 – die
Membranen dieser Gruppe wurden 11 Tage in einer 3 %igen Lösung von D(-)-Ribose
in PBS inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Membranen mehrfach
in PBS gewaschen, um die D(-)-Ribose zu entfernen. Die Membranen
wurden dann in einer Serie von Ethanollösungen, deren Konzentration
fortlaufend anstieg (30% bis 100% Ethanol), entwässert, und anschließend der
Kritischen-Punkt-Trocknung unterworfen, wie sie im Detail in Spalte
7, Zeilen 4-15 im U.S.-Patent 5,955,438 offenbart ist.
- Behandlungsgruppe Nr. 4 – die
Membranen dieser Gruppe wurden 11 Tage in einer Lösung inkubiert,
die 30% (Vol/Vol) PBS, 70% (Vol/Vol) Ethanol, und 3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose
umfasste.
- Behandlungsgruppe Nr. 5 – die
Membranen dieser Gruppe wurden 11 Tage in einer Lösung inkubiert,
die 30% (Vol/Vol) PBS, 70% (Vol/Vol) Ethanol, und 3% (w/Vol) D(-)Ribose
umfasste. Nach der Inkubation wurden die Membranen mehrfach in PBS
gewaschen, um die D(-)Ribose zu entfernen. Die Membranen wurden dann
in einer Serie von Ethanollösungen,
deren Konzentration fortlaufend anstieg (30% bis 100% Ethanol), entwässert, und
anschließend
der Kritischen-Punkt-Trocknung unterworfen, wie sie oben bei der
Behandlungsgruppe Nr. 3 offenbart ist.
-
Nachdem
die oben offenbarten Behandlungen abgeschlossen waren, wurden alle
Membranen auf ihre Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase untersucht. Der Test erfolgte,
indem man die Testmembranen in einer Lösung inkubierte, die 350 Einheiten
bakterielle Kollagenase pro Milliliter Abbaupuffer enthielt. Der
Abbaupuffer umfasste 111 mM NaCl; 5,4 mM KCl; 1,3 mM MgCl2; 0,5 mM ZnCl2 und
21,3 mM Tris-Base bei einem pH-Wert von 7,45. Bei der bakteriellen
Kollagenase handelt es sich um die Kollagenase Kat. Nr. C-9891, die von Sigma
Chemical Col, MO, U.S.A kommerziell erhältlich ist. Im Anschluss an
den Kollagenase-Test wurde die Menge des verdauten und nicht-verdauten
Kollagens im Überstand
und im Pellet mittels einer modifizierten Lowry-Methode bestimmt,
wie sie in der Schrift von Komsa-Penkova R. et al. mit dem Titel „Modification
of Lowry's Method
for Collagen Concentration Measurement", veröffentlicht in J. Biochem. Methods
Bd. 32, S. 33-43, 1996, offenbart ist. Die Menge des verdauten Kollagens
wird als prozentualer Anteil der gesamten Proteinmenge einer jeden
Probe angegeben.
-
Die
Ergebnisse dieser oben beschriebenen fünf Behandlungen sind in der
nachfolgenden Tabelle 1 angegeben.
-
-
Die
in Tabelle 1 angegebenen Werte repräsentieren die Menge des verdauten
Kollagens als prozentualen Anteil der gesamten Proteinmenge jeder
getesteten Probenmembran nach der Inkubation mit Kollagenase nach
den angegebenen Zeiträumen
(100% bedeutet vollständigen
Verdau der Probe, und 0% bedeutet, dass über den angegebenen Zeitraum
kein Verdau stattgefunden hat).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Abbaubeständigkeit bei den Membranen,
die durch die Inkubation mit 3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose in einer Mischung
aus 70% Ethanol und 30% PBS (Behandlungsgruppe Nr. 4) vernetzt wurden,
höher war
als die Abbaubeständigkeit
von Membranen, die durch Inkubation mit D(-)-Ribose in PBS (Behandlungsgruppe
Nr. 2) vernetzt wurden, und höher
war als die Abbaubeständigkeit
von Membranen, die durch Inkubation mit D(-)-Ribose in PBS vernetzt wurden, anschließend entwässert und
der Kritischen-Punkt-Trocknung unterworfen wurden (Behandlungsgruppe
Nr. 3).
-
Es
wurde außerdem
festgestellt, dass Membranen, die durch Inkubation mit 3% (Gew/Vol)
D(-)-Ribose in einer Mischung aus 70% Ethanol und 30% PBS vernetzt
wurden, anschließend
entwässert
und der Kritischen-Punkt-Trocknung unterworfen wurden (Behandlungsgruppe
Nr. 5) eine noch verbesserte Abbaubeständigkeit aufwiesen.
-
Demnach
werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Kollagen oder eine Kollagenmatrix oder
Strukturen, die Kollagen oder Kollagenmatrices enthalten, in einer
gepufferten Lösung
inkubiert, die einen reaktiven (reduzierenden) Zucker und einen
Alkohol und/oder andere hydrophile organische Lösungsmittel umfasst. Bevorzugt
wird die Inkubation bei einer Temperatur von 37°C durchgeführt. Die Inkubationstemperatur
kann jedoch im Bereich zwischen 4°C
und 60°C
variieren. Bevorzugt beträgt
die Inkubationszeit zwischen 1 und 28 Tage, abhängig vom erwünschten
Vernetzungsgrad. Es können
jedoch auch andere unterschiedliche Inkubationszeiten eingesetzt
werden, in Abhängigkeit
unter anderem vom erforderlichen Beständigkeitsgrad gegen Abbaureaktionen.
-
Bevorzugt
wird der Zucker der Inkubationsmischung zugefügt, indem er in einer gepufferten
Kochsalzlösung,
wie beispielsweise PBS, aufgelöst
wird. Es ist jedoch auch möglich,
andere geeignete Puffer oder gepufferte Salzlösungen aus dem Stand der Technik
einzusetzen, um den pH-Wert und/oder die Ionenstärke der Inkubationslösung zu
kontrollieren.
-
Bevorzugt
liegt die Alkoholkonzentration der Inkubationsmischung oder -lösung zwischen
50% und 75% (Vol/Vol). Die Alkoholkonzentration kann jedoch zwischen
5% und 85% (Vol/Vol) variieren. Die bevorzugte Konzentration an
reduzierendem Zucker liegt zwischen 0,5 % und 3% (Gew/Vol). Die
Konzentration an reduzierendem Zucker kann jedoch zwischen 0,15
% und 6% (Gew/Vol) variieren. Gleichwohl können andere unterschiedliche
Konzentration an Alkohol und/oder reduzierendem Zucker eingesetzt
werden, in Abhängigkeit unter
anderem von der Inkubationstemperatur und weiteren Reaktionsbedingungen,
wie dem pH-Wert und dergleichen, und vom erwünschten Beständigkeitsgrad
gegen Abbaureaktionen.
-
Im
Allgemeinen wird gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die erfindungsgemäße Vernetzung von Kollagen
wie nachfolgend beschrieben durchgeführt. Zunächst wird eine fibrilläre Kollagenzubereitung
oder Matrix nach einer bekannten Methode zur Herstellung von Kollagenmatrices
oder fibrillären
Kollagenzubereitungen hergestellt. Das Kollagen kann durch eine
beliebige bekannte Methode oder durch eine der in den obigen U.S.-Patentschriften offenbarten
Methode zur Herstellung von Kollagen generiert werden, einschließlich der
unten in den Beispielen angeführten
Herstellungsmethoden. Die Kollagenmatrix wird in einer wässrigen
neutral gepufferten Lösung
inkubiert, die Ethanol und D(-)-Ribose enthält. Die Ethanolkonzentration liegt
bevorzugt bei etwa 70% (Vol/Vol), kann jedoch zwischen etwa 30%
und 85% (Vol/Vol) variieren; und die D(-)-Ribose-Konzentration liegt
bevorzugt bei 1% (Gew/Vol), kann jedoch im Bereich von etwa 0,5%
und 3% (Gew/Vol) variieren. Die Inkubationszeit wird durch den erwünschten
Vernetzungsgrad festgelegt. Typischerweise kann die Inkubationszeit
14 Tage betragen; die Inkubationszeit kann jedoch im Bereich von
etwa einem Tag bis 21 Tagen variieren.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel offenbart die Herstellung von injizierbaren Kollagenmatrices,
die mit einer Ethanol-Ribose-Lösung
vernetzt wurden.
-
Eine
fibrilläre
Kollagenmatrix wurde aus pepsinverdautem Rindersehnenkollagen vom
Typ I hergestellt, wie oben detailliert in Beispiel 1 beschrieben.
Die kalte saure Kollagenlösung
(bei pH 3 und einer Konzentration von 3 mg/ml) wurde mit einem Alkaliphosphatpuffer
neutralisiert, auf 37°C
erwärmt
und 24 Stunden kräftig
gerührt.
Das kräftige
Rühren
hat zur Folge, dass sich kleine Teilchen im Bereich von 150 μm bilden.
Die nach einer Inkubationszeit von 24 Stunden bei 37°C erhaltene
fibrilläre
Kollagenmatrix wurde zur Abtrennung der Kollagenpartikel zentrifugiert.
Der Überstand
wurde entfernt und das Pellet wurde mehrfach in Posphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen, indem man die Probe wiederholt zentrifugierte und
re-suspendierte.
-
Die
Proben der partikulären
Kollagenmatrix wurden wie oben beschrieben in vier Gruppen unterteilt. Jede
Gruppe wurde einer der vier unterschiedlichen Behandlungen unterworfen.
- Gruppe A – Die
partikuläre
Kollagenmatrix wurde 14 Tage in einer Lösung inkubiert, die 70% (Vol/Vol)
Ethanol, 30% (Vol/Vol) PBS und 3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose enthielt.
- Gruppe B – Die
partikuläre
Kollagenmatrix wurde 14 Tage in einer Lösung von 3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose, gelöst in PBS,
inkubiert.
- Gruppe C – Die
partikuläre
Kollagenmatrix wurde 14 Tage in einer Lösung inkubiert, die 70% (Vol/Vol)
Ethanol und 30% (Vol/Vol) PBS enthielt.
- Gruppe D – Die
partikuläre
Kollagenmatrix wurde über
einen Zeitraum von 14 Tagen in einer PBS-Lösung inkubiert.
-
Nach
der Inkubationszeit wurden die Proben auf den Grad der Glykation
untersucht. Die Anzahl der Ribosereste repräsentiert die angenommene Anzahl
der intermolekularen Vernetzungen und wird durch die Formaldehydmenge
ausgedrückt,
die durch die Reduktion von 1 mg vernetztem Kollagen freigesetzt
wird. Die eingesetzte Testmethode ist beschrieben von Tanaka S.,
Avigad G., Eigenberry E.F., und Brodsky B., in der Schrift mit dem
Titel „ISOLATION
UND PARTIAL CHARACTERIZATION OF COLLAGEN CHAINS DIMERIZED BY SUGARDERIVED
CROSS-LINKS", veröffentlicht
in J. Biol. Chem. Bd. 263, S. 17650 – 17657 (1988) und von Avigad
G. in der Schrift mit dem Titel „A SIMPLE SPECTROPHOTOMETRIC
DETERMINATION OF AND OTHER FORMALDEHYDE ALDEHYDES: APPLICATION TO
PERIODATE-OXIDIZED GLYCOL SYSTEMS" veröffentlicht
in Anal. Biochem. Bd. 134, S. 499 – 504 (1983).
-
Die
gleichen Proben wurden auch auf den Abbau durch bakterielle Kollagenase
untersucht, wie oben detailliert in Beispiel 1 offenbart. Die im
Test eingesetzte Kollagenasekonzentration betrug 300 Kollagenaseeinheiten
pro ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit in Kollagenase betrug
3 Stunden.
-
Es
wird nun auf das Balkendiagramm von 1A verwiesen,
das den Effekt der vier unterschiedlichen Inkubationsbehandlungen
der Gruppen A bis D auf die Anzahl der intermolekularen Vernetzungen
in den Proben verdeutlicht, ausgedrückt in Nanomol Formaldehyd,
der pro Milligramm Probe gebildet wurde. Der vertikale Balken mit
der Nummer 1 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe A von Beispiel 2, der vertikale Balken mit der Nummer
2 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe B von Beispiel 2, der vertikale Balken mit der Nummer
3 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe C von Beispiel 2, und der vertikale Balken mit der Nummer
4 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe D von Beispiel 2. Jeder Balken in 1A repräsentiert den
Mittelwert von 3 einzelnen Messungen und die Markierungen an den
Balkenenden repräsentieren
die Standardabweichung vom Mittelwert.
-
Die
Zahl der Vernetzungen der partikulären Kollagenmatrix, die in
Ethanol inkubiert wurde (Gruppe C von Beispiel 2), war fast gleich
der Zahl der Vernetzungen, die bei der Vergleichsprobe gefunden
wurden, die in nur PBS inkubiert wurde (Gruppe D von Beispiel 2).
Die Zahl der Vernetzungen der partikulären Kollagenmatrix, die in
einer Lösung
von 3% D(-)-Ribose, gelöst
in PBS, inkubiert wurde (Gruppe B von Beispiel 2), war etwa zweimal
höher als
die Zahl der Vernetzungen der partikulären Kollagenmatrix, die nur
in PBS inkubiert wurde (Gruppe D von Beispiel 2). Die Zahl der Vernetzungen
der partikulären
Kollagenmatrix, die mit 3 D(-)-Ribose, gelöst in 70% Ethanol und 30% PBS
behandelt wurde (Gruppe A von Beispiel 2), war annähernd viermal höher als
die Zahl der Vernetzungen der partikulären Kollagenmatrix, die nur
in PBS oder in 70% Ethanol und 30% PBS ohne Ribose inkubiert wurde
(Gruppe D bzw. C von Beispiel 2), und war 2,26 mal höher als
die Zahl der Vernetzungen des partikulären Kollagens, das in 3% D(-)-Ribose,
gelöst
in PBS, inkubiert wurde (Gruppe B von Beispiel 2) Es wird nun auf
das schematische Balkendiagramm von 1B verwiesen,
das den Effekt der vier unterschiedlichen Inkubationsbehandlungen
der Gruppen A bis D aus dem oben offenbarten Beispiel 2, auf die
Beständigkeit
der partikulären
Kollagenmatrix gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase veranschaulicht. Die Beständigkeit
gegenüber
Kollagenaseabbau wurde so ermittelt, wie es oben in Beispiel 1 offenbart
ist.
-
In 1B repräsentiert
der vertikale Balken mit der Nummer 5 die Ergebnisse für die Gruppe
A von Beispiel 2, der vertikale Balken mit der Nummer 6 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe B von Beispiel 2, der vertikale Balken mit der Nummer
7 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe C von Beispiel 2, und der vertikale Balken mit der Nummer
8 repräsentiert
die Ergebnisse für
die Gruppe D von Beispiel 2. Jeder Balken in 1A repräsentiert
den Mittelwert von 3 einzelnen Messungen und die Markierungen an
den Balkenenden repräsentieren
die Standardabweichung vom Mittelwert.
-
Die
Ergebnisse, wie sie in 1B verdeutlicht sind, zeigen,
dass die Inkubation in 70 Ethanol und 30% PBS (Gruppe C von Beispiel
2) keinen signifikanten Einfluss auf die Beständigkeit gegenüber dem
Abbau durch bakterielle Kollagenase hat, ähnlich wie auch die Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase bei den Vergleichsproben,
die nur in PBS inkubiert wurden (Gruppe D von Beispiel 2). Die Ergebnisse
zeigen, dass partikuläres
Kollagen, das in 3% D(-)-Ribose in Gegenwart von 70% Ethanol und
30% PBS inkubiert wurde (Gruppe A von Beispiel 2), annähernd 20
mal beständiger
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase war als partikuläres Kollagen,
das in 3% D(-)-Ribose in Gegenwart von PBS inkubiert wurde (Gruppe
B von Beispiel 2), und 35 bis 40 mal beständiger gegenüber dem
Abbau durch bakterielle Kollagenase war, als partikuläres Kollagen,
das nur in PBS oder in 70% Ethanol und 30% PBS inkubiert wurde (Gruppe
D bzw. C von Beispiel 2).
-
Wenn
die Temperatur und die Konzentrationen an reduzierendem Zucker und
Alkohol konstant gehalten werden, führt eine Erhöhung der
Inkubationszeit zu einer Erhöhung
des Vernetzungsgrades und damit zu einer Verbesserung der Beständigkeit
der Kollagenmatrix gegenüber
dem bakteriellen Abbau durch Kollagenase.
-
Es
wird nun auf die schematischen Diagramme in 2A und 2B verwiesen,
die den Effekt der Inkubationszeit auf den Grad der Glykation bzw.
den Abbau durch Kollagenase bei Kollagenmatrices verdeutlichen,
die in einer Ethanol, PBS und D(-)-Ribose enthaltenden Lösung inkubiert
wurden.
-
Eine
partikuläre
Kollagenmatrix wurde so hergestellt, wie es oben in Beispiel 2 beschrieben
ist. Die vorbereitete Kollagenmatrix wurde dann in einer Lösung von
3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose
in einer Lösung
von 30% (Vol/Vol) PBS und 70% (Vol/Vol) Ethanol 1, 3, 9 und 14 Tage
inkubiert. Nach jedem Zeitabschnitt wurde die Matrix auf den Grad
der Glykation (2A) und die Beständigkeit
der Probe gegen den Abbau durch bakterielle Kollagenase (2B)
unter Anwendung der oben offenbarten Testmethode zur Bestimmung
des Glykations-Grades und dem Abbau durch Kollagenase untersucht.
-
In
den 2A und 2B repräsentiert
die horizontale Achse die Inkubationszeit in Tagen. Die vertikale
Achse in 2A repräsentiert den Grad der Glykation
(ausgedrückt
in Nanomol Formaldehyd, der durch den Abbau von einem Milligramm
Kollagen freigesetzt wurde). Die vertikale Achse in 2B repräsentiert
die Menge des verdauten Kollagens als prozentualen Anteil an der
gesamten Proteinmenge der Probe. Die Punkte in den 2A und 2B repräsentieren
die Durchschnittswerte des Glykationsgrades bzw. der Werte des Abbaus
durch Kollagenase bei unterschiedlichen Inkubationszeiten. Die Fehlerbalken
an den Punkten repräsentieren
die Standardabweichung vom Mittelwert, gebildet aus 3 Testergebnissen
(n=3). Wenn die Temperatur und die Konzentrationen an reduzierendem
Zucker und Alkohol konstant gehalten werden, führt eine Erhöhung der
Inkubationszeit demnach zu einer Erhöhung des Vernetzungsgrades
und somit zu einer Verbesserung der Beständigkeit der Kollagenmatrix
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase.
-
Es
wird nun auf das schematische Diagramm in 3 verwiesen,
das den Effekt der Ethanolkonzentration während der Vernetzung auf den
Abbau durch bakterielle Kollagenase bei Kollagenmatrices verdeutlicht,
die durch D(-)-Ribose in Gegenwart von Lösungen vernetzt wurden, die
PBS enthalten und unterschiedliche Ethanolkonzentrationen aufweisen.
-
Proben
partikulärer
Kollagenmatrix wurden so hergestellt, wie es oben in Beispiel 2
beschrieben ist, und 6 Tage in einer Lösung von 3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose
in Gegenwart von 0%, 30 %, 50%, 70% und 85% Ethanol enthaltendem
PBS (alle Prozentangaben verstehen sich als Vol/Vol) inkubiert.
Nach der Inkubationszeit wurden die Matrixproben wie oben detailliert
beschrieben auf die Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase untersucht. Die horizontale
Achse repräsentiert
die Ethanolkonzentration (%Vol/Vol) in dem PBS enthaltenden Inkubationsmedium.
Die vertikale Achse repräsentiert
den prozentualen Abbau, ausgedrückt
als prozentuale Menge des verdauten Kollagens vom Gesamtprobenkollagen.
Die Ergebnisse zeigen, dass unter den gewählten Vernetzungsbedingungen
die größte Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase bei einer Ethanolkonzentration im Bereich
zwischen etwa 50 und 85% erreicht wurde. Es ist festzuhalten, dass
eine Erhöhung
der Ethanolkonzentration über
70% hinaus die Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase verringert, wie aus den Ergebnissen
der Probe, die in 85% Ethanol inkubiert wurde, ersehen werden kann.
Wenn die Temperatur und die Konzentrationen an Zucker und die Inkubationszeit
konstant gehalten werden, führt
demnach eine Erhöhung
der Ethanolkonzentration bis zu einer bestimmten optimalen Konzentration
zu einer Erhöhung
des Vernetzungsgrades und damit zu einer Verbesserung der Beständigkeit
der Kollagenmatrix gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase.
-
Es
wird nun auf das schematische Diagramm in 4 verwiesen,
das den Effekt der D(-)-Ribose-Konzentration auf den Abbau durch
bakterielle Kollagenase während
der Vernet zung von Kollagenmatrices durch ethanolische D(-)-Ribose-Lösungen verdeutlicht.
Proben partikulärer
Kollagenmatrix wurden so hergestellt, wie es oben in Beispiel 2
beschrieben ist, und 14 Tage in Lösungen mit ansteigender D(-)-Ribose-Konzentration
in 70% (Vol/Vol) Ethanol und 30% PBS (Vol/Vol) inkubiert. Nach der
Inkubationszeit wurden die Matrixproben wie oben detailliert beschrieben
auf die Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase untersucht. Die horizontale
Achse repräsentiert
die D(-)-Ribose-Konzentration (% Gew/Vol) in den Inkubationslösungen.
Die vertikale Achse repräsentiert
prozentualen Abbau, ausgedrückt
als prozentuale Menge des verdauten Kollagens von der gesamten Kollagenmatrixprobe.
Die Ergebnisse zeigen, dass unter den gewählten Vernetzungsbedingungen
die Erhöhung
der D(-)-Ribose-Konzentration im Bereich von 0,1% und 3% die Beständigkeit
der vernetzten Kollagenmatrix gegenüber dem Abbau durch bakterielle
Kollagenase erhöht. Wenn
die Temperatur, die Inkubationszeit und die Ethanolkonzentrationen
konstant gehalten werden, führt demnach
eine Erhöhung
der Konzentration an reduzierendem Zucker zu einer Erhöhung des
Vernetzungsgrads und somit zu einer Verbesserung der Beständigkeit
der Kollagenmatrix gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase.
-
Die
oben offenbarte Vernetzungsmethode kann auch zur Erhöhung des
Vernetzungsgrades und zur Verbesserung der Beständigkeit gegenüber Abbau
bei einer kommerziell erhältlichen
Kollagenzubereitung angewandt werden, die der Hautunterfütterung
dient, wie es in nachfolgendem Beispiel 3 verdeutlicht wird.
-
Beispiel 3
-
Zyderm® ist
eine injizierbare, hochkonzentrierte pepsinverdaute Atelopeptid-Zubereitung
aus Rinderhaut. Das Kollagenmaterial kann injiziert werden und soll
nach erfolgter Injektion oder Implantation im Körper Fibrillen ausbilden.
-
Zyderm®1
wird hergestellt durch die Collagen Corporation, Palo Alto, CA,
U.S.A, und ist kommerziell erhältlich
von der Collagen Esthetics, Inc., CA, U.S.A. Das Zyderm®1-Material
(der Konzentration von etwa 35 Milligramm pro Milliliter) wird in
drei Probengruppen unterteilt, die nachfolgenden Behandlungen unterworfen wurden:
- Gruppe 1: 1 Milliliter Zyderm®1 wurde
mit 20 Milliliter PBS vermischt und 14 Tage inkubiert (dies ist
die Vergleichsgruppe).
- Gruppe 2: 1 Milliliter Zyderm®1 wurde
mit 20 Milliliter einer Lösung
von 3% D(-)-Ribose gelöst
in PBS vermischt und 14 Tage inkubiert.
- Gruppe 3: 1 Milliliter Zyderm®1 wurde
mit 20 Milliliter einer Lösung
umfassend 3% D(-)-Ribose
gelöst
in einer Lösung
von 30% (Vol/Vol) PBS und 70% (Vol/Vol) Ethanol vermischt und 14
Tage inkubiert.
-
Alle
Gruppen wurden bei einer Temperatur von 37°C inkubiert.
-
Nach
der Inkubationszeit wurden die Proben wie oben detailliert in Beispiel
2 beschrieben, auf die Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase untersucht. Die Kollage nasekonzentration,
die in Versuch eingesetzt wurde, betrug 300 Kollagenase Einheiten/ml
Abbaupuffer, und die Inkubationszeit betrug 3 Stunden.
-
Die
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
Die Menge an solubilisiertem (abgebautem) Kollagen ist als prozentualer
Anteil des Gesamtproteins jeder Probe dargestellt. Die Ergebnisse sind
als Mittelwerte, erhalten aus 3 Versuchen (n=3) ± der Standardabweichung dargestellt.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 2 sind als die Menge von verdautem Kollagen
als prozentualer Anteil des gesamten Kollagens in der untersuchten
Probe angegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Inkubation mit einer
Lösung
von 3% D(-)Ribose in einer 30% PBS und 70% Ethanol umfassenden Lösung annähernd viermal so
wirksam ist bei der Vernetzung des Zyderm®1-Materials wie eine
Inkubation in 3%iger D(-)-Ribose-Lösung in PBS.
-
Die
Behandlung von Zyderm®1 mit 3%iger D(-)Ribose-Lösung in
einer 70% Ethanol und 30% PBS umfassenden Lösung erhöhte die Beständigkeit
dieses Materials gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase um das Fünffache (Tabelle 2).
-
Die
injizierbaren Kollagenzubereitungen, wie sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt sind, wie z.B. das nach der obigen Beschreibung im Beispiel
2 und Beispiel 3 hergestellte injizierbare Material, können, ohne
darauf beschränkt
zu sein, für
eine Vielzahl von Anwendungsbereichen eingesetzt werden, unter anderem
bei dem Gewebeaufbau in der Kosmetik, Urologie, Gastroenterologie,
Ottolaryngologie, Orthopädie und
anderen Bereichen der Medizin, und bei der kontrollierten Freisetzung
von Wirkstoffen, Proteinen, Hormonen und Genommaterialien Verwendung
finden.
-
Die
vorliegende Erfindung kann auch eingesetzt werden zur Verwendung
von Kollagenmatrices, die durch Ethanol-Ribose-Lösungen vernetzt wurden, für die Herstellung
geformter implantierbarer Kollagenmatrices.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Vernetzungsmethode zur
Herstellung vorgeformter Flächengebilde
aus Kollagenmatrices. Kollagenflächengebilde
wur den aus pepsinverdauter Rinder-Atelopeptid-Kollagen-Monomerlösung hergestellt,
wie oben offenbart. Zusammenfassend erläutert, wurde eine fibrilläre Kollagenmatrix
durch Neutralisation einer kalten sauren Kollagenlösung (pH
3; 3 mg/ml) mit einem Alkaliphosphat-Puffer und Erwärmen der
Lösung
auf 37°C
in einer geeigneten Form hergestellt. Das fibrilläre Kollagennetz,
das durch die Polymerisation der Monomerlösung entstand, wurde dann mittels
einer Presse oder beliebigen anderen Kompressionsvorrichtung in
die gewünschte
Form und den erwünschten
Kollagengehalt pro Volumeneinheit komprimiert, während die Lösung aus dem Netz gepresst
wird. Auf diese Weise wurden Kollagenscheiben mit einem Durchmesser
von etwa 3 cm und einer Dicke von etwa 0,5 mm geformt und in drei
unterschiedlichen Inkubationslösungen über 11 Tagen
inkubiert. Eine erste Gruppe vorgeformter Kollagenflächengebilde
wurde in PBS inkubiert. Eine zweite Gruppe vorgeformter Kollagenflächengebilde
wurde in einer Lösung
von 3% D(-)-Ribose in PBS inkubiert. Eine dritte Gruppe vorgeformter
Kollagenflächengebilde
wurde in einer Lösung
von 3% D(-)-Ribose, gelöst
in 30% (Vol/Vol) PBS und 70 % (Vol/Vol) Ethanol, inkubiert. Nach
der Inkubationszeit wurden die drei Gruppen vorgeformter Kollagenflächengebilde
entwässert und
der Kritischen-Punkt-Trocknung unterworfen, wie sie oben offenbart
ist, und auf ihre Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase hin untersucht, wie oben
in Beispiel 1 offenbart. Die Kollagenasekonzentration im Test betrug
350 Kollagenase Einheiten/ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit
betrug 5 Stunden.
-
Die
Ergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 3 zusammengefasst und zeigen,
dass die Flächengebilde, die
in einer Lösung
von D(-)-Ribose in einer Ethanol/PBS-Mischung vernetzt wurden, eine
wesentlich höhere Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase aufwiesen, als die Flächengebilde,
die durch Inkubation in D(-)-Ribose-Lösung in PBS hergestellt wurden.
-
-
Im
Allgemeinen kann erfindungsgemäß aus einer
fibrillären
Kollagenmatrix ein geformter Artikel hergestellt werden, wie zum
Beispiel ein Flächengebilde
oder ein Schlauch oder ein beliebiger anderer Formkörper. Die
Kollagenmatrix wird schrittweise entwässert in einer Reihe von wässrigen
Ethanollösungen
mit ansteigendem Ethanolgehalt bis hin zu einer Ethanolkonzentration
von 70%. Der formgefertigte oder auf andere Weise geformte Kollagenmatrix-Artikel
wird anschließend
in einer wässrigen
Lösung
von 3% D(-)-Ribose inkubiert, die 70% Ethanol enthält. Der
gewünschte
Vernetzungsgrad wird durch Variation der Inkubationszeit erreicht. Wie
vorstehend offenbart und in den 2A und 2B dargestellt,
steigt der Beständigkeitsgrad
der Kollagenmatrix gegenüber
Abbau durch bakterielle Kollagenase mit zunehmen der Inkubationszeit.
Nachdem der erwünschte
Vernetzungsgrad erreicht ist, kann die Matrix entweder in einer
Reihe von wässrigen
Ethanollösungen
mit ansteigendem Ethanolgehalt entwässert werden, oder aber die
Matrix wird weiter entwässert
und einer Kritischen-Punkt-Trocknung
unterworfen, wie es detailliert in U.S.-Patent 5,955,438 von Pitaru
et al. offenbart ist. Wird die erste Alternative gewählt, sollte
die Matrix vor der Implantation oder anderen Einsatzzwecken in einer
feuchten Atmosphäre
gelagert und aufbewahrt werden. Im Falle der zweiten Alternative
sollte die Matrix in einer trockenen Umgebung gelagert und aufbewahrt
werden.
-
Die
Kollagenmatrix, die gemäß der vorliegenden
Erfindung vernetzt werden kann, kann jede dem Fachmann bekannte
Form annehmen. So können
beispielsweise Flächengebilde,
Schläuche,
Schwämme, Flocken,
Gele, Perlen, Mikrokugeln und andere ähnliche geometrische Formen,
die aus den vorstehend offenbarten Kollagensorten gebildet sind,
mit der erfindungsgemäßen Methode
vernetzt werden. Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Kollagenmatrix mit Zusatzstoffen
wie Pharmazeutika, weiteren Proteinen oder synthetischen Polymeren
chemisch und/oder physikalisch modifiziert werden.
-
Es
ist anzumerken, dass die exakte Konzentration von D(-)-Ribose, die
Ethanolkonzentration und die einzelnen Vernetzungsbedingungen, wie
beispielsweise die Inkubationszeit und Inkubationstemperatur, ohne sich
jedoch darauf zu beschränken,
im Bedarfsfall variiert werden können,
um das resultierende Abbauverhalten des Implantats oder des Artikels
zu steuern, der aus der Kollagenmatrix generiert wurde. Derartige
gesteuerte Variationen ermöglichen
unter anderem die Herstellung von Implantaten oder anderen kollagenbasierten Artikeln
mit einer definierten Beständigkeit
im lebenden Organismus gegenüber
Abbau.
-
Beispiel 5
-
Obwohl
bei den obigen Beispielen von vernetztem Kollagen, das unter Einsatz
der erfindungsgemäßen Vernetzungsmethode
hergestellt wurde, Rinderkollagen-Zubereitungen eingesetzt wurden,
kann das erfindungsgemäße vernetzte
Kollagen auch auf Kollagen von anderen unterschiedlichen Quellen
angewendet werden. In den nachfolgenden beiden Beispielen wird die
erfindungsgemäße Vernetzungsmethode
auf zwei unterschiedliche Formen von humanem Kollagen angewandt.
-
Versuch 1
-
Eine
humane Achillessehne wurde mit Ficin behandelt, um nicht-kollagenöse Proteine
zu entfernen, wie es Stand der Technik ist. Die Sehne wurde in kleine
Stücke
(1-2 mm2) geschnitten und dann in vier Probengruppen
unterteilt. Die erste Probengruppe wurde 14 Tage als Vergleichsgruppe
in PBS inkubiert. Die zweite Probengruppe wurde in einer Lösung von
3 D(-)-Ribose in PBS über
14 Tage inkubiert. Die dritte Probengruppe wurde in einer Lösung von
3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose in einer Mischung von 30% (Vol/Vol) PBS
und 70% (Vol/Vol) Ethanol 6 Tage inkubiert. Die vierte Probengruppe
wurde in einer Lösung
von 3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose in einer Mischung von 30% (Vol/Vol)
PBS und 70% (Vol/Vol) Ethanol 14 Tage inkubiert.
-
Versuch 2
-
Kommerziell
von Collagenesis Inc, MA, USA, erhältliches DermalogenTM ist eine injizierbare Kollagenmatrix,
die aus humaner Haut nach Entfernung der nicht-kollagenösen Proteine
erhalten und als serienmäßig produziertes
allogenes Implantat verwendet wird. DermalogenTM-Kollagenmatrix wurde
in vier Probengruppen unterteilt. Die erste Gruppe der DermalogenTM-Proben
wurde 14 Tage als Vergleichsgruppe in PBS inkubiert. Die zweite
Gruppe der DermalogenTM-Proben wurde 14
Tage in einer Lösung
von 3% D(-)-Ribose in PBS inkubiert. Die dritte Gruppe der DermalogenTM-Proben wurde 6 Tage in einer Lösung von
3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose
in einer Mischung von 30% (Vol/Vol) PBS und 70% (Vol/Vol) Ethanol
inkubiert. Die vierte Probengruppe wurde 14 Tage in einer Lösung von
3% (Gew/Vol) D(-)-Ribose in einer Mischung von 30% (Vol/Vol) PBS
und 70% (Vol/Vol) Ethanol inkubiert.
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Nach
dem Vernetzungszeitraum wurden alle Proben aus Versuch 1 und Versuch
2 auf ihre Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase untersucht, wie oben in
Beispiel 1 offenbart. Die Kollagenasekonzentration im Test betrug
350 Kollagenase Einheiten/ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit
betrug 5 Stunden.
-
Die
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4 zusammengestellt.
-
-
Die
Ergebnisse des Kollagenase-Abbaus sind in Tabelle 4 angegeben als
prozentualer Anteil der Menge an solubilisiertem Kollagen vom Gesamtproteingehalt
jeder Probe. Die Ergebnisse wurden als Mittelwerte aus 3 Versuchen
(n=3) ± Standardabweichung
dargestellt. Die Ergeb nisse in Tabelle 4 zeigen, dass die erfindungsgemäße Vernetzungsmethode
auf Kollagen anderer Quellen anwendbar ist. Die Ergebnisse in Tabelle
4 zeigen weiterhin, dass die Inkubation des humanen Kollagens in
3% D(-)-Ribose in 70% Ethanol und 30% PBS die Beständigkeit
der vernetzten entproteinisierten humanen Kollagenproben gegenüber kollagenolytischen Abbau
um ein Mehrfaches erhöht,
verglichen mit den Kollagenpraben humanen Ursprungs, die über den
selben Zeitraum in 3% D(-)-Ribose in PBS inkubiert wurden. Die Menge
des abgebauten Kollagens in den Proben der humanen Achillessehne,
die in 3% D(-)-Ribose in 70% Ethanol und 30% PBS inkubiert wurden,
war etwa 16 mal kleiner als die Menge an abgebautem Kollagen in
den Proben der humanen Achillessehne, die in 3% D(-)-Ribose in PBS
inkubiert wurden. Ebenso war auch die Menge des abgebauten Kollagens
in den DermalogenTM-Proben, die in 3% D(-)-Ribose in 70%
Ethanol und 30% PBS inkubiert wurden, etwa 7 mal kleiner als die
Menge an abgebautem Kollagen DermalogenTM-Proben,
die in 3% D(-)-Ribose in PBS inkubiert wurden.
-
Im
Allgemeinen kann die erfindungsgemäße Vernetzungsmethode auf verschiedene
Arten von Kollagenmatrices aus unterschiedlichen Quellen angewendet
werden, die aus molekularen Kollagenlösungen durch Rekonstruktion
hergestellt wurden, wie oben detailliert beschrieben, oder durch
Entfernung nicht-kollagenöser
Proteine und der Proteoglycane aus Gewebe erhalten wurden, die Kollagenmatrices
enthalten. Beispiele derartiger Gewebe sind Blutgefäße, Haut,
Herzbeutel, Sehnen, Wurzelhäute,
Knochen, Bindegewebe, Kapselgewebe, Hornhaut, Augengewebe, Eingeweide
und ähnliche.
Diese Gewebe können
von verschiedenen Lebewesen gewonnen werden, einschließlich Rind,
Schwein, Mensch und ähnliche,
ohne sich jedoch darauf zu beschränken. Die Entfernung nicht-kollagenöser Proteine
und der Proteoglycane kann durch enzymatischen Abbau oder durch
Extraktionen erfolgen, wie es aus dem Stand der Technik bekannt
ist. Nach dem Deproteinierungsschritt wird die verbleibende Kollagenmatrix
in einer gepufferten wässrigen
ethanolhaltigen D(-)Riboselösung
gemäß der Methodik,
die in den obigen Beispielen beschrieben ist, vernetzt.
-
Bei
dem Kollagen, das durch die erfindungsgemäße Methode vernetzt werden
kann, kann es sich um native Kollagenfasern handeln, die durch vollständige oder
teilweise Extraktion zellulärer
Bestandteile und/oder nicht-kollagenöser Proteine aus kollagenhaltigen
Geweben gewonnen werden. Die Methode kann ebenso zur Vernetzung
rekonstituierter Fibrillen von nativen (nicht pepsin-verdauten)
Kollagenmolekülen
eingesetzt werden. Die Methode kann weiterhin ebenso zur Vernetzung
rekonstituierter Atelopeptid-Kollagenfibrillen eingesetzt werden.
Darüber
hinaus können
auch Kombinationen aus den oben offenbarten Kollagenarten mit der
erfindungsgemäßen Methode
vernetzt werden.
-
Gemäß den unterschiedlichen
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können Kollagenmatrices
der Vernetzung unterworfen werden, damit sie für unterschiedliche Anwendungsbereiche einsetzbar
sind, wie beispielsweise, ohne sich jedoch darauf zu beschränken, als
außerzelluläres Matrixgerüst bei der
Gewebeerneuerung, gesteuerte Wirkstoff freisetzung von Pharmazeutika
oder biologischen Wirkstoffen (aktive Proteine, Gene und Genüberträger), Membranen
für Gewebeträger und
Knochenerneuerung, injizierbare oder implantierbare Stoffe zur Gewebevergrößerung,
Hüllen
zur Verankerung natürlicher
und/oder rekonstruierter und/oder künstlicher Organe, Füllstoffe
zur Herstellung künstlicher
Gewebe oder Organe, wie zum Beispiel künstliche Brüste, und als Komponente von
Kompositmaterialien, die Kollagen und/oder andere natürliche oder
künstliche
Polymerstrukturen oder andere natürliche oder künstliche
organische und anorganische Komponenten oder Kombinationen daraus,
enthalten.
-
Beispiele
von Ursprungsmaterialien zur Herstellung von Kollagenmatrices und
-zubereitungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind tierische und humane kollagenreiche Gewebe, wie zum
Beispiel Haut, Knochen, Sehnen, Wurzelhäute, Plazenta und ähnliche,
und rekombinante Kollagene, die künstlich oder in transgenen
Organismen hergestellt wurden. Die Kollagenmatrix kann eine einzige
Kollagensorte enthalten, sie kann allerdings auch eine Mischung
aus unterschiedlichen Kollagentypen enthalten, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind. Beispiele von Kollagentypen, die zur Herstellung
vernetzter Kollagenzubereitungen und/oder Kollagenmatrices gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können,
sind die Kollagentypen I bis XVIII, die im Stand der Technik bekannt
sind.
-
Weitere
Beispiele anderer Arten von Kollagenmolekülen, die zur Herstellung vernetzter
Kollagenzubereitungen und/oder Kollagenmatrices gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können,
sind kollagenöse
Proteine, wie zum Bespiel das Anbindungsprotein aus dem Cementum
(CAP), das die Anbindung und Ausbreitung von Periodontal-Zellarten
fördert,
wie es in einem Artikel von Komaki et al mit dem Titel „Role of
MAP Kinases p42(erk-2)/p44-(erk-1)
in cementum-derived attachment protein mediated cell attachment", veröffentlicht
im Journal of Dental Research, Vol. 79 (10), S. 1789-1793 (2000)
offenbart ist, und andere kollagenöse Proteine, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind, oder modifizierte kollagenartige Peptide,
wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt darauf, die kollagenartigen
Peptide, die von Kramer et. al in dem Artikel mit dem Titel „STAGGERED
MOLECULAR PACKING IN CRYSTALS OF A COLLAGEN-LIKE PEPTIDE WITH A
SINGLE CHARGED PAIR",
veröffentlicht
in J. Mol. Biol, 301 (5), S. 1191-1205, September 2000, offenbart,
oder kollagenartige Peptide, offenbart von Kramer et. al in dem
Artikel mit dem Titel „SEQUENCE
DEPENDENT CONFORMATIONAL VARIATIONS OF COLLAGEN TRIPLE-HELICAL STRUCTURE", veröffentlicht
in Nat. Struct. Biol., 6(5), S. 454-457, Mai 1999.
-
Die
Herstellung von Kollagenlösungen,
die für
die Vernetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, ist aus dem Stand der Technik bekannt.
Kommerziell erhältliche
Kollagenprodukte wie Zyderm®, DermalogenTM,
oder andere ähnliche
Produkte, die in Form von Kollagenlösungen und/oder nativen und/oder rekonstruierten
fibrillären
Kollagenmatrices vorliegen, sind ebenso als Ursprungsmaterialien
zur Vernetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet. Beispielhafte Methoden zur Herstellung verschiedener
Arten von Kollagenmat rices, die für die Vernetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind unter anderem in U.S.-Patent 4,703,108;
U.S.-Patent 4,060,081; U.S.-Patent 4,418,691; U.S.-Patent 4,374,121;
U.S.-Patent 4,409,332 und U.S.-Patent 4,971,954 offenbart.
-
Bevorzugt
wird D(-)Ribose zur Vernetzung von Kollagen eingesetzt. Andere Beispiele
reaktiver Zucker, die für
die Vernetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind Glycerose, Threose, Erythrose, Lyxose,
Xylose, Arabinose, Allose, Altose, Glucose, Manose, Gulose, Idose,
Galactose, Fructose, Talose oder jede andere Diose, Triose, Tetrose,
Pentose, Hexose, Septose, Octose, Nanose oder Decose.
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Es
bleibt anzumerken, dass andere, vom Ethanol verschiedene Alkohole,
und andere polare oder hydrophile organische Lösungsmittel ebenso für die Vernetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind.
-
Beispiel 6
-
Es
wurden zusätzliche
Versuche durchgeführt,
um den Einfluss mehrerer unterschiedlicher reduzierender Zucker
auf die Beständigkeit
gegenüber
Abbau durch Kollagenase von Kollagenproben zu ermitteln, die in
der Gegenwart von 70% Ethanol vernetzt wurden.
-
Eine
fibrilläre
Kollagenmatrix wird aus pepsinverdauter Rindersehne vom Kollagentyp
I hergestellt, wie oben in Beispiel 1 detailliert offenbart. Die
kalte saure Kollagenlösung
(mit pH 3 und einer Kollagenkonzentration von 3 mg/ml) wird mit
einem Alkaliphosphatpuffer neutralisiert, auf 37°C erwärmt und 24 Stunden kräftig gerührt. Das
kontinuierliche kräftige
Rühren
hat zur Folge, dass sich Teilchen der Größe im Bereich von 150 μm bilden.
Die fibrilläre
partikuläre
Kollagenmatrix wurde nach einer Inkubationszeit von 24 Stunden bei
einer Temperatur von 37 °C
zum Absetzen der Kollagenpartikel zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und das Pellet wurde mehrfach in Posphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen, indem man es wiederholt zentrifugierte und re-suspendierte.
-
Es
wurden 5 gleiche Portionen, beinhaltend je 5 Milligramm der obigen
re-suspendierten partikulären fibrillären Kollagenmatrix,
bei einer Temperatur von 37°C
11 Tage in 30 Milliliter einer Lösung,
umfassend 70% (Vol/Vol) Ethanol, 30% (Vol/Vol) PBS und 1% (Gew/Vol)
eines reduzierenden Zuckers inkubiert. Die unterschiedlichen reduzierenden
Zucker, die im Test in der Gegenwart von 70% Ethanol zum Einsatz
gelangten, waren D(-)-Ribose, kommerziell erhältlich als Katalog-Nummer R
7500 von Sigma Chemical Co., MO, U.S.A, D(-)-Glukose, kommerziell
erhältlich
als Katalog-Nummer 10117 von BDH Chemicals, Poole UK, D(-)-Fruktose,
kommerziell erhältlich
als Katalog-Nummer 47740 von Fluka Chemie, AG, Schweiz, Sucrose
(α-D-Glukopyranosyl-β-D-Fruktose),
kommerziell erhältlich
als Katalog-Nummer 10274 von BDH Chemicals, Poole UK, und Maltose
(4-O-α-D-Glukopyranosyl-D-Glukose),
kommerziell erhältlich
als Katalog-Nummer M5885 von Sigma Chemical Co., MO, U.S.A.
-
Nach
der Inkubationszeit in den Lösungen
der unterschiedlichen Zuckerarten wurden die behandelten Kollagenproben
durch Zentrifugation abgetrennt, drei mal in PBS gewaschen und auf
ihre Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch bakterielle Kollagenase untersucht, wie oben detailliert
in Beispiel 2 offenbart. Die im Test eingesetzte Kollagenasekonzentration
betrug 300 Kollagenaseeinheiten pro ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit
in Kollagenase betrug 3 Stunden.
-
Die
Ergebnisse des Versuchs sind in der nachfolgenden Tabelle 5 angegeben.
Die rechte Spalte in Tabelle 5 zeigt die Art des Zuckers, in der
die Kollagenprobe inkubiert wurde. Die Zahlenwerte in der linken
Spalte von Tabelle 5 repräsentieren
die Menge an solubilisiertem (abgebautem) Kollagen, dargestellt
als prozentualer Anteil am Gesamtproteingehalt jeder Probe.
-
-
Wie
aus den Ergebnissen in Tabelle 5 ersehen werden kann, ist D(-)-Ribose
am wirksamsten bei der Erhöhung
der Beständigkeit
gegenüber
den Kollagenaseabbau des fibrillären
Kollagens, das durch den Zucker vernetzt wurde. Die Wirksamkeit
der anderen Zucker ist geringer als die Wirksamkeit von D(-)-Ribose.
-
Obwohl
in Beispiel 6 nur die Disaccharide Sucrose und Maltose getestet
wurden, bleibt anzumerken, dass es möglich ist, zur Vernetzung von
Kollagen unter Vorgabe adäquater
Inkubationszeiten und Versuchsbedingungen auch andere Disaccharide
zu verwenden, wie zum Beispiel, jedoch nicht darauf beschränkt, Laktose,
Cellobiose, Gentiobiose, Melibiose, Turanose und Trehalose.
-
Beispiel 7
-
Es
wurden zusätzliche
Versuche durchgeführt,
um den Einfluss mehrerer unterschiedlicher organischer Lösungsmittel
auf die Vernetzung des Kollagens mit mehreren unterschiedlichen
reduzierenden Zuckern zu ermitteln.
-
Es
wurde eine Suspension partikulärer
fibrillärer
Kollagenmatrix aus pepsinverdauter Rindersehne von Kollagentyp I
hergestellt, wie oben in Beispiel 6 detailliert offenbart,. Zehn
Kollagenproben (5 Milligramm Kollagen in jeder Probe) wurden vorbereitet.
Jede der Kollagenproben wurde bei einer Temperatur von 37°C 11 Tage
in 30 Milliliter einer Lösung,
umfassend 70% (Vol/Vol) eines organischen Lösungsmittels, 30% (Vol/Vol) PBS
und 1% (Gew/Vol) D(-)-Ribose
inkubiert. Die untersuchten organischen Lösungsmittel waren: Ethanol, Methanol,
1-Propanol, 2-Propanol
(Isopropanol), 1-Butanol, 1-Hexanol, Aceton (Dimethylketon), Dimethylsulfoxid
(DMSO), Ethylacetat und Tetrahydrofuran (THF).
-
In
einem Kontrollversuch wurde eine Probe aus 5 Milligramm Kollagen
11 Tage bei einer Temperatur von 37°C in einer 1% igen Lösung von
D(-)-Ribose in PBS (Probennummer 1 der nachfolgenden Tabelle 6) inkubiert.
-
Nach
der Inkubationszeit wurden die Kollagenproben, die in Gegenwart
von 1-Butanol, 1-Hexanol, Aceton und Ethylacetat (Probennummern
6, 7, 8 und 10 der nachfolgenden Tabelle 6) inkubiert wurden, zweimal
mit 70% Ethanol in PBS gewaschen, um das organische Lösungsmittel
zu entfernen. Die Kollagenproben wurden durch Zentrifugation abgetrennt,
und alle Proben wurden dreimal in PBS gewaschen. Aliquote aller Kollagenproben
wurden auf ihre Beständigkeit
gegenüber
Abbau durch Trypsin, wie es nachfolgend detailliert offenbart ist,
und auf ihre Beständigkeit
gegenüber
Abbau durch Kollagenase hin untersucht, wie es oben in Beispiel
2 detailliert offenbart ist. Die im Kollagenase-Abbau-Test eingesetzte
Kollagenasekonzentration betrug 300 Kollagenaseeinheiten pro ml
Abbaupuffer, und die Inkubationszeit in Kollagenase betrug 3 Stunden.
-
-
Der
Eintrag ** steht dafür,
dass sich bei den Probennummern 6,7 und 10 in Tabelle 6, bei denen
die Lösungsmittel
1-Butanol, 1-Hexanol und Ethylacetat eingesetzt wurden, während der
Inkubationszeit eine Phase organischen Lösungsmittels von der wässrigen
Lösung
abtrennte (das fibrilläre
Kollagen erschien in den Proben als eine separate wässrige Phase,
und etwas Feststoff setzte sich in der Grenzfläche zwischen der organischen
Lösungsmittelschicht
und der wässrigen
Phase ab). In den Proben 6,7 und 10 der Tabelle 6 wurde das Kollagen
als eine feste, gelblich gefärbte
Ablagerung erhalten, nachdem es mit Ethanol gewaschen und zentrifugiert
wurde, im Unterschied zur weißen,
emulsionsartigen Erscheinungsform des zentrifugierten Pellets der übrigen Versuchsproben
(Probennummern 1-5, 8, 9 und 11 in Tabelle 6), in denen keine Phasenabtrennung
der organischen Phase während
der Inkubationszeit beobachtet wurde. Es wird angenommen, dass die
weniger polaren Lösungsmittel
1-Butanol, 1-Hexanol
und Ethylacetat, die eine verringerte Mischbarkeit mit Wasser aufweisen,
vermutlich eine Denaturierung des Kollagens bewirkt haben. Diese
Annahme wird bestätigt durch
die Tatsache, dass sich aus den Untersuchungen zur Beständigkeit
gegenüber
Trypsinabbau bei den Kollagenproben, die mit 1-Butanol, 1-Hexanol
und Ethylacetat (Probennummern 6,7 und 10 in Tabelle 6) behandelt
wurden, ergab, dass diese durch Trypsin abgebaut wurden.
-
Typischerweise
sollte natives, nicht-denaturiertes Kollagen gegenüber nichtspezifischem
proteolytischen Abbau durch Trypsin beständig sein, während denaturiertes
Kollagen durch Verdau mit Trypsin abgebaut wird. Aus diesem Grund
zeigen die Untersuchungsergebnisse zur Beständigkeit gegenüber Trypsin
offensichtlich den Grad der Denaturierung der untersuchten Kollagenproben
an.
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Testmethode
zum Trypsinverdau
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100
Milliiliter einer Reaktionspuffer-Stammlösung wurden hergestellt durch
Vermischen von 2 Milliiliter einer 10 mMol HCl mit 98 Milliiliter
eines Phosphatpuffers, beinhaltend 67 mM Natriumphosphat, der auf
einen pH-Wert von 7,6 eingestellt ist.
-
Trypsin,
kommerziell erhältlich
als Katalog-Nummer T 8003 von Sigma Chemical Co., MO, U.S.A, wurde
so in der Puffer-Reaktionslösung
gelöst,
dass eine Trypsinlösung
mit einer Aktivität
von 2000 Einheiten Trypsin pro Milliliter Reaktionspuffer erhalten
wurde.
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Der
Test zur Beständigkeit
gegenüber
Trypsin wurde folgendermaßen
durchgeführt:
Kollagenproben mit einem Volumen von 100 Microliter wurden in vorgewogenen
Teströhrchen
eingewogen. Das Kollagen wurde zwei Minuten lang bei 13 000 g zentrifugiert
und und der Überstand
wurde verworfen. Die Teströhrchen
wurden erneut gewogen und das Pelletgewicht wurde durch Subtraktion
bestimmt. Zusätzlich
wurde das Volumen des Pellets grob durch Markierung der Höhe des Pellets
mit einem Marker auf dem Teströhrchen
bestimmt. Die Abbaureaktion wurde durch Zugabe von 0,5 Milliliter
der oben offenbarten Lösung
von Trypsin in der Puffer-Reaktionslösung zu den Kollagenpellets
in den einzelnen Teströhrchen
gestartet, und die Teströhrchen wurden
bei einer Temperatur von 25°C über einen
Zeitraum von 24 Stunden inkubiert. Nach der Inkubationszeit wurden
die Teströhrchen
zwei Minuten lang bei 13 000 g zentrifugiert und das Volumen des
Pellets wurde, wie oben offenbart, grob durch Markierung der Höhe des Rückstandes
bestimmt. Die Teströhrchen
wurden erneut gewogen und das Pelletgewicht wurde durch Subtraktion
bestimmt. Die Pellets wurden vor und nach der Abbaureaktion ebenso
nach ihrer Erscheinungsform und Größe optisch beurteilt.
-
In
der rechten Spalte in Tabelle 6 bedeutet das Wort „unversehrt", dass sowohl Gewicht,
als auch Volumen des zentrifugierten Kollagenpellets nach 24-stündigem Abbau
durch Trypsin nicht mehr als ± 25%
von Gewicht und Volumen des Kollagenpellets abweicht, das vor der Zugabe
der Trypsinlösung
durch Zentrifugation erhalten wurde. Das Wort „abgebaut" bedeutet, dass sowohl Gewicht, als
auch Volumen des zentrifugierten Kollagenpellets nach 24-stündigem Abbau
durch Trypsin um mehr als – 25%
von Gewicht und Volumen des Kollagenpellets abweicht, das vor der
Zugabe der Trypsinlösung
durch Zentrifugation erhalten wurde.
-
Es
bleibt anzumerken, dass die Kollagenproben, die mit 1-Butanol, 1-Hexanol
und Ethylacetat (Probennummern 6, 7 bzw. 10 in Tabelle 6) behandelt
wurden, nach 24 Stunden Inkubationszeit in der Trypsinlösung vollständig durch
Trypsin abgebaut wurden, so dass nach 24 Stunden in der Trypsinlösung kein
optisch erkennbares Pellet abzentrifugiert wurde.
-
Die
Ergebnisse zum Abbau durch Kollagenase in Tabelle 6 zeigen, dass
bei den Lösungsmitteln,
die keine wesentliche Denaturierung des Kollagens in den Proben
verursachten, die Reihenfolge zunehmender Wirksamkeit gegenüber Abbau
durch Kollagenase folgendermaßen
aufgestellt werden kann: DMSO ~ Aceton > Ethanol > Methanol > Propanol > Isopropanol > THF.
-
Es
scheint, dass die Lösungsmittel,
wie beispielsweise Ethylacetat, 1-Butanol und 1-Hexanol, die weniger polar sind und
die sich als zweite Phase von der wässrigen Phase abtrennten, (insbesondere
Lösungsmittel,
die nicht vollständig
mischbar sind mit der wässrigen
Phase), Denaturierung von Kollagen verursachen.
-
Daher
sollte(n) das (die) im Vernetzungsmedium eingesetzten Lösungsmittel
vorzugsweise polare Lösungsmittel
oder eine Mischung polarer Lösungsmittel
sein, das/die vollständig
mischbar ist/sind in der wässrigen
Phase, in der das Kollagen mit dem Zucker umgesetzt wird.
-
Die
in Tabelle 6 zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass die Inkubation
von Kollagen in gepufferten wässrigen
Lösungen,
die polare Lösungsmittel
enthalten, die Beständigkeit
des erhaltenen Kollagens gegenüber
Abbaureaktionen durch Kollagenase erhöht, verglichen mit Kollagen,
das nur in PBS inkubiert wurde. Die Ergebnisse zeigen weiterhin,
dass neben relativ polaren, wassermischbaren Alkoholen (wie zum
Beispiel Ethanol, Methanol, Propanol und Isopropanol), die effektiv
sind bei der Erhöhung
der Beständigkeit
der in D(-)-Ribose inkubierten Kollagenproben gegenüber Abbaureaktionen
durch Kollagenase, auch andere polare Lösungsmittel, die sich chemisch
von Alkoholen unterscheiden, mit der gleichen oder sogar gesteigerten Wirksamkeit
eingesetzt werden können.
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Beispiel 8
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um den Einfluss der D(-)-Ribose – Konzentration
auf die Beständigkeit
des mit D(-)-Ribose in Gegenwart von 70% Aceton (Dimethylketon)
vernetzten Kollagens gegenüber
Abbaureaktionen durch Kollagenase zu ermitteln.
-
Es
wurde eine Suspension partikulärer
fibrillärer
Kollagenmatrix aus pepsinverdauter Rindersehne von Kollagentyp I
hergestellt, wie oben in Beispiel 6 detailliert offenbart. Fünf Kollagenproben
wurden zubereitet, die je 5 Milligramm Kollagen enthielten. Jede
der Kollagenproben wurde bei einer Temperatur von 37°C 11 Tage
in 30 Milliliter einer Lösung,
umfassend 70 % (Vol/Vol) Aceton und 30% (Vol/Vol) PBS, und einer
definierten Konzentration an D(-)- Ribose inkubiert. Die Endkonzentrationen
an D(-)-Ribose in den fünf
unterschiedlichen getesteten Lösungen,
betrugen 0,5%; 1%, 2%, 3%, und 5% (die D(-)-Ribose Konzentrationen
werden in Gew/Vol angegeben).
-
Nach
der Inkubationszeit wurde das Kollagen durch Zentrifugation abgetrennt,
drei mal in PBS gewaschen, um das Aceton zu entfernen, und auf Beständigkeit
gegenüber
Abbau durch Kollagenase untersucht, wie oben in Beispiel 2 detailliert
offenbart. Die im Kollagenase-Abbau-Test
eingesetzte Kollagenasekonzentration betrug 300 Kollagenaseeinheiten
pro ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit in Kollagenase betrug
3 Stunden.
-
Die
Ergebnisse des Versuchs sind in der nachfolgenden Tabelle 7 zusammengestellt.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen, dass unter den eingesetzten spezifischern
Inkubationsbedingungen das vernetzte Kollagen in Gegenwart von 70%
Aceton bei einer D(-)-Ribose-Konzentration
im Bereich von etwa 1 – 3%
(Gew/Vol) die maximale Beständigkeit
gegenüber
Kollagenase-Abbau erreicht.
-
Beispiel 9
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Der
folgende Versuch wurde durchgeführt,
um den Einfluss der D(-)-Ribose-Konzentration auf die Beständigkeit
des mit D(-)-Ribose in Gegenwart von 70% Dimethylsulfoxid (DMSO)
vernetzten Kollagens gegenüber
Abbaureaktionen durch Kollagenase zu ermitteln.
-
Es
wurde eine Suspension einer partikulären fibrillären Kollagenmatrix aus pepsinverdauter
Rindersehne von Kollagentyp I hergestellt, wie oben in Beispiel
6 detailliert offenbart. Fünf
Kollagenproben wurden vorbereitet, die je 5 Milligramm Kollagen
enthielten. Jede der Kollagenproben wurde bei einer Temperatur von 37°C 11 Tage
in 30 Milliliter einer Lösung,
umfassend 70% (Vol/Vol) DMSO und 30% (Vol/Vol) PBS, und einer definierten
Konzentration an D(-)-Ribose inkubiert. Die Endkonzentrationen an
D(-)-Ribose in den fünf
unterschiedlichen getesteten Lösungen
betrugen 0,5%; 1%, 2%, 3%, und 5% (die D(-)-Ribose-Konzentrationen
sind in Gew/Vol angegeben). Nach der Inkubationszeit wurde das Kollagen
durch Zentrifugation abgetrennt, dreimal in PBS gewaschen, um das
DMSO zu entfernen, und die Proben wurden auf Beständigkeit
gegenüber
Abbau durch Kollagenase untersucht, wie oben in Bei spiel 2 detailliert
offenbart. Die im Kollagenase-Abbau-Test eingesetzte Kollagenasekonzentration
betrug 300 Kollagenaseeinheiten pro ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit
in Kollagenase betrug 3 Stunden.
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Die
Ergebnisse des Versuchs sind in der nachfolgenden Tabelle 8 zusammengestellt.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 8 zeigen, dass unter den eingesetzten spezifischen
Inkubationsbedingungen das vernetzte Kollagen in Gegenwart von 70%
DMSO bei einer D(-)-Ribose-Konzentration
im Bereich von etwa 0,5 – 2%
(Gew/Vol) die maximale Beständigkeit
gegenüber
Kollagenase-Abbau erreicht.
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Beispiel 10
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Die
Versuche des Beispiels 10 wurden durchgeführt, um den relativen Einfluss
unterschiedlicher D(-)-Glukose-Konzentrationen auf die Vernetzung
von Kollagen in Gegenwart von vier unterschiedlichen polaren organischen
Lösungsmitteln
zu ermitteln.
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Es
wurde eine Suspension partikulärer
fibrillärer
Kollagenmatrix aus pepsinverdauter Rindersehne von Kollagentyp I
hergestellt, wie oben in Beispiel 6 detailliert offenbart. Vier
Kollagenproben, die je 5 Milligramm Kollagen enthielten, wurden
bei einer Temperatur von 37°C
11 Tage in 30 Milliliter von vier verschiedenen Inkubationsmischungen
inkubiert, wobei jede Inkubationsmischung 70% (Vol/Vol) eines spezifischen
polaren organischen Lösungsmittels,
30% (Vol/Vol) PBS, und 1% (Gew/Vol) D(-)-Glukose umfasste. Die vier
unterschiedlichen organischen Lösungsmittel
waren Ethanol, Methanol, Aceton und DMSO.
-
Es
wurden vier zusätzliche
Proben hergestellt. Jede Probe enthielt 5 Milligramm Kollagen. Die
zusätzlichen
Proben wurden bei einer Temperatur von 37°C 11 Tage in 30 Milliliter von
vier verschiedenen Inkubationsmischungen inkubiert, wobei jede Inkubationsmischung
70 % (Vol/Vol) eines spezifischen polaren organischen Lösungsmittels,
30% (Vol/Vol) PBS, und 5 (Gew/Vol) D(-)-Glukose umfasste. Die vier
unterschiedlichen organischen Lösungsmittel
waren Ethanol, Methanol, Aceton und DMSO.
-
Nach
der Inkubationszeit wurden das Kollagen aller acht Proben durch
Zentrifugation abgetrennt, drei mal in PBS gewaschen, um das organische
Lösungsmittel
zu entfernen, und die Proben wurden auf Beständigkeit gegenüber Abbau
durch Kollagenase hin untersucht, wie oben in Beispiel 2 detailliert
offenbart. Die im Kollagenase-Abbau-Test eingesetzte Kollagenasekonzentration
betrug 300 Kollagenaseeinheiten pro ml Abbaupuffer, und die Inkubationszeit
in Kollagenase betrug 3 Stunden.
-
Die
Ergebnisse der Experimente von Beispiel 10 sind in der nachfolgenden
Tabelle 9 zusammengestellt.
-
-
Wie
man aus den Ergebnissen in Tabelle 9 erkennen kann, ist D(-)-Glukose
bei den Konzentrationen 1% und 5% in Gegenwart von 70% eines der
polaren Lösungsmittel
Ethanol, Methanol, Aceton und DMSO weniger wirksam bei der Erhöhung der
Abbaubeständigkeit
von Kollagen als D(-)-Ribose. Es ist allerdings möglich, in
Gegenwart von D(-)-Glukose die Inkubationszeit auf mehr als 11 Tage
(wie in Beispiel 10 angegeben), zu verlängern, um die Beständigkeit
gegenüber
des Abbaus durch Kollagenase zu erhöhen.
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Beispiel 11
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Es
wurde eine Lösung
von molekular gereinigtem pepsinverdauten Rinderkollagen vom Typ
I (2,5 mg/ml), hergestellt aus Rindersehnen, die kommerziell von
Pel-Freez, AR, U.S.A erhältlich
sind, in 0,01 M HCl gelöst
und bei 4°C
gehalten. Ein Probenvolumen von 40 Milliliter einer Lösung umfassend
100 Milligramm Kollagen wurde gegen ein Volumen von 4,0 Litern 0,1
M Essigsäure
bei einer Temperatur von 4°C
2 Tage dialysiert. Nach der Dialysezeit wurden die dialysierte Kollagenprobe
in einem handelsüblichen
Lyophilisator lyophilisiert (gefriergetrocknet), wobei eine weiße, schaumartige
Masse aus gefriergetrocknetem nicht-fibrillären Kollagen erhalten wurde.
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Vier
Proben (Probennummer 1 bis 4 unten in Tabelle 10) mit etwa 5 Milligramm
gefriergetrocknetem nicht-fibrillären Kollagen wurden in Teströhrchen überführt und
folgendermaßen
behandelt:
- Probe 1 – wurde 12 Tage in einer Lösungsmittelmischung
umfassend 70% (Vol/Vol) Ethanol und 30% (Vol/Vol) PBS inkubiert.
- Probe 2 – wurde
12 Tage in einer Lösungsmittelmischung
umfassend 70% (Vol/Vol) Ethanol, 30% (Vol/Vol) PBS und 1% (Gew/Vol)
D(-)-Ribose inkubiert.
- Probe 3 – wurde
6 Tage in einer Lösungsmittelmischung
umfassend 70% (Vol/Vol) Ethanol, 30% (Vol/Vol) PBS und 1% (Gew/Vol)
D(-)-Ribose inkubiert.
- Probe 4 – wurde
unbehandelt belassen. Diese Probe dient als Vergleichsprobe.
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Im
Anschluss an die spezifischen Inkubationszeiten wurden die inkubierten
Proben entwässert
(mit Ausnahme von Probe 4, die nicht zuvor inkubiert wurde), und
dreimal mit PBS gewaschen. Jede der vier Proben wurde dann in drei
etwa gleich große
Teile geteilt, und die drei Teile jeder Probe wurden dann dem Abbau durch
Kollagenase bei Inkubationszeiten von 1 Stunde, 3 Stunden und 5
Stunden unterworfen, wie oben in Beispiel 1 detailliert offenbart.
Die im Kollagenase-Abbau-Test eingesetzte Kollagenasekonzentration
betrug 350 Kollagenaseeinheiten pro ml Abbaupuffer.
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Die
Ergebnisse der Experimente von Beispiel 11 sind in der nachfolgenden
Tabelle 10 zusammengestellt.
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Die
Zahlenwerte in Tabelle 10 repräsentieren
die Menge von abgebautem Kollagen als prozentualen Anteil vom anfänglichen
Probengewicht.
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Die
Ergebnisse von Beispiel 11 zeigen, dass auch nicht-fibrilläres Kollagen
durch das erfindungsgemäße Verfahren
wirksam vernetzt werden kann. Das nach der vorstehenden Beschreibung
erhaltene lyophilisierte Kollagen wurde wegen des sauren pH-Wertes
der Lösung,
der vor der Lyophilisation aufrechterhalten wurde, nicht zu fibrillären Kollagen
rekonstruiert (wie es bei den in Beispiel 1 beschriebenen Kollagenmembranen
der Fall war). Dennoch wurde das nicht-fibrilläre lyophilisierte Kollagen,
wie in Beispiel 11 offenbart, ebenso durch das erfindungsgemäße Verfahren
vernetzt, was seine Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase erheblich verbesserte. Dies zeigt, dass
die Kollagenfibrillen nicht zwangsläufig vorhanden sein müssen, und
dass andere Formen von Kollagen neben der fibrillären Form
ebenso durch Einsatz der erfindungsgemäßen Methode behandelt werden
können,
um deren Beständigkeit
gegenüber
dem Abbau durch Kollagenase zu erhöhen.
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Im
Allgemeinen kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Vielzahl
unterschiedlicher reduzierender Zucker oder reduzierender Zuckerderivate
ausgeführt
werden, wie sie durch eine der folgenden Formeln I oder II dargestellt
sind ( wie detailliert offenbart im U.S.-Patent 4,971,954 von Brodsky et al.,
und im U.S.-Patent 5,955,438 von Pitaru et al.).
worin
R
1 für
H oder niederes Alkyl oder Alkylen, eine Aminosäure, ein Peptid, ein Saccharid,
eine Purin- oder eine Pyrimidinbase, eine phosphorylierte Purin-
oder Pyrimidinbase steht; n für
eine ganze Zahl von 2 bis 9 steht, und p und q unabhängig voneinander
für eine
ganze Zahl von 0 bis 8 stehen, vorausgesetzt, dass die Summe von
p und q wenigstens 2 und nicht mehr als 8 beträgt.
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Es
versteht sich, dass unterschiedliche Verbindungen der allgemeinen
Formel I oder II unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten bei
der Vernetzung von Kollagen besitzen, und dass die vernetzten Produkte in
unterschiedlichem Grad gegenüber
Abbaureaktionen beständig
sind.
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Es
versteht sich, dass zahlreiche Modifikationsmöglichkeiten zu den oben beschriebenen
Ausführungsformen
dem Fachmann offenkundig sind. Obige Ausführungsformen dienen der Veranschaulichung
und nicht der Limitierung. Obgleich beispielsweise ein einzelnes
polares Lösungsmittel
in den obigen spezifischen Beispielen und Versuchen eingesetzt wird,
ist das erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf den Einsatz eines einzelnen polaren Lösungsmittels beschränkt. Viele
unterschiedliche Kombinationen zahlreicher polarer Lösungsmittel
können
zum Einsatz gelangen. So kann zum Beispiel die Vernetzung von Kollagen
in Gegenwart von Wasser und mehr als einem polaren Lösungsmittel
durchgeführt
werden. In einem nicht-limitierenden
Beispiel kann eine wässrige
(gepufferte oder nicht-gepufferte) Mischung aus Aceton und Ethanol
eingesetzt werden, und in einem anderen nicht-limitierenden Beispiel,
eine quaternäre
Mischung aus Wasser (oder Puffer, oder Kochsalzlösung), Ethanol, Propanol und
DMSO. Der Einsatz wässriger
Mischungen einer Vielzahl verschiedener polarer Lösungsmittel
kann in den Fällen
vorteilhaft sein, in denen man die Beständigkeit der resultierenden
vernetzten Kollagenzubereitung gegenüber dem Abbau fein einstellen
will, da der Einsatz einer wässrigen
Mischung, die mehrere verschiedene polare Lösungsmittel umfasst, die Feineinstellung
erleichtern und den Abbaugrad der vernetzten Kollagenzubereitung
steuern kann.
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Gleichwohl
erwartet der Fachmann, dass die vorliegende Erfindung nicht auf
den Einsatz eines einzelnen reduzierenden Zuckers oder reduzierenden
Zuckerderivates (wie beispielsweise eines oder mehrere der Komponenten
die die Formel I oder II aufweisen, wie oben offenbart) zur Durchführung der
Vernetzungsreaktion beschränkt
ist. So können
die vernetzten fibrillären
Kollagenzubereitungen der vorliegenden Erfindung ebenso durch Inkubation
fibrillären
Kollagens mit einer Mischung von einem oder mehreren reduzierenden
Zuckern in einer Mischung aus Wasser und einem oder mehrerer polarer
Lösungsmittel
hergestellt werden. Zum Beispiel kann als nicht-limitierendes Beispiel
fibrilläres
Kollagen mit einer Lösung
aus 70 Ethanol und 30% Wasser, die 1,5% D(-)-Ribose und 3% D(-)-Glukose
umfasst, inkubiert werden. Als weiteres nicht-limitierendes Beispiel
kann fibrilläres
Kollagen mit einer Lösung
aus 35% Ethanol, 35% Aceton und 30% PBS, die 1,0% D(-)-Ribose und
3% D(-)-Glukose umfasst, inkubiert werden.
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Es
bleibt anzumerken, dass der Einsatz von Kombinationen unterschiedlicher
reduzierender Zucker vorteilhaft sein kann, weil man dadurch die
Beständigkeit
der resultierenden vernetzten Kollagenzubereitung gegenüber dem
Abbau genauer steuern kann. Daher muss der Einsatz derartiger Zuckermischungen
und Lösungsmittelmischungen
nicht notwendigerweise eine höhere
Beständigkeit
der resultierenden vernetzten Kollagenzubereitung gegen Abbau gewährleisten,
kann aber eine genauere Einstellung der Produkteigenschaften ermöglichen.
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Es
bleibt weiterhin anzumerken, dass obwohl Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS)
als gepufferte Kochsalzlösung
zur Vernetzung des Kollagens in den Versuchen eingesetzt wurde,
andere unterschiedliche Puffer oder gepufferte Kochsalzlösungen oder
Pufferlösungen
zur Einstellung des pH-Wertes und/oder der Ionenstärke der
Vernetzungs-Inkubationslösungen
zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ebenso
verwendet werden können.
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